Bekanntmachung. Alle diejenigen jungen Männer,
1) in dem Zeitraum vom 1. Januar 31. Dezember 1884 geboren sind, 2) dieses Alter bereits überschritten, bei einer Ersatzbehörde zur Musterung gestellt, 3) sich zwar gestellt,
und sich aufhalten, werden, Gestellung in diesem Jahre Grund des § d ssich behufs ihrer
tierungs⸗Stammrolle
15. Januar bis 1. Februar
in der Zeit
persönlich zu melden
Atteste, welche 1 dungen über ihr Militärverhältnis halten, mit zur Stelle zu bringen.
Die Geburtszeugnisse werden von den Standesämtern
ausgestellt. Für diejenigen hiesigen M abwesend sind der Reise
vorbestimmten Art
u bewirken. Wer die d.an.
chriebene
ldstrafe bis zu 30 ℳ oder bestraft.
freiung von der Verhältnisse — § 32 1 sind bezüglich aller Militärpflichtigen, auch Musterungstermine anzubringen; nach brachte Reklamationen die Veranlassung zu Musterungsgeschäfts entstanden ist. Berlin, den 10. Januar 1904. Die Königlichen Ersatzkommissionen de “ Berlin. 8 Frommel.
1“
Meßtischblätter im Maßstabe 1:25 000.
Auf Grund der Neuaufnahmen sind, anschließend an Anzeige vom 13. Oktober v. J. verzeichneten Blätter,
die die
“
welche in einem der
zum Deutschen Reich gehörigen Staaten heimatsberechtigt und 8 bis einschließlich
aber sich noch nicht
über ihr Militärverhältnis aber noch keine endgültige Entscheidung erhalten haben gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz soweit sie nicht von der persönlichen entbunden sind, hierdurch auf 25 der Deutschen Wehrordnung angewiesen: Aufnahme in die Rekru⸗
v
h. J. bei dem Königlichen Polizeileutnant ihres Reviers und ihre Geburts⸗ oder Losungsscheine und die etwaigen sonstigen bereits ergangene Entschei⸗
e
Militärpflichtigen, welche zur Zeit begriffene Handlungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute ꝛc.), haben die Eltern, Vor⸗ münder, Lehr⸗, Brot⸗ und Fabrikherren die Anmeldung in der
Anmeldung versäumt, wird nach 33 des Reichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1874 mit einer mit Haft bis zu drei Tagen
Reklamationen (Anträge auf Zurückstellung bezw. Be⸗ Aushebung in Berücksichtigung bürgerlicher 2 a—g der Deutschen Wehrordnung —) der Einjährig⸗ freiwilligen, vor dem Musterungsgeschäft, spätestens aber im der Musterung ange⸗ werden nur dann berücksichtigt, wenn denselben erst nach Beendigung
stehenden in Lithographie hergestellt und veröffentlicht worden-
1762 Nauen,
1691 Kremmen, 1 1907 Teltow,
1837 Berlin, 1912 Beerfelde, 2182 Gr.⸗Leuthen,
53 Lieberosen Kottbus West, 2474 Komptendorf, 2476 “
2253 2400
Triebel,
2548 Weißwasser, 2549
3402 Kastellaun, 3404 Kaub. Der Vertrieb 8— 8
R. Eisenschmidt hierselbst, orotheenstr. 70 A.
Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 ℳ Die Anweisung für den Dienstgebrauch von 50 ₰ für jedes Blatt erfolgt durch die lichen Landesaufnahme hierselbst, Berlin, den 6. Januar 1904. 8 — Königliche Landesaufnahme. Kartographische Abteilung
Villain, 8
Nr. 1690 Linum, 1763 Marwitz,
1909 Köpenick, 2251 Lübben, 2252 Straupitz, 2255 Grano, 2325 Burg i. Spreewald,
Oberst und Abteilungschef.
Angekommen:
Seine Exzellenz der Staatsminister und M öffentlichen Arbeiten Budde, von Dienstreisen.
d
In der Zweiten Beilage und Staatsanzeigers“ ist betreffend eine veröffentlicht.
2046 Storkow,
2473 Drebkau, 8
2547 Spremberg, 3364 Dommershausen,
durch die Verlagsbuchhandlung von
zu dem ermäßigten Preise Plankammer der König⸗ NW. 40, Herwarthstraße 2 und 3.
zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ eine Genehmigungsurkunde, Anleihe der Stadt Frankfurt a.
om
nt⸗
des
8 8
1 M.,
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 11. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König wohnten gestern dem Gottesdienst in der Garnisonkirche zu Potsdam Neuen Palais den Minister der wohnten Seine
Königlichen Schauspiel⸗
bei und empfingen sodann im Uüesn. Arbeiten Budde. Gest
ajestät der Vorstellung im hiesigen hause bei, verblieben die reisten heute früh um 7 ½ Uhr vom Ba nhof Friedri nach Landeshut und Breslau ab.
Gestern abend
Die vereinigten Ausschüsse des wesen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzung.
—
Im Monat November v. J. sind auf den deutschen Eisen⸗ bahnen — ausschließlich der bayerischen und der Bahnen mit
Betriebslänge — 1 4 bei Personenzügen), 2 bei Personenzügen),
weniger als 50 km freier Bahn (davon in Stnshn 9 6 öße auf freier Bahn (davon fa hee nehs in Stationen (davon 11 bei vorgekommen. Dabei wurden 3 Bahrbedienstete 23 Reisende, 18 Bahnbedienstete, 2 Postbeamte und 1 t
son verletz
Nacht im S. Scbofs⸗
des Bundesrats für Justiz⸗
11 Entgleisunge 19 Entgleisungen 5 Zusammen⸗ 4 bei Personenzügen), 25 Zu⸗
Personenzͤgen)
straße
und
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gekommen.
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unionistischen schlug
mutigen.
scheiden solle.
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worden.
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Meldung
bekannt.
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wohlbekannt
1
Freiherrn von matischen Korps, Foresta und der preußische Gesandte Präsident der Kammer der Orterer auf dem Bahnhof eingefunden.
“
Der ungaris früh, wie „W. T. B.“ meldet, längerer Audienz Seine Majestät der Kais Leopold und Georg von Ba Franz Salvator zu Jagden 1 Die verwitwete Koöͤnigin in Gmunden an fieberhafter Wie die „Zeit“ erfährt, attaché in Wien telegraphisch nach Do und vorgestern mittag bereits abgereist.
Großbritannien und Irland. Gestern ist in London, Korrespondenz veröffentlicht worden, Herzog von Devonshire und Cha der unionistischen Organisation geführt wurde. von Devonshire hatte behauptet, gegenwärtigen Umständen
Organisation Chamberlain von Delegierten unionistischer Vereinigungen vor; wenn die Herzog von Devonshire erklären sollte, Chamberlains zurückziehen. In
Der fran Gesundheitsrücksichten schäftsträger Gesandten von
des
Es gesandt worden.
folgern der auss ore Jowanowitsch, er ausscheidenden Ord
richterlichen Beamten sin und vortragende Rat im Minis Herrmann an Stelle des in
Regierungsrat und lichen, Unterrichts⸗ Stelle des zum Minist heimen Oberregierungsra
Bevollmächtigte badische Geheime Oberregi
8
Der päpstliche Nuntius Monsigr vormittag, wie „W. abgereist.
Mehrheit sich für den so würden sich d einem anderen Briefe erklärte Chamberlain, beabsichtige durch Hier meinen Wahlen würden sich unter den Ar nismus und nicht unter denen der “ vollziehen; er sei für eine Auflösung der unionistischen
bekämpfte dagegen diese Maßnahme und eigenen Verantwortlichkeit die Versammlung vor, die
zb
.“
In vatikanischen Kreisen verlautet, der Papst werde, daß jeder Kardina werde niemals in einem von dem Vetorecht Gebrauch machen. A Mitglieder des Kardinalkollegiums würden
Der Finanzminister hat, den Cortes einen Gesetzentwurf
In Kotschana (Wilajet „W. T.
brannt; die Entstehungsur . find Truppenverstärkungen
Wiener Belgrad mitgeteilt, daß die utan leutnant Bozanowitsch, Major Gjurit offiziere Hauptmann Kostiz, Oberleutnant Antitsch durch Hofdienst cheidenden Adjutanten
lim
beamten seien nicht te. aber mit ihnen sympathisieren.
Ein der New Yorker „ gegangenes Telegramm
sei,
Podewils,
se Anhaͤn ger
Zu Mitgliedern des Disziplinarhofs für die nicht Geheime Regierungsrat
sind der
vortragende Rat
zum
Bayern. T. B.“ berichtet,
verschiedene darunter der
terium der öffentlichen den Ruhestand getretenen Wirk⸗
lichen Geheimen Oberregierungsrats Gerlach und der Geheime im Ministerium der geist⸗ und Medizinalangelegenheiten Klotzsch an erialdirektor ernannten ts von Chappuis ernannt worden.
Bundesrat, erungsrat Braun
Zur Verabschiedung hatten sich der Ministerialrat von Gietl als Vertreter des Ministerpräsidenten Mitglieder des diplo⸗ italienische Gesandte Graf
Abgeordneten D
Arbeiten
bisherigen Ge⸗
Großherzoglich ist in Berlin an⸗
Macchi ist gestern von München nach
Graf Pourtalsès, von
8 Oesterreich⸗Ungarn. inisterpräsident Graf Tisza ist gestern
88 8
che M
in Wien
empfangen worden. Am Nachmittag reiste er mit seinen Gästen, yern sowie dem Erzherzog nach Mürzsteg ab.
Marie von Hannover ist Bronchitis erkrankt.
ist der japanische Militär⸗
unmöglich,
eine
seine Haltung,
auf erwiderte der Herzog,
über die zu b⸗
Frankreich. 8
Bei der gestrigen Senatswahl 1 8 T. B.“ zufolge, Chatteleyn (Progressist) gewählt
sische Gesandte in einen
ist am Sonnabend⸗
Paris abgereist.
Italien. de um das Vetorecht
Portugak.
wie
Türkei. das M.
8 Serbien.
bestimmt
Barjaktarewit
unter den Verschw
Amerika. besagt, alles, was
Vermittelung tun, aber es
wie „W. T.
aufrechtzuerhalten; allgemeine
die Homerulepartei zu er⸗
ereinigung. Chamber lain
Einberufung einer allgemeinen folgende
Urlaub erhalten.
abzuschaffen, l bei seiner Ernennung schwören solle, er Konklave im Namen seiner Regierung
zur Hebung des Wechsel⸗ Verminderung des Papiergeldumlaufs und zur der Metallreserven der Bank von Portugal vor⸗
Ueskü b) sache des Brandes ist noch nicht
8 8 „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau-“- Adjutanten des Königs Oberst⸗
Hauptmann
Auslosung zum Austritt worden seien. habe der König die Ma⸗
onnanzoffiziere die Hauptleute irowitsch und Miletitsch ernannt. den ausscheidenden Offizieren hätten alle, außer Gjuritsch, dem Kreise der Verschworenen angehört; die neuernannten Hof⸗ orenen gewesen, sollten
Tribune“ aus der Präsident Roosevelt wolle nicht in dem russisch⸗japanischen Konflikt vermitteln; der Präsident werde zwar gern
auf dem Wege der wie sei augenscheinlich, daß eine von
chung ablehnen würde.
von dem Kaiser in
den Prinzen
kio berufen worden
B.“ berichtet, eine die zwischen dem mberlain bezüglich Der Herzog fei unter den Bestehen der daraufhin Versammlung
e8 das
der Herzog
die künftigen allge⸗
ispizien des Protektio⸗
schlug unter seiner
Haltung ent⸗
in Lille ist, dem
Belgrad hat aus Ein Ge⸗
zur Vertretung des
m „W. T. B.“ zufolge, anordnen,
uch die gegenwärtigen einen solchen Eid 8 11““
„W. T. B.“ berichtet,
einer
ist, nach abge⸗
ilitärdepot
nach Kotschana
wird aus sch und die Ordonnanz⸗ Ristitsch und
Zu Nach⸗
sch und zu Nachfolgern Acimo⸗ Von
“ 8 “
1
Washington
in seinen Kräften stehe, wie beiden Nationen
folgenden J
Befugnissen 0 weisung von Ausländern aus dem
seitigung stark ausgefahrener Schienenstöße in
“ zu⸗
Das „Reutersche Bureau“ berichtet, der Spezialgesandte Reyes sei vorgestern von Washington nach Baltimore abgereist. Dem Präsidenten Marroquin habe Reyes einen Bericht über seine Verhandlungen mit den Ver⸗ einigten Staaten telegraphiert und hinzugefügt, er habe alles Mögliche getan, um etwas für Columbien zu retten, dies sei ihm aber mißlungen, und er fürchte, daß ange ichts der in Colum⸗ bien herrschenden großen Aufregung das Volk schwerlich noch werde zurückgehalten werden können. Der Präsident der in Santiago errichteten proviso⸗ rischen Regierung Jimenes hat San Domingo be⸗ chossen. Eine Granate ist in der amerikanischen Ge⸗ sandtschaft explodiert.
Asien. In New York vorliegenden Meldungen aus Tokio zu⸗ folge hat Japan, wie das „Reutersche Bureau“ berichtet, so gut wie beschlossen, die Verhandlungen mit Rußland fortzusetzen. Japan sei zwar mit den Bedingungen Ruß⸗ lands nicht zufrieden, fühle sich jedoch nicht berechtigt, ein Ultimatum zu erlassen oder die Verhandlungen abzubrechen Bevor es zur Gewalt schreite, wolle Japan nochmals ver⸗ suchen, eine Abänderung der Vorschläge Rußlands zu er⸗ wirken. Die Verhandlungen dürften einige Wochen dauern, doch gelte es als sehr unwahrscheinlich, daß der Frieden in der Zwischenzeit werde gestört werden. b Dasselbe Bureau berichtet aus Peking, der Chef des Staatsrats Prinz Tsching habe dem dortigen japanischen Gesandten Uchida mitgeteilt, daß China im Falle eines Krieges zwischen Rußland und Japan neutral bleiben werde. Der Kaiser von China hat die Handelsverträge mit den Vereinigten Staaten und Japan genehmigt. Nach den Vertragsbestimmungen ist China vervpflichtet, Mukden, Antung und Tatu ngkan unmittelbar nach der Ratifikation der Verträge dem fremden Handel zu eröffnen. Nach einer Meldung der „Russischen Telegraphenagentur“ aus Port Arthur beständen die Ver⸗ einigten Staaten und Japan auf der sofortigen Ratifikation der Verträge. Das chinesische Ministerium des Aeußern be⸗ finde sich im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit, daß Rußland nicht einwilligen werde, die Häfen der Mandschurei zu öffnen, in einer schwierigen Lage. Dem „Standard“ wird aus l Russen hätten Sing⸗Min⸗Tun besetzt, eine Eisenbahn⸗ station 95 Meilen nördlich von Niutschwang. In der Nähe der Stadt seien Kosaken zur Bewachung der Eisenbahn postiert.
Afrika.
Said meldet das „Reutersche Bureau“, der er Order nach
Tientsin gemeldet, die
Aus Port Sail das „Reute englische Kreuzer „Diana“ sei mit versiegelt dem Osten abgegangen.
Nr. 2 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich', herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 8. Januar 1904, hat nhalt: 1) Konsulatrsesen: Ernennung; — Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstand akten; — Exequaturerteilung. — 2) Zoll⸗ und Steuerwesen: Veründerungen in dem Stande oder den der Zoll⸗ und Steuerstellen. 3) Polizeiwesen: Aus⸗ Reichsgebiet.
Nr. 3 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministsrium der öffentlichen Arbeiten, vom 9. Januar 1904 hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienstnachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Der wiederhergestellte Friedrichsbau im Heidelberger Schlosse. (Schluß). — Zwei Kirchenbauten in Daressalam. — Be⸗ Straßenbahngleisen. — Vermischtes: Vortrag über die beiden preußischen Versuchsanstalten. — Vorträge im Berliner Kunstgewerbemuseum. — Besuch der Technischen Hochschulen in Karleruhe und Braunschweig. — Markus⸗ turm in Venedig. — Geschnitztes Holzwerk in Daressalam.
Patente. 1 — 8 1
Deutsche Konkursstatistik.
Nach der vorläufigen Mitteilung des Kaiserlichen Statistischen Amts zur Konkurestatistik gelangten im III. Vierteljahr 1903 im Deutschen Reich 2105 neue Konkurse zur Zählung gegen 2049 in III. Vierteljahre 1902 1
Es wurden 346 Anträge auf Konkurseröffnung wegen Mangelt eines auch nur die Kosten des Verfahrens deckenden Massebetrages ab⸗ gewiefen und 1759 Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte der Gemeinschuldner in 1057 Fällen ausschließlich die Konkurseröffnung beantragt.
Beendet wurden im III. Vierteljahr 1903: 2000 (im III. Viertel⸗ jahr 1902: 2135) Konkursverfahren, und zwar durch Schlußverteilung 1398, durch Zwangsvergleich 446, infolge allgemeiner Einwilligun 3. und wegen Massemangels 119. In 831 beendeten Konkursverfahren war ein Gläubigerausschuß bestellt. 1
Von den 2105 neuen und den 2000 beendeten Konkursverfahren betrafen:
physische Perfonen. . . 1589 Nachlässe. .. ... 381
* Handelsgesellschaften 86 Genossenschaften ... 5 andere Gemeinschuldner.
Deutsche Tabakstatistik. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs⸗
enthält eine Statistik über die Tabakernte un) deutschen Zollgebiet für das Erntejahr 1902 (1. Juli 1902 bis 30. Juni 1903) nebst vergleichenden Zusammenstellungen für die letzten 10 Erntejahre. Im Anschluß daran folgt ein vorläufiget Nachweis über den Tabakanbau im Jahre 1903.
—
Das IV. Jahrgang 1903, besteuerung im
17 325 ha gegen 16 963 ha 1901, 14 751 hs die Ernte an trockenen dachreifen Blätten betrug 37 698 Tonnen (190¼: 40 013 t, 1900: 34 790 t, : 30 075 t). Die angebaute Fläche war also um 362 ha größer 1 die vorjährige, die Ernte aber um 2315 t geringer. Dur schnittl wurden von 1 ha 21,8 dz trockener dachreifer Tabakblätter geerrgg gegen 23,6 4.2½ in den Jahren 1900/01 und 20,6 da im Jahre I89. Die Ernte ist in den einzelnen Bezirken sehr un leich ausgefallen; 7 Erträge schwankten zwischen 11,5 d2 in Schlesien und 29,4 d2 - Hessen⸗Nassau. Die nächst höchsten Erträge hatten Rheinland un 28,3 dz und Elsaß⸗Lothringen mit 28,2 dz. .—0 Der Beschaffenheit und Menge nach war die Ernte in Heßa Nassau, Rheinland, Baden, Großherzogtum Hessen, Braunschweig u Elsaß⸗Lothringen im ganzen gut bis beßriebi end, der Menge na g. in Westpreußen und Bayern, in Brandenburg zum Teil der 2- nach; im übrigen aber meist geringer, mittelmäßig und darunter. b . kalte Witterung des Frühjahrs hielt die Setzlinge in der Entwicklun⸗
innerhalb des Zollgebiets 1900, 14 615 ha 1899;
.
zurück, sodaß der Felderanbau sich verzögerte. Auch der Sommer war
8* “
columbische
eergibt, daß der Flächeninhalt
* und
Erschießen
Mit Tabak bebaut und abgeerntet wurden im Erntejahr, 1902 %
wieder erhebli
öl“ 1 Ost⸗ und Norddeutschland kalt und dem Wachstum der Pflanzen ungünstig, während in Süddeutschland (in Baden und Württemberg) im Juni und Juli andauernde Trockenheit viele Pflanzen absterben ließ. Die Erntezeit war im allgemeinen günstiger, wenn auch stellenweise Schädigungen durch frühe Nachtfröste nicht ausblieben. Abgesehen von Schlesien und Württemberg, wo nasses Wetter und Nebel die Trocknung erschwerten, verlief die Hängezeit gut, sodaß Dachbrand oder Rippenfäule nur selten vorkam. Auch die Fermentation nahm einen günstigen Verlauf, doch sich der Tabak vorwiegend nur zu Rauch⸗, Kau, und Schnupf⸗ tabak, weniger zu Einlage und Umblatt für Zigarren. Gutes Zigarren⸗ material ergab ein Teil der Ernte in der Provinz Brandenburg. Die Preise waren im allgemeinen geringer als in den beiden Vor⸗ jahren; als mittlerer Preis für 1 dz wurden für das gesamte Zoll⸗ gebiet 82,6 ℳ ermittelt, gegen 85,4 und 89,1 ℳ in den Jahren 1901 und 1900.
Die Tabaksteuer hat im Erntejahre 1902 einen Ertrag von 2,4 Millionen Mark, der Zoll vom Tabak 55,4 Millionen Mark ergeben. Nach Abzug der gezahlten Vergütungen verblieb eine Rein⸗ einnahme von 67,5 Millionen Mark, das ist 1,16 ℳ auf den Kopf der Bevölkerung.
Der Verbrauch von Tabak und Tabakfabrikaten, umgerechnet in
8
fabrikationsreifen Rohtabak, berechnet sich für den Durchschnitt der letzten
seben Jahre auf 1,61 kg auf den Kopf.
Der vorläufige Nachweis über den Tabakanbau im Jahre 1903 der mit Tabak bepflanzten Grundstücke um 674 ha abgenommen hat.
— 16 651 ha — gegen das Vorjahr
Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel
betrugen im Monat Dezember 1903 in Preußen nach der „Stat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen 155 (im November 1903 154, im Dezember 1902 126, ℳ, Roggen 129 (130 bezw. 132) ℳ, Gerste 135 (136) ℳ, Hafer 125 (127 bezw. 136) ℳ, gelbe Erbsen zum Kochen 236 (235 bezw. 247) ℳ, weiße Speisebohnen 284 (281 bezw. 270) ℳ, Linsen 348 (347 bezw. 357) ℳ, Eßkartoffeln 52,8 (51,4 bezw 47,7) ℳ, Richtstroh 39 (38,9 bezw. 44,2) ℳ, Heu 54,3 (53,6 bezw. 56,4) ℳ, Rindfleisch im Großhandel 1147 (1161 bezw. 1128) ℳ; im Kleinhandel für 1 kg; Rindfleisch von der Keule 1,44 (1,45 bezw. 1,42) ℳ, vom Bauche 1,24 (1,24 bezw. 1,20) ℳ, Schweinefleisch 1,32 (1,34 bezw. 1,53) ℳ, Kalbfleisch 1,45 (1,48 bezw. 1,42) ℳ, Hammelfleisch 1,38 (1,41 bezw. 1,33) ℳ, in⸗ ländischen geräucherten Speck 1,58 (1,62 bezw. 1,75) ℳ, Eßbutter 2,41 (2,39 bezw. 2,36) ℳ, inländisches Schweineschmalz 1,62 (1,62 bezw. 1,76) ℳ, Weizenmehl zur Sxeisebereitung 30 (30 bezw. 29) ₰, Roggenmehl 25 (25) 4; für 1 Schock Eier 5,03 (4,71 bezw. 5,23) ℳ Die Preise für Weizen, Roggen und Gerste haben sich gegen den Vormonat nicht nennenswert verändert, während die Haferpreise in der Rückwärtsbewegung verblieben. Die Preisrückgänge beim Hafer betragen: in Görlitz 6, in Koblenz 5, in Gleiwitz, Berlin Aachen 4, in Köslin, Kiel, Paderborn und Hanau 3, in Pel. Breslau, Frankfurt a. O., Stettin und Halle a. S. 2, in romberg, Stralsund, Cassel und NPese 1 ℳ — Die Fleischpreise sind im allgemeinen zurückgegangen. ie diesmaligen Preisermäßi⸗ gungen beim Schweinefleisch betragen: in Trier 15, in Stralsund 8, in Paderborn 6, in Köslin, Bromberg, Frankfurt a. O., Berlin, Osnabrück und Cassel 5, in Posen und Koblenz 1 ₰
Die Selbstmorde in Preußen während des Jahres 1902.
Im Jahre 1902 endeten in Preußen, der „Stat. Korr.“ zufolge, nach amtlichen Feststellungen 7217 Personen, darunter 5728 Männer und 1489 Frauen, ihr Leben durch Selbstmord. Seit den letzten 5 Jahren — von 1898 an schwanken die Ziffern der jährlichen Selbstmordfälle auf 100 000 Lebende zwischen 19 und 21. Bei den männlichen Selbstmördern betrug die Verhältniszahl 31 bis 33, da⸗ gegen nur 8 bei den Frauen.
Die Beweggründe zum Selbstmorde anzugeben, ist, ohne Kenntnis des Vorlebens des Selbstmörders, überaus schwierig, in vielen Fällen geradezu unmöglich; es kann daher nur mit dem Er⸗ gebnis gedient werden, welches durch die mitwirkenden Behörden ge⸗ wonnen wird. Für das Berichtsjahr 1902 waren
die Beweggründe:. 8 hel, . 2 männl. Pers. weibl. Pers. sammen Lebensüberdruß im allgemeinen .. 8r 8
429 8. 522 körperliche Leiden.. 570 198 Geisteskrankheiten 1 415 609 Leidenschaften. 140 88 Laster 532 20 Trauer. 32 13 1““ 689 90 Reue und Scham, Gewissensbisse. 440 97 Aerger und Streit.... ö“ 28 andere und unbekannte 1 , 371 2063
Hiernach ist fast ein Drittel aller Fälle auf Geisteskrankheit zurückzuführen; von 100 männlichen Selbstmördern betrug die be⸗ treffende Ziffer 24,7, von ebensoviel weiblichen 40,9. Nach gleicher Berechnung waren Lebensüberdruß bei 7,7 m., 5,6 w., körperliche Leiden bei 10,0 m., 13,3 w., Leidenschaften bei 2,4 m., 5,9 w., Laster bei 9,3 m., 1,3 w., Trauer bei 0,6 m., 0,9 w., Kummer bei 12,0 m, 6,0 w., Reue und Scham bei 7,7 m, 6,5 w., Aerger und Streit bei 1,7 m., 1,9 w. und andere nebst unbekannten Beweggründen bei 23,9 m., 17,7 w. Personen die Triebfeder der vorbezeichneten Selbstmorde. Weas die Art und Weise der Selbstmorde betrifft, so ist diese im allgemeinen eine recht mannigfaltige; dennoch sind es vornehmlich elf Mittel, die seitens der Lebensmüden zur Erreichung ihres bedauer⸗ lichen Vorhabens in Anwendung kommen. Es wurden im Berichts⸗ jahre Selbstmorde ausgeführt b über⸗ durch haupt 4 052
von b männl. Pers. weibl. Pers. Erhängen. 3 409 643 530 50
1 236 1 135 26
e1I111“ Schnitt in den Hals .. Oeffnen der Ader.r.. . Einnehmen fester und flüssiger Gifte Einatmen giftiger Gase . . . .. Ueberfahrenlassen durch die Eisen⸗ ͤ111““ Sturz aus der Höhe.... 1— 1 W* 4 7. Erhängen ist sonach die bevorzugteste Art der Selbsttötung; sie beträgt mehr als die Hälfte aller Fälle und kommt außerdem bei Männern häufiger zur Anwendung als bei den Frauen. Unter 100 Selbstmorden männlicher Personen beträgt sie 59,5, bei der gleichen Anzahl Frauen 43,2. Durch Ertränken starben bei gleicher Berech⸗ nung 12,3 m., 35,6 w., durch Erschießen 18 9 m., 3,3 w, durch Ein⸗ nehmen von Gift bezw. Einatmen giftiger Gase 3,7 m., 9,4 w., durch Erstechen, Schnitt in den Hals und Oeffnen der Adern 24 m., 1,5 w, durch Ueberfahrenlassen auf der Eisenbahn 1,8 m., 1,9 w. und durch Sturz aus der Höhe 1,2 m., dagegen 4,6 w. Personen.
Ertränken ..
Die Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen in Preußen 1903.
„In Preußen hat, wie in den vorangegangenen Jahren, so auch im Rechnungsjahre 1902 die Leistungsfä igkeit der Dampfmaschinen stärker als deren Zahl zugenommen, und zwar infolge
Vervollkommnungen, die in der Bauart und der Dampfausnutzung bei den Dampfmaschinen im Laufe der Jahre eingetreten sind. ne die von der Verwaltung des Landheeres und der Kaiserlichen Marine
benutzten Dampfmaschinen sowie die Lokomotiven, die einer besonderen Erhebung vorbehalten sind, betrug der feststehenden Dampf⸗ maschtnen Leistungsfähigket 8 urch⸗ Pferdestärken 2 172 250 37,96 2 358 175 38,99 2 534 900 40,49 2714 612 41,71 2 947 642 43,40 3 192 575 45,08 3 461 705 46,91 3 709 662 48,84 1902. 77 583 4 008 597 51,67 21 612 270 543 12,52 1903. 79 257 4 218 620 53,23 22 556 284 941 12,63. Hiernach erhöhte sch im Zeitraum 1894—1903 die Zahl der feststehenden Dampfmaschinen um 22 033 38,50 v. H., ihre Leistungsfähigkeit um 2 046 370 Pferdestärken 94,21 v. H., die Zahl der beweglichen Dampfmaschinen (Lokomobilen) dagegen um 8131 = 56,37 v. H. und ihre Leistungsfähigkeit um 137,811 Pferde⸗ stärken 93,66 v. H. Die durchschnittliche Leistungsfähigkeit ist in derselben Zeit bei den feststehenden Dampfmaschinen um 15,27, bei den Lokomobilen jedoch nur um 2,43 Pferdestärken gestiegen. Wie sich die Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen auf die einzelnen Regierungsbezirke des preußischen Staates verteilt, läßt die folgende Uebersicht erkennen. — Am 31. März 1903 gab es — bewegliche
feststechende mit durch, Dampf⸗ Dampf⸗ überh. schnittlich maschinen maschinen Pferdestärken (Loko⸗
mobilen) 1 351 29,13 1 002 601 26,86 631 1 074 27,39 814 1 114 18,90 1 049 1 533 78,73 200 2 904 46,78 1 148 15 462 13,47 2 968 34,238 744 9188 12,35 2 266 25,44 752 9 370 12,46 1 027 13,38 51¹9 5 925 11,42 309 20,64 354 4 375 12,36 1 223 33,50 1195 15 543 13,01 986 27,97 876 10 276 11,73 3 217 37,44 1 327 15 775 11,89 2 113 36,86 707 8 204 11,60 4 648 74,17 952 11 442 12,02 3 977 34,02 1 329 23 584 17,75 4 851 34,54 851 13 407 15,75 745 33,72 228 2 682 3 183 24,29 1 101 10 750 1 233 49,66
363 4 528 1 641 46,27
52 6 246 882 45,68
338 3702 648 38,61 1009 641 47,01
91 1 508 375 19,66
155
124 1 369
1 951 94,68 387 3 723
1 048 35,81 565 5 184
9 744 90,33 989 15 873
1 103 41,94 677 6 906
1 606 40,17 501 6 448
1 965 42,83 330 3 885
. 10 203 64,83 987 17 774
2 730 47,25 319 4 306
1 2 443 97,14 267 3 436
Aachen. 1 886 135 950 72,08 204 3 142 15,40 Sigmaringen. 68 1 5449 22,71 196
im Staate 79 257 4 218 620 53,23
der beweglichen Dampf⸗ maschinen (Lokomobilen) 1 Leistungsfähigkeit Zahl durch⸗ überhaupt schnittlich Pferdestärken 147 130 10,20 154 997 10,22 159 478 10,27 167 187 10,46 179 219 10,72 201 305 11,08 229 669 11,57 251 073 12,01
am 31. März Zahl der Jahre
1894. 57 224 1895. 60 488 1896. 62 611 1897. 65 078 1898. 67 923 1899 70 813 1900. 73 792 1901 75 958
14 125 15 168 15 526 15 982 16 725 18 166 19 846 20 898
mit durch⸗ überh. schnittlich Pferdestärken
9 789 3,77 5 581 8,84 9 392 11,54 12 521 11,94 2 440 12,20
in den 8ö — ezirken
29 358 16 165 29 413 21 058 120 691 135 858 101 636 57 706 13 738 6 379 40 965 27 575 120 443 77 876 344 758 135 286 167 541 25 121 77 328 61 228 75 922 40 291 25 018 30 132 7 372 184 712 37 528 880 153 46 261 64 506 41 332 661 464 129 000 237 312
Königsberg Gumbinnen Danzig.. Marienwerder Stadtkr. Berlin Potsdam 8 Frankfurt. Stettin Köslin. Stralsund. Posen Bromberg. Breslau Liegnitz. Oppeln Magdeburg Merseburg. Erfurt. Schleswig. Hannover. Hildesheim Lüneburg Stade. Osnabrück. Aurich. Münster Minden Arnsberg Cassel . Wiesbaden Koblenz. Düsseldorf. Cöln. Trier
12,47 13,82 10,95 11,09
9,73 11,04
9,62
9,18 16,05 10,20 12,87 11,77 18,01 13,50 12,87
28 7,00 22 556 284 941 12,63.
„In der Verwendung von Dampfkraft stehen also die Regierungs⸗ bezirke Arnsberg und Düsseldorf allen anderen Bezirken weit voran. Unter den 79 257 feststehenden Dampfmaschinen Preußens befinden sich 440 Maschinen mit einer höchsten Leistungsfähigkeit von 1000 bis 9000 Pferdestärken, davon in den Regierungsbezirken Arnsberg 110, Dü eldorf 84, Trier 54, Münster 34, Oppeln 33, Berlin (Stadtkreis) 28, Aachen 19, Cöln 12, Breslau, Merseburg und Hildesheim je 9, Potsdam 7, Lüneburg 6, Osnabrück und Cassel je 4, Magdeburg, Hannover und Stade je 3, Stettin und Wiesbaden je 2 sowie Danzig, Frankfurt, Schleswig, Minden und Koblenz F 1. Im einzelnen weisen Maschinen mit besonders großer Leistungsfähigkeit auf: die Regierungsbezirke Arnsberg je 2 zu 4000 und 4600, 1 zu 7000, 3 zu 9000, Trier 4 zu 4000, je 1 zu 4500, 5000, 6800 und 9000, Berlin (Stadtkreis) 4 zu 4000, Potsdam 3 zu 4000, Hildesheim 2 zu 4000, Oppeln je 1 zu 5200 und 5500, Düssel⸗ dorf je 1 zu 4000 und 5200 sowie Aachen 1 zu 6500 Pferdestärken; 23 dieser Maschinen werden in den Betrieben des Bergbaues, der Hütten und Salinen verwendet, die übrigen 7 dienen zum Antriebe von Dynamomaschinen in den Berliner Elektrizitätswerken.
„Bei den bewe lichen Dampfmaschinen kommen nur wenige mit einer besonders hohen Leistungsfähigkeit vor. In den Betrieben der Land⸗ und Forstwirtschaft der östlichen Regierungsbezirke finden sich Lokomobilen mit einer Leistungsfähigkeit bis zu 120, im Regierungs⸗ bezirk Arnsberg beim Bergbau bis zu 350 und im Stadtkreise Stral⸗ sund eine Schneeschleudermaschine bis zu 450 Pferdestärken.
Von Interesse ist noch die nachstehende Zusammenstellung über die Dampfmaschinen und ihre Leistungsfähigkeit bei den einzelnen Gewerbegruppen. Am 31. März 1903 waren vorhanden:
feststehende Dampf⸗ bewegliche 2217. maschinen maschinen (Lokomobilen) Leistungsfähigkeit Leistungsfähigkeit über⸗ durch⸗ Zahl über⸗ durch⸗ haupt schnittl. haupt schnittl.
Pferdestärken Pferdestärken
42 133 14,55 14 492 157 565 10,87
E“ 2 140 322 99,73 1 521 29 223 19,21 868 12 527 1420
247 111 48,24
103 998 34,98 72 1 124 15,61 303 881 76,47 228 3 517 15,43 101 878 39,12 240 1 827 7,61 23 601 16,99 39 487 12,49 312 952 59,88 23 481 20,91 105 608 50,19 22 246 11,18 130 383 26,05 347 4 743 13,67 4 518 12,24
461 112 24,73 19 723 21,67 10,20 12 926 31,53 14,85 9 488 26,13 14,13 221 17,00 — 10 562 40,47 17,16 99 409 32,13 15,10 Beherberg. u. Erquickag. 105 3 523 33,55 15,00 häusliche Gewerbe 768 127 680 23,02 14,98 12,43 12,63.
in den
Gewerbegruppen Zahl
Land⸗ u. Forstwirtsch. 2 896 e111“ Bergb., Hütten u. Sal. 21 462 Industr. d. Steine, Erd. 5 123 Metallverarbeitung . 2 973 Maschinen⸗ꝛc. Industrie 3 974 chemische Industrie. 2 604 Ind. d. Heiz⸗ u. Leuchtst. 1 389 Textilindustrie . 5 226 Lapieraeedecndnftete 2 104 nd. d. Holz⸗u. Schnitzst. 5 005 Nahrungsmittel⸗ industrie. 18 648 öö —. 910 Baugewerbe .. .1410 polygraphische Gewerbe 363 künstlerische Betriebe 13 Handelsgewerbe . 261 Verkehrsgewerbe . 3 094
sonstige Gewerbe . . 1 785 „71 392 40,00 im ganzen 79 257 4 218 620 53,23 22 556 28
Zur Arbeiterbewegung. 88
„Zum Ausstand der Seeleute in Spanien (vgl. Nr. 6 8 ilt „W. T. B.“ mit, daß die Matrosen der im Hafen
2
von
Santander liegenden Schiffe ebenfalls in den Ausstand getreten sind. Verhandlungen der Unternehmer mit den Arbeitern zur Herbeiführung einer Verständigung sind gescheitert. Die Matrosen in den Häfen von Alicante, Valencia und Sevilla haben sich dem Ausstand angeschlossen. Auch in Huelva ist der Handel durch den Ausstand völlig lahmgelegt. Eine große Anzahl von Schiffen kann ihre Ladung nicht löschen. Einige Schiffahrts⸗ gesellschaften in Sevilla und Barcelona beabsichtigen, französische Matrosen anzuwerben.
Kunst und Wissenschaft.
2
Für Entwürfe zu einem Denkmal, das an die Gründung des Weltpostvereins erinnern soll, war im Jahre 1902 vom schweizerischen Bundesrat ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben worden. Wie die „Union Postale“ mitteilt, sind daraufhin dem für den Zweck gebildeten Preisgericht 120 Entwürfe zur Begutachtung zu⸗ gegangen, von denen zunächst diejenigen Sendungen ausgesondert wurden, die augenscheinlich ungenü end waren oder zu dem Gedanken, um den es sich handelt, in keiner 2 eziehung standen: 39 Entwürfe wurden ein⸗ stimmig und 66 mit Stimmenmehrheit ausgeschieden. Die übrigen 15 Entwürfe waren Gegenstand eingehender Diskussion mit darauf folgender nochmaliger Abstimmung, nach der noch 6 Entwürfe ver⸗ blieben. Diesen hat das Preisgericht vier gleiche Preise von je 3000 und weitere zwei gleiche Preise von je 1500 Fr. zuerkannt. Die vier ersten haben erhalten: E. Hundrieser in Charlottenburg, Geor Morin in Berlin, Ernest Dubois und Architekt René Patouillar in Paris sowie René de St.⸗Marceau in Paris, die beiden zweiten: Ignaz Taschner in Breslau und Architekt Aug. Heer in München sowie Giuseppe Chiattone in Lugano. Aber auch von den preisgekrönten Entwürfen hat nach dem einstimmigen Urteil des Preisgerichts keiner die im Programm festgesetzten Bedingungen voll⸗ ständig erfüllt. Das Urteil besagt, daß, wenn auch einige dieser Ent⸗ würfe si durch schwungvolle Linien und eine gewisse Harmonie in ihrem Ganzen auszeichneten, in ihnen doch der zu verkörpernde Gedanke nicht genügend zum Ausdruck gebracht sei; die anderen, die vom allegorischen Gesichtspunkt aus ziemlich befriedigten, ließen in bezug auf die ornamentale Anordnung zu wünschen übrig; außerdem biete das vorgeschlagene Material im allgemeinen nicht die nötige Gewähr für seine Widerstandsfähigkeit. Das Preisgericht hat daher vorgeschlagen, zwischen den genannten sechs Künstlern einen engeren Wettbewerb zu veranstalten. Die Bedingungen für diesen sind — mit einem Hinweis auf die Beachtung der Bestimmungen des Pro⸗ gramms —, wie folgt, festgesetzt worden: Den Künstlern steht es frei, ihr Modell zu ändern; die neuen Modelle werden in ¼0 der Größe hergestellt, in der die Ausführung erfolgen soll; die Mitbewerber haben ihrem Modell Abgüsse oder Photographien von einigen ihrer früheren Arbeiten beizufügen; das vorgeschlagene Material soll ausreichende Gewähr für seine Widerstandsfähigkeit bieten (Seifenstein, galvanoplastische Bronze, Sandstein z. B. können als hinreichend widerstandsfähig nicht angesehen werden); jeder Mit⸗ bewerber erhält für seine neue Arbeit eine Entschädigung von 1500 Fr.; die Entwürfe müssen Bundespalast zu Bern am 1. August 1904 abgeliefert werden. 8 1
8
In Hildburghausen starb, wie „W. T. B.“ meldet, der Maler, Herzoglicher Rat Heinrich Vogel. Nach dem Willen des Verstorbenen soll, der „Dorfzeitung“ zufolge, sein auf eine “ Mark geschätzter NKachlaß für Kunstzwecke verwandt werden.
8 8 Paris ist, dem „W. T. B.“ zufolge, der Maler Lon Gérdbme (geboren den 11. Mai 1824 zu Vesoul) in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag gestorben. Er war ein Schüler Delaroches, pflegte zuerst das antike Genre, das er später mit Motiven aus dem Drient vertauschte, und betätigte sich gleichfalls als Genremaler. Genannt seien von seinen zahlreichen Bildern „Der Hahnenkampf“ (1846, im Luxembourg⸗Museum in Paris) sowie „Die Pest in Marseille“ und der „Tod des heiligen Hieronymus“ (1854) in der Kirche St. Séverin in Paris. Auch als Bildhauer hat sich Géröme mit Glück versucht.
Bauwesen. “
Vom Markusturm in Venedig teilt J. Kohte dem „Zentral⸗ blatt der Bauverwaltung“ folgendes mit: Am 14. Juli 1902 stürzte der Glockenturm der Markuskirche in Venedig unerwartet zusammen. Nachdem ein vom Ministerium eingesetzter Ausschuß die Frage nach der Ursache des Einsturzes nicht in befriedigender e ß zu lösen vermocht hatte, wurde Luca Beltrami in Mailand, dem die Organisation der Denkmalpflege der Lombardei zu danken ist, nach Venedig berufen und mit dem Wiederaufbau des Turmes betraut. Beltrami ist inzwischen von seiner Aufgabe zurück⸗ getreten, die kleinlicher Zwist ihm als Auswärtigem zu verleiden drohte; aber er hat über seine Tätigkeit in Venedig einen Bericht veröffentlicht und diesem drei Gutachten beigegeben, die für die Be⸗ urteilung der Ursache des Einsturzes und für die Art und Weise des Wiederaufbaus von großem Wert sind. Das erste Gutachten betrifft das alte Fundament, einen Rost von 1,50 m langen, dicht neben ein⸗ ander stehenden Erlenpfählen, welche bis 6 m unter dem Pflaster des Markusplatzes in den tonigen Untergrund hinabreichen. Der Rost springt über die Fluchten des Turms, der ein Geviert von 13 m Seite bildete, Wum 1 m hinaus. Die Last des untergegangenen Turmes wird auf 14 400 000 kg geschätzt; auf die 222 qm große Fläche des Rostes verteilt, ergibt sie eine Beanspruchung des Baugrundes von 6,4 kg auf 1 qem und unter Berücksichtigung des Winddrucks sogar von 8,64 kg. Dieses Maß ist nach unserer, an rechnerische Nachweise gewöhnten Auffassung recht hoch; arꝛch hat man bei neuerdings ausgeführten Speicherbauten in Venedig eine Pressung des Erd⸗- bodens von nur 2 kg auf 1 qgem zugelassen. Eine .n der Grundfläche hält Beltrami daher für unbedingt erforderlich. Eine geringere allgemeine Bedeutung hat das zweite Gut⸗ achten, das sich mit der Wahl der Baustoffe für den Wiederaufbau be⸗ schäftigt. Auf die Bedenken, daß der neue Turm nicht die „Farbe der Jahrhunderte“ zeigen werde, erwidert Beltrami, es sei noch nicht gar so lange her, daß man den alten Putz vom † iegelwerk der Fronten abgeschlagen habe. Die Frage nach der Konstruktion des Turmes führt im dritten Gutachten zu der Erkenntnis, daß die Anlage der Rampen im Inneren des Turmes und ihre schlechte statische Beschaffen⸗ heit den plötzlichen und gewaltsamen Einsturz verursachten. Die Rampen, 37 an der Zahl, stiegen auf gewölbten Kappen an den Mauern des Turmes bis zu einer Höhe von 54 m empor; sie wurden auf der Innenseite von acht schlanken Pfeilern ge⸗ tragen, die in den Diagonalen und den beiden Achsen des Turmes standen und mit Bögen untereinander verbunden waren. Der Schub dieser Bögen wurde also vom oberen Ende zum Fuße hin übertragen. Sehr bedenklich war ferner, daß auf den Pfeilern der Glockenstuhl stand und die Bewegung der Glocken sich den Pfeilern mitteilte. Das Mauerwerk einiger Pfeiler war bereits überanstrengt und wurde mit eisernen Bändern, die man vor etwa 40 Jahren umgelegt hatte, zusammengehalten. Ein neuer Schaden an einem der gefährdeten Pfeiler konnte demnach die ganze An⸗ lage der Rampen in Bewegung bringen und ihr Zusammenbruch das äußere Mauerwerk samt der Pyramide nach sich ziehen. b scheint, daß auf diese Weise in der Tat der Einsturz des Turmes erfolgte; denn einer der angegriffenen Pfeiler, der in 20 m Höhe stand, wurde beim Aufräumen der Trümmer am Fuße gefunden; er war zuerst herabgestürzt, den Anlaß gebend zum Zusammen⸗ bruch des ganzen Bauwerks. In seinem Entwurfe zum Neubau des Turmes hat Beltrami die Anlage des inneren Mauerwerks eändert und statt jener acht Pfeiler vier kräftigere von winkel⸗ sbemigem Querschnitt vorgesehen. In einem Anhange untersucht er den 1587 —88 gergestellten Piablrost der Rialtobrücke, der ein weiteres Beispiel bietet für die Herstellungsweise desjenigen des Markusturmes.
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