Weise verteuert zu sehen, denn es wird die Existenz des Syn⸗ dikates und die Möglichkeit irgend welcher Ausschreitungen, die die Herren jetzt von der Hand weisen, in gänzlich unabsehbare Ferne gerückt in dem Moment, wo ein derartig prohibitiv wirkender Schutzzoll unter allen Umständen unmöglich ist und durch die Gesetzgebung nicht festgelegt wird.
Dann noch eine Bemerkung zu den Ausführungen des Herrn Leonhardt, daß die Papierindustrie sich seinerzeit nur unter dem absoluten Druck der Verhältnisse zu 8 Preisen genötigt gesehen hätte; es sind da Worte von „Hungertuch“ gefallen. Meine Herren, ich verweise auch hier wieder auf das Referat, in dem sich einige Dividenden verzeichnet finden, und ich verweise auch darauf, daß die Herren Papierfabrikanten, die in dem Syndikat vereinigt sind, doch in der Lage sind, offenbar sehr hohe Kosten dafür aufbringen zu können, die doch jedenfalls nicht allein von dem Syndikat, aus den Taschen der Herren Papierfabrikanten kommen, sondern daß wahrscheinlich doch nach der berühmten Theorie von der wirtschaftlichen Abwälzung, die ja gerade bei uns in den verschiedensten Beziehungen eine er⸗ hebüche Rolle spielt, diese ziemlich hohen Syndikatskosten doch
arauf hinweisen, daß von einem „Hungertuch“ in dem Sinne kaum die Rede sein kann. Es wäre vielleicht ganz interessant, wenn die Herren geneigt und in der Lage sind, uns hierüber v“ geben zu können, weil ich glaube, daß diese immerhin beträchtlichen Syndikatskosten die wirkliche Preisgestaltung doch nicht ganz unbeeinflußt lassen.
Dann ist schließlich noch es so hingestellt worden, als wenn das Herabgehen der Preise gewissermaßen beinflußt würde oder bis zu einem gewissen Grade wenigstens einen Teil der be⸗ wußten Politik des Syndikats bildete. Meine Herren, das Herabgehen der Preise ist ganz unbeeinflußt durch das Syndikat gekommen. Das Suyndikat hat die Preise herabsetzen müssen,
weell wir uns in einer wirtschaftlichen Deroute befunden haben,
und weil also das Syndikat, wenn es dazu in der Lage wäre, es unter allen Umständen diese wirtschaftliche Deroute seinerseits nicht zum Ausdruck gebracht haben würde, wozu es solange ge⸗ nötigt ist, als es eben noch E gibt. Ich bin war kein Papierfachmann, aber ich habe mich doch mit diesen en. beschäftigen müssen und bin auch davon überzeugt, daß es allerdings möglich ist, alle denkbaren Arten von Papier⸗ maschinen auf die Herstellung des Zeitungsdruckpapiers zu werfen. Aber gerade die Ausführungen, die Herr Loonhardt nach der Richtung machte und die in der Beziehung zutreffend sind, daß wir eine außerordentliche Vielgestaltigkeit der Formate in der deutschen Zeitungspresse haben, verhindern es doch einiger⸗ maßen, daß das so ganz unbeschränkt geschehen kann. Und nicht bloß das Format sondern auch die Qualität, die Farbe, und was da noch alles hinzukommt, ist gegen dieses Werfen von allen möglichen Papiermaschinen für andere Arten von Papier in die Fabrikation von Zeitungsdruckpapier ein Hindernis, und so ohne weiteres und in dem Maße, wie Herr Leonhardt es darstellt, wohl kaum angängig. Es ist uns mitgeteilt, daß jetzt 750 % der Produktion in dem Syndikat vereinigt seien. in demselben Moment, wo die Produktion annähernd ganz in dem Syndikat vereinigt sein wird, werden auch Bestimmungen geschaffen werden, nach denen es unmöglich ist, daß etwa ein solches changement des décorations ohne weiteres erfolgen kann Wir legen besonderen Wert darauf, daß es hier aus⸗ gesprochen wird, wie eine derartige Möglichkeit des absoluten Monopolisierens des Papiermarktes durch das Syndikat ge⸗ und geradezu heraufbeschworen wird durch die Gestaltung er Zollsätze — der heutigen sowohl wie irgend welcher späteren, die noch höher sind.
Also, meine Herren, das möchte ich im Namen der Zeitungs⸗
verleger hier doch zum Ausdruck bringen und namentlich die rren Vertreter der Reichsregierung möchte ich darauf ganz sonders hinweisen. Denn es werden doch alle Enqueten über Kartellverhältnisse und die Folgerungen, die sich vielleicht daraus für die Gesetzgebung und für die Stellung der Produzenten wie der Abnehmer ergeben, überflüssig bleiben, so lange als man durch ein äußeres Mittel die betreffende Industrie fort⸗ esetzt wieder dazu auffordert, zur Kartellierung . schreiten. Jir müssen aus den Zahlen, die hier vorgelegt sind, den ganz unzweifelhaften Schluß ziehen, daß der jetzige Zoll von 6 ℳ schon ein absolut prohibitiver ist und die Gesaaltng des Welt⸗ marktpreises auf uns gar keinen Einfluß hat ausüben können. Nicht etwa, wie Herr Leonhardt deduziert, weil der Auslands⸗ on so viel höher gewesen sei und daß folglich durch e des Auslandspapieres hier bei uns die Konkurrenz desselben ausgeschaltet sei, sondern deshalb, weil vorläufig die Auslandsindu sich darauf eingerichtet hat, daß sie nach —à1 keinen Absatz finden kann; denn es ist nicht möglich, von heute auf morgen eine derartige Papierindustrie ins zu rufen — das wissen die Herren ganz genau selbst. 89 möchte also bei dieser Gelegenheit mit gesteigertem Nachd darauf hinweisen, daß die ganzen Verhandlungen über das Druckpapiersyndikat sowohl nach der einen, wie nach der anderen — — wir sind ja nicht hier, um gesetzgeberische Ergebnisse scfalegen, sondern es 8 eben die Grundlage für ein even⸗ tuelles Eingreifen der seheebe S werden — in einer gewissen Beziehung ohne Ergebnis verlaufen werden, wenn man nicht den Hebel bei der Zollfrage ansetzt.
Referent Regierungorat Dr. Voelcker: Meine „in⸗ wieweit der bestehende 2 auf die Preisbildu Druck⸗ papierg eingewirkt hat, ist eine Frage, zu dessen Beantwortung es doch vor allen Dingen nötig ist, “ erstens welches die gewesen sind, die für die allerdings geringe Menge Dru eer, die aus dem Auslande eingegangen ist, tatsächlich geza nd, und zweitens festzustellen, wie Ahen dem Welt⸗
„beziehungsweise in den vorzug —21 tkommenden
roduktionsländern die Preise gestellt .Ich glaube, die
anwesenden Herren Großhändler werden am besten darüber uft geben
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Vorsitzender: Der —I, wenn i verstanden habe, den ausgesprochen, daß möglichst gaben über die 8 und und auf gestaltet haben, gemacht werden mochten. die in der Lage sind, darüber Auskunft zu gehen, würde ich im bitten (siehe A Prokurist Sander⸗Schöneberg⸗Berlin: ich zu der der Preientwickelung im Jahre 1900 das Wort ergreife. 87ceh gäe welche ich in meiner erworden habe. dsa
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Hr. Januar des Jahres 1900 erschien das erste gemein⸗ schaftliche Zirkular derjenigen Fabriken, welche sich zu einem Verband zusammenschließen wollten. Dieses Zirkular war von weit mehr “ unterzeichnet, als schließlich in den Verband zusammentraten, und besagte, daß infolge der gestiegenen Roh⸗ materialienpreise es notwendig sei, sengtliche Notierungen auf⸗ zuheben respektive dieselben um ½ ₰ per Kilo zu erhöhen. Dieses Zirkular war datiert etwa vom 10. Januar 1900. Ehe die Unterschriften zusammengeholt, das Zirkular gedruckt und versandt wurde, war aber einige Zeit vergangen, und es kam so sehr verspätet in den Besitz der Adressaten. — Die Folge war, daß in Wirklichkeit die Preise bei Eintreffen des Zirkulars schon um etwa 1 ₰ gestiegen waren, während das Zirkular nur ½ ₰ forderte. Die Preisentwickelung war also ganz unabhängig von dem Zirkular geschehen.
Bis Mitte des Jahres 1900 stiegen die Preise langsam, aber stetig. Erst im Herbst 1900 kam eine ziemlich scharfe Steigerung der Druckpapierpreise und auch der Preise der anderen Papiere.
Im Sommer und Herbst 1900 fanden zahlreiche Ver⸗ sammlungen von Zeitungsverlegern in Berlin statt, und in einer dieser Versammlungen, ich weiß nicht mehr, ob es die im Architektenhaus oder diejenige im Hotel de Rome war, wurde die Parole ausgegeben, daß die Zeitungsverleger, welche noch zu den niedrigsten Preisen ihre Abschlüsse für ihren Gesamtbedarf des Jahres 1900 laufen hatten, so viel als sie nur könnten, auf Grund dieser G abnehmen sollten. Die Abschlüsse der Zeitungsverleger lauten, wie Ihnen bekannt ist, zum größten Teil auf deren Bedarf, zum kleineren Teil auf bestimmte Mengen. Denjenigen Zeitungen, die ihren Bedarf abgeschlossen hatten, wurde der Rat erteilt, sich Lagerschuppen, Keller oder sonstige Gelasse zu mieten, in denen sie Papier aufstapeln könnten. Die Miete, welche sie für ein Jahr etwa, für welches die Aufstapelung notwendig wäre, bezahlten, würde ich reichlich dadurch decken, daß sie ja das Papier zu dem diesjährigen niedrigen Preise hinlegten und infolgedessen im nächsten Jahre von den zu hohen Preisen abgeschlossenen Quantitäten so viel weniger zu entnehmen brauchten.
Dieser Rat wurde von einigen Zeitungsverlegern befolgt. Es entstand eine viel größere Nachfrage nach Papier, als v- wirklich vorlag, und die Folge dessen war, daß die Fabriken mit Hochdruck produzieren mußten, um den Ab⸗ benzangen ihrer Kunden nachzukommen. Wenn schon die
apierfabriken schwer unter dem Mißverhältnis der Einkaufs⸗ preise für Rohmaterialien und der Verkaufspreise für Papier litten, so wurde infolge der enormen Abforderungen der Kund⸗ schaft dieses Verhältnis unerträglich und führte teilweise zu direktem Vvist zwischen Zeitungsverleger und Papierfabrikant.
Ganz natürlich war es doch, daß infolge der enormen Abforderungen in Papier auch die Papierfabrikanten ihrerseits besondere Anstrengungen machen mußten, um das Rohmaterial anzuschaffen. Die Nachfrage nach Rohmaterial stieg ins Nie⸗ dagewesene. Dabei war es infolge der trockenen Witterung knapp, und die Papierfabrikanten mußten große Mengen Holz⸗ schliff aus Schweden zu so hohen Preisen für Holzschliff beziehen, als ihr Erlös ab Fabrik für das fertige Papier betrug.
Hätten die Verleger nicht weit über ihren Bedarf im Jahre 1900 abgenommen, dann wären diese Mißverhältnisse in dieser Schärfe nicht aufgetreten.
Dieser Verbrauch der im zweiten Halbjahr 1900 an⸗ gesammelten Lager im ersten Halbjahr 1901 hatte zur Folge, daß natürlich die Abnahme in frischem Papier von den Fabriken sehr eingeschränkt wurde. Infolgedessen entstand Arbeitsmangel, Ueberschuß an Rohmaterial. Letzteres wurde dadurch billiger, und der Rückschlag in der Konjunktur trat in sehr scharfem Umfange ein, parallel dem scharfen Aufsteigen der Preise im zweiten Halbjahr 1900, und diese Schärfen wären ohne das übermäßige Kaufen respektive Abnehmen der Zeitungsverleger unbedingt vermieden worden. 8
Dr. Litthauer⸗Berlin: Ich glaube, daß Herr Dr. Jaenecke Herrn Leonhardt nicht ganz richtig verstanden hat, wenn er be⸗ hauptet, Herr Leonhardt hätte gefagt. daß der Verband absolut keinen Einfluß auf den Papierpreis hat. Unser ganzer Zweck ist natürlich, einen Einfluß auf den Papierpreis auszuüben. Was Herr Leonhardt v— tet hat, geht nur dahin, daß wir keinen übevrmäßigen Einfluß auf den Papierpreis ausüben können, und zwar hat er das .- richtig damit begründet, daß wir, selbst wenn sämtliche Outsiders im Verbande sind, in den bestehenden Fabriken anderer Papiersorten doch eine immer bereite Konkurrenz haben, die in dem Augenblick, in dem die Fabrikation von D ier übermäßig rentabel er⸗ scheint, dann sofort auf Druckpapier übergeht.
So war es ja auch bei der jetzigen Hausse, und die Preis⸗ konstellation dieser Zeit dürfte interessant genug sein, um mit wenigen Worten berührt zu werden. Den Hauptanlaß zu den starken eees ildete die enorme Verteuerung der Rohmaterialien und Kohlen. Es ist Ihnen bekannt, daß mit den Zeitungsverlegern die Pe asschse gewöhnlich fü die Dauer eines Jahres t werden. wir nun unsere Abschlüsse für 11 machten, waren die Papie noch nied und dadurch kamen diejenigen Papierfabriken — es sind — die größeren —, welche mit Zeitungs⸗ verlegern dire ten, nur mit einem minimen Bruchteil
Produktion im Jahre 1900 in den Genuß der hohen
eerpreise. Die kleineren Papierfabriken dagegen, welche im Verkehr mit den Großhändlern meist 8* so eeasae. Ab⸗ —7 schon früher Preiosteigerunge
lüsse ma .— n auch, meine Herren, in der Tabelle, die
Ihnen mitgeteilt wurde, die Durchsch je der einzelnen ebeepöage so erheblich von cinander ren. ver oen Noh 889n,8 Ler hes 22 1900 — Druckpapierfabriken schlo an stoffen pro 1901 zu diesen P ab. T. n im fe des Jahres 1901 der um an infolge der nachließ, die die ruck⸗
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“ 8 1“ 1u““ iken fand, a ngen die Situatio uckpapie! abrikation übertrieben glänzend schilderten. Dadurch ist in Laufe von ungefähr einem Jahr aus einer Papierknappheit ei außerordentlicher Papierüberfluß geschaffen worden, und jt meine, das kann doch gerade für die Herren (zu den Zeitungs verlegern) beruhigend sein. Also Ihee Befürchtungen, daß da Papiersyndikat unvernünftig genug sein könnte, seine Macht; nnißbrauchen. sind nicht begründet; Sie können ganz sicher sei daß schon in einem Jahre wieder normale Verhältnisse vonß
Se hen sind, ja, der Rückschlag würde über das normale M.
inausgehen, genau, wie wir es jetzt beobachten; denn dh Preise, die im vorigen Jahre und in diesem Jahre für Papje bezahlt sind, sind außerordentlich niedrig. enn in de Dividenden der Aktiengesellschaften diese niedrigen Preise nich richtig zum Ausdruck kommen, so liegt das daran, daß kan eine einzige Papierfabrik unter den Aktiengesellschaften überhau existiert, welche nur Druckpapier fabriziert. Ich möchte m. gestatten, die einzelnen Gesellschaften durchzugehen. (Zuruf d. Herrn Leonhardt.) Also Sie wollten darüber sprechen; N. wußte ich nicht. Dann möchte ich nur ausführen, daß! meisten Fabriken, die Druckpapier herstellen, sich im Privatbef befinden; ihre Dividenden sind nicht bekannt, aber soviel we man, daß sie außerordentlich niedrig sind. Denn es wird da keinem einzigen Fabrikanten, gleichgültig welcher Industrie, q genehm sein, immer nur als Notleidender dazustehen, imm zu klagen, er verdiene nichts, er setze Geld zu. Ich mei Fder wird froh sein, sagen zu können, er verdiene und kön bei seiner Fabrikation bestehen. Wenn eine Industrie vie Jahre ununterbrochen zum Ausdruck bringt, daß sie nichts ve dient, so spricht dies entschieden dafür, daß tatsächlich d Resultate, welche die Industrie aufweist, recht spärliche sind.
Was nun die Preise anlangt, die das Ausland gegeni dem Inlande hatte, so haben auch wir nicht bestritten, daß! Preise im Auslande zeitweise und sogar sehr häufig niedrig sind als im Inlande. Wie groß die Differenz augenblickt ist, geht ja aus den Angaben des Berichtes hervor. Der Pr. war im Jahre 1902 im zweiten Halbjahr im Inlande 22 und er ist im Export 19,82 ₰ gewesen. Nun ist dem Papie syndikat der Vorwurf gemacht worden, daß es zu so bili⸗ veaser exportiere. Auch dieser Vorwurf ist unbegründ Hewiß haben wir als Korrektur die Ausfuhr von Papier ¹ gesehen, und durch die Tätigkeit des Verbandes ist die Ausf etwas gesteigert worden. Aber selbst wenn wir diese Ausf unterlassen würden, würden wir den inländischen Papier brauchern nichts nützen, während wir jetzt die Produktionskos im Inland durch den Erport möglichst ermäßigen, und ferner unser Papier tatsächlich nur für Zeitungen im T lande verbraucht wird, so ist auch der Vorwurf unberechte daß wir etwa durch die Ausfuhr unse res Papiers eine pap verarbeitende Industrie des Auslandes in die Lage setzen, dem Weltmarkt mit der papierverar beitenden Industrie Inlandes besser konkurrieren zu können. Ich wiederhole, u. Papier, das nach dem Ausland ausgeführt wird, geht’ schließlich an Zeitungen und Zeitschriften.
Fabrikbesizer Leonhardt⸗Crossen a. d. Mulde: bedauere, daß Herr Dr. Jaenecke nicht davon zu überzeu ist, daß wir die Begründung unseres Syndikats nur u wohlgemeinten Absichten vorgenommen haben, und uns nie dem Gedanken trugen, die Zeitungsverleger in irgend e Weise zu übervorteilen. Bereits vorhin hatte ich darum gebe meinen diesbezüglichen Ausführungen Glauben zu schenken. dies aber nicht ge chieht, muß ich zu unserer Rechtfertigung noch Einzelheiten derjenigen Motive anführen, welche uns soe mit zur Gründung unseres Verbandes bewogen haben. schon wiederholt erwähnt, bildeten eine Hauptveranlassung hi ie Mißstände, welche früher bei dem Verkauf von Druckge geherrscht haben. Ich glaube ja, daß ein großer Teil Herren Verleger von diesen Mißständen gar keine Ahnung und deshalb wahrscheinlich sind diese von mir bereits edeuteten Zustände auch von Herrn Dr. Jaenecke ställschwei übergangen worden. Es wurde uns von einer großen Ae. von Verlegern zugemutet, nur mit der Bezahlung desje — zufrieden zu sein, welches auf die von
ruckmaschinen tadellos sauber gelieferten Zeitungseren
entfiel. Man verlangte also, daß für alle Unkosten reif alle Papierverluste, welche in der Druckerei entstanden — nach auch von dieser zu tragen waren — der Papierfabrikan kam. Nun ist es in der Druckpapierfabrikation undenkbar ein Bogen genau wie der andere fabrizirt werden kann, aus diesem Grunde ist es nur ganz natürlich, daß öftert Bogen vorkommen, welche etwas stärker sind, als sie eige sein sollen. Erhielt also ein Zeitungsverleger, Papier nach Bogenabrechnung gekauft hatte, aus einer die 10 000 Bogen enthalten sollte, nur so viel se Erxemplare von der Druckmaschine, daß dieselben, angenen ca. 9 % tausend Bogen Papier entsprachen, so wurden de E Papierfabrikanten auch nur 9 % tausend Bogen de anstatt der von ihm Plsfene 10 000 Bogen. Ob die betme waeemn Ee lieferte oder gleichgültig; wir mußten uns einfach mit dem frieden! was das Ergebnis der Druckmaschine an nen Erem war. Halfen sich die Papierfabriken zur Vermeidung ve — dadurch, .1 8* 8b — b ergaben info ee Druckmaschinen eir einen Bogenüberschuß, so wurde dieser nicht auf die P ergebnisse anderer verrechnet und den auch nicht bezahlt.
Die dung hierfür lautete: weil das Papier Rollen zu schwach geliefert worden ist, deshalb kann me Mehrergebnie 986. nicht bezahlen. Es und
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Die von Herrn Dr. Jaenecke gestreifte Zollfrage ist schon in der Teheege [“ behandelt worden, daß ich darauf hier nicht no mals eingehen will. Den Herren Zeitungs⸗ verlegern kann von dem Auslande keine Konkurrenz gemacht werden, und deshalb können sie sich in die Verhältnisse, in denen sich die Papierfabrikanten befinden, nicht gut hineindenken.
ch möchte nur kurz fragen: wohin würden wir ohne einen dghc n unsere Papierindustrie kommen? Speziell unsere ruckpapierindustrie würde ruiniert werden, und dann könnten allerdings die eee eeege im Falle eines Krieges zusehen, woher sie ihr Papier bekämen. Bezüglich unserer Rohstoffe besinden wir uns in weit un⸗ günstigeren Verhältnissen als das Ausland. Wir sind z. B. unseren Forstverwaltungen gegenüber einfach machtlos und können nicht einen Preisdruck von seiten Abnehmer auf unsere Rohstoffbezugsquellen zurückwirken lassen. Das Holz wird in Deutschland fortgesetzt teurer, und wenn die Forstverwaltungen bei ihren Auktionen nicht mindestens denjenigen Preis erzielen, welchen sie vor derselben für die betreffende Sorte Holz fest⸗ esetzt haben, dann verkaufen sie dieses Holz überhaupt. nicht, ondern lassen es bis zum nächsten Jahre stehen. Während wir also auf der einen Seite unseren Hauptrohstoffproduzenten machtlos gegenüberstanden, wurden uns andererseits von einer großen Anzahl unserer Abnehmer ungerechtfertigte Abzüge auf unser Fabrikat gemacht. Unter solchen Verhältnissen blieb uns nichts anderes übrig, als uns zur gemeinsamen Hilfe zusammen⸗ zuschließen. Wie ich aber ausdrücklich immer und immer wieder⸗ hole, geschah dieser Zusammenschluß nur in der festen Absicht,
b in gutem Einvernehmen mit unseren Abnehmern zu eiben.
Stellvertretender Vorsitzender Geheimer Oberregierungsrat Wendelstadt: Herr Leonhardt hat einen Vertrag, den er zum Protokoll überreichen will, mit dem Bemerken erwähnt, daß er ihn verlesen würde, wenn dies gewünscht werden sollte; im übrigen hat er ja einiges über den 58 mitgeteilt. Ich gestatte mir, bevor ich das Schriftstück übernehme, damit es eventuell dem Protokoll einverleibt werde, die Frage, ob die Verlesung gewünscht wird (Rufe: Nein!) oder ob die Mit⸗ teilungen, die Herr Leonhardt über den Inhals des Vertrages gemacht hat, für genügend erachtet werden. — Wenn ein dies⸗ bezüglicher Wunsch nicht geäußert wird, so darf ich annehmen, daß das Schriftstück ohne weiteres dem Protokoll einverleibt werden kann — (siehe Anlage 7). Das Wort hat Herr Dr. Reismann⸗Grone.
Dr. Reis mann⸗Grone⸗Essen (Ruhr): Ich werde dem Herrn Vorredner 5 nicht auf Punkt 10 folgen und behalte mir vor, auf diese Frage einzugehen, wenn wir diesen Punkt selbst angeschnitten haben. Ich würde sonst vielleicht in die Lage kommen, zu konstatieren, daß in derselben Weise, wie Mißbräuche nach der einen Seite hin vielleicht früher existiert haben, so jetzt Mißbräuche nach der anderen Seite herrschen, insofern als das Syndikat die Verkaufsbedingungen hier und da doch vielleicht etwas zu sehr zu seinem Vorteile heute aus⸗ legt. Ich will auch die ecgah. heute nicht anschneiden, da wir uns ja damit nicht befassen wollen. Aber die reisfrage hat sich doch wohl nicht ganz so gestaltet, wie die Herren es dargelegt haben. Sowohl der Bericht des Herrn Referenten, wie auch die Aeußerungen der Herren Syndikatsvertreter gehen davon aus, daß sie die Schuld an der Preissteigerung über⸗ wiegend den Käufern zuschreiben. Es heißt in dem Bericht, daß die Käufer durch überstürzte Deckung, die sie vorgenommen haben, einen Teil der Schuld tragen und dadurch die Preissteigerung hervorgerufen haben. Nun stimmt das ja insofern, als wir von unserem Rohstoff so außerordentlich empfindlich abhängig sind, so unendlich mehr als jeder andere, weil wir 1 sicher wissen, daß wir auch nicht 14 Tage unsere Fabrik still legen können — eine Zeitung, die einmal 14 Tage nicht erscheint, tut gut, überhaupt nicht wieder zu erscheinen —, ich meine, daß man in dieser Angst der Rohstoff⸗ not vielleicht hier und da zu weit gegangen ist. Das müssen Sie eben unserer Nervosität zugute schreiben, die uns das Syndikat mit ganz anderen Augen ansehen läßt, als andere Fabrikanten ihre Rohstofssyndikate ansehen. Ich habe auch bereits vorhin hervorgehoben, daß wir nicht in der Lage sind, diesem Syndikat ein Syndikat von Zeitungsverlegern gegenüberzu⸗ stellen; denn wie sollten die 10 000 Zeitungsverleger dazu ommen, sich zu einigen, wenn es schon verhältnismäßig schwer ist, die verhältnismäßig geringe 8 von Druckpapier⸗ sabrikanten unter einen Hut zu bringen! 8
Allein die ganzen Darlegungen ssingen eben dahin,
das Syndikat in der Zeit der Hausse entstanden sei, daß die Preissteigerung, die vom Syndikat ausgegangen ist, also allein in der ganzen Tendenz der Zeit gelegen hat. Das ist doch wohl etwas unrichtig. Wa. haben von der Syndizierung nfang 1900 Kenntnis erhalten — ich wenigstens nicht ’1 ch weiß nicht den Termin, an dem das —,1 lossen ist — ich vermute, daß er doch etwa Anfang 1. elegen hat. Nun war aber Frühjahr 1900 bereite die Hochkonsun tur gebrochen. Also zu einer Zeit, wo das Syndikat irgendwie in die Erscheinung trat, wo es seine Schatten vorauswarf, war der Hochkonjunktur schon die Spitze abgebrochen. (Widerspruch bei den Soyndikatsvertretern.) erinnere daran, daß im rühjahr 1900 in Hamm bei der Drahtindustrie die erste
rise begann, im Juni 1900 wurden in Hamm bereits große eierschichten eingelegt, 3 bei anderen Fertigfabrikaten. Halbzeug
m Hochsommer war der markt der 43— markt i erschüttert; im Okiober war der ganze Ei markt vollständiger Deroute, man wußte nur nicht, lange und tief der Fall ging. Der erste große Bankkrach
Middendorf in ien — war im August 1900. Wenn ich die Börsenzettel hätte, würde ich Ihnen sofort beweisen daß April 1900 bis Oktober 1900 der ganze Markt u n. Allerdinge die Kohle hat noch einige
it la gehalten. Aber die bei allen Völkern ent⸗ Füebelae „die Eisenindustrie, hat die voll⸗
E.Menene 100a ,g 19. 8— a. e
richt, e e leise
chien und an weitere Berichte im Oktober sich große Prozesse anknüpften. und gut, es war im ganzen 1900 eine Wendung bemerkbar. Nun ist meines tens das skat in Kraft getreten im Oktober oder je⸗ d im
1900. Als nun bekannt wurde, daß das 8 ndlich —r- und zu 9 Anzuge der haben wir 2 sie bekommen konnten, und
lassen, als er war. Das ist vollkommen melich aber ich 5e ts doch, daß damals auch seitens der Fabrikanten gesündigt ist und daß unsere Not durch Preissteigerungen zu rasch ausgenutzt wurde. Ich will Preise in jener Zeit bezahlt habe. Ich habe bezahlt Oktober bis Dezember 1899 22 bis 22 ½ ₰; ich bezahlte am 1. Januar 1900 22 ½, im Februar 23, März 231/⁄2, April 24 ½, Mai 24 ½, Juni 26, Juli 26, August 2612, September 271⁄2, Oktober 27, November 271 ½, im Januar 1901 29 ½, einzelne Ersatzmengen bis 30 J. Und darauf habe ich fast 12 Monate stillgestanden, weil ich mich übereilt für ein ganzes Jahr gedeckt hatte; ich habe auch das Ganze abnehmen müssen. (Heiterkeit.) Also ich bin gesteigert worden in der Zeit von einem Jahr von 22 auf 29 ½ ₰, das sind etwa 34 %, während z. B. das Kohlen⸗ syndikat in 7 Jahren den Preis seiner Produkte um etwa 30 bis 35 % gesteigert hat. Sie können sich denken, daß wir verstimmt waren über derartige Preissteigerungen.
Nun findet sich in dem Bericht eine ganz merkwürdige Stelle, die ich nicht ganz verstanden habe und von der ich nicht weiß, ob sie nicht, durch Zahlen des Syndikats beeinflußt, eine in die Irre führende Ansicht über die Tätigkeit des Syndikats aufstellt. Es ist die bekannte Seite 26, mit der wir uns bereits beschäftigt haben. Da heißt es im dritten Absatz:
Auf Verbandsrechnung wurden abgesetzt im Jahre 1901 218 368 dz zum Durchschnittspreise von 26,09 ℳ Für das erste Halbjahr betrug der Durch⸗ schnittspreis 26,84 ℳ, für das zweite Halbjahr 25,65 ℳ Seit Gründung des Syndikats ist also ein stetiger Rinrückgang der Verkaufspreise eingetreten.
Also eine gewisse Mäͤßiganh des Syndikats wird hier kon⸗ statiert; dann kommt die Frage der Vorverkäufe, das heißt der⸗ jenigen Verkäufe, die getätigt sind, ehe das Syndikat in Kraft trat. Bei diesen Vorverkäufen ist es umgekehrt. Da heißt es:
8 Für das erste Halbjahr betrug der Durchschnitts⸗
preis 24,99 ℳ, für das zweite Halbjahr 25,28 ℳ Diese Preise verfolgten also eine steigende Tendenz.
Wenn man das liest, so wird man doch schließen müssen, daß das Syndikat außerordentlich mäßigend gewirkt habe. Ich muß nun sagen, daß diese Beweisführung meinen Anschauungen nicht entspricht. Es muß umgekehrt gehen: die Vorverkäufe müssen zuerst behandelt werden. Es müßte heißen: „Die Vor⸗ verkäufe waren zu steigenden Preisen abgeschlossen und stiegen infolge dessen von 24,99 auf 25,28 ℳ Denn diese Vorverkäufe sind zu einer sehr frühen Zeit — sie wurden ge⸗ schlossen in den Jahren 1899 und 1900, während der steigenden Periode. Dann kam das Syndikat hinterher, fing im Oktober 1900 an zu arbeiten, und selbstverständlich fallen von da an die Preise sachte herunter.“ Man hätte das noch fortführen und sagen können: „nicht nur sanken die Verkaufspreise im Jahre 1901, sondern ebenfalls und noch weiter im Jahre 1902“. Ich schließe aus alledem nichts Besonderes gegen das Syndikat — ich würde das für ungerecht halten —, aber auch nichts für das Syndikat. Ich bin der Ansicht, daß das Suyndikat den Zeiten entsprechend arbeitete, das heißt also bei Gründung des Syndikats waren die Preise im Steigen und nachher im Fallen. Ich werde allerdings nachher noch dem Syndikat einen Vor⸗ wurf machen müssen; ich komme gleich darauf.
Ich sagte also, bei mir betrug die Preissteigerung 34 %. Wie weit sie im allgemeinen gegangen ist, weiß ich nicht. Das muß ich aber jetzt schon hinzufügen, daß wir doch auch sehr schwere Klage darüber zu 5à gatten, daß eine weitere Preis⸗ steigerung durch das Uebergewicht stattfand. Ich habe ein Limit von 53 bis 54 g; das wurde überschritten, und es wurde mir Papier geliefert bis zu 65 g. Ich rechne, daß der um 34 % erhöhte Preis nochmals durch Uebergewicht um 15 % gesteigert ist. Und wenn wir Beschwerde erhoben — das ist einer der Vorwürfe, den ich dem Syndikat 7 machen habe — und fragten bei den übrigen Firmen, Syndikatsmitgliedern, an, da wurde uns geantwortet: „Wir haben kein Papier“, und wenn wir Beschwerde erhoben, daß das Mehrgewicht uns außer⸗ ordentliche Mehrkosten auferlege, dann wurde einfach gesagt: „Dann verzichten Sie doch auf das Papier“. Besserung war nicht zu erlangen. hatte nämlich einen außerordentlich kurzen Kontrakt von einem Monat! meine, diese Art des Verhandelns hat uns geschadet und geärgert, und darin sehe ich allerdings eine Beschwerde, die ich zu führen habe.
Nun ist gesagt worden, daß die Urroh oßfe⸗ Holzmasse, llulose usw., auch gestiegen wären. Ich muß ge 2 als ie kann ich im einzelnen nicht nachweisen, inwiefern die
Steigerung der Rohstoffpreise maßgebend gewesen ist für das Fertigfabrikat, das Papier. Wenn hier aber im Referat Roh⸗ sooffpreise einer einzigen oder zweier Firmen genannt sind, dann
muß ich sagen: das ist nicht 8.n e fage wir müßten zu a über die Preis⸗
diesem Zwecke eine allgemeine Statistik steigerung der Urrohstoffe. Ich will nur das eine sagen, 2½ wenn einer mir privatim zugegangenen Mitteilung Ho scchlliff durchschnittlich um gestiegen ist, 2 braucht das abrikat doch auch nicht um 25 % ; denn es stecken andere Die 8224 Löhne usw., ich „ en m 8 etwa nur um 1227% steigen. sehe ich davon ab, daß doch ein großer Teil der führenden Fabriken eigene fereien haben, also doch eigentlich nur von einer Tasche in die andere verrechnen. 4 Nun führt der Bericht am Schluß die Baisse zum Teil darauf zurück, daß wir die gekauften nicht abgenommen — Ich glaube, daß im allgemeinen n Mengen zum letzten Kilo abgenommen worden Allerdinge manche 3 en ja versu müssen, den Kontra weiter zu schieben, 1 sie sie nicht abnehmen konnten; in⸗ 3 el nämlich der Birtschaf Tief dermaßen ein,
die Inserate 2 und selbst ich sank infolge 1 Zahl — —₰ L itungen waren nicht ohne tatt der inen zu lassen, das wieder große Unkosten verursacht be 38 personlich habe das 2G beane ist diese Er⸗ —q müssen.
nur verlesen, was ich für
weiteres in der enseiten Tertseiten er⸗ verweigert nd z
Erde keine Börse haben, die Papierpreise notiert. Aber ich habe mich bei einem bekannten Verleger erkundigt, der in der⸗ jenigen großen holländischen Stadt wohnt, die Essen am nächsten liegt — das ist nämlich Utrecht —, und ich habe bei ihm an⸗ gefragt, was er dort bezahlt habe in demselben Jahre, wo bei mir die Preise bis auf 291 ½ gesteigert waren. Er hat bezahlt im Jahre 1900 12 ½ Cents, 1902 13 Cents, 1903 12 ⅛ Cents 8* — also eine Pae ge Wum etwa 5 %. Ich kann nicht behaupten, daß etwa diese Preise maßgebend sein sollen für sämtliche Auslandspreise; ich muß aber es hat mich . daß, während in Utrecht die Preise außerordentl tabil sind und sehr wenig schwanken, sie bei uns um 34 geschwankt haben. Ich bin allerdings der Ansicht, daß wir dem Syndika nicht etwa alle diese Mißstände in die Schuhe schieben dürfen denn das Syndikat war noch gar nicht da, als die Mißstände bereits in voller Geltung waren. Es beziehen sich meine Dar⸗ legungen zum Teil auf Anfang und Mitte des Jahres 1900, während das Syndikat, wenn ich recht unterrichtet bin, erst im Oktober 1900 seine Tätigkeit eröffnet hat. Aber ich meine, daß das Syndikat anfangs, wie es im Jahre 1900 einsetzte seinen Preis doch ziemlich hochhielt, nicht erkannte, da die Konjunktur in vollem Rückgange war, daß es nicht ver⸗ suchte, mäßigend einzuwirken und, wie eben bemerkt worden ist, den kleineren Fabrikanten, die hohe Selbstkosten haben, nicht Widerstand leistete oder leisten konnte — übrigens eine Gefahr, die bei allen Kartellen auftritt. Ich meine, darin, daß das Syndikat dem Bestreben, höhere Preise zu erzielen, den Mißständen, die der Preissteigerung anhafteten, nicht Widerstand genug leistete, darin sehe ich eben einen Mangel des Papiersyndikats, gegenüber anderen Syndi⸗ katen. Ich bin allerdings persönlich der Ansicht, da Syndikate außerordentlich wohltätig wirken können und gewirkt haben, meine aber, sie müssen ihre Hauptwohltat für den Ab⸗ nehmer darin suchen, daß, wenn nun Momente eintreten, die außerordentlich preissteigernd wirken, daß sie dann mit ihrer Macht nach der negativen Seite hin dieser Preissteigerung Widerstand leisten. Wenn wir von 21 auf 22, 23, 24 ₰ gekommen wären, würde ich das nicht bemängelt haben. Wir haben es aber lebhaft empfunden, daß das Syndikat nicht iderstand geleistet hat, daß die Preise auf 29 und 30 ₰ gegangen sind. Und wenn das Syndikat noch einmal vor diese Aufgabe gestellt werden sollte und dann zeigt, daß es Wider⸗ stand leisten könnte, dann würden wir befriedigt sein; wenn es dann jedoch abermals versagt, dann würden wir erklären W Syndikat ist nicht allen Anforderungen gewachsen. ravo!
Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine Herren! Ich möchte die Behauptung, die ich in meinem Bericht aufgestellt habe, daß das Syndikat in der Zeit der Hoch⸗ konjunktur zustande gekommen sei, * aufrecht erhalten. Die Frage, wann eine Aenderung in der Konjunktur eingetreten ist,
at uns in früheren Verhandlungen, namentlich bei dem Koks⸗ onotea lebhaft beschäftigt, und ich glaube mich zu erinnern
aß die Herren mit wenigen Ausnahmen erklärt haben, daß 1 sie der Ansicht gewesen seien, daß diese Hochkonjunktur im ahre 1900 noch nicht zu Ende gekommen sei, und i glaube, es pielt diese Frage auch eine großz Rolle in dem — der Walzwerke gegen die Hochofenwerke. Ich meine, daß auch die Papierfabrikanten, als das Syndikat im Jahre 1900 zustande kam, von der festen Ueberzeugung ausgegangen sind, daß die Hochkonjunktur noch weiter bestehen würde, und nicht daran 8 aubt haben, daß sie so bald in das Gegenteil umschlagen önne.
Was dann die Einwendungen anlangt, die der Herr Vor⸗ redner gegen die Preisfeststellung gemacht hat, wie ich sie in meinem Bericht hinsichtlich des Jahres 1901 niedergelegt habe, so sind mir diese Einwendungen nicht ganz verständlich gewesen ich weiß nicht, ; sie sich gegen den Schluß, den ich daraus gezogen habe? bjektiv ist dieser Schluß doch wohl richtig die dbes für Vorverkäufe sind in die Höhe gegangen, und die Preis für Verbandsverkäufe sind gefallen. Ob aber dies
reise selbst, wie ich sie angegehen habe, richtig sind oder nicht und ob sich der Vorredner dagegen etwa wollte, das ist mir nicht ganz klar. Ich habe diese Preis entnommen den Geschäftsberichten des Druckpapiersyndikats die auf laubigten Bücherauszügen beruhen; ich muß dahe annehmen, diese Angaben in den Berichten auch den Tat⸗ sachen entsprechen.
Direktor Reuther⸗Berlin: Ich noch auf eine vorhin
stellte Frage des Herrn Dr. Jaenecke zu antworten, die er in Fefemmandeang mit der Prelspolitik des Syndikats stellte. frug, wie hoch sich die eigentlichen Syndikatsunkosten Uten. Ich denke mir, er sieht darin eine Belastung des pierpreises und glaubt, das Svndikat seine großen dosten durch öhung seiner Preise wieder hereinholen muß und damit die daß jeder Gesellschafter an dem
leger schädigt. In unserem Vertrage E.
1 Tage, an wel
dikatstätigkeit begi sich mit seinem Agenten sodaß also auf dem Kaufpreis, der den Fabriken vom Sen en Pzahlt wird, keine besonderen Verka ruhen. Das eestellt im Ansland und an
Syndikat nur Agenten a 1
wenigen Plätzen im Inland, wo Uebersicht von Berlin aus
-4 war. Im Jahre 1902 betrugen die Gesamt⸗
k der 84 einschließlich der Provisionen für
die E ten rund 000 ℳ Demgegenüber ein
Umsatz an Waren von 18 Millionen Mark.
nicht ganz 2 % Unkosten. In dem laufenden
Umsatz des Syndikats auf wielleicht 21 Millionen Mark steigen, die Unkosten dieselben Es haben also die
Un im Soyndikat keine größere 2 den
reis, als früher die Agentenprovisionen und isespesen ꝛc.
nen
daß er in einem