1904 / 49 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Feb 1904 18:00:01 GMT) scan diff

frische, große Art, mit der sie gesehen sind, auf⸗ Bäaume im Vordergrund heben sich sehr wirksam egen den heitern, blauen Fluß und den sonnigen Himmel ab. Walter Besigs Arbeiten, Hrermtig⸗ Herbstlandschaften, wirken urch ihren Stimmungsgehalt und die sehr feinen, vielen, und doch uf einen Ton gestimmten Farben. ee schön sind „Spät⸗ erbst“ und die „Doppeleichen“ mit den spielenden Kindern im Schatten der gewaltigen Bäume. Walter Friederieci ist am sgensten in dem sehr lieblichen Bilde „Im Park“ mit em schwebenden, warmen Sommerduft. Fritz Beckerts Bauernhäuser und alte Straßen im Mondschein bringen die träumerische Stimmung, die er erstrebt, sehr gut ium usdruck. Mehr im heutigen Leben steht August Wilckens mit seinen Schilderungen aus dem ö11 die sich fast zu den verpoͤnten enrebildern abrunden. Der v erzählt ganz un⸗ efangen. Die alten Frauen um den behaglichen Kaffeetisch bewundern das kleine Kind, schwatzen gemütlich und tauschen ihre Erfahrungen us, während der Vater begaglic dabei steht. Das ist mit viel Liebe ehandelt, und mit scharfem Blick gesehen, wenn auch das Zufällige icht in allem überwunden ist und manches ein wenig gewollt er⸗ cheint. Einfacher wirkt der „Gottesdienst“ mit den schönen, kräftigen rauentypen, wenn er auch farbig etwas leblos ist. Johannes fer und Ferdinand Dorsch leben in vergangenen Zeiten. Johannes Ufers Aquarelle sind auch technisch ganz besonders be⸗ achtenswerte Leistungen. Sie sind so weich und reich in der Farbe, dabei von einem wirklich erlesenen Geschmack und in einer breiten, kräftigen, wirkungsvollen Manier ausgeführt. Der „Biblio⸗ hekar“ mit dem Rock in dem schönen, verschossenen Rot, dem ge⸗ uderten Haar, den Bücherregalen, der offenen Glastür und dem Blick n den sonnigen Gang ist eine vortreffliche Leistung. Auch das Bild Lektüre“ ist farbig von höchstem Reiz. Die beiden Bilder gehören zu den schönsten der Ausstellung. Ferdinand Dorsch zieht vor allem durch seine Empfindung an. Seine „Schumannsche Träumerei⸗ mit dem Kreise von Menschen im Biedermeierkostüm, die bei Mond⸗ schein im Freien andächtig dem Geigenspieler lauschen, bringt uns jene anspruchslosere Zeit voll sentimentaler und doch schöner Schwärmerei für Kunst und Natur nahe. Mehr dekorativ in seinen Arbeiten ist Georg Müller, sowohl in den „Sirenen“, wie in den⸗ esperiden“, die ruhig schöne Bewegungsmotive enthalten. Josef Goller hat dekorative Entwürfe für Glasfenster ausgestellt, geschmackvoll, aber nicht sehr stark in der Empfindung. Walter Sintenis als einziger Plastiker ist mit lebendigen Porträtbüsten vertreten.

8 Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

In seiner letzten Sitzung hat das Organisationskomitee des Internationalen Fekerlubaserangre ses in Paris be⸗ schlossen, die Eröffnung des Kongresses, die auf den Monat Oktober festgesetzt war, auf ein Jahr zu verschieben. Der Kongreß wird demnach in Paris vom 2. bis 7. Oktober 1905 im Grand Palais Section de l'Avenue d'Antin) abgehalten. Diese Entscheidung ist mit Rücksicht auf die internationale Ausstellung in St. Louis und auf den internationalen Tuberkulosekongreß, der vom 3. bis 5. Oktober 1904 in St. Louis stattfindet, getroffen eee

8 8

8 .“ 8 11““ . SS G

Die Lokalregierung von Malta hat, einer Notiz der Hafenbehörde dortselbst vom 19. d. M. zufolge, die für Herkünfte von der syrischen Küste, einschließlich des Golfs von Iskandarun, an⸗ geordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 30. Oktober v. J., Nr. 256.) 8s

Verkehrsanstalten.

Seine Majestät der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, an den Vorsitzenden der Schantung⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, Geheimen Rat Dr. Fischer, das folgende Telegramm gerichtet:

„Das Mir gemeldete Eintreffen des ersten Bahnzuges in Tsinanfu hat Mich hocherfreut. Ich beglückwünsche die Direktion zu diesem Erfolg, den der deutsche Unternehmungsgeist im fernen Osten errungen hat, und hoffe, daß Ihrer rastlosen Arbeit in China weitere gleiche Erfolge beschieden sein werden.

8 Wilhelm, I. R.“

8 Seset & e sach

Der Zentralverein für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt hält seine ordentliche Hauptversammlung am 27. Februar im Abgeordnetenhause, Prinz Albrecht⸗Straße 5, ab.

Theater und Mufik.

Königliches Schauspielhaus. 8

Goethes Schauspiel „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“, das wohl seit mehr als einem Jahrzehnt im Spielplan des Königlichen Schauspielhauses nicht mehr erschienen ist, ging gestern nach langen und sorgfältigen Vorbereitungen es sollen etwa dreißig Proben stattgefunden haben zum ersten Male in Szene. Der Mühe Lohn blieb denn auch nicht aus; in einer Reihe von herrlichen Bühnenbildern, in denen die Ein⸗ heitlichkeit der künstlerischen Arbeit aller beteiligten Kräfte bewunderungswürdig war, deren Stimmungszauber von vornherein die Sinne gefangen nahm und ihre Aufnahmefähigkeit für die Schön⸗ heiten der Dichtung erhöhte, zog diese in wenig mehr als vier Stunden und in wirksamer Steigerung an den Blicken der Zuschauer vorüber. Durch frühere Erfahrungen belehrt, hat man davon Abstand ge⸗ nommen, das Werk in einer seiner älteren Fassungen aufzuführen, man hielt sich im wesentlichen an Goethes eigenen, aus dem Jahre 1804 stammenden jüngsten Versuch, das „schöne Ungeheuer“ für die Bühne zu gewinnen; und man tat recht daran, sich der Einsicht zu fügen, welcher der Dichter selbst sich nicht ver⸗ schließen konnte, daß das Theater nun einmal Opfer verlangt, daß die knappere Form und straffere Gliederung einer mehr in die Breite gehenden Darstellung vorzuziehen sind, selbst wenn manche Schönheit dabei verloren geht. Aber auch in der verkürzten Gestalt bietet das Schauspiel mit seinen vielen Verwandlungen, die sich, wenn die Handlung nicht zerhackt erscheinen und die Stimmung sich ni t verflüchtigen soll, rasch vollziehen müssen, immerhin noch beträchtliche Schwierigkeiten, und cs ist bei der Kompliziertheit des in Bewegung zu setzenden szenischen Apparats nicht genug zu bewundern, mit welcher Geschicklichkeit diese gestern ohne den Notbehelf der zwei⸗ geteilten Bühne überwunden wurden. Aber nicht nur äußerlich kam die Dichtung voll zu ihrem Rechte, auch ihr geistiger Inhalt trat machtvoll, ja zuweilen überwältigend in die Erscheinung, ganz besonders in der überragenden Gestalt ihres Helden in der Dar⸗ stellung Adalbert Matkowskys. Matkowsky als Götz; wie lange schon hat man nicht den Wunsch gehegt, den Künstler einmal vor diese Aufgabe gestellt zu sehen, und wie glänzend hat er die auf ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt! Der ganze Zauber deutscher Ritterromantik, den Goethe uns in seinem überschäumenden Jugendwerk erschlossen hat, schien in ihm verkörpert. Redlichkeit, Kraftbewußtsein, Gemüts⸗ tiefe und kindlich frommen Sinn, alle jene Eigenschaften die in einer bewegten Zeit, wo die Rechtsbegriffe schwanken und die Fackel des Aufruhrs durch die Lande geht, doppelt schätzenswert er⸗ scheinen, brachte er mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit, mit einer schlichten Größe zur Anschauung, die die Zuschauer unwillkürlich in seinen Bann zwangen. Nirgends ließ er sich dazu verführen, in unschöne Uebertreibungen zu verfallen, auch nicht in der leicht dazu verführenden Szene vor den Ratsherren in Heilbronn. Mit tiefer Empfindung spielte er auch die ergreifende Schlußszene. Daß neben einem solchen Götz die anderen Mitwirkenden keinen leichten Stand hatten, braucht kaum besonders betont zu werden; dennoch standen ihre Leistungen im allgemeinen auf solcher Höhe, daß man bei dem vortrefflich ineinander greifenden Zusammen⸗ spiel den Abstand kaum bemerkte. Es ist natürlich nicht möglich, bei den vierzig und mehr Namen, die der Spielzettel anführt, die einzelnen nach Gebühr zu würdigen, jeder trug aber nach Kräaͤften zu dem schönen Gesamterfolge bei. Den Weislingen spielte Herr Ludwig zu Anfang vielleicht nicht ganz klar genug in der Zeichnung dieses schwankenden Charakters; er fand aber späaͤter besonders in der Sterbeszene den rechten Ausdruck. Frau Poppe gelang es besser das Verführerisch- liebenswürdige der Adelheid zur Anschauung zu bringen als deren unheimliche Todesahnung; unter der durch das Zerpflücken der Worte hier hervorgerufenen Undeutlichkeit büßte die Szene an Stimmung manches ein. Auch der Franz des Herrn Christians war manchmal etwas zu unruhig gehalten, lief aber doch Fugendlichkeit und Feuer nicht vermissen. Ein frischer, kecker, herziger Georg war Fräulein Wachner, ein derber, vielleicht ein wenig allzu derber Selbitz Herr Pohl, ein wackerer Lerse Herr Kraußneck. Die kleineren, aber nicht unwichtigen weiblichen Rollen waren durch Frau Butze (Elisabeth) und Fräulein Lindner (Maria) anegersschn besetzt. Unter den anderen Mitwirkenden seien

8—

noch die Damen Wienrich und von Arvauld, die Herren Nesper, Winter, Vollmer, Keßler, Zeisler, Molenar genannt. Die von den Herren Kautsky und Rottonara gemalten neuen Dekorationen, fünfzehn oder sechzehn an der Zahl, sind wahre Meisterstücke der Bühnenmalerei. Die Zimmer der Burg Jagsthausen, die Terrasse und das Schloßinnere zu Bamberg, der märchen⸗ hafte Wald, in dem die Boten der Feme zusammentreffen, und der sonnige Burggarten am Schluß, sind Bilder, die sich unver⸗

Im Theater des Westens geht am Sonntagnachmittag „Der 6 und am Abend zum 26. Male Die schöne Helena⸗ n Szene.

Die vier letzten dieswinterlichen Symphonieabende der Königlichen Kapelle finden unter Felix Weingartners Leitung am 9., 22. März, 2. April (Neunte Symphonie von Beet⸗ hoven) und 6. Mai im Königlichen Fpeenbhuf statt.

(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 26. Februar

Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrige Sitzung zunächst mit dem vom Magistrat vorgelegten Entwurf des Etats des Gesiadebelohnungs⸗ und Unterstützungsfonds für das Etatsjahr 1904. Der Etat selbst wurde an⸗ genommen. Hierzu beantragten die Stadtvv. Ullstein und Genossen folgende Resolution: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, mit den zuständigen Staatsbehörden in Verbindung dahin zu treten, daß der § 3 des Statuts der Belohnungs⸗ und Unterstützungsanstalt für das Gesinde in Berlin aufgehoben, oder daß von der Erheburg der in diesem Paragraphen gedachten Einrichtung von je 5 Silber⸗ groschen für jeden Diensteintritt und für jeden Dienstwechsel in Zu⸗ kunft Abstand genommen werde.“ Nach eingehender Debatte, an der sich anßer dem Antragsteller die Stadtvv. Dr. Nathan, Hoffmann, Wallach, Ladewig, Cassel und der Stadtsyndikus Weise beteiligten, wurde die Resolution mit 70 gegen 37 Stimmen abgelehnt. Nach⸗ dem sodann die Abänderung der für den Verkauf städtischer Kämmerei⸗ grundstücke bestehenden Grundsätze nach einem Referate des Stadtv. Wallach fast ohne Erörterung angenommen worden war, entspann sich eine lange Debatte über den Einspruch gegen die Wahl des Stadtv. Leis, die damit endete, daß die Angelegenheit zur weiteren Prüfung an den Ausschuß zurückverwiesen wurde. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Aquila, 26. Februar. (W. T. B.) Durch das vorgestrige Erdbeben in Magliano dei Marsi (vgl. Nr. 48 d. Bl.) wurden außer der Kaserne der Karabinieri auch die Haupt⸗ kirche und viele Wohnhäuser beschädigt, und zwar letztere so stark, daß sie unbewohnbar wurden. Die Ortsbehörden haben deshalb die gefährdeten Häuser räumen lassen. In der Ortschaft Rosciolo ist der angerichtete Schaden noch bedeutender. Viele Gewölbe sind eingestürzt. Es herrscht sehr strenge Kälte und Schneefall. Truppen leisten den heimgesuchten Einwobnern Hrice Zelte sind zur Verfügung gestellt worden. Heute früh wiederholten sich die Erderschütterungen in der Umgegend von Apezzano und wurden auch in Rocca di Papa und Velletri verspürt. In Modena, Florenz und Urbino wurde gestern abend um 8 Uhr eine Erderschütterung ver⸗ 1 die auch in allen Observatorien des Königreichs wahrgenommen wurde.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 26. Februar. (W. T. B.) Als die Deputierten⸗ kammer gestern mit 300 gegen 273 Stimmen einen Antrag ablehnte, durch den die Zahl der Pariser Gemeinderäte zu Gunsten der Sozialisten vermehrt werden sollte, entstand zwischen dem Obmann der radikalen Linken Sarrien und Jaurés ein lebhafter Wortwechsel. Jauréès beschwerte sich über die Feltnng der Radikalen, die gegen den Antrag gestimmt hatten. Sarrien erwiderte, daß die Radikalen entschlossen seien, sich die Tyrannei der sozialistischen Gruppe nicht länger gefallen zu lassen. Die Regierung beuge sich vor den Wünschen der Sozialisten, selbst wenn die anderen drei Gruppen der Regie⸗ rungsmehrheit einen gegenteiligen Beschluß gefaßt hätten. Diese Tyrannei gehe so weit, daß Jaurés durch seine unüber⸗ legten Aeußerungen die Regierungsmehrheit in den Augen des Auslandes bloßgestellt habe.

Bern, 26. Februar. (W. T. B.) Der schweizerische Bundesrat hat in Ausführung von Artikel 1 und 2 des Eisenbahnrückkaufgesetzes vom 15. Oktober 1897 der Direktion

1904

Februar

Berlin, Freitag,

den 26.

Februar

Qualität

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1)1 nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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(euthülster Spelz, Dinkel, Fesen).

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er ste. 13,50 11,80 13,20 13,50

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17,20 18,30 16,00

12,50 12,95 12,60 13,40 13,90 14,00 14 50 15,50 13,80 13,70 14,50

13,50 12,00 13,50 14,00

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12,590 13,00 11,50 12,40 11,60 12,40 12,80 13,50 12,20 12,60 12,80

Die Erste K. K. priv. Donau⸗Dampfschiffahrtsgesell⸗ der Kaufmannschaft von ebruar d. J. den Güter⸗ gesellschaftlichen Der dire kte Anschlußverkehr nach dessa, Batum, Konstantinopel und den übrigen Levantestationen ift

schaft nimmt, nach einer den Aeltesten Berlin zugegangenen Mitteilung, am 29.

verkehr von und nach sämtlichen Schiffsstationen wieder auf.

bereits wieder eröffnet.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Neues Operntheater. Keine

Schauspielhaus. 58. Vorstellung. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von W von Goethe. In Szene Fes vom Okerregisseur Max Grube. Anfang

r.

Sonntag: Neues Operntheater. Vorstellung außer Abonnement (Billettreservesatz Nr. 31). Mignon. Oper in 3 Akten von ümbroise Thomas. Text mit Benutzung des Wolfgang von Goetheschen Romans „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 59. Vorstellung. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Schau⸗ 2 in 5 Aufzügen von W. von Goethe. Anfang

br.

Dentsches Theater. Sonnabend: Der ein⸗ same Weg. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Johanunes. Abends 7 ½ Uhr: Novella d'Andren.

Montag: Rose Bernd. .

Berliner Theater. Sonnabend: Waterkant. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Ueber unsere V raft. (Erster Teil.) Abends 7 ½ Uhr: Water⸗ ant. Montag: Maria Theresia. ““ Schillertheater. o. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Wildente. Schau⸗ spiel in 5 Aufzügen von Henrik Ibsen. Deutsch von Ernst Brausewetter. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Stützen der Gesellschaft. Abends 8 Uhr: Der Kompagnon. Montag, Abends 8 Uhr: Die Kinder der Exzellenz. 8 1

geflich einprägen. Mh

laute

Massen bewiesen.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: König Lear. Trauer⸗ spiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Don Carlos. Abends 8 Uhr: Die Kinder der Exzellenz.

Montag, Abends 8 Uhr: König Lear.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof

Zoologischer Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗ herzoglicher Hoftheatertitendant a. D.) Sonnabend (19. Vorstellung im Abonnement): Zum 25. Male: Die schöne Helena.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Troubadour. Abends 7 ½¼ Uhr: Die schöne Helena.

Montag (20. Vorstellung im Abonnement): Die lustigen Weiber von Windsor.

Dienstag (20. Vorstellung im Abonnement): Der Waffenschmied. Vorher: Colombine.

Mittwoch (18. Vorstellung im Abonnement): Der Templer und die Jüdin.

Donnerstag (20. Vorstellung im Abonnement): Martha.

Neues Theater. Sonnabend: Schwester Beatrix. Vorher: Logik des Herzeus. Sonntag: Medea.

Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.) Sonnabend: Der keusche Casimir. (Masftre Nitouche.) Schwank in 3 Akten von Desvallibres und Mars. Deutsch von Marx Schönau. Vorher: Die Empfehlung. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Thaliatheater. Direktion Jean Kren und Alfred Schönfeld. Sonnabend: Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Der Hochtourist.

Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Bei halben Preisen: Charleys Taunte.

Nicht minder eindrucksvoll waren die lebenden ilder innerhalb dieser Szenerien, besonders der Ueberfall der Kauf⸗ in der Schlucht, die Kampfszenen, das Nachtlager der auf⸗ rührerischen Bauern bei flackerndem Feuersch Grube hat darin wieder seine Meisterschaft in der Anordnung der

gekündigt

ein u. a. Der Oberregisseur

Bentralth enter. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Zu halben Preisen: Kindervorstellung (jeder Er⸗ wachsene ein Kind mit Extraplatz frei). Der ge⸗ stiefelte Kater. Märchenspiel mit Gesang und Tanz in 4 Bildern Abends 7 ½ Uhr: Jubiläums⸗ vorstellung. Zum 50. Male: Das Schwalben⸗ nest. Operette in 3 Akten von Maurice Ordonneau, deutsch von M. Rappaport. Musik von Henry Herblay.

„Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen (in erster Besetzung): Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. Abends 7 ½ Uhr: Das Schwalbennest.

Montag und folgende Tage: Das Schwalbennest.

Trianonthenter. (Georgenstraße, zwischen Friedrich⸗ und Universitätsstraße., Sonnabend: Ma⸗ dame R.

Sonntag: Madame IX.

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Sonnabend und folgende Tage: Götterweiber. Ausstattungsburleske in 3 Aufzügen mit Gesang und Tanz von Curt Kraatz und Wilh. Jacoby, bearbeitet von Kren und Schönfeld. Musik von Einödshofer. Dirigent: M. Schmidt. (Gerda Walde und Frit Helmerding in den Hauptrollen.) Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Hofgunst. .

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

II. Klavierabend von Leonard Borwick.

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Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Ubx: Konzert von Leo Gollanin (Tenor).

Beethovensaul. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Klavierabend von Harriet von

der Gotthardbahn den Rückkauf der Gotthardbahn an⸗ Der Rückkauf soll sämtliche Linien umfassen, die das heutige Gotthardnetz bilden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und

Zweiten Beilage.)

Birkus Schumann Große Galafestvorstellung. Babel. Größte Axsstattungspantomime der Gegenwart. Eine Wan⸗ derung durch acht Jahrtausende. Fräulein Dora Schumann, Schulreiterin. Herr Jul. Seeth mit seinen vorzüglich dressierten 25 männlichen Löwen. Tie neuen und modernen Dressuren des Direktors Alb. Schumann.

Sonntag: Nachmittags ein Kind frei. Neu: Kunst und Liebe. Zum Schluß: Cake Walk, die Niesenbonbonniere und der beliebte Bonbon⸗

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Charlotte Zimmermann mit Hrn⸗⸗ Oberarzt Hans Peisker (Breslau-— Pleß). Fll. Maudy Knoop mit Hrn. Gerichtsassessor Dr. jur. Fritz Keßner (Loschwitz —Dresden).

Verehelicht: Hr. Regierungsbaumeister Carl Weber mit Frl. Sophie Voß (Siedenburg i. H.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Frhrn. von Ohlen⸗ dorff (Gresse i. M., z. Zt. in Hamburg). Hrn. Hauptmann von Dambrowski (Dresden). Eine Tochter: Hrn. Eberhard von Ramin (Günnitz).

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Ernst von . und Gaffron (Karlsruhe i. B.). Hr.

berstleutnant a. D. Friedrich⸗Wilhelm von Arnim (Goslar a. 5) Hr. Amtsgerichtsrat a. D. Martin Hilgenseld (Hirschberg i. Schl.). Fr. Emmy von Treßkow, geb. Goerlitz (Cunners⸗ dorf i. R.). Frl. Ida von Alemann (Genthin).

VPVerantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).

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Langenau i. Wrttbg.. Rastatt

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Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (

13,75 12,40

13,75 14,00

14,00 12,80 ies

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der

32 399

1 375 3 080

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11,33 11,70 12,94 11,78

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Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet 8 -.) in den letzten sechs Spalten, daß ent

prechender Bericht feblt.

Deutscher Reichstag.

41. Sitzung vom 24. Februar 1904. (Nachtrag.)

Die bei der Beratung des Etats für die Verwaltung der Eisenbahnen nach dem Abg. Hildenbrand (Soz.) gehaltene, gestern im Auszug mitgeteilte Rede des Ministers der öffentlichen Arbeiten Budde hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Ich habe grundsätzlich bereits erklärt, daß ich die Wünsche der Beamten und Arbeiter, die vorgetragen worden sind, sei es hier durch die Herren Abgeordneten, sei es in den Petitionen, sorg⸗ fältig prüfen werde. Ich habe fernerhin erklärt, daß der Etat auch mir nicht die Wünsche erfüllt, die ich für das mir unterstellte Personal habe. Ich habe ferner erklärt, daß es aber auch selbst verständlich ist, daß der Etat nicht alle Wünsche erfüllen kann, weil er bben ein Kompromiß darstellt, das vor allem auch der Kontrolle des Reichsschatzamts zu unterliegen hat im Hinblick auf die gesamte Finanz⸗ lage des Reichs. Ich sage Ihnen nochmals, daß die hiernach im Etat ausgeworfenen Summen in vielen Fällen auch mir nicht ge⸗ nügen, und ich selbstverständlich immer wieder für meine Arbeiter und Beamten eintreten werde, um mehr zu erreichen. Inwieweit mir das gelingt, hängt aber von den Entschließungen der verbündeten Regierungen bei der nächstjährigen Etatsaufstellung ab. Deshalb bin ich nicht in der Lage, im einzelnen auf die vielen vorgebrachten Wänsche hier einzugehen; es wird sich aber Gelegenheit finden, in der Petitionskommission alles näher zu erörtern. Ich werde dann für die als berechtigt anzuerkennenden Wünsche der Bediensteten kämpfen, soviel wie ich kann; davon dürfen Sie überzeugt sein.

Nun komme ich noch auf einige Angelegenheiten, die von ver⸗ schiedenen Herren zur Sprache gebracht worden sind. Zunächst hatte 2 vorhin vergessen, auf die Anfrage des Herrn Abg. Dr. Müller 8 einingen) wegen des Koalitionsrechts zu antworten. Das, was ich 8 vorigen Jahre in der Sitzung am 4. März hier über die Handhabung 8 Koalitionsrechts bei den Reichseisenbahnen gesagt habe, halte ich aufrecht, und ich brauche dem nichts hinzuzufügen; denn, was ich amals gesagt habe, ist ganz deutlich und klar. Außerdem hat der be Riff meine Aeußerung durchaus richtig kommentiert. at librigen würde, wie der Herr Abg. Riff auch richtig ausgeführt

weine weitere Erörterung der Frage auf eine theoretische Deduktion

3 8

hinauslaufen, die, glaube ich, augenblicklich gar nicht notwendig ist, da ich nicht genötigt war, bei den Reichseisenbahnen irgend einen Arbeiter zu entlassen. Ich bin dort keiner der vorhandenen Koalitionen ent⸗ gegengetreten, da die Arbeiter sich in durchaus ordentlicher Weise zu⸗ sammengetan haben, um ihre Wünsche auszusprechen und zu verfolgen. Ich habe auch in Preußen, wie der große Verband gezeigt hat, der in Cassel eben gegründet worden ist, gegen ordnungsmäßige Be⸗ strebungen, die für die Verbesserung der Lage und für das Wohl der Arbeiter und der Beamten gemacht werden, nichts einzuwenden. Das Koalitionsrecht im Sinne der Gewerbeordnung steht hierbei gar nicht in Frage. Ich glaube, die Mehrheit dieses hohen Hauses wird mit mir darin einverstanden sein, daß ich daher auf theoretische Deduktionen über das Koalitionsrecht hier nicht eingehe. (Sehr richtig! rechts) Der Herr Abg. Dr. Jaunez wünschte den Bau einer Bahn von den Reichslanden nach der Pfalz, und dasselbe ist noch von einem anderen Herrn Abgeordneten angeregt worden. Ich habe mich wegen dieses Bahnprojekts im November vorigen Jahres an die Königlich bayerische Regierung gewandt und die Antwort bekommen, daß die Königlich bayerische Regierung auch einer Verbindung von Elsaß⸗ Lothringen nach der Pfalz wohlwollend gegenüberstände, daß sie aber nicht in der Lage wäre, vor dem Jahre 1907 der Sache näherzutreten. Das stimmt nun im weesentlichen über⸗ ein mit den Abmachungen, die mit der Regierung in Elsaß⸗ Lothringen hinsichtlich des weiteren Ausbaues des elsaß⸗lothringischen Eisenbahnnetzes getroffen worden sind. Hiermit komme ich auf die Frage, die der Herr Abg. Schlumberger behandelt hat, wegen eines Kleinbahngesetzes in Elsaß⸗Lothringen. Die Frage ist eingehend ge⸗ prüft worden und im [Landesausschuß von Elsaß⸗Lothringen im ab⸗ lehnenden Sinne entschieden worden, weil ein Kleinbahngesetz für Elsaß⸗Lothringen keinen besonderen Nutzen verspricht. (Hört! hört! rechts.) Dagegen ist mit den interessierten Kreisen in Elsaß⸗Lothringen ein Bauprogramm aufgestellt worden, welches die volle Zustimmung des Landesausschusses und auch der Reichs⸗ regierung gefunden hat. Danach hat der Herr Statthalter von Elsaß⸗Lothringen 41 neue Bahnen von 850 km Länge bezeichnet, die unter Umständen gebaut werden sollen, zumn Teil durch das Reich unter mäßiger Beitragsbeteiligung von

Elsaß⸗Lothringen, nämlich auf das Kilometer 45 000 Dieser Bahnbau ist für 8 Linien mit einem Gesamtumfang von 166,8 km. und einem Kostenaufwand von 32 903 505 vorgesehen. Hiervon würden auf das Reich über 25 Millionen und auf Elsaß⸗Lothringen 7,5 Millionen Beitrag entfallen.

Nach diesem Programm werden die Linien ausgebaut, und in diesem Jahre sind für die dritte der acht Linien, nämlich eine Bahn von Saarburg über Drulingen nach Adamsweiler die Kosten der Vor⸗ arbeiten in den Etat eingestellt worden. (Zuruf von rechts.) Es ist allerdings die Behandlung von Elsaß⸗Lothringen bei dem Ausbau des Bahnnetzes besonders wohlwollend gegenüber den Anforderungen, die in anderen Staaten an die beteiligten Interessenten gestellt werden. Ich möchte mich also kurz dahin resumieren, daß der Erlaß eines Kleinbahngesetzes für Elsaß⸗Lothringen in Uebereinstimmung mit dem Landesausschuß abgelehnt worden ist, und daß der Ausbau der elsaß⸗ lothringischen Eisenbahnen nach einem einheitlichen Programm plan⸗ mäßig durchgeführt werden soll. 8

Es ist dann von Herrn Dr. Dahlem über das Wagenmaterial geklagt worden. Diese Klage ist nicht ganz unberechtigt; denn das elsaß⸗lothringische Wagenmaterial steht nicht ganz anf der Höhe. Das liegt daran, daß wir 1871 die elsaß⸗lothringischen Eisenbahnen ohne Betriebsmaterial übernommen haben. Es wurde damals neues Betriebsmaterial angeschafft, und das⸗ selbe ist im Laufe der Zeit schlecht geworden oder entspricht nicht mehr ganz den neueren Anforderungen. Aber, wie die Herren aus dem Etat ersehen, habe ich in diesem Jahre außergewöhn⸗ liche Mittel beansprucht für die Beschaffung neuer Betriebsmittel Ich hätte auch gern noch eine Vermehrung der Personenwagen durch⸗ gesetzt; indessen wurden mir die Mittel hierfür gestrichen. Ich habe aber bereits angemeldet, daß ich im nächsten Jahre etwas mehr für die Beschaffung neuer Personenwagen tun muß. (Bravo!) Nene Wazen werden im wesentlichen nach den Normen der preußisch⸗hessi⸗ schen Eisenbahngemeinschaft beschafft.

Es liegt wohl ein kleines Mißverständnis seitens des Herrn Abg. Blumenthal vor, der ausgeführt hat, ich betrachte Elsaß⸗Lothringen als ein „fremdes Land“. Meine Herren, gerade im Gegenteil, da ich Elsaß⸗Lothringen nicht als ein fremdes Land betrachte, habe ich

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