1904 / 116 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

164“ 8 ““ FS ““ 8 der Bund, gleich unserer mittelalterlichen Feme, auch Todesurteile, und zwar durch Vergiftung, vollstrecken läßt. Eine wichtige Rolle bei der Be⸗ tätigung des Bundes spielt die nächtliche Trommelsprache, durch die in unglaublich kurzer Zeit auf große Entfernungen Nachrichten verbreitet werden, vor allem die Befehle der Geheimbünde. Wie wenig das Geheimhalten der Zugehörigkeit zu einem Bunde beabsichtigt ist, und wie harmlos ihre Zwecke häufig sind, beweisen 88 an der roten Papageienschwanzfeder erkennenden Mitglieder einer Verbindung, deren Zweck gemeinsames Vergnügen, namentlich der Tanz, ist. Im s doch nicht mehr bei den Duallanegern, besteht auch ein Bund der Stelzengänger, die auf 1 ½ m langen, am Unterschenkel festgebundenen Stelzen laufen. In dieser Kunst haben überall im Lande schon die Kinder groh Uebung. Den Antilopenkopf tragen die „Bajong“ als Abzeichen ei ihren festlichen Aufzügen vor sich her. Die Abzeichen schmücken 8 noch auf mancherlei Art aus, wobei auch der deutsche

eichsadler Verwendung findet. Die „Mungi“ sind kenntlich an ein oder zweimal kreuzweise über Brust und Bauch geführter Tätowierung. Eine vornehme Verbindung sind die „Gingu“, die alle Unfreien ausschließen, und z. B. den König Aqua nicht aufnehmen wollten, weil sein Vater noch Sklave gewesen war. Ein eigentümlicher Brauch der Dualla besteht in der von 5 zu Zeit vorgenommenen Ersäufung aller Hausgötzen und ihrem

rsatz durch funkelnagelneue Götzenbilder. Der Vortragende ist indessen

8 ““ 8 6 8 Webers vergleichbar, das die Fäden in gleichmäßiger Entfernung von⸗ einander erhält, und bleiben nachher häufig in Verbindung mit dem Geflecht, z. B. als Henkel, im Fall Körbe geflochten worden sind. Es ist erstaunlich, was von den Indianern in dieser Kunst ge⸗ leistet wird und wie mannigfaltig die Verwendungen zu Matten, Decken, Feueranfachern, Taschen, Körben ꝛc. sind. Professor von den Steinen gab in der Diskussion noch weitere Erklärungen. Nach seinen Beobachtungen ist die Flechtkunst geradezu als der Anfang der Kultur bei den Indianern zu bezeichnen, denn diese Ergebnisse geometrischer Verknüpfung regten zu entsprechender Anwendung auch auf anderen Gebieten an. Es ist daher ein berechtigter Kult, den die Indianer mit ihren Geflechten treiben, wenn sie jedem Muster einen besonderen Namen geben und mit jedem bestimmte Vorstellungen und dem ent⸗

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sprechend Anwendungen verknüpfen. Theater und Mufik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Donnerstag,

als zweiter Abend von Richard Wagners Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ „Siegfried“ in Szene. Die Besetzung lautet: Siegfried: Herr Grüning; Mime: Herr Lieban; Wanderer: Herr Bachmann; Alberich: Herr Nebe; Brünnhilde: Frau Plaichinger; Waldvogel: Fräulein Dietrich; Erda: Frau Dr. LEEIEöe als Gast. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. (Aufang 7 Uhr.)

e.

Der Vortrag über das „Radium“ wird von Herrn Dr. Donath noch einmal am Sonnabend, den 21. d. M., Abends 8 Uhr, im Hör⸗ saal der „Urania“ (Taubenstraße 48/49) wiederholt. Im wissenschaftlichen Theater findet der Vortrag „Die Insel Rügen“ allabendlich statt. Er ist mit farbigen Lichtbildern ausge⸗ stattet und macht den Zuhörer nicht allein mit den landschaftlichen Schönheiten der interessanten Insel bekannt, sondern vor allem auch mit ihren geologischen und biologischen Eigenheiten, sowie mit ihrer vorgeschichtlichen Bedeutung. 11X“X

Wilhelmshaven, 17. Mai. (W. T. B.) Das mit dem Fischereischutz beauftragte Torpedoboot traf heute früh bei der Insel Juist zwei Fischereidampfer beim unerlaubten Fischen. Es waren dies der englische Dampfer „Seal“ und der belgische Dampfer „Leonie“ aus Ostende. Die Kapitäne wurden in Wilhelmshaven verhaftet, die Fanggeräte und der

Fang beschlagnahmt.

Wiesbaden, 17. Mai. (W. T. B.) Das Institut colonial international hat heute hier unter dem Vorsitz Seiner Hoheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg seine Tagung begonnen. Vizepräsidenten des Instituts sind zur Zeit der frühere holländische Finanzminister Dr. Pierson und der Konsul

Qualität

8

1 C“ ichte von deutsch

mittel

gut

Durchschnitts⸗

Außerdem wurden am Markttage

nicht sicher, ob ersteres nicht vielmehr eine Huldigung gegen die 3 Dr. N.

Wassergeister ist, deren Hilfe man wahrzunehmen glaubt, wenn bei der Im Neuen Königlichen Operntheater gelan t morgen Vohsen⸗Berlin. Der Direktor der Kolonialabteilung des

Jagd auf die Manga oder Seekuh diese große Robbe sich auf die Seite als vorletzte Vorstellung vor den Ferien Freytags Lustspiel „Die Auswärtigen Amts Dr. Stuebel im Namen der Reichs⸗ 8 1 Verkaufs⸗ preis

legt, und der Jäger sie mit dem Speer in die Weichteile des Leibes Journalisten zur Aufführung. Hauptmitwirkende sind die 85 regierung und Dr. Siebel im Namen der Wiesbadener Ab⸗ ; 8 8 . 1 Menge Molenar, Christians, Vollmer, Oberländer, Arndt, Boettcher, Hertzer, teilung der Deutschen Kolonialgesellschaft begrüßten die Erschienenen. . Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner wert

fer 9 Eersctannger 1 Deppel- Surch. Schatzung veetavft zentner schnitts E zentner

treffen kann. Dann haben die Wasserzgeister die Seekuh umgedreht und dem Jäger sein Handwerk erleichtert. Mit den Erdgeistern glaubt man sich ebenso wegen des Gedeihens der Feldfrüchte auf gutem Fuße halten zu müssen. Auch an neekische Geister, Kobolde, wird geglaubt. Von einem neunköpfigen Wesen dieser Art werden Geschichten erzählt, die an unsere Rübezahlmärchen erinnern. Sehr verbreitet ist der Glaube an Zauber und Zauberer. Seuchenschutz wird erreicht, wenn man über den Weg zum Dorfe galgenartige Tore errichtet, dabei Hühner opfert und daran allerhand geroͤtete Tiere hängt. Ein Gottesurteil besteht darin, daß man dem Angeschuldigten das feste Blatt einer Palme in die Hände gibt. Ge⸗ lingt es ihm, dieses zu zerreißen, so ist er von der Anschuldigung gereinnt. Der Medizinmann spielt auch bei den Dualla eine große Rolle; doch ist er nicht so sehr unbedingte Respektsperson wie bei anderen Naturvölkern, denn Händel mit ihm seitens der Verwandten eines Kranken oder Gestorbenen sind an der Tagesordnung. Es wird auch an die Möglichkeit eines Fern⸗ zaubers geglaubt. Sehr merkwürdig ist die Wirkung eines Zaubers, der den Jäger den Tieren unsichtbar machen soll. Ihn benutzen namentlich die Elefantenjäger. Groß ist stets die Freude über den neuen Mond, vor dessen Erscheinen man sich zusammenbegibt und Ausschau hält; glücklich ist derfjenige, der ihn zuerst erblickt. Im nordöstlichen Gebiet von Kamerun besteht die Sitte, die Leichen der Verstorbenen, Kinder aus⸗ enommen, zu öffnen und ihnen allerlei Gerät, das ihnen im Leben besonders lieb gewesen, mit ins Grab zu legen, nur mit dem Gewehr macht man eine Ausnahme. Vor den Dörfern in diesem Landesteile sieht man 11 von irdenen Töpfen, deren Böden durch⸗ löchert sind. ei allen Todesfällen werden von den An⸗ gehörigen der Verstorbenen Beiträge zu diesem seltsamen Erinnerungsmal geliefert. Ueber die noch immer, wenn auch heimlich, geübte Anthropophagie hat der Vortragende weitgehende Untersuchungen angestellt. Er glaubt danach nicht, daß sie wegen Nahrungsmangels, des Fleischgenusses, noch weniger der Gourmandise wegen erfolge, sondern nur entweder als Totenopfer, etwa beim Tode eines großen Häuptlings, oder in dem Glauben, in den Besitz wert⸗ voller Eigenschaften der verzehrten Krieger zu gelangen. Letzteres gilt namentlich von dem Genuß der Gehirne getöteter Gefangener. Die erstere Ursache trat vor mehreren Jahren bei der Leichenfeier King Bells zutage. Damals weigerten sich tagelang eingeborene Bootsführer, ihrer Amts zu walten, aus Furcht, ergriffen und King Bell als Be⸗ gleitung mitgegeben zu werden. Dabei ist das Merkwürdige, daß den Dualla, mit Ausnahme der oben angeführten kindlichen Vorstellungen vom Wirken der Erd⸗ und Wassergeister, eigentlich jede Vorstellung von einer überirdischen Macht und von einem Fortleben nach dem Tode fehlt. In der sich anschließenden Diskussion bestätigte Herr Staudinger aus eigener Erfahrung und Anschauung, was der Vor⸗ tragende über die Reste des Kannibalismus in Kamerun gesagt hatte, und fügte 8 einige Beobachtungen über Suggestion und Schlangen⸗ kultus hinzu sowie über die wahnsinnige Furcht der Neger vor Giften aller Art. An die Möglichkeit des Unsichtbarmachens wird namentlich in den Haussaländern allgemein geglaubt.

Als zweiter Vortragender sprach Dr. Max Schmidt unter Begleitung zahlreicher Lichtbilder und Vorzeigung vieler Original⸗ proben 82. die Ableitung südamerikanischer Geflechtsmuster aus der Technik des Flechtens“. Es ist höchst wunderbar, festgestellt zu sehen, wie eine Anzahl südamerikanischer Indianerstämme durch die von ihnen mit großer Geschicklichkeit geübte Kunst des Flechtens einfachsten Materials zu Musterungen gelangt sind, z. B. zu dem klassischen Mäander⸗ muster, die andere Völker auf anderen, wenn auch verwandten Wegen, durch die Ausbildung der Kunst des Webens, erreicht haben. Das indianische Flecht⸗ material war von Anfang an und ist heute noch das getrocknete Blatt der Palme, und zwar sowohl das gefiederte, als das fächerartig um einen Mittelpunkt gruppierte Blatt. Die Blattrippen dienen in allen Fällen während der Arbeit als Basis, etwa dem Riet des

Eichholz, die Damen von Mayburg und Schramm. Im Theater des Westens wird die Operette „Die Fleder⸗ maus“ außer mergen abend noch am nächsten Sonntagnachmittag

gegeben. Fräulein Antonie Tetzlaff vom Hamburger Thaliatheater hat

mit Direktor Dr. Martin Zickel einen Vertrag abgeschlofsen, nach welchem sie für zwei Jahre für je drei Monate in den Verband des Lustspielhauses in Berlin (Friedrichstraße 236) eintritt.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet der Organist Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzkirche das nächste Konzert unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran), Fräulein Marta Ludewig (alt), Herrn Ludwig Schubert (Tenor) und Herrn Walter Kratz (Violine). Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 18. Mai 1904.

Das Zentralkomitee vom Roten Kreuz nahm in seiner unter dem Vorsitze des Generals der Infanterie z. D. von Spitz am 10. d. M. abgehaltenen Sitzung zunächst einen kurzen Bericht über den weiteren gedeihlichen Verlauf der Hilfstätigkeit zu Gunsten der Unterstützungsbedürftigen in Südwestafrika und Ostasien entgegen und erledigte hierauf eine Reihe von Anträgen der Provinzialvereine vom Roten Kreuz, der Genossenschaft freiwilliger Krankenpfleger im Kriege und anderer Organisationen vom Roten Kreuz.

Die Tätigkeit der Zentralpolizeistelle zur Bekämpfung des internationalen Mädchenhandels in Berlin, deren Wirksamkeit sich bisher nur auf Preußen erstreckte, ist, nachdem sämt⸗ liche außerpreußischen Bundesregierungen und der Kaiserliche Statthalter in Elsaß⸗Lothringen sich hiermit einverstanden er⸗ klärt haben, jetzt auf das ganze Reich ausgedehnt worden. Hierdurch wird erreicht, daß alle in Deutschland zur Kenntnis der Behörden gelangenden Fälle von Mädchenhandel der Zentralpolizeistelle mitgeteilt werden. Diese führt eine Liste der ihr bekannt gewordenen Mädchenhändler, hat ein Album mit Photo⸗ graphien von bestraften Händlern angelegt und tauscht ihre Erfahrungen mit den anderen Polizeibehörden aus. So ist zu hoffen, daß die im Verhältnis zu anderen Ländern verhältnismäßig geringe Zahl von Verschleppungen deutscher Mädchen nach ausländischen schlechten Häusern immer geringer werden wird.

Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlassene Waisen hat sein neubegründetes Erholungsheim in Miersdorf b. Zeuthen eingeweiht. In erster Linie hat der Verein diese Einrichtung der Frau Geheimrat Lieber⸗ mann, sowie Herrn und Frau Rittergutsbesitzer Israel zu verdanken; letztere haben ihr Herrenhaus zu Miersdorf mietefrei überlassen. Andere Wohltäter, unter ihnen große Berliner Firmen, haben sich an der Ausschmückung und Instandsetzung des Heims beteiligt. Die vom schönsten Wetter begünstigte Feier, der zahlreiche Vorstandsmitglieder beiwohnten, wurde mit Ansporachen des Ehrenpräsidenten des Erziehungsbeirats und des Pastors Schlegel eingeleitet. Das Heim soll jährlich mindestens 30 weibliche Pfleg⸗ linge abwechselnd zu je 10 für 2 Monate aufnehmen. Es steht unter der Leitung des Fräulein Schlegel und unter ständiger ärztlicher Auf⸗ sicht. Ihm werden solche Pfleglinge zugewiesen, die zu schwach sind, um einen Beruf zu ergreifen und die einer sorgfältigen ärztlichen Beaufsichtigung bedürfen. Daneben bleibt die Versendung schwächlicher Waisen auf Stellen bei Förstern, an die See usw. bestehen. Es sind in diesem Frühjahre schon wieder über 50 Vereinspfleglinge dorthin abgereist. Für Miersdorf wird die Spende eines gebrauchten Harmoniums oder Klaviers erbeten.

Der Generalsekretär des Instituts, frühere Generalgouverneur des Congostaats Janssen erstattete ausführlichen Bericht über die bis⸗ herigen wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts seit zehn Jahren. Es wurde beschlossen, als neue Publikation eine Sammlung der Materialien über die Formen und Organisation der kolonialen Gesetz⸗ gebung in den verschiedenen Staaten zu veranstalten. Die Bearbei⸗ tung übernahm für Frankreich Chailly⸗Bert, für England Sir

erbert Jerningham, für Deutschland der Admiralitätsrat, Pro⸗ fessor Dr. Köbner, für Holland van Deventer. Chailly⸗Bert sprach hierauf über die beste Methode der Gesetzgebung für Kolonien. Die sehr angeregte Debatte behandelte namentlich die Rolle, die den alten Stammesrechten der Eingeborenen vorbehalten werden müsse, und ferner die Frage, wie weit die Gesetze in den Kolonien selbst oder aber im Mutterlande gemacht werden müssen. An der Debatte beteiligten sich der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, der Reichstags⸗ abgeordnete Prinz von Arenberg, Graf von Hutten⸗Czapsky, Admi⸗ ralitätsrat Köhner, Konsul Vohsen, Legationsrat Zimmermann, Sir Herbert Jerningham, der frühere Generalgouverneur von Nieder⸗ ländisch⸗Indien Pijnacker Horwijk, Oberst Thyß und andere. Der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg schloß die heutige Sitzung mit einem Dank an den Berichterstatter Chailly⸗Bert.

Essen (Ruhr), 17. Mai. (W. T. B.) Der Schnellzug 89 Hagen Duisburg fuhr heute nachmittag 3 Uhr 7 Minuten über das Haltesignal eines zwischen den Stationen Essen H. B. und Kray S. zum Zwecke des Umbaues einer Brücke neu hergestellten Blockes durch und auf dem Sicherheitsstumpfgleis bis zum Prell⸗ bock, wo die Lokomotive mit den beiden Vorderachsen entgleiste. Sonstiger Schaden ist nicht eingetreten, Personen wurden nicht verletzt. Der Zug fuhr mit 42 Minuten Verspätung weiter.

Eßlingen, 18. Mai. (W. T. B.) Heute wurde hier das von dem Stuttgarter Bildhauer Kiemlen geschaffene Lenau⸗Denkmal, das erste auf deutschem Boden, enthüllt.

Lübeck, 17. Mai. (W. T. B.) Hier ist heute ein schweres Gewitter, verbunden mit einer Windhose, niedergegangen, das vielfachen Schaden anrichtete; mehrere Fabrikschornsteine, zahlreiche große Bäume und viele Däͤcher fielen dem Unwetter, das schnell vorüberging, zum Opfer.

London, 17. Mai. (W. T. B.) Die Trauerfeier für Stanley in der Westminsterabtei gestaltete sich zu einer groß⸗ artigen Feierlichkeit. Ihre Majestäten der König und die Königin von England, sowie der König der Belgier hatten Vertreter geschickt. Eine ausgewählte Trauerversammlung wohnte er HB bei und geleitete die Leiche zur Bestattung nach

irbright.

b

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

London, 18. Mai. Eine bei „Lloyds Agentur“ ein⸗

gegangene Depesche aus Niutschwang von gestern meldet: Eine japanische Division landete gestern in Kaitschou unter dem Schutze der Geschütze der japanischen Kriegsschiffe. Die Division rückt in der Richtung auf Niutschwang vor, wo die Japaner demnächst erwartet werden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Schillertheuter. o. (Wallnertheater.) Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.) „An den Pfingstfeiertagen: Von 6 Uhr an: Früh⸗

konzert.

niedrigster

höchster

4

niedrigster höchster

niedrigster

höchster

Doppelzentner

(Preis unbekannt)

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 102. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Zweiter Abend: Siegfried in 3 Akten. (Erda: Frau Dr. Sachse⸗Friedel, als Gast.) Anfang 7 Uhr. 8 der Plätze: Fremdenloge 12 ℳ, Orchester⸗ oge 10 ℳ, Erster Rang 8 ℳ, Parkett 8 ℳ, Zweiter Rang 6 ℳ, Dritter Rang 4 ℳ, Vierter Rang Sitzplatz 2 50 ₰, Vierter Rang Steh⸗ platz 1 50 4₰.

Neues Operntheater. 132. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 64. Billettreservesatz. Die Journalisten. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Overnhaus. 103. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henrr Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Merimée. Ballett von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. 133. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 65. Billettreservesatz. Sonderabonnement B 20. Vorstellung. Sappho. Trauerspiel in 5 Auf⸗ zügen von Franz Grillparzer. Anfang 7 ½ Uhr. (Letzte Vorstellung vor den Ferien.) 4

Deutsches Theater. Donnerstag: Die ver⸗ sunkene Glocke. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Rosenmontag.

Sonnabend: Rose Bernd.

Berliner Theater. Donnerstag: N König Heinrich.

Freitag; Maria Theresia.

Sonnabend jüngste Leutnant.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Geizige. Lust⸗ spiel in 5 Akten von Molière. Hierauf: Der ein⸗ gebildete Kranke. Lustspiel in 3 Akten von Moliere. Freitag, Abends 8 Uhr: Pension Schöller. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Pension Schöller. bofe in 3 Aufzügen von Carl Laufs. Nach einer

dee von W. Jacoby.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Geizige. Hierauf: Der eingebildete Kranke.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Pension Schöller.

Im Garten täglich: Großes Militärkonzert.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof Fooloßische Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗ erzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) Donnerstag: Wohltätigkeitsvorstellung (28. Vorstellung im Abonne⸗ ment): Die Fledermaus.

Freitag (28. Vorstellung im Aböonnement): Gasparone. 8

Sonnabend (30. Vorstellung im Abonnement): Don Juan.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: d Fledermaus. Abends 7 ½ Uhr: Der Wild⸗

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Rigoletto. Abends 7 ½ Uhr: Gasparone.

Neues Thenter. Donnerstag: Kabale und Liebe.

Freitag. Einen Jux will er sich machen.

Sonnabend: Einen Jux will er sich machen.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die 300 Tage. (L'enfant du Miracle.) Schwank in 3 Akten von —— Gavault und R. Charey. Deutsch von Alfred alm. Freitag und folgende Tage: Die 300 Tage.

Bentraltheater. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel von Paula Worm. Der Sonnenvogel. Operette in 3 Akten von Rudolf Schanzer und Georg Okonkowsky. Musik von Victor Hollaender.

Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Der Sonnenvogel.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zu halben Preisen: Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson und Antony Mars, deutsch von Emil Neumann.

Sonntag und Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zu ganz kleinen Preisen: Minna von Barnhelm. Abends 8 Uhr: Madame Bonivard.

Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Donnerstag: Das elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb. Anfang 8 Uhr.

Freitag und Sonnabend: Das elfte Gebot. Hierauf: Der D 8 b

8.

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Donnerstag und folgende Tage, Abends 7 ½ Uhr: Kam’'rad Lehmann. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)

Im Garten von 6 Uhr Abends an: Großes Konzert der Marine⸗Iugendkapelle.

111414“*“ Familiennachrichten.

Verlobt: Margarete Freiin von Kirchbach mit rn. Dr. phil. Eberhard Frhrn. von Danckelman Blankenburg a. H. —Groß⸗Lichterfelde). Frl.

Käthe Dietze mit Hrn. Amtsrichter Karl Ulrich Reimar (Pirna-— Myslowitz O.⸗S.).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Gebhard von Alvensleben mit Frl. Dora von Lucke (Mücken⸗ hain). Hr. Oberleutnant Günther von Froreich mit Frl. Johanna Zimmermann (Stuttgart). Hr. Leutnant Herm. Ritter und Edler von Zech mit Frl. Marie Lange (Crefeld).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen von Alten (Friedenau). Hrn. Harry Grafen Sierstorpff Eine Tochter: Hrn. Ober⸗ eutnant Kirsch (Oppeln)

Gestorben: Hr. Wirklicher Geheimer Oberfinanz⸗ rat Bernhard Schulze (Berlin). Hr. Rudolf Reichsburggraf und Graf zu Dohna (Schloß Hiller⸗Gaertringen). Hr. Rittergutsbesitzer und Major a. D. Curt Hoeppner (Tonnin auf Wollin). Hrn. Oberregierungsrat Moehrs Tochter Gertrud (Danzig).

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Allenstein . Marggrabowa EEu““ Ostrowo i. P. Schneidemühl... ““ b-5858 Wsern i. Schl. .“ E“ Neustadt O.⸗S. Hannover. Hagen i. W. .. ““ EEE1I111““ Schwabmünchen. fullendorf... schwerin i. M.. Saargemünd .

Günzburg . Memmingen .. Schwabmünchen. Waldsee i. Wrttbg.

ullendorf 1

Allenstein . Marggrabowa Ostrowo i. P. Schneidemühl öö“““ Breslau. Freiburg i. Schl. Glatz. 2

Glogau . . 1 Neusladt O.⸗S.

Hannover. Emden

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Allenstein Marggrabowa Thorn Ostrowo i. P. Schneidemühl I Breslau. Freiburg i. Schl. Glaß.. Neustadt O.⸗S. Hannover .. Hagen i. W.. Ehingen... Pfullendorf. Schwerin i. M.

Allenstein... Marggrabowa. 1“ Ostrowo i. P.. Schneidemühl E“ be i. Schl. Glogau . Neustadt O.⸗S. annover. mdeen Hꝛgen 6 AZA1öI16“ Schwabmünchen 1e6* Waldsee i. Wrttbg. Pfullendorf.. Schwerin i. M.. Saargemünd.

Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für

16,50

17,20 17,60 15,10 16,00 16,80 16,50 17,60 17,30 16,00 16,00 17,50

17,60 15,00

16,00 16,80 16,60

16,50

17,30 18,00 15,10 16,90 17,00 16,90 17,60 17,40 16,10 16,50 17,50

17,60 15,00

*

16,00 16,80 16,60 17,00

(enthülster Spelz, Dinkel, Fesen)

11,00 12,90 10,80 12,40 13,50 11,10 11,40 11,00 11,70 11,40 13,50 11,20 13,00 13,75 11,40 14,00 12,20 12,40 12,56 13,00 11,50 13,20

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17,40 17,30 18,70 17,50

15,50 17,40 17,50 17,60 17,80 17,80 16 30 17,00 17,78 16,20 17,70 16,80 15,60 17,20

16,60 17,00 16,70 17,12 17,00

Roggen.

13,63 13,40 13,00 11,70 12,60 12,90 12,20 12,20 12,90 12,60 12,80 13,30 12,10 13,50 14,37 12,60 14,20 12,00

eizeu.

18,30 17,60 18,80 17,60 18,40 15,70 17,50 17,80 17,60 17,90 18,10 16,40 17,00 18,06 17,20 17,80

16 50 17,40

17,20 17,30 16 80 17,30

13,75 13,40 13,20 11.80 12,80 13,10 12,30 12,40 12,90 12,70 12,90 13 40 12,50 14,00 14,68 13,60 12,40 14,10

Gerste.

13,45 12,70 12,60 11,30 13,00 13,90 13,20 13,20 12,40 12,70 16,00 15,00

e r.

14,40 12,70 13,20 11,00 12,60 13,70 11,80 11,90 11,50 11,90 11,80 14,10 11,90 14,00 14,00 12,40 14,60 12,40

12,70

1,85 13,40

18,30 18,10 19,00 17,70 18,40 15,70 18,00 18,00 18,00 17,90 18,20 16,50 17,50 18,06 17,20 17,80

16,50 17,40

17,20 17,30 16,80 17,30

12,00 13,13

12,40

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet⸗ Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.