1904 / 16 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Jan 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Tak⸗i⸗Bostan im westlichen Persien und mit einigen dort und in Ispahan gefundenen Säulenkapitellen nahe. Tak⸗i⸗ Bostan ist ein Werk aus der Zeit des Sassaniden Fürsten Chosro II. (590 628 n. Chr.). Inschei ten, die einen sicheren Anhalt für die Erbauung von 8 atta geben könnten, fehlen; aber die Vermutung, daß derselbe Fürst, Chosro II., auch hier als Bauherr in Frage kommt, gewinnt an Wahr⸗ wenn man bedenkt, daß das Ostjordanland unter einer Regierung, was weder vorher noch nachher wieder der Fall war, eine Zeitlang zum gehörte. Nach⸗ dem er im Jahre 613 Damaskus, 614 Jerusalem erobert und das Kreuz Christi von hier fortgeschleppt hatte, heii Chosro seine Herrschaft bis nach Aegypten aus und behauptete die eroberten Länder, bis ihm 622 der Kaiser Heraklius erfolg⸗ reich entgegentrat. M'schatta ist an der großen, von Damaskus um Nil führenden Heerstraße, dem Wege der heutigen Mekkapilger, gelegen; das Bauwerk war dazu bestimmt, dem König und seinem Troß auf dem Marsche nach Aegypten als Unterkunftsort zu dienen. Die Nichtvollendung erklärt sich dadurch, daß das Land bald wieder verloren ging. Auch in dem heutigen Namen der Anlage scheint sich die einstige Be⸗ stimmung des Bauwerks erhalten zu haben; denn das arabische Wort M'schatta bedeutet „Winterlager“ oder „Winterquartier“.

Mischatta zeigt den für die an den großen Heerstraßen des Orients gelegenen Karawanseraien alter und neuer Zeit typischen Grundriß, der sich in gleicher Weise in den Pra tbauten der seldschukischen Fürsten des Mittelalters wie in modernen tür⸗ kischen oder persischen Karawanseraien wiederholt: Nach außen eine mit Türmen bewehrte Festung, ohne eine andere Oeffnung wie das Zugangsportal, im Innern ein von Wohnräumen und Stallungen umgebener Hof. Die allein vollendeten Baulichkeiten an der Nordseite von Meschatta bezeichnen die königlichen Wohnräume. In der dreischiffigen Halle stand, wie wir es von der großen Halle in Ktesiphon wissen, der Thron des Großkönigs; hier fanden die Audienzen statt, während der dahinterliegende Kuppelraum mit seinen drei Apsiden wahrscheinlich religiösen Zwecken, vielleicht als Fahnenheiligtum, wie man solche von römischen Lagern kennt, gedient hat. Die Bruchstücke von einigen männlichen und weiblichen Statuen, die an dieser Stelle gefunden worden sind, stammen vermutlich von Götterbildern, die in den Apsiden aufgestellt waren, von Statuen des Gottes Ormuzd, der Göttin Anahita oder des göttlich verehrten Königs selbst. Kennen wir doch eine Kolossalstatue des sassanidischen Königs Sapor I. aus den Ruinen der Stadt Schapur, die jener Herrscher ge⸗ gründet hat. Auch die Figur eines liegenden Löwen hat man in Weschatta aufgedeckt; sie mag zusammen mit einer gleichen Figur den Eingang zum Thronsaal flankiert haben.

Diese statuarischen Fragmente von M'schatta sind ver⸗ hältnismäßig roh und kunstlos; sie sind in künstlerischer Hin⸗ sicht nicht zu vergleichen mit den ornamentalen Reliefs der Südfassade. Diese b die man binnen kurzem in dem neuen Kaiser Friedrich⸗Museum in Berlin wird bewundern können, sind ein glänzendes Beispiel der orientalischen Flächen⸗ kunst aus einer Epoche, aus der bisher wenige und keine irgendwie gleichwertigen Denkmäler bekannt sind. Sie schließen sich dem gleichfalls sockelartig an der Außenfassade verwandten

1“] 2 9

Verkehrsanstalten.

Neisse, 19. Januar. (W. T. B.) Der am 10. Juli infolge ochwassers der Prudnik zerstörte Eisenbahnviadukt der Strecke iegenhals Jägerndorf ist wiederhergestellt. Nach einer robebelastung fuhr gestern nachmittag der erste Personenzug von segenhals nach Jägerndorf. Heute ist auch der Güterzugverkehr auf⸗

genommen worden. .

Theater und Musik.

Im Neuen Kbhniglichen Ftetnt eer geht morgen, Mittwoch, „Manon“, Oper in vier Akten von Massenet, mit den Damen Farrar, Dietrich, Parbs, Rothauser, den Herren Jörn, Hoffmann, Bachmann, Lieban und Krasa in den Hauptrollen, unter Dr. Mucks Leitung in Szene. Im dritten Akt tanzt Frl. Dell'Era.

Im Theater des Westens wird gelegentlich der staufführung der Operette „Die schöne Helena“ am onnerstag im dritten Auf⸗ zuge eine Ballettpantomime, „Das Urteil des Paris“, ein elegt Marineangehörigen werden auf dem am 14. Februar d. J. dof werden, deren Handlung von Aloys Prasch entworfen ist. Die Mu ik e abgehenden Dampfer der Hamburg⸗Amerikalinie sen Henebühg von. Weogiene n Plgenlenhst fet der 1n 114“ ried Landecker komponiert. Alexander Moszkowski r Direktion an die Spediteure Matthias Rohde u. Co. in bura des Theaters neue Rätselspiele zur Verfügung gestellt, die im ersten zusenden. 8 h Hamburg ein

Akt Verwendung finden werden. b E“ Im Bellealliancetheater beging die nach einem älteren Professor Dr. von Drygalski hat sich bereit erklärt, da so⸗ überaus viele Besucher Plätze zu seinem ersten Vortrag nicht 8

Werk von der Direktion Kren und Schönfeld in ge chickter Weise umgewandelte Ausstattungsposse „Der reichste Berliner“ erhalten konnten, seinen Vortrag „Die Südpolarexpedition der Gauß⸗ am Montag, den 25. d. M., Abends 8 Uhr, im Theatersaale der

isgenn das Jubtlänne ühe 885 6 hsczae mit seinen zahlreichen, dankbaren Gesangs⸗ und Tanzeinlagen fan Urania“ (Taubenstraße 48/49) noch einmal zu wieder wiederum mit Herrn Helmerding in der Titelrolle lebhaften Beifall, Eintrittskarten zu diesem Vortrag sind * jetzt b der 8 der auch den trefflichen Leistungen der Damen Walde, Ballot, genannten Instituts erhältlich. Wannovlus, der Herren Kettner, Gordon, Winkler u. a. galt. Be⸗ sonders nach dem dritten Bilde gab es zahlreiche Hervorrufe, und auch die üblichen Blumenspenden fehlten nicht. Der letzte Abonnementsabend des Böhmischen Streichquartetts findet am Sonnabend im Beethovensaal unter Mitwirkung von Frederic Lamond statt. Das Programm enthält ein neues Streichquartett in D⸗Dur von Pfitzner, das D⸗Dur⸗ Trio von Beethoven sowie das Streichquartett in „Moll von Sme⸗ tana („Aus meinem Leben*). Unter dem Protektorat Ihrer Königlichen r. der Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern veranstaltet ein Komitee von Damen der Gesellschaft am 4. Februar d. J. in der Philharmonie ein großes Wohltätigkeitskonzert zu Gunsten katholischer Taubstummen Berlins und des zu errichtenden Taubstummen⸗ der nach einer sehr stürmischen Ueberfahrt in Neweast le ein⸗ heimes. Das Komitee ist bestrebt, wie in vergangenen Jahren ein gelaufen ist, durch eine Sturzsee das Deckshaus über Borz vb und interessantes Hregkamm. Heschlagen, wobei ein Steuermann, ein Maschinist und ei re itwirkung haben u. a. zugesichert. e amen ajütsmann fortgespült wurden und ertranken. Emmy Destinn und Erna Schulz (Violinistin), die fortgesp WEE Wien, 18. Januar. (W. T. B.) Bei der Füllung eing

Herren Conrad Ansorge und Dr. Robert Mannreich, der Berliner Lehrergesangverein (Dirigent: Professor Felix in dem Artillerieschießhause in Feli rdorf explodierte ein Geschoß. Ein Oberleutnant und zwei

Schmidt), der „Frithlof“ von Mar Bruch zum Vortrag bringen wird, sowie das Philharmonische Orchester. Billette (Balkonlogen. Artilleristen wurden getötet, zwei Kanoniere schwer verletzt. plaͤße du 3 19 b, 88 82 85 59 ehesN- ind außer bei en Kom eemi glie ern el 8 0 e u. b 0 eipz ger Wien, 19. Januar. W. T. B. n ol e eines 0 Straße 37) und in der Sct. Maria Vietoria⸗Heilanstalt (Karl⸗ artigen Schneüsturm? E Faisgn I 8 straße 30) zu haben. 1“ Sini und Spalato die Lokomotive und 4 Wagen eineg

1 1“ Zuges und stürzten von dem 20 m hohen Bahndamm hinal

(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.) Ein Reisender wurde getötet, 12 wurden verletzt. Paris, 18. Januar: (W. T. B.) Heute abend ereignete sich

auf der Stadtbahn zwischen den Stationen Combat und Belle⸗ ville ein Unfall. Ein Zug, der Beschädigungen erlitten hatte

war geräumt worden, ebenso der folgende. Ein dritter Zug, dessen Führer die Strecke frei glaubte, fuhr auf den vorhergehendet

verlust, zur Quelle schwerster Sorgen werden kann.

In der letzten Monatsfitzung des beirats für schulentlassene aisen teilte der Vorsitzende Wirkliche Admiralitätsrat Dr. Felisch mit, daß die verstorbene Fra Staatsminister Herrfurth dem Verein ein Legat von 1000 aus, esetzt habe. ngs von anderen Seiten sind Zuwendungen im Ge⸗ amtbetrage von 1 50 erfolgt. Die für hhsr ttencte erforderlichen Beträge, die im Jahre 1901 8 11 566 betrugen, st egen in den folgenden Jahren auf 16 691 bezw. 16 987 und sind für das laufende Jahr wieder auf 16 000 festgesest worden. Für den Monat Januaz d. J. wurden 737 an Unterstützungen bewilligt. Da der vom

168 .

halb des Vereins eine freundliche Aufnahme gefunden hat, wurde be⸗ schlossen, eine zweite Auflage des Buchs zu Ostern erscheinen zu lassen,

Cöln, 19. Januar. (W. T. B.) Der Rentier Wil heln Nauen in Düren, in Viersen geboren, hat der Stadt Viersen der „Kölnischen Volkszeitung“ igec⸗ den größten Teil seinen Vermögens zum Zwecke der Erbauung eines „Nauen⸗ Stifts vermacht, in dem alte Leute ohne Unterschied der Religion Aufnahme finden sollen. Von dem Rest des Vermögens in Höhe von 100 000 sollen die Zinsen für arme sowie junge, sic selbständig machende Handwerker verwendet werden.

Randers (Jütland), 18. Januar. (W. T. B.) Nach hier ein⸗ getroffenen Meldungen ist auf dem hie gen Dampfer Ften⸗

Mannigfaltiges. Berlin, den 19. Januar 1904.

angehörigen, denen sönade Krankheit und damit verbundener Gehaltz.

. Erziehungz.

Verein herausgegebene „Wegweiser für die Berufswahl“ auch außer.

Für die auf der ostamerikanischen Station befindlichen

Flächenschmuck der altorientalischen Kunst an; sie erinnern an

die Alabasterreliefs der assyrischen, an den farbigen Fayence⸗ altpersischen Bauten, und sie u dem ornamentalen Fassadenschmuck, den wir in Steinreliefs und farbigen Gla⸗ an den muhammedanischen Bauten Persiens und Klein⸗

schmuck der babylonischen un leiten über zu der Kunst des Islam,

asiens bewundern.“

1“

Den weiblichen Studierende Königsberg ist, wie „W. 8

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Neues Operntheater. Vorstellung im Abonnement (Billett⸗ reservesatz Nr. 14). Manon. Oper in 4 Akten und 6 Bildern von J. Massenet. Text von H. Meilhac und 2 Gille. Deutsch von Ferd. Gumbert. Musi⸗ kalische Leitung: Kapellmeister von Strauß. Leiter der Aufführung: Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr. Preise der Plätze: Fremdenloge 12 ℳ, Mittelbalkon und Loge 8 ℳ, Mittelparkett 1. bis 16. Reihe 8 ℳ, Mittelparkett 17. bis 22. Reihe 6 ℳ, Seitenparkett 4 ℳ, Seitenbalkon 4 ℳ, Tribüne 2 50 ₰, Stehplatz 1 50 ₰.

Schauspielhaus. 20. Vorstellung. m stillen Gäßchen. (Quality-Street.) Lustspiel in

Akten von J. M. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Neues Operntheater: Keine Vor⸗ stellung.

Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Romeo und

ulia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William

hakespeare. Uebersetzt von August Wilhelm von

Schlegel. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Neues Operntheater. Vorstellung im Abonnement (Blllettreservesatz Nr. 15). Samson und Dalila. Oper in 3 Akten und 4 Bildern von Camille Saint⸗Sasns. Text von Ferdinand Lemaire. Deutsch von Richard Pohl. Ballett von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Mittwoch⸗Rose Berud.

Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Novella d'Andrea. Freitag: Cyrano von Bergerac.

Berliner Theater. Mittwoch⸗Alt⸗Heidelberg. Donnerstag: Maria Theresia. Freitag: Maria Theresia.

Schillertheater. o. (Wallnertheater.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Kompagnon. Lustspiel in 4 Akten von Adolph L'Arronge.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Ein Duell. Vorher:

Ein Sonnenstrahl. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Stützen der Gesell⸗

n an der Universität nach dortigen Blättern meldet, von der medizinischen Fakultät nunmehr die Teilnahme am Unterricht in der Anatomie und zwar separat gestattet worden.

maßen ein ergänzendes Glied

sendet soeben ihren letzten

Kapital von 30 558,36

auf. Die Gesamtsumme der beträgt 42 208,45 Diese geringe Beteiligun

Kasse und den geringen

Söö111

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton. Komödie in 5 Akten von Gerhart Hauptmann.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Uriel Axcosta.

Freitag, Abends 8 Uhr: Uriel Acosta.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof oologischer Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗ erzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) Mittwoch laußer Abonnement): Martha. onnerstag (außer Abonnement):

Male: Die schöne Helena. Freitag (15. Vorstellung im Abonnement): Die schöne Helena.

Sonnabend (14. Vorstellung Die schöne Helena.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: der Freischütz. Abends 7 ½ Uhr: Die schöne elena.

Zum ersten

im Abonnement):

Nenes Theater. Mittwoch: Minna von Barnhelm. Donnerstag: Minug von Barnhelm. Freitag; Salome. Vorher: Logik des Herzens. onnabend: Der Strom. 8

Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.) Mittwoch: Der keusche Casimir. (Maitre Nitouche.) Schwank in 3 Akten von Desvallibres nd mkars. Deutsch von Max Schönau. Anfang

r. Donnerstag und folgende Tage: Dieselbe Vor⸗

11“ * 88

Thaliatheater. Direktion Jean Kren und Alfred Schönfeld. Mittwoch und folgende Tage: Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.

Am 25., 27. und 29. Januar: Gastspiel Miß Isadora Duncan in ihren neuen Tänzen.

Zentraltheater. Mittwoch: Das Schwalben⸗ nest. Operette in 3 Akten von Maurice Ordonneau, deutsch von M. Rappaport. Musik von Henry WIVIFPae, hihartx˖x“

Die unter Leitung der Königlichen E Hartmann und Winter stehende Krankenkasse ünst in der Kette der von der Geno deutscher Bühnenangehöriger erstrebten humanitären Ziele bildet, ver⸗ ahresbericht, dem fo seien: Die Kasse schloß das erste Jahr 1 Tätigkeit 1891 mit einem Vermögensstand von 1794,61 Heute verfügt Im letzten Geschäftsjahre Krankengeldern 6758,70 gezahlt worden (1570 mehr als im Vorjahre), trotzdem weist die Bilanz einen Ueberschuß von 9283,27 seit 1891 gezahlten Krankengelder Gegenwärtig zählt die Kasse 683 2 wirft, bei den ansehnlichen Leistungen der ditteln, mit denen die Mitgliedschaft zu er⸗ werben ist, kein günstiges Licht auf die Fürsorglichkeit der Bühnen⸗

K erheim“, die gemißer.

senschaft ende Ziffern entnommen

sie über ein sind an

Mitglieder.

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. und folgende Tage: Das Schwalben⸗ ne 2 Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu halben Preisen: Kindervorstellung. (Jeder Erwachsene ein Kind frei; jedes Kind einen Extraplatz.) Der ge⸗ stiefelte Kater. Märchenspiel in 4 Bildern mit Gesang und Tanz. . Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen (in erster Besetzung): Der Rastelbinder. Operette in 3 Akten von Franz Schär. Abends 7 ½ Uhr: Das Schwalbennest.

Trianontheater. (Georgenstraße, Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Mittwoch: Ma⸗ dame R. Anfang 8 Uhr.

Sonntag, Nachmittags: Biscotte.

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) 2 und folgende Tage: Der reichste Berliner. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten 85* einem älteren Son von Ely und Jakobsohn), neu bearbeitet von Jean Kren und Alfred Schönfeld. Musik von Einödshofer und Schmidt. (Gerda Walde und Fritz Helmerding in den Hauptrollen.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Novität: Krebse. Hierauf: Der Raub der Sabinerinnen.

Am 25., 27. und 29. Januar: Guido Thielscher als Hochtourist.

Birkus Schumann. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr:

8 Immer das Neueste: Oeffnung 6 Meter. Die offene Loop des Mons. Ancillotti. Herr Jul. Seeth mit seinen vorzüglich dressierten 25 Löwen. Zum 50. Male: Babel. Große Ausstattungspantomime.

Eine Wanderung durch acht

Jahrtausende.

Konzerte.

8 1“ H1.“ 8 Singakademie. Mittwoch, Abends 8 Uhr: II. Klavierabend von Gottfried Galston.

zwischen

auf. Dabei wurden sechs Reisende verletzt.

Bloemfontein, 18. Januar. legene Teil der Stadt ist gestern infolge Ber halb der Stadt gelegenen Wasserresevoirs, das durch aa⸗ haltende Regenfälle verursacht wurde, überflutet. Zwanzig bt dreißig Personen sind ertrunken. 176 Häuser wurden zerstört 197 Petsonen sind obdachlos und erhalten von den Kommunalbehörden und der gesetzgebenden Versammlung Unterstützungen.

Der niedrig ge⸗

des außer⸗

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten umd

Dritten Beilage.)

25 —-é—

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 7 ½ Ulr⸗ Liederabend von Antonia Dolores.

Beethovensaal. Mittwoch, Abends 8 Ulr⸗ II. Liederabend von Marie Hertzer⸗Deppe.

Römischer Hof, Konzertsaal. Mittwechet

Abends 8 Uhr: Klavierabend von Alice Ripper⸗

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elsa Kempner mit Hrn. Leutgan

S e von Maltitz (Berlin, z. Zt. Wies aden). eg- Melanie Latzel mit Hrn. Ritten

gutsbesitzer Gotthard Schaube (Rakau- Nis awe)

Verehelicht: Hr. Gerichtsassessor Dr. Hirschberga mit Frl. Gertrud Berger (Neusalz a. O.)..

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Bodo von Bilm (Deli⸗Sumatra). Hrn. von Below (Prüs Kr. Anklam). Eine Tochter: Hrn. Profefen Dr. Paul Jacob (Berlin).

Gestorben: Hr. Erster Staatsanwalt Dr. Georg Tschirch (Ratibor). Kaiserl. Lootsenkommandent a. D. Hr. Julius von Krohn (Hannover). 9. Landrichter Arthur Lehmann 5 Vern Fr. Ottilie von Livonius, geb. Fritsche (Marie⸗ werder). Verw. Fr. Ritter vtsbestzer Louse Manitius, geb. Diederichs (Nöbeditz bei Stößen⸗ Bez. Halle a. S.). Verw. Gymnafil direktor, Professor Lange, geb. Pasch (Schweidnit,

—„

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlꝛs⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffen

lichen Anzeigers (einschließlich der um

(Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachun 24 betreffend Kommanditgesellschaften auf Attig

und

kliengesellschaften, für die Woche ven

11. bis 10. Januar 1904.

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Berlin, Dienstag, den 19. Januar

eichsanzeiger und Königlich Preußischen S

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

(niedrigster

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

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Breslau. . K Strehlen i. Schl.. Striegau.. . G Grünberg i. Sh. Löwenberg i. Schl. 1“ Giengen a. Brenz

Babenhausen Illertissen.. Aalen i. Wrttbg.. Giengen a. Brenz Geislingen.

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A1“ Strehlen i. Schl. Striegau.. . Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Oppeln... 4 11“ Aalen i. Wrttbg.. Giengen a. Brenz

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Bemerkungen.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Weizen. 15 80] 15,90 14,80 16,10 15,90 16,30 16,20 15,80 16,20 15,40 16,40 16,40 büs 16,00 16,60

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 16,20 16 20 16,30 16,30 17,40 17,60 17,60

16,60 16,60 16,00 16,20 17,00

Roggen. 11,80 12,00 12,10 12,20 11,95 12,40 12,30 12,50

11,90 11,90 12,20 12,30 12,40 12,40 13,40 14,40

15,40 15,60

Gerste. 11,70 13,10 12,25 13,20

12,60 13,10 14,20 8 88 15,00

13,60 13,20 13,40

H er. 12,20 11,60 11,70

11,60

11,30 11,60 11,80 12,60 10,90 11,00 11,50 11,60 11 20 12,20 11,80 12,00 12,42 12,60

16,40 16,10 16,50 16,20 16,20

15,30 13,50 15,30

15,40

15,40 14,80 15,70

15,80 15,40

16,20 16,20

17,40 15,80

12,20 12,70 12,40 12,70 11,90 12,20 12,40 13,40

135860

11,60 11,70 11,95 12,10

11,90 12,30 12,40 14,20 15,40

11,50 12,40 12,25 12,70

12,60 13,80

13,70 13 50 13,70 13,00

14,00 13,50 14,20 13,00 13,10

15,00 14,40 13,80

13,00

12,20 11,20 11,30 11,40

10,90 11,50 11,20 11,00 12,00

12,00 11,60 12.00 12,60 11,00 11,60 12,20 13,00 12,60 2 11,40 23

11,20 12,40

12,40 12,80 12,80 27

und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unab et n be daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, Fügat

Deutscher Reichstag. . 13. Sitzung vom 18. Januar 1904. 1 Uhr. Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen

Nummer d. Bl. berichtet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort der

Reichskanzler Graf von Bülow:

Meine Herren! Ich betrachte es als meine Pflicht, diesem hohen Hause Aufschluß zu geben über die ernsten Ereignisse in Südwestafrika und Ihnen Mitteilung zu machen von den Maßnahmen, die wir zum Schutze von Leben und Eigentum Hunderter von dortigen deutschen

Ansiedlerfamilien unverzüglich ins Werk werden setzen müssen. Der Aufstand der Hereros, der in wenigen Tagen einen so bedrohlichen Umfang angenommen hat, ist ohne sicht⸗ baren Anlaß und auch für genaue Kenner des Schutzgebiets unerwartet zum Ausbruch gekommen. Die erste Nachricht über die Möglichkeit einer solchen Erhebung haben wir heute vor acht Tagen aus dem Schutzgebiet erhalten. Die seitdem eingegangenen und durchweg von uns sofort veröffentlichten Telegramme lassen leider keinen Zweifel an dem Ernst der Lage. Der Aufstand hat in wenigen Tagen den von der Eisenbahn durchzogenen und von Weißen am dichtesten besiedelten Teil der Kolonie ergriffen. Die Früchte des Fleißes und der Ausdauer eines Jahrzehnts sind im Aufstandsgebiet vernichtet worden; ein großer Teil der Ansiedler hat sein Eigentum an Haus und Hof, an Land und Vieh verloren. Schwerer noch ist die Sorge um das Schicksal der von ihren Farmen nach den Stationen geflüchteten Weißen, die jetzt einen Verzweiflungskampf gegen eine Uebermacht von Eingeborenen führen. Es läßt sich heute noch nicht übersehen, wie viele von den in weiten Entfernungen über das Land zerstreut wohnenden Farmerfamilien nicht mehr rechtzeitig die schützenden Mauern der Stationen zu erreichen vermochten. Der Aufstand ist in einem Zeitpunkt losgebrochen, wo sich der Gouverneur mit dem Gros der Schutztruppe infolge der Erhebung der Bondelzwarts im Süden des Schutzgebietes befindet, mehr als 20 Tagemärsche vom Schauplatz der gegenwärtigen Katastrophe ent⸗ fernt. Daher sind die Zufluchtsorte in der Mitte der Kolonie nur mit schwachen, über ein weites Gebiet zersplitterten Streitkräften ver⸗ sehen. Okahandja, Otjimbingwe, Karibib sind in der äußersten Be⸗ drängnis; Windhoek selbst, die Hauptstadt des Schutzgebiets, ist ernstlich bedroht.

Gleich die ersten Nachrichten zeigten die Notwendigkeit einer an⸗

sehnlichen Verstärkung der Schutztruppe. Infolgedessen wurde die

Entsendung von 500 Mann mit 6 Maschinengewehren und 6 Ma⸗ schinenkanonen vorbereitet. Ihre Zustimmung zu dieser Maßnahme wird im Wege von Vorlagen erbeten, die ich nach bereits erfolgter Genehmigung durch den Bundesrat Ihrem Herrn Präsidenten hier übergebe, und die einen Nachtragsetat für 1903 und einen Ergänzungs⸗ etat für 1904 umfassen. Die erwähnten Truppen können jedoch nicht vor dem 30. Januar und 6. Februar die Ausreise an⸗ treten. Die am Sonnabend eingetroffenen Nachrichten indessen, die das Schlimmste befürchten lassen, machen sofortige weitere Maß⸗ nahmen notwendig. Es sind deshalb noch gestern alle Vorbereitungen getroffen worden, um ein zusammengestelltes Bataillon Marine⸗ infanterie in der Stärke von etwa 500 Mann nebst einigen Geschützen und einem Detachement Eisenbahnpioniere mit der größten Beschleunigung nach Swakopmund zu instradieren. Diese Truppen werden am Donnerstag Nachmittags in See gehen können auf einem Dampfer des Norddeutschen Lloyd, dessen Eintreffen in Swakopmund am 8. Februar erwartet werden darf.

Für die Kosten, die durch die Aussendung der Marineinfanterie und des Eisenbahndetachements entstehen, und deren Höhe sich heute noch nicht feststellen läßt, werde ich zur gegebenen Zeit die nachträgliche Genehmigung des hohen Hauses nachsuchen.

Bis zum Eintreffen der Marineinfanterie wird ein jetzt unter⸗ wegs befindlicher Ablösungstransport von 230 Mann, der am 3. Fe⸗ bruar in Swakopmund fällig ist, bereits einige Unterstützung gebracht haben. Außerdem hat das in Kapstadt stationierte Kanonenboot „Habicht“ Befehl erhalten, nach Swakopmund in See zu gehen. Das Schiff wird vermutlich bereits heute dort eintreffen.

Meine Herren, die geplanten Maßnahmen sind, soweit sich die Sachlage bis jetzt übersehen läßt, das Mindestmaß dessen, was wir unseren in der Kolonie in rollster Pflichttreue tätigen Beamten und Soldaten schuldig sind, wie auch denjenigen, die sich dort angesiedelt haben im Vertrauen auf den Schutz des mächtigen Deutschen Reichs, und vor allen Dingen unseren deutschen Mitbürgern, die im fernen Lande deutschem Wesen eine neue Heimat begründet haben.

Die Vorgänge der letzten Tage, die Hilferufe unserer auf das Aeußerste gefährdeten Landsleute, werden das hoffen die ver⸗ bündeten Regierungen zuversichtlich das deutsche Volk und seine Vertretung einmütig finden in sofortigem Handeln zum Schutze der Bedrängten und zur Verteidigung der Ehre unserer Flagge. (Bravol)

Präsident Graf von Ballestrem: Die mir vom Herrn Reichs⸗ kanzler überreichten Vorlagen werde ich sofort durch den Druck verviel⸗ fältigen lassen, sodaß sie möglichst noch unter die anwesenden Mit⸗ glieder während der Sitzung verteilt werden. Auf die geschäftliche

1“

Behandlung der Vorlagen behalte ich mir vor, am Ende der Sitzun zurückzukommen.

Darauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein, auf der zunächst folgende Interpellation der Abgeordneten Rogalla von Bieberstein und Genossen (bd. kons.) steht:.

. ie Unterzeichneten erlauben sich, an den Herrn Reichskanzler die Frage zu richten: Warum ist die im Interesse der deutschen Landwirtschaft gebotene und auch von den verbündeten Regierungen wiederholt als dringlich anerkannte Kündigung der in den Jahren 1891 bis 1894 mit mehreren anderen Staaten abgeschlossenen Tarif verträge noch nicht erfolgt?“ 8

Der Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner erklärt sich auf die Anfrage des Präsidenten bereit, die Interpellation sofort zu beanworten.

Zu deren Begründung erhält darauf namens der Inter⸗ pellanten das Wort der

Abg. Graf von Kanitz (d. kons.): Mehr als ein Jahr ist ver⸗ flossen, seitdem wir den neuen Zolltarif zustande gebracht haben. Damals haben wir erwartet, daß es gelingen werde, im Laufe des Jahres 1903 neue Tarifverträge zustande zu hringen und den neuen Zolltarif am 1. Januar in Kraft treten zu lassen. Dies war auch der Wunsch und die Absicht der verhündeten Regierungen. Wir sind aber nicht um einen Schritt vorwärts ommen Ich bin immer der Meinung gewesen, daß das Zustandekommen neuer Verträge besser von statten gegangen wäre, wenn wir vorher die alten Verträge gekündigt hätten. Ein beträcht⸗ licher Teil der Schuld liegt auch an dem Svystem, das unsere Regierung und ihre Vorgängerin übernommen haben. Der Fehler war, daß man die Zollermäßigungen, die wir einzelnen Ländern gegen angemessene Konzessionen einräumten, anderen Ländern ohne Gegenleistung in den Schoß warf. Dieser Fehler hat sich in sehr empfindlicher Weise bestraft. Den Amerikanern gegenüber begnügte sich die damalige Regierung mit dem lächerlichen Abkommen von Saratoga ...

Präsident Graf von Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich kann nicht zulassen, daß Sie der deutschen Reichsregierung vo ein lächerliches Abkommen getroffen zu haben; das ist unzulässig.

Abg. Graf von Kanitz (fortfahrend):... . ein in dem die Amerikaner Versprechungen abgaben, über die sie sich sehr dald hinweggesetzt haben. Mit den Russen dagegen ge⸗ rieten wir in einen Zollkrieg, der für uns sehr empfindlich war. Dieser Zollkri ist glücklicherweise heendigt, aber die anze Situation ist . daß man im Auslande vielfach den Wunsch hat, lieber die jetzigen Zustände fortdauern zu lassen, als neue Verträge abzuschließen, bei denen die deutschen Interessen besser gewahrt werden würden als bisher. Daß Svstem mit der planlosen willkürlichen Meistbegünstigung sch ien Abschluß neuer Verträge störend fühlhar macht, ist klar. kommt, daß die Vertragsstaaten jetzt ihre Tarife hedeutend haben. Das ist ganz natürlich bei dem jetzigen Spstem.

wenn eine solche Handelsvertragsperiode ihr Ende e de-