1904 / 126 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 May 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Scherzex, Landesältester in Neuhof bei

Birnbaum), .

von Unkuh, Rittergutsbesitzer in Klein⸗Münche (Kreis

7

Briesen, Rittergutsbesitzer in Böhne bei Rathenow,

Quaet⸗Faslem, Landesforstrat in Hannover,

Dr. Federath, Geheimer Regierungsrat in Olsberg,

Kreis Brilon,

f 2 2 bei Krempe in Holstein,

Oberforstmeister in Cassel,

aus den Kreisen der Industrie: Mitglieder:

van den Wyngaert, Direktor in Berlin W., Bülom⸗

Berlin S0.,

straße 100, Frentzel, Geheimer Michaelkirchstraße 15, Dr. Ritter Schloß Waldenburg i. Schl.,

Kommerzienrat in

Georg Ahsbahs, Hofbesitzer in Sommerlander Riep Joseph Staßen sen., Gutsbesitzer in Bendorf a. Rh., Hintz,

8 Uiahler, Bürgermeister in Herrnsheim bei Worms;

„Geheimer Regierungsrat, Generaldirektor in

Nazary Kantorowicz, Kommerzienrat in Posen,

E. Voigt, Bergwerksdirektor in Bitterfeld, Dr. Ing. A. Haarmann, Osnabrück, G. Weyland, Kommerzienrat in Siegen, Dr. Ing. C. Lueg, Ge⸗ dorf, Grafenberger Chaussee 92a, Ludwig Roth, Bergwerksdirektor in Michel, Geheimer Kommerzienrat in Mainz,

Stellvertreter:

Wiesbaden

22

Geheimer Kommerzienrat in

eimer Kommerzienrat in Düssel⸗

Schmidt, Amtsrat in Löhne bei Bernau i. Mark,

Dr. Max Weigert, Fabrikbesitzer und Stadtrat in

Berlin W., Kielganstraße 2,

Bernhardi, Bergrat, Generaldirektor in Zalencze, Kreis

Kattowitz,

Ernst Schneider, Mühlenbesitzer in Lissa i. P.,

Paul Schmidt, Fabrikbesitzer in Westerhüsen a. Elbe,

Werner, Fabrikant in Hannover, Servaes, Geheimer Kommerzienrat Arnoldstraße,

8 E. Krabler, Geheimer Bergrat in Altenessen,

8 3 8 ; V

Fehr⸗Flach, Kommerzienrat in Wiesbaden,

Weintraud, Geheimer Kommerzienrat in Offenbach a. M.;

aus dem Handelsstande: Mitglieder:

in Düsseldorf,

ermeyer, Kaufmann in Königsberg i. Pr.,

st mil Berenz, Kaufmann in Danzig, chlutow, Geheimer Kommerzienrat in Stettin, Mugdan, Kaufmann und

1 168 N Kaufmann in Magdeburg, Ib. Meyer, Kommerzienrat in Minden a. W., öhnert, Konsul in Altona,

. Uöbbinghgus, Geheimer Kommerzienrat in Elberfeld, Haurand, Geheimer Kommerzienrat in Frankfurt a. M.,

Stellvertreter Louis Müller, Konsul. in Mem“, Longs Rüllen, Lorcthing. Me Günther, Frngul in Stettin,

Louis Grünfeld, Kaufmann und Handelsrichter i Beuthen O.⸗S., 5 srichter in

L. OQppé, Fabrikant in Mühlhausen i. Th., Kiesekamp, Kommerzienrat in Münster i. W. Mohr, Konsul in Kiel, 1 Adolf Möhlau, Kommerzienrat in Düsseldorf, Henrich, Kommerzienrat in Frankfurt a. M.

ersonalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförder

und Versetzungen. Im aktiven 30. Mai. . Hauptm. beim Stabe des 4. Gardefeldart. Regts., zum Adjutanten des Generalkommandos XIV. Armeekorps v. Rosenberg, Hauptm. aggreg. dem 4. Gardefeldart. 1 G . „Frhr. v. Kleist, Oberlt. im Leibgardehus. Regt., zum Rittm., vorläufig ohne Patent befördert und mit dem 1. Juni d. J. zum Eskadr. Chef ernannt⸗ Frhr. v. Dungern, Lt. im 3. Gardeulan. Regt., Gr. v. Pfeil u. Klein⸗Ellguth, Lt. im Regt. der Gardes du Corps, zu

Frhr. v. Rotsmann,

ernannt. Regt., zum Stabe dieses Regts. übergetreten.

Oberlis. befördert. Beamte der Militärjustizverwaltung. Durch Allerhöchste Kabinettsordre. 11. Mai.

korps, zum Generalkommando des XIV. Armeekorps vers Durch Allerhöchste Bestallungen. orde gorfe

rat,

praktikant, zu Kriegsgerichtsräten, ernannt. Durch Verfügung des Kriegsministeriums.

korps, Dr. Bärensprung, der 10. bezw. 12. und 39. Div., überwiesen.

Koch (Wilhelm), Bramm, e

zum Gouvernement Mainz, versetzt.

Beamte der Militärverwaltung. Durch Allerhöchste Bestallungen. 11. Mai.

Rat, ernannt.

t „Durch Allerhöchste Patente. 11. Mai. Kund irk⸗ licher Geheimer Kriegsrat, Militärintend. des KIV 113“ Biernath, Kanzleirat, Geheimer der Charakter als Geheimer

Rang eines Rats erster Klasse, Registrator im Kriegsministerium, Kanzleirat, Heinricy, Geheimer

Kalkulator im Kriegsministerium, rpedie

expedierender

Charakter als Kanzleirat, verliehen.

1’

bert, Oberkriegsgerichtsrat vom Generalkommando des II. Fcu.

f. Krsseger eat vom Gouvernement Mainz, zum Obees egs Rlchth, r. Bärensprung, Gerichtsassessor, Elbs, früherer Großherzogl. bad. Referendar, Lemmert, früherer Königl. bayer. geprüfter Rechts⸗

17. i. Platz, Oberkriegsgerichtsrat, dem Generalkommando des II. Alran Elbs, Lemmert, Kriegsgerichtsräte, Kriegsgerichtsräte von d G- 1 erichtsräte von der herzogl. Hess. (25.) bezw. der 10. und der 8. Div. bezw. 8. Gouvernement Straßburg i. E., zu den Gouvernements Mainz und Straßburg i. E. bezw. zur Großherzogl. Hess. (25.) und zur 8. Div. versetzt; Kriegsgerichtsrat Koch vom 1. Juni 1904 ab. Markow Militärgerichtsschreiber vom Gouvernement Mainz, zum Stabe der 2. Div., Neumann, Militärgerichtsschreiber vom Stabe der 39. Div.,

Heß,

Geheimer Kriegsrat, vortragender Rat im Kriegsministerium, zu

Wirklichen Geheimen Kriegsrat, Koch, Oberkriegsgerichtsrat Sn Generalkommando des XIV. Armeekorps, zum Geheimen Kriegsrat und vortragenden Rat im Kriegsministerium, Dr. Böhm, Intend. Assessor von der Intend. der Verkehrstruppen, zum Militärintend.

q Becker, Geheimer expedierend Sekretär und Kalkulator bei dem Srehericeh des Potsdamfchen großen Militärwaisenhauses, den Charakter als Rechnungsrat, Klemm, Richter, Geheime Registratoren im Kriegsministerium, der

andelsrichter in Breslau,

und

alle a. Struve, Halle a. S. übungspla

stand ver 19.

führer auf 11

ernannt.

versetzt.

versetzt. 16. berg, zum

Danzig,

veröffentlicht.

19. Mai.

14. Mai. furt a. M., als Verwalt. Insp. n in Metz, als Kontrollführer auf Probe nach Frankfurt a.

15. Mai.

nach Karlsruhe, assistenten in Breslau bezw. Posen, letzterer zum 1. Oktober 1904, versetzt.

17. Mai. Markwardt,

Zahlmstr. vom Inf.

Verwalt. Insp. na in Halle a. S.,

Ruhestand versetzt. 29. April.

¹]

8

nach Inowrazlaw,

Kaserneninspektoren

Cornelius,

Mai.

Reuß,

in

Garn. Verw

ai. Rackemann, Kaserneninsp. in Berlin, Stelle des Hausinsp. und Kassenkontrolleurs bei der Kriegsakademie

Mai.

Bekleidungsamtsrendanten,

Richter, Bekleidungsamtsa

Intend. des Gardekorps,

Charakter als Geheimer expe

der Intend. der miljtörischen Institute,

Sekretären und Kal⸗ Ihtgren im Kriegsministerium ernannt. 880—

3

ernannt.

8

Graeber, Hillebrecht, Geheime Kalkulatoren bei der Naturalkontrolle des Kriegsministeriums, der Charakter als Rech nungsrat verliehen. Durch Allerhöchsten Abschied. 11. Mai. zahlmstr. vom Hus. Regt. von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3, Frank, Nr. 111, bei ih intscatberrorn dunacg 1 . „— bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der 8 Charakter als Rechnungsrat verliehen. - 8 Verfügung des Kriegsministeriums. bruar. Rathsmann, Garn. Verwalt. Insp. in Thorn, nach Danzig, Gückel, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Inowrazlaw, als Thorn, LE11u. d 5 3 v. Linsingen, Kaserneninsp. in S., als Kontrollführer auf Probe daselbst, Dörin n Jüterbog bezw. Mainz, bezw. als Kontrollführer auf Probe zum Truppen⸗ Neuhammer, versetzt. 14. April. Bergen, Rechnungsrat, Garn. Verwalt. Direktor in b i. Pr., auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe⸗ e 1

g Epril. Scheffler, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Stralsund, als Verwalt. Insp. in die Vorstandsstelle daselbst versetzt. ö8“ April. Marschner, Garn. Verwalt. Direktor auf Probe in Thorn, auf seinen Antrag zum 1. Juli 1904 mit Pension in den

9. 2 Leiter in Spandau, Kühne in Cassel, Jan⸗ kowski in Hannover, Fuchs in Berlin, Kaserneninspektoren auf 8 u. Kaserneninspektoren ernannt.

ai.

dt, Garn. Verw. Kontrolleur nach Charlottenburg,

12. Mai. Zorn, Kaserneninsp. in Torgau, zum Garn. Verwalt. Kontrolleur ernannt. 13. Mai. Wolff, Kasemeninsp. in Oldenburg, nach Jüterbog, Rauchfuß, Kaserneninsp. in Diedenhofen, nach Oldenburg, versetzt. Hoffmann, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Frank⸗

ach Fraustadt, Götze, Bö“

in die

Henckel, Bekleidungsamtskontrolleur in Königs⸗ 3 en, Strahl, ssistenten in Hamburg bezw. Münster und zu Bekleidungsamtskontrolleuren, letzterer Wurl, Baade, Belkleidungsamts⸗ nach Danzig bezw. Hamburg,

Rudolph,

Intend. Sekretär von der Intend. des II. Armeekorps, Schmidt (Franz), Intend. Sekretär von der Birkner, Intend. Sekretär mit dem dierender Sekretär und Kalkulator, von zu Geheimen expedierenden

In der Zweiten Beilage zur heutigen Numme „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ ist eine Genehmigungs⸗ urkunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Herford,

Appel, Ober⸗ ilhelm (3. Bad.)

26. Fe⸗

nah

alt. Direktor in Torgau, nach Thorn, Taubitz, Garn. Verwalt. Direktor in Pillau, nach Torgau, Welz, Garn. Verwalt. Kontrolleur in Charlottenburg, als Verwalt. Insp. nach Pillau, Hochfel auf dem Truppenübungsplatz Döberitz, dorff, Kaserneninsp. in Berlin, als Kontrollführer auf den genannten Uebungsplatz,

Retz⸗ Probe auf ten Uebun Krause, Heinzelmann, Kasernen⸗ inspektoren in Stettin bezw. Breslau, nach Berlin bezw. als Kontroll⸗ robe nach Stralsund, versetzt. . . Krüger, Proviantamtsdirektoren auf Probe in Danzig bezw. Straßburg i. E., zu Proviantamtsdirektoren

unter Versetzung

Garnison bei.

eingetroffen.

heute die

bahrt werden.

11“

und für Justizwe

schafters von Sz

Laut Meldung „Taku“ am 28.

Deutsches Reich.

ein und begaben Sich empfingen Allerhöchstdieselben Seine Anhalt, Höchstwelcher kurz nach 8 ½¼ Uhr in Berlin eingetroffen und am Anhalter Bahnhofe von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen empfangen und nach dem Schlosse geleitet worden war. Sch 8 wahntent. Bre Meopestcher mit Seiner Hoheit dem Herzog von Anhalt der Parade 2

Berliner, hatleh vanger LC

Preußen.

Mecklenburg⸗Strelitz.

Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzo Fricanri ist, wie „W. T. B.“ meldet, heeh ehütten otsdam in Neustrelitz eingetroffen. Die Leiche des Lechege ist einbalsamiert und vorläufi Schlosses aufgebahrt worden, wo Abe stattfand. Späͤter wird die Leiche in der Schloßkirche aufge⸗ Ueber die Ursache des Todes des Großherzogs

8

des „W. T. B.“ 8. Mai in Tsingtau eingetroffen.

Der Ablösungstransport für die Schiffe des Kreuzergeschwaders in Ostasien ist mit dem Dampfer „Main“ gestern in Colombo (Ceylon) angekommen und Reise nach Singapore fort. 11.““

16.

Berlin, 31. Mai. 8 1

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten trafen gestern abend um 8 ¼ Uhr vom Neuen Palais 88 Berlin nach dem Königlichen Schlosse.

Spandauer

Der Ausschuß des Bundesrats kehr und die vereinigten Ausschüsse für Handel und sen hielten heute Sitzungen.

Die österreichisch-ungarischen Delegierten Beratung über die Erneuerung des Handelsver⸗ trags sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern vormitta

Die erste Sitzung hat gestern unter 8 des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts Freiherrn von Richthofen und im Beisein des österreichisch⸗ungarischen Bot⸗ oegyény⸗Marich stattgefunden.

1 8

1“

oheit den Herzog von

für Handel und Ver⸗

1“

ist S. M. Torpedoboot

im Erkerzimmer des nds Familienandacht

Dort

und Lichterfelder

Verkehr

zur hier

orsitz

8

setzt

1 1 1

Adolf von roß⸗

getreten war.

Oesterreich⸗Ungarn. Die Prinzessin Marie von Hannover

zündung erkrankt.

laufen.

über das Heeresordinarium. Der

und machtgebietend sei, Wenn sie aber gegen die

erörterten innerpolitischen Gründen il di

“. sch en, und weil die Kriegsverwaltu Nationalitätsgefühls und auf die Gleichberechtigung Nationen und deren berechtigte Wünsche Rücksicht nehme. Der R

und Remontierungswesens und der

ftli Begünstigung d schaftlichen Bevölkerung, vor. günstigung der

von letzten

genauestens einhalten.

ereits im

die

ausgearbeitet, Schoße

1 werde Sommer im

Angelegenheit Regierungen

der nung getragen worden

auch die Antwort der ungarischen sodaß die Verhandlungen militärischen Zentralstellen benhen dharfeng in der letzten Zeit vieles gemäß den geäußerten geschehen. Die Regierung sei bemüht, dir 8

Möglichkeit Rechnung zu tragen.

Regierung

wieder aufgenommen

nregungen

oles E1“ allerdings ideal sein. aran getan, die Zahl seiner Remontedepots erheblich zu vermehre es habe auch das nötige Geld dazu. In Oesterreich aber seien nc⸗ den Heeresbedarf geforderten Summen hinter denen der anderen in dn bedeutend zurückgeblieben. Die Delegation nahm dann das eeresordinarium an und erledi

die sogenannten kleinen Budgets.

Frankreich.

In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer legte, wie T. B.“ berichtet, der Oberst Rousset (liberaler Republikaner erwahrung ein gegen den vorgestrigen Wettmarsch von Soldaten, der den Tod von vier Leuten zur Folge gehabt habe. Er bedau⸗ diesen Marsch, der nur Reklamezwecken gedient habe. Der 8 minister, General André erwiderte: wenn dieser Marsch untenzag Folgen gehabt habe, beklage er sie und bedauere, zu diesem Me 1 seine Bnhst gegeben zu haben. Fünfundzwanzig Teilnehmer hättet Aufnahme in Krankenhäusern gefunden; von diesen sei einer ge⸗ storben, und sechs seien ernstlich krank. Von 42 Teilnehmern habe man keine Nachricht. Der Minister schloß mit der Erklärung, er werde keinen derartigen Wettmarsch mehr erlauben. Die Kammer nahm hierauf mit 304 gegen 270 Stimmen die einfache Tagesordnung an, mit der sich der Kriegsminister einverstanden erklärt hatte. Der Deputierte Dejeante (Sozialist) brachte einen Antrag ein, der dahin geht, daß das Gesetz von 1873, durch das Frankreich dem heiligen Herzen Jesu geweiht wurde, abgeschafft werde. Der Justizminister Vallé nahm die Dringlichkeit des An⸗ trags an, der das Haus mit 308 gegen 231 Stimmen zu⸗ stimmte. „Der Antrag wurde darauf der Kommission für den Entwurf über die Trennung der Kirche vom Staat überwiesen. Vor der Beratung des Gesetzes über die zweijährige Dienstzeit unterbreitete der Deputierte Delafosse (unabhängiger Konserwativer) einen Gegenentwurf, wonach ein einjähriger Dienst mit Kapitulationen ein⸗ geführt werden soll. Der Deputierte Krantz (Republikaner) meinte, daß man zahlreiche Kapitulanten bei den Grenzregimentern haben müsse, und daß man den Dienst auf 18 Monate beschränken könne,

wenn man die Unteroffiziere fünf bis sechs ng wurde die Weiterberatung sechs Jahre behalte. Darau

Der Pariser Gemeinderat hat mit 44 gegen 31 Stimmen den Ministeriellen Desplas zum Präͤsidenten gewählt. Die 31 gegen ihn abgegebenen Stimmen vereinigten sich auf den nationalistischen früͤheren Präsidenten Deville.

In der Gemeinde Beauregard⸗l'Evéque bei Cler⸗ mont⸗Ferrand kam es bei der Bürgermeisterwahl zu Ruhe⸗ störungen. Die Tür des Gemeindehauses wurde zertrümmert, und 12 Personen wurden schwer verwundet.

Italien.

„Wie „W. T. B.“ berichtet, erklärte der Ministerpräsident Giolitti gestern in der Deputiertenkammer in auf die Anfragen der Abgg. Mazza und Guerci wegen der Protest⸗ note des Papstes, daß die Note natürlich Italien nicht mit⸗ geteilt worden sei. Immerhin müsse er sich mit einer in ihr enthaltenen Stelle beschäftigen, die den König von Italien angehe und der Regierung einer befreundeten Kation Gelegen⸗ heit zu Erklärungen gegeben habe, die man niemals von ihr ge⸗ hört habe und die für sich allein schon genügten, jede Erinnerung an vergangene Mißhelligkeiten zu verwischen. Her Ministerpräsident be⸗ merkte noch, diese Note sei eine Wiederholung der Protest⸗ erklärungen, die sich seit 344 Jahren immer wieder vernehmen ließen. Jedoch habe Italien keinerlei Ursache, seine Politik infolge dieser Note zu ändern. Italien, das nichts zu s habe, könne mit Ruhe der Ankunft der fremden Kongreganisten entgegensehen. Wenn diese indessen Italien Verlegenheit bereiten oder die Fefühle der Ita⸗ liener beleidigen sollten, so werde die Regierung ihre Pflicht tun und sie kraft des 23 5 ausweisen. Die Politik der Regierung sei also keine schwache, sondern eine starke und würdige. Italien werde dem von Cavour vorgezeichneten Wege folgen, und die Regierung werde unbeirrt das Prinzip aufrecht erhalten, die Freiheit jedermanns in 1 Ff Cesebe zu BG1“ Die Regierung habe

religiösen Frage keinen Grund, i Richtung zu ändern. 8 u

Spanien. 8

In Beantwortung einer Anfrage erklärte gestern, wie „W. T. B.“ ves in der Deputiertenkammer der Minister des Auswärtigen

Zam Pedro, die Verhandlungen bezüglich Marokkos seien gegen⸗ wärtig in einem Stadium, in dem vollständige Reserve geboten ei. Spanien habe an den Verhandlungen Englands und Frankreichs über

diesen Gegenstand teilgenommen, das bewei seiner Rechte durch England und Franktei veise auch die Anerkennung

e wird noch bekannt, daß zu dem früheren eiden eine Lungenentzündung mit heftigem Fieber hinzu⸗

b ist, wie „W. T. B.“ erfährt, in Gmunden an einer Blinddatmene

Gestern nachmittag wurde auf operativem Wege die Entfernung des erkrankten Darmteils vorgenommen Die Operation ist unter Chloroformnarkose. sehr günstig ver⸗

Die österreichische Delegation be 5 gestern die Beratung 8 8 elegierte Pantucek er, klärte, die Tschechen wünschten, daß die Monarchie stark, selbstbewün

9 hgen. also für. 8 Wehrmacht G eeresforderungen stimmten, so geschehe dies nicht aus Feindschaft gegen die Armee, sondern aus den 8.

nicht genügend auf die Schonung des tschechischen

aller brachte dann verschiedene Wünsche, namentlich bezüglich des landwitt, Zevö Der Deputierte Nowak bemerkte, die Deutschen, die infolge des bekannten Reservaterlasses berechtigte Be⸗ fürchtungen für die Einheit der Armee hegten, seien erstaunt, daß die Tschechen von der Kriegsverwaltung ein noch größeres Entgegenkommen in nationaler Hinsicht verlangten. Auf verschiedene, im Laufe der Debatte ge⸗ machte Aeußerungen eingehend, verwies schließlich der Reichskriegsminister Pitreich auf seinen bezüglich der Nationalitätenfrage in der Session entwickelten Standpunkt, auf dem er unentwegt ver⸗ harre, K.. d erklärte, er werde die damals gezogenen Grenzlinien, un⸗ bekümmert um Mißfallen oder Beifall einer oder der anderen Partei gen Der Minister wiederholte, es sei die höchste Zeit, das Wehrgesetz einer Revision zu unterziehen. Das neue Wehr⸗ gesetz sei im Einvernehmen zwischen den drei militärischen Ministerien boffentlih ausgetrage werden. Die Parlamente würden sich dann überzeugen allen Verhältnissen, 1Se es nur sgerhauet möglich gewesen, Rech. ei. Inzwischen müsse die Kriegsverwaltun den bestehenden wehrgesetzlichen Vorschriften hes icie Bezüglih der Militärstrafprozeßordnung teilte der Minister mit, daß nunmehr . jierung eingetroffen sei⸗ zwischen den Justizministern und den und beendet Was das Lieferungswesen betreffe, so sei gewiß Wünschen Auf die A ö“ b b ve Anregung, Remonten n aus den Remontedepots zu beziehen, erklärte der Kriegsminister, 8 Deutschland habe recht

der Wahlen beträgt, wie dem „W. die Mehrheit der Katholiken in der Kammer statt der bisherigen Mehrheit von 26 Stimmen. betrug die alte katholische beläuft sich auf 11 Stimmen.

Bureau“ meldet, dem armenischen er nach Mus 3000 armenische Ein Rundschreiben der

Belgien. Nach dem nunmehr vorliegenden definitiven Ergebnis g. T. B.“ gemeldet wird, 20 Stimmen Im Senat Mehrheit 16 Stimmen, die neue

h161616* Der Großvezier teilte, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp⸗

Ps ee mit, daß ch Geldunterstützungen für dorthin geflüchtete etwa Weiber, Kinder und Greise gesandt habe. Pforte an ihre Botschafter im

Auslande besagt, daß die nach Musch Geflüchteten schriftlich erklärt hätten, sie seien vor den armenischen Revolutionären

geflüchtet, die sie zum Aufstande verfotßt hätten.

vom gestrigen Tage gemeldet:

bewaffnet wesen. - unter großen Verlusten der letzteren erfolgt sei,

gezwungen und Widerstrebende

Asien.

Der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird aus Mukden infolge der Unmöglichkeit, die Stellungen im Süden von Kintschou ohne Unterstützung durch die Flotte zu behaupten, habe die dortige Stellung nur demonstrative Bedeutung gehabt. Sie sei mit Geschützen, die im Jahre 1900 den Chinesen abgenommen worden seien, und nur mit geringem Schießvorrat versehen ge⸗ Die Besetzung dieser Stellung durch die Japaner, die ändere die

Lage nicht.

General Oku

Das „Reutersche Bureau“ berichtet aus Tokio, der melde, daß die Russen Chenkenskempu,

Mangolian und Liushutun (Talienwan) verlassen hätten,

das Detachement unter Mreitag Talien 8

habe am

Fön

30. d. M. gemeldet, daß an der Nordostküste

Bureau“ zerstörer und zwei dort eine sorgfältige Rekognoszierung vornahmen.

Ort und Stelle begeben.

tunesis

Forts am werferstation eingerichtet hätten. wurde von einem feindlichen Geschoß getroffen, Unteroffizier getötet,

russische Gesandte in Teheran

östlich von Chenkenskempu seien keine Russen bemerkt worden; dem General Nakamura habe am wan besetzt und 4 Geschütze erobert. Der Kuroki melde, eine japanische Truppenabteilung Sonnabend bei Aiyangpienmönn, nordöstlich von hwangtschöng, 2000 Kosaken angegriffen und sie in Der Kampf habe um 10 ½ Uhr Vor⸗ mittags begonnen und nach einer Stunde geendet. Die Japaner hätten 4 Tote und 28 Verwundete gehabt, die Ver⸗ luste der Russen seien nicht bekannt. Er berichte ferner über eine Reihe von kleinen Scharmützeln zwischen den beider⸗ seitigen Vorposten, bei denen 8 Russen gefangen genommen worden seien.

Der „Morning Post“

zeneral

die Flucht geschlagen.

Schanghai vom ste Koreas Truppen von mehreren japanischen Transportschiffen gelandet

wird aus

würden.

Gestern früh sandte der Admiral Togo, wie das „Reutersche meldet, vier Kanonenboote, zwei Torpedoboots⸗ Torpedoboote nach Port Arthur, die heftigen Feuer der Strandbatterien Sie stellten der beiden neuen

unter dem die Russen auf einem Liautischan⸗Vorgebirge eine neue Schein⸗ Das Kanonenboot Nr. 3 wobei ein drei Mann verwundet und ein Geschütz beschädigt wurde; die übrigen Kanonenboote blieben unbeschädigt.

Aus Täbris (Persien) vom 28. d. M. ist in St. Peters⸗ burg, wie „W. T. B.“ meldet, die Nachricht eingetroffen, daß der Wlassow gestorben sei. Der Sekretär der russischen Gesandtschaft Somow führe interimistisch die Geschäfte. Am 25. d. M. sei im Distrikte Urmia ein englischer Missionar von den Eingeborenen getötet worden. Der englische Konsul habe sich zur Untersuchung des Vorfalls an

8

fest, daß

Afrika. b“ Von der in Tripolis an der tunesischen Grenze gele Oase Sinaun meldet das „Reutersche Bureau“, daß drei che Banden vom Stamme der Chambas am 27. d. M. auf tripolitanisches Gebiet übergetreten seien, gerade zu einer Zeit, als das Volk im Begriff gewesen sei, Ge⸗ bete zu verrichten. Einzelne Bewohner seien getötet und Kameele eggeführt worden. Es habe dann ein Kampf stattgefunden, n dem 90 Chambas gefallen seien. Die Tripolitaner beabsichtigten, die türkische Regierung zu ersuchen, ihnen ihre gestohlenen Güter wieder zu verschaffen. In Tripolis ansässige Kaufleute fürchteten, daß auch in Ghadames Unruhen aus⸗ würden. Der

gelegenen

amerikanische Kreuzer „Brooklyn“ ist gestern in Tanger eingetroffen. Der amerikanische Admiral suchte, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, in Begleitung seines Adjutanten, zweier Matrosen und des Generalkonsuls heute den marokkanischen Minister des Auswärtigen auf. Die Unterredung dauerte zehn Minuten. Der Minister er⸗ widerte den Besuch auf dem Konsulate. Der Kreuzer „Atalanta“ ist ebenfalls in Tanger eingetroffen, zwei andere amerikanische Kriegsschiffe werden dort erwartet.

Nr. 22 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“ herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 27. Mai, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen. Ermächtigung zur Vor⸗ nahme von Zivilstandsakten. Entlassung. Todesfall. Exequaturerteilung. 2) Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs vom 1. April 1904 bis Ende April 1904. 3) Zoll⸗ und Steuerwesen: Verzeichnis derjenigen Amtsstellen, welchen gemäß § 2 der Zuckersteuerausführungsbestimmungen von den obersten Landes⸗ finanzbehörden die Befugnis zur Ermittlung des Quotienten bezüglich der weniger als 2 vom Hundert Invertzucker enthaltenden Zucker⸗ abläufe beigelegt worden ist. 4) Versicherungswesen: Bekanntmachung, betreffend die Beaufsichtigung privater Versicherungsunternehmungen durch Landesbehörden. 5) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern

aus dem Reichsgebiet.

(Settaetistik und Volkswirtschaft. 1

Ueber die Verhältnisse der Arbeiter im allgemeinen im vhiltrd ,fsichtsbezirk Berlin

mit Charlottenburg, Schöneberg und Rixdorf während des vergangenen Jahres anne anen we den „Jahresberichten der Königlich preußischen Regierungs⸗ und Gewerberäte für 1903*, daß der im Jahre 1902 eingetretene Rückgang der Gesamtarbeiterzahl im Berichts⸗ jahre durch eine Zunahme um 30 304 Arbeiter mehr als ausgeglichen ist; es wurden im ganzen 246 845 Arbeiter gegen 216 541 im Jahre 1902 und 226 691 im Jahre 1901 gezählt. Hiervon entfielen im Berichtsjahre 154 480 auf die er achsenen männlichen Arbeiter mit

einer Zunahme von 16 184 gegen das Vorjahr. Diese betrug in der Metallverarbeitung 2489, in der Maschinenindustrie 9280, in der Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe 1319, in der Industrie der Nahrungsmittel 1487, in dem Bekleidungs⸗ und Reinigungs⸗ gewerbe 927. Abnahmen um geringe Zahlen wurden in der Industrie der Steine und Erden, der chemischen Industrie, der Lederindustrie und in den polygraphischen Gewerben er⸗ mittelt. Diese Ziffern lassen die Er olung der Industrie von den Schäden des wirtschaftlichen Rückganges im Jahre 1902 und die bedeutende Verbesserung der Arbeitsgelegenheit in den wichtigsten Industriezweigen erkennen. Auch die wachsende Zahl der Betriebe in den genannten Gruppen deutet auf die Ursachen und den wieder erstarkenden Unternehmungsgeist hin. Insgesamt waren 1343 Fabriken und diesen gleichgestellte Anlagen oder 14,8 %, mehr vorhanden als im Vorjahre. Für die bedeutende Zunahme (904) im Bekleidungs⸗ und Reinigungsgewerbe ist schon in Nr. 124 d. Bl. eine Erklärung gegeben worden. Die übrigen Zunahmen der Betriebszahlen betrugen in der Metallverarbeitung 69, in der Maschinen⸗ industrie 80, in der Industrie der Holz⸗ und Schnitzstoffe 104, in der Industrie der Nahrungsmittel 104 Fabrikbetriebe. Eine Abnahme zeigt nur die Lederindustrie um 7 Betriebe.

Damit die einlaufenden Aufträge bewältigt werden konnten, sind die vielfach verkürzt gewesenen Arbeitszeiten meist wieder auf die frühere Dauer gebracht worden, viele Betriebe haben sogar mit Ueber⸗ und Nachtarbeit nachhelfen müssen, in einigen ist es auch zu ungesetzlichen Ueber⸗, Sonn⸗ und Feiertags⸗ arbeiten gekommen. Eine sehr rege Tätigkeit mit verlängerter Arbeitszeit namentlich in der Metallwarenfabrikation nach Beendigung des Gürtler, und Drückerstreiks im Herbst eingetreten, wodurch es einigen Fabrikanten möglich geworden ist, den Produktions⸗ ausfall von 8 ½ Wochen bis zum Weihnachtsfeste fast ganz einzuholen. Im zeigt sich jedoch das Bestreben, die Arbeitszeit und Pausen abzukürzen und durch intensivere, besser geleitete und maschinell unterstützte Produktion den Ausfall an Arbeits⸗ zeit zu decken. Dies gilt besonders von der Konfektionsindustrie, der Papierindustrie und den polygraphischen Gewerben, doch folgen Metallverarbeitung und Maschinenindustrie schon allmählich nach. Be⸗ merkenswert ist die Einführung von Doppelschichten in mehreren Abteilungen eines großen elektrotechnischen Werkes in der Weise, daß die erste Schicht von früh 6 bis 3 Uhr Nachmitttags, die zweite von 3 bis 12 Uhr Nachts mit je „stündiger Pause beschäftigt wird. Trotz Kürzung der Arbeitszeit in jeder Schicht um eine Stunde ist die Arbeitsleistung ungefähr die doppelte wie in einfacher Schicht, zugleich sind die Arbeiter mit dieser Einteilung, die ihnen mehr freie Zeit und gleichen Verdienst läßt, wohl zufrieden. Gleich gute Erfahrungen sind mit Einführung einer dreifachen Schicht in einer großen, mit Restauration verbundenen Bäckerei Pense worden, die einen stetigen Bedarf an frischer Backware hat.

ie Untersuchung zahlreicher Beschwerden über Nichtinnehaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten in Bäckereien bestätigte in vielen Fällen die Tatsache der Ueberschreitung, die bei Revisionen ohne derartige Anlässe und mit Hilfe der Kalendertafeln nur selten ans Tageslicht kommen würde.

Regelmäßige Sonnta Motorenkraft betriebenen Waschanstalten der Restaurationen und in den zu Heilzwecken dienenden Badeanstalten statt, weil diese nach Entscheidungen des Kammergerichts als not⸗ wendige Nebenbetriebe der Hauptunternehmungen gemäß §8§ 6 und 105 i der Gewerbeordnung den Bestimmungen über Sonntagsruhe nicht unterstehen; doch wurde mit Erfolg verhindert, daß die mit diesen Waschanstalten zusammenhängenden Werkstätten zur Neu⸗ anfertigung und Ausbesserung von Wäschegegenständen von der gleichen Vergünstigung Gebrauch machen. Während die Sonntags⸗ ruhebestimmungen in größeren Fabriken und Werkstätten allgemein bekannt sind und selten übertreten werden, herrscht in den Kreisen der Handwerker noch vielfach Unkenntnis der Vor⸗ schriften, insbesondere auch der Ausnahmebestimmungen auf Grund der §§ 105d und 105e der Gewerbeordnung. So wurden zahlreiche Uebertretungen in Schlächtereien, Schneidereien, Tischlereien, Bäckereien und anderen Handwerksbetrieben festgestellt und zur Bestrafung gebracht. Die Sonntagsarbeit hat in Tischlereien neuerdings größeren Umfang auch dadurch an⸗ nehmen können, daß Genossenschaftsbetriebe bis zu 20 Mitgliedern bildeten, die sich als selbständige Meister zur Sonntagsarbeit in Person berechtigt fühlen. In anderer Weise nehmen Möbelfabrikanten ihre Holzbildhauer, Drechsler, Polierer usw. als selbständige Handwerker rechnungsmäßig

egen Platz⸗ und Aftermiete in ihre Betriebsräume auf und entrücken fe und deren jugendliche Arbeiter hierdurch den Einschränkungen der

Fabrikgesetzgebung. 1 Die Einführung der Lohnbücher in der Kleider⸗ und Vorschriften des § 114a der Gewerbe⸗

Wäschekonfektion nach den ordnung und den Bestimmungen der Bundesratsverordnung be. en

9. Dezember 1902 ist noch nicht allgemein gelungen, weil von Arbeitgebern technische Hinderungsgründe mit Erfolg geltend gemacht werden. Namentlich wenden sich die Bestrebungen der Unternehmer gegen die Führung von Lohnbüchern für sogenannte Muster⸗ arbeiten, bei denen Lohnsätze angeblich nicht im voraus vereinbart werden können, und gegen die vorgeschriebene Form der Lohnbücher, die eine gleichzeitige Verwendung im Sinne der üblichen Abrechnungsbücher nicht zuläßt. K.S sträuben sich gegen die Führung der Lohnbücher grundsätzlich die

gsarbeit findet in den mit und ohne größeren Hotels und

äschefabrikanten mit der Begründung, daß ihre Betriebe nicht zur Konfektion gehören und außerdem die Art der vorgeschriebenen Eintragungen praktisch nicht durchführbar sei. Die Ar⸗ beiter legen im Gegensatze zu diesen Ausführungen großen Wert auf Bei⸗ behaltung der Lohnbücher, namentlich auch bei Musterarbeiten, weil sie davon die Vermeidung von Zwistigkeiten und Nachteilen bei der Abrechnung erhoffen.

Die Prüfung der Arbeitsordnungen ergab zahlreiche Mängel und Gesetzwidrigkeiten. Ferner⸗ zeigte sie, daß Kündigungsfristen immer seltener vereinbart werden, vielmehr das Recht sür szonge Lösung des Arbeitsverhältnisses fast zur Regel geworden i

wiederum

den meisten Fällen gelang es, stimmungen der Arbeitsordnungen auf z. B. eine solche, die den Arbeitern einer Zelluloidwarenfabrik das Rauchen in den Arbeitsräumen gestattete, eine andere, die die Straf⸗ gelder nur unter die nicht bestraften Arbeiter verteilen wollte, und eine dritte, welche neu engagierten Leuten, die nur einen Tag arbeiteten, keinen Anspruch auf Lohn zubilligte. 3 Die Einrichtung der Arbeiterausschüsse hat zwar nicht viel an Verbreitung, aber doch an Bedeutung sehr dadurch gewonnen, daß eine der größten Firmen des Bezirks den biserigen einflußlosen Ausschuß, dem wegen seiner Feenndefeshe die Rechte des § 134 b Abs. 3 und des § 134 d der . ewerbeordnung nicht zuerkannt werden konnten, durch einen ständigen Ausschuß im Sinne des § 134h a. a. O. ersetzt hat. In einem besonderen Nachtrage zur Arbeits⸗ ordnung wird diesem neuen Arbeitsausschuß ausdrücklich zur Pflicht gemacht, alle Fragen des Arbeiterinteresses, allgemeine Beschwerden und Wünsche sowie Lohnstreitigkeiten zum Vortrage zu bringen.

gütlichem Wege zu beseitigen,

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Beilegung der Streitigkeiten im Berliner Bäckerei⸗ ewerbe (vgl. Nr. 123 d. Bl.) trat gestern das Einigungsamt des ewerbegerichts zusammen. Es handelte sich um Ausführung des

Beschlusses einer Versammlung von Bäckermeistern, welche die Forde⸗

rungen bewilligt und zu obigem Zwecke eine Zwölferkommission ge⸗

wählt haben. Es wurde, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, folgender

Vergleichsvorschlag, vorbehaltlich der Zustimmung der beiderseitigen

Generalversammlungen, angenommen: Als Mindestwochenlöhne

werden gezahlt in Betrieben mit 1 und 2 Gesellen 21 ℳ, in Be⸗

trieben mit 3 und 7 Gesellen 23 und in solchen mit 8 und mehr

Gesellen 25 Dem Arbeit eber ist gestattet, den von ihm Aus⸗

8 8

Fsnten im ersten Jahre nach vollendeter Lehrzeit einen geringeren ochenlohn, aber nicht unter 18 zu zahlen.

fehlerhafte oder unbillige Be⸗

des

als Tei Ausnahmsweise

Wohnung dürfen vom Arbeitgeber verdienstes nicht mehr gewährt werden. bis zum 1. Oktober d. J., in denjenigen Betrieben, welche nach⸗ träglich diesem Tarifvertrage beitreten, gestattet, Kost und Wohnung im Hause des Meisters beizubehalten, falls die wirtschaftlichen Verhältnisse solches als zweckmäßig erscheinen lassen. Die Ent⸗ scheidung hierüber hat die Schlichtungskommission zu treffen. S weit bereits höhere Löhne gezahlt werden, bleiben diese bestehen. 2) Gesetzlich zulässige Ueberstunden, die durch Mehrarbeit entstehen werden den Gesellen mit je 60 vergütet; darunter sind die über 84 in der Woche geleisteten Ueberstunden mit einbegriffen. 3) Die Lohnzahlung hat wöchentlich, spätestens am Sonntagvormittag, während der Arbeitszeit zu erfolgen. 4) An den hohen Festen, Ostern, Pfingsten, Weihnachten, ist jedem Gesellen eine Freinacht ohne Lohn-⸗ abzug zu gewähren. 5) Ein paritätischer Arbeitsnachweis wird errichtet, dessen Errichtung der Schlichtungskommission obliegt. 6) Die Schlich⸗ tungskommission wird aus je 10 Arbeitgebern und Arbeitnehmern unter Vorsitz eines Unparteiischen gebildet. Diese Kommission hat außer den unter 1 und 5 aufgeführten Obliegenheiten sämtliche Streitig⸗ keiten, die aus diesem Tarifvertrag entstehen und etwa zu Aus⸗ sperrungen und Ausständen führen können, zu begleichen. Wenn sich die Parteien bei dem Entscheid der Schlichtungskommission nicht beruhigen, haben sie innerhalb acht Tagen nach Kenntnis des Beschlusses das Einigungsamt anzurufen, das endgültig entscheidet. Die Schlichtungskommission hat die Pflicht, bei Kündigung des Vertrages einen neuen Vertrag zu entwerfen und den Parteien vorzulegen. Billigen diese den Vertrag nicht, so ist das Einigungsamt anzurufen, damit dieses einen neuen Vertrag festsetzt. 7) Vorstehender Vertrag gilt bis zum 1. Oktober 1906 und läuft immer ein Jahr weiter, wenn er nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird. 8) Für den Fall, daß zwischen den Innungen und dem Verbande der Bäcker⸗ gesellen ein Tarifvertrag abgeschlossen wird, der günstigere Bedin⸗ ungen für beide Parteien enthält, soll dieser Vertrag an Stelle des bent. beschlossenen treten und dann der vorstehende Vertrag kraftlos werden. Der Ausstand der Werkstättenarbeiter der Großen Berliner Straßenbahn (vgl. Nr. 122 d. Bl.) ist, der „Deutschen Warte“ zufolge, beendet. Nachdem es der Verwaltung der genannten Gesellschaft gelungen war, an Stelle der Ausständigen Arbeitswillige zu finden, und am Sonnabend bereits wieder in den Betriebswerkstätten 1064 Handwerker und Arbeiter tätig waren, fand eine Versammlung der Ausständigen statt. Es wurde festgestellt, daß sich nur noch 600 Mann zur Kontrolle gemeldet und daß von Tag zu Tag die Zahl der Arbeitswilligen sich mehre. Auf Wunsch fand sodann eine geheime Abstimmung über die Fortsetzung des Ausstands statt. Da eine Zweidrittelmehrheit zur Weiterführung des Ausstands nicht vorhanden war, so wurde er für beendet erklärt.

Von den Wiener Bauarbeitern (vgl. Nr. 125 d. Bl.) wurden gestern nachmittag, wie „W. T. B.“ meldet, neun Ver⸗ sammlungen abgehalten. In fünf von ihnen wurden die Ver⸗ einbarungen, die in der vorgestrigen Konferenz unter dem Vorsitz des Handelsministers Barons Call beschlossen wurden, unter der Voraus⸗ setzung angenommen, daß diesen Vorschlägen auch die Meisterversamm⸗ lung zustimme. In diesem Falle würde die Arbeit am 1. Juni wieder aufgenommen werden. Sämtliche Versammlungen stimmten dem Antrage zu, daß die Arbeiterschaft so lange von ihrem Verhalten nicht abgehen solle, bis ein allgemeiner Minimaltarif von vier Kronen bewilligt sei. Der Plenarversammlung der Genossen⸗ schaft der Bau⸗ und Steinmetzmeister ging eine ver⸗ traaliche Besprechung voraus. In der Plenarversammlung selbst teilte der Vorsitzende das Ergebnis der vorbereitenden Verhandlungen mit, in denen man sich dahin geeinigt habe, die Aussperrung der Bau⸗ arbeiter so lange aufrecht zu halten, bis sie die Arbeit bedingungslos wieder aufnehmen würden. Erst dann seien über die höheren Löhne Verhandlungen einzuleiten. Bei der Abstimmung wurde dieser Vor⸗ schlag mit allen gegen drei Stimmen angenommen. Gestern abend beschlossen die ausgesperrten Bauarbeiter, so lange an ihrem Vorgehen festzuhalten, bis die Forderungen vollständig bewilligt seien. Ferner beschlossen sie, daß alle jungen Bauarbeiter sofort Wien verlassen sollten. Gestern abend verließen 4750. Bauarbeiter die Stadt Wien. Auch heute reisten viele Bauarbeiter ab. 1

Aus Salzburg wird gemeldet, die dortigen Bauarbeiter hätten gleichfalls bei mehreren Unternehmern behufs Erzielung höherer Löhne die Arbeit eingestellt und beschlossen, auch in allen übrigen Betrieben einen teilweisen Ausstand bis zur vollständigen Durchsetzung ihrer Forderungen herbeizuführen. . 4

In' London ist nach einem Telegramm der „Frkf. Ztg.“ ein lange erwarteter Ausstand der Droschkenkutscher gestern aus⸗ gebrochen. Die Kutscher weigern sich, die infolge der Konkurrenz der elektrischen Bahnen, der Trambahnen und Omnibusse ihrer Ansicht nach zu teuer gewordenen Mietspreise für Droschken und Pferde den Eigentümern zu bezahlen. Ungefähr die Hälfte aller Kutscher, etwa 3000 an Zahl, sind ausständig. Es herrscht ein merklicher Mangel an Droschken. Einige Eigentümer haben ihre Mietspreise herabgesetzt. Etwa 500 Kutscher sollen auf diese Weise die Erfüllung ihrer Forderungen erlangt haben. Diese fahren mit weißen Flaggen. In⸗ dessen zeigen nur wenige der fahrenden Droschken diese weißen Flaggen, die Zahl der Streikbrecher muß daher groß sein.

In Cherbourg sind, wie „W. T. B.“ meldet, die Verlader in den Ausstand eingetreten. Sie fordern Lohnerhöhung.

Kunst und Wissenschaft.

Die 19. Generalversammlung der Goethe⸗Gesellschaft fand am 27. und 28. Mai in Weimar statt. Als Vertreter Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs wohnte ihr, der „Weim. Ztg.“ zufolge, der Kabinettssekretär Dr. Freiherr von und zu Egloffstein bei, außerdem waren der Staatsminister Dr. Rothe, der Generalintendant von Vignau und eine Reihe hervorragender literarischer Persönlichkeiten zugegen. Die Fest⸗ rede hielt Dr. Freiherr von Berger⸗Hamburg über „Goethe und die Schauspielkunst.“ Nach dem in der Versammlung er⸗ statteten Geschäftsbericht betrugen die Einnahmen der Gesellschaft 36 000 ℳ, die Ausgaben 31 000 ℳ, das Vermögen beziffert sich auf 90 000 Unter den Schenkungen, die die Bibliothek im letzten Jahre erfahren, ist die wertvollste diejenige des Bankiers Alexander Meyer⸗Cohn in Berlin, der in 127 Bänden seltene erste Ausgaben von Werken der deutschen Literatur aus den Jahren 1750 bis 1880 gestiftet hat. Auch das Goethe⸗Nationalmuseum hat im verflossenen Jahre einige interessante Geschenke erhalten. Am Sonnabend fand im Hoftheater als Fest⸗ vorstellung eine Aufführung von Goethes neueinstudierten Dichtungen „Die Laune des Verliebten“ und „Die Mitschuldigen“ statt, der die Mitglieder der Gesellschaft als Gäste Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs beiwohnten.

1“

Literatur.

Der deutsch⸗österreichische Dichter und Kunstschriftsteller Her⸗ mann Rollett ist nach einer vom „W. T. B.“ übermittelten Meldung Wiener Blätter vorgestern in Baden bei Wien verstorben. Er war am 20. August 1819 ebendaselbst als Sohn eines Arztes geboren, studierte von 1838 bis 1844 in Wien Philosophie und Natur⸗ wissenschaften und veröffentlichte im Jahre 1842 als erste Frucht seiner poetischen Tätigkeit die lyrische Sammlun „Liederkränze“, die Justinus Kerner widmete. Durch den Verke r mit Lenau, Feuchters⸗ seben und anderen hervorragenden Zeitgenossen erfuhr er nach⸗ haltige Förderung seines Talents. Er unternahm Reisen ins Salz⸗ kammergut und nach Württemberg zu seinem Freunde Justinus Kerner und begann dann ein Wanderleben, das ihn durch eine große Reihe deutscher Städte führte, da ihm e inzwischen erschienenen freiheit⸗ lichen Gedichte unter dem Titel „Frühlingsboten aus Oesterreich⸗ (Jena 1845) wegen ihrer politischen Tendenz die Rückkehr nach Oesterreich verschlossen. Die Bewegung von 1848 gab Rollett die Anregung zur Herausgabe seiner „Kampflieder⸗ (Leipzig 1848). In dieser Zeit er⸗

Kost und

schienen auch seine dramatischen Dichtungen „Die Ralunken“, „Thomas