1904 / 180 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 02 Aug 1904 18:00:01 GMT) scan diff

w. Mannigfaltiges. Melbourne, 2. August. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus' stieß das englische Schiff „Aigburth“, von Newcastle nach Samarang unterwegs, bei Neu⸗Guinea auf ein Riff. Der deutsche Dampfer „Prinz Sigismund⸗ brachte den Kapitän und 7 Mann von der Besatzung nach Brisbane, 3 Boote mit 16 Mann werden noch vermißt.

Verkehrsanstalten.

Nach Abgang des englischen Dampfers über Southampton, Schlußzeit in Berlin am 5. August, 11,23 Vorm., werden die nächsten Postverbindungen nach Swakopmund ac. hergestellt:

1) durch den Truppentransportdampfer „Wittekind“, ab Hamburg 6 August, in Swakopmund etwa am 27. August. Schluß in Ham⸗ burg für Briefe und Pakete am 6. August, 5 Uhr Nachm., letzte Be⸗ förderungsgelegenheit ab Berlin, Lehrter Bahnhof, für Briefe am 6. August, 1,20 Nachm., für Pakete am 5. August, 11,25 Abends;

2) durch den Reichspostdampfer „Bürgermeister“, ab Hamburg 8 8 8 Augaft * CCT 8r August. ec 5 G V

amburg für Briefe un akete am 7. August, r Morgens, 1 8 8 1 ketzte Beförderungsgelegenheiten ab Berlin, Lehrter Bahnhof, für Nach Schluß der Redaktion eingegangene Borcumn S 8 . am 6. 1 8 Pke ha 6. August Depeschen. 8 3 ,27 Nachm. Reichspostdampfer „Bürgermeister“ werden in 8 8 1““ damburg. 2 5

weasee wis Weies 8 To kio, 2. August. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“.) Seiee hs 1 Nach zweitägigem Kampfe hat der General Kuroki gestern

Antwerpen Nachversande mit Briefsendungen nach Swakopmund ꝛc.

zugeführt; letzte Beförderungsgelegenheiten am 10. August ab Cöln 1 m 3 Rügenwalder⸗ die Russen in zwei gesonderten Gefechten bei Nushulikyu münde S 2 und Yanzuling geschlagen. SSS 1

10,42 Abends, ab Berlin, Potsdamer Bahnhof, 12,55 Mittags. Neufahrwasser 767,0 Windst.

Memel.

Aachen NNW 2 Hannover. 3NNW 2 Berlin. SO Chemnitz Breslau Bromberg Metz Frankfurt, M. 765,9 Karlsruhe, B. München —.—

zum Deuts ch

31

Witterungs⸗ verlauf

der letzten

24 Stunden

8

tsanzeiger. 1904

Name der

Beobachtungs⸗ station

Wind⸗ richtung,

Wind⸗ stärke

Erste Beilage 1— chsanzeiger und Königlich Preußis

Berlin, Dienstag, den 2. August

Celsius Niederschlag in 24 Stunden

Barometerstand auf Temperatur in

0⁰⁴ Meeresniveau und Schwere in 450 Breite

8 8

vorwiegend heiter ziemlich heiter

Nachm. Niederschl. ziemlich heiter

wolkenl. halb bed. bedeckt wolftg

wolkenl. Dunst wolkenl. heiter Regen 1 wolkig 1 wolkig 2 wolkenl. 1 wolkenl. wolkig bedeckt bedeckt Gewitt.

vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter ziemlich heiter ziemlich heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter vorwiegend heiter Nachts Niederschl. ziemlich heiter Gewitter

Qualität gering mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

höchster höchster 88 höchster

Außerdem wurden gm Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Se verkauft V dem Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

Verkaufte Menge

gut Verkaufs⸗

Die Fischdampferverluste und ihre Ursachen.

Die zahlreichen Fischdampferverluste, die im Winter 1894 und besonders auch im Winter 1902/03 eine große Anzahl Fischerfamilien in tiefe Trauer versetzten, haben die nautischen und Interessenten⸗ kreise im Laufe des letzten Jahres lebhaft beschäftigt und ihnen Veranlassung gegeben, auf jede mögliche Weise den Ursachen auf den Grund zu gehen, durch die so vielen Menschen⸗ leben und so wertvollem Material in kurzer Zeit der Unter⸗ gang bereitet sein könnte. Mit pölliger Sicherheit werden sich die zahlreichen Unglücksfälle freilich nicht aufklären lassen; denn diejenigen, welche zuverlässige Auskunft darüber geben könnten, sind die Opfer von Sturm und Wogen geworden und haben ein Seemannsgrab ge⸗ funden. Man ist daher vorläufig auf Vermutungen und auf die Er⸗ gebnisse von eingehenden Untersuchungen angewiesen, die im Laufe des letzten Winters vom Germanischen Lloyd auf Veranlassung der Seeberufsgenossenschaft mit einer Reihe von Fischdampfern verschiedener Typen aus Geestemünde, Bremerhaven und Nordenham angestellt worden sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen hat der Germanische Lloyd in einem Bericht zusammengefaßt, der von hohem Interesse ist. Während praktische Seeleute der Ansicht zuneigen, daß die Fischdampfer durch mächtige, über Deck gekommene Sturzseen vollgeschlagen und dann gesunken seien, kommt der Germanische Lloyd zu dem Ergebnis, daß das spurlose Verschwinden der Dampfer nicht besser erklärt werden könnte als durch Kentern der Fahrzeuge. Die Kenterbarkeit der Schiffe sei rechnungsmäßig nachgewiesen, und auch eine Reihe von Beobachtungen spreche für die Wahrscheinlichkeit des Untergangs der Dampfer infolge Kenterns. „Wir wissen von dem Untergange unserer Fischdampfer nichts, als daß sie, ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwunden sind. Das deutet darauf hin, daß dieser Untergang plötzlich erfolgt sein und die Mannschaft völlig unvor⸗ bereitet getroffen haben muß. Die Besatzung hat nicht Zeit selöht irgendwelche Rettungsvorkehrungen zu treffen, sonst würden unbedingt Rettungsbojen oder mit Korkwesten

bekleidete Leichen, Boote oder Flaschenposten gefunden worden sein. Ein so plötzlicher Untergang kann nur durch Kentern erfolgt sein. Selbst wenn größere Sturzseen ins Innere des Schiffes eindringen, ist es wahrscheinlich, daß durch dieses Wasser das Fahrzeug zum Kentern gebracht wird. Keinesfalls sber kann durch Vollschlagen das Schiff in wenigen Sekunden weg⸗ nken.“

Nach diesen Feststellungen hat der Germanische Lloyd sich der Aufgabe unterzogen, geeignete Abwehrmaßregeln zu finden, um künftig so schweren Verlusten nach Möglichkeit vorzubeugen. Er hat zu diesem Zwecke der Seeberufsgenossenschaft eine Reihe von Sicherheits⸗ vorschriften empfohlen, welche die Genossenschaft in ihrer letzten General⸗ versammlung einstimmig angenommen hat. Der Germanische Lloyd hat ferner, um den Fischdampfern die denkbar günstigsten Stabilitätsverhältnisse zu geben, bei künftigen Neubauten möglichste Anlehnung an die Fischdampfer „Braunschweig“ oder „Breslau“ der Deutschen Dampffischerei⸗Gesellschaft „Nordsee“ in Nordenham, bezw. an den Geestemünder Dampf⸗Logger „Arthur Friedrich“ empfohlen, die vermöge ihrer besseren Stabilität eine größere Sicherheit egen Kentern bieten als die übrigen Fischdampfer. Den kleinen ischdampfern die Fahrt nach Island zu verbieten, hält der Germanische Lloyd für schwer durchführbar, da die Größe des Fahr⸗ zeugs allein für seine Seefähigkeit nicht maßgebend ist. Schließlich ist der Germanische Lloyd der Ansicht, daß an die Fähigkeiten des mit der Führung eines Fischdampfers betrauten Personals sehr hohe An⸗ forderungen gestellt werden müssen. Er empfiehlt deshalb, dahin zu wirken, daß nur nachweislich tüchtige Kräfte zu di /sen Stellen zu gelassen werden. 1 V“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) niedrigster Doppelzentner

niedrigster

———V—VV—BOB—⏑B⏑ℳ ⏑—:M X O-—

Weizen. 17,80 17,90 16,30 18,10 17,90 18,10 18,50 18,70 17,80 17,80 18,40 18,40 16,50 16,50 17,00 17,00

(enthülster Spelz, Dinkel, Fesen) 16,70 16,70 16,80 16,80 18,00 18,00 16,80 17,40

gen. 12,80 13,00 13,40 13,40 12,60 13,30 13,00 14,00 14,20

st e. 13,20 13,70 13,60 13,00 13,60 13,00

afer. 13,50 13,40 14,40 14,30 13,40 12,50 13,00

13,00 14,00 13,20 15,00 2 20 15,00 15,32 15,70 16,00 9⁰

Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daz entsprechender

18,40

16,40 18,10

14,50 17,30 17,30

17,30 14,50 17,80 17,30

17,40 16,30

. 9

Strehlen i. Schl.. Striegaan . . .. Gewitter Löwenberg i. Schl. (Wilhelmshav.) 8 11X“X“ meist bewölkt 8

(Kieh tter Babenhausen

b Illertissen.. (Wustrow i. M.) Nalen 1. Wrttbg.. öö“ Geislingen ... (Königsbg., Pr.) Nachts Niederschl. (Cassel)

BZZ11“ OESS

Theater.

2 12 1“ Neues Königliches Operntheater. Unter keitung des Direktors: Gastspiel des José Ferenczy⸗Ensembles. Mittwoch: 74. Vorstellung. Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten nach Meilhacs und Halévys „Reveillon“. Bearbeitet von C. Haffner und R. Genée. Musik von Johann Strauß. In Szene gesetzt von J. Ferenczy. Dirigent: Kapellmeister Siegfried Moritz. Anfang

7 ½ Uhr. Donnerstag: 75. Vorstellung. Der Bettelstudent. Operette Musik vo Karl Millöcker. 8

in 3 Akten von F. Zell und R. Genée. Anfang 7 ½ Uhr. Berliner Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Freitag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich.

ti wolkig 13,9 Kernen

bedeckt

Stornoway

Malin Head

16,70 17,00 16,60

Ro g 12,70 12,90 13,10 13,20

13,00 12,80 13,50 13,72

16,7 17,00 16,40

16,60 16,20

16,60 16,00

Valentia

12 90 13,50 13,40 13,60 12,60 13,30 13,00 14,00 14,80

12,00 11,50 12,80 12,60 12,30 12,70 12,60

12,00 12,40 12,80 12,80 12,30 12,70 12,60

12,60 12,50 13,10 13,00

13,00 12,80 13,50 13,20

Prsen. .. Sreelinn 1. Schl.. Strehlen i. Schl.. (Magdeburg) Strlegau 1 8 1 meist bewölkt Grünberg i. Schl. (Grünbergschl.) W“ Löwenberg i. Schl. vorwiegend heiter Hbpeln 66“ (Mülhaus. 8 b hanse la.) Aalen i. Wrttbg.. (Friedrichshaf.) Wetterleuchten (Bamberg) meist bewölkt

Aberdeen 764, 1 SW

764,5 NNW 8

halb bed. bedeckt

(Wallnertheater.) Morwitz⸗Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Heinrich Bötel. Die weiße Dame. Komische Oper in 3 Akten von F. A. Boieldieu.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Prophet.

Freitag, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Heinrich Bötel. Der Troubadour. 1

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum 4. Male: Der polnische Jude.

Der große Sommergarten ist geöffnet.

Im Garten des Schillertheaters N. konzert.

Schillertheater. 0.

wolkenl.

e r 13,50 14,00 13,60 13,50 13,60 13,00

13,00 13,50 12,80 13,00

12,50

12,00 12,50 12,00 11,00 13,40 12,00

12,40 12,90 12,00

12,50 13,00 12,80 12,50

12,50

2 wolkig ‚alte Gerste

neue

766,1 O

765,3 O

766,1 NO 767,5 Windst. 767,4 N 2 763,3 SW 5 765,7 ( 1 766,7 SSO 2 765,8 W 3 766,8 WNW 3 766,0 NR. 3 765,4 S 2 766,5 SO9 2 763,6 Windst. 762,7 Windst.

Breslau.

Strehlen i. Schl. Striegau Schl.

St. Mathieu—

heiter wolkenl. wolkenl. wolkenl. bedeckt woltig heiter heiter bedeckt

Grisnez Paris —. Vlissingen Helder Bodoe. Christiansund Skudenes. Skagen Vestervig. Kopenhagen Karlstad Stockholm Wisby. Hernösand Haparanda 3 Riga. 769,0 Windst. wolkenl. Wilna. 768,2 N 1 wolkenl. 13,6 Pinsk 766,3 NNW l woltig Petersburg 768,7 SW wolkenl. Windst. woltenl. 1 wolkenl. 3 Regen 765,8 NW 2 wolkenl. 2 766,8 Windst. halb bed. 1 764,7 S 4 heiter 766,3 WSW Iheiter 764,9 Windst. bedeckt Krakau 767,2 NNW I wolkenl. Lemberg 766,0 MO Aheiter 1 3 8 8 st. 763,7 2halb bed. 10 Familiennachrichten. lef 763,1 Windst. wolkig

Verlobt: 3 Gerta von Hundelshausen mit Hrn. Hauptmann 7621 vangtar Arthur Frhrn. von Düring (Wilhelmshöhe Königstein). Annie 764,4 ereeaas Gräfin von Roedern mit Hrn. Rittergutsbesitzer Carl von Delhaes 763,6 heiter (Posen—Alt. Borowko bei Czempin). Elisabeth Gräfin Schlieffen 768,1 wolkenl. mit Hrn. Hauptmann Wilhelm von Hahnke (Berlin). Frl. 766,0 wolkenl. Hedwig Preuß mit 181 Oberleutnant Ulrich von Rosenberg wolkig (Detmold). Elisabeth Freiin von Ledebur mit Hrn. Dr. med. 766,0 woln Hermann Winkler (Mainz Breslau). 766,6 bedeckt

Geboren: Ein Sohn: Landrat Frhrn. von Maltzahn 764,6 bedeckt

570,0

Grünberg i Oppeln . ..

täglich: Großes Militär⸗

11“““ 12,20

Strehlen i. Schl... b 12,00 Striegau . 8 13,60 Grünberg i. Schl. 12,80 Löwenberg i. 13,00 11,50 12,40

13,80 13,40 14,60 14,30 13,40 12,50 13,00

12,80 12,80 14,00

13,20 12,00 12,80

12,80 14,20

13,20 12,00 12,80

Theater des Westens. Kantstraße 12. Bahnhof Zoologischer Garten. Mittwoch: Liebeshandel. Anfang 8 Uhr.

Donnerstag: Liebeshandel. 1

Freitag: Mamzelle Nitouche.

Sonnabend: Liebeshandell

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu volkstümlichen Preisen: Alt⸗Heidelberg. Abends 8 Uhr: Liebeshandel.

- 2e=OSeSe —₰ —₰¼½

13,20 V

alter Hafer neuer

14,73 14,00 14,10 15,03 3 .

ahlen berechn et. Fehlan, fehlt. 8

12,80 13,50 14,10 15,32

59 20

Opheln Uirach 8 Aalen i. Wrttbg.. . Bemerkungen. Die verkaufte Ein liegender Strich (—) in den

woltig wolkig wolkenl. 2 bedeckt wolkig

Neues Theater. Mittwoch und folgende Tage: Einen Jux will er sich machen.

Mittwoch und folgende Tage, Abends 8 Uhr: Paul Gevault und

5—

Bellealliancetheater. (Unter der Direktion von Jean Kren und Alfred Schönfeld vom Thaliatheater.) Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Im Theater (wegen des unbestritten großen Erfolges bis 14. August): Winter⸗Tymians Humoristen. Urkomische Szenen und Possen. Zum Schluß: Ein Polterabendscherz bei Leutnants.

Im Sommergarten: Von 6 ½⅝ Uhr an: Konzert von Curt Goldmann. 8

Residenztheater. Die 300 Tage. Schwank in 3 Akten von Robert Charwey. Deutsch von E. Halm.

Einfuhr der Vereinigten Staaten von Amerika nach China über Swatow.

Swatow ist bis heute kein großes Feld für amerikanische Artikel,

doch haben die letzten Jahre bewiesen, daß die Einfuhr in raschem Anwachsen begriffen ist. Ihn der Hauptsache machen sich die Amerikaner durch die Ein⸗ führung einiger Massenartikel bemerkbar, welche, durch wirksame Reklame unterstützt, einen beständig zunehmenden Absatz erzielen und den Markt beherrschen. Ein Ankämpfen gegen diese Tatsachen mit Hilfe von deutschen Artikeln ist in den meisten Fällen aussichtslos, einmal weil Amerika durch seine günstigere geographische Lage häufig in den Stand gesetzt ist, erfolgreicher zu operieren, dann weil viele der in Frage kommenden Waren gar nicht oder doch nicht in gleichwertiger Qualität von Deutschland zu beschaffen sind.

Hervorgehoben zu werden verdient, daß die Amerikaner es allem Anscheine nach sehr gut verstehen, sich den Bedürfnissen der Chinesen in weitgehendstem Maße anzupassen, und diesem Umstande viele ihrer Erfolge verdanken. So ist es bekannt, daß große Abschlüsse zwischen amerikanischen Häusern und Chinesen dadurch zustande kommen, daß man dem chinesischen Kaufmann einen 3—4 monatigen Kredit einräumt. Solche Transaktionen werden indessen in der Regel durch einflußreiche Chinesen in Hongkong usw. sichergestellt.

Das Gewähren eines mehrmonatigen Kredits ist für den Chinesen ein unschätzbarer Vorteil und erleichtert fraglos größere Abschlüsse. Der deutsche Kaufmann entschließt sich im allgemeinen nur ungern, das hiermit verbundene Risiko zu laufen. 1

Eine weitere Erklärung für das erfolgreiche Vordringen der Amerikaner ist zweifellos in der Konzentration der von ihnen pro⸗ duzierten und angefertigten Artikel zu suchen, sowie in der Tatsache, daß einzelne Warengattungen durch besondere gut plazierte Filialen

Denaturierung in der Fabrik, in der sie erzeugt sind, zur Viehfütte⸗ rung verwendet werden, ferner Zucker, der nach der Denaturierung uu“ Verwendung findet, von der Zuckersteuer be⸗ freit sind.

Auf Anfrage aus den Kreisen der Kandiszuckerfabrikanten hat der Finanzminister erklärt, daß auch Kandiszucker bei Verwendung zur Bierbereitung die Vorteile des neuen Gesetzes genieße.

1 Handel und Gewerbe.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat Juli abgerechnet: 2 742 562 400

8

Theater und Mufik.

Residenztheater. v1X““ Das Residenztheater begann gestern seine Tätigkeit nach der Sommerpause mit einer Wiederaufnahme des Schwanks „Die drei⸗ hundert Tage“ von Gavault und Charvey, der, wie in der ver⸗ flossenen Spielzeit, mit Herrn Alexander und Fräulein Körner in den Hauptrollen starke Heiterkeit erweckte. Die Rolle des ungehobelten Provinzialen hatte für den inzwischen an eine andere Wirkungsstätte berufenen Herrn Pagay Herr Georg übernommen und führte sie mit leichem Erfolge durch. Neu waren im Ensemble Herr Pahlau und rau Pütz⸗Rosner, die sich mit ihren Aufgaben gut abfanden.

Rom Florenz Cagliari Cherbourg Clermont

Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 30. Juli (+ und im Vergleich zur Vorwoche) betrugen:

1 Aktiva: 1904 1903

I de n 8 i Stempelung von chirurgischen Instrumenten. Gemäß fähigem deutschen Art. 4 Punkt a des Gesees über den Feingehalt der Gold⸗ und Gelbe oder an Gold 1“ Silberwaren sind chirurgische Instrumente aus Edelmetallen nur dann in Barren oder aus⸗ 8 von der obligatorischen Stempelung befreit, wenn der Feingehalt des ländischen Münzen Metalls einem der gesetzlich vorgeschriebenen Sätze entspricht. In das Kilogr. fein zu Erwägung jedoch, daß derartige Instrumente und Apparate aus 2784 AE berechnet) Silber, und zwar von solchem Feingehalt hergestellt werden müssen, daß sie die erforderliche Festigkeit und Elastizität besitzen, was nicht Bestand an Reichs⸗ erreicht werden kann, wenn sie aus Silber von dem niedrigsten ge⸗ kassenscheinen setzlich zugelassenen Feingehalt hergestellt werden, sowie in Erwägung, daß die Wissenschaft die Herstellung dieser Instrumente aus Silber Bestand an Noten verlangt und der Wert des Edelmetalls in derartigen Erzeugnissen, anderer Banken die nur für einen engen Kreis von Fachleuten bestimmt sind, keinerlei Bedeutung hat, hat der Finanzminister gestattet, daß diese Instrumente Bestand an Wechseln wie gewöhnliche Metallwaren mit dem Stempel, welcher unedles Bestand an Lombard⸗ forderungen

765,3

2 E116“ 16“

SsSSSSSSõSõSSSSS2S2=2=2S

Rußland.

do

1 021 075 000 (s— 38 433 000)

27 627 000 (— 245 000)

9 447 000

(— 404 000) 732 731 000 (+ 12 914 000)

61 010 000 4 956 000) 18 927 000

926 461 000 (— 34 438 000)

27 826 000 (— 786 000)

9 197 000

(s— 6 419 000) 833 011 000 (+ 15 343 000)

64 309 000 (+ 13 694 000) (+

926 037 000 (— 32 635 000)

25 736 000 (— 637 000)

5 605 000

(— 33 584 000) 787 973 000 (+ 32 092 000)

59 846 000 + 6 261 000)

Deer vollständige Besetzungsplan für sämtliche Wagner⸗ und Mozartfestspiele, welche in diesem Sommer in München statt⸗ finden, ist nunmehr erschienen. „Tristan und Isolde“ wird, wie daraus zu entnehmen ist, zum ersten Male in der Gewandung des 12. Führ enngerts geg ben werden, und zwar am 12. August unter Leitung Felix 2 eingartners, am 24. August unter Franz Fischer. In beiden Aufführungen wird Fräulein Milka Ternina die Isolde singen. „Der fliegende Holländer“ wird am 14., 16. und 29. August, ferner am 6. September unter der Direktion des Generalmusikdirektors Felix Mottl aufge⸗

Brindisi Livorno Belgrad Helsingfors Kuopio . Zürich..

Genf-— Lugano Säntis

Alrn

Metall anzeigt, gemäß Artikel 22 des Gesetzes über den Feingehalt der Gold⸗ und Silberwaren zum Verbrauch abgelassen werden. (Zir⸗

kular des Zolldepartemen ts vom 12. Juni 1904, Nr. 15 966.)

ISSSSSSS=SSSSS

Hrn. (Grimmen). Hrn. Profeffor Dr. Konrad Beyerle (Breslalk). bedeckt

führt. Die Titelrolle befindet sich zweimal in den Händen des Henn A., van Rooy (London), zweimal in denen des Herrn Fritz

einhals (München), die Senta singt dreimal Fräulein Morena, am 16. August Frau Gadski (New York). Professor Arthur Nikisch wird die Vorstellungen der „Meistersinger von Nürnberg“ am 15. und 27. August leiten. „Der Ring des Nibelungen“ erscheint in diesem Jahre dreimal auf dem Spielplan, und zwar wird die erste und dritte Gesamtaufführung (vom 18.—21. August und 8.—11. Sep⸗ tember) der Generalmusikdirektor Felix Mottl, die zweite (vom 31. August bis 3. September) der Hofkapellmeister Franz Fischer dirigieren. Im zweiten Ring ist die Rolle des Wotan mit Herrn A. van Rooy besetzt. Die Brünnhilde wechselt zwischen

Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Tillmanns (Charlottenburg). Hrn. Kegerh,.er Dr. Housselle (Potsdam). Hrn. Hauptmann Hans rafen von der Schulenburg⸗Wolfsburg (Linden bei Wolfenbüttel).

Gestorben: Fr. Wilhelmine von Schlechtendal, geb. von Behr (Kaiserswerth a. Rh.).

Wick.

-760,6

deÖSSboe

wolkig

Wars Fen

Portland Bill

Ein Maximum von über 769 mm liegt östlich von Riga, westlich von Schottland. meist heiter und warm. und fanden Gewitter statt. Deutsche

Depression

766,4

von unter . Deutschland ist das Wetter ruhig, estern ist stellenweise Regen gefallen

Windst.

760

Fortdauer wahrscheinlich.

mm

heiter

eine In Seit

α¶—

Seewarte.

Bestand an Effekten

Bestand an sonstigen Aktiven.

Passiva: das Grundkapital

der Reservefonds.

der Betrag der um⸗

80 498 000 (— 10 036 000)

95 482 000

(s— 1 045 000)

150 000 000 (unverändert) 51 614 000 (unverändert)

1 269 975 000

1 755 000 (— 2 383 000)

78 561 000 (— 161 000)

150 000 000 (unverändert) 47 587 000

(unverändert) 1 216 144 000

80 000 000

150 000 000 (unverändert)

44 639 000 (unverändert)

1 231 890 000

(s—- 19 505 000)

(— 4 862 000)

Vorläufige mit Oesterreich⸗Ung 8. Juli 1904 ist die ordnungswege die noch mit Oesterreich⸗Ungarn die erforderlichen Maßn barungen dem Allgemei

Wenn die

nen un vorgenannten Verträge nicht rechtzeitig gierung ermächtigt,

werden können, so ist die Re

wege für die Warenausfuhr die geeigneten

Italien. Anwendung der neuen Handelsverträge arn und der Schweiz. italienische Regierung ermächtigt, im Ver⸗ zur Verhandlung und der Schweiz ahmen zu treffen, d dem Vertragstarif

Laut Gesetzes vom

stehenden Handelsverträge *) vorläufig anzuwenden und um die neuen Verein⸗

ertiggestellt im Verordnungs⸗ Maßnahmen, sei es hin⸗

oder Agenten in der Große Lager werden

zufolge der engen Fühlung dieses Platzes ständiges Anwachsen, ihres Absatzes erklärlich. Für die amerikanische Konkurrenz in Swatow kommen zur

folgende drei größere Petroleum.

Standard Oil Co.

Europäern

den letzten Jahren du

über einem zehnfachen Mehl. Von

Das in Swatow vertriebene

und wohlhabenden Chinesen

Kalifornien aus hat

denkbar ausgiebigsten Weise abgesetzt werden. beständig in Hongkong usw. unterhalten, und mit Swatow ist ein be⸗ Zeit

Petroleum der Leuchtkraft und wird von ebraucht. Es wurden in rchschnittlich 350 000 Gallonen eingeführt gegen⸗ Quantum von Sumatraöl.

sich ein bedeutendes Export⸗

Artikel in Betracht:

ist von sehr guter

Mitteilungen des Aöronautischen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts, 1 veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenballonaufstieg vom 2. August 1904, 85 his 10 Uhr Vormittags:

200 m] 500 m 1000 m] 1175 m

24,5 21,4 16,8 15,5 34 35 41 37 Wind⸗ 80 80 80 080 Geschw. mps 2,5 2,0 5,0 4,2 4,0 Beim Abstieg fast Windstille. Gewitterbank im Westen.

laufenden Noten. die sonstigen täglich

fälligen Verbind⸗

lichkeiten..

die sonstigen Passiva

den Damen Senger⸗Bettaque (München), Morena (München) und Fränkel ·Claus (Hamburg). Die Rheintöchter singen die Damen Bosetti (München), Sophie David (Cöln) und Fräulein atzenauer (Straßburg); Karl Burrian (Dresden) singt den Siegmund, Heinrich Knote (München) den Siegfried, Raoul Walter (München) den Loge. In die Leitung der Mozart⸗Festspiele vom 1. bis 11. August teilen sich die Herren: Generalmusikdirektor Felix Mottl, Hofkapellmeister Hugo Röhr und Hofkapellmeister Hugo Reichen⸗ berger. An Gästen wirken bei den Mozart⸗Festspielen mit: die Damen: Ernesta Delsarta (New York), Mathilde Fränkel⸗Claus (Hamburg), Johanna Gadski (New York), Elsa⸗Hensel⸗Schweitzer (Frankfurt), Emilie Herzog (Berlin), Minnie Nast (Dresden). ie erren: Hermann Gura (Schwerin), Karl Jörn (Berlin), Desider zador (Prag). Besetzungspläne für sämtliche Festspiele und aus⸗ 1ee Programme sind durch die Generalagentur, Reisebureau Schenker u. Co., München, Promenadeplatz 16, kostenfrei zu beziehen, wohin auch Billettbestellungen zu richten shne 8 5

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geschäft nach China herausgebildet. Amerikanische Firmen sind an größeren Plätzen etabliert oder vertreten und unterhalten wohl⸗ assortierte Lager. Das in China erzeugte und hauptsächlich von 9 Schanghai aus eei Weizenmehl ist wohl billiger als das amerikanische, steht aber in Qualität weit hinter diesem zurück, wes⸗ halb das amerikanische Mehl auch eine dominierende Stellung ein⸗ nimmt, während das chinesische nur geringen Eingang findet. Der Umfang der Einfuhren von Mehl hängt im wesentlichen von dem Ausfall der Ernten in Swatow ab. 1902 wurde für 428 732 H.⸗ Taels, 11298 für 256 784 Taels amerikanisches Mehl über Swatow eingeführt. 8 Zigaretten. Die Amerikaner haben sich mit anderen großen Zigarettenunternehmungen vereinigt, unter anderen mit der bedeutenden englischen Firma W. D. u. H. O. Wills, sodaß sie den Markt monopolisieren. 8 Mit geschickter Anwendung von amerikanischen Reklamemethoden

Verantwortlicher Redakteur: .MM“ V.: von Bojanowski in Berlin. Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗Anstalt,

hans der Zollvorschriften, sei es bezüglich der Schiffahrt oder der seförderung auf der Eisenbahn, zu treffen. (Gazzetta ufficiale.) 96. ist Zeitungsnachrichten zufolge inzwischen unterzeichnet.

P

(+ 14 482 000) (—† 31 810 000) (+ 27 158 000)

etzterer

503 479 000

(+ 401 000). 8 infuhr von Seifen und kosmetischen Mitteln. Der 3 beb che Finanzminister hat durch Erlaß vom 14. Mai (a. St.) d. J.,

503 378 000 (s— 47 566 000) 24 011 000

(+ 606 000)

484 756 000 (s— 54 320 000) 24 832 000

Berlin SW., Wilhelmstraße 32. (+ 254 000)

Sieben Beilagen (eeinschließlich Börsen⸗Beilage), 5

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffentlichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekannt⸗ machungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien

5. bis

und Aktiengesellschaften, für die Woche v 2 30. Juli 1904.

Seehöhe.

Temperatur (C. 9 Rel. Fchtgk. 0 „⸗. ichtung 8

r. 8471, bestimmt, daß wohlriechende und nicht wohlriechende Seifen chemisch nicht zu untersuchen sind, wenn keine begründeten Zweifel bestehen, daß diese Seifen stark wirkende Arzneistoffe ent⸗ halten. Medizinische Seifen und kosmetische Mittel es. Pomaden, Pasten, Wässer usw.) dürfen nur von solchen Personen eingeführt werden, die hierzu befugt sind. Hierbei kommen nur Artikel in, Be⸗ tracht, deren Einfuhr gestattet und deren Beschaffenheit bekannt ist

8

1 n im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Frankreich. Befreiungen von der Zuckersteuer. Unterm 5. Juli d. J.

üs. zwei Gesetze erlassen worden, wonach unter 95 Grad polari⸗ äerender kristallisierter Zucker und Schleudersirup, wenn sie nach