Preis für vorgeblocktes Material von 56 ℳ ergeben. Nun sagt Herr Geheimrat Kirdorf: ja, man sieht an den Resul⸗ taten dieser neuen Werke, wie falsch diese Selbstkostenangaben sind und welche Verluste diese so kalkulierenden Herren ihren Aktionären verursacht haben. Es ist das ja heute schon ungefähr von Herrn Klöckner rektifiziert worden; die Verluste der beiden neuen Werke Aumetz und Differdingen liegen nicht im Betrieb begründet; diese Verluste waren vorhanden, als die Werke noch nicht ganz fertig waren; sie liegen darin begründet, daß die Herren zunächst nicht genau ihren Geld⸗ bedarf für die neuen Werke aufgestellt haben, daß sie, wie das bei so kolossalen Neubauten selbstverständlich ist, manches vergessen haben, was nachher noch hinzukam. Die Verluste sind ferner darin begründet, daß sie die Baukostenberechnung aufgestellt haben auf Grund von Preisen, die nachher wegen der eingetretenen Hochkonjunktur um das zwei⸗ bis andert⸗ halbfache überschritten wurden, und auf Gruud des weiteren Umstandes, daß während des Baues große Betriebsver⸗ besserungen, z. B. speziell in der Verwendung von Gaskraft⸗ maschinen, in die Hochofenindustrie eintraten, die sie sofort einführten, ohne sich vorher das Geld dafür gesichert zu aben. Aus dem Betrieb — das ist mir von autoritativer Seite und gerade von diesen Werken versichert worden — stammen diese Verluste nicht, und gerade diese Herren be⸗ tätigen auch die Zahlen, die ich ihnen angegeben habe. Dieselben Zahlen sind uns auch bestätigt worden von sehr erfahrenen Hochöfnern und Fachleuten aus dem dortigen Distrikt, von Mitgliedern des Halbzeugverbandes. (Rufe: Namen nennen!) — Ich liebe es nicht, Namen zu nennen, wenn es nicht absolut nötig ist, und Ihre Rufe zeigen mir, wie bedenklich das etwa für etwa abhängige Betriebsbeamte sein könnte; aber die Person des Herrn Generaldirektors Schumann wird Ihnen wohl genügen, in dessen Gegenwart diese Worte von sehr erfahrenen Leuten, die in der Hoch⸗ ofenindustrie mitten drin stehen, bestätigt worden sind.
Im rheinisch⸗westfälischen Bezirk — ich werde ja da auf denselben Widerspruch stoßen — sind nach Angaben, die von Betriebsbeamten Herrn Willikens angegeben sind, die Durch⸗ schnittsselbstkosten für flüssiges Thomasroheisen 44 bis 48 ℳ⸗ also im Durchschnitt 46 ℳ, das Konvertieren stellt sich für 2, 3 oder 4 Tonnen⸗Rohblöcke auf 13 ℳ, das Auswalzen zum Vorblock auf 6 ℳ, und infolgedessen stellen sich die Selbstkosten für vorgeblocktes Material je nach der Lage der Werke, auf durchschnittlich 65 ℳ⸗, hier etwas weniger, dort etwas mehr, der Preis für Billets auf 69 ℳ und der Preis für Platinen auf 71 ℳ
Es steht besonders hiernach fest, daß wir in Lothringen, an der Saar und in Luxemburg dasjenige Land im deutschen Vater⸗ lande besitzen, das am billigsten auf der ganzen Erde Halb⸗ zeug produzieren kann, und eine Aeußerung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats von Differdingen bewahrheitet sich also, und das ist auch dasselbe, was die Herren von der Saar und aus Lothringen uns so häufig versichert haben und was ja auch für Sie kein Geheimnis ist. (Hört, hört!) Meine Herren, wenn nun das deutsche Vaterland das Glück hat, einen derartigen eisenerzeugenden Distrikt, der durch das Blut unserer Brüder erworben ist, zu besitzen, dann muß es für
uns doppelt schmerzlich sein, wenn wir sehen, daß von diesen Schätzen, die vermöge des Berggesetzes der Ausbeutung durch das Großkapital unterliegen, das und nicht das Inland, daß wir in von Arbeitern haben entlassen müssen. eingeschränkt worden, also für ein einziges Werk! walzwerke von Fuhrmann u. sind ganz stüllgelegt.
liegt der Hauptschaden,
das so weiter geht, kommen Arbeiter hinterher exportieren müssen.
Angesichts solcher Verhältnisse ist die gerade unter den Halbzeugverbrauchern existiert, erklärlich. Ich kann deswegen nicht unterlassen, sonders noch gegen Kirdorf von Rheinelbe zu wenden.
(Sehr richtig!)
Herr Geheimrat Kirdorf hat gestern gesagt: ich verstehe wir haben in den 70er Jahren in der Kohlenindustrie so furchtbar
diese Mißstimmung nicht, sehen Sie uns einmal an, 9 )
gelitten, und bei uns war gegen die Eisenindustrie keine Miß stimmung. Das gebe ich zu, aber
auch ganz andere. In den 70er Jahren, nach der Hoch
Ausland den Vorteil hat den letzten Jahren Hunderte (Oho!) — Nun, auf dem Baroper Walzwerk ist der Stamm von 380 auf 260 Mann Die Blech⸗ Redecker und Vereinigte Kammerich Das ist sehr bedauerlich, und darin daß der Halbzeugverband diese große Masse billigen Halbzeugs ins Ausland exportiert, und wenn wir dahin, daß wir unsere
Mißstimmung, die ja wohl sehr mich be⸗
eine Aeußerung des Herrn Geheimrats
die Verhältnisse waren
wurde uns gegeben,
der Schutzzoll, vom sollen deswegen ihre
hört, hört!)
Resultat? blechwalzwerke zu für den In⸗ und festen Vertrauen auf
angenehm überrascht
für Platinen von ja allerdings die Bild es war stark Halbze
geschenk für Stahlwerke nicht nöt und darin liegt zu
Feinblechverbandes. dessen Preise für die
Konkurrenz machten,
worden ist. Auslande. Als wi wie wir sie nach der
durch sehr starken
ganz netten Export nötig war, um uns hat das Gesamtgesch sammen nur ca.
so empfindlich war, daß wir das Ausla der einzelnen Stah
Auslandskonkurrenz zutreten und unsere
vom 14. November
Tonnen betragen. worden von den gr
sind die wahrschei Halbzeug im deutschen Platinen
nachher gewellt, alle Teile der
2 27
„ billigen Halbzeugs Handel aufrecht z
konjunktur, hat die deutsche Eisenindustrie unter ebenso schlechten
Verhältnissen gelitten wie die Kohlenindustrie. Die deutsch
Eisenindustrie ist auf
Der Heuerlohn in der
der Preis für Förderkohle 3,75 ℳ, aber diesen Löhnen und
Preisen steht der Schichtlohn des I. Puddlers von 3 ℳ un
der Preis von 33 ℳ bürtig und gleich traurig zur Seite.
ihren jetzigen hohen Stand gekommen, wie das Königreich Preußen: sie hat sich hinaufgehungert. damaligen Zeit betrug bis 2,50 ℳ
für Siegerländer Puddelroheisen eben⸗ Mehr will ich darüber
e kämpfen.“ Meine aber die Sache i Blattes vom 31.
.7
d seit kurzem
nutzung führte zur Verei ich auch Herrn Geheimra er sagt: schließt euch zu Kartellen zusam Herren, diese Kartelle dürfen nicht vergessen, ganzen Lande getragen wird, und Betriebspolitik so ein⸗ Nutzen des ganzen Landes, zum und nicht einseitige Interessen sie einseitige Interessen zum Teiles des Volkes vertreten, ist der (Sehr richtig! und
richten, daß sie auch zum nationalen Wohlstand beitragen, ungebührlich vertreten. Schaden eines großen Schutzzoll auf die Dauer unhaltbar.
den Preis für vorgeblocktes 90 auf 97 ½ ℳ erhöhte. ung des Stabeisensyndikats sehr in Frage, Ausland verkauft worden,
aber in der Inlandsgeschäftslage war nach meiner Ueber⸗ zeugung diese Preiserhöhung von 7 ½ ℳ als Geburtstags⸗ den Feinblechverband nicht begründet und für die
verband leider ja auch zu einer
für die Werke, die f lockend wurden, daß sie sich warfen und im Inlande dem
ein sehr krankes, um nicht zu sagen, Schlimmer aber, als die lande wirkte die Preispo
waren wir uns klar, daß wir die
den früheren Verlusten weiter ge
Meine Herren, sehr diesen Export des deutse der ernsthaftesten englischen Handel Steel Trades Journal uns gibt.
allein im Hafen von Newport
Lysaghts, Nettlefolds
Vereinigten von Arbeitern auf ihren Werken mit dem zu Schwarzblechen, d. i⸗ Feinblechen, welche wieder von Newport in
verzinkt und direkt Die Differenz im Preise“
Welt gesandt werden. — da bitte ich die Herren, aufzupassen — „ deutschen und britischen Halbze 10 bis 12 ½ Schilling pro Tonne,
in einem einzigen
monatlichen Zusammenkunft d ein Bissen der fiskali in die Diskussion geworfen, Import von deutsch
um ihn auszunutzen, nigung, zu Kartellen. t Kirdorf vollständig beitreten, wenn men!
Verkaufs⸗
Sowie
Wir speziell in der Feinblechindustrie sind dem Herrn Geheimrats Kirdorf, uns zu kartellieren und dadurch die schlimme Zeit zu überwin Am 20./21. Februa einem sogenann Auslandsverkauf nach den großen Rohstoffverbände und des Halbzeugverbandes und im die in Aussicht gestellte Hilfe und Unter⸗ stützung der großen Rohstoffverbände zusammen. waren wir, als nur wenige Tage später, am 28. Februar, also eine Woche später, der Halbzeugverband Material von 80 auf 87 ½ ℳ,⸗
ug nach dem
ig. Diese Erhöhung
m großen Teil mit
Es entstand dadurch ein wenigen außerhalb stehenden Werke und schon früher still gelegen hatten, so ver⸗ allein auf das Inlandsgeschäft Feinblechverband erfolgreich sodaß der Verband, wie Sie alle wissen, totkrankes Gebilde ge⸗ Preispolitik im In⸗ litik der getrennten Halbzeugwerke im den Feinblechverband hineingingen, Durchschnittsbeschäftigung, auf unseren normalen Betriebsverhältnissen
r in
beruhenden Einschätzung verlangen mußten, Im ersten halben Jahr des
Export.
Existierens des Feinblechverbandes haben wir sogar, es war während
gehabt, voll
ndsgeschäft nicht in
notwendigen Weise ausdehnen konnten, weil lwerke für Halbzeug im Auslande unsere befähigten, uns in jedem Artikel entgegen⸗ Aufträͤge bis aufs Blut zu bestreiten. interessant sind die Berichte über hen Halbzeugs ins Ausland, die eine szeitungen, das Iron and Ich lese in einer Nummer
Ꝙ☛
—: „Der Import von
oßen Werken in und Baldwins. nlich Königreich und
u erhalten und auf Herren, Hafen st leider so. Oktober
den, gefolgt. r 1902 schlossen sich die Fein⸗ ten vollkommenen Syndikat
Preiserhöhung gezwungen,
des ganzen ersten Jahres, — einen allerdings nicht so hoch, wie es zu beschäftigen; denn im ersten Jahre äft für das Inland und das Ausland zu⸗ 62 % der Einschätzung betragen, wir haben also mit einer Einschränkung arbeiten müssen, die mindestens als wenn wir in freier Konkurrenz mit arbeitet hätten, das lag daran,
hat im letzten Jahre 200 000 Der größte Teil ist natürlich aufgenommen Newport, von den Herren
Die Werke von Lysaghts größten Verbraucher von deutschem
ug beträgt am und der Import dieses ermöglicht es allein den Fabrikanten, ihren
ein Import von 200 000 Tonnen klingt ja ein wenig unwahrscheinlich, In der Nummer desselben heißt es weiter: es Newporter Hafenamts wird schen Zollpolitik regelmäßig hauptsächlich verursacht durch den em Halbzeug in Platinen, Knüppeln und
Insofern kann
Aber, meine daß ihre Basis, und sie
Rate des
Was war das
Intentionen der
Sehr un⸗
Es war damals
hat den Feinblech⸗
der Mißerfolg des Feinblechverband,
nur erzielen konnten
— ich glaube
der erwünschten und die Exportpreise
deutschem Halbzeug
beschäftigen Tausende Auswalzen von
zwischen dem Verbrauchsort
dem Weltmarkt zu
„Bei der all⸗
Zeit ein Andenken zurück⸗ Andenken an gegenseitige sondern es kann höchstens der ganzen Hungerzeit den
nicht sagen. Wenn also aus dieser geblieben ist, dann kann es nicht ein Mißstimmung und Erbitterung sein, erörtert werden, wer damals in grimmigsten Hunger gelitten hat. Dividenden haben zu jener Zeit die Rheinisch⸗Westfälischen reinen Walzwerke, die Herr Geheimrat Kirdorf besonders apostrophierte, auch nicht verteilt, ebensowenig wie die Kohlenindustrie. Das Werk, dem ich jetzt vorstehe, ist auf den Trümmern eines Eisenwerkes errichtet worden, das damals zu Grunde ging.
Aber, meine Herren, seit der Zeit sind wir in eine ganz andere Geschäftslage eingetreten. Durch die Realpolitik unseres lieben und verehrten eisernen Reichskanzlers wurde bekanntlich der Schutzzoll eingeführt, seit der Zeit blühte in ganz Deutsch⸗ land nicht nur die Eisenindustrie, sondern es hatte für die ganze Industrie eine Zeit der Blüte begonnen. Dieser Schutzzoll der der Eisenindustrie damals so sehr nötig war,
8 11“ 8 8
8
Rohblöcken. Zusammenkr
große Unzuf Eisen und ist; ich glar
Zollpolitik, kommnen.“
wird; hier in dieser Tonnen deutsches Halbzeug,
meine, es wäre die durch Chamberlain inauguriert ist, meine Herren, wie der Export
von deutschem Halbzeug leute, Leute, die in Frei worden sind, die so zu veranlaßt, eine Schutzzoll Auge zu fassen. Regierungsrat
Diese regelmäßige Erscheinung wurde in der besprochen, und es sagte dort einer der Herren: Herr Vorsitzender, ich denke, daß es sehr gen muß, wenn wir sehen, daß soviel und Deutschland importiert Monatsübersicht sehen wir allein 23 063 das in einem Monat importiert Rekordmonat ist, aber ich daß wir die neue fiskalische
inft am Mittwoch
riedenheit erre Stahl von Belgien ibe zwar, daß es ein
die höchste Zeit, Sie sehen also,
die englischen Fabrikanten und handelsideen erzogen und alt ge⸗ sagen geborene Freihändler waren, politik für England sehr ernstlich ins Professor Dr. Wagner:
bewill⸗ Kauf⸗
8 “ u“ Meine Herren, die amerikanische Gefahr schätze ich nicht
so hoch, wie das meistens bei uns geschieht, aber wenn unz England verschl eines großen Teils unserer Eisenindustrie bedeuten, denn fast unser ganzer Export geht durch englische Hände ins Ausland; fällt uns diese Möglichkeit weg, dann fällt uns auch unser Export in Sehr interessant ist auch weiter eine
ossen würde, so würde das den Zusammenbruch
die englischen Kolonien zum großen Teile weg. Auseinandersetzung, die der Vorsitzende einer der großen Schiffbaugesellschaften an der Ostküste, welche selbst eigene Hochofen⸗ und Stahlwerke be⸗ treiben, gegeben hat. Der Vorsitzende dieser Schiffbau⸗ gesellschaft — es handelt sich um die Palmer's Shipbuilding and Iron Company in Newcastle — sagt: „Hinsichtlich der Frage der Preisschleuderei der deutschen Fabrikate“ — die er vorher als sehr hoch in der Qualität gerühmt hatte — „muß ich gestehen, daß wir Schiffsbauer an der Nordos⸗ küste uns gratulieren können, Gelegenheit zu haben, das besee⸗ Material in der Welt billig kaufen zu können, und trotzdem wir in unserem Interesse als Stahlfabrikanten, die wir selbst Bleche und Winkeleisen fabrizieren, dagegen sein müßten, daß Bleche und Winkel⸗ verschleudert werden, müssen wir doch dem Auslande als Schiffsbauer sagen: schleudert, so lange ihr könnt! Als eine Tatsache führe ich an, daß in den drei letzten Jahren wir sehr häufig deutschen Stahl, sowohl Stahlfassonstücke wie deutsches Halbzeug, zu Preisen gekauft haben, die 30 % unter dem Preise für ähnlich gute Fabrikate englischen Ursprungs sind. Dies hat uns in sehr vielen Fällen einzig und allein in den Stand gesetzt, Aufträge auf Schiffsbauten hinein⸗ zunehmen, die wir sonst hätten verlieren müssen. Anderer⸗ seits haben wir sehr beachtenswerte Zahlen Ihnen vorgeführt, die beweisen, daß, während wir von Deutschland Halb⸗ fabrikate kaufen, wir auf der anderen Seite nach Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika auf dem Wege des Austauschs verkauften: Roheisen und Fertigstahlwaren von unseren Jarrowwerken in einem sehr hohen Betrage.“ Meine Herren, wenn ich also behauptet habe, die jetzige Verkaufspolitik der Halbzeugwerke, die im Auslande ja frei sind, fuͤhrt dazu, Deutschland und den deutschen Arbeitern die Arbeit zu nehmen und sie dem Ausland zuzuführen, und wird es schließlich dahin bringen, daß Deutschland mit der Hett Arbeiter exportieren muß, so, glaube ich, bin ich Ihnen den Beweis dafür nicht ganz schuldig geblieben. (Sehr gut!) † Meine Herren, bei einer solchen Divergenz der Interessen, wie sie heute zwischen dem mächtigen Halbzeugverband und den rheinisch⸗westfälischen reinen Walzwerken vorliegt, siehe ich nicht auf dem Standpunkt, daß wir an der Grundlage einer gesunden Kartellwirtschaft, an der Grundlage unsene Zölle rütteln sollen. Ich meine aber, eine derartige Divergen ist nicht einseitig als Machtfrage zu lösen, und da ist es mit immer bedenklich gewesen, daß der Vorsitzende des Halb⸗ zeugverbandes, Herr Geheimrat Kirdorf, auch gestern in ziemlich unumwunden erklärt hat: es handelt sich für uns m. eine Machtfrage, wenn Sie Sich nicht fügen können, wir könne auch nicht anders. Meine Herren, damit löst man einen solchen Konflikt nicht. Unser eiserner Reichskanzler hat auch einsehen müssen, sowohl im Kulturkampf wie beim Sozialisten gesetz, daß die Ausübung der Macht in ideellen und vir schaftlichen Lebensfragen auf die Dauer nicht den Sieg ge winnt und die Ausübung der Macht auf die Dauer nich den Interessen des gemeinsamen Vaterlandes entspricht Meine Herren, die reinen Walzwerke vertreten heute de Interessen aller Weiterverbraucher und Verkäufer von Walh fabrikaten. Nur weil sie noch kämpfen, ist für die erdrückene Mehrzahl des Kleineisengewerbes der Inlandspreis für Siad eisen usw. noch ein so niedriger und die Pflege des Export ermöglichender. Fallen wir unter der Machtpolitik des Hab zeugverbandes, so wird in ihrer Fortsetzung diese Machtpolicf jedem Verbraucher von Eisen Inlandspreise auferlegen, welc unsere Gesamtindustrie und unser Volk schließlich nicht er tragen kann.
Wenn ich nun dazu übergehe, in den Kreisen der Halbzeugverbraucher uns eine Lösung d; jetzt bestehenden Spannung denken, dann möchte ich Sie bitte die beiden Punkte, die ich vorbringe, doch recht ernstlich Erwägung zu ziehen, denn ich bin überzeugt, Sie können? nicht verantworten und wollen alle auch ernstlich nicht d. Macht uns gegenübertreten, sondern mit uns gemeinsam le⸗ und mit uns gemeinsam das Wohl des Vaterlandes förde
Meine Herren, ich würde Ihnen vorschlagen: verlang Sie nicht ohne weiteres, daß wir Ihnen, wie gestern 7 Herr Geheimrat Kirdorf verlangte, helfen, den großen Simt werksverband gründen, von dem Sie ja selbst behaupten, 7 wenn Sie die Sache noch so gründlich studiert haben, er l⸗ Schritt ins Dunkle sei. Wie können Sie nun von uns ve langen, die wir gar keine Ahnung von diesem geplanten Süuh werksverbande und seinen Zielen haben, daß wir diesen Sch blind mittun! Meine Vorschläge können Sie dagegen ge realisieren. Für das Inland würde ich dem Halbzeugverbe⸗ vorschlagen, mit den Hauptzweigen der weiterverarbeiten⸗ Walzwerksindustrie zusammenzukommen und mit ihnen di gegenseitiges Offenlegen der Betriebskalkulationen festzule⸗ wie ist eigentlich der durchschnittlich möglichst mäßig ine rechnende Herstellungspreis für die einzelnen Artikel der 1c werke? — und dann, meine Herren, wenn Sie sich im zeugverband auf die Halbzeugpreise festgelegt haben, 1 legen Sie Sich doch für das Inland auf den daraus uch tierenden Fertigpreisen mit den weiterverarbeitenden ”- werken fest; wie Sie die Kontrollmaßregeln schaffen wol⸗ ist ja einerlei, ich glaube aber, daß das für das Inland, richtige Weg wäre. Und für das Ausland, meine Le G möchte ich Sie bitten: behandeln Sie für die Ausfuhr 1 Volksgenossen als Ausländer, geben Sie uns und ”n- Arbeitern das Material, von dem wir nachweisen: es 1 Fertigfabrikat nachher exportiert worden, zu Ihren 8 preisen, und machen Sie dann keinen Unterschied dazm
Ihnen zu sagen, daß nih
l
*H*
ob es gemischte Werke sind, ob das Werk anderswa gi hat oder nicht. Das tun Sie ja auch im Auslan
Sie fragen den Ausländer nicht: hast : hast du anderswo Mat bezogen? — sondern Sie verkaufen ihm, wenn er nur 1 1 Also meine Bitte geht dahin: be⸗ handeln Sie uns wie Ausländer für den Export. (Sehr gut!
fähig ist und kaufen will.
und bravo!)
Ich möchte nur noch kurz mein Bedauer ü
. ch kurz darüber aus⸗ sprechen, daß ich als Angehöriger der Eisenindustrie dem Halbzeugverband mehr oder minder den Vorwurf machen mußte, daß er seine Macht den Verbrauchern gegenüber doch Es scheint dies allen zu
nicht in der richtigen Weise ausgeübt hat. fr 88 S 29 uns Eisenhüttenleuten in; denn ich erinnere Sie nur an das alte Feinble dem ich Ende der achtziger Jahre Z ö“ dort in der Preispolitik Mißbräuche getrieben haben, und wenn ich nun auch anderseits das Bedauern habe, daß wir es in der Eisenindustrie noch nicht verstanden haben, gegen⸗ seitig die nötige Rücksicht auf unsere Lebensbedingungen zu nehmen, so meine ich, wir könnten das an dem mächtigsten Syndikate, daß wir bis jetzt gehabt haben, dem Kohlen⸗ syndikat, lernen. Meine Herren, es gehört ja nicht direkt zur Sache, aber es ist ein neuer Gesichtspunkt in bezug auf das bb den ich ganz kurz erörtern möchte. 8 sch bin aus einem Orte, in dem verschiedene We Kohlenindustrie, die schon seit langen Jbetf “ haben, dem Erliegen allmählich entgegengehen. In diesem Orte haben wir, Bürger und Arbeiter, die Preispolitik des Kohlensyndikats, die ich als Konsument auch während der Hochkonjunktur als eine durchaus mäßige bezeichnen muß, auch stets gals wohltätig deshalb anerkannt, weil die Hochhaltung der Preise es ermöglichte, daß diese Zechen, die naturgemäß höhere Selbstkosten haben, noch arbeiteten und existieren konnten, sodaß also nicht plötzliche Umwandlungen eintraten die sowohl für den Grundbesitz, den Hausbesitz, wie für die v“ bei plötzlichem Eintreten von höchst empfindlicher Natur gewesen wären. Eine dieser Kohlengruben, die wir haben, verkaufte vor kurzem eine Beteiligung von 200 000 t beim Kohlensyndikat an die Firma Stinnes und wollte bei Genehmigung dieses Verkaufs zwei Gruben, die gerade in unserem Orte liegen, Luise Tiefbau und Erbstollen, stilllegen wodurch ca. 700 Arbeiter sofort brotlos geworden wären und sämtliche wirtschaftlichen Existenzen unseres Ortes in sehr schwierige Lage kamen. Bei dieser Gelegenheit hat das Kohlensyndikat wieder sehr weise gehandelt, es hat diesen Verkauf, der ja um so auffälliger war, als noch in einer der vorhergehenden Generalversammlungen der Direktor der eche erklärte, daß Luise Tiefbau auf mindestens 15 bis 20 Jahre Kohlen in dem bisherigen Förderquantum hätte, nicht genehmigt und hat sich — das möchte ich hier konstatieren — damit nicht allein den Dank der beteiligten Kohlenindustrie nein, auch den Dank der Arbeiter und Bürger des ganzen Ortes erworben. Sie haben also dort einen Fall, wo ein mächtiges Syndikat sowohl die ihm angehörenden schwachen Betriebe wie auch die Interessen der Arbeiter, Grundbesitzer und der Gemeinden, die es ja sonst gar nichts angeht trotzdem geschützt hat, teilweise ja auch in seinem eigenen wohlverstandenen Interesse, und dazu möchte ich den Vor⸗ sitenden des Kohlensyndikats beglückwünschen, und Herr Geheimrat Kirdorf, Aachen, mag mir das, weil es sich gerade als Vorbild um seinen Bruder handelt, nicht übel⸗ nehmen, wenn ich ihm den Rat gebe: lerne er im allgemeinen Interesse auch die Schwachen schützen, gehe er bei seinem Bruder in dieser Hinsicht etwas in die Lehre! (Bravoy! und
Heiterkeit.)
Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kir . Gelsenkirchen: Meine Herren! Auf die in 6 daefähenzses des Herrn Vorredners mich betreffenden Worte komme ich nicht zurück, aber ich möchte doch etwas anderes richtigstellen. Herr Direktor Schmieding sagt, daß ich die Mißstimmung auf jener Seite als unberechtigt bezeichnet hätte, unter dem Hinweise darauf, daß unsere Industrie diese Mißstimmung nicht zum Ausdruck gebracht hätte. Ich habe weder nach dem Wortlaut noch nach dem Sinne irgend welche Bemerkungen dieser Art gemacht, ich habe nur die Mahnung an die dortige Seite des Hauses gerichtet, daß doch in diesen unfruchtbaren Erörterungen in der Form maßloser Angriffe die Verhandlung nicht fortgesetzt werde und daß wir auf den Boden praktischer Erörterungen treten möchten. Ich befinde mich hier in der Eigenschaft als unparteiischer Sachverständiger bei den Ver⸗ adlungen, und der Zufall, daß mein Bruder gerade an der 9 des Halbzeugverbandes steht, welcher hier zur Ver⸗ hclung steht, wird bei allen, die mich kennen, keinerlei eh hervorrufen, daß ich dadurch irgendwie in meiner ““ getrübt werden könnte. Ich habe mich, und eseen mich dafür auf das Stenogramm berufen, jeder 8 enthalten, die zu Gunsten des Halbzeugverbandes spricht. 8. degt also eine Verdrehung meiner Worte vor, die mir vert 88 wachruft, den ich überhaupt aus den bisherigen P 8. ungen gewonnen habe, daß von der Seite drüben
it Mitteln gekämpft wird, die eine Zurückweisung in stärkeren G 8 verdienten, als wie sie die Angriffe von dieser Seite elfach zu meinem Bedauern zum Ausdruck gebracht haben. Secc Lob⸗Dortmund: Meine Herren! Die Halbzeug⸗ vils aucher, und speziell deren Verband, sprechen immer für in 9 Preise für Halbzeug. Ich konstatiere, daß die Herren 1 Beziehung eine Wandlung durchgemacht haben. auf eine Besprechung, die wir in Aachen mit den peule gehabt haben, zurück, wo Herr Wuppermann, der nn hs billige Preise eintritt, erklärte: an billigen Preisen h zeug haben wir kein Interesse, sondern nur an der n Hang zwischen Halbzeug und Fertigfabrikaten. Es wurde 8— 1 8 zeugverbande verlangt, daß er dafür sorgen möge, “ herzustellen, und das ist ja schon von Herrn zaraer 88 Kirdorf als unmöglich für den Halbzeugverband 1- ” worden. Ich habe verschiedenen von den ’— ie meine Freunde sind, z. B. Herrn Springmann errn Schumann und denen, ich bedaure sehr das
teilten Dividenden und der rch Abschrei v. dem durch Abschreibung beeinflußten Aktienkapital vorhanden ist u. dergl. mehr, kann man 8 Fiee
keinen Gebrauch gemacht, es hat sich aber bei der darüber herausgestellt, daß die Herren bezüglich dea eing „Selbstkosten“ eine andere Auffassung haben als ich. Ich bin zu dem Resultat gekommen, daß die Herren verlangen, daß wir einen Teil der Gewinne, die wir an Kohlen und Roh⸗ eisen haben, deren Produktion eine Spezialität unserer Gesamtfabrikation ist, an sie abgeben möchten. Meine Herren, wenn ein derartiger Antrag seitens der Herren gestellt würde, so ließe sich darüber wenigstens reden. Das wäre vollständig klar und offen, wenn sie uns sagten: geben Sie uns von dem, was Sie an andern Produkten als Halbzeu erzielen, etwas ab. Dann würde vielleicht auf der ens Seite die Frage auftauchen: ja, was geben Sie uns von dem ab, was Sie für Ihre Spezialitäten erzielen, wenn wir an Halbzeug nichts mehr verdienen. Es muß doch Licht und Schatten gleichmäßig verteilt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Halbzeugverbrauchern, die Spezialitäten saheses u. a. auch Herr Wuppermann, der, soviel ich weiß, hartes Bandeisen herstellt, wofür er noch schöne Preise erzielt. Ich glaube, wenn Sie von ihm verlangten, daß er für billige 1.“ 8 ün ihm liefern svllen, etwas von dem Gewinn artem Bandeisen ürde er ü bccch 1sj sen abgeben solle, so würde er sich dafür Herr Wuppermann ist dann auf den Schu ür Halb⸗ zeug zu sprechen gekommen. Was ist denn Lahn Helh⸗ wir hier von Halbzeug sprechen, so meinen wir Blöcke Knüppel, Platinen usw. Ich greife den Begriff Halbzeug weiter und sage: Halbzeug ist für die Industrie das Material welches sie zu Fertigfabrikaten weiterverarbeitet, und wenn Sie den Wegfall des Schutzzolles auf Rohblöcke, Platinen vorgewalzte Blöcke usw. verlangen, mit welchem Rechte ver⸗ langen Sie dann z. B. für Ihr Bandeisen, aus dem Schlösser gemacht werden, das Bestehenbleiben eines Schutzzolles? Sie treten damit auf eine gefährliche Bahn, vor der ich Sie h möchte. (Sehr richtig!) derr Schmieding hat nun von Dividende und hat das von mir geleitete Werk erwähnt 11Kg daß vielleicht doch noch etwas am Halbzeug verdient werden müsse, da wir eine gute Dividende zu verteilen in der Lage seien. Ich habe diese Behauptung bei andern Gelegenheiten verschiedentlich richtiggestellt, und wenn die Herren sich der Mühe unterziehen wollten, auf meinem Bureau die Selbst⸗ kosten einzusehen, so würden sie sehen, daß die Dividenden nicht am Halbzeug verdient worden sind. Herr Direktor Schmieding hat gesagt, daß mit der Gründung des Halbzeug⸗ verbandes die Dividenden gestiegen seien. Auch darüber kann ich Ihnen Aufklärung geben. Wir sind nämlich seit jener Zeit mehr in die Fertigfabrikation hineingegangen, und ich bin in der Lage, zu beweisen und erbiete mich dazu auch der Staatsregierung gegenüber, daß die Verdienste nicht am Halb⸗ zeug, sondern an anderen Fabrikaten erzielt worden sind. Es ist dann speziell von dem Feinblechverband gesprochen worden, und da ist Herr Direktor Schmieding zu dem Schluß gekommen, daß die Politik des Feinblechverbandes, die Preise zu erhöhen, an der schlechten Lage des Feinblechverbandes die Schuld trage. Ich bin mit Herrn Schmieding darin voll⸗ ständig einverstanden; ich konnte leider der Beiratssitzung des Feinblechverbandes nicht beiwohnen, sonst würde ich meine Stimme gegen eine derartige Erhöhung des Preises erhoben haben. Als ich nachher mit den verschiedenen Herren sprach ist mir gesagt worden: wir haben die Preiserhöhung nur vor⸗ genommen, um dem Halbzeugverband zu zeigen, wenn dort die Preise erhöht worden sind, müssen wir auch die Preise erhöhen, es komme, was wolle. Ist das eine richtige Politik? In den anderen Verbänden, denen wir angehören, z. B. dem Walzdrahtverband, haben wir die Preise nach Lage des Walz⸗ drahtmarktes eingerichtet und nicht nur nach dem Preisstande für Halbzeug. Es kann sein, daß in einem Verbande der Preis niedriger gehalten werden muß, als dieses den Preisen eines andern Verbandes, von welchem die Mitglieder des ersten Verbandes kaufen müssen, entspricht. So lagen die Verhältnisse, als nach der Gründung des Feinblechverbandes der Halbzeugverband seine Preise erhöhte. Das war nicht ein Geburtstagsgeschenk für den Feinblechverband, sondern es lagen dringende Gründe für diese Preiserhöhung vor, und diese Grüünde waren die, zu vermeiden, daß das Halbzeug zu bessern Preisen nach dem Ausland abfloß. Ich glaube, mich dessen genau zu erinnern — und die Verkaufsstelle wird es bestätigen —, daß dies die Gründe waren, die uns veran⸗ saßheg⸗ 5 Preiserhöhung für das Halbzeug eintreten zu lassen. Also 8 dieser Beschluß des Feinblechsyndikats, die Preise zu erhöhen, war ein Fehler, der nicht dem Halbzeug⸗ verband zugeschoben werden kann, und der Feinblechverband kann sich nicht beklagen, wenn es ihm heute schlecht geht. Ich bedauere das letztere um so mehr, als ich an der Gründung des Feinblechsyndikats besonders beteiligt war; dem Halbzeug⸗ verband kann daraus aber kein Vorwurf gemacht werden. Vorsitzender: Meine Herren, gestatten Sie mir eine Zwischenbemerkung, die sich nicht bloß auf diese Diskussion sondern auch auf die kommende bezieht. Es wird so oft von der einen wie von der anderen Seite Bezug genommen auf die Höhe der Dividende von Aktiengesellschaften. Das geschieht 8 in der Literatur sehr häufig, und es werden diese Divi⸗ 1 als ein Beweis benutzt, daß bestimmte Industrien ich in einer guten oder schlechten Lage befinden. Mit solchen Dividendenziffern ist an sich bitterwenig anzufangen. Wenn man nicht alle Verhältnisse des Werkes kennt, wenn man nicht genau weiß, aus welchen Quellen der Gewinn stammt 88 inha nicht weiß, wie das Aktienkapital beeinflußt ist urch Abschreibungen, und nicht feststellen kann, warum gerade ein bestimmtes ziffermäßiges Verhältnis zwischen den ver⸗
age 5 b 1 sagen zu müssen, ich heute als Gegner gegenübertreten muß,
Schlüsse daraus ziehen. (Sehr richtig!)
angeboten, die Selbstkosten für Halbzeug auf unseren Werk einzusehen, und zwar nicht einmal, b 1n ich ihnen das angeboten. Sie haben von diesem Angebot
Herren! ¶ 0 Frage der Selbstkosten einzugehen und mich besonders ge die Ausführungen des Herrn Bergrat 8 Säheie K rgrat Gothein in bezug auf irektor Zilliken hat dies ja in der Hau
or . h Hauptsache bereits erledigt und ich kann für mein Werk nur das un estäti 8 uae e das unbedingt bestätigen, zu 36,00 ℳ oder 38,00 ℳ das Roheisen he⸗ zu G 38,00 % 8 rstellt. Selbstkosten sind leider ganz erheblich höher.
meine Herren, wir können auch für die vorlie einen unmittelbaren Gewinn aus 18 11“ 28. langen. „Vielleicht würde die Diskussion dadurch entlastet wenn möglichst vermieden würde, daß die Dividenden von der einen Seite herangezogen werden und dann natürlich von der anderen Seite entsprechende Entgegnungen eintreten müssen. (Sehr richtig!) Ich möchte Sie also bitten, wenn es möglich ist, auf diese Dinge nicht in so ausgiebiger Weise einzugehen. Generaldirektor Zilliken⸗Neunkirchen: Ich bin vorhin von Herrn Direktor Schmieding wohl nicht richtig verstanden worden. Ich habe gesagt: wir haben 28 000 t Halbzeug exportiert, und davon haben wir einen Nettoerlös gehabt von 76,60 ℳ. ab Werk. Wir waren infolge Teilnahme am Halbzeugsyndikat in der Lage, in der gleichen Zeit 16 000 t Halbzeug an inländische Abnehmer zu liefern, und diese t Uees wir 8 zu 78 ℳ netto ab Werk gelassen „ meine Herren, ein Plus i is 2 Plus im Inlandspreise von 1,40 ℳ b Wenn Herr Schmieding dann noch ausgeführt hat: j wir hätten doch nach ..... exportiert 128 hehe fe wohl unser Gewinn herzuleiten, so muß ich offen gestehen, habe ich das nicht recht verstanden. Ich möchte überhaupt bemerken, daß wir in der Zwangslage gewesen sind, um unsere Arbeiter 8 das ist bei uns erster Grundsatz voll beschäftigen zu können, 41 % unserer Gesamtproduktion zu exportieren. Wir “ 8. Jahren durchschnittlich in Ziffern bewegt und bewege ü “ „Wenn hier gesagt worden ist: überlaßt doch di die ihr exportiert, dem inländischen Geschäft Herren, man nimmt den Export an im letzten Augenblick wenn man sieht, daß man nicht genügend Arbeit hat. Wenn ich dann erst warten soll mit den Mengen, die ich unbedingt für den Erport abstoßen muß, bis zum letzten Augenblick, bis daß ein Inländer nun für diese Mengen die Weiterverarbeitung sichergestellt hat, dann ist der Termin für mich verstrichen dann ist die Arbeit nicht da, und dann komme ich in die S . zu exportieren. Wir haben damals bei der Gründung des T verbandes im Prinzip die Ansicht die Mengen, die wir bisher exportiert haben, in Fühlung mit der weiterverarbeitenden Industrie gern der inländischen Industrie, sofern sie sie zu verarbeiten vermag, zu Exportpreisen zur Verfügung stellen. Ich glaube, Herr Springmann wird mir bestätigen, daß ich gerade derjenige war, der bei Gründung des Walzdrahtverbandes diesem Gedanken Ausdruck 1 und wenn wir ihn nicht praktisch ühren können, so war eigentli in 2 in büih “ daran schunr Uassteh uh 1 Es ist dann noch die Rede gewesen vo billigen Selbstkosten an der S has in N cennde diese Selbstkosten vor 15, 20 Jahren, in den schönen Zeiten wo Herr Bergrat Gothein an der Saar war, einmal so hn⸗ liche in Lothringen gewesen sein mögen, das kann man ja zugeben, aber, meine Herren, in der Zeit damals haben wir für Industriekohle 3,80 ℳ bezahlt, heute zahlen wir für ö 6,80 ℳ; das ist ein Aufschlag von 80 %. Damals haben wir westfälischen Koks, der heute 15 ℳ kostet für 8 ℳ und sogar für 7,50 ℳ gekauft. Meine Herren, seit der Zeit sind die Arbeitslöhne, wenigstens bei uns an der Saar, um 40 bis 45 % gestiegen. Ich betone dabei daß wir heute noch dieselben Löhne zahlen, die wir in der flotten Konjunktur 1899 und 1900 konzediert haben. Also daß da die vermeintlichen billigen Selbstkosten in den letzten 20 Jahren kolossal gestiegen sein müssen, wird jeder Sach⸗ endig sich selber sagen können. Wenn nun die Frage nach Erträgnissen gestell ist, so möchte ich den Herrn Vorsitzenden d- gesn ecgar- einige wenige Worte zu gestatten. Es werden so kolossale Dividenden ins Gefecht geführt, die schlimmsten unter anderen sind bekanntlich die Burbacher Hütte und die Marhütte in Bayern. die immer mit kolossalen Prozentsätzen kommen. Woher kommt das? Aus einer kaufmännischen Ungeheuerlich⸗ keit: die Werke führen heute noch ihr uraltes Aktienkapital die Burbacher Hütte 6 Millionen Franken, und bei diesen 6 Millionen Franken staunt alle Welt, wenn da 45 % Dividende gezahlt werden. Daß aber die Burbacher Hütte in den letzten 30 Jahren für über 40 Millionen Anlagen gemacht hat, die nicht zum Aktienkapital zugeschlagen worden sind, daran denkt niemand. (Hört, hört!) Das gleiche haben Sie bei der Maxhütte, und es wird Sie vielleicht sehr interessieren, wenn ich noch folgendes anführe. Ich lege Wert darauf, daß dieser Punkt, der da vorhin berührt worden ist nicht unwidersprochen bleibt. Es gibt eine ganze Reihe von industriellen Gesellschaften in Deutschland, die früher kolossale Opfer für ihr Fortbestehen haben bringen müssen in der Weise, daß sie gezwungen waren, ihr Aktienkapital um
kolossale Summen herunterzusetzen. Wenn Sie diesen letzteren Faktor und den anderen Faktor, den ich vorhin erwähnt habe zusammenwerfen und sich dann aus dem Börsenalmanach der ja so vieles enthält, ein Fazit ziehen, meine Herren, dann
kommen Sie gerade so wie ich zu dem 0. 3 di gesamte deutsche Eisenindustrie 1 88 “ die guten Jahre von 1871/72 dürfen hinzugerechnet werden — prozentual ein erheblich geringeres Erträgnis geliefert hat als die preußischen Staatsbahnen. (Heiterkeit und Bravo!)
Fabrikbesitzer Röchling⸗Völklingen a. d. Saar: Meine Ich habe mich zum Wort gemeldet, um auf die
an der Saar zu wenden. Herr General⸗
Es gibt kein Werk an der Saar, welches Die Nun ist es
Ich möchte also glauben,
überhaupt eine mißliche Sache, über Selbstkosten zu sprechen.
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