1904 / 68 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Mar 1904 18:00:01 GMT) scan diff

in einer öͤffentlichen Schule innerhalb Prenßens möglich sein soll; vielleicht wird die Rechts⸗ und Sachkenntnis des Herrn Abg. Friedberg besser diesen gordischen Knoten lösen koͤnnen. Im übrigen aber, glaube ich, hat er sich an dem Ausdruck ignorantia besonders gestoßen, der vielleicht einen etwas gehässigeren Charakter hat, als wenn ich ihn jetzt in gutem Deutsch dahin interpretiere: die Nichtkenntnis gesetzgeberischer Bestimmungen kann unter Umständen schädlich sein. Vielleicht akzeptiert der Herr Abg. Friedberg diese Kritik eher.

Meine Herren, nun hat der Abg. Friedberg, meine ich, Gespenster gesehen, wenn er glaubt, daß sich nach der Aufhebung des Verbots von religiösen Schülervereinen sofort ein ganzes Vereinsnetz über Preußen ausdehnen würde. Ich habe vorhin schon darauf hin⸗ gewiesen, daß die Zahl der Marianischen Kongregationen vor Erlaß dieses Verbots sehr gering war, und ich setze voraus, daß hierin eine erhebliche Aenderung nicht eintreten wird. Wenn übrigens der Herr Abg. Friedberg meint, daß die Pro⸗ vinzialschulkollegien nunmehr vor einer so schwierigen und verant⸗ wortungsvollen Frage stünden, daß es eine Härte gewesen wäre, sie überhaupt vor eine solche Entscheidung zu stellen, so kann ich dem Herrn Abgeordneten nur erwidern, daß diese Erwägung einstweilen deshalb gegenstandslos ist, weil ich mir zunächst für absehbare Zeit, um die Anwendung einheitlicher Grundsätze herbeizuführen, die Ent⸗ schließung im einzelnen Falle vorbehalten und die Provinzial⸗ schulkollegien angewiesen habe, die etwa eingehenden Anträge vor der Entscheidung mir mit gutachtlicher Aeußerung vorzu⸗

also ist die Verantwortlichkeit in der Zentralinstanz, in meiner Person, vereinigt, und ich übernehme diese Verant⸗ wortung ohne jeglichen Vorbehalt, und bin überzeugt, daß dabei, weder das unterrichtliche noch das staatliche Interesse irgendwie geschädigt werden wird, wohl aber wird der konfessionelle Friede ge⸗ fördert werden. An dieser Ueberzeugung halte ich fest, und daran halten alle diejenigen fest, die gleich mir es für richtig erachten, daß eine Abwehrmaßregel, die unter ganz anderen politischen Verhältnissen wie den gegenwärtigen ohne Geltendmachnng irgend welcher besonderen Gründe getroffen worden war, nunmehr beseitigt ist.

Wenn der Herr Abg. Friedberg mich hierbei noch seiner freund. schaftlichen Gesinnung versichert hat, so bin ich ihm dafür, wie sich ganz von selbst versteht, dankbar; aber einen weiteren Gebrauch kann ich davon für diesen Fall nicht mechen, da die von mir nachgewiesene Unkenntnis des Gesetzes nur auf seines Freundes von Evynern Seite liegt und der Herr Abg. Friedberg sich diesem Rechtsirrtum an⸗ geschlossen hat.

Meine Herren, gestatten Sie mir zum Schluß noch eine allge⸗ meine Betrachtung. Das Amt des preußischen Unterrichtsministers ist mit einer solchen Fülle von verantwortlichen Entscheidungen über schwerwiegende Fragen belastet, daß eine segensreiche Wirksamkeit nur unter der Voraussetzung möglich ist, daß nach der einen oder anderen Richtung hin die von mir zu treffenden Entscheidungen auch im friedlichen und sachlichen Sinne aufgefaßt werden. Ich kann die Schwierigkeiten kurz dahin charakterisieren, daß, ich mag eine Maßregel treffen, welche ich will, entweder von der einen oder der anderen Seite eine harte Anfeindung kommt. Ich beziehe dies nicht auf dieses Haus, welches ja schon wiederholt den Beweis geliefert hat, wie objektiv und wohl⸗ wollend es alle Maßnahmen der Unterrichtsverwaltung behandelt, von denen es überzeugt ist, daß sie aus den besten Absichten heraus getroffen worden sind. Es vergeht kaum ein Tag, wo nicht von denjenigen, die sich durch irgend eine Maßnahme getroffen fühlen, mir Vorwürfe gemacht werden, anonym und nichtanonym, die sich bis zu den schwersten Drohungen steigern. Ja, meine Herren, diesen Schwierigkeiten gegenüber bleibt mir nichts anderes übrig, als den ruhigen geraden Weg zu gehen, den ich zu Anfang meiner Amts⸗ tätigkeit in diesem hohen Hause bei Gelegenheit der Etatsberatung im Jahre 1900 schon als meine unentwegte Richtschnur bezeichnet habe. (Bravo! rechts.) Rein sachlich gehe ich vor. Ich nehme das Gute, wo ich es finde. Ich fördere es nach Möglichkeit, und solange mir Gott die Kraft gibt und es mir vergönnt ist, in amtlicher Wirksamkeit zu bleiben, hoffe ich, auf diesem Wege zum Wohle des Vater⸗ landes mich nützlich erweisen zu können. Ich war mir wohl bewußt, wie ich das vorhin schon hervorgehoben habe, daß ich einer Barre von Schwierigkeiten und von Irrtümern gerade in bezug auf diese Maßregel, die jetzt so viel Staub aufgewirbelt hat, gegenüberstehen würde. Aber auf der anderen Seite konnte die Entscheidung nicht anders ausfallen, wenn ich dem religiösen, dem konfessionellen Frieden einigermaßen Rechnung tragen wollte. Ich hoffe, daß die Maßregel auch bei der praktischen Ausführung diesen Frieden fördern wird, und in dieser Ueberzeugung schließe ich meine Ausführungen. (Bravo! im Zentrum.)

Hierauf wird die Debatte geschlossen. Persönlich bemerkt

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.) dem Abg. Dr. Porsch gegenüber, er habe in seiner Jugendzeit nicht Marianische Kongregationen, sondern ähnliche Einrichtungen kennen gelernt.

Abg. Dr. Friedberg (nl.): Ich habe nicht gesagt, daß der Ministerpräsident rücksichtslos verfahren sei, sondern ihn nur gebeten, auf die andern Parteien dieses Hauses dieselbe Rücksicht zu nehmen. Wenn ich zu der Aufhebung des § 2 einmal ja und einmal nein ge⸗ sagt habe, so habe ich auch meine Gründe dazu klargelegt, der Agg. Porsch hat sie sogar zu widerlegen versucht; wenn also der Reichskanzler darüber im unklaren war, so lag das nicht an mir. Dr. Porsch hat mir urgiert, ich hätte von einem Zu⸗ sammengehen aller bürgerlichen Parteien gegen das Zentrum gesprochen. Das habe ich wohl an anderen Orten getan, aber nicht heute hier. Der Kultusminister hat gesagt, mein Argument, die Kongregationen seien 1869 in Bayern verboten worden, sei nicht zutreffend. Ich berufe mich da auf die Realenzyklopädie für protestantische Theologie von Herzog. Meine Aeußerungen über die Anstellung von Jesuiten als Lehrer an höheren Lehranstalten halte ich dem Minister gegenüber aufrecht. Vielleicht wird er selbst die Erfahrung machen, daß ich recht habe.

Abg. von Eynern (nl.): Wenn der Kultusminister meine Worte ironisch aufgefaßt hat, so erkläre ich, daß mir die Sache dazu

viel zu ernst ist. 1 8

Abg. Dr. Porsch (Zentr.) gibt zu, daß er nach der guten wie nach der schlechten Seite gegen Dr. Friedberg gefehlt habe.

Damit ist die allgemeine Diskussion beendet.

Das Haus geht dann zur Erörterung der oberschlesischen Schulverhältnisse über. Abg Glowatzki (Zentr.): Seit 33 Jahren dauert der Kampf die Sprache im Religionsunterricht in Oberschlesien an. Neues läßt

um ues 1 aber das überhebt mich nicht

ich darüber also gar nicht mehr sagen G Pflicht, die Sre ee L. Die polnischen Kinder beherrschen ie deutsche Sprache nicht, müssen aber den Religionsunterricht in deutscher Sprache empfangen. Das Zentrum hat immer die Wünsche err oberschlesischen Bevölkerung vertreten, aber unser Klerus verlangt noch nicht einmal so viel, wie den Littauern

zugestanden!

öi1“ 3 ist, wünscht nur, daß der polnischen Sprache in der Ober⸗ und Mittelstufe ein breiterer Spielraum gewährt und daß insbesondere das polnische Kirchenlied in den oberschlesischen Schulen eingeführt werde. Wenn sich die polnische Bevölkerung jetzt von der deutschen Sprache zurückhält, so ist daran zum großen Teil der Hakatistenverein schuld, der von dem Grundsatz ausgeht, daß polnisch zu sprechen ein Verbrechen sei. Es ist anerkannt, daß der Klerus in Oberschlesien durchaus loyal sei, dann möchte ich aber bitten, daß man uns auch mehr Vertrauen schenkt. Der Zweck des Religionsunterrichts ist, das Kind christlich zu er⸗ ziehen, dieser Zweck wird aber nicht erreicht, wenn das Kind die Unterrichtssprache nicht versteht. Sobald das Kind die Schule verläßt, sind alle Religionskenntnisse wieder verschwunden. Un⸗ zufriedenheit und Unruhe ist in Oberschlesien eingetreten, weil sich das Volk durch das Verbot des Gebrauchs der polnischen Sprache zurückgesetzt und bedrückt fühlt. Und doch haben wir dort ein loyales und ruhiges Volk. Wenn das jetzt anders geworden ist, so hat die Wege zur Unzufriedenheit die Schulverwaltung geebnet. Man war darüber erstaunt, wie mit einem Mal in Oberschlesien 50 000 sozial⸗ demokratische Stimmen abgegeben werden konnten. Wie kommt es, daß dieses loyvale oberschlesische Volk mit den Sozialdemokraten Hand in Hand geht? Die Schuld trägt die Lüge und Unwahrheit, mit der man das Zentrum verleumdet hat. Man hat sogar behauptet, daß das Zentrum im Reichstag das Recht der polnischen Muttersprache nicht vertreten habe. Und das Blaue vom Himmel wurde den Leuten von den Sozialdemokraten versprochen, 3. B. daß die Arbeiter die Alters⸗ rente schon mit 50 Jahren erhalten sollten. Von dem Abg. Fritzen hat man behauptet, daß er die Germanisierung der ober⸗ schlesischen Polen empfohlen habe. Den Bischof unserer Diözese hat man mit Schmutz beworfen, sodaß er seine Ehre ge⸗ richtlich verteidigen mußte. Ebenso hat man in der Presse den Klerus mit Schmuß beworfen, um das Volk von seinen Geistlichen zu trennen. Wenn man die Zentrumsabgeordneten des Verrats an den Polen verdächtigt hat, so hat man die Unterschlagung begangen, daß man den Leuten nicht klar gemacht hat, daß man wohl ein Pole, aber doch ein guter, lovaler deutscher Untertan sein kann. Beide Nationalitäten schließen sich nicht aus. Das Volk ist nur verführt und betört. Darum müssen alle Parteien zur Aenderung dieser Zustände beitragen, vor allem muß die Regierung der polnischen Sprache einen weiteren Spielraum geben und das polnische Kirchen⸗ lied zulassen. Das Volk muß aufgeklärt werden, darum muß die Re⸗ gierung den Geistlichen keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie den Polen gegenüber sich der volnischen Sprache bedienen.

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Mit Rücksicht auf die vorgerückte Zeit will ich mich auf wenige Bemerkungen beschränken, die mir aufgedrungen sind durch den Vorwurf, den der Herr Abgeordnete zu Anfang seiner Aus⸗ führungen wieder gegen die Königliche Staatsregierung erhoben hat, als ob die Schulpolitik der Regierung einen wesentlichen Teil an der neuesten Entwickelung der oberschlesischen Verhältnisse trüge.

Ich habe schon bei der ersten Etatsberatung Veranlassung ge⸗ nommen, mich gegen diese Auffassung zu erklären, und ich werde den Beweis führen, daß die Schuld auf einer ganz anderen Seite liegt, wie in den Maßnahmen der Königlichen Staatsregierung. Heute das Nähere zu erörtern, muß ich mir im Hinblick auf die vorgerückte Zeit versagen, um so mehr, als ich volle Veranlassung habe, andere Irr⸗ tümer zu bekämpfen, die auch zu Angriffen gegen die Königliche Staatsregierung geführt haben.

Im übrigen bin ich dem Abgeordneten sehr dankbar dafür, daß er in gewohnter Loyalität und mit derselben Ueberzeugungstreue, die er bei vielen Gelegenheiten schon zum Ausdruck gebracht hat, der Zugehörig⸗ keit zum preußischen Staat und der sich daraus auch für seine Standes⸗ und Berufsgenossen in Oberschlesien ergebenden Verpflichtungen gedacht hat; das bestärkt mich in der Hoffnung, daß im Laufe der Zeit eine fried⸗ liche Verständigung über Nebenfragen auf dem Wege zur Erreichung der Ziele, die wir gemeinsam im Interesse des Vaterlandes zu ver⸗ folgen haben, nicht ausgeschlossen sein wird. Ich denke, daß auch, wenn erst mal wieder friedliche Verhältnisse, wie ich hoffe, in Ober⸗ schlesien sich entwickeln werden, es möglich sein wird, eine Grundlage für diese Verständigung zu finden.

Einstweilen muß die Königliche Staatsregierung aus Gründen, die der Herr Ministerpräsident hier eingehend dargelegt hat, und die sich nicht bloß auf die oberschlesischen Verhältnisse erstrecken, sondern auf die gemischtsprachigen Landesteile überhaupt, an ihrer bisherigen Schulpolitik festhalten. Meine Herren, wenn man nach einem Schuldigen sucht für gewisse Uebelstände, so ist das ja erklärlich, daß man schließ⸗ lich zu Schlußfolgerungen gelangt, die auch einmal einen Unschuldigen treffen können, und da meine ich, daß die Königliche Staatsregierung in der Tat mit vollem Nachdruck die Behauptung vertreten kann, daß durchaus auf ihrer Seite nicht die Schuld liegt. Wollen Sie aber einen authentischen Zeugen hören, von dem Sie ganz gewiß nicht überzeugt sein werden, daß er die Königliche Staatsregierung in bezug auf die oberschlesischen Verhältnisse zu exkulpieren geneigt ist, so ge⸗ statten Sie mir, eine Aeußerung des Herrn Dr. von Jasrdzewski zu verlesen, der am 5. März 1901 sich in bezug auf die eben von mir erörterte Frage folgendermaßen ausdrückt:

Meine Herren, es ist richtig, daß in der letzten Zeit in Ober⸗ schlesien sich die Verhältnisse in nationaler Hinsicht stark geändert haben; aber uns, den Vertretern der polnischen Bevölkerung hier im Hause, kann nicht in die Schuhe geschoben werden, als ob wir uns irgendwie daran beteiligt hätten, um die Bevölkerung in Ober⸗ schlesien aufzuwühlen, zu beunruhigen, unter derselben zu agitieren, den preußischen Patriotismus, der hier in einer so warmen Weise seitens des Herrn Abgeordneten Glowatzki gestern geschildert wurde, irgendwie zu erschüttern.

Wer hat denn äußerlich diese sogenannte Agitation nach Ober⸗ schlesien hineingeführt? Das sind meistenteils nur Zeitungs⸗ redakteure. Die Beteiligung der Redakteure an der Bewegung der oberschlesischen Bevölkerung ist in ihren ersten Anfängen auf nichts anderes als auf die einfache Brotfrage zurückzuführen. Sie wollten einfach in Oberschlesien eine literarische Beschäftigung finden und fanden dazu in dem vernachlässigten Lande volle Gelegenheit und Stimmung. 8

„Sehr wahr! bei den Polen“, steht im stenographischen Bericht. In⸗ wieweit das Land vernachlässigt war, das können Sie sich ja aus der inneren Auffassung der Herren Abgeordneten von der polnischen Fraktion erklären: es war in nationalpolnischer Beziehung vernach⸗ lässigt, und diese Vernachlässigung sollte nachgeholt werden.

Die einzelnen Zeitungsredakteure hatten bei uns keine entsprechende Beschäftigung im Preßwesen, da haben sie entweder in Oberschlesien verschiedene Zeitungen gegründet, oder sie sind in die Redaktionen der dort vorhandenen, von Oberschlesien gegründeten Zeitungen eingetreten, und natürlich führten sie die oberschlesische Presse in dasselbe Fahrwasser

8 n ; . hinein, in welchem bei uns die Presse die öffentliche Meinung dirigiert. Das ist leicht erklärlich und nur zu natürlich, und daß auf diese Weise ein gewisser nationaler Einfluß auf die polnische oberschlesische

er

Bevöͤlkerung

sich geltend macht, ist auch ganz erklärlich.

Aus der Bewegung, die daraus entstanden ist, spinnen einzelne Herren von der Presse Gedanken heraus, um eine festere Angliederung und Vereinigung Oberschlesiens mit den ehemals polnischen Provinzen Posen und Westpreußen anzubahnen. Aber geschürt wird eine staats⸗ feindliche Bewegung seitens unserer Heimatsprovinzen ganz und gar nicht, sondern es werden höchstens Angliederungsversuche an unsere Provinzen von den einzelnen Trägern der Preßorgane versucht, die an sich gar nicht gefährlich zu erscheinen brauchen und, wie hier versichert wird, die preußische Gesinnung nicht erschüttert haben.

In welcher Weise die letzte Versicherung nachher zugetroffen ist, können die Herren aus den neuesten Vorgängen aus Anlaß der Reichstags⸗ und Landtagswahlen in Oherschlesien entnehmen. Ich habe dieser Argumentation nichts weiter hinzuzufügen; Sie ersehen aber daraus, wo der eigentlich Schuldige sich befindet.

Um 4 Uhr vertagt das Haus die weitere Beratung bis Sonnabend, 11 Uhr.

Literatur.

.“ 8 8 Kriegsgeschichtliche Einzelschriften. Herausgegeben vom Großen Generalstabe. Kriegsgeschichtliche Abteilung I. Heft 33. Erfahrungen außereuropäischer Kriege neuester Zeit. Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler und Sohn, Berlin. (Pr. 2,80 ℳ) Dem mit Heft 32 (Pr. 2,60 ℳ) begonnenen Vornehmen der Schriftleitung (vergl. Nr. 298,1903 d. Bl.) entsprechend, beschäftigt sich auch die vorliegende Einzelschrift damit, besonders wichtig erscheinende Kriegserfahrungen der neuesten Zeit durch fachmännische Besprechung der deutschen Armee nutzbar zu machen. Sie bietet die Fortsetzung der kürzlich begonnenen Schilderungen und Beurteilungen der Vorgeschichte des Süd⸗ afrikanischen Krieges (1899 1902), nach den Kämpfen im De⸗ zember 1899 bei Colenso und Magersfontein einsetzend, und behandelt die Operationen unter Lord Roberts bis zur Einnahme von Bloemfontein. Die organisatorische Tätigkeit des genannten Ober⸗ kommandierenden bei Beginn des Jahres 1900, die Wichtigkeit der Gewinnung von Feueröüberlegenheit, sowie das Milizsystem auf seiten der Buren erfahren hierbei eine besonders interessante Be⸗ leuchtung. Die Schlußbetrachtungen gipfeln darin, daß das eingehende Studium der Erfolge und Mißerfolge des südafrikanischen Krieges die ebenso bedeutsame wie zuversichtliche Erkenntnis er⸗ schließt, daß die Grundsätze unserer Vorschriften auch gegenüber der Wirkung der heutigen Waffen ihre volle Gültigkeit behalten haben, ind daß in ihren leitenden Gesichtspunkten die Armee ein Gut besitt, an dessen innerem Wert die Erfahrungen des in Rede stehenden Krieges, so beachtenswert sie auch sonst sein mögen, nichts geändert haben. Auch dieses Heft behandelt den Stoff gewissermaßen in skizzenhafter Form. Es schafft, gleich seinem Vorgänger, eine außer⸗ ordentlich lehrreiche Studie, deren Wert durch 9 erläuternde An⸗ lagen und 5 Situationskarten noch erhöht wird.

Die neu erschienenen Hefte 15 18 des Werkes „Hundert Meister der Gegenwart“ (Preis der Lieferung im Abonnement 2 ℳ, Verlag von A. Seemann in Leipzig) enthalten zwanzig farbige Nachbildungen von Werken deutscher Maler, unter denen wir von älteren Passini, Vautier, Ed. von Gebhardt, Munthe, W. von Diez, Osw. Achenbach, von Sezessionisten L. von Hofmamn, Strathmann, Herterich, Dora Hitz usw. finden. Das dem Abschluffe nahe Werk umfaßt bisher neunzig Proben zeitgenössischer deutscher Malerei und gibt ein instruktives Bild von den gegenwärtigen Kunst⸗ strömungen. Die neuen Hefte zeigen dieselbe Sorgfalt der Aus⸗ führung, die wir an den fruͤheren Lieferungen hervorheben durften.

8 neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.

Arbeit. Roman Maria Schade. 2 Berlin, Con⸗ cordia Deutsche Verlags⸗Anstalt.

Just Zwölf. Yankeeschnurren und Anderes. Von Henrr F. Urban. 2 Berlin, Concordia Deutsche Verlags⸗Anstalt.

Scherz und Schmerz. Gedichte von Otto Michaeli. 3 Berlin, Concordia Deutsche Verlags⸗Anstalt.

Bibliothek der Gesamtliteratur des In⸗ und Aus⸗ landes. Nr. 1761 1777. Cabanis. Vaterländischer Roman von Willibald Alexis. (W. Häring) 2,25 Ein Zwei⸗ kampf. Novelle von Anton Tschechow. Aus dem Russischen übersetzt von Theo Kroczek. 0,50 Das Gefängnis. Luft⸗ spiel in vier Aufzügen von Roderich Benedix. 0,25 Störenfried. Lustspiel in vier Aufzügen von Roderich Bene 0,25 Das bemooste Haupt oder Der lange J Schauspiel in vier Auffügen von Roderich Benedix. 0,

Vier Bücher von der Nachfol Christi von von Kempen. 0,75 Halle Otto

Paul Heyse, Romane. b g 48 Lieferungen zu je 0,40 Liefg. 43 bis 48 (Schluß).

J. G. Cottasche Buchhandlung Nachfolger.

Zoologie für Buchdrucker. Gezeichnet von L. Burger. 2. Aufl. Herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender Fach· gelehrter. 1904. Leipzig, Breitkopf u. Härtel.

Zur Lebensgeschichte des Generalpostdirekt Schmückert. Von H. von Müller. Mit 3 Lichtdruckbilde 3 Berlin, E. S. Mittler u. Sohn.

Das gemeinschaftliche Testament unter besonderer Beruͤck⸗ sichtigung des sogenannten Berliner Testaments. Vortrag bor Eduard Goldmann. 0,80 Berlin, Franz Vahlen.

Die Ausweisung aus dem Deutschen Reich und aut dem Staat und der Gemeinde in Preußen. Von Dr. jnt. von Conta. 4 Berlin, Franz Vahlen.

Das Recht der Wirtschaftswege und sonstigen land⸗ wirtschaftlichen Zweckgrundstücke sowie das, Gesetz vomn 2. April 1887. Von Gerhard Kluckhuhn. 7 Berlin. Franz Vahlen.

Das Völkerrecht spstematisch dargestellt von Professor Dr⸗ Franz von Liszt. 3. Aufl. 10 Berlin, O. Häring.

Prozeßverschleppung, Prozeßumbildung Lehren der Geschichte. Von Dr. Wilibald Peters. Berlin, O. Häring.

Land⸗ und Forstwirtschaft. 8 gatenstand und Getreidehandel in Syrien.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Beirut berichtet 6. d. M.: Die fast während des ganzen Monats Februar d. J haltende Trockenheit hatte die Ernteaussichten erheblich verschlechtern und für kurze Zeit ein Steigen der Getreidepreise um etwa 20 bewirkt. Die mehrfachen Niederschläge Ende Februar und Anfanz dieses Monats haben aber die Konjunktur geändert und die Getreider preise wieder normal gestaltet.

Im Februar d. J. wurden von einer Beiruter Firma 8000 3⸗ Weizen, die am Verschiffungsorte 15 Fr. f. a. B. ver Doppelzentne kosteten über Alexandrette nach Marseille verschifft.

Bg 82

und die 5

jB —,

untertn

& 2

An Gerste in

Brauzwecken wurden zum Preise von 11 —11,50 Fr. per Doppelentnẽ f. q. B. Verschiffungshafen nach England ausgeführt:

1) über Beirut: 21 000 dz aus der Gegend von Homs⸗Hams

5 000 dz Damaskus,

2) über Alexandrette: 4 000 dz. ““

Genuaga

ichsanze

Dritte Beilage

Berlin, Sonnabend, den 19. März

cht de ruj chaft der Zucker⸗ produzenten gestaltete sich die russisf hr in den letzten

fechs Jahren folgendermaßen:

Gesamt⸗

anusfuhr nach den euro⸗ nach

päischen Ländern Finnland

00 α 2 0⸗2 0 900 )b00 S8S8888 OGwm G 2—

726 009 2 668 743 Nur vorläufige Ziffern.

Die Ausfuhr des Jahres 1903 war hiernach im Vergleich zu den früheren Jahren ganz bedeutend, was lediglich auf die Ueberproduktion von Zucker in der Zeit von 1902 1903 und 1903 1904 zurückzuführen ist. Der Export nach den Staaten Westeuropas, der im Jahre 1902 auf 726 009 Pud gesunken war, ist im Jahre 1903 wieder auf 2 668 743 Pud gestiegen, obwohl mit dem Inkraft⸗ treten der Bestimmungen der Bruffeler Konvention die russischen Zuckerproduzenten von den Märkten in diesen Staaten fast gänzlich zusgeschlossen worden sind. Wahrscheinlich hängt dieses bedeutende Mehr der Ausfuhr damit zusammen, daß der russische Zucker den Transitweg über Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn einschlägt, um alsdann nach den östlichen Märkten zu gelangen. Eine erhebliche Zunahme hat auch der Export nach Finnland erfahren, der in den Jahren 1900 bis 1902 zwischen 2,0 bis 2,6 Millionen schwankte, im vergangenen Jahre aber plötzlich den Betrag von 6,0 Millionen Pud erreichte, von denen 3 039 224 Pud auf die kurze Zeit vom 1. Sep⸗ tember 1903 bis 1. Januar 1904 entfallen. Diese Ausfuhrsteigerung hängt lediglich mit der vorerwähnten Brüsseler Konvention zusammen, d. h. mit der Abschaffung der Ausfuhrprämien in den westeuropäischen, an dieser Konvention beteiligten Staaten.

Die Zuckerausfuhr nach dem Osten stellte sich, wie folgt: Nach Nach der Nach Nach Persien Türkei China Afghanistan Menge in Pud 848 153

aaAnbeIöln Oo eo OœGbo ISSScUNES

*

82 00

Nach anderen Ländern

2 147 480

2 506 547

3 039 593

2 894 514

3 684 680

EEET121

Der Zuckerexport nach Persien und nach der Türkei ist also im

beständigen Wachsen begriffen. Hierzu hat auch die Einrichtung des

direkten Verkehrs zwischen Odessa und den persischen Häfen bei herab⸗

gesetzten Eisenbahnfrachtsätzen und Seefrachten sowie die von der

persischen Regierung im Februar 1903 eingeführte Zollermäßigung

8 88 russischen Zucker bedeutend beigetragen. (St. Petersburger eitung.

1898 1899 1900 1901 1902

Getreidemarkt in Genua und

Der Kaiserliche Generalkonsul in Genua berichtet unterm 10. d. M.: Das Getreidegeschäft verlief in Genua im Monat Januar d. J. ohne erhebliche Preisschwankungen. Die Umsätze waren nicht bedeutend. Vorrätige Ware blieb vernachlässigt, während für ent⸗ fernte Termine einzelne Abschlüsse zu stande kamen. Die Preise waren den ganzen Monat hindurch schwach behauptet: sowohl Verkäufer wie äufer verhielten sich abwartend, da die wichtigsten fremden Märkte keinerlei nennenswerte Preisveränderungen aufzuweisen hatten.

Inländische Weizen notierten je nach Beschaffenheit zwischen 23 bis 25 Lire für den Doppelzentner.

Die Preise für ausländische Weizen waren: Dur Novorossißk 10 Pud prompt. Dur Taganrog 10 Pud April/ Juni. b11144* Ghirca⸗Ulka⸗Nicolaiew 9,30 Pud, 4 % prompt.

8 d. 8 9,30 Pud, 4 % März / Juni 15 ½ 15 ¾

8 Taganrog 9,35 Pud, 4 % April /Juni 15 ¼½ 16 Mais Donau Focsani. . . . . . . . .. . 11 ½ - 11 ¾ Hafer Schwarzmeer 43/44 kg. . . 12 12 ¼. Leinsaat Plata —“*“ Am 31. Januar d. J. stellten sich die Getreidevorräte und die Preise für den Doppelzentner in Genua, wie folgt:

. Preise gteäaus inländisch

unverzollt .40 000 dz 16 16 ¾ Goldfr. 24 ¼ Lire .11 000 g„ 11. 12 000 11 12 1 14 ¼ —. 3 500 10 ¼ 11 DII1I1I1“ 15 ¼

In Savona stellten sich die Preise für den ollt, folgendermaßen: Weizen 23 ½ 7 18 Hafer. 17 Felr⸗ 1 15 ½ daf Auf Lager befanden sich in Savona 188 dz Weizen und afer. Ueber die Lage des Getreidemarktes in Genua und

Savona im Monat Februar d. J. liegt folgender Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Genua vom 11. d. M. vor:

Der Monat Februar d. J. brachte im Gegensatz zu den Monaten Dezember und Januar ganz unerwartetes Aufsteigen der Getreide⸗ preise. In den ersten Tagen des Monats war das Geschäft zwar ruhig, aber die Tendenz war infolge der drohenden Kriegs⸗ gefahr in Ostasien fest. Als die Kunde von der Eröffnung der Feindseligkeiten eintraf, setzte eine energische Hausse⸗ dewegung ein, die dem Markte sofort ein anderes Gepräge ver⸗ ieb. Die Spekulanten kauften alles Getreide das auf den Markt kam, und in kurzer Zeit waren die Preise in den Produktions⸗ ländern um verschiedene Franken in die Höhe gegangen. Die Müller wollten anfangs die überstürzte Preissteigerung nicht mitmachen, ent⸗ schlossen sich aber später doch, einige Getreidemengen zu kaufen, be⸗ sonders, da die Spekulanten die Ware und selbst 1 Frank unter den auswärtigen Preisen abgaben. Auch die italienischen Weizen folgten der Haussebewegung. Die Verkäufer verlangten 24 ½ bis 26 Lire (je nach Beschaffenheit) für den Doppelzentner.

16 16 Fr., 15 ½ - 15 ½ 17— 17 ½ 16 16¼

Weichweizen Hartweizen Roggen.. 16 ½

144 dz

Dur Novorossißk 10 Pud, prompt zwischen.. Dur Taganrog 10 Pud, April / Juni ““ Ghirca⸗Ulka⸗Nicolaiew 9,30 Pud, 4 % prompt. . . 2 8 9,30 Pud, 4 % März Juni. 8 Taganrog 9,35 Pud, 4 % April/Juni. Mais Donan Foesaagt .. . . . . . .. Hafer und Leinsaat geschäftslos. Am 29. Februar d. J. stellten sich die Getreidevorräte und die Preise für den Doppelzentner in Genua, wie folgt: Horh.. Preise G nla Weichweizen. 25 Hartweizen 24 518

16 17 Fr., 15 ½ 16 ¾

16 ¼ 17 ½ 15 ¾ - 17 ½ 15 ¾ 17 ¾ 11 ¾ - 12 ½

unverzollt . 22 000 dz 16 ½ 17 8 Goldfr. —. 10 16 ⁄½ 17 8 11 8 11 ¼ 12 ½ 8 1 2 12 6 8L11“X“X““ 8 11 ½ 8 erste In Savona stellten sich die Preise für den jollt, folgendermaßen:

Roggen.

Doppelzentner ber⸗ . 24 ¾ Li

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammenges „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Der Güterverkehr auf den russischen Eisenbahnen im Jahre 1903.

Am 31. Dezember 1903 standen im russischen Reich dem öffent⸗ lichen Frachtverkehr insgesamt 55 314 Werst Eisenbahnen (außer den finländischen Staatsbahnen und der chinesischen Ostbahn) zur Ver⸗ fügung. Auf diesen Bahnen wurden an Getreioe, Steinkohle, Roh⸗ naphtha, Petroleum und Salz befördert:

Getreide (nach den Stein⸗ Roh- Raffiniertes Hafenplätzen und kohle naphtha Petroleum 1 Grenzstationen) (Von den Eisenbahnstationen abgefertigt) Anzahl der Waggons 607 160 954 505 174 123 199 995 94 095 571 077 868 986 156 464 185 874 96 529 453 957 868 078 159 836 190 551 85 682.

An Getreide wurden befördert nach den Häfen des 1 Schwarzen Kaspischen Weiß

Baltischen Weiß Meeres Meeres

Meeres Mkeeres Landgrenze Anzahl der Waggons 138 415 370 384 4 484 1 245 92 632 1902 154 180 312 205 5 022 502 99 168.

. 21 t Außerdem wurden auf den inneren Wasserwegen befördert nach:

urg Riga ostow, strachan Archangel Njeschawa Menge in tausend Pud

8 Nikolajew

1903. 35 544 118 254 11 911 3 676 1902 21 720 85 932 7 045 3 428

Die Getreidetransporte auf der Eisenbahn nach den baltischen Häfen waren demnach gegen das Vorjahr um 15 765 Waggons zurück⸗ gegangen, dagegen waren auf dem Wasserwege nach St. Petersburg und Riga um 13 824 000 Pud Getreide mehr als im Vorjahre an⸗ gebracht worden. Da die letztere Menge 18 432 Waggons entspricht, so ist der Ausfall mehr als gedeckt worden. Die Eisenbahntransporte zu den Häfen des Kaspischen Meeres waren um 538 Waggons geringer, während die Anfuhr auf der Wolga nach Astrachan um 4 866 000 Pud zugenommen hatte, eine Menge, zu deren Beförderung 6420 Wazgons nötig gewesen wären. (Nach der St. Petersburger Zeitung.) 8

8

1 Vereinigte Staaten von Amerika. Zollabfertigung von Reisegepäck. Laut der durch Verfügung des Staatssekretärs des Schatzamts festgelegten bezw. abgeänderten Zoll⸗ vorschriften für die vom Auslande nach den Vereinigten Staaten kommen⸗ den Personen ist die Höhe des für zollpflichtige Gegenstände, die der Reisende mit sich führt, zu entrichtenden Zolls nach dem Wert zu be⸗ rechnen, den die Gegenstände im Auslande zur Zeit ihrer Mitnahme nach den Vereinigten Staaten hatten, unter Berücksichtigung etwaiger Wert⸗ verminderung durch Abnutzung. Es empfiehlt sich deshalb, die Orginalquittungen über den für die Sachen im Auslande gezahlten Preis bei sich zu führen. Glaubt ein Reisender, daß zollpflichtige Sachen mit einem zu hohen Zoll belegt seien, so kann er bei dem Deputy Collector am Pier entweder sofort um nochmalige Abschätzung der Sachen ersuchen, oder letztere im Gewahrsam der zoltebarde lassen und innerhalb zwei Tage schriftlich eine abermalige Abschätzung beantragen.

Eine in den Vereinigten Staaten wohnhafte Person kann bei ihrer Rückkehr dorthin zu ihrem persönlichen Gebrauche bestimmte Sachen, die sie als Gepäck mit ins Ausland genommen hatte, zollfrei wieder einführen, vorausgesetzt, daß der Wert dieser Sachen im Aus⸗ lande nicht durch Aenderung oder Verbesserung erhöht worden ist. Im Ausland erworbene Sachen können von diesen Personen bis zu einem Betrage von 100 & frei eingeführt werden, wenn sie nicht zum Verkaufe bestimmt sind.

Personen, die ihren Wohnsitz nicht in den Vereinigten Staaten haben, dürfen zollfrei dort einführen: Kleidungsstücke, Schmuckgegen⸗ stände, Toiletteartikel und ähnliche Sachen, die für den persönlichen Gebrauch bestimmt, nötig und geeignet sind oder der Bequemlichkeit oder dem Komfort der Reisenden dienen, vorausgesetzt, daß diese Sachen nicht für andere Personen oder zum Verkaufe bestimmt sind.

Ferner dürfen in Uebereinstimmung mit einer kürzlich ergangenen gerichtlichen Entscheidung 50 Zigarren oder 300 Zigaretten, die zum eigenen Verbrauch bestimmt sind, zollfrei eingeführt werden, ohne Rücksicht darauf, ob die betreffende Person in den Vereinigten Staaten ihren Wohnsitz hat oder nicht. 8 W

Vergleich der amerikanischen und der Einfuhr nach Mexiko. In dem am 30. Juni 1903 beendeten Fiskaljahre ist die Ein⸗ fuhr aus den Vereinigten Staaten nach Mexiko um 1 479 995,88 gegen das Vorjahr gestiegen, während die aus Europa in dem gleichen Zeitraum um 7 826 091,18 zugenommen hat. Diesen Ziffern gegenüber belief sich die Steigerung der amerikanischen Ein⸗ fuhr im voraufgehenden Fiskaljahre 1901,02 auf 2 249 213,49 Doll. oder 6 %, während die europäische Einfuhr eine Abnahme von 2 576 860,13 Doll. oder etwas über 9 % gegen das Vorjahr 1900/01 aufzuweisen gehabt hatte. Der auffällige Niedergang der amerikani⸗ schen Fntuhr im Jahre 1902/03 ist nach einem Bericht des amerikanischen Generalkonsuls in Meriko auf das Zusammentreffen

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8 für ausländische Weizen bewegten sich in 2.

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wesentlich ausgedehnt. Zierteljahr getätigt, nicht darüber hinaus,

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reich an Bezügen von Bahnbauten, zu deren Lieferung si außerstande erklärt hatten und di Außerdem wurden 1 Menge Koks und aus dem übrigen Europa

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Zolltarifierung von sidenten vom 19. Januar Gummiröhren und ⸗Schläuche Spritzen zur Verwendung kommen und deren Durchme

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und ⸗Schläuche mit geringerem Durchmesser als

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zugleich mit den hygienischen Spritzen ein⸗ geführt werden, wie die Spritzen selbst nach der 5. Klasse des Tarifs 3 wenn sie dagegen getrennt von den Spritzen sind, als Kautschukwaren nach der 6. Klasse des Tarifs (2,50 Bolivar für 1 kg) verzollt werden.

an der Ruhr und i An der Ruhr sind am 18. d. M. gestellt 19 325, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 17. d. M. gestellt 5614, nicht recht⸗

t keine Wagen.

er zu Berlin sind über im Eisenbahndirektionsbezirk id Verkaufsbedingungen zugegangen, „Prinz Louis Ferdinand⸗Str. 1, botstermin 22. März d. J.

i Eisenmarkt berichtet In der abgelaufenen Woche hat die

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dabei

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Weitere Verkäufe

Vergütungen

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wic der Marktlage weitere Fortschritte gemacht. owohl auf Handelseisen wie auf Fabrikeisen hat sich der Abruf

frachtfrei für

werden nur

das zweite

und die Zuteilung der ngesichts des bereits vorliegenden hohen Ver⸗ pflichtungsstandes im Verhältnis zu früheren Abgaben knapp Der Oberschlesische Walzwerksverband notiert 130 bis 137 ½ inländischem die

gehalten. für Verbrauchsort

doch

Kampfgebiete,

sind diese letzteren Vergütungen wesentlich heruntergeschraubt worden,

seit auch die westlichen Werke höhere Notierungen fordern ringere Ueberpreisnachlässe zubilligen.

und ge⸗

Auch das Ausland tritt mit

höheren Anforderungen hervor und bequemt sich zur Anlage höherer

Preise. Der E wieder mehr belebt.

ingang von Bestellungen war auf alle Sorten Walzeisen Vorzugsweise ist der Begehr in Handelseisen,

sowohl mittlerer wie feinerer Sorten, dringend, und da die betreffenden Walzstrecken durch den Auftragszugang in letzter Zeit stärkere Besetzung erfuhren, so ist es schwer, den Wünschen der Kundschaft zu ent⸗ sprechen und die neu erteilten Sortenaufgaben sofort in Ausführung

zu nehmen,

zumal auch die Werkslager gelichtet sind. z. Z. vier bis sechs Wochen Lieferfrist.

Man fordert

Die bessere Arbeitsbesetzung

hat sich auch auf die Stabeisenwalzwerke erstreckt, sodaß auch für Grobeisen Lieferfristen von durchschnittlich drei Wochen zur Bedingung

gemacht werden.

Nach Baueisen hat die Nachfrage gut eingesetzt.

Die Trägerwerke erfreuen sich eines sehr befriedigenden Eingangs von

Bestellungen, Der Frachtgrundlage Geltung.

dingt.

voll zur Düsseldorf v.

Grubenschien

Empfangsort notiert. ie Wa etwas gesteigert; der Arbeitsstand bat eine befriedigende und zwar teilweise durch die bessere Ausfuhr, welche dem

Die erlegt worden.

en

welcher bereits Grundpreis Diedenhofen kommt

Verkaufsstelle

105 für ist

von

Lieferfristen von 3 für die

3 bis 4 die neuen

ochen Tonne Verkäufe

stelle ist von Wiesbaden nach sseldo t wo Auch die Schienenwalzwerke haben volle Beschäftigung, teilweise zu bereits aufgebesserten Preisen. Feld⸗ und

werden zu 120 125 für die Tonne frachtfrei Die Abrufungen in Walzröhren haben sich

Saähbe

Höhe erreicht, Syndikat

unterliegt. Die bisherige Schwerfälligkeit des Verkehrs auf dem Grob⸗ blechmarkte macht einem regeren Geschäftsgange Platz, der Umsatz in

Handels⸗, Konstruktions⸗ und Schiffsblechen wir

reger. Die Ausfuhr

hat sich infolge der besseren Geschäftslage in England günstiger ge⸗ Die Preislage ist sehr

staltet. fest.

zogener Draht Für

Erlösen.

Auch Feinbleche sind flott begehrt. Der Drahtmarkt zeigt ebenfalls eine günsti eht flotter ab, aber noch zu wenig befriedigenden rahtstifte liegen genügende Aufträge vor.

gere Richtung. Ge⸗

Alteisen

liegt nach wis vor fest bei verhältnißmäßig hohen verfügbaren Mengen. Auf dem Roheisenmarkte festigt sich die Stimmung immer mehr.

Gießereirohei Gebieten.

sen geht flott, eb

so Hämatit so Hämatite na