1903 / 274 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Nov 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Hauptdampfer

Bremer⸗ haven ab

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Sydney

Sydney

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Brisbane

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Friedrich⸗ Wilhelmshafen

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an

(Tamara)

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Bei Bedarf

Batavia

an

Singapore

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Hauptdampfer

Singapore ab

Neapel an

Hamburg an

Mittwoch 1903 14. Okt.

73/26

74/27 % 75/28

76/29. 77/30 78/31 79/32. 30/33

1903 7. Dez. 1904 18. Jan. 29. Febr. 21.

Mai Juni

Aug.

24. Dkt.

5. Dez. 1905 16. Jan.

Montag

März

Sept.

Mittwoch 1903 9. Dez. 1904 20. Jan. 2. März 13. April

5. Mai 6. Juli

17. Aug. 28. Sept. 9. Nov. 21. Dez.

1905 1. Febr.

1903 11. Dez.

1904 22. Jan.

4. Mär.

27. Mai 8. Juli

19. Aug.

23. Dez. 1905

Freitag

15. April

30. Sept. 11. Nov.

3. Febr.

Montag 1903 14. Dez. 1904 25. Jan. z 7. März 18. April

30. Mai 11. Juli

22. Aug. 3. Okt. 14. Nov. 26. Dez.

1905 6. Febr.

1903 20. Dez. 1904 31. Jan. 13. März 24. April

5. Juni 17. Juli

28. Aug. 9. Okt. 20. Nov. 1905 1. Jan.

12. Febr.

Sonntag

Montag 1903

21. Dez. 1904 1. Febr. 14. März 25. April

6. Juni 18. Juli

29. Aug. 10. Okt. 21. Nov.

1905 2. Jan.

13. Febr.

Mittwo 1903

23. Dez. 1904

16.

Juli Aug. Okt. 23. Nov.

1905 4. Jan.

3. Febr. März April

Juni

15. Febr.

ch Donnerst.

1903 24. Dez. 1904 4. Febr.

28. April

9. Juni 21. Juli

1. Sept. 13. Okt. 24. Nov. 1905 5. Jan.

16. Febr.

17. März

Freitag 1903

25. Dez. 1904

5. Febr.

18. März 29. April

Juni 22. Juli 2. Sept.

14. Okt.

25. Nov. 1905 6. Jan.

17. Febr.

1903 30. Dez.

1904 10. Febr. 23. März 4. Mai

15. Juni 27. Juli

7. Sept. 19. Okt. 30. Nov. 1905 11. Jan.

22. Febr.

Mittwoch

7 18. 30. 10. 22. 3. 14. 25.

Sonnabd.

1904

2. Jan. 13. 26.

Febr. März Mai

Juni Juli

Sept. Okt. Dez.

1905

Jan.

Febr.

Mittwoch 1904 6. Jan. 17. Febr. 30. März 11. Mai

Juni .Aug.

Sept. Okt. 7. Dez. 1905 18. Jan.

1. März.

Sonnabend 1904 9. Jan. 20. Febr. 2. April 14. Mai 9

25. Juni 6. Aug.

17. Sept. 29. Okt. 10. Dez. 1905 21. Jan.

4. März

Montag 1904 11. Jan. 22. Febr. 4. April

16. Mai Dienstag

23. Jan. 6. März

Dienstag 1904 2. Febr.

15. März

26. April Mittwoch 8. Juni Donnerst. 21. Juli 1. Sept. Mittwoch 12. Okt. Dienstag 22. Nov. 1905 3. Jan.

14. Febr. 28. März

Dienstag 1904 16. Febr.

10. Mai

Donnerst. 4. Aug.

Mittwoch 26. Okt. Dienstag 1905 17. Jan.

11. April

Die angeg

6

Von Friedrich⸗Wilhelmshafen aus wird vierteljährlich eine Anschlußverbindung nach Stephansort, Finschhafen (Langemackbucht) und Potsdamhafen unterhalten. Nach Bedarf kann Keppel⸗Bay (Rockhampton), Newcastle N. S. W. und Melbourne sowie auf der Heimreise auch Amboina angelaufen werden. 8 und Abgangszeiten zulässig, je nach Verlauf der Reise.

8 9 8

6

Bremerhaven

370

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ampton

614

614

ebenen Abfahrtszeiten werden nach Möglichkeit eingehalten werden, jedoch sind in den Zwischenhäfen Verschiebungen in den Ankunfts⸗

n ngen zwischen den verschiedenen Häfen

(in Seemeilen zu 1852 m

braltar

1172

1416

1786

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2636

2636

2266

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336

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1446] 2296

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4082

3712

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87

1533

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4169

3799

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1197

Suez

1

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2841

3691

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5477

5477

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S026007770572028602 3980 6073 7381746818578

7059 8169 8505

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845

1306 1282

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1234

1695 1671

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719

2025 2001

3462 343

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5368023 109109 512[8599ʃ9709

12091 10045110895112067

12335 1231]1

1270. 12681

* Ueber Futschau. * Direkt. Die Entfernung von Hamburg nach Antwerpen beträgt 385 Seemeilen. Bei den

Entfernungen 15 Seemeilen hinzuzurechnen

Batavia

75

90

1282

Tamara (Seleo)

1535

2285

2817

1810

2560

3092

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2235

2985

3517

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4417

4949

1930

Macassar —-Amboina . . . .. Amboina - Banda .. .. .. Beanda Tamara (Seleo)... Herbertshöhe —Townsville .. . Townsville —Brisbane ..

von Hamburg ausgehenden Fahrten nach Ostasien sind daher den angegebenen

NR.oh 274.

Haäandel und Gewerbe.

im Reichsamt des Innerg usammengestellten (Aus demachrichten für Handel und Induftree“)

ung des Prozentsatzes für die Verteilung der Festiecten Zucerproduktion auf die russischen Zucker⸗ fabriken in der Kampagne 1903/04.

Ein neuerer Erlaß des russischen Finanzministeriums vom 7./20. Oktober d. I. setzt, entsprechend der Ankündigung in dem Zir⸗ kular vom 17./30. September d. J, den Prozentsatz für die Berechnung der normalen (nützlichen) ““ der russischen Zuckerfabriken für die Kampagne 1903/04 fest.

Auf Grund der von den Akziseverwaltungen eingelieferten vor⸗ läufigen An aben ist die sämtlicher Rüben⸗ jucker, und affinadefabriken des Reiches in der Kampagne 1903/04 auf 71 566 525 Pud normiert worden, sie übertrifft also die allgemeine normale Produktion von 63 Millionen Pud um 8 566,525 Pud.

Da bei den 276 im Reiche tätigen Fabriken die Produktions⸗ fähigkeit innerhalb der ersten 80 000 Pud pro Fabrik 22 080 000 Pud ausmacht und die gesamte Produktionsfähigkeit 71 566 525 Pud be⸗ trägt, so berechnet sich die Produktionsfähigkeit über 80 000 Pud pro

abrik hinaus auf 49 486 525 Pud (71 566 525 22 080 000). Da ög die allgemeine normale (nützliche) roduktion über 80 000 Pud pro Fabrik hinaus 40 920 000 Pud ausmacht (63 000 000 22 080 000), so beträgt die allgemeine normale (nützliche) Produktion, e sie über 80 000 Pud auf jede Fabrik hinausgeht, 82,689 % ihrer Pro⸗ duktionsfähigkeit in der laufenden Zuckerkampagne.

Infolgedessen und im Hinblick darauf, daß der angeführte Pro⸗ entsatz sich in ukunft noch nach Waschabe der effektiven Produktion derjenigen Fabriken, deren Produktionsfähigkeit auf Grund des Art. 7 Abs. 1 des Gesetzes vom 12. Mai 1903 ermittelt worden ist, ändern kann, wird der Prozentsatz für die Berechnung der Beträge der normalen Produktion der Zuckerfabriken in der Kampagne 1903/04 vorläufig, bis auf Abänderung, auf 82 % der ermittelten Feeat g. fähigkeit der Fabriken über 80 000 Pud festgesetzt. (Nach einem Be⸗ richt des Kaiserlichen Generalkonsulats in St. Petersburg.)

Absatz landwirtschaftlicher Geräte im nördlichen „Bulgarien.

Das nördliche Bulgarien ist trotz seines Charakters als agrarisches Produktionsland infolge der gedrückten Lage des Bauernstandes für die im Auslande bergestellten landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte zur Zeit noch ein wenig ergiebiges Absatzgebiet. Der einfache Holzpflug ohne Räder, mit der von den Dorf⸗ schmieden gefertigten kleinen eisernen Pflugschar, die den Boden nur bis zu geringer Tiefe aufzureißen vermag, behauptet sich fast allent⸗ halben im nördlichen Bulgarien mit großer Zähigkeit, und nur in der dem Abendlande zugekehrten Widdiner Gegend hat es der moderne eiserne Pflug deutschen und österreichischen Ursprungs vermocht, über jenes alte Adergerät ein entscheidendes Uebergewicht zu gewinnen. Nach einer kürzlich veröffentlichten amtlichen Uebersicht wurde der Bestand an hölzernen und eisernen Pflügen in den fünf nordbulgarischen Be⸗ zirken für Ende 1900, wie folgt, festgestellt:

2 Bezirke

Widdin . b

Wratza . Plewna. 1“ LE16166ö6865

Tirnowa 11161611“

8 Zusammen 149 054

Im ganzen Fürstentum .*. 357 346 48 958.

Es kommt sonach noch immer im nördlichen Bulgarien auf je sechs Pflüge durchschnittlich nur ein eiserner. Indessen bemüht sich die mit einer Musterfarm verbundene staatliche Ackerbauschule bei Rustschuk fortlaufend, unter der Bauernschaft Verständnis für die Vorzüge des modernen europäischen Pfluges zu wecken, und es ist daher, wenn nicht neue Mißernten lähmend dazwischentreten, zu er⸗ warten, daß dem abendländischen Angebot in Pflügen in den kommenden Jahren eine wenn auch langsam, so doch stetig wachsende Nachfrage begegnen wird. Zu berücksichtigen wäre dabei seitens der beteiligten Fabrikanten, daß dem nordbulgarischen Bauer als Zug⸗ tiere selten mehr als ein Paar Ochsen oder Pferde zur Verfügung stehen, weshalb er unter sonst gleichen Umständen durchgängig einem leichteren flachgehenden Pfluge vor einem schwereren tiefgehenden den Vorzug geben wird. Möglichste Billigkeit wäre selbverständlich gleich⸗ falls anzustreben.

Eggen im europäischen Sinne findet man nur selten im Lande. Das Fees. der Schollen wird meist dem Einfluß der Witterung

überlassen. Hier und da sind einfache Holzeggen in Gebrauch, in die ein Busch eingeflochten wird, oder die mit eisernen Spitzen versehen werden, wie sie jeder Dorfschmied anfertigen kann.

Von landwirtschaftlichen Maschinen sind in nennenswertem Um⸗ fange nur die neuerdings fast nur noch im Inlande (beispielsweise in Plewna, Tirnowa und Füistschuch hergestellten Getreidereiniger vertreten, obwohl die Reinigung mit der Wurfschaufel noch immer die Regel bildet. Säemaschinen sind ganz unbekannt; Mäh⸗ maschinen für Getreide und Gras sind vereinzelt eingeführt worden, haben sich aber in dem meist hügeligen Gelände des nördlichen Bulgariens schlecht bewährt, und ihre Einfuhr dürfte daher keine

zukunft haben. Zum Getreideschnitt dient fast ausschließlich die ichel in Verbindung mit der sogenannten „Palamarka’, einem uralten, vorn hakenförmig gekrümmten Holzgerät, das wie ein SH auf die Finger der linken Hand gesteckt wird und zum usammenfassen der Halme vor dem Schnitt dient. Die Sense wird fast nur zum Grasmähen verwandt. Die Drescharbeit wird meist von Pferden verrichtet, die auf der im freien Felde befind⸗ lichen Tenne im Kreise herumgetrieben werden. Wenn Pferde nicht zur Verfügung stehen, begnügt man sich damit, den chsenwagen auf dem ausgebreiteten Getreide im Kreise herumzufahren. In den dem Gebirge näher gelegenen Landschaften trifft man auch eine Art Dreschschlitten an, an dessen unterer Fläche Quarzsteine befestigt sind, und der, gehörig beschwert, von Ochsen im Kreise über die Tenne gezogen wird. Eine ganz vereinzelte Erscheinung ist die Dreschmaschine mit Lokomobile auf der oben erwähnten staat⸗ lichen Musterfarm bei Rustschuk, die wesentlich dem Lehrzweck dient und daneben, samt dem zugehörigen Maschinisten, gelegentlich auch an die eine oder andere Dorfgemeinde der Umgegend ausgeliehen wird. Eine Einbürgerung solcher Maschinen im Lande ist angesichts der bescheidenen kleinbürgerlichen Verhältnisse für absehbare Zeit gänzlich ausgeschlossen. Bemerkenswert ist noch, daß Trieure und Maisrebbler neuerdings im nördlichen Bulgarien mehr in Auf⸗ nahme kommen. Die Wschtieait reinen Saatguts hat die Ras⸗ grader Kreiskommission verankaßt, für die Gemeinden des Kreises aus dem Auslande Trieure zu beschaffen, und auch im Peücchgühn Kreise -.9 im Jahre 1902 bereits einige Hundert dieser Ma chinen im Gebrauch 1 sein. Die Entkörnung der Maiskolben durch esenss bildet zwar immer noch eine Lieblingsbes äftigung der orfjugend in den geselligen Zusammenkünften an Winterabenden; dennoch ist anzunehmen, daß der Maisrebbler als verhältnismäßig billiges Gerät sich allmählich im Fürstentum einbürgern wird, und

zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preusischen Staatsanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 21. November

im Hinblick hierauf kann gerade das nördliche Bulgarien mit seinem ausgedehnten Maisanbau der beteiligten deutschen Industrie in erster Linie zur Beachtung empfohlen werden. (Nach einem Bericht

3 des Kaiserlichen Konsulats in Rustschuk.) 8 8*

Der Wettbewerb auf dem Ledermarkte im nördl Bulgarien.

Das früher blühende, hauptsächlich von Türken im nördlichen Bulgarien ausgeübte Gerber⸗ und Sattlerhandwerk hat in den letzten Jahrzehnten mit der Zunahme der ausländischen Konkurrenz mehr und mehr an Bedeutung verloren. Immerhin werden nach wie vor nicht nur die roh gegerbten Büffelhäute, aus denen sich der bulgarische Bauer seine Bundschuhe („Opinzen*) macht, durchweg im Lande hergestellt, sondern daneben auch feinere Ledersorten, wie Juchten und Korduane, ferner gutes Schuhwerk für die städtische Bevölkerung, Riemzeug und andere Sattlerwaren einfacherer Art. E der nordbulgarischen Gerberei und Sattlerei sind Sevliewo, Trojan, Gabrowo und Rustschuk. In den letzgenannten beiden Orten bestehen seit einigen Jahren mit modernen Maschinen ausgestattete Lederfabriken, die seitens der Regierung durch Zuwendung von Militärlieferungen unterstützt werden. Dieselben sind jedoch in⸗ folge der Massenausfuhr lebenden Viehs nach der Türkei und wegen der minderen Qualität der einheimischen Viehhäute mit dem Bezug ihres Rohmaterials großenteils auf das Ausland angewiesen.

An der Einfuhr von Sohlleder sind Ungarn und Italien mit je 40 % und Frankreich in der besten Sorte mit 20 ‧% beteiligt. Der Bedarf an Wichs⸗ und Ziegenleder wird durch Deutschland mit 70 % und Frankreich mit 30 % gedeckt. Lackleder, Wagen⸗ bauleder und Schuhmacherbedarfsartikel kommen nur aus Deutschland, Stiefelröhren und Mützenschirme nur aus Ruß⸗ land und Sattlerleder aus Ungarn. Schuhzeug, namentlich feine Damen⸗ und Kinderschuhe, liefert Oesterreich⸗Ungarn. eine Lederwaren werden aus Deutschland und Oesterreich se zur Hälfte bezogen. An der Einfuhr von Lederfetten ist Deutschland mit 50 %, Oesterreich und England mit je 25 % beteiligt. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Rustschuk.l)

Die Einfuhr von Textil⸗ und Manufakturwaren na Norwegen im Jahre 1902.

Die Gesamteinfuhr von Garn und Zwirn nach Norwegen im Jahre 1902 (und 1901) bewertete sich auf 9 648 600 (9 503 400) Kronen und an sonstigen Textil⸗ und Manufakturwaren auf 24 447 000 (24 803 200) Kronen. Die letztere war somit nicht unerheblich, etwa um 356 000 Kronen gegenüber dem Vorjahre, zurückgegangen, was, wie man annimmt, seinen Grund darin hatte, daß die Kaufkraft des verbrauchenden Publikums infolge der schlechten Zeiten abgenommen hat, und darum billigere Qualitäten eingeführt wurden. Haupt⸗ bezugsländer waren Großbritannien und Deutschland. Der Einfuhr⸗ wert aus diesen beiden Ländern belief sich für Garn und Zwirn auf 5 518 100 und 2 035 100 Kronen und für Mannfakturwaren auf 7 558 300 und 13 538 800 Kronen. Der Import von Manufaktur⸗ waren aus Großbritannien war gegen das vecahs um 111 000 Kronen gestiegen, während der aus Deutschland einen Minderwert von 284 000 Kronen aufwies. In der Einfuhr baumwollener Waren steht Großbritannien an erster Stelle; doch sind z. B. bedruckte baumwollene Flanelle, Zanellas u. a., welche früher fast ausschließ⸗ lich von Ineete kamen, in letzter Se in bedeutenden Mengen aus Deutschland bezogen worden. Von Artikeln, welche jetzt überwiegend aus Deutschland eingeführt werden, sind besonders Nähseide hervorzuheben, die früher hauptsächlich aus Großbritannien bezogen wurde. Auch die Einfuhr von deutschen Spitzen (aus Dresden) ist jetzt nicht unbedeutend, wenngleich die Haupteinfuhr eng⸗ lische und franzöͤsische Ware umfaßt. Ferner werden jetzt viele fächüsche Stickereien aus der Gegend von Plauen auf Kosten schweizer Fabrikate in Norwegen eingeführt.

Im allgemeinen wird die Einfuhr von Massenartikeln der Textil⸗ industrie durch die einheimische Industrie, welche durch hohe Zöll geschützt ist, sehr erschwert und in verschiedenen Artikeln nahezu unmöglich gemacht. Hierunter fallen hauptsä⸗ lich grobe gebleichte und gefärbte sowie ungebleichte baumwollene aren, baumwollene Garne; grobe wollene Waren, wie Cheviots, Tuche, Schlafdecken, Flanelle; billigere und mittlere Qualitäten in gewirkten wollenen und baumwollenen Trikotagen; gestrickte Wollwaren, wie Strümpfe, Westen, Unterzeuge; Phantasieartikel aus Wolle (die noch aus Sachsen und Schlesien eingeführt werden), weiße baumwollene Bett⸗ decken (Waffeldecken), Schirme, Kravatten, Hosenträger, wollene Bänder, Velourschutzborden, Schuhlitzen.

Nach den verschiedenen Gattungen bewertete sich im Jahre 1902 (und 1901) die Einfuhr von Manufakturwaren aus: Seide und Halbseide auf 2 032 900 (2 173 800) Kronen, aus Wolle auf 10 391 900 (10 477 800) Kronen, aus Baumwolle auf 7 399 300 (7 040 000) Kronen, aus Leinen, Hanf und Jute auf 1 737 600 (1 878 700) Kronen und aus sonstigen Stoffen auf 2 885 300 (3 232 900) Kronen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in Christiania.) 8

8 8

1ö“ G

Die Liebigsche Fleischextraktgesellschaft in Fray Bentos.

Im Gegensatz zu den übrigen uruguayschen Saladeros (Salze⸗ reien), die sich vorwiegend mit der Herstellung von Dörrfleisch befassen, fabriziert die Liebig⸗Gesellschaft in Fray Bentos bereits seit dem Jahre 1897 nur Fleischextrakt sowie Konserven und regelt den Umfang ihrer Produktion genau der Aufnahmeschigkeit des Weltmarktes. Nach dem von der Gesellschaft veröffentlichten Jahresbericht für 1902 hat sie im vergangenen Jahre ihre einzelnen Betriebe nicht unerheblich verbessert und erweitert, sowie ihre Besitzungen und Werke vergrößert. Sie hat infolge der günstigen Betriebsverhältnisse die zweite Erhöhung ihres Aktienkapitals um 250 000 Pfd. Sterl., also nunmehr auf 1 Million Pfd. Sterl., vollzogen. Auf dem argentinischen Ufer des Uruguaypflusses ist eine neue Salzereianlage (Saladero Colon) angekauft worden, da die Gesell⸗ schaft das bisherige Vertragsverhältnis mit den Kemmerich⸗Werken in St. Helena nicht erneuert hat und in Argentinien fortan selbst schlachten az. wird.

Die Liebig⸗Kompagnie bewirtschaftet zur Zeit in den La Plata⸗ Staaten 19 Weidelaͤndereien von zusammen 283 800 ha, darunter vier kleine Besitzungen von 16, 17, 773 und 928 ha. An großen Weidegütern befinden sich in Uruguay sechs eigene und zwei gepachtete, in Argentinien vier eigene und ein gepachtetes, in Paraguay zwei eigene Güter. Das auf den Farmen gehaltene Rindvieh beläuft sich auf 160 197 Stück.

In den Betriebsanlagen befinden sich 14 Zentralkessel, im ganzen ungefähr 30 Kessel, von denen etwa 20 gleichzeitig in Betrieb stehen. Der jährliche wird auf 12 000 bis 15 000 Tons an⸗ gegehen. Die Fabrik, die außer anderen Beamten auch einen dauernd angestellten deutschen Chemiker und seit den letzten Jahren einen deutschen Tierarzt und mehrere Ingenieure hält beschäftigt in der Schlachtzeit mehr als 800 und außerhalb der Schlachtne 300 bis 400 Arbeiter. (Aus einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in

Montevideo.) 8

903.

Die Einnahmen der chinesischen Seezollverwaltung im zweiten Vierteljahr 1903. 5 In den Monaten April bis Juni 1903 beliefen sich die Ein⸗ nahmen der chinesischen eh.“ p. auf 7 770 083 Haikwan Taels gegen 7 992 394 Haikwan Taels im gleichen Abschnitt des vergangenen Jahres. Sie zeigen also eine Abnahme um 222 311 Taels, während im ersten Viertel des laufenden Jahres eine unahme um 1 235 472 Haikwan Taels zu verzeichnen war. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres betrugen die Einnahmen insgesamt wana 880 . Taels gegen 13 103 179 Haikwan Taels im ersten jahr 1902. Die Einnahmen der Monate April bis Juni 1903 (und 1902) setzen sich zusammen, wie folgt: 8 86

1903

. 2 593 711 . 2 489 692 445 330 448 036

weniger 8 3 00n 87, 2 . 2 490 649

426 555

463 393

Einfuhrzölle. Ausfuhrzölle .. Küstenhandelzölle 1— Opiumzoll .. * Tonnengelder. .. 261 595 252 982 Durchfuhrabgaben . 481 109 399 959 Opium⸗Likin. 1 050 610 915 484 Die größten Einnahmen hatten im zweiten Vierteljahr 1903 (die Zahlen für 1902 sind in Klammern beigefüot) die folgenden Zollämter aufzuweisen: Schanghai 2 712 707 H. T. (3 086 964) Hankau 830 818 H. T. (650 152) Canton 699 479 H. T. (699 845) Tientsin 579 689 H. T. (555 840) Swatau 376 761 H. T. (371 266) Tschingkiang 314 813 H. T. (246 610) Wuhu 294 152 H. T. (91 364) Niutschwang 271 970 H. T. (383 585) Tschifu 232 875 H. T. (228 584) Futschou 231 019 H. T. (207 264) Amoy 193 648 H. T. (178 176) Kiukiang 176 262 (358 730) Ningpo 138 739 H. T. (179 868) Hangtschou 122 524 H. T. (132 415). (Nach der Statistik der chinesischen Seezollverwaltung.)

1

Motoromnibusdienst sowie Handel mit Automobil⸗ fahrzeugen in Australien.

Zu Anfang September d. J. ist die erste Motoromnibuslinie in Australien auf der Strecke Perth-—Victoria Park (Westaustralien) eröffnet worden. Die in Betrieb genommenen Fahrzeuge sind Motoren von 12 Pferdestärken, doch sollen demnächst größere Wagen mit 24 pferdigen Motoren zum Transport von 30 Personen eingestellt

werden.

Vor einiger Zeit ist die seit etwa Jahresfrist in Gees e. (Neu⸗ seeland) bestehende Gesellschaft für die eee; von Automobil⸗ fahrzeugen auf neuer Grundlage in eine Aktiengesell

worden, welche unter der neuen Leitung das Geschäft in amerikanischen Motorwagen noch energischer als bisher aufzunehmen gedenkt. Auch in den anderen australischen Staaten nimmt die Einfuhr von Auto⸗

mobilfahrzeugen stetig zu. (Bericht des Handelssachverständigen beim

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Ausschreibungen.

Brückenbauprojekte in Oesterreich. Der oberösterreichische Landtag hat den Umbau der Klinglmüllerbrücke bei Linz unter An⸗

1u6u“]

chaft umgewandelt

wendung einer Beton⸗Eisenkonstruktion mit einem Kostenaufwande von

50 000 K. genehmigt.

Der Bau einer neuen eisernen Draubrücke bei Marburg ist vom

steiermärkischen Landtag beschlossen worden.

Die Landeskommission für Straßen⸗ und Wasserbauten in Tirol

mit dem Projekt eines Brückenbaues von Revo nach

beschäftigt sich beich (Tirol) über veranschlagt, wovon und den beteiligten

Zentral⸗Anzeiger für

385 000 K. vom Staate, der Rest vom Lande Gemeinden zu tragen wären.

das öffentliche Lieferungswesen.)

den Nocebach. Die Kosten sind auf 550 000 K. (Oesterreichischer

Der Bau eines Elektrizitätswerkes in Ischl zu Licht⸗

und Kraftzwecken soll nach einem sofort in Angriff genommen werden. Zentral⸗

Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.

Lieferung von Wasserröhrenkesseln und Maschinen

für die elektrische Kraftstation der Great Western Railway am Park

Royal nahe bei Acton. einzureichen; sie müssen adressiert sein an „The Secretary, Western Railway, Paddington Station“ und die Aufschrift „Tender for Electrie Power and Light Supply“. Ihtbeehn Vertragsbestimmungen,

Great tragen:

zum Eingang des Angebots, das

interlegung von 2 Guineen b Kennedy and

ffice of the Engineers, Messrs. Street, Westminster, London SW.

Absatzgelegenheit für Fahrräder, Automobile und Postbriefgten in Rußland. Nach

Beschluß der Gemeindevertretung

Angebote sind bis zum 7. Dezember 1903

Anschläge, Angebotsformulare liefert, gegen

Jenkin, 17 Victoria (Nach The Electrical Engineer.)

einer Anzeige in dem

ournal de St. Petersbourg soll demnächst im Post⸗ und Telegraphen⸗

dienst Petersburgs eine Reihe von Neuerungen eingeführt werden. Unter anderem sollen Fweigäder für Eilboten und Automobile zur Beförderung von Postsachen beschafft werden. Ferner sollen die gegen⸗ wärtig gebrauchten Briefkästen durch solche moderner Art ersetzt werden.

Bau einer Wasserleitung in Muro Lucano (Potenza, Italien) mit Ableitung der Quellen von Aecquaviva und Kanalisation der Quellen von Ardanita. Veranschlagte Kosten 153 000 Lire; Kaution 15 300 Lire. Angebote sind bis z2 1t Vormittags 10 Uhr, der Stadtverwaltung einzureichen.

Erweiterung der Konzession für ein schwimmendes Kohlenlager in Corcubiön (Spanien). Placido Castro Rivas, in Corcubiôn wohnhaft, hat die sein im Hafen dieser Stadt befindliches schwimmendes

zwei weitere Pontons zu vergrößern. (Boletin Oficial de la Direction

General de Aduanas, Madrid.)

Ankauf von Zuchtvieh für die schaftlichen Versuchsstationen.

Art für die

erlesenes Rassevieh verschiedener anzukaufen. (Gaceta de Madrid.)

Auslande (auf direktem Wege)

Der Ankauf von Baumaterialien aus Stahl für die und „Cataluna:

spanischen Kreuzer „Reina Regente⸗

hlenlager um

E11““

zum 28. Dezember 1903,

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spanischen landwirt⸗ Das Ministerio de Agricultura, Industria, Comercio y Obras püblicas ist ermächtigt worden, aus⸗ genannten Anstalten im

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durch das Marineministerium ist durch Königliches Dekret angeordnet worden. Im Hinblick auf die Dringlichkeit wird von einer öffentlichen

(Gaceta de Madrid.)

der Vechte in Holland (Provinz Overiissel). An⸗ 202 liegt vom 25 Handel en Nijverheid und

Ausschreibung Abstand genommen.

Regulierung des Flußbettes wischen Brucht und Stad⸗Hardenber scäng 29 900 Gulden. Das bestek. vember ab im Ministerie van Waterstaat, in den Dienstgebäuden der Probinciale Besturen offen und sofort gegen Bezahlung durch die Buchhandlung Gebroeders van Cl. in Gravenhage, Spui Nr. 282, . werden. erteilen der hoofdingenieur⸗directeur

No⸗ 8 kann auch

ähere Auskunft uurmann in Zwolle und der