“ 8 . “ seines Amtes waltete. Starker, einmütiger und berzlicher Beifall rief 1891). Diese, sowie seine später (1874, 1878, 1886) unter⸗ zum Schluß mit den Sängern auch den anwesenden Komponisten nommenen Afrikafahrten und ihre geographischen Resultate sichern vor die Rampe. 1 8 I 1 u6 Stanley 8 Rang unter 18 ersten, v LHeceeeege . ““ 1ö16“ “
iner ersten Expedition war der Nachweis, daß der Tanganika n “ 8 sahnen eh der des Nils gehöre. Auf der zweiten Reßse stellte er eanih⸗ 8Sgi61iN, Niherr ugg esg⸗ Fften 1;; Mttwoch, durch Umfahrung des Victoria⸗Njansa dessen Einheitlichkeit fest, ent, unter Dr. Mucks Leitung in Szene. Die Besetzung lautet: Manon: es der Fall, so würde es sich wohl um den Versuch der Besitznahme deckte einen neuen großen See, den Albert Eduard⸗Njansa, und löste Fräulein Rothauser; des Grieux: Herr Jörn; Lescaut: Herr Hoff⸗ 8 von Niutschwang und zugleich um eine kombinierte Operation mit sodann durch Durchquerung des dunkeln Erdteils das Rätsel des Kongo⸗ mann; Graf des Grieux: Herr Bachmann; Gulllot: Herr Lieban; der ersten Armee handeln. Man darf auf die weitere Entwickelung srenn. Durch die dritte Reise hat er den ganzen Lauf des Aruwimi Brotigny: Herr Berger. Im Ballett des dritten Aktes tanzt Fräu⸗ des Kriegsdramas sehr gespannt sein. —Iund den des von Junker entdeckten Nepoko festgestellt. Nach einer 8 vrh gde 8
Den zweiten Vortrag des Abends hielt unter Vorführung sehr australischen Reise ließ sich Stanley 1892 in England naturalisieren Im Neuen Königlichen Operntheater gelangt morgen 8
ansprechender Lichtbilder Dr. Max Ebeling über die Ergebnisse und gehörte 1895 bis 191I dem h eezea. E Gä Mittwoch, „Othello“ mit Herrn Matkowsty als Othello öö1 einer Fesudienns1 nach dem JEETTE1 unionistischen Partei an. .“ 11“ Heuh als Nege 68 Feif eug . 858 . Feen Frsigen Zolt cn Ahftage der Karl- Ricterstiftung ausgeführte Reise des ““ den Fese go Hern Pertes iet Besbeanhs Here Mebe en MNenicne Vortragenden nach Norwegen richtete 88 bas 8 Ceehn Land⸗ und Forstwirtschaft. Herr Arndt die Bianca Fräulein von Mapburg.
zwischen dem 61. und 62. Grad nördlicher Breite, das in einer Länge Sstre, vgt in Wntehe keen⸗ Der Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm
von 97 km und auf einem Areal von 1252 Quadratkilometern den
Raum ausfüllt zwischen dem 105 km sich ins Land hinein⸗
streckeden Nordre⸗Fjord und dem 1 88. 5 langen E 2. d. M.: Auf dem Antwerpener Getreidemarkt bewegten sich die Ge⸗ —3000 m. n, einem weißen, augenblicklichen Bedarf kauften. ie Getre e
nördlich 2e; reich gegliedert, und zum andern unterscheidet sich gegangen 8. Feneen 8 e ch g Fr. 16 8
das Gletschergebiet des Josdedalsbrae von den alpinen Gletschern 8 se nach Güte 11 16 ½ n
wesentlich dadurch, daß es nicht oder nur in wenigen Ausnahmefällen vFnx. 1 14 ½ -17*
von Bergspitzen und dann nur unerheblich überragt ist, vielmehr Eis ruffischer “ u“ . 13½¼
und Schnee die Kämme und wenig geneigter Ho flächen vollkommen innlendischer “ 16—217 überdecken und Gletscher in die Spalten und Schluchten entsenden. in nordamerikanischen Red⸗Winter, Kansas, caltfernischen Walla
Kriegfühbrung sehr schwer sein. Die Japaner scheinen indessen der I found Livingstone“ (London 1872; deutsch 2 Bde. 3. Aufl. Leipzig
Schwierigkeit eines Gebirgskrieges aus dem Wege gehen m wollen. An ihrer Landungsstelle bei Kintschau ist die Halbinsel nur noch 12 km breit. An dem die Westküste der Liautunghalbinsel bespülenden Golf gleichen Namens, in seinem nordöstlichen Winkel, liegt die gleichfalls von den Russen stark besetzte Hafenstadt Niutschwang. Von ihr wurde schon wiederholt gesagt, 81 die Japaner hier landen wollten. Wäre
eilage
schen Neichsanzeiger und Königlich Pr
Berlin, Dienstag, den 10. Mai
Qualität
gering mittel gut Verkaufte u. “ Gejahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge 1 8 Berlin, den 10. Mai 1904. 8 “ niedrigster V höchster niedrigster höchster niedrigster höchster (Doppelzentner
Am Sonntag wurde in der Amrumer Straße das aus Staats⸗ — ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ V mitteln errichtete und mit Mitteln des Vereins der deutschen Zucker⸗ Wei industrie im Innern ausgestattete neue Institut für Zucker⸗ 8 GMA“*“*“ industrie festlich eingeweiht, das bisher in einem der Landwirtschaft⸗ Breslau. 8 G . 16,60 16,70 17,10 17,20 17,70 lichen Hochschule gehörigen Gebäude untergebracht seeeses war. Zur Strehlen i. Schl. . 14,00 15,75 15,75 17,50 V 17,50 Feier waren u. A. der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, der Striegau . 16,60 17,00 17,20 17,60 17,80 Minister für Handel und Gewerbe Möller und der Minister der Grünberg i. Schl. . 1 16,30 — — 16,50 16,50 öffentlichen Arbeiten von Budde, mehrere Bevollmächtigte zum Bundes⸗ Löwenberg i. Schl. 898 16,60 17,10 17,10 ͤ17,70 rat und Vertreter der Reichsämter und Ministerien erschienen. Der 1 Löußtarg ““ . “ 16,20 16,20 717,20
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗
zentner dem
Durchschnitts⸗ Verkaufs⸗ i
Auf seiner neuntägigen beschwerlichen Wanderung im Eise, die bei der 3 Finanzminister Freiherr von Rheinbaben leitete die Feier mit einer 17,00 . 17617,50 12,50 Unbewohntheit des Hochgebirges wiederholt nötigte, in Zelten auf und Frnc. fanden keine Untfte ftatt. 12 ½¾ — 138 längeren Rede 188 — 8 88 “ Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen) dem Eise zu nächtigen, hat der Vortragende die Ueberzeugung ge-. Roggen: Donau und nordamerikanischer. Fr. 58 1 “ 1 1““ h1““ - kkel, Fesen). wonnen, daß hier ein besonders typisches Beispiel von Inland⸗ Hilends ö 15 ¼ ü 1“ Fü lüfen en . . 1 18 159 16,60 eisbedeckung im ö zu alpiner Gletscherbildung vorliegt. Denn Gerste: zu Fnt erzweckeln. . . . 19n Die am 17. Mai im Landesausstellungspark zum Besten 8 kanesenSrtt. 1990 19,90 228 8 die mangels vorhandener Bohrungsversuche vom Vortragenden b für Brauer Gertrensh, .. 14½8 - 15½ der Pflege der in Deutsch⸗Südwestafrika verwundeten und Gien Se 8 88 - 17,140 176 auf 400 bis 500 m Mlächtigkeit geschätzte Firn⸗ und Eisdecke 8 afer: üssischer, nordameri an⸗ kat 10 11⁄ erkrankten Krieger sowie zum Besten des Pensionsfonds Gei 8 4 . Dren; G 16,6 g5 7 8 unterscheidet sich von den alpinen Eisfeldern charakteristisch kais: nordamerikanischer und Plata. 2. 8 der Schwestern vom Roten Kreuz stattfindende Ver⸗ Geislingen... 3 6,60 16,80 17,00 17,80. dadurch, daß sie nicht durch die von den überragenden Gipfeln 1. See Donau . . . . anstaltung des Zweigvereins Berlin des Vater⸗ Roggen. herabkommenden Schneemassen genährt wird, sondern, daß das Weizenmeh inländisches . . . . . . 1— 221. ländischen Frauenvereins beginnt um 5 Uhr Nachmittags. v“ “ 12,20 12,30 12,40 12,40 Eis tatsächlich das Liegende bildet. Zwischen dem Inlandeis Nor⸗ Die Vorräte am hiesigen Platze wurden April d. J., An der Festlichkeit wirkt außer den Doppelkonzertka 9S 8 Breslau.. 3 b “ 1180 12,20 12,30 12,80 wegens und demjenigen Grönlands ist nur ein quantitativer, aber kein wie folgt, geschätzt: 1 der Berliner Lehrergesangverein mit. Die Besichtigung der Kunst⸗ Strehlen i. Schl. .. b 12,00 1200 12,50 12,50 qualitativer Unterschied. Leider existieren genaue Vermessungen sowie Weizen: 400 000 das ausstellung ist auf die Eintrittskarten von 3 Uhr ab gestattet. Billette E1“““ 5 12,20 127140 12˙60 12,80 8 Gerste: 30 000 zu 1 ℳ sind an den Ausstellungskassen sowie im Bureau des Vereins Grünberg i. Schl.. 8 S11666 12,00 Mais: 400 000 (Dessauer Str. 14), im Warenhause von Wertheim, in den Zigarren⸗ 230 bandlungen von Loeser u. Wolf und an den sonst mit Plakaten be⸗ legten Stellen erhältlich. 8 Der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin
veranstaltet morgen, Abends 8 Uhr, im Festsaale des Künstlerhauses, Bellevuestraße 3, einen Fachabend für Buchbinder.
Beobachtungen über eingetretene Veränderungen erst spärlich und seit kurzer Zeit. Die norwegische, seit 1869 in Ausführung begriffene Landesvermessung ist bis zu 188 Blatt gediehen, von denen erst etwa die Hälfte erschienen ist, die Aufnahme des Josdedalsbrae steht noch aus. Sonst würde man wohl schon wertvolle Beweise von dem starken Rückgang der norwegischen Gletscher und im besondern dieses Ge⸗ hietes in Händen haben. Einzelne Beobachtungen liegen bereits vor, so z. B. der Nachweis, daß eine Gletscherzunge, die vor 36 Jahren noch als 1000 m lang, 900 m breit und 60 m mächtig gemessen wurde, seitdem vollständig geschwunden ist. Beweise sind auch in vielen glatten und noch wenig verwitterten Felswänden gegeben, an denen vor nicht langer Zeit noch sie schrammend das Eis lag, ferner in dem Zustande der konzentrische Kreise, mit der Spur der Neuheit
Löwenberg i. Schl.. 8 11,90 11,90 12,30 12,30 v“ b 12,60 1260 13,60 13,60 Aalen i. Wrttbg.. . — — 13,60 13,96 14,20 14,20 Giengen a. Brenz . 13,20 — — 14,20 14,20
sfenburg. . — 6 ,78 14,00 14,50 14 75
Gerste. vvb — — 11,50 11,50 — — Breslau. 3 . 10,70 11,30 11,90 12,60 13,20 13,50 v“ 11,50 11,50 12,25 12,25 13,00 13,00 bbö 3 “ 11,00 11,50 12,00 12,50 13,00 13,50 Aalen i. Wrttog . . 1“ — — 15,00 15,00 15,20 15,20 Giengen a. Brenz. 13,00 13,00 13,20 13,20 13,40 13,60 e“]; 12,20 12,60 12,80 13,00 †1838,20 13,40
Hafer. 5“ 1 10,50 11,00 11,10 11,50 †% 11,80 12,10 Strehlen i. Schl. 11,40 11,40 11,50 11,50 11,60 11,60 Sttegauaun. 8 8 8 11,10 11,30 11,50 11,70 11,90 12,10 Grünberg i. Schl. 1“ 12,20 12,20 — — 12,60 12,60 Löwenberg i. Schl. .. “ 10,40 10,40 10,70 10,70 10,80 10,80 1u6““ v““ — — — — 12,40 12,40 b
Aalen i. Wrttbg. . . 12,00 12,00 12,20 12,46 13,00 13,00 6 12,71 Giengen a. Brenz.. “ 11,40 11,40 11,60 12,00 12,20 12,20 — 11,70 “”“ — — 13,00 13,20 13,60 13,60 “ 12,82 vA11111616141“*“ — — — — 14,50 15,00 2 “ — 14,25
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechne
gmCSn
Königliches Opernhaus.
Engelbert Humperdincks Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ ging gestern in teilweise neuer Ausstattung und Be⸗ setzung zum 200. Male im Königlichen Opernhause in Szene.
Als es vor etwa einem Jahrzehnt zuerst erschien, begrüßte man es als 1 1 . - eine Befreiung von der damals grassierenden veristischen Richtung und Der Garten des Bellealliancetheaters (unter Leitung der
. de r 8 3 bereitete ihm darum ein rzlichen Empfang, ohne indeszu ahnen, daß da. Direktoren Kren und Schönfeld) wird bei günstiger Witterung am der inneren Kreise, bildenden Endmoränen u. s. f. Der Vor⸗ veeeee denan eihen eeichen auffa “ Herwerfghrtgtage⸗ vollständig neu hergerichtet, eröffnet werden. tragende glaubt aus diesen Erfahrungen schließen zu dürfen, daß Besitztum der deutschen Opernbühne werden wird. Jetzt ist es so weit, as Gartenprogramm bietet außer ständigen Konzerten zunächst ein eine Umbildung in alpine Gletscherverhältnisse in Norwegen sich voll⸗ daß man selbst seine Fehler, den zuweilen überkindlich⸗naiven Tert Gastspiel der Kapelle der Marinejugendwehr in Matrosenuniform unter zieht. Er sprach zum Schluß seine Uebeidtencen aus, daß eine und die in seltsamem Gegensatz dazu stehende schwere, auch von Leitung des Kapellmeisters Hermann Wagner. Diese Kapelle konzertiert wesentliche Ergänzung unseres Wissens von den Gletschern durch die Anklängen nicht freie Instrumentierung mit der Zeit liebgewonnen am Himmelfahrtstage (von 5 Uhr an), sowie am Freitag und Sonn⸗ genauere “ Islands zu gewinnen sein werde, auf dessen bat, geht doch trotz alledem der würzige Duft und Hauch vulkanischem Boden sich Gletscher F. goßer Mächtigkeit finden, in des Waldwebens, der Zauber der schlichtempfundenen Volksweise denen Schichten von Eis eln. “ von ihm aus. Die gestrige Aufführung konnte hohen Anforde⸗ v 8 rungen genügen. Auf ihrem alten Platze standen nur Fräulein v.“ 8 Rpothauser (Hänsel) und Fräulein Dietrich (Gretel); beide sind in diesen Aus London meldet „W. T. B.“, daß der Afrikareisende Rollen kaum zu übertreffen, das kindliche Gebaren ist ihnen völlig in Sir Henry Stanley heute früh um 6 Uhr aus dem Leben Fleisch und Blut übergegangen, die gesanglichen Schwierigkeiten ihrer geschieden ist. Henry Morton Stanley, eigentlich James Rowland, Partien überwinden sie mit mühelofer Leichtigkeit. Neu waren zunächst wurde am 28. Januar 1841 bei Denbigh in Wales als Frau Plaichinger und Herr Berger als Besenbinderehepaar, beide stimmlich Sohn eines Farmers geboren und bis zu seinem 13. Lebensjahre vortrefflich disponiert und im Spiel völlig befriedigend. Die Knusper⸗
abend (von 6 Uhr an).
4 2 8
Frankfurt a. M., 9. Mai. (W. T. B.) Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus New York: In der dritten Avenue an der 57. Straße erfolgte auf der Hochbahn ein Zusammenstoß und eine Entgleisung. Die Züge waren gedrängt voll von Passagieren. Die Wagen brannten, mehrere hingen von der Hochbahn⸗ struktur herab. Ein Motorführer wurde getötet, zehn
Ibo bo boah
im Armenhause erzogen, dann ging
und schließlich adoptierte.
dem er seinen Ruhm als Afrikareisender
Orient ausführen. J Nach längerem Aufenthalt an der Küste trat
sehr großen Eskorte von Eingeborenen die Reise nach dem Innern außerordentlichen Schwierigkeiten (28. Oktober) Ujiji am Tanganika und fand Manjema eingetroffen war. Ueber seine Reise berichtete er in der Aufsehen erregenden Schrift: „How
an, erreichte auf unbetretenem Wege unter
hier Livingstone, der kurz zuvor aus
er als Sch New Orleans, wo ihn ein Kaufmann Stanley in die Lehre nahm Später diente Stanley als Freiwilliger in der Armee der Nordstaaten. Nach dem Friedensschluß bereiste er als Zeitungskorrespondent die Türkei und nahm 1867 als Berichterstatter des „New York Herald“ am Feldzuge der Engländer gegen Theodor von Abessynien teil. Im Jahre 1869 gab ihm der Eigen⸗ tümer jenes Blattes, Gordon Bennett jun., jenen Auftrag, mit 9 begründete, schollenen Livingstone in Afrika aufzusuchen; zuvor sollte er der Ein⸗ weihung des Suezkanals beiwohnen und verschiedene andere Reisen im Im Januar 1871 kam Stanley in Sansibar an.
iffsjunge nach
den ver⸗
er mit einer
erzielt wird.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 94. Vorstellung. Manon. Oper in 4 Akten und 6 Bildern von J. Massenet. Text von 8 Meilhac und Ph. Gille. Deutsch von Ferd.
umbert. Anfang 7 ½ Uhr. — Preise der Plätze: eeT 2 12 ℳ, Orchesterloge 10 ℳ, Erster
ang 8 ℳ, Parkett 8 ℳ, Zweiter Rang 6 ℳ, Dritter Rang 4 ℳ, Vierter Rang S. 2 ℳ 50 ₰, Vierter Rang Stehplatz 1 ℳ 50 ₰.
Neues Operntheater. 124. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 56. Billettreservesatz. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersetzt von Wolf Graf Baudissin (Schlegel⸗Tieck). Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 95. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. — Javotte. Ballett in 3 Bildern von J. L. Croze und Emil Graeb. Musik von Camille Saint⸗Saëöns. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. 125. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 57. Billettreservesatz. Lydia. Plauderei in 1 Aufzug von Otto Franz Gensichen. — Mädel sei schlau. Plauderei in 1 Aufzug von Julius Keller. — Der eingebildete Kranke. Lustspiel in 3 Aufzügen von Jean Baptiste Moliére, mit Benutzung der Wolf Graf Baudissinschen Uebersetzung.
Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Mitwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Novella d'Andrea.
Freitag: Rose Bernd.
8 1
v““
Berliner Theater. Mittwoch: Der jüngfte Leutnant. aie. 88
Donnerstag: Der jüngste Leutnant. Freitag: Maria Theresia.
Schillertheater. o. (Wallnertheater.) Mittwoch Abends 8 Uhr: Lumpacivagabundus.
auberposse mit Gesang in 3 Aufzügen von Johann
estroy. Musik von Adolf Müller.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton.
Freitag, Abends 8 Uhr: Haus Rosenhagen.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Pauline. Berliner Komödie in 3 Akten von Georg Hirschfeld.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Pension Schöller.
Freitag, Abends 8 Uhr: Pension Schöller.
Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof Foolofischer Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗ Te. Hoftheaterintendant a. D.) Mittwoch (28. Vorstellung im Abonnement): Apajune.
Donnerstag (27. Vorstellung im Abonnement): Der Wildschütz.
Freitag (27. Vorstellung im Abonnement): Gast⸗ spiel von Frau Auguste Prasch⸗Grevenberg und Nikolaus Rothmühl. Die Stumme von Portici.
Sonnabend (29. Vorstellung im Abonnement): Zum ersten Male: Gasparone.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Postillion von Lonjumeau. — Abends 8 Uhr: Gastspiel von Francesco d'Andrade. Don uan.
Neues Theater. Mittwoch: Kabale und Liebe.
Donnerstag: Salome. Vorher: Logik des Herzens. “
Freitag: Kabale und Liebe.
Sonnabend: Kabale und Liebe.
here sang ein Gast, Frau Arasepp, der man vor 5 Jahren im Berliner Theater als Possensoubrette bereits begegnet sich gut in die ihr fremde Umgebung ein und erfreute sowohl durch den Humor ihres Spiels, wie durch die musikalische Sicherheit ihrer gesanglichen Leistung. Fräulein Parbs (Sandmännchen) und Fräulein Kauffmann (Taumännchen) wurden ihren kleinen Aufgaben ebenfalls gerecht, besonders kam die schöne Stimme Fräulein zur Geltung. Das äußere Bild der Oper hatke gegen früher bedeutend gewonnen. Die neue Walddekoration mit ihrem Tannendunkel und dem lichten Durchblick ist wieder ein Herren Kautsky und Rottonara; ganz sich als Traumbild von wahrhaft 1 Himmelsleiter, die sich in wolkigen Himmelshöhen zu verlieren scheint: eine Wirkung, die durch die äußerst diskrete Anwendung der Lichteffekte Auch das Knusperhäuschen, das Mlöpl zum Schluß wieder verschwindet, um dem Ilsenst ist zweckmäßiger als das frühere. Die musikalische Leitung des Ganzen lag in den Händen des Herrn E. von Strauß, der mit großer Umsicht
närchenhafter Wirkun
st. Sie paßte
auffmanns gut
eisterstück der besonders wohlgelungen ist dann die enthüllende
erscheint und ein Platz zu machen,
Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.)
Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die 300 Tage. (L'enfant du Miracle.) Schwank in 3 Akten von Hanr Gavault und R. Charey. Deutsch von Alfred alm. Donnerstag und folgende Tage: Die 300 Tage.
ZBentraltheater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr:
Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel. Operette in 3 Akten von Rudolf Schanzer und Georg Okonkowskyv. Musik von Victor Hollaender.
Donnerstag und folgende Tage, Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu veee ; en: Die Fledermaus. — Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel.
Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrich. und Universitätsstraße.) Mittwoch: Das elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag bis Sonnabend: Das elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb.
8 “
8 EE111“ Belleallianretheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Mittwoch und folgende Tage, Abends 7 ½ Uhr: Kam'rad Lehmann. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten. (Guido Thielscher in der Titelrolle.) Donnerstag (Himmelfahrtstag): Bei günstiger Witterung: Eröffnung des prachtvollen Sommer⸗ artens. Großes Konzert der Marine⸗ ugendkapelle (Kapellmeister: Herm. Wagner). Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.
Budapest, 9. Mai. von Maurus Jökai ist unter gewaltiger Beteiligun der Bevölkerung verlaufen. Seine Majestät der ich durch den Hofmarschall Grafen Apponvi vertreten lassen, der
dhüifterörafädens und sämtliche Mitglieder des Kabinetts sowie zahl⸗ imni reiche ordnungen beimntspollen Dr. von Berzeviczy hielt die Trauerrede.
Personen wurden schwer, viele leicht verletzt.
(W. T. B.) e önig hatte
waren erschienen. Der Unterrichtsminister
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Susanna Senglier mit Hrn. Leut⸗ nant Felix Hermann (Bulgrin bei Nassow — Okahandja). — Frl. Amanda Peters mit Hrn. Oberleutnant Ernst A. Kathe (Elberfeld).
Verehelicht: Hr. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Emil Kux mit Frl. Amalie Schütte (Berlin). — Hr. Friedrich Wilhelm Graf von Fürstenstein mit Flinor Gräͤfin Einsiedel Reibersdorf)
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Direktor Ludwig Wyneken (Berlin). — Hrn. Hauptmann Winkler (Hagenau i. Els.).
Gestorben: Hr. Oberleutnant Walter Frhr. von Entreß⸗Fürsteneck (Fürstenwalde). — Hr. Amts⸗ Peiezedrat Leonhard von Hahn (Achim). — Fr.
Zeheime Hofrat Helene Hartmann, geb. Kaempf Schöneberg). — Eugenie Freifr. Frank von ürstenwerth, geb. Werner (Sigmaringen). — Fr. Hauptmann elene Ahlers, geb. Bergemann (Schöneberg). — Fr. Emma von Mandelsloh, geb. Weiß (Gotha).
Verantwortlicher Redakteur 34 Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Elf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktien⸗
gesellschaften, für die Woche vom 2. bis 8. ücacles 7. Mai 1904. Sase
E
Das Leichenbegängnis aller Kr se 8
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Deutscher Reichstag. 8.. Sitzung vom 9. Mai 1904. 1 Uhr.
ur dritten Beratung steht zunächst der Gesetzentwurf, betreffend Aenderungen im Finanzwesen des Reichs, auf Grund der in zweiter Lesung unverändert angenommenen Kommissionsbeschlüsse.
In der Generaldiskussion nimmt zuerst das Wort der
Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr von Stengel:
Meine Herren! Die verbündeten Regierungen haben soeben Be⸗ schluß gefaßt über ihre Stellungnahme zu den Beschlüssen des Reichstags in zweiter Lesung über den vorliegenden Finanzreform⸗ gesetzentwurf. Ich habe namens derselben Ihnen folgendes zu erklären: Die verbündeten Regierungen sind gegen die von dem Reichstag in zweiter Lesung beschlossenen Aenderungen des Gesetz⸗ entwurfs nicht ohne ernste Bedenken. (Bewegung.) Sie ver⸗ mögen insbesondere in der Belassung der schwankenden Erträge der Reichsstempelabgaben bei den Ueberweisungssteuern nichts weniger als eine Verbesserung der Vorlage zu erblicken. Sie bedauern namentlich auch die Ablehnung des § 3 des Gesetzentwurfs, der an sich den berechtigten Gedanken zum Ausdruck bringen sollte, daß die Belastung der Haushalte der Einzelstaaten mit ungedeckten Matrikular⸗ beiträgen nicht zur Regel werde, sondern nur ausnahmsweise zur Ueberwindung vorübergehender Schwierigkeiten platzgreifen dürfe. Sie verkennen indessen nicht, daß der Gesetzenwurf auch in seiner jetzigen, vom Reichstag in zweiter Lesung beschlossenen Fassung immerhin noch einen dankenswerten Fortschritt und eine wertvolle Grundlage für weitere Verbesserungen im Haushalte des Reichs und in den finanziellen Beziehungen des Reichs zu den Einzelstaaten enthält. Die verbündeten Regierungen sind deshalb auch ihrerseits entschlossen, dem Gesetzentwurf in der vom Reichstag in zweiter Lesung be⸗ schlossenen Fassung ihre Zustimmung zu erteilen, vorausgesetzt, daß diese Beschlüsse zweiter Lesung, abgesehen von vielleicht nur redaktio⸗ nellen Verbesserungen, jetzt in dritter Lesung aufrechterhalten werden. Wenn also der Reichstag die in zweiter Lesung von ihm gefaßten Beschlüsse in dritter Lesung im wesentlichen aufrechterhalten sollte, so wird bei der demnächst beginnenden dritten Beratung des Reichs⸗ haushaltsetats von seiten des hohen Hauses mit Sicherheit darauf ge⸗ rechnet werden können, daß der vorliegende Finanzreformgesetzentwurf auch Gesetz wird.
Abg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.): Die verbündeten Regierungen stimmen zu, aber sie betrachten unsere Beschlüsse nur als eine Grund⸗ lage für künftige Reformen. Nun sollte man doch meinen, und ich glaube, darin werden auch die anderen Fraktionen mit mir über⸗ einstimmen, daß die drei Versuche, die der Bundesrat gemacht hat, um seinen Standpunkt durchzusetzen, jetzt eine Lehre erhalten haben,
daß der Reichstag nicht den Boden betreten will, auf den ihn die verbündeten Regierungen führen wollen. Für den Bundesrat war
steis die Hauptsache, nur so viel an Matrikularbeiträgen noch zahlen G “
zu lassen, als durch Ueberweisungssteuern gedeckt werden; er hat aber aus dem Verlauf der Debatten von 93, 95 und jetzt den Schluß ziehen dürfen, daß wir einen anderen Standpunkt einnehmen. Die Haltung der Regierung deutet darauf hin, daß man neue Steuern einführen will, und diese will doch der Reichstag vermeiden. Der Bundesrat wird darauf verzichten müssen, die Matrikularbeiträge be⸗ seitigen zu wollen, sondern sich an den Zustand halten müssen, der in Zukunft durch dieses Gesetz geschaffen werden soll. 8
Abg. von Kardorff (Rp.): Der Vorredner hat gesagt, der ganze Reichstag hätte sich mit dem Prinzip einverstanden erklärt, die Matrikularbeiträge nicht aufzuheben. Das ist unrichtig. Mein Freund Otto Arendt hat ausdrücklich gesagt, deß meine Partei⸗ genossen auf dem Boden stehen, den seinerzeit der Fürst von Bismarck als den einzig richtigen bezeichnet hat, daß das Reich nicht zum lästigen Kostgänger bei den Einzelstaaten zu machen sei. Wenn der Vorredner dann betont hat, der ganze Reichstag habe durch diesen Beschluß gezeigt, daß er nicht gesonnen wäre, neue Steuern zu bewilligen, so ist auch das eine Folgerung, der ich durchaus wider⸗ sprechen muß. Wir halten im Gegenteil neue Steuern für notwendig, wenn Deutschland überhaupt auf der Höhe bleiben soll, auf die die Weltgeschichte es bisher gestellt hat. Ich verwahre also meine Partei⸗ genossen durchaus gegen diejenigen Schlußfolgerungen, die der Vor⸗ dem mit überwiegender Mehrheit gefaßten Beschluß ge⸗ zogen hat. 8
Abg. Dr. Sattler (nl.): Ich ergreife auch nur das Wort, um gegen die Schlußfolgerungen des Abg. Pachnicke Verwahrung einzu⸗ legen, wenn ich auch nicht mit dem Abg. von Kardorff die Notwendig⸗ keit neuer Steuern betonen möchte. Ueber die Zukunft Prophezeiungen auszusprechen, halte ich mich auch nicht für verpflichtet. Ich glaube, nachdem nunmehr Uebereinstimmung über dieses Gesetz erzielt ist, könnten wir ohne weitere Worte diesen Beschluß annehmen.
Abg. Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.): In der Hinsicht war die Auffassung des Abg. Pachnicke doch wohl zutreffend, daß die Mehr⸗ heit des Reichstags hat ausdrücken wollen, daß die Wirkungen der Matrikularbeiträge in bezug auf das Verhältnis der Einzelstaaten zum Reich erhalten bleiben sollen. Auch das Zentrum hat darauf hin⸗ gewiesen, daß, wenn auch ein Teil der Ueberweisungssteuern beschränkt wird, doch die dem Reichstag gegebene Kontrolle erhalten bleiben soll. Nun hat der Staatssekretär dem Sinne nach gesagt, die gegen⸗ wärtige Vorlage sei nicht das Endsiel der Bestrebungen, sondern sie arbeiteten hin auf eine gänzliche Beseitigung der Matrikularbeiträge. Das ist der erste Schritt auf einer nach unserer Meinung abschüssigen Bahn. Ich möchte dem Reichstag nahelegen, den kleinen Finger zurückzuziehen, sonst ergreift die Regierung die ganze Hand.
Staatssekretär des Reichsschatzamts Freiherr von Stengel:
Meine Herren! Ich habe in der Erklärung, die ich namens der verbündeten Regierungen abgegeben habe, ausdrücklich hervorgehoben, daß sie auch in der Fassung, die die Vorlage durch die Beschlüsse zweiter Lesung des Reichstags erhalten hat, noch immer einen dankens⸗ werten Fortschritt und eine wertvolle Grundlage für weitere Verbesserungen im Haushalt des Reichs und in den finanziellen Beziehungen zwischen ihm und den Einzelstaaten erblicken. Nun muß ich sagen, wenn man sich die Lage der Reichsfinanzen ver⸗ gegenwärtigt, wie sie sich augenblicklich präsentiert, so, meine ich, sollte
das ganze Haus einmütig es nur begrüßen müssen, o
bündeten Regierungen bestrebt sind, auf eine Verbesserung dieser Lage hinzuarbeiten. Glänzend sind unsere Finanzen wahrlichnicht!
Abg. Fritzen⸗Düsseldorf (Zentr.): Meine politischen Freunde können dem Gesetz nur zustimmen, wenn die Möglichkeit, Matrikular⸗ beiträge zu erheben, nach wie vor fortbestehen bleibt. Wir sehen in dieser Möglichkeit die alleinige Ursache, um vor gewissen Steuer⸗ vorlagen geschützt zu sein.
Abg. Freiherr von Richthofen⸗Damsdorf (d. kons.): Ich muß entschieden Einspruch erheben gegen das, was der Abg. über die Motive, aus denen wir der Vorlage zustimmen, gesagt hat. Wir behalten uns jede Erwägung darüber, in welcher Form die Reichsfinanzreform fortzuführen ist, vor und sind uns selbst noch nicht schlüssig darüber.
Der § 1 wird darauf gegen die Stimmen der Linken an⸗
genommen.
Zum § 2 wird ein Antrag Sattler⸗Schrader, der eine genauere Definierung des bisher in der Verfassung noch nicht vorkommenden Ausdrucks „Ueberweisungen“ anstrebt, abgelehnt, nachdem der
Abg. Dr. Spahn (Zentr.) erklärt hat, es genüge, daß festgestellt sei, was unter Ueberweisungen zu verstehen sei.
Der § 2 wird nach den Beschlüssen zweiter Lesung an⸗ genommen. Dearauf wird das Gesetz im ganzen gegen die gesamte Linke angenommen.
Es folgt die dritte Lesung des Reichshaushalts⸗ etats für 1904 in Verbindung mit dem Etat der Schutz⸗ gebiete für 1904.
Die Generaldiskussion eröffnet der
Abg. Bebel (Soz.): Als ich am 14. April die auswärtigen Verhältnisse behandelte und von der ständigen Isolierung Deutschlands in Europa sprach, trat der Reichskanzler dieser Auffassung entgegen. Nach seinen Ausführungen sollte meine Befürchtung wie auch die des Grafen zu Reventlow gänzlich unbegründet sein. Nun kam am 30. April der Deutsche Kaiser auf der Rückreise von Italien nach Karlsruhe und erwiderte dort auf eine Ansprache des Bürgermeisters (Redner verliest den Text der Antwort) auch mit dem Hinweis auf die Stellung Deutschlands zu Frankreich. Dieser Hinweis hat starkes Aufsehen erregt, das noch verstärkt wurde, als bei der Einweihung der neuen Rheinbrücke bei Mainz ähnliche Worte fielen. Alle diese Bemerkungen haben lebhafteste Aufmerksamkeit erregt und die ver⸗ schiedenartigsten Kommentare hervorgerufen. Man wollte daraus er⸗ kennen, daß die auswärtigen Beziehungen sich keineswegs so ruhig an⸗ sehen, wie es der Kanzler dargestellt habe; die französische Presse hat diese Aeußerung dargestellt als den Ausfluß der Verärgerung des Kaisers uͤber den begeisterten Empfang, den französische Ab⸗ ordnungen und der Praͤsident der Französischen Republik Loubet in Italien gefunden haben. Zweifellos besteht eine Beziehung zwischen Italien und Deutschland, anderseits aber kann nicht bestritten werden, daß die Stimmung der italienischen Bevölkerung weit mehr auf französischer als auf deutscher Seite steht. Nach⸗ meiner Wahrnehmung macht sich in weiten Kreisen aller Kultur⸗ nationen eine weitgreifende Antipathie gegen Deutschland bemerkbar. die ich für sehr bedenklich halte. Das Denkmal Friedrichs des Großen ruht heute unausgepackt in einem Winkel in Washington; das Goethe⸗