Mannigfaltiges. Berlin, den 20. Mai 1904.
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Im Abgeordnetenhause trat gestern mittag der Vater⸗ ländische Frauenverein zu seiner 38. Hauptversammlung zusammen, der Ihre Majestät die Kaiserin und Königin in der Hofloge beiwohnte. Nach einleitendem Gesang des Domchors
richtete der Vorsitzende, Geheime Regierungsrat Dr. Hassel⸗
Dresden Worte der Begrüßung an Ihre Majestät und die Versamm⸗ lung und widmete den verstorbenen Mitgliedern des Vereins einen Nach⸗ ruf. Sodann erstattete der Schriftführer des Hauptvorstands, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat von Roux, Direktor im Ministerium des Königlichen Hauses, den Jahresbericht. Von den vielgestaltigen
Arbeiten des vergangenen Jahres hob er zunächst die große Hilfs⸗ aktion des Vereins zu Gunsten der durch die Ueberschwemmungen Ge⸗ schädigten hervor und erwähnte mit Dank auch den Besu Ihrer Majestät der Kaiserin in den Notstandsgebieten. Es wurden verteilt: an Schlesien 45 000 ℳ, an Posen 21 000 ℳ, an Brandenburg 10 000 ℳ, an Westpreußen 6000 ℳ Die Vereinstätigkeit wurde auch auf die Orte im Ueberschwemmungsgebiet, wo sie noch nicht bestand, ausgedehnt. Auch die nootleidenden Ostseefischer an der pommerschen Küste wurden mit 5000 ℳ unter⸗ stützt. Ebenso hat der Vaterländische Frauenverein, zum Teil mit Staatsmitteln und Subvention Seiner Majestät des Kaisers, 67 Schwestern zur Bekämpfung der granulosen Augenkrankheit in Ostpreußen eingestellt. Das allseitige planmäßige Vorgeben hat schon recht gute Erfolge gehabt. Die laufende Tätig⸗ keit des Vereins und seine Entwickelung hat sich auch im vergangenen Jahre auf derselben aufsteigenden Linie bewegt. Zu den vorhandenen 1075 Zweighilfsvereinen sind 57 neue getreten, 4 sind aufgelöst, 3 haben sich den betreffenden Kreisverbänden angeschlossen. Die Gesamtzahl der Kreis⸗ und Hilfsvereine beträgt jetzt 1125. Die Mitgliederzahl ist um 14 729, nämlich auf 267 130 gestiegen. Die Gesamteinnahmen betragen 5 177 070, die Aus⸗ gaben 4 395 158 ℳ, die Kassen⸗ Vund Kapitalbestände 8 266 697 ℳ, der Wert der Grundstücke und Anstalten 6 441 881 ℳ, der Gesamtvermögenswert also 14 708 278 ℳ Das Hauptbestreben des Vaterländischen Frauenvereins gilt jetzt der Ausdehnung der Gemeindekrankenpflege und der Kleinkinder⸗ schulen. Die Gesamtzahl der im Dienste des Vereins befindlichen Krankenpflegerinnen beträgt 2576. Die Anregungen für ein Zu⸗ sammengehen mit den Organen der Arbeiterversicherung bringen immer reichere Früchte, namentlich, soweit es sich um die Landesversicherungsanstalten handelt. Der Schriftführer richtete zum Schluß einen sehr warmen und dringenden Appell an die Ver⸗ sammlung, immer weitere Gegenden mit einem Netze von Kranken⸗
pflegestationen zu überziehen. Es gelte, unsere staatlichen und sozial⸗
politischen Einrichtungen durch eine Organisation der Liebe zu er⸗ gänzen und damit die sozialen Gegensätze versöhnen zu helfen. — Nachdem noch der Vorsitzende, Geheime Regierungsrat Dr. Hassel die Tätigkeit des Zentralkomitees vom Roten Kreuz Feit Ausbruch des Aufstandes in Suͤdwestafrika rühmend hervorgehoben hatte, wurde fasch abermaligem Gesang des Domchors die Hauptversammlung ge⸗ ossen.
1““ 8
Die heute im Reichstagsgebäude versammelte General⸗ versammlung des Deutschen Zentralkomitees zur Er⸗ richtung von Heilstätten für Lungenkranke begrüßte der Staatsminister, Staatssekretär des Innern Dr. Graf von Posa⸗ dowsky⸗Wehner mit folgender Ansprache:
„Es ist dem Präsidium des Deutschen Zentralkomitees zur Er⸗ richtung von Heilstätten für Lungenkranke eine besondere Freude, in der heutigen Generalversammlung seine werktätigen Mitarbeiter be⸗ grüßen zu können.
Seit Begründung unseres über ganz Deutschland verzweigten Vereins hat die Bekämpfung der Lungenschwindsucht wesentliche bh sheihe gemacht. An in Betrieb befindlichen Volksheilstätten esitzt das Deutsche Reich mit Beginn des Jahres 1904 insgesamt 69. Die Anzahl der in diesen Anstalten zur Verfügung stehenden Betten beläuft sich auf zusammen 5800. Außerdem sind in Deutschland noch 25 Privatheilanstalten für Lungenkranke vorhanden, von denen die Mehrzahl gleichfalls auch Minderbegüterten und Kranken der Ver⸗ sicherungsanstalten zu mäßigem Preise Aufnahme gewährt. Im Bau begriffen sind zur Zeit 9 Heilanstalten, projektiert außerdem noch 18 Anstalten.
Die für die Errichtung der vorgenannten, bis zum Beginn des Jahres 1904 eröffneten Volksheilstätten verausgabten Geldsummen betragen insgesamt mehr als 30 Millionen Mark.
Die Zahl aller im Betriebe befindlichen Anstalten überhaupt, einschließlich 51 Kinderheilstätten für Vortuberkulöse, hat sich auf 235 erhöht.
Seit Begründung unseres Vereins im Herbst 1895 haben wir Zuschüsse an 65 Anstalten mit über 1 ¼ Million geleistet und damit die Errichtung zahlreicher Volksheilstätten finanziell erst ermöglicht. Es kann auch keinem Zweifel unterliegen, daß der nach wissenschaftlichen Grundsätzen geführte Kampf gegen die Tuberkulose sichtbare Erfolge aufzuweisen hat. Für die Jahre 1892 — 1900 waren zehn deutsche Staaten an der Statistik über die Tuberkulose be⸗ teiligt. Nach dieser Statistik starben in jenen 10 Bundes⸗
8 Theater.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ Pus. 104. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen.
ühnenfestspiel von Richard Wagner. Dritter Abend: Götterdämmerung in 3 Akten und 1 Vorspiel. Leutnant. Anfang 6 ½ Uhr. — Preise der Plätze: Fremdenloge 12 ℳ, Orchesterloge 10 ℳ, Erster Rang 8 ℳ, Parkett 8 ℳ, Zweiter Rang 6 ℳ, Dritter Rang 4 ℳ, Vierter Rang Sitzplatz 2 ℳ 50 ₰, Vierter Rang Stehplatz 1 ℳ 50 ₰.
Neues Operntheater. Unter Leitung des Direktors
3 Akten nach Meilhacs und Halévys „Reveillon“. Bearbeitet von C. Haffner und R. Genée. von Johann Strauß. In Szene J. Ferenchzy. 8 Moritz. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 105. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. — Die Puppenfee. Pantomimisches Ballettdivertisse⸗ ment von Haßreiter und Gaul. Musik von Joseph Bayer. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. Nachmittags 3 Uhr: Der Zigeunerbaron. von Johann Strauß. — Abends 7 ½ Uhr: Die Geisha, oder: Eine japanische Teehausgeschichte. Operette in 3 Aufzügen von Owen Hall. Musik von Sidney Jones.
gesetzt von
Neues Operntheater. Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zoologischer Garten. (Direktion: A. Prasch, Groß⸗ Die Fledermaus. — Abends 7 ½ Uhr: Madame herzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) (30. Vorstellung im Abonnement): Ton Juan.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Fledermaus. — Abends 7 ½ Uhr: Der Wild⸗
Sherry.
Deutsches Theater. Sonnabend: Rose Bernd. schütz. Anfang 7 ½ Uhr.
88 Feiertagsspielplan. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Monna Vanna. — Abends 7 ½ Uhr: Der Pfarrer von Kirchfeld. Wildschütz.
952
Montag, 2 ½ Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends 7 ½
Berliner Theater. Sonnabend: Der jüngste
Schillertheater. o.
Märchenspiel in 3 Bildern von Sonnabend, Abends 8 Uhr:
5 osse in 3 Aufzügen von Carl Laufs. Nach einer in 4 Akten von Alexandre Bisson und Antony Mars,
deutsch von Emil Neumann. Vorher: Er. Pariser
Einakter von Oscar Metenier. — Preise der Plätze:
Logen 3,10 ℳ, Fauteuil 2,10 ℳ und 1,60 ℳ, Feher Hermann Saur mit Frl. Hanna Behrens b
dee von W. Jacoby.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Kinder der Exzelleuz. — Abends 8 Uhr: Pauline. 6.eag.hecrattog⸗ 4 Sh: 14. Stützen der Operette in 3 Akten. Musik Gesellschaft. — Abends r: Pauline.
8 Im Garten täglich: Großes Militärkonzert.
Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Nigoletto. — Abends 7 ½ Uhr: Gasparone. ienstag (30. Vorstellung im Abonnement): Der E1
staaten in den vier Jahren 1897 — 1900 trotz der Zunahme der Be⸗ völkerung im Durchschnitt jährlich 7566 Personen weniger an Tuberkulose als durchschnittlich in jedem Jahre des Zeitraumes von 1892 — 1895. Für die Jahre 1901 und 1902 steht uns eine gleiche Statistik aus 20 Bundesstaaten zur Verfügung. Danach betrug der Rückgang der tuberkulosen Sterblichkeit von 1900 — 1901 4,40 %, von 1901 — 1902 1,04 %. 2
Und auch die Statistiken über die Heilerfolge lassen mit Sicher⸗ heit erkennen, daß sich die deutschen Heilstätten für die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Erkrankten in fortgesetzt steigendem Umfange be⸗ währt haben.
Es ist mir sehr wohl eußeh daß uns trotz dieser sichtbaren Erfolge unserer gemeinsamen Arbeit viele Gegner und Zweifler gegen⸗ überstehen. Die Einen nehmen es als eine medizinalstatistische unab⸗ änderliche Tatsache hin, daß bei unserer schnell wachsenden deutschen Bevölkerung ein gewisser Prozentsatz schwächerer Individuen den Ein⸗ wirkungen moderner Kultur vorzeitig unterliegen muß und daß hieran menschliche Kraft verhältnismäßig nur wenig ändern kann. Die Andern fürchten die Kosten, welche mit einer allgemeinen durch⸗ greifenden wissenschaftlichen Bekämpfung dieser großen Volksseuche verbunden sind und verhalten sich deshalb verwaltungs⸗ und gesetz⸗ geberischen Maßnahmen gegenüber ablehnend.
Ganz abgesehen von der rein menschlichen Seite der Frage, glaube ich, daß jene Gegner im volkswirtschaftlichen Sinne schlechte Rechner sind; denn die zunehmende Verbreitung einer Volksseuche mit allen ihren wirtschaftlichen, psychologischen und sittlichen Folgen für ganze Volkskreise und einzelne Familien ist am Ende der Rechnung für den Haushalt von Staat und Gemeinde auf dem Gebiete der Gesundheits⸗ pflege, der Armenpflege und schließlich auch in vielen Fällen auf dem Gebiete des Strafrechts kostspieliger als eine rechtzeitige vorbeugende Krankenpflege, die die weitere Verbreitung der Seuche in der Familie verhindert und die Ernährer derselben arbeits⸗ und erwerbsfähig erhält.
Wir dürfen uns aber auch ferner darüber nicht täuschen, daß mit der wachsenden städtischen und namentlich industriellen Be⸗ schäftigung unserer Bevölkerung, mit den Einwirkungen von schlechter Luft in überfüllten Wohnungen, mit der Einwirkung von Staub und Gasen in gewissen Fabrikräumen nicht nur die Gefahr der Berufs⸗ krankheiten wächst, sondern sich auch allgemein eine ungünstige Rück⸗ wirkung auf den körperlichen Zustand der beteiligten Bevölkerung geltend macht. 89
Nach den statistischen Erhebungen waren z. B. von den Militär⸗ pflichtigen des III. Armeekorps einschließlich Berlin, welche in der Stadt geboren und nicht mit landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt waren, beim Heeresergänzungsgeschäft des Jahres 1902 nur rund 41 % taug⸗ lich gegen rund 57 % im Reichsdurchschnitt. In der Stadt Berlin, also der eigentlich großstädtischen Bevölkerung, ist sogar nach einer besonderen Berechnung des Professors Sehbring die Tauglichkeitsziffer der in der Stadt Geborenen und nicht landwirtschaftlich Beschäftigten auf 33 % gegenüber 57 % des Reichsdurchschnitts gesunken. Das Reichsgesetz zur Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten bietet für das ganze Reichsgebiet eine einheitliche Grundlage zur wirksamen Unterdrückung gefährlicher Volksseuchen, und wir können nur hoffen, daß diese gemeinrechtliche Gesetzgebung durch Einzelstaaten und Ge⸗ meinden auch den vorgesehenen und durchaus notwendigen Ausbau erhält. Hierbei dürfte sich zeigen, daß im Interesse unserer Volks⸗ gesundheit auch noch gegen andere Seuchen wie der Tuberkulose der Kampf mit größerer Entschiedenheit als bisher aufzunehmen sein wird.
Die Zukunft wird schließlich dem Volke gehören, welches sich körperlich am widerstandsfähigsten und damit am wehrfäbigsten erhält. Wer deshalb dafür kämpft, den Massen Leben und Gesundheit zu erhalten, der kämpft für die Stärke und für die Zukunft unseres Vaterlandes.
In dieser Arbeit wollen wir auf dem unserem Verein zugewiesenen Gebiete nicht ermüden.“
Der von dem Generalsekretär, Professor Dr. Pannwitz der Ver⸗ sammlung vorgelegte Geschäftsbericht weist in der Tuberkulose⸗ bekämpfung erfreuliche Fortschritte nach. Er ist mit Bildern und einer Uebersichtskarte über die deutschen Tuberkuloseeinrichtungen. — Erholungs⸗ stätten, Heilstätten, Fürsorgestellen für Lungenkranke, Pflegeheime, Kinder⸗ heilstätten usw. — ausgesfatter und stützt sich auf das Berichtsmaterial, das von Versicherungsanstalten und Krankenkassen, Gemeinde⸗ und Kreis⸗ verwaltungen, sowie von den Leitern der Tuberkuloseanstalten und von Vorständen der immer mehr sich ausbreitenden Vereine erbeten wurde. Die Tuberkulosefrage erscheint in diesen Berichten von den verschiedensten Seiten beleuchtet. Maßnahmen werden nach örtlichen Gewohnheiten, Bedürfnissen, gesetzlichen Handhaben und „Mitteln verschieden beurteilt, hier zögernd, dort energisch in Angriff genommen, überall aber für erforderlich erachtet. Anregungen und Wünsche beginnen sich zu konzentrieren. Man hat den Eindruck, daß auch anfangs Widerstrebende an der einen oder anderen Stelle an der systematischen Bekämpfung der Volkskrankheit mitzuwirken bereit sind, und daß vor allem einseitige Prophylaktiker sich zu der Auf⸗ fassung bekehrt haben, es sei bei dem gegenwärtigen Stand der Seuche und der Lage der Arbeiterversicherung doch richtig gewesen, mit thera⸗ peutischen Maßnahmen den großen Kampf zu eröffnen. Nachdem nun⸗ mehr alle Faktoren der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege an diesem Kampf beteiligt und die verschiedenen Hilfsmittel für Behandlung und Verhütung der Krankheit fast überall zugänglich sind, tritt das Bestreben zu Tage, am Orte des Bedürfnisses selbst, d. h. in den Gemeinden oder Gemeindeverbänden, die Tuberkuloseinteressen zusammenzufassen und „Fürsorgestellen für Lungenkranke“, wie sie an
Uhr: Novella d'Andrea. Juan.
Gasparone.
(Wallnertheater.) Sonnabend
Trianontheater.
Dieb. —
88 G. 8 11“
manchen Orten bereits bestehen, allgemein zu begründen. Hier soll der Lungenkranke Auskunft und Beratung finden; von hier aus sollen ihm, seinem Krankheitszustande entsprechend, die therapeutischen Hilfsmittel — Erholungsstätte, Heilstätte, Genesungsheim — zugänglich gemacht und die prophylaktischen Maßnahmen — Wohnungs⸗ pflege, Krankenhaus, Pflegeheim — veranlaßt werden. Das Rund⸗ schreiben des preußischen Kultusministeriums vom 28. Dezember 1903, betreffend derartige Wohlfahrtsstellen, und das Rundschreiben des Reichs⸗ kanzlers (Reichsamt des Innern) vom 5. April 1904, betreffend die Mit⸗ wirkung der Gemeinden, unterstützen diese den Kernpunkt der Tuberkulose⸗ bekämpfung treffenden Konzentrationsbestrebungen. Der Bericht weist auch betreffs vieler Einzelheiten in der Lungenkrankenfürsorge wiederum erfreuliche Fortschritte nach. Eine Reihe von Heilstätten ist neu er⸗ öffnet; in Krankenhäusern sind die Tuberkulosestationen allgemein ver⸗ mehrt worden; die Zabl der Erholungsstätten hat erheblich zu⸗ genommen. Auch die Kinderfürsorge und die Wohnungspflege sind in erfreulicher Entwickelung begriffen.
Die Stadtverordneten beschäftigten sich in ihrer gestrigen itzung zunächst mit einer Vorlage des Magistrats, betreffend die erstellung von Straßenbahnanlagen zwischen dem Königstor und der
Straße Am Friedrichshain. Die Vorlage gab dem Stadtv. Borgmann Veranlassung, sich gegen die Ueberlassung der Straße Am Friedrichs⸗ hain an die Straßenbahngesellschaft und, in Berücksichtigung der be⸗ kannten Haltung der Gesellschaft der Stadt gegenüber, sich gegen jede neue Konzessionserteilung an sie auszusprechen. Die Mehrheit der Versammlung stellte sich aber auf den Standpunkt der Verkehrs⸗ deputation, die nach reiflicher Ueberlegung zu der Ueberzeugung gelangt ist, daß hier ein dringendes Verkebrsberuürfnis vorliege, und 2 die Vorlage an. — Einstimmig angenommen wurde ferner die Magistrats⸗ vorlage, betreffend den weiteren Ausbau bezw. die gleichzeitige Um⸗ gestaltung des bestehenden Seewasserwerks Müggelsee in ein Grundwasserwerk; auch eine Vorlage, betreffend die Einrichtung einer Abteilung für Geschlechtskranke in Anlehnung an ein städtisches Krankenhaus, wurde angenommen. Dagegen wurde die Vorlage, be⸗ treffend den Erlaß einer Polizeiverordnung wegen Regelung des Straßenhandels, an die sich lebhafte Erörterungen knüpften, auf Antrag des Stadtverordneten Galland einem Ausschuß zur Vor⸗ beratung überwiesen. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
Für die Eröffnung des Sommergartens des Bellealliance⸗ theaters zum Pfingstfest ist die vom Zirkus Schumann her be⸗ kannte Miß Alix, die anmutige „Chauffeuse“, die ihre Original⸗ Automobilschleifenfahrt im Freien ausführen wird, gewonnen worden. Das Konzertprogramm des Gartens bestreiten zunächst zwei Kapellen. Herr Max Schmidt beginnt zu Pfingsten seine populären Konzerte mit 44 Musikern, ferner wird sich die italienische Kapelle „Arcari“ (fünf Damen und fünf Herren in italienischer Nationaltracht) zum ersten Male hören lassen. An den Pfingstfeiertagen findet um 6 Uhr Frühkonzert statt.
Staßfurt, 19. Mai. (W. T. B.) Im Salzbergwerk „Agathe“ erstickten zwei Bergleute infolge Einatmung von Gasen; zwei andere, die zur Hilfeleistung herbeieilten, wurden betäubt, aber wieder zum Bewußtsein zurückgerufen.
Fünfkirchen, 19. Mai. (W T. B.) In Siklos und Baranya⸗Vaszar ging ein verheerender Hagelschlag nieder, durch den die Saaten in 4 Gemeinden vollkommen vernichtet wurden. Der Schaden wird auf eine Million Kronen geschätzt.
St. Petersburg, 19. Mai. (W. T. B.) In Nowotscher⸗ kaßk, der Hauptstadt des Gebiets der Donischen Kosaken, wurde heute ein Denkmal für Jermak, den Eroberer Sibiriens, feierlich enthüllt.
Kiew, 19. Mai. (W. T. B.) Gestern nacht stieß bei starkem Sturm der von Kiew auf dem Dniepr nach Jekaterinoslaw fahrende Personendampfer „Zar“ bei der Landestelle Prochorowka gegen eine mit Holz beladene Barke. Letztere sank, wobei sieben im Innenraum befindliche Arbeiter ums Leben kamen. Der Dampfer erlitt Beschädigungen.
MNach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Kiel, 20. Mai. (W. T. B.) Wie die ‚Kieler Neuesten Nachrichten“ melden, ist Seine Hoheit der Herzog Paul Friedrich zu Mecklenburg, Leutnant zur See in der Kaiserlichen Marine, heute morgen in seiner hiesigen Villa gestorben.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und 8 Zweiten Beilage.) g
Mittwoch (30. Vorstellung im Abonnement): Don
Neues Theater. Sonnabend: Einen Jux ½ Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Alt⸗Heidelberg. 14 Sonnabend und folgende Tage, — Abends 7 ½ Ubr: Der jüngste Leutnant. e er ich ecen
Montag: Waterkant Sonntag: Einen Jux will er sich machen.
172. Ferenczv. Eröffnungsvorstellung der Operetten⸗ Sonnabend, Abends 8 Uhr: Kollege Crampton. (T'enfant bö JbZ““ aison. Die Fledermaus. Komische Operette in Komödie in 5 Akten von Gerhart Hauptmann. Paul Gavault und R. Charey. Deutsch von Alfred Danni; Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wilhelm Tell. — Halm. DArfnaesürisistüsaeAIeHnüt e.Rhs4nrsenrnae eeren usik Abends 8 Uhr: Pension Schöller. Sonntag und folgende Tage: Die 300 Tage. “ Montag, Nachmittags 3 Uhr: Der Pfarrer von Dirigent: Kapellmeister Siegfried Kirchfeld. — Abends 8 Uhr: Pension Schöller.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Bentraltheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Pension Schöller. Zu halben Preisen: Madame Bonivard. Schwank Verehelicht:
Balkon und Parterre 1,10 ℳ und 60 ₰. Sonntag und Montag, Nachmittags 3 Uhr: Zu Geboren: ganz kleinen Preisen: Minna von Barnhelm. Lustspiel in 5 Aufzügen von Lessing. — Abends 3 8 Uhr: Zu halben Preisen: Madame Bonivard. Theater des Westens. Kantstr. 12. Bahnhof Vorher: Er. Dienstag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen Sonnabend (in erster Besetzung): Die Geisha. — Abends 8 Uhr (in erster Besetzung): Die Fledermaus.
(Georgenstraße, Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Sonnabend: Das elfte Gebot. Hierauf: Der Dieb. Anfang 8 Uhr.
Sonntag: Das elfte Gebot.
Hierauf: Der Dieb. v“
Donnerstag (29. Vorstellung im Abonnement): ˖-——·
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Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Abends 7 ½ Uhr: Kam'rad Lehmann. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 4 Akten. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)
Im Garten: Großes Konzert der Marine⸗
den Pfingstfeiertagen: Von 6 Uhr an: Großes konzert.
Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.) 5 elle. n Früh
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Emmy von Bockelberg mit Hrn. Waldemar von Habr (Berlin — Gotha).
1 r. Major Paul von Uthmann
mit Frl. Bertha von Westernhagen (Berlin). —
r. Oberleutnant Joachim von Oertzen mit Frl.
lse von Neumann (Berlin). — Hr. Gerichts⸗
lfeld a. 2⁄½
in Sohn: Hrn. Gerichtsassessor Richard Peters (Graudenz). — Hrn. Amtsrichter Contenius (Oppeln). — Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Dann (Gardelegen). — Hrn. Adolph Schön (Pitschkau b. Liebsgen.)
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
zwischen Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr
.32. Acht Beilagen 1
Hierauf: Der
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eichsanzeiger und Königlich Preußischen Sta
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Beilage
1“
Erste
Berlin, Freitag, den 20. Mai
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
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ezahlter Preis für 1 Doppeltentner Menge
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niedrigster höchster niedrigster
V höchster niedrigster höchster (Doppelzentner
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tsanzeiger. 1904.
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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) Durch⸗ nach überschläglicher schnitts⸗ 8 Schätzung verkauft preis em Horpelzentner
(Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
1 Doppel⸗ zentner
Landsberg a. W.. 1 8 16,50 Breslau. . “ 16,00 Hirschberg i. Schl. 17,00 JE11“ 8 4 — bö. . — EE““ 4 — Döbelln. 8 Langenau i. Wrttbg.. . Rastatt. — Chäteau⸗Salins. “ —
Kanfbeuren . . Langenau i. Wrttbg.. 1öu“ 16,20 NTe111.“] b a
Landsberg a. W.. 12,00 5 “ 232 1S2 ongrowitz.. 7 -258. 10,80 Hirschberg i. Schl. 1“ 11,70 bö. — F111212“ — ee“*“ “ — Rastatt.. Chaͤteau⸗Salins.
Landsberg a. W.. Wongrowitz... Breslau. Häcggketo i. Schl. wöee.“]; Göttingen... 1111““ Rastatt .. Chateau⸗Salins
Landsberg a. W.
Kottbus...
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Breslau . . . Hirschberg i. Schl. wEEö.“ Göttingen... .111““ 66** Langenau i. Wrttbg.. ““ Rastatt. 18 Chäateau⸗Salins... 1“
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,
Weizen.
16,50 — 17,50 17,50 16,90 17,00 17,50 18,00 17,50 17,50 18,10 18,60
— — 17,80 18,00 16,20 16,40 16,40 16,20 17,20 17,20 16,40 16,70 17,00 16,20 —
17 25 2 — Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen) es 17,40 17,40 16,80 17,00 17,20 17,20 14,50 14,50 —
11,90 11,80
12,20
13,30 12,80 12,40 13,13 13,00
12,10 11,90 12,60 11,70 13,50 14,60 13,50 14,00
12,10 12,20 11,10 11,50 11,30 11,40
12,00 12,00 11,40 11,40 11 80 11,80 12,40 12,60 13,00 13,00
12,80 13,20
53 13,20 305 12,20
685 11,34 4 270 12,20
480 12,00
413 12,50 182 13,00
8 8 .
auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der I wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den
etzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Montag bis Sonnabend: Das elfte Gebot.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
zffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 20 Sees ie voem 18. Mai 1904.)
Pest.
Aegypten. Vom 30. April bis 7. Mai sind insgesamt 41 Er⸗ 1e (und 18 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon 31 (11) im Distrikt Samallut, 4 (2) im Distrikt Girgeh, 3 (3) in Port Said, 2 im Distrikt Bibeh, 1 (1) im Distrikt Tahta und — in Zagazig.
(2 th Jges gi dien. Während der am 23. April⸗ ab⸗ gelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 6057. Er⸗ krankungen (und 4582 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 640 (563) in der Stadt Bombav, 315 (249) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karachi, 281 (235) in demjenigen von Jamnagar und 101 (51) im Hafengebiet von Veraval. Sehr heftig ergriffen war u. a. der Kaira⸗Bezirk, aus welchem in der einen Woche nicht weniger als 1313 (867) Pestfälle gemeldet wurden.
Brefrisch⸗Sübafrika Nach dem Ausweise für die am 16. April abgelaufene Woche ist in Port Elizabeth am 12. April ein neuer Pestfall festgestellt Sedeh 88 346 Ratten und 122 Mäusen
rwiesen sich 219 bezw. 27 als pestkrank. G“
8 t 1 eeee berg, so sind auch in Pretoria einige Pestfälle vorgekommen; his m GI“ waren daselbst 2 Personen ei ißer und ein Kaffer) erkrankt. 8 1 1
— 1 Während ds Monats Februar sind auf Formosa 115 Erkrankungen (und 80 Todesfälle) an der Pest zur amtlichen Kenntnis gelangt, davon 42 (28) im Verwaltungsbezirk Tainan, 23 (19) in Ensoiko, 22 (9) in Kagi, 20 (17) in Taipeh. Von der Gesamtzahl der Fälle F 58 (39), d. i. etwa die Hälfte, auf zten Tage des Monats.
Pn dfflsen. 8 Porto Alegre, woselbst man zufolge einer Mitteilung vom 12. April planmäßig die Ratten zu vertilgen sucht, auch Desinfektionen strenger als bisher ausführt, sollen wä rend des Monats März 20 Fälle von Pest zur Anzeige gekommen sein, von denen bei Anwendung der Serumbehandlung nur 4 tödlich verliefen. Insgesamt sollen der Seuche dort schon 100 bis 110 Personen erlegen sein; sie soll weit mehr Opfer gefordert haben als die amilichen Listen ersehen lassen. Vom 1. bis 12. April waren 4 neue Erkrankungen, davon 2 mit raschem tödlichen Ausgang,
“ wurde Ende März das Vorhandensein der
ördlicherseits zugestanden, nachdem angeblich seit einiger Zeit ö Peilen er Stadt vereinzelte Pestfälle vorgekommen waren. Zufolge einer Mitteilung vom 31. März befanden sich in den isolierten Baracken der Stadt 29 Pestkranke in Behandlung, doch war in den letzten Tagen kein Pesttodesfall dort vorgekommen. Die Re⸗ jerung hat der Stadtverwaltung Geldunterstützung zur Einführung strenger Maßregeln für die Bekämpfung der Seuche zur Verfügung
gestellt; das Eingreifen der Behörden war aber dadurch erschwert, daß die Fälle in örtlich weit von einander getrennten Stadtteilen vor⸗ kamen und die unwissende Bevölkerung der niederen Klassen bemüht war, die Erkrankungen zu verheimlichen, damit die Pestkranken nicht in das Lazarett übergeführt werden. Im Hafen von Callao hat sich bis Ende März angeblich kein Pestfall ereignet. 1 Pest und Cholera. .“
Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 3. bis 9. April 539 Personen an der Pest und 1 an der Cholera.
Cholera.
Türkei. Nach den Ausweisen Nr. 14, 15 und 16 über den Stand der Cholera sind bis zum 9. Mai weitere 165 Er⸗ krankungen (und 130 Todesfälle) an der Seuche festgestellt; davon entfielen 89 (83) auf Bassra, 30 (21) auf Samawa, 17 (10) auf Masrieh, 14 (8) auf Djivarir, 11 (3) auf Re⸗ mineh, 4 (5) auf Hamar. 1 8 Gelbfieber. Es gelangten zur Anzeige in Rio de Janeiro vom 7, bis 13. März 6 ö und 1 Todesfall, in Barranquilla vom 28. März bis 2. April 1 Todesfall; ein leichter Erkrankungsfall wurde ferner im Hafen von Sagua auf Cuba unter der Mannschaft des am 4. April von Vera Cruz angekommenen britischen Dampfers „Wildercroft“ beobachtet. 8 - 1b
Fleckkit
Spanien. Zufolge einer Mitteilung von Anfang Mai sollen in Madrid immer noch zahlreiche Erkrankungen an Fleckfieber vor⸗ kommen, welche in den amtlichen Ausweisen unter den „anderen ansteckenden Krankheiten“ aufgeführt werden. Während des Monats April sind in Madrid neben 26 Todesfällen an Typhus, 14 an ocken, 8 an Masern, 1 an Scharlach, 13 an Keuchhusten, 3 an Diphtherie, 34 an Grippe, 90 Fälle an solchen „anderen ansteckenden Krankheiten“
nachgewiesen. 8 Pocken.
8 Deutsches Reich. In der Woche vom 1. bis 7. Mai wurden gemeldet: aus Hannover 2 Pockenfälle auf der Spargelplantage Kleefeld, aus Posen 3 Fälle (davon 2 tödlich) in Bronsko, Kreis Schmiegel, aus Düsseldorf 1 Erkrankung im Kranken⸗ haus Weeze, aus Münster die Erkrankung eines Geistlichen in Recklinghausen, aus der Stadt Chemnitz ein am 7. Main fest⸗
estellter Pockenfall. 8 In der Woche vom 8. bis 14. Mai wurden in Bremen bei einem Auswanderer, der sich auf der Reise von Monastir nach Amerika befand, die Pocken festgestellt.
B.s do Bom 88 bis 20. April sind in Antwerpen 22 Personen den Pocken erlegen, außerdem in der Vorstadt Bor er⸗ hout 3. In Menin (Westflandern), woselbst während des März 16 Pockentodesfälle festgestellt waren, schien die Seuche im Laufe des April zu erlöschen; in den übrigen Teilen Belgiens soll die Pocken⸗ krankheit seit Anfang Mai nur vereinzelt auftreten.
8 Unterleibstyphus.
Niederlande. Die Typhusepidemie in Rotterdam, welche nach amtlicher Auskunft Ende April erloschen ist, wird nach den neuesten Ermittelungen der dortigen Gesundheitskommission auf eine Verseuchung des Trinkwassers der städtischen Wasserleitung durch einen in der Familie des Wasserturmaufsehers am 2. Dezember v. J. vor⸗ gekommenen Typhusfall zurückgeführt. Eine Abflußrinne der Wohnung soll durch einen Riß in der Mauer mit dem Wasserreservoir Ver⸗ bindung gehabt haben.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Antwerpen 8, Moskau 4, Warschau 27, Konstantinopel (vom 18. April bis 8. Mai) 14, Kalkutta 4 Todesfälle; Antwerpen (Krankenhäuser) 13, Edinburg 5, London (Krankenhäuser) 14, New York 2, Paris 17, St. Petersburg 15, Warschau (Krankenhäuser) 37 Erkrankungen; Varizellen: Reg.⸗Bez. Arnsberg 87, New York 83, Wien 55 Erkrankungen; Fleckfieber: St. Petersburg 2 Todesfälle; St. Petersburg 2, Warschau (Krankenhäuser) 4 Er⸗ krankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 2 Todesfälle, 59 Er⸗ krankungen; Genickstarre: New York 55 Todesfälle; Rotlauf: Budapest 27, Wien 29 Erkraukungen; epidemische Ohrspeichel⸗ drüsenentzündung: Wien 71 Erkrankungen; Influenza: Leipzig 5, Bremen, Nürnberg, Kopenhagen je 2, London 9, Moskau 8,
New York 17, Paris 5, St. Petersburg 10 Todesfälle; Kopenhagen
—
66 Erkrankungen; Keuchhusten: London 48 Todesfälle; Reg.⸗Bez.
Schleswig 75, Nürnberg 33, Hamburg 27, Budapest 35, Kopenhagen 86, New York 22, Wien 39 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg.⸗Bez. Schleswig 42 Erkrankungen; kontagiöse Augen⸗ entzündung: Reg.⸗Bez. Arnsberg 10. Erkrankungen; Krebs: Berlin 46, Altona, Danzig je 4 Todesfälle; Ankvylostomiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 57 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller 5 starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 0,91 %): in Altona, Heilbronn, Königshütte — Erkrankungen wurden gemeldet in Hamberg 25, Budapest 77, KevenHeghe 18, London (Krankenhäuser) 242, New York 436, Paris 93, St. eters⸗ burg 70, Wien 20; desgl. an Diphtherie und Krupp 1886/95: 4,27 %): in Worms — Erkrankungen wurden angezeigt in T erlin 36, im Reg.⸗Bez. Düsseldorf 104, in Hamburg 29, Budapest 33, London (Krankenhäuser) 129, New York 391, Paris 64, St. Petersburg 61, Wien 72; ferner wurden Erkrankungen angezeigt an Masern in Berlin 20, Breslau 44, in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 160, Königs⸗ berg 159, Liegnitz 137, Münster 298, Posen 339, S leswig 220, in Nürnberg 55, Hamburg 47, Budapest 107, Kopenhagen 32, New York 1630, Paris 213, St. Petersburg 165, Wien 850; desgl. an Unterleibstyphus: in New York 29. Paris 48 St. Peters⸗ burg 27. 1““
ongkong, 19. Mai. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“.)
Im Lager der Auswanderer für Transvaal kam ein Pestfall
mit tötlichem Ausgange vor. 8 u““
89.