1904 / 37 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

8 Pensionzversicherung für weibliche Angestellte ist bei dem heutigen Stand des Versicherungswesens ein berechtigter Wunsch, da ältere erwerbsunfähige Mädchen eine Aussicht auf eine Versorgung durch Eheschließung nur in den seltensten Fällen haben. Die bekannte Reederei C. Woermann in Hamburg hat nicht nur ihre männlichen, sondern weiblichen ngeftellten bei der re e. vereinigten Reedereien in Hamburg versichert. Die Rente behnt nach fünf Jahren mit 13 % des pensionsfähigen Gehalts und steigt mit jedem Jahre um 1 %. Im 55. Lebensjahre beträgt die Pension auf jeden Fall 40 % des letztbezogenen Einkommens. Zu den Ver⸗ sicherungsbeträgen, die im ganzen 11 % des Gehalts ausmachen, trägt die Firma 6 %, die versicherte Person 5 % bei.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Bautischler (Einsetzer) ist der „Deutschen Warte“ zufolge als beendet anzusehen. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.) Zur Zeit schweben Verhandlungen zwischen Organisationen der Meister und Arbeiter zur Schaffung einer Tarifgemeinschaft. Der Ausstand des Personals der Straßenbahn Paris⸗ Ost ist dem „W. T. B.“ zufolge nachdem die Wünsche der Aus⸗ ständigen erfüllt worden sind, beendet (vgl. Nr. 26 d. Bl.). Die Diamantarbeiter in Antwerpen sind nach einem Telegramm des „Berl. Tagebl.“ seit Mittwoch ausständig. Ans⸗ schreitungen sind bis jetzt nicht vorgekommen. In Amsterdam wird der Streik am Montag erwartet.

Kunst und Wissenschafft.

6 Die Königliche Akademie der Wissenschaften bielt am

4. Februar eine Gesamtsitzung unter dem Vorsitz ibres Sekretars Herrn Auwers. Herr Stumpf las über die Abgrenzung der Willenshandlungen. Hierunter ist sowohl ihre begriffliche Abgrenzung gegenüber den willenlosen Handlungen verstanden als ihre reale Ab⸗ grenzung (Einheit oder Mehrheit) im Flusse des psvychischen Lebens. Diese Fragen hängen zusammen. Es werden Kriterien aufgestellt und an einer Anzahl von Typen menschlicher Willenshandlungen durchgeführt. Herr Quincke, korr. Mitglied, übersendet eine Mitteilung über Doppelbrechung der Gallerte beim Quellen und Schrumpfen. Herr Diels legte eine Mitteilung des wissenschaftlichen Beamten der Akademie, Herrn Professors H. Dessau zu den Milesischen Kalender⸗ fragmenten vor. In dem Fr. 84 (rechte Spalte; s. oben S. 96) läßt sich nach Pseudogemin. c. 8 die Erwähnung des 76 jährigen Zyklus des Kallippos ergänzen. Das Intervall, das in der linken Spalte zwischen der Solstitialbeobachtung des Meton (432) und der neuen Milesischen (109) sich berechnen läßt, beträgt 323 Jahre, also genau 17 Metonische Zyklen. —“

Die zur 100. Wiederkehr des Todestags Kants von der hiesigen Buchhandlung Gräfe und Unzer veranstaltete Kant⸗Aus⸗ stellung wurde heute durch den Rektor der Universität Jeep er⸗ öffnet. Die Ausstellung umfaßt eine Sammlung von Kant⸗Porträts, Manuskripten, Buchausgaben, Andenken und bildlichen Darstellungen aus dem Besitz von Bibliotheken, Museen sowie aus Privatbesitz.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Schlachtungen und Ergebnis der Fleischbeschau in den öffentlichen Schlachthäusern Preußens im Jahre 1902.

Nach der „Uebersicht über den Betrieb der öffentlichen Schlacht⸗ häuser und Roßschlächtereien in Preußen für das Jahr 1902˙ sind in den 418 Orten mit öffentlichen Schlachthäusern während des Berichtsjahres 1 206 132 Rinder, 1 181 896 Kälber unter 6 Wochen, 1 264 269 Schafe, 43 333 Ziegen, 3 600 879 Schweine geschlachtet worden. Hiervon waren behaftet mit Tuberkulose 219 059 Rinder, 2296 Kälber unter 6 Wochen, 925 Schafe, 141 Ziegen, 102 309 Schweine (aus dem Auslande waren eingeführt 6427 Rinder, 926 Schweine), mit Finnen 9050 Rinder, 2480 Schweine, mit Trichinen 404 Schweine. Von den mit Tuberkulose behafteten Tieren wurden als zur mensch⸗ lichen Nahrung ungeeignet verworfen 4734 Rinder, 189 Kälber unter 6 Wochen, 58 Schafe, 18 Ziegen, 4541 Schweine, nach Be⸗ seitigung der erkrankten Organe als menschliches Nahrungsmittel ganz zugelassen 206 966 Rinder, 1876 Kälber unter 6 Wochen, 816 Schafe, 115 Ziegen, 92 669 Schweine, teilweise zugelassen 7339 Rinder, 221 Kälber unter 6 Wochen, 51 Schafe, 8 Ziegen, 5098 Schweine.

Von auswärts geschlachtetem Vieh wurden in die Orte mit öffentlichen Schlachthäusern eingeführt 158 214 Rinder, 235 792 Kälber unter 6 Wochen, 99 160 Schafe, 14 571 Ziegen, 308 899 Schweine. Davon wurden behaftet befunden mit Tuberkulose 4178 Rinder, 124 Kälber unter 6 Wochen, 33 Schafe, 4 Ziegen, 1283 Schweine (aus dem Auslande waren ein⸗ geführt 556 Rinder, 7 Kälber unter 6 Wochen, 257 Schweine),

mit Finnen 219 Rinder, 68 Schweine, mit Trichinen 10 Schweine. Von den mit Tuberkulose behafteten Tieren wurden als zur menschlichen Nahrung ungeeignet verworfen 118 Rinder 6 Kälber unter 6 Wochen, 2 Schafe, 1 Ziege, 63 Schweine, na Beseitigung der erkrankten Organe als menschliches Nahrungsmittel ganz zugelassen 3871 Rinder, 108 Kälber unter 6 Wochen, 30 Schafe, 3 Ziegen, 1156 Schweine, teilweise zugelassen 186 Rinder, 10 Kälber unter 6 Wochen, 67 Schweine.

Die Zahl der mit Tuberkulose behafteten, ge⸗ chlachteten bezw. im geschlachteten Zustande eingeführten

inder betrug in Preußen 223 217 = 16,4 % gegen 15,2 %, 15 %,

14,4 % in den Jahren 1901, 1900 und 1899. In 396 von den 418 Orten, in denen sich öffentliche Schlacht⸗ häuser befinden, ist mit dem Schlachthause eine Freibank verbunden.

In den Roßschlächtereien von 407 Schlachtorten sind 85 820 Pferde geschlachtet und davon 76 tuberkulös und 20 rotzkrank befunden worden. Als ungeeignet zur menschlichen Nahrung wurden verworfen a. wegen Tuberkulose ganz 29 Pferde, teil⸗ weise 21, b. aus anderen Gründen einschließlich der Rotzkrankheit ganz 595, teilweise 1075.

Aerztliche Studienreisen werden in diesem Jahre nach den schlesischen Bädern gemacht werden. Das Zentralkomitee für das ärzliche Fortbildungswesen in Preußen hat das vorläufige Programm festgestellt. Von Görlitz ausgehend, sollen folgende Bade⸗ und Kurorte in die Reise einbezogen werden: Flinsberg, Warmbrunn, Johannisbad, Cudowa, Reinerz, Landeck, Charlottenbrunn, Salzbrunn. Außerdem werden das Erholungsheim Hohenwiese und die Lungenheilstätten Görbersdorf besucht und der Waldenburgische Hüttenbezirk mit seinen hygienischen Einrichtungen einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Zum Schluß der Reise, die in Breslau, dem Ort der diesjährigen

aturforscherversammlung, endet, wird sich auch Gelegenheit bieten, de6 hygienische Institut der Königlichen Universität in Augenschein zu nehmen. **B

Theater und Mufitk.

Im Königlichen Schauspielhause werden morgen „Die Romantischen“ von Rostand, mit Fräulein Arnstädt, den Herren Vollmer, Boettcher, Pohl und Kraußneck besetzt, aufgeführt. Den Abend eröffnet Blumenthals Einakter „Wann wir altern“ mit den Hisren Christians und Keßler und Fräulein Lindner in den Haupt⸗ rollen.

Im neunten Philharmonischen Konzert unter Professor Arthur Nikisch' Leitung am 22. d. M. wirkt der Violoncell⸗ virtuose Jean Gérardy als Solist mit. Der Künstler bringt ein Konzert von Jongen, einem jungen belgischen Komponisten, zum ersten Male zum Vortrag. Den Schluß des Programms bildet das große Straußsche Orchesterwerk „Also sprach Zarathustrau.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. erlin, den 12. Februar 1904.

Zum Besten der Verwundeten⸗ und Krankenpflege des Deutschen Expeditionskorps in Südwestafrika ver⸗ anstaltet das Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz im großen Saale der Philbarmonie (Bernburger Straße 22 a) am 28. Februar, Mittags um 12 Uhr, ein Liederkonzert. Hervorragende Kräfte sind für die Veranstaltung gewonnen worden. Die Preise der Plätze betragen 3 ℳ, 2 und 1

Der Verein zur Errichtung von adeligen Damen⸗ heimen, Schadowstraße 8 II, veranstaltet am 29. Februar d. J., Abends, im Künstlerhause, Bellevuestraße 3, eine Wohltätigkeits⸗ vorstellung, durch Theateraufführung, musikalische Darbietungen und Tanzvorstellung. Ihre Hoheit die Herzogin zu Schleswig⸗Holstein hat das Protektorat übernommen.

Der Deutsche Verein für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatpflege, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 14, hält am 17. d. Mts. im Künstlerhause, Berlin, Bellevuestraße 3, seine achte Hhnto mit nachstehender Tagesordnung ab. 1) An⸗ prache des Vorsitzenden. 2) Jahresbericht, erstattet durch den Ge⸗ schäftsführer Sohnrey⸗Berlin. 3) Ländliche Krankenpflege. Bericht⸗ erstatter Königlicher Landrat v. Pufendorf⸗Isenhagen. 4) Ländliche Fenesis gete been (Weberei) im Kreise Wittlage, ausgestellt vom Königlichen Landrat Prinzen zu SchoenaichCarolath. 5) Bemalte Bauernhäuser im bayerischen Hochland. Berichterstatter Architekt Fell München. Der Vortrag wird durch Lichtbilder veranschaulicht. Einladungen stehen in beliebiger Anzahl zur Verfügung.

Während des Jahres 1903 sind 1494 Ehejubiläums⸗ medaillen verliehen worden. Davon entfallen auf die Provinzen: Ostpreußen 36, Westpreußen 33, Brandenburg mit Berlin 207, Pommern 96, Posen 55, Schlesien 132, Sachsen 171, Schleswig⸗

olstein 98, Hannover 175, Westfalen 144, Hessen⸗Nassau 77 und

heinland 270. Von den mit der Medaille beliehenen Ehepaaren gehörten 1125 der evangelischen, 309 der katholischen Konfession an 17 lebten in evangelisch⸗katholisch gemischter Ehe, 1 Ehepaar war altkatholisch, 1 gehörte der Mennoniten-, 1 der wallonisch⸗reformierten 1 der Baptisten⸗Sekte, 1 der Gemeinschaft der Adventisten vom siebenten Tage, 38 der jüdischen Religion an; 15 Jubelpaare feierten das 60 jährige Ehejubiläum.

Frankfurt a. M., 12. Februar. (W. T. B.) Die Flüsse der südlichen Wetterau, die Wetter, Use, Nidder und Nidda sind teilweise ausgetreten und verursachen Ueber⸗ schwemmungen, namentlich in der Gegend von Vilbel.

Cassel, 11. Februar. (W. T. B.) Die Fulda ist aus ihren Ufern getreten und beginnt die tieferliegenden Teile zu über⸗ schwemmen.

Cöln, 12. Februar. um 1,17 m zestiegen.

(W. T. B.) Der Rhein ist seit gestern Der Wasserbestand beträgt 5,45 m.

München, 12. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der Frankfurter Schnellzug 90, der fahrplanmäßig um 7 Uhr 48 Minuten hier eintreffen follte, kam erst mit mehrstündiger Verspätung auf dem Münchener ö an. Die Verspätung hat ihren Grund in der Entgleisung der letzten 6 Wagen in der Station Tauberfeld (Mittelfranken) infolge Damm⸗ rutsches. Ein Reisender und zwei Postbedienstete wurden leicht ver⸗ letzt. Einige andere Personen erlitten leichte Kontusionen. Der Betrieb wird eingleisig aufrechterhalten.

Stuttgart, 12. Februar. (W. T. B.) Infolge fortgesetzter Regenfälle haben Donau, Neckar, Nagold und andere Flüsse an zahlreichen Stellen weite Strecken Landes überschwemmt.

Bremen, 11. Februar. Von Seiner Majestät dem Kaiser ging dem Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd Dr. Wiegand heute folgendes Telegramm zu:

„Nachdem die deutsche Hilfsaktion für Aalesund ihre Aufgabe an der Brandstätte beendigt hat, kann Ich es Mir nicht versagen, Ihnen und Ihrer Gesellschaft wie Bremens mittätigen Bürgern für die großartige Organisation des Hilfswerks, den beteiligten Beamten, Offizieren und Mannschaften des Norddeutschen Lloyd für ihre rastlose Arbeitsfreudigkeit, Umsicht und selbstlose Opferwilligkeit Meinen Kaiserlichen Dank auszusprechen.

Wilhelm, I. R.“

Bremen, 11. Februar. (W. T. B.) Der Neptundampfer „Arion“, auf der Reise vom Rhein und Rotterdam nach Bremen, ist heute früh mit dem Cölner Dampfer „Industrie“ in gewesen. Der „Arion“ ist bei Vlaardingen ge⸗ unken.

Hamburg, 11. Februar. (W. T. B.) Ein Telegramm Seiner Majestät des Kaisers gleichen Wortlauts wie dasjenige an Generaldirektor Dr. Wiegand ist heute auch an den Generaldirektor der Hamburg⸗Amerika⸗Linie Ballin ergangen. In dem Telegramm wird auch Hamburgs mittätigen Bürgern sowie den Beamten, Offizieren und Mannschaften der Hamburg⸗Amerika⸗Linie der Kaiserliche Dank ausgesprochen.

Madrid, 12, Februar. (W. T. B) Der englische Dampfer

„Yeoman“, mit Salz nach Kalkutta unterwecs, ist bei der Ria kas8⸗ ö b s 8 5y 1

de Corcubiön (Kap Finisterre) gestrander. Zehn Mann der Besatzung ertranken, 72 Personen werden ver mißt. Vier Reisende haben sich gerettet. Lissabon, 11. Februar. (W. T. B.) Die Flüsse Duro, Mondego, und Tajo sind über ihre Ufer getreten. In Oporto ist eine Person umgekommen. In Caldas de Moledo bei Oporto ist ein Wassersammelbecken geborsten; dabei wurde ein Teil der Duroeisenbahn zerstört. 17 Menschen sind umgekommen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

b Theater. 8 Königliche Schauspiele. Sonnabend: Neues Overntheater. Keine Vorstellung. Schauspielhaus. 44. Vorstellung. altern. Drameatische Oskar Blumenthbal. In Szene gesetzt vom Re⸗

Wann wir

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Bibliothekar. Abends 3 Uhr: Die Kinder der Exzellenz. Montag, Abends 8 Uhr: Uriel Acosta.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof

Plauderei in 1 Aufzug von Saolofischer Garten. erzoglicher Hoftheaterintendant a

Trianonthenter.

dame X. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Madame R.

(Direktion: A. Prasch, Groß⸗ D.) Sonnabend

(Georgenstraße, Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Sonnabend: Ma⸗

Bellealliancethenter. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.)

zwischen

Hrn. Leutnant Fritz Wend Grafen zu Eulenburg (Wien Potsdam). Frl. Erica von Pressentin mit Hrn. Oscar von Laffert⸗Dersekow (Schwerin i. M.). Beatrice Freiin von der Osten⸗Sacken und von Rhein mit Hrn. Verlagsbuchhändler Alfred

8 1 Verlobt: Marie Freiin Mayr von Melnhof mit

8 B“ . 8 G1ö“

Erste Beilage

hsanzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Freitag, den 12. Februar

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

gering

mittel gut Verkaufte

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

höchster

höchster sniedrigster höchster Doppelzentner

niedrigster

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft V Doppelzentner

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner

Verkaufs⸗ wert

(Preis unbekannt)

Landsberg a. W.. Breslau. . Hirschberg i. Schl. ““ Göttingen .. h E1““ Se6 Winnenden. Langenau i. Wrttbg.. Rastatt . . .. Chateau⸗Salins .

8. u 2* u nu u u 2 u a

Kaufbeuren .... Winnenden . Langenau i. Wrttbg. 66“

Landsberg a. W.. Sbrb“ Wongrowitz... Breslau . . .. Hirschberg i. Schl. 6“ Göttingen Geldern. IeIEI“ Pöbeln.. Rastatt Chateau⸗Salins

Landsberg a. W.. Wongrowitz... Breslauk. . .. Figederg i. Schl. L16““ Göttingen ... Geldern. . Ih AI1“ Langenau i. Wrttbg. Rastattk56 Chäateau⸗Salins.

Landsberg a. W. eee“ Wongrowitz..

Breslau. ....

Hirschberg i. Schl..

Ratibor ““ Göttingen. E1““ 111“ Winnenden..

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Langenau i. Wrttbg. *“ . Chateau⸗Salins... 1

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2 * 8* 2 -

Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (

15,00 15,30 15,90

16,70

Weizen. 15,50 15,90 16 50 16,35 15,50 16,90 16,60

15 80 16,40

15,20 16,90 15,60 15,50 15,70 16,60 16,80

16,90 grn 16,90 gr

ülster Spelz, Dinkel, 16,20 16,80

17,40 17,50 15,00 faa

Roggen. 12,60 12,35 11,50 12 00 12,50 12,90 13,60 14,90 13,40 12,40 14,00

15 40 15,90

üen 15 20 16,70 15 60 d 15,20 16,80 16,90 16,80

Kernen 16,20 17,20 15,00

11,40 11,90 12,40 13,30 14,90 12,30 12,30 13 80 13,80

Gerste.

13,50 11,90 13,20 13,50

14,50 13,70 14,80 13,30 14,50

11,80 12,60 13,10 11,80 13,20 13,70 14,60 13,20 14,25

H e r. 12,40 12,80 11,40

11,50 11,20

11,30 11,50 11,40

10,80 11,30 11,50

11,20 12,50 13,00 12,20 11,90 12,00

13,00 11,20 11,80 11,90 12,60 12,80 12,20 12,20 * 13,50 13,50 8

12,50 11,20 11,70 11,40

12,80 13,40

16,18 16,13

17,25 16,00

16,80 16,90

16,57

17,37 15,00

11,98 11,40

12,18 12,90

15,00 13,00

13,75

11,80

11,50 13,50

13,28 14,25

12,40 11,40

11,18 11,30

13,07 11,80

11,59 12,12 12,30

do po

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b Mark abgerundet mitgeteilt. Der Dur nittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgete fich wig ane den⸗ nch; Pllena Fcart.

prechender 2

gisseur Oskar Keßler. Die Romantischen. Vers⸗ lustspiel in 3 Anfsügen von Edmond Rostand. Deutsch von Ludwig Fulda. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Neues Operntheater. Vorstellung außer Abonnement (Billettreservesatz Nr. 29). Manon. Oper in 4 Akten und 6 Bildern von J. Massenet. Text von H. Meilhac und Ph. Gille. Deutsch von Ferd. Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 45. Vorstellung. Zum 300. Male: Don Carlos, Infant von Spanien. Ein dra⸗ matisches Gedicht in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Der einsame Weg. Schauspiel in 5 Akten von Arthur Schnitzler. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Rosenmontag. Abendts 7 ½ Uhr: Der einsame Weg.

Montag: Rose Bernd.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Waterkant.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Götz von Verlichingen. Abends 7 ½ Uhr: Stella und Antonie.

Montag: Waterkant.

Schillertheater. o. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Hedda Gabler. Schauspiel in 4 Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von M. von Borch.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Kompagnon. Abends 8 Uhr: König Lear.

kontag, Abends 8 Uhr: Vasantasena. AM. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Uriel Arcosta. Trauerpiel in 5 Aufzügen von Karl Gutzkow.

(17. Vorstellung im Abonnement): Zum ersten Male: Colombine. Hierauf: Die Tante schläft. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Trompeter von Säckingen. Abends 7 ½ Uhr: Die schöne Helena. Montag (außer Abonnement): Die schöue Helena. Dienstag (außer Abonnement): Die schöne Helena.

Neues Theater. Sonnabend: Minna von Barnhelm.

Residenztheater. (Drekrion: S. Lautenburg.) Sonnabend: Der keusche Casimir. (Maftre Nitouche.) Schwank in 3 Akten von Desvallières und Mars. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Die Empfehlung. Anfang 7 ½ Uhr.

Thaliathenter. Direktion Jean Kren und Alfred Schönfeld. Sonnabend und folgende Tage: Der Hoch⸗ tourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.

Am 17. und 19. Februar: Gastspiel Isadora Duncan. 8.

Bentraltheater. Sonnabend: Zwei Vor⸗ stellungen. Nachmittags 4 Uhr: Zu halben Preisen: Kindervorstellung (jeder Erwachsene ein Kind mit einem Extraplatz frei): Der gestiefelte Kater. Märchenspiel mit Gesang und Tanz in 4 Bildern.

Abends 7 ½ Uhr: Das Schwalbennest. Operette in 3 Akten von Maurice Ordonneau, deutsch von M. Rappaport. Musik von Henry Herblay.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen (in erster Besetzung): Der Bettelstudent. Abends 7 ½ Uhr: Das Schwalbennest.

Montag, Abends 7 ½ Uhr: Das Schwalbenneft.

Sonnabend und folgende Tage: Götterweiber. Aus⸗ stattungsburleske in 3 Aufzügen mit Gesang und Tanz von Curt Kraatz und Wilh. Jacoby, bearbeitet von Kren und Schönfeld. Musik von Einödshofer. Dirigent: M. Schmidt. (Gerda Walde und Fritz Helmerding in den Hauptrollen.) Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Gastspiel des König⸗ lichen Schauspielers Herrn Joseph Nesper. Die bezähmte Widerspenstige.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert der norwegischen Pianistin Dagmar Walle⸗Hanunsen mit dem Philharmonischen Orchester (O. Marienhagen).

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Liederabend von Hanna Schitz.

Birkus Schumunn. Sonnabend, Abends Uhr:

Nur noch kurze Zeit: Das einzig und allein⸗ dastehende Naturwunder: Konsul, der menschliche Chimpanse. Die dressierten 25 Löwen des Herrn Seeth. Fräulein Dora Schumann, jugendliche Schulreiterin. Babel, 9- W phänomenale Ausstattungs⸗ 2 3 pantomime.

Sonntag, Nachmittags: Konsul, der menschliche Chimpanse. 25 Löwen des Herrn Seeth. Zum ersten Male: Kunst und Liebe, mimisches Ballett. Zum Schluß: Cake Walk, die Riesen⸗

Scholz (Berlin). Frl. Emma Arnold mit Hrn. Landwirt Richard Thomsen (Berlin). Frl. Gerda von Zerboni di Sposetti mit Hrn. Leutnant Hans⸗ Georg Pannes (Breslau). Frl. Helene Gerlich mit Hrn. Gymnasialoberlehrer Dr. Sylvius von Monsterberg⸗Münckenau (Breslau). Frl. Lotte Bernhardi mit Hrn. Bergassessor Hermann Heine (Zalenze O.- S.— Breslau). Frl. Käthe Luther mit Hrn. Amtsrichter Dr. jur. Carl Martini (Ostrowo bei Amsee —Strelno).

Verehelicht: Hr. Rittergutsbesitzer Joachim von Loesch mit Frl. Maria von Goßler (Gabel bei Tschirnau- Berlin). Hr. Dr. med. Max Lewa mit der Königlichen Hofschauspielerin Frl. Rosa Poppe (Berling

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Hans von Einem (Saarburg, Lothr.) Hrn. Pfarrer Steinheil (Kleinbottwar). Eine Tochter: Hrn. Kriegsgerichtsrat Dresen (Trier). Hrn. Wilhelm von Bandemer (Weitenhagen).

Gestorben: Kaiserl. Stationschef Kurt Graf Frleres wuc (Ossinolinge, Kamerun). Fr.

lara von Unruh, geb. von Treskow (Lagiewnik). Fr. Marie Agnes Elisabeth von Klaeden, geb. von Haugwitz (Lugke bei Sorau N.L.).

Verantwortlicher Redakteir Dr. TDyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen

bonbonniere und der Bonbonregen.

1 1

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Deutscher Reichstag. 30. Sitzung vom 11. Februar 1904. 1 Uhr. Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung

des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Aenderung

der Reichsschuldenordnung.

Durch diese soll behufs der Wahrung tunlichster Be⸗ wegungsfreiheit für die Finanzverwaltung bei der Ausnutzung der Anleihekredite die durch die Reichsschuldenordnung ge⸗ schaffene Rechtslage dahin zweifelsfrei klargestellt werden, daß der Kredit erst durch die Begebung von Schuld⸗ verschreibungen erschöpft wird, während Schatzanweisungen auf Grund dieses Kredits nach Bedarf wiederholt zur Ausgabe gelangen können.

Staatssekretär des Reichsschatzamts Dr. Freiherr von Stengel:

Meine Herren! Wenn auch diesem Gesetzentwurf eine ziemlich ausführliche Begründung schon beigegeben ist, so möchte ich mir doch gestatten, die Beratung des hohen Hauses über diesen Gesetzentwurf noch mit einigen erläuternden Bemerkungen einzuleiten. Wie Sie, meine Herren, schon aus der Begründung haben entnehmen können, handelt es sich im wesentlichen hier um nichts anderes, als um eine authentische Auslegung von zwei Bestimmuͤngen der Reichsschulden⸗ ordnung von 1900, nämlich des § 1 und des § 7.

Bei der Realisierung von Anleihekrediten, die durch das Etats⸗ gesetz einmal bewilligt sind, kann man zwei Wege einschlagen: man kann entweder sofort zu der Ausgabe definitiver Schuldverschreibungen schreiten oder man kann, was in Rücksicht auf die Marktlage sich unter Umständen empfehlen mag, zunächst ein Provisorium schaffen, man kann zunächst verzinsliche Schatzanweisungen mit einem be⸗ stimmten Fälligkeitstermin ausgeben unter dem Vorbehalt der defi⸗ nitiven Ordnung der Sache zu einem späteren, geeigneteren Zeitpunkt.

Nun sind in Rücksicht auf die gegenwärtige Fassung der Reichs⸗ schuldenordnung Zweifel darüber hervorgetreten, ob auch schon durch eine solche provisorische Maßnahme der durch das Etatsgesetz

gewährte Kredit definitiv konsumiert wird, oder aber ob diese Konsumtion des Kredits nicht vielmehr erst dann eintritt, wenn zu einer definitiven Ausgabe von Reichsanleihen geschritten wird. Im ersteren Falle müßte bei Einlösung dieser Schatzanweisungen durch neue Schuldpapiere zu deren Ausgabe erst eine wieder⸗ holte etatsgesetzliche Ermächtigung erwirkt werden, es müßte also zu dem Ende derselbe Betrag, der früherhin schon Gegenstand einer etats⸗ mäßigen Bewilligung war, neuerdings auf den Etat gebracht werden. Die verbündeten Regierungen waren nun mit dem Herrn Reichskanzler von Anfang an der Meinung, daß eine Konsumtion des Kredits erst dann eintreten würde, wenn definitive Schuldverschreibungen zur Aus⸗ gabe gelangten. Unter dieser Voraussetzung würde sich eine Aenderung des Gesetzes durch eine authentische Interpretation überhaupt erübrigt haben.

Im Schoße der Reichsschuldenverwaltung sind jedoch Bedenken hervorgetreten, ob diese Auslegung wohl die richtige sei, und ob es nicht doch erforderlich sein würde, solchenfalls erst eine neue Kredit⸗ bewilligung herbeizuführen, und die Reichsschuldenverwaltung ist im Verfolg dieser Bedenken zu dem Ergebnis gelangt, daß sie bei der gegenwärtigen Fassung der Reichsschuldenordnung nicht in der Lage wäre, in Fällen der vorliegenden Art auf Verlangen des Herrn Reichskanzlers neue Schuldpapiere aueszufertigen. Ich will meinerseits vollständig dahingestellt sein lassen, ob und inwieweit diese Bedenken der Reichsschuldenverwaltung be⸗ gründet sind. Die Frage muß indessen in Bälde zur Entscheidung gebracht werden; denn sie gewinnt demnächst eine praktische Be⸗ deutung insofern, als von den 1900 begebenen 80 Millionen Mark zu 4 % verzinslichen Schatzanweisungen die erste Rate mit 20 Millionen bereits am 1. April d. J. fällig wird. Wir stehen nun vor der Frage: wie sollen wir diese 20 Millionen, die am 1. April d. J. fällig werden, und die weiteren 20 Millionen, die am 1. Juli d. J. verfallen, einlösen? Verfügbare Tilgungs⸗ fonds haben wir nicht; es bleibt uns also nichts übrig, als diese fälligen Schatzanweisungen durch die Begebung neuer Schuld⸗

papiere einzulösen, und da steht nun die Reichsschuldenverwaltung auf dem Standpunkt, daß, wie ich schon bemerkt habe, sie ihrerseits nicht in der Lage sei, uns nach der gegenwärtigen Fassung des Ge⸗ setzes ohne vorgängige neue Kreditbewilligung neue Schulddokumente zu gedachtem Zweck auszufertigen. Danach bliebe uns, wenn wir nicht das Gesetz ändern, bei diesem Standpunkte der Reichsschulden⸗ verwaltung in der Tat nichts anderes ührig, als demnächst eine Er⸗ gänzung des Reichshaushaltsetats für das Jahr 1904 in der Richtung herbeizuführen, daß wenigstens die im Jahre 1904 fälligen 40 Millionen Mark neuerdings auf den Etat für 1904 gebracht werden. Nur auf diesem Wege würden wir dann durch das Etats⸗ gesetz für 1904 wiederum den nach der Auffassung der Reichsschulden⸗ verwaltung erforderlichen erneuten Kredit erlangen können. Nun bitte ich aber sich zu vergegenwärtigen, meine Herren, daß doch aller Vor⸗ aussicht nach eine Verabschiedung des Etatsgesetzes vor Ende des Monats März kaum in Aussicht genommen werden kann. Wir geraten also, wenn wir diesen Weg betreten würden, aller Voraussicht nach schon demnächst hinsichtlich der Einlösung jener ersten Rate von Schatzanweisungen in nicht geringe Schwierigkeiten. Denselben Schwierigkeiten aber, mit denen wir im Jahre 1904 zu kämpfen hätten, würden wir auch wieder begegnen im Jahre 1905; denn die dritte Rate der Schatzanweisungen vou 1900 verfällt am 1. April 1905, die letzte dann am 1. Juli 1905. Auch in künftigen Jahren würden wir aller Voraussicht nach ähnlichen Weiterungen stets wieder aus⸗ gesetzt sein, so oft Schatzanweisungen, die zu Zwecken der Kredit⸗ realisierung provisorisch ausgegeben sind, zur Einlösung gebracht werden.

Die verbündeten Regierungen glaubten daher, daß es unter diesen Verhältnissen sich nicht empfehle, den Weg der Etatsgesetzgebung hier wiederholt und immer wieder zu betreten, sondern daß es zweckmäßiger sein würde, die Reichsschuldenordnung in diesem Punkte authentisch zu interpretieren, insoweit sie der Reichsschuldenverwaltung zu Zweifeln hinsichtlich der Anwendung des Gesetzes Veranlassung gegeben hat. Es sprechen übrigens, abgesehen von diesen von mir soeben erwähnten Erwägungen, auch noch andere finanzpolitische Rücksichten dafür, daß