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die Festigung und Förderung des konfessionellen;
zu festigen.
“ 8EE111“ 8 11““ b “ C16“ klärt, letztere sehe diese geheimen Verabredungen ungern und suche nach Möglichkeit dahinter zu kommen. Es seien diese Verabredungen ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Charakteristik der Kartelle.
Das Haus beschließt darauf nach dem Kommissionsantrage.
Spodann folgt die Beratung über den Antrag des Staatsministeriums an das Herrenhaus wegen Er⸗ teilung seiner Zustimmung zur Vertagung des Landtags bis zum 18. Oktober. Berichterstatter Graf Finck von Finckenstein⸗Schönberg empfiehlt, mit Rücksicht auf das vorliegende gesetzgeberische Material, besonders die wasserwirtschaftlichen Vorlagen, der Vertagung zuzu⸗ stimmen. Es unterliege freilich keinem Zweifel, daß die Vertagung nur dadurch notwendig geworden, daß die Etatsberatung im anderen Hause übermäßig ausgedehnt worden sei und die Regierung den Land⸗ tag erst zum spätesten verfassungsmäßig zulässigen Termin einberufen habe. Minister des Innern Freiherr von Hammerstein: Meine Herren! Ich möchte mich gegen den Vorwurf verwahren,
als ob dies hohe Haus zu spät einberufen sei. Die späte Einberufung in diesem Jahre, welche, wie der Herr Vorredner ja auch anerkannt hat, in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit erfolgt ist, hatte doch wesentlich ihren Grund gerade in der Rücksicht auf dieses hohe Haus. Es wird Ihnen allen erinnerlich sein, daß dieses Haus an dem Tage wo es bezogen wurde, noch kaum fertig war, daß nach den ersten zwei Sitzungen, die hier gehalten wurden, die Arbeiter wieder sofort einzogen. Wir mußten doch damit rechnen, daß die Sitzungen stattfinden konnten. Außerdem glaube ich, daß die Staatsregierung in diesem Jahre den Wünschen des hohen Hauses bereitwillig darin entgegengekommen ist, daß be⸗ deutende und wichtige Gesetzentwürfe in erster Linie diesem hohen Hause vorgelegt wurden, und wenn im Laufe der arbeitsreichen Session gewisse Gesetze im anderen Hause erst etwas später formell eingebracht wurden, so lag das in Verabredungen mit dem Bureau des anderen Hauses, weil die Gesetze mit Rücksicht auf die Etatberatungen vorher über⸗ haupt nicht zur Erörterung kommen konnten. Heute liegt die Sache so, daß in der Tat die Königliche Staatsregierung großen Wert darauf legen muß, daß gewisse Vorarbeiten, wie der Herr Vorredner richtig erwähnt hat, bezüglich der wasserwirtschaftlichen Gesetze, sowohl der Kanalvorlage als der Meliorationsvorlagen, nicht verloren gehen, was aber der Fall sein würde, wenn die Tagung geschlossen und nicht eine Vertagung eintreten würde. Die Königliche Staatsregierung hat Seine Majestät gebeten, ihr die Ermächtigung zu erteilen, je nach den Bedürfnissen des Hauses, nach dem Geschäftsgange vom 2. d. M. ab eine Vertagung herbeizuführen, aber jedenfalls nicht länger als bis. zum 18. Oktober, und ich bitte Sie, aus diesen Gründen dem An⸗ trage, wie es auch Ihr Herr Berichterstatter getan hat, zuzustimmen
Nachdem der Berichterstatter darauf hingewiesen hat, daß es Sache der maßgebenden Behörden gewesen wäre, dafür zu sorgen, daß das Gebäude für das Herrenhaus früher fertig⸗ gestellt würde, wird die Vertagung genehmigt.
Den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildet die ein⸗ malige Schlußberatung des Antrags des Freiherrn von Manteuffel und des Grafen zu Hoensbroech, „die König⸗ liche Staatsregierung zu ersuchen, Sorge zu tragen, daß den Mannschaften der Landarmee und der Marine das Militärgesangbuch bei ihrem Eintritt als Eigentum belassen wird“. Beigegeben ist dem Antrage folgende Be⸗ gründung: Der Antrag bezweckt, den Mannschaften der Land⸗ armee und der Marine sowohl während wie nach der Dienst⸗ zeit vor Augen zu halten, daß mit der Treue gegen den König die Treue gegen Gott Hand in Hand gehen muß, um allen entgegenstehenden Bestrebungen wirksam zu begegnen.
Berichterstatter Graf von der Osten empfiehlt, diesen Initiativ⸗ antrag, der sich wörtlich mit einem vom anderen Hause auf Anregung des Grafen Douglas angenommenen Antrage decke, gleichfalls an⸗ zunehmen. Gegenwärtig sei das Gesangbuch nicht Eigentum des Soldaten, es könne ihm vielmehr nur beim Abgang für den allerdings sehr geringen Preis von 9 ₰ überlassen werden. Es sei dann aber au h sehr abgegriffen und abgenutzt. Darum solle das Buch dem Soldaten schon bei seinem Eintritt in den Dienst als Eigentum überlassen werden. Das Budget werde durch den Antrag nur mit etwa 30 000 ℳ belastet werden, und diese Ausgabe werde gute Früchte tragen. Die Begründung des Antrages im anderen Hause durch den Grafen Douglas habe großen Eindruck gemacht, sodaß es einer weiteren Empfehlung wohl nicht bedürfe. Alle, die des Königs Rock zu tragen die Ehre gehabt hätten, wüßten, welch lieber Begleiter ihnen dieses Buch in Kriegs⸗ und Friedenszeiten gewesen sei. Als selbstverständlich nehme er an, daß jeder Offizier sein Gesangbuch aus dem Kriege in den Frieden mitgenommen habe, aber weiter gehend solle hier allen Mannschaften die Möglichkeit eröffnet werden, dieses Buch dauernd in Händen zu behalten, das werde ihnen in allen Lebenslagen zum Segen gFehcen. M
Freiherr von Manteuffel: Die Millitärdienstzeit ist, Go Dank, auch heute noch eine Zeit, an die die 1 zurückdenken, und von der sie mit Begeisterung sprechen; sie renommieren damit gegenüber denjenigen, die nicht gedient haben. Das ist ein gutes Zeichen und ein Beweis dafür, daß sie eine gute Behandlung erfahren haben, wenn sie sich ihrer Dienstzeit mit Freude erinnern, und dazu wird das Gesangbuch sein Teil beitragen. Wenn auch die Gemeinden dieses Gesangbuch zum Teil nicht haben und aus einem anderen Gesangbuch ihre Lieder singen, so wird das Buch gleichwohl nicht weniger wertvoll für den alten Soldaten sein. Bei diesem An⸗ trag haben sich beide Konfessionen einmütig zusammengefunden. Es ist stets mein Bestreben gewesen, konfessionellen Hader zu vermeiden, beide Konfessionen arbeiten und wirken zu lassen zum Segen des Vaterlandes; darum begrüße ich diesen Antrag und seine doppelte de mit ganz besonderer Freude, zumal in einer Zeit, in der von verschiedenen Seiten versucht wurde, den konfessionellen Frieden in einer Weise zu stören, die nicht zum Segen des Vaterlandes ge⸗ reicht. Nehmen Sie unseren Antrag an.
„Graf von Zieten⸗Schwerin: Ich schließe mich diesen Aus⸗ führungen an und freue mich, daß dieses neue Bindemittel zwischen den beiden Konfessionen ins Werk gesetzt wird. In der Einleitung zum Militärgesangbuch ist gesagt, der Soldat soll dieses Buch als wahren Schatz ansehen; dann müssen wir ihm diesen Schatz au lassen, wenn er aus der Armee scheidet. Ich bitte, daß dann 1 das Buch einen sichereren Einband erhält. Wir wollen immer das Gemeinsame hervorheben. Es muß aber auch darauf gesehen werden, daß der Soldat, solange er noch jung und leichtsinnig ist, das Buch benutzt, es müßte deshalb zu den Kontrollversammlungen mitgebracht werden. Bei patriotischen Feiern haben die Leute jetzt kein gemein⸗ sames Buch; es wird sich dabei außerordentlich bewähren. Ministerialdirektor von Chappuis: Bereits bei der Beratung im Abzeordnetenhause habe ich namens meines Chefs, des Kultus⸗ ministers, erklärt, daß, wenn auch dieser Initiativantrag zunächst das Staatsministerium beschäftigen muß, und deshalb heute noch keine Stellung dazu genommen werden kann, doch mein Chef allen Wünschen, die auf die Förderung wahrer christlicher Gesinnung und - riedens abzielen, die wärmsten Sympathien entgegenbringt. Mein Chef wird bereit sein, alle die Bestrebungen zu unterstützen, die zur Erreichung dieses Zieles beitragen. Ich hoffe, daß auch die heutigen Verhandlungen dazu bei⸗ tragen, die im Lande noch bestehenden Gegensätze in konfessioneller Beziehung zu beseitigen und den konfessionellen Frieden zu fördern und
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Damit schließt die Diskussion. Im Schlußwort bemerkt
Giaf zu Hoensbroech: Es ist ein erfreuliches Resultat, daß wohl niemand im Hause diesem Antrage sich entgegenstellt. Hierfür spreche ich im Namen aller Antragsteller herzlichsten Dank aus, ebenso auch dem Vertreter der Staatsregierung für die freundlichen Worte. Das Gesangbuch soll den Mannschaften im Sinne des Friedens beider Konfessionen dienen. Ich wünsche noch, daß diejenigen Lieder besonders zusammengestellt werden, die beiden Konfessionen gemeinsam sind, da⸗ mit sie bei feierlichen Gelegenheiten zusammen gesungen werden können. Der Kampf der einen Konfession mit der andern muß unbedingt zur Schwächung der eignen führen. Die Gewinnung für die eignen An⸗ schauungen kann nur erfolgen, wenn man selbst die eigene Ueber⸗ zeugung hoch hält. Die Hochschätzung der fremden Ueberzeugung sollte ein Zeichen des ritterlichen Volks der Deutschen sein. Während früher der Kampf um die religiöse Ueberzeugung vielfach mit dem Schwert geführt wurde, wird der Austrag jetzt lediglich der Wissen⸗ schaft überlassen. Aber auch hier muß der Kampf mit voller Achtung vor der Ueberzeugung und peinlichster Rücksichtnahme auf die religiösen Gefühle der Gegner geführt werden. Leider besteht aber in gewissen Kreisen eine religiöse Verhetzung. Schuld daran trägt, daß man die Fragen in Volksversammlungen hineinträgt, und daß ein Teil der deutschen Presse es sich angelegen sein läßt, jedes Moment mit einem gewissen Eifer hervorzukehren, um der anderen Konfession etwas am Zeuge zu flicen. Man sucht Konfessionsskandale hervorzukehren und auszu⸗ nutzen, was nur zum Schaden beider Konfessionen dienen kann. Wenn es sich dann herausstellt, daß diese Konfessionsskandale Legenden sind, so fehlt in der Presse vielfach, ich will nicht sagen, der Mut, wohl aber der Anstand, diese Sachen in ehrenvoller Weise durch offenen Widerruf wieder rückgängig zu machen. Dieser Tief⸗ stand und Defekt in einem Teile unserer Presse ist sehr zu beklagen. Die Konfessionen müssen zusammengehen zur Bekämpfung derjenigen Schäden, die auf unserem öffentlichen Wohle lasten, zur Be⸗ kämpfung des Umsturzes und zur Erreichung der sozialen und charitativen Zwecke. Ich bin ja in dieser Beziehung kein Optimist. In jeder Konfession werden sich Strangschläger finden, aber es wird darauf ankommen, diese Erscheinung mehr und mehr zu isolieren. In diesem Sinne würde ich es mit Freude begrüßen, wenn die heutigen Verhandlungen in das Land hinausgeben und dazu beitragen würden, der konfessionellen Friedensliga neue Mitglieder zuzuführen.
Der Antrag wird fast einstimmig angenommen. Schluß nach 2 ½ Uhr. Nächste Sitzung: Sonnabend, 1 Uhr. (Kleinere Vorlagen; Ansiedelungsgesetzentwurf.)
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Ernteaussichten in Rumänien.
Der Kaiserliche Konsul in Bukarest berichtet unterm 22. v. M.: In der ersten Hälfte des Monats Juni sind Niederschläge, die dem im Beginn des Monats unbefriedigenden Stande des Weizens in Rumänien noch hätten zu Hilfe kommen können, nicht gefallen. Spätere Strichregen konnten auf die Entwickelung dieser Fruchtart im allgemeinen einen bestimmenden Einfluß nicht mehr haben. Die diesjährige Weizenernte Rumäniens muß daher, von wenigen Teilen in der Moldau und in dem bergigen Teile des Landes abgesehen, als gefährdet bezeichnet werden. Das allgemeine Ergebnis dürfte erheblich unter Mittel zu schätzen sein. Man rechnet in geschäftlichen Kreisen auf höchstens 40 % der vor⸗ fäbrigen Ernteergebniffe Weizen, das 25 971 615 hl bei, einem mittleren Gewicht von 78,9 kg betragen hat. Auch die Entwickelung der Maispflanze hat unter der Dürre zu leiden, sodaß auch die für diese Frucht schon gehegten Befürchtungen nicht unbegründet waren. In den letzten Tagen hat es indessen in einem großen Teile Rumäniens recht kräftig geregnet, nur in der Dobrudscha und den angrenzenden Bezirken nicht, sowie nur strichweis in der Oltenia, sodaß sich die Hoffnungen auf die Ernte an Mais wieder gebessert haben. Die Regengüsse sind besonders auch noch für die Viehfutterpflanzen sehr gelegen gekommen. Die andauernde Dürre hatte in vielen Distrikten bereits einen recht fühlbaren Futter⸗ mangel für das Vieh gezeitigt, sodaß die Regierung genötigt gewesen war, Vorbeugungsmaßregeln zu treffen.
8 Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten
„Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Deutsches Reich.
Aenderungen und Ergänzungen des amtlichen Waren⸗ verzeichnisses zum Zolltarife. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 9. Juni d. J. beschlossen, einer Anzahl von Abände⸗ rungen und Ergänzungen des amtlichen Warenverzeichnisses zum Zoll⸗ tarife mit der Maßzabe die Zustimmurg zu erteilen, daß die neuen Bestimmungen sofort in Kraft treten. Die Abänderungen und Er⸗ gänzungen sind in Nr. 26 des Zentralblatts für das Deutsche Reich
vom 23. Juni 1904 veröffentlicht. Sie betreffen u. a. die Artikel
Butter, Feite, Fleisch, Margarine, Spiritus (pacfümierter oder zu Parfümeriezwecken geeigneter), Tinkturen, Wild
Frankreich.
„Aenderung des Zolls für dynamoelek⸗ Maschinen. Der französischen Deputiertenkammer ist am 1 d. J. ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, wonach in Ab⸗ 8 ing der Nr. 524 des Zolltarifs für dynamo⸗elektrische Maschinen im Gewicht von weniger als 10 kg ein Zoll von 100 Fr. im Minimaltarif und von 130 Fr. im Generaltarif für je 100 kg Reingewicht eingeführt werden soll. 8 Nach der genannten Tarifnummer werden gegenwärtig nur Dynamomaschinen im Gewicht von 10 kg und darüber verzollt, während solche Maschinen von geringerem Gewicht nach Nr. 634 des Tarifs zollfrei eingelassen werden. 8 „Die geplante Einführung eines Zolles für dergleichen Maschinen geringeren Gewichts wird damit begründet, daß diese infolge des Fortschritts der Technik aufgehört haben, lediglich zu wissenschaftlichen Zwecken zu dienen, daß 18. zur Zeit vielmehr in großem Maßstabe zu häuslichen und gewerblichen Zwecken Verwendung fänden, z. B. zum Antrieb von Zimmerlüftungsapparaten, Nähmaschinen, Uhrmacher⸗ drehbänken, anderen kieinen Maschinen usw. Die Höhe des vorgeschlagenen Zollsatzes entspringt der Erwägung, daß er ungefähr 10 v. H. vom Wert der fraglichen Maschinen ausmache, einen Prozentsatz, der seinerzeit der Bemessung der Zoll⸗ sätze für die Dynamomaschmnen höheren Gewichts zu Grunde gelegt worden sei. Die Deputiertenkammer hat den Entwurf zunächst an ihre Zoll⸗ kommission verwiesen.
von Wollwaren nach der Türkei im Jahre 1903. en zweitgrößten Artikel der deutschen Einfuhr nach der Türkei bilden Wollwaren. Nach Meinung von Sachperftändigen ist S Einfuhr einer nicht unerheblichen Steigerung fähig. Wenn auch die Einfuhr. fertiger österreichischer Konfektionswaren dem Artikel im Laufe einiger Jahre einen stärkeren Abbruch getan hatte, so macht sich jetzt doch wieder Nachfrage nach Tuchen geltend. Wenn die Herstellung des für die Türkei, insbesondere für die inneren Pro⸗ vinzen noch verhältnismäßig neuen europäischen Kostüms von einer größeren Anzahl einheimischer Unternehmer aufgenommen sein wird, was nicht auf sich warten lassen dürfte, so ist anzunehmen, daß alsdann dieser Absatz wiederum sehr bedeutend werden wird. Inzwischen sollte der Markt von den deutschen Tuchfabrikanten mehr bearbeitet werden. Durch das General konsulat
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leicht benannt werden können. Durch Ei ndung ei guten Mustersammlung in größeren, vielleicht langen Stücken der ganzen Stückbreite würde — sovig⸗ die deutschen Preise hier bekannt sind — einem unter richteten Vertreter die Anknüpfung neuer Verbindung mit ziemlicher Sicherheit ermöglicht werden. Ein Haup artikel der Wollwareneinfuhr sind die Army Cloths. Sie kamen . jetzt aus England, welches außerdem ähnliche Artikel in glatt⸗ schwarzen, blauen oder braunen Tuchen in Breiten von 52 hZb 54 Inches und zum Preise von etwa 1—3 sh. pro Yard liefer In den guten Qualitäten ist England zur Zeit ganz vom Mar verdrängt worden. Der englische Konsularbericht für 1902 widm, dieser Tatsache eine längere Beachtung und schlägt vor allen Ding⸗ eine bessere Organisation des Exporthandels vor, der zu wenig We⸗ darauf lege, eigene Vertreter in der Türkei selbst zu halten. Gerat auf dem Gebiete der Wollwaren ist, wie hierbei bemerkt sei, auch 8 großer Teil des deutschen Exportgeschäfts wie das englische in Hände von Einkaufshäusern und Grossisten im Inlande selbst, eine Tatsach die bezüglich Deutschlands vielleicht zum Teil den zu langsamen Fon schritt im türkischen Geschäft erklärt. Die direkte Vertretung àd. Fabrikanten am Bedarfsplatze selbst durch einen mit der Kundscha und ihren besonderen Wünschen genau bekannten Agenten ist gera ein sehr wichtiges Mittel zur Förderung des Absatzes. England h. sich außerdem die Kundschaft der Schneider Konstantinopels zu e halten gewußt, denen es seine Coupons liefert. b
England steht bezüglich der Wollwareneinfuhr an zweiter Stel an erster stand auch im Jahre 1903 noch Oesterreich. Allerdin, haben die Bielitztuche auch 1903 einen Rückgang des Absatzes fahren; es wurden im Jahre 1902: 17 719 dz und 1903 16 571 2 eingesgies Rüch
Dieser Rückgang wird auch in Zukunft anhalten, und zwar dem Maße, wie die orientalische Kleidung, die sich der ä seide artig glänzenden Bielitztuche mit Vorliebe bedient, zurückgeht und dur die europäische ersetzt wird.
Wird von Beelitztuchen und den Army⸗Cloths abgesehen, beherrscht Deutschland in Herrenkleiderstoffen den Markt. Die Prii beliefen sich je nach Qualität auf 3,50 — 8 ℳ (130 — 140 cm brei Es wurden glatte und farbige Phantasiestoffe verkauft; auch Militärtuch konnte Reichenberg erfolgreich konkurrieren. Fraus⸗ kleiderstoffe kamen insbesondere aus Gerg und Greiz in Wolle un Halbwolle; nur in den ganz billigen Qualitäten konnten hier Oeste reich und Italien konkurrieren. Die österreichischen Preise beganm mit 50 Heller, die deutschen mit 80 ₰ und stiegen in besseren Qual täten bis zu 2,25 ℳ In zweiseitigen, karriert gemusterten Mante stoffen ließen sich zum ersten Male größere Abschlüsse für Deutschla machen. Endlich wurden Wollflanelle (aus Thüringen) in glatt und Phantasieausführung zum Preise von etwa 60 ₰ bis 4. (65 — 140 cm breit) gebracht.
Frrankreich, noch vor kurzem an zweiter Stelle, ist jetzt in vierte gedrängt worden. Seine Cheviots und fassonierten Herne stoffe (Roubaix) behaupteten sich trotz höherer Preise, weil sie ind Farbe dauerhaft, sind. Aus Sedan, Elboef wurden Qualitätt (3.—12 Fr.) in Schwarz und Phantasie geliefert. Gerade die fra zösische Einfuhr dürfte aber, wenn ihre Artikel gut und billig imitie werden, mit ihren Preisen nicht länger standhalten können.
8 Sechs Proben französischer Wollwaren, welche i Jahre 1903 in Schwarz und Farbig ohne Preisunte schied bestellt wurden, sind gleichzeitig mit diesem Be richte eingegangen und können während der nächsten vie⸗ Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin, Wilhelrn straße 74, Zimmer 174, besichtigt werden.
Es sind dies:
Nr. 1 Voile crépe, 95 cm breit, zu.
Nr. 2 Vigoureux, 95 „ “
F 3 Serge foulé, 92 „ 1u1
Nr.⸗ „ I 162 . as M.
Nr. 5 Satin, 118/120 „ 1q“ 5 Faban
Nr. 6 Satin Amazone, 118/120 cm breit, zu 3,10 Die Sorten Nr. 1—4 hatten einen größeren, Nr. 5— 6 ein
geringeren, beide jedoch einen regelmäßigen Absatz. Nebenher gab
natürlich eine Anzahl anderer Qualitäten derselben Artikel; die au
gewählten waren jedoch die marktgängigsten. (Nach einem Beris
des Kaiserlichen Generalkonsulats in Konstantinopel.)
Die Preife gelten für
Einfuhr von Eisenwaren über Salonik im Jahre 190 „In Eisen gewinnt Deutschland in dem Handel über Salo immer mehr an Boden. Die besseren englischen und schwedisch Sorten, die mit Vorliebe zur Verarbeitung von Hufnägeln geka wurden, gehen stetig zurück und werden durch ähnliche billig. Sorten deutschen und österreichischen Ursprungs ersetzt. In Hande eisen wird der deutschen Ware nur von Belgien und Oesterre Konkurrenz gemacht. Träger, deren Verbrauch zunimmt, kommen f ausschließlich aus Deutschland. Was eine österreichische Exportfirn hierin bringt, ist zum größten Teil auch deutscher Provenienz. In Drahtstiften haben sich die bedeutendsten deutschen, öst⸗ reichis vden und amerikanischen Produzenten zu einem Syndikat de einigt Einige belgische und italienische Fabrikanten, die außerhe des Syndikats stehen, unterbieten seit einiger Zeit mit mind P. Ware in s “ die von dem Syndikat vw einbarten Preise und tun dadurch speziell den beli 2 Drahtstisten viel Abbruch. 111¹“¹“ MNach Schaufeln besteht große Nachfrage, die in der geringe Ware von Belgien, in der besseren von Deutschland gedeckt wire Mit der Herstellung der ganz billigen Sorten von 29 bis 30 2† befaßt sich Deutschland nicht, gewinnt aber mit seiner besseren Wr immer mehr an Boden. In Schwarzblechen und runden gewölbten Brotblechen! herrschen Belgien und England den Markt. Kistenstahl bringt Oesterreich. Dagegen bürgert sich deutsche Messer⸗, Bohr⸗ und Federstahl immer mehr auf Kosten! englischen Fabrikate ein. Sensen kommen ausschließlich aus Oesterreich. Eiserne Oefen liefert Deutschland geschmackvoll, gut preiswürdig. Ihr Konsum steigert sich auf Kosten der Porzellandt die von Frankreich, Oesterreich und Deutschland gebracht werde I deutschen Porzellanöfen wird ihre geringe Dauerhaftigt getadelt. Der Absatz von Nähmaschinen, die in der Hauptsache 2 Deutschland kommen, nimmt zu, während nach Fahrrädern weg 1lesstes Straßenverhältnisse so gut wie gar keine Nachfr⸗ esteht. Terzerole, deren Einfuhr aber neuerdings verboten is ¹ Deutschland und Belgien. gs verboten ist, brach Der Verbrauch von Emaillegeschirr wächst. Deutschle Frankreich, Oesterreich und Ungarn sind an der Einfuhr beteiligt. Landwirtschaftliche Maschinen gehen sehr wenig. E. einiger Zeit hat man angefangen, einige Sorten einfacher eiser Pflüge im Lande herzustellen, wozu Deutschland das Materzal liefe „Eisenkurzwaren, wie Bau⸗ und Möbelbeschläge, Kof schlösser, Werkzeuge aller Art, liefert in mittleren und geringen Sorn Deutschland. Schneidewerkzeuge und billige Feilen bringt Frankreich, Heot und Schrauhzwingen Oesterreich. In Wagenachsen wird Frankte allmählich von Deutschland verdrängt. Bratpfannen, ein Artikeln sehr großer Nachfrage, werden ausschließlich von Frankreich England geliefert. Ig das Holzschraubengeschäft teilen sich Freo⸗ reich, Belgien und Oesterreich. Kurze Viehketten liefern 18. g und Oesterreich, Schiffsketten sowie die übrigen eisernen Bedar⸗ artikel für Schiffahrtszwecke England. Aus Amerika kommen Möt⸗ rollen, Fleischhackmaschinen und Pumpen. (Nach einem Bericht Kaiserlichen Konfulats in Salonik.)
würden gerade Vertreter für Manufakturwaren zur Zeit
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
zeiger und Königlich Preußischen
Berlin, Sonnabend, den 2. Juli
Handel und Gewerbe. 8
(Schluß aus der Ersten Beilage.)
Einfuhr von Papier über Salonik.
An der Einfuhr von Papier über Salonik könnten die deutschen Fabrikanten sich viel mehr beteiligen, wenn sie wie die österreichischen die Türkei regelmäßig von einem Fachmann bereisen 1 In Oesterreich schicken verschiedene Fabrikanten gemeinsam einen eisenden. Soll das Geschäft durch Agenten ohne Reisenden gemacht werden, d kommen die Mengen nicht zusammen, die die deutschen Fabrikanten als Minimalquantum für Sorte und Stärke verlangen. Die oft billigeren veutschen Preise vermögen den Käufer nicht zu bestimmen, roße Posten auf einmal zu bestellen. Die österreichischen
abrikanten sind bierin weniger anspruchsvoll, wahrscheinlich, weil ren Reisenden die gleichen Sorten auf den verschiedenen Plätzen ver⸗ kaufen und dechalb den einzelnen Abnehmern auch kleinere Posten eben können. Dies gilt namentlich von Schreib⸗ und Druckpapier. Fn Packpapier fehlen Deutschland die viel verlangten billigen Sorten, Stroh⸗ und Schrenzpapier. Auch würde es sich für die deutschen Fabrikanten lohnen, dem billigen Zigarettenpapier, das einen großen Absatz hat, mehr Aufmerksamkeit als bisher zu schenken.
Fm Tapetengeschäft nimmt Deutschland die erste Stelle ein. — Spielkarten kommen in der Hauptsache aus Frankreich. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Salonik.)
“ “ Rumänien.
olizeivorschriften für den Eintritt von auslän⸗ dischen Reifenden. Unterm 31. März13. April 1904 ist ein Reglement für den Polizeidienst an den Grenzpunkten, in den Häfen und auf den Bahnhöfen erlassen worden, wonach kein fremder Rei⸗ sender in das Land eintreten darf, wenn er nicht einen ordnungs⸗ mäßigen, von dem rumänischen Konsul oder diplomatischen Vertreter an seinem Wohnorte oder am Ausstellungsorte visierten Paß oder ein solches Reisepapier besitzt.
Der Eintritt in das Land wird indessen ohne dieses Visum auf den Pässen oder Reisepapieren unter anderem gestattet:
1) Ausländern, welche aus einer Ortschaft kommen, wo sich kein rumänischer Konsul oder diplomatischer Vertreter befindet; 1
2) den Untertanen der Staaten, mit welchen Rumänien Verträge oder besondere Uebereinkommen in dieser Beziehung hat, sowie
3) den Ausländern, welche erklären, daß sie sich im Lande nicht aufhalten, sondern direkt von einem zum anderen Grenzpunkte gehen wollen; in diesem Falle bescheinigt der Polizeioffizier des Ein⸗ gangspunktes auf den Reisepapieren, daß sie nur für die Durchreise
elten. 8 Wenn der Paß oder das Reisepapier in Ordnung ist und der ausländische Reisende nicht zu denen gehört, welchen der Eintritt verboten ist, so soll der Polizeioffizier des Punktes dem Reisenden den Eintritt in das Land gestatten, nachdem er das Reisepapier in ein besonderes Register verzeichnet und mit dem Eintrittsvisum ver⸗ sehen hat. Die Entbindung von der Formalität des Visums für die aus⸗ ländischen Reisepapiere befreit den ausländischen Reisenden auch von der Zahlung der Visagebühr, in den vorstehend unter 1 und 2 vor⸗ esehenen Fällen ist indessen, außer wenn Verträge oder besondere Ab⸗ ommen mit ausländischen Staaten in Betracht kommen, die Visa⸗ gebühr zu zahlen, welche beim Eintritt in das Land erhoben wird.
Diese Gebühr beträgt 5 Lei für jeden Paß, und für ausländische Arbeiter, denen der Eintritt in Gruppen gestattet ist, 2 Lei.
Für die erhobene Gebühr stellt der Polizeioffizier eine Quittung aus.
Fischereiausstellung in Marstrand (Schweden) 1904. Wie der britische Konsul in Gotenburg herichtet, soll in der Zeit vom 9. bis 24. Juli 1904 in der Hafenstadt Marstrand eine Fischerei⸗ ausstellung abgehalten werden. Einen wichtigen Teil der Ausstellung werden voraussichtlich Motore aller Art bilden, welche beim Fisch⸗
fang usw. Verwendung finden. (Nach Commercial Intelligence.)
Ausschreibungen.
8n
Vergebung einer Lieferung von drei Kränen für Lokomotiven in Sofia in der Kanzlei der Kreisfinanzkommission: 11. Juli 1904, nachmittag 3 Uhr. Wert der Lieferung: 9000 Fr., Kaution: 5 %. (Oesterreichischer Zentral⸗Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von drei elektrischen 3⸗ton⸗Laufkränen und zwei elektrischen Lokomotiven für das Londoner Elektrizitätswerk in Greenwich. Frist für Angebote: 12. Juli 1904. (The Electrical Engineer).
Verbesserung des Hafens von Spezia. Das Ministero dei Lavori Pubblici in Rom und die R. Preffettura in Genua nehmen bis zum 20. Juli 1904, vormittags 10 Uhr, Angebote auf Ausführung folgender Arbeiten im Hafen von Spezia entgegen: a. Ausbaggerung eines Zugangskanals zum neuen Handelshafen; Anschlag 240 000 Lire. — b. Verlängerung des Hafendammes usw.; Anschlag 738 470 Lire. Kaution: 45 000 Lire. (Gazzetta Ufficiale del Regno d'Italia.)
Bau und Betrieb einer Telephonleitung in der Stadt Lérida (Spanien). Angebote werden bis zum 22. Juli 1904, nachmittags 1 Uhr, vom Gobierno civil de la provincia de Lérida und von der Direccion general de Telégrafos in Madrid entgegengenommen. Vorläufige 2000 Pesetas, endgültige: 4000 Pesetas. (Gaceta de Madrid.)
Ausbau der elektrischen Straßenbahn in Zaragoza. Die Konzession für die Verlängerung der Torrero⸗Linie bis zum 8 del Arenal ist von der Sociedad Tranvias de Zaragoza in Antrag gebracht worden.
Bau einer Wasserleitung in Antoing (Belgien). Die Verdingung erfolgt am 15. Juli 1904, mittags, im gouvernement rovincial in Mons. Frist für Angebote: 13. Juli. Los I: 05 800 Fr., Kaution: 3000 Fr. — Los II: 37 700 Fr., Kaution: 1500 Fr. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Die Nachfrage nach wasserdichtem Deckmaterial im S von Konstantza zu Zwecken des Schutzes von Getreide⸗ sendungen ist infolge der Unzulänglichkeit der dortigen Warenspeicher im Steigen begriffen. (Commercial Intelligence.)
Die Konzession für eine Eisenbahn von San Juan Chapultepec nach Ayoquezceo im Staate Oarxaca ist von der Se⸗- cretaria de Comunicaciones in Mexiko an die Compafia de los Ferrocarriles Urbano y Agricola de Oaxaca verliehen worden. Der Bau der Bahn 9 binnen 6 Jahren fertiggestellt werden. (El
Economista Mexicano
ͤ11X“ Beim Köͤniglichen Amtsgericht I. Berlin stand das Grundstück Christinenstraße 30, Ecke Zionskirchstraße 27, dem
wert 9900 ℳ Mit dem Gebot von 10 100 ℳ bar und 163 800 ℳ Hypotheken blieb Kaufmann Benno Conin in Landsberg a. W. Meistbietender.
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin. Zur Vex⸗ steigerung standen: Alsenstraße in Steglitz, der Frau Anna Mettke gehörig. 9,02 a. Mit dem Gebot von 325 ℳ bar blieb Bankier Max pf Lützowufer 5, Meistbietender. — Dorfstraße 85 bezw. Plan 23/24 und im Below in Großbeeren, dem Gastwirt Emil Balke gehörig. 13,39 a bezw. 29,80 a bezw. 56,32 a. Nutzungswert 889 ℳ bezw. 1400 ℳ Mit dem Gebot von 29 000 ℳ bar und 8000 ℳ Hvpotheken blieh Frau Emilie Primke, Köthener Straße 16, Meistbietende. — Bayerische und Düsseldorfer Straße in Dt.Wilmersdorf, dem Kaufmann Karl Koehne gehörig. 8,70 a. Mit dem Gebot von 74 500 ℳ bar blieb die Handelsgesellschaft i. F. Zauber u. Lachmann, Weinmeister⸗
straße 9, Meistbietende. — Teilung halber ein Grundstück in Dall⸗ dorf, den Jahnschen Erben gehörig. 6,90 a. Nutzungswert 360 ℳ Mit dem Gebot von 13 000 ℳ bar und 4528 ℳ Hypotheken blieb Frau E. Weckwerth in Dalldorf Meistbietende.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 17 242, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 5718, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Die Verdingung von 13 360 t Braunkohlenbriketts ist, wie das Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin mitteilt, seitens der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin ausgeschrieben worden. Näheres ist im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft, Neue Friedrichstraße 54 I, zu er⸗
fahren. b — Ueber den Verkauf alter Eisenbahnlokomotiven
sind der Handelskammer zu Berlin Bedingungen nebst Angebotbogen zugegangen, die im Verkehrsbureau der Kammer eingesehen werden können.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin wurde in den Verhandlungen des Kalisyndikats vom 27. Juni bis zum 1. Juli eine Verlängerung desselben auf weitere fünf Jahre be⸗ schlossen. Hie Basis ist im wesentlichen dieselbe geblieben, nur die Werke Hedwigsburg und Hohenfels haben eine kleine Aufbesserung er⸗ fahren. Der 5 Millionenfonds ist aus den Verhandlungen aus⸗ geschieden und wird besonders behandelt werden.
— Vom oberschlesischen Eisenmarkt berichtet die „Schlesische Zeitung“ u. a.: Die günstige Geschäftslage auf dem Eisenmarkt blieb sowohl hinsichtlich der Käufe wie der Sorten⸗ Cesatas unverändert, da nach den letzten Ergebnissen der Verhand⸗ lungen in der Verbandsfrage sich die Nachfrage nach Zusatzkäufen steigerte; außerdem wurden die Schlußreste aus dem zweiten iertel⸗ jahr durch Kieferungsabu. der kontraktmäßigen Abwickelung zu⸗
eführt, und auch auf die Käufe für das dritte Vierteljahr wurden bereits erhebliche Mengen aufgegeben. Der Inlandsbedarf trat in er⸗ weitertem Umfange hervor, und obgleich die Werke im Laufe der Frühjahrsmonate sehr umfangreiche Mengen zur Verladung brachten,
chleunige Lieferung nachzukommen, weil es auch auf den Werkslagern an gangbaren Sorten vollständig fehlt. Als ein erfreuliches Zeichen der esunden Verfassung der Marktlage bezeichnet der Bericht den verstärkten Bedarf der weiter verarbeitenden Fabriken, insbesondere der Kleineisen⸗ zeug⸗, Maschinen⸗, Waggon⸗ und Drahtfabriken sowie Konstruktions⸗ und Eisenbahnwerkstätten. Die Händler erteilen ihre Lageraufträge ebenfalls in gleichmäßiger Weise. Ein besserer Umsatz in Stab⸗ und Feineisen nach dem Auslande hat sich wohl zu den höher gehaltenen Preisen angelassen, doch ist derselbe dem Umfange nach gegen das Vorjahr noch zurück. Die Verbandsgrundpreise blieben auf 137 ½ bis 142 ½ für die Tonne frachtfrei inländischen Verbrauchs⸗ ort mit den bekannten Vergütungen für Händler und Hafen⸗ bezw. Stapelplätze und 105 bis 115 ℳ für die Tonne ab Werk für das Ausland. Träger sind nach wie vor gut gefragt, die Werke haben sämtlich einen flotten Betrieb aufzuweisen, eine Aende⸗ rung der Preislage ist nicht zu verzeichnen. In Universaleisen und Rohrstrips bessert sich der Arbeitsstand ebenfalls bei fester Preis⸗ richtung. Schienen sind in allen Profilen flott begehrt. Auf dem Grobblechmarkte war eine Zurückhaltung der Verbrauchsstellen in der letzten Woche nicht bemerkbar. Auf dem Feinblechmarkt herrscht Kauflust; Fabrikations⸗ sowie Handelsblechsorten werden gut abgerufen. Die Preislage ist fest. Auf dem Drahtmarkte hat die versteifte Preislage eine lebhaftere Nachfrage hervorgerufen. In Walzröhren ist der Beschäftigungsgrad befriedigend. Der Roheisenmarkt hat sich in seiner günstigen Rüchtung erhalten. In Siherehin een und Guß⸗ waren erster Schmelzung hat die Nachfrage nicht nachgelassen.
— Vom rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt berichtet die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“: Der Roheisenmarkt hat eine Besserung noch nicht aufzuweisen. Die Absatzstockung dauert fort. Das Aus⸗ landsgeschäft ist unbedeutend. Die Preise sind unverändert. In Luxemburger Roheisen wird der Verkauf schon für das IV. Quartal aufgenommen. Auf dem Schrottmarkte macht sich seit einiger Zeit eine alljährlich um diese Zeit eintretende Abschwächung bemerkbar. Man zahlt heute für gute Dreh⸗ späne 49 bis 50 ℳ, gewöhnlichen Blechschrott 43 bis 44 ℳ, la. Martinkernschrott 56 — 57 ℳ, Werkstattenschrott 58 — 59 ℳ, Eisenbahnoberbauschrott 58 — 59 ℳ, gebündelte Blech⸗ abfälle 61 — 63 ℳ, groben Gußbruch 46 — 48 ℳ, Eisenschienen 73 bis 74 ℳ frei Verbrauchsstelle. Das Geschäft in Halbzeug ist lebhaft. Die Stahlwerke sind alle gut besetzt. Was die Ausfuhr seit dem vorigen Winter eingebüßt, das hat der gestiegene Inlandsbedarf mehr
ebracht und also ausgeglichen. Doch können die Werke dem Bedarf bei ihrer bedeutenden Leistungsfähigkeit, die noch nicht erschöpft ist, voll genügen. Für Träger und Formeisen ist das Geschäft weiter recht lebhaft und die Werke haben vollauf zu tun. Auch ist hierbei die Ausfuhr noch stets mit einem großen Teil des Absatzes beteiligt im Gegensatz zu Halbzeug, in dem die Ausfuhr sich beträcht⸗ lich verringert hat. Für Schienen lagen in der letzten Zeit wieder größere Anfragen aus Japan vor, die bei der starken Konkurrenz der Engländer und Belgier aber nur mit Preisopfern für die deutschen Werke zu gewinnen sein werden. Für das Inland ist die Beschäftigung eine normale. Der Walzeisenmarkt liegt im ganzen befriedigend, doch ist der Verkehr nicht gerade sehr lebhaft. In Flußstabeisen liegt auf den roßen Stahlwerken zu den heüsane meist niedrigen Preisen genug Be⸗ Fescheftigung vor. Zu den heutigen besseren Preisen kommt aber noch wenig Arbeit herein, da die Händler durchweg noch von ihren alten billigen Abschlüssen zehren und noch unter 110 ℳ anbieten. Auf den Werken kommt man unter 112 bis 115 ℳ nicht mehr an. Die mittleren und kleinen Walzwerke können zu diesen Preisen noch dnstrag⸗ ut gebrauchen. Das Geschäft in Schweißstabeisen ist gering. Die Preise sind unverändert, 125 ℳ für Handelseisen, 132,50 ℳ für Niet⸗ und Gußstabeisen, frei im engeren Bezirk. Am besten geht noch Qualitäts⸗ eisen. Das Geschäft in Bandeisen ist still, und die Werke, die sich nicht im Auslande Arbeit holen, sind schwach beschäftigt.
sh ist es doch noch nicht möglich, den Wünschen der Kundschaft um
Der Inlandssatz
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boten — bis 117 ℳ herunter. — In Gasrohrstreifen herrscht schwacher Bedarf, da die Röhrenfabriken selbst mangelhaft beschäftigt sind. Die Preise betragen in Schweißeisen 128 ℳ, in Flußeisen 107 bis 121 ℳ franko. — Das Geschäft in Walzdraht im Inlande ist regelmäßig und sichert den Werken ausreichende Beschäftigung. Im Auslande sind die Käufer zurückhaltender und verlangen Preis⸗ reduktionen. Davon betroffen wird auch der Absatz in gezogenem Draht. Das Geschäft in Drahtstiften ist gut, die Kundschaft wendet sich wieder mehr dem Verbande zu. Im Röhrengeschäft (Gas⸗ und Siederöhren) klagen die Werke über schwachen Geschäftsgang und über ausländische Konkurrenz. Die Einfuhr amerikanischer Röhren macht sich stärker fühlbar und hat bereits zu Prnn . geführt. Die Inlandssätze betragen 72 ½ — 76 ½ % ab Düsseldorf, 73 bis 77 % ab Nassau für Gasröhren, 65 — 69 % für Siederöhren. Für Gußröhren ist der Geschäftsgang ein befriedigender. In den Verkaufspreisen ist keinerlei Aenderung eingetreten. Auf dem Stahlformgußmarkte liefen in letzter Zeit die Bestellungen bezw. Spezifikationen wieder flotter ein, sodaß sich der Auftragsbestand bei den Stahlgießereien weiter erhöhen konnte. Die Konsumenten müssen bereits mit längeren Lieferzeiten rechnen und bewilligen schlank die Verbandspreise. Die Nachfrage nach Gußwaren ist ziemlich lebhaft, die Lagerbestände dagegen sind gering; — Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Bruttoeinnahmen der Orientbahnen vom 10. bis 16. Juni 1904: 219 533 Fr. (35.006 8 mehr als i. V.). Vom 1. Januar bis 16. Juni 1904 betrugen die ruttoeinnahmen 6 113 655“ Fr. (1 248 919 Fr. mehr als i. 888 Skobélévo — Nova⸗Zagora, 80 km, 3979 Fr. (mehr 1469 Fr.), se⸗ 1. Januar 122 031 Fr. (mehr 25 523 Fr). — Mazedonische Eisenbahn (Salonik—Monastir) vom 10. bis 16. Juni 1904 (Stammlinie 219 km) 36 469 Fr. (mehr 7941 Fr.), seit 1. Januar 851 740 Fr. (mehr 191 976 Fr.). New York, 1. Juli. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 11 490 000 Doll. gegen 9 570 000 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 010 000 Doll. gegen 1 940 000 Doll. in der Vorwoche. New York, 1. Juli. (W. T. B.) In der vergangenen Woche wurden für 39 000 Dollars Gold und für 50900 Dollars Silber eingeführt. Die Goldausfuhr betrug 31 000 Dollars, die Silberaus⸗ fuhr 700 000 Dollars. Washington, 1. Juli. (W. T. B.) Die Staatsschuld ist im vergangenen Monat um 8 069 860 Dollars angewachsen. Der Barbestand des Staatsschatzes beträgt 1 063 630 669 Dollars.
Meiningen, 1. Juli. (W. T. B.) Serienziehung der Meininger 7 Fl.⸗Lose: 64 97 150 179 271 369 471 664 711 754 1066 1130 1234 1300 1324 1353 1398 1787 1838 1864 1989 2086 2250 2570 3047 3326 3388 3436 3480 3555 3575 3614 3623 3625 3635 3640 3673 3705 3791 3795 3864 3885 4150 4217 4323 4416 4417 4464 4618 4751 4836 4955 5000 5336 5362 5518 5727 5730 5841 5879 5935 5959 5995 6063 6304 6367 6532 6628 6646 6850 6884 6986 7035 7131 7167 7333 7615 7772 7855 7879 8131 8152 8192 8371 8506 8540 8636 8738 8748 9089 9174 9355 9533 9558 9708 9904. Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Gewinnziehung der Oester⸗ reichischen Kreditlose von 1858: 300 000 Kronen Serie 924 Nr. 16. 60 000 Kronen Ser. 2602 Nr. 32. 30 000 Kronen Ser. 773 Nr. 72. Je 10 000 Kronen Ser. 2838 Nr. 80, Ser. 4076 Nr. 43. Je 4000 Kronen Ser. 773 Nr. 85, Ser. 809 Nr. 49. Je 3000. Kronen Ser. 2199 Nr. 41, Ser. 2838 Nr. 72, Ser. 3211 Nr. 82. Je 2000 Kronen Ser. 864 Nr. 9, Ser. 924 Nr. 35, Ser. 2534 Nr. 8. Gezogene Serien: 169 205 265 436 444 544 700 768 773 809 864 924 1160 1168 1624 1771 1893 1925 1952 1955 1995 2048 2083 2199 2387 2424 2534 2570 2602 2720 2838 2862 3211 4076. 8
Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Gewinnziehung der Oester⸗ reichischen Kreditlose von 1858 (Schluß): Je 800 Kronen Serie 169 Nr. 80, Ser. 205 Nr. 94, Ser. 265 Nr. 12, Ser. 436 Nr. 44, Ser. 436 Nr. 68, Ser. 544 Nr. 36, Ser. 544 Nr. 52, Ser. 700 Nr. 61, Ser. 773 Nr. 52, Ser. 773 Nr. 98, Ser. 864 Nr. 43, Ser. 864 Nr. 90, Ser. 924 Nr. 61, Ser. 924 Nr. 91, Ser. 1160 Nr. 80, Ser. 1168 Nr. 90, Ser. 1624 Nr. 44, Ser. 1771. Nr. 36, Ser. 1893 Nr. 62, Ser. 1893 Nr. 71, Ser. 1925 Nr. 74, Ser. 1952 Nr. 50, Ser. 1955 Nr. 22, Ser. 1955 Nr. 85, Ser. 1955 Nr. 91, Ser. 2048 Nr. 48, Ser. 2048 Nr. 96, Ser. 2083 Nr. 64, Ser. 2424 Nr. 79, Ser. 2534 Nr. 73, Ser. 2602 Nr. 16, Ser 2838 Nr. 95, Ser. 2862 Nr. 54, Ser. 3211 Nr. 27, Ser. 4076 Nr. 72. Auf alle übrigen in verloster 34 Serien enthaltenen, hier nicht be⸗ sonders aufgeführten 3352 Nummern entfallen je 400 Kronen.
Wien, 1. Juli. (W. T. B.) Letzte Serienziehung der 1854er Staatslose: 21 33 48 107 242 370 398 399 442 479 520 639 647 693 716 787 808 811 933 947 951 1089 1114 1215 1222 1343 1345 1411 1451 1453 1483 1504 1506 1520 1613 1748 1778 1819 1845 1846 2015 2049 2102 2126 2146 2172 2201 2215 2290 2293 2315 2336 2343 2464 2517 2548 2550 2593 2648 2732 2743 2756 2777 2814 2961 3065 3105 3128 3150 3165 3178 3194 3384 3448 3450 3453 3488 3504 3605 3647 3729 3747 3767 3791 3820 3829. Gewinnziehung am 1. Oktober.
Kursberichte von den Fondsmärkten.
Hamburz, 1. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren: das “ 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren das Kilogramm 77,75 Br., 77,25 Gd.
Wien, 2. Juli, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar. Kreditaltien 751.00, Oesterr. Kreditaktien 642,50, ranzosen 633,50, Lombarden 79,50, Elbethalbahn 423,00, Oesterreichische apierrente 99,25, 4 % Ungarische Goldrente 118,35, Oesterreichische Kronen⸗ anieihe 99,25, Ungarische Kronenanleihe 97,10, Marknoten 117,38, Bankverein 512,50, Länderbank 426,00, Buschtehrader Lit. B —,— Türkische Lose 129,00, Brüxer —,—, Alpine Montan 419,50.
London, 1. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ⅜ % Eg. Kons. 901 ⁄½1, Platzdiskont 1 18⁄16, Silber 26 . — Bankeingang 23 000 Pfd. Sterl.
1. 8 T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 98,30, Suezkanalaktien 4220. “
Madrid, 1. Juli. (W. T. 82 82 auf Paris 37,975.
Lissabon, 1. Juli. (W. T. B.) Go dagio 21.
New York, 1. Juli. (Schauß, (W. T. B.) Die Grund⸗ stimmung der Börse war auch heute fest Anregung für den Verkehr aber boten lediglich noch der Bestätigung bedürfende Gerüchte über Vereinigungen von Transportgesellschaften und Voraussagungen über den Bankausweis. Die Barmittel der Banken erhöhten sich um etwa 7 Millionen Dollars während der Woche, dagegen wird aber eine bedeutende Zunahme der Darlehen befürchtet. Die American Car and Foundry⸗Aktien lagen schwach wegen Einstellung der Dividendenzahlung. Amalgamated Copper⸗Aktien waren behauptet auf bedeutende Kupferausfuhr und die Voraussage von andauernder euro⸗ päischer Nachfrage. Schluß schwerfällig. Aktienumsatz 190 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 1 ¼, vo. Zinsrate für letztes Darlehen des Tages 1 ¼, Wechsel auf London (60 Tage) 4,55,25, Cable Transfers 4,87,35, Silber, Commercial Bars 57 ½.
Rentier Otto Albin gehörig, zur Versteigerung. 3,90 a. Nutzungs⸗
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von 122,50 ℳ bis 127,50 ℳ wird selten erzielt, sondern meist unter⸗
Tendenz für Geld: Leicht. — Die Börse bleibt am 2. und 4. J geschlosen. 1
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