1904 / 182 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Aug 1904 18:00:01 GMT) scan diff

1872 (Gesetzsamml. änderungsgesetzen.

Kreistierärzte, die das

Ruhestand versetzt werden.

Die Entscheidung darüber, o Abs. 1 vorliegen, trifft der Minister mänen und Forsten endgültig.

S

Die Bestimmungen des Gesetzes,

Medizinalbeamten für die zinal⸗ oder

Verordnung vom 17. und des Gesetzes S. 13) werden für die Tierärzte aufgehoben; hessischen Verordnung,

Die Vorschriften des 8 8 übrigen wird der Zeitpunkt des urch Königliche Verordnung bestimmt.

Urkundlich unter Unserer Höchstei und beigedrucktem Königlichen Insiege

Gegeben Drontheim, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den

24. Juli 1904. (L. S.)

Graf von Bülow. Schönstedt. tud. Freiherr von Rheinb Freiherr von Hammerstein.

Studt.

Ministerium der geistlichen,

8 . 65. Lebensjahr vollendet haben oder wegen Schwäche ihrer körperlichen oder geistig Erfüllung ihrer Amtspflich in der Zeit von der Verkündung bis zum Gesetzes unter Gewährung einer si Rucksicht auf die Dauer der Dienstzeit

Besorgung gericht Geschäfte zu 872 (Gesetzsamml. S. 6 (Gesetzsamml. S. 411) (Gesetzsamml. beamteten

sanitätspolizeilicher Vergütungen, vom 9. März 1. September 187 vom 2. Februar 1881 beamteten und nicht §8§ 8, 11 der Kur⸗ betreffend, vom ge S. 49) und die 2 hessischen Medizinalordnung vom 0. Juli 1830 (Kurhessische H“ S. 29). § 10.

S. 268) und den daz b esetzen Inwieweit außer dem Geh bezüge der Pensionsberechnung zu Grunde zu legen sind, wird durch den Staatshaushaltsetat bestimmt. 8

8 2

ten dauernd unfähig

9

ebenso die das Landgestütwesen 14. November 1827 (Kurhessische Gesetzsamml. §§ 88, 91 Abs. 3 der Kur

Wilhelm. Graf von Posadowsky. aben. Möller.

1“ Medizinalangeleg

Der bisherige Realpr reuter worden.

ist zum Kreiss

2

Der Kustos am Botanischen Garten der Universität Berlin Dr. Theodor Loesener ist in gleicher Eigenschaft an das Botanische Museum daselbst versetzt und r Paul Graebner zum Botanischen Garten der Universität Berlin ernannt worden.

der Assistent Dr.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Oberförsterstelle Frey

gierungsbezirk Merseburg ist vorauss

Die

1904 anderweit zu besetzen.

Pension,

treten sofort in Kraft. Inkrafttretens dieses Gesetzes

Unterrichts⸗ und enheiten.

ogymnasialdirektor a. D. Dr. Poppel⸗ chulinspektor in Osnabrück ernannt

burg a. U. ichtlich zum 1. Oktober

ob die Voraussetzungen des für Landwirtschaft, Do⸗

betreffend die

.“ Unterschrift

von Podbielski. von Einem.

Kustos am

im Re⸗

der Vorlesungen und akademie zu Berlin

Professor Dr. Kneser:

Regierungsrat Brelow:

Dars

Verzeichni 8 Uebungen an der König K im Wintersemester 1904,05 vom 18. Oktober 1904 bis Mitte März 1905.

Prof Analytische Differential⸗ und Integralrechnung dungen der höheren Mathematik.

J. Teil. Zeichnen und Konstruieren.

Dr. Starke: Experimentalphysi Professor Dr. Stavenhagen: Anor Praktische Arbeiten (qualitative und quantitative Analyse) im chemischen

Laboratorium.

Dr. Wölbling; Analytische C Dr. Winter: Produkte und Ne Dr. Mehner: Einführung in die berg⸗

Thermochemie. Professor Dr. Scheibe: Uebungen. Geheimer Bergrat, Geologie.

Bezirksgeologe Dr. Uebungen.

Erzlagerstättenlehre.

Geheimer Bergrat, Professor Dr. Beyschlag: Lagerstättenlehre

(Kohle, Salz, Professor D

Mineralo

Kaiser

er Bei Professor Dr. Wahnschaffe: 8 Geologie des Quartärs. Professor Dr. Rauff: Paläonto

r. Potonié: Paläobotanisches Praktikum und paläo⸗

botanische Arbeiten für Fortgeschrittene.

Professor Dr. Keilhack: Quellen⸗ und Grundwasserkunde. Professor Vater: Mechanik mit Uebungen, I. Teil. lehre mit besonderer Berücksichtigung d

maschinen, I. Teil.

Dr. Zickermann: Elektrotechnik, I.

Geheimer Bergrat Haselow:

bau) mit Uebungen.

wirtschaftslehre. Professor Schneider: praktischen Uebungen, I. Teil. Professor Dr. Pufahl: Probierkunde.

Löthrohrprobierkunde.

Markscheidekunde und

Markscheiderisches Zeichnen. Allgemeine Hüttenkunde. tt proh Chemische Technologie. Dr. Krug: Quantitative Lötrohrprobierkunde für Geübtere.

Dr. Peters: Elektrometallurgie.

Geheimer Bergrat, Professor Dr. I. Teil, Entwerfen von Eisenhüttenanlagen.

im Eisenprobierlaboratorium. Regierungsrat Schlenker:

Professor Dr. Jannas lehre.

Geheimer Oberregierungsrat, Professor Dr. Post:

pflege. Berlin, den 29. Juli 1904.

8 gier Metallurgische Technologie, I. Teil.

82 Wirklicher Geheimer Oberbergrat Eskens: Bergrecht, 1. Teil. Geheimer Bergrat Reuß: Zivilrecht, I. Teil,

ch: Einführung in die Volkswirtschafts⸗

Die Direktion

der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Be gakademie 1“ 8

J. V

F. Wah

ns

chaffe.

. Geometrie der mit Uebungen, I. Teil.

tellende Geometrie mit Uebungen,

k (Optik und Elektrizitätslehre). ganische Chemie, I. Teil.

hemie. benprodukte der Verkokung.

gie,

1. Teil.

logie mit Uebungen geologe K Petrographie. Methoden der Gesteinsuntersuchung mit Uebungen. Landesgeologe Dr. Krusch: Erzlagerstättenlehre.

4 —5

Teil. eimer 2 Baukonstru Professor Franke: Bergbaukunde (Aus⸗ und Vorrichtung, Ab⸗ Aufbereitungskunde, I. Teil. 6

Professor Heise: Bergbaukunde (Gewinnungsarbeiten).

Wedding: Eisenhüttenkunde,

ichen Berg⸗

Ebene. Anwen⸗

und hüttenmännische Mineralogische

Allgemeine

Petrographische

Uebungen in

Maschinen⸗ erg⸗ und Hüttenwesen⸗

ktionslehre, I. Teil.

Berg⸗ Geodäsie mit Metallurgische

Arbeiten für Geübtere

Wohlfahrts⸗

u erlassenen Ab⸗ alt andere Dienst⸗

en Kräfte zu der sind, können Inkrafttreten dieses deren Höhe ohne 1800 beträgt, in den

den särztlicher, medi⸗ gewährenden 265), der

Im

Königliche Technisoochschule zu Hannover. Die Vorträge und ungen werden im Winter⸗

semester

Dienstag, ds. Oktober 1904, beginnen. Einschreibun dazu erfolgen vom 3. bis 29. Oktober 1904. Prograrwerden vom Sekretariat gegen Einsendung von 60 iniefmarken portofrei oder auf Wunsch gegen Nachnahme andt.

Hannover, im August. er Rektor der )nischen Hochschule uöusen.

Bekannrachung. 1

Gemãß § 46 des Komnlabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird mit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der in dem eenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einschare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1903/04 bei Eisern⸗Siegener Eisen⸗ bahn auf 72 000 festgeseporden ist.

Elberfeld, den 2. August 4.

. Der Königliche (ibahnkommissar.

8

Personalvendernugen.

Königlich Presche Armee.

Offiziere, Fähnriche ꝛc Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. 1 aktiven Heere. Merok, an Bord S. M. Jacht „Hohen rn“, 27. Juli. v. Bünau, Oberlt, im Garde⸗Gren. Regt. Ni zum Adjutanten der 5. Garde⸗ Inf. Brig. ernannt. v. Kunows Oberlt. im 4. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 140, in das 2. Ober⸗El Inf. Regt. Nr. 171 versetzt. Erbprinz Eberwyn zu Benim u. Steinfurt, in der Armee und zwar als Lt. im Regter Gardes du Corps,⸗ vorläufig ohne Patent, angestellt. Gebhar Lt. im 2. Ostastat. Inf. Regt. der Ostasiat. Besatzungsbrig., aus ser Brig. behufs Rücktritts in Königl. sächs. Militärdienste ausgesoen.

Abschiedsbewilligungen. n. aktiven Heere. Merok, an Bord S. M. Jacht „Hohenzol’, 27. Juli. v. Gustedt, Oberst a. De, zuletzt Kommandeurr 34. Kav. Brig., auf sein Gesuch mit seiner Pension und derlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des 1. Großherzogl. Menburg. Drag. Regts. Nr. 17 zur Disp. gestellt.

Beamte der Mili verwaltung. 8 Durch Verfügung des Kriministeriums. 19. Juli. Schmidt, Kanzleisekretär beim Gro Generalstabe, zum Registrator,

Lohmann, Kanzleidiätar beim Grn Generalstabe, zum Kanzlei⸗ sekretär, ernannt. I1

Nichtanches.

Deutsches eich. Preußen. Berh, 4. August.

Seine Majestät der Kakr und König nahmen heute in Bergen den Vortrag decChefs des Militärkabinetts entgegen.

Der Herr Minister der jentlichen Arbeiten hat in Anerkennung der im Prüfungehre 1. April 1903,04 bei Ablegung der zweiten Hauptpfung für den preußischen Staatsdienst im Baufache bekunden tüchtigen Kenntnisse und Leistungen den Regierungsbaunstern Karl Caesar, Fritz Behrendt, Fritz Beuster, Axed Törpisch und Ignaz Falk Prämien von je 18006 zur Ausführung von Studienreisen bewilligt.

Ferner hat der Herr Minit den Regierungsbauführern Friedrich Hoßfeld, Ottoßraun, Max Schinkel, Walther Kleinow und Gusso Brecht, die sich in dem⸗ selben Prüfungsjahre bei Ablang der ersten Hauptprüfung für den preußischen Staatsdiensim Baufache durch besonders tüchtige Leistungen ausgezeichne haben, Prämien von je 900 zur Ausführung von Studienreisen zu⸗ erkannt. 8

Der Botschafter der Franzsischen Republik G. Bihourd hat Berlin verlassen. Währen seiner Abwesenheit führt der interimistische Botschaftsat Chiébaut die Geschäfte der

Botschaft. 8 8 8 8— 8 1 88 8

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Stein“ gestern in Plymouth eimetroffen und geht am 7. d. M. von dort nach Lissabon in Se. S. M. S. „Condr“ ist am 23. Juli in Apia an⸗ gekommen und verbleik dort bis zum 24. September, um dann nach Suva ( idjignseln) behufs Antritts einer Rund⸗ reise im deutschen Schutzebiet der Suͤdsee zu gehen.

S. M. S. „Thetb“ ist am 2. August in Tschifu ein⸗ getroffen.

8 Bayern. 1““ 68 In der gestrigen Sitzug der Kammer der Reichsräte führte, dem „W. T. B.“* zufolge, der Kriegsminister von Asch, nachdem der Fürst Loewenstein⸗ osenberg das Duell vom Standpunkte gläubiger Katholiken streng verurteilt hatte, u. a. aus, er achte die Anschauungen des Vorredurs hoch, müsse aber, wie er jederzeit getan,

Kriegsminister legte sodam die Angelegenheit, betreffend die Anfrage des Abg. Heim in der Abgeordnetenkammer, ausführlich dar, wobei er die Behauptung aufrecht hielt, daß ein Erlaß nicht ergangen sei, der zum Duell zwinge. Nach weiterer Debatte, in der sich Graf Preysing abfällig dariber aussprach, daß Abgeordnete sich an

Offiziere herandrängten, um sie zur Pflichtverletzung zu veranlassen,

wurde schließlich der Militäretat genehmigt.

vom Standpunkte des Offziers aus auf anderem Boden stehen. Der

Deutsche Kolonien. meldet

Generalleutnant von Trotha

Der dem

„W. T. B.“ zufolge aus Erindi⸗Ongoahere in Deutsch⸗

Südwestafrika: Die 2. Kompagnie des Feldregiments 2 wurde am 2. August, 8 Uhr Vormittags, von 150 Hereros bei Okateitei angegriffen. Der Angriff wurde abgeschlagen; 50 Hereros sind tot, diesseits ein Unteroffizier schwer und zwei Mann leicht verwundet, außerdem zwei Witbois tot und einer verwundet.

Vom Kommando des Expeditionskorps wird berichtet: Der Leutnant der Reserve D. im 1. Feldartillerieregiment, ist am 21. Juli im Lazarett zu Grootfontein am Typhus gestorben. Gefreiter Ernst Marquardt, geboren 26. Oktober 1884 in Linde, Kreis Flatow, früher in der vierten Batterie des 17. Feldartillerieregiments, ist am 24. Juli bei dem Ueberfall der Postkarre bei Otjurutjondjou gefallen. Nach einer weiteren amtlichen Meldung ist ferner der Reiter Gustav Strumpf, geboren in Bremen, früber im Pionierbataillon Nr. 3 in Spandau, am 26. Juli in Otjosondu an Typhus gestorben.

Ueber die politischen Verhältnisse im Keetmans⸗ hooper Bezirk Deutsch⸗Südwestafrikas berichtet der stellvertretende Bezirksamtmann, Zolldirektor Schmidt, wie das „Deutsche Kolonialblatt“ mitteilt, folgendes:

Es herrschte bei den Weißen und Eingeborenen des Bezirks eine

in Südwestafrika Dauben, früher

festen Plätzen, teils nach der Ostgrenze zu ziehen. b hauptsächlich durch die immer wieder auftretenden Gerüchte hervor⸗ gerufen, daß Hereromassen sich auf dem Wege nach dem Süden be⸗ fänden, und durch geradezu unglaubliche Ausstreuungen über den Hereroaufstand, die vorwiegend aus der Kapkolonie hierber gelangten. Da war Oka handja dem Erdboden gleichgemacht, Windhuk in hellen Flammen stehend sogar bildlich dargestellt. Daß solche immer wieder auftauchenden Gerüchte Farmer veranlassen konnten, sich und ihre Hab zu retten, mag verzeihlich sein.

in ihrem leicht geweckten Machtgefühl gestärkt. Auch hat bei ihne die Erörterung von Fragen, was nach mit den Eingeborenen geschehen müsse (Abnahme der Gewe ihres gesamten Landes), eine begreifliche Unruhe hervorgerufen. saßen auf der einen Seite die Weißen an größeren Plätzen, wi

Keetmanshoop, Bethanien, Berseba, oder dicht an

re und

und dessen Folgen, und auf der andern Seite saßen die Eingeborenen Erachtens nicht am wenigsten bei den Hottentotten. Ich persönlich glaube nicht, daß die als besonders unruhig bezeichneten Feldschuhträger⸗ Hottentotten Absicht und Vorsatz hatten, aufzustehen, und ich befinde mich in dieser Hinsicht in Uebereinstimmung mit dem Chef der Feld⸗ kompagnie. Doch man kann sich bei den Eingeborenen täuschen, wie der Hereroaufstand verschiedentlich bewiesen hat; es kann unter solchen Verhältnissen leicht eintreten, daß der unter der Asche glimmende Funken durch unruhige Köpfe bei dem geringsten Anlaß zur großen Flamme angefacht wird.

Eine Beruhigung nachrichten vom Hereroaufstande, Gerüchte entgegentrat, und die bestimmte Nachricht gebracht, daß von der im April in Swakopmund gelandeten Truppe 200 Mann und zwei Geschütze sofort hier nach dem Süden abrücken würden.

Nach meinem Eintreffen hier habe ich den Bezirksbeirat und die Weißen, welche Eingaben an das Gouvernement gemacht hatten, wie

die Vertreter der Firmen zu mir gebeten und sie im Sinne der er⸗ haltenen Instruktion über unsere Lage im Norden unterrichtet, wobei ich bedeutete, daß letztere eine Entsendung von Truppen nach dem Süden ausschließe, ehe nicht die Verstärkung eingetroffen sei.

Ferner habe ich die Farmer des Bezirks, esonders die jenseits und diesseits der englischen Grenze sitzenden, über die Unwahrheit der

Gerüchte aufgeklärt und gebeten, sich zu mehreren an einer Wasserstelle im Bezirk zusammenzuziehen, wenn sie sich an ihrem eigenen Platze nicht sicher glaubten. Wenn acht bis zehn an einer Wasser⸗ stelle zusammensäßen, habe ich ihnen ausreichende? unition zugesichert.

Eine ganze Anzahl Farmer haben diesem Ansinnen bereits entsprochen und sind auf Plätzen, wie Klippdamm, Hannepann, Nubis, Holpann, zu je acht bis fünfzehn Mann zusammengezogen. Ich habe ihnen auf ihren Wunsch käuflich je 100 Patronen 21 zusammengestellt und einen genügenden Vorrat einem Reiter auf Klippdamm, das in ein bis drei Stunden von allen Plätzen zu erreichen ist, zur Ausgabe bei etwaigem Ausbruch von Unruhen übergeben. So im Gefühle größerer Sicherheit, haben sich die meisten Farmer von den größeren Plätzen und dem englischen Gebiet wieder auf ihre Farmen begeben.

Die Station Hasuur, in deren Nähe Räuber ihr Unwesen treiben, und welche nur mit drei Mann besetzt war, weil die 3. Feldkomvagnie nach Abgabe der Mannschaften nach Warmbad und den übrigen Stationen nicht mehr Leute entbehren konnte, habe ich dadurch zu ver⸗ stärken versucht, daß dorthin vier Farmer herangezogen sind, frühere Soldaten, welchen freie Verpflegung gewährt wird, wenn sie sich mit an den Patrouillenritten beteiligen.

Ferner habe ich die Kavpitäne Hans Hendrik von Koes, Christian Goliath von Berseba und Platje von Spvitzkoppje, wohin dieser mit seiner Familie gezogen war, zu mir gerufen Dieselben sind sämtlich mit ihren Ratsleuten gekommen. (Der Kapitän von Bethanien ist vom dortigen Distriktschef belehrt worden.)

Ich habe den Leuten die Hereros schlagen werden. Geschütze im Lande, daß die Hereros, seien, in die Berge geflüchtet wären. nichten, weil sie geraubt und gemordet hätten. Ich

hat die offizielle Bekanntgabe der Kriegs⸗ welche der Glaubhaftigkeit der

Es seien schon so viel Soldaten und nachdem sie tüchtig geschlagen

würde streng bestraft werden.

Unruhe verursachte, um jeden Aufruhr niederzuwerfen. Dann

als nötig seien, um jeder uͤhr n m im Süden eintreffende Truppe

sie über die diese nur käme, Anlaß hier Krieg zu Lande in Trupps

2

führen. Das Herumreiten

mit Gewehren

nicht glauben. Di und auf ihren Plätzen zu bleiben.

reiten konnte.

Großbritannien und Irland.

meldet, bis zum frühen Morgen aus, da

die Regierung vor dem Ende der Session zu wünscht. Die Resolution, i vention an die Cunard⸗Linie kommen zwischen der Regierung und endgültig angenommen

Subvention aus dem Grunde

entsprechend

bekämpften,

trust fehlgeschlagen sei.

Unruhe, welche die alleinwohnenden Farmer veranlaßte, teils nach den Diese Unruhe war

Diese Furcht und die Besprechung unserer Lage im Hererolande von den Weißen zum Teil in Gegenwart der Eingeborenen hat letztere

Ansicht der Weißen in So

1 8 der englischen Grenze, um sofort übertreten zu können, und sprachen von dem Aufstand

und berieten über den Krieg. Bei beiden herrschte Furcht und meines

in ernster Weise gesagt, daß wir bestimmt

Wir würden die Hereros ver⸗ warnte und ermahnte sie, Ruhe und Frieden zu halten, denn jeder, der jetzt noch 1 Soldaten seien genug in Deutschland, und der Deutsche Kaiser würde so viel schicken, habe ich beruhigt, daß um Frieden und Ordnung zu bringen, nicht um ohne der Hottentotten im sollte jedoch nicht mehr geduldet werden; sie sollten ruhig auf ihren Werften bleiben und den Gerüchten Die Kapitäne gelobten, Ruhe und Frieden zu halten

Den Bondelzwart⸗Großmann Stürmann habe ich gleichfalls ge⸗ rufen, er hat vorläufig seinen Schwager geschickt und gesagt, er werde in der nächsten Woche kommen, er sei krank. Es herrschen im Bezirk stark die Pocken. Kapitän Hans Hendrik, der noch voller Blatternarben ist, hat sich in einer Karre herfahren lassen müssen, weil er noch nicht

Die gestrige Sitzung des Unterhauses dehnte sich, wie „W. T. B.“ . 2 die Liberalen durch die heftigste Opposition verschiedene Maßnahmen aufzuhalten feö. erledigen betreffend die Gewährung einer Sub⸗ dem Ab⸗ der Cunard⸗Gesellschaft, wurde obgleich die Liberalen die Gewährung der 1 daß die Bedingungen für die Gesellschaft zu günstig seien und daß kein Bedürfnis für die Er⸗ teilung einer Subvention mehr vorliege, da der atlantische Schiffahrts⸗

8

11e“ Niederlande.

Bei den Wahlen zur Ersten Kammer wurden, wie B. T. B.“ berichtet, 29 Antiliberale und 18 Liberale gewählt. Die Wahl von 3 Mitgliedern ist vertagt. Vor der Büflöfun setzte sich die Kammer zusammen aus 27 Liberalen un 23 Antiliberalen 1

Türkei. 1

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureaus⸗ aus Konstantinopel haben die Zivilagenten während ihrer viertägigen Reisetour in den Gebieten Resna und

chrida alle durch die vorjährige Bewegung heimgesuchten Ortschaften besucht. Von Ochrida aus wurden die Stell⸗ vertreter der Zivilagenten Rappaport und Petrojeff nach der Gebirgslandschaft Alessio zur Untersuchung des weiteren Notstandes und Einleitung einer Hilfsaktion entsandt. Die Behörden zeigten sich gegen die Zivilagenten während der Reise sehr entgegenkommend.

Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus Konstantinopel gemeldet, die Pforte habe an die Botschafter ein Schreiben gesandt, in dem sie bitte, den Konsuln in Mazedonien zu empfehlen, dem Rate Hilmi Paschas zu folgen und sich nicht ohne Eskorte aus den Dörfern zu begeben, da die Bulgaren die Absicht hätten, einen Konsul zu entführen. Nachdem die Konsuln es abgelehnt hätten, dem Wunsche der Regierung zu entsprechen, habe diese jede Verantwortlichkeit für etwaige Folgen abgelehnt.

Amerika.

Das Staatsdepartement in Washington steht, wie das „Reutersche Bureau“ meldet, mit verschiedenen Vertretern Amerikas im Auslande über die Beschlagnahme von Schiffen und die Vernichtung amerikanischer Waren auf See von seiten Rußlands in telegraphischem Gedankenaustausch, ist aber noch nicht in der Lage, seinen Standpunkt bezüglich der ganzen Frage der Beschlagnahme zu praͤzisieren⸗ Der Ge⸗ dankenaustausch beschränkt sich nicht auf Washington und St. Petersburg, weil er die Absichten derjenigen Re⸗ gierungen ermitteln soll, deren Schiffahrt am meisten gelitten hat. Man glaubt, daß die Tatsache, daß englische und deutsche Firmen Schiffe, amerikanische Firmen aber nur Waren verloren haben, es rechtfertige, daß Amerika ruhiger vorgehe, als es sonst der Fall sein würde. Unter keinen Umständen werde Amerika von dem Grundsatze abgehen, daß Lebensmittel, wenn sie nicht direkt für die Heere und Flotten der Krieg⸗ führenden bestimmt seien, nicht als Kriegskonterbande ange⸗ sehen werden könnten. Der englische Standpunkt, der darin zum Ausdruck gekommen ist, daß während des Burenkrieges für beschlagnahmte amerikanische Lebensmittel von England Bezahlung geleistet wurde, wird hier so betrachtet, daß Amerika sicher sei, genügende Unterstützung zu finden, um Rußland zu zwingen, seine Ansprüche aufzugeben und von der Beschlagaahme amerikanischer Lebensmittel abzustehen, die nach China bestimmt sind, und selbst auch solcher amerika⸗ nischer Lebensmittel, die an einzelne Persönlichkeiten in Japan konsigniert sind, wenn nicht klar nachgewiesen sei, daß sie für das Heer oder die Flotte Japans bestimmt sind. Man ist hier nicht geneigt, die Frage der Beschlagnahme der „Ardova“ weiter aufzuwerfen.

Im Hinblick darauf, tierdenkammer in erster genommen hat, nach welcher die hibitiver Weise erhöht werden, kommission die Vorlage beraten hätte, Havas“ zufolge, die Vertreter England, Oesterreich⸗Ungarn, Belgien, der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, von Frankreich und Italien der Regierung gegenüber einstimmig den Wunsch ausgedrückt, daß sie ihren Einfluß beim Kongreß ausüben möchte, um die alten Tarife beizubehalten. Die neuen Tarife erhöhen den Zoll auf etwa 20 französische Artikel, darunter Parfümerien, Medizinalweine, Papier, Wäsche und Glaswaren.

Asien.

Generals Kuropatkin an den wie dem „W. T. B.“ aus

daß die brasilianische Depu⸗ Lesung eine Gesetzesvorlage an⸗ Zolltarife in pro⸗ ohne daß die Budget⸗ haben, der „Agence von Deutschland,

Ein Telegramm des Kaiser vom 2. August besagt, St. Petersburg berichtet wird: .

Am 2. August zogen sich unsere Truppen von Haitscheng auf dem Wege nach Anschantschianu zurück. Ungeachtet des sehr heißen Tages wurde der Marsch in guter Ordnung zurückgelegt. Der Feind beunruhigte uns nicht. Es ist alles getan, um unserer Infanterie Erleichterung zu verschaffen. Jeder Kompagnie sind einige Fuhrwerke zugeteilt zur Aufnahme der Mäntel und Tornister. Die Hitze ist indessen so groß, daß ungeachtet der getroffenen Maßregeln die Zahl der vom Hitzschlag Befallenen bedeutend ist. Von den Truppen der Ostfront sind heute keine zuverlässigen Nachrichten eingetroffen.

Der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ wird aus Mukden vom 2. d. M. gemeldet:

Hier erhält sich hartnäckig das Gerücht, daß auf der ganzen Linie der russischen Stellung schon den dritten Tag gekämpft werde. Ueber die Verluste sind Nachrichten von zuständiger Seite noch nicht ein⸗ gegangen. nach

1 Der Statthalter Alexejew ist von Charbin Mukden abgereist.

Nach einem Bericht des Generals Kuroki sind, wie „W. T. B.“ erfährt, bei Yangzuling und Kushulinzu auf der Seite der Japaner 6 Offiziere gefallen, 16 wurden ver⸗ wundet. Ferner verloren die Japaner 950 Mann an Toten und Verwundeten.

Eine amtliche Meldung aus Tokio besagt:

Von der Armee, die den Angriff auf Tom utscheng unternahm, wird berichtet, daß der Angriff am 30. Juli begann. Der Feind hatte stark verschanzte Stellungen auf den Höhen um To⸗ mutscheng eingenommen, das 15 Meilen südöstlich von Haitscheng liegt. Am 31. Juli entspann sich ein heftiger Kampf, der den ganzen Tag über anhielt. Der linke Flügel der Japaner vertrieb den vor ihm stehenden Feind aus seinen Stellungen und drohte, der Hauptmacht des Feindes in den Rücken zu fallen, der dadurch gezwungen wurde, sich während der Nacht auf Haitscheng zu zurückzuziehen. Die feindlichen Truppen standen unter Befehl des Generalmajors Alexejew und setzten sich aus zwei Divisionen Infanterie mit sechs Batterien zusammen. Die Japaner erbeuteten sechs Feldgeschütze und nahmen eine Anzahl Russen gefangen. Ihre Verluste betragen 300 Mann, während der Feind 150 Tote auf dem Felde ließ.

Aus Tschifu vom gestrigen Tage meldet das „Reutersche Bureau“: Der dreitägige Sturm der Japaner, der hartnäckig gegen die inneren Verteidigungswerke im Norden und Osten von Port Arthur gerichtet wurde, ist erfolglos geblieben. Dschunken, die aus Port Arthur in Tschifu eingetroffen sind, berichten darüber: Am

26. Juli vor Tagesanbruch begannen die Japaner von Kwokau aus age sind Kunst unter Pius II., Paul II. und Sirtus IV. neu bearbeitet worden.

die Küstenforts. Die russischen Vorposten Der Admiral Togo beschoß gleichzeitig die

den Angriff gegen wurden zurückgetrieben.

von Pius II. bis umfasle Pastorschen Papstgeschichte ist an dieser Stelle (Nr. 89 des Jahrgangs

hen aus weiter Entfernung. Das Feuer der Forts zwang die Schiffe, H in sicherer Entfernung zu halten, und machte so das Zusammen⸗ wirken der japanischen Schiffe und Landtruppen unwirksam. Am Morgen des folgenden Tages verließ die russische Flotte den Hafen unter dem Schutze der Batterien auf dem Goldenen Hügel. Sie eröffnete aber kein Fers auf die Japaner und zog sich bald auf ihren Ankerplatz zurück. Der Angriff im Norden von Port Arthur erfolgte am 27. Juli. Der linke Flügel der Japaner rückte gegen die Russen bei Sbhiusfbiling vor, wurde aber zurückgeschlagen. Die Dschunken blieben, nachdem sie Port Arthur verlassen hatten, noch drei Tage lang in der Nähe der Stadt, hörten aber kein Feuer mehr.

Ein weiterer Bericht desselben Bureaus besagt:

Der von Niutschwang kommende Dampfer „Futschau“ nahm in der Nähe von Tschifu 7 Männer, 4 Frauen und 1 Knaben aus einer Dschunke an Bord, die am 2. August Port Arthur verlassen haben. Die Flüchtlinge berichten, daß ein blutiger Kampf am Wolfs⸗ hügel nördlich von Port Arthur stattgefunden habe. Die Japaner seien von diesem Hügel E’ worden. 8 Eisenbahnzüge hätten Verwundete in die Stadt gebracht. Die Zahl derselben sei so groß, daß Transportmittel aller Art hätten benutzt werden müssen. Die Flüchtlinge bestätigten, daß die Heftigkeit des Kampfes in der Nacht vom 28. Juli nachgelassen habe, doch dauere der Kampf noch fort. Die russische Flotte, die augenscheinlich von einer Erkundigungsfahrt zurückgekehrt sei, habe die vorrückenden Japaner beschossen. In Tschifu eingetroffene Chinesen erklären, die Japaner hätten bereits zwei Forts an der Ostküste, deren Befestigung zu schwach gewesen sei, genommen, hätten sie aber wieder aufgeben müssen, als die Japaner aus den übrigen Stellungen zurückgeworfen worden seien.

1b italienische Kreuzer „Elba“ hat von Tschemulpo die Heimreise angetreten. 1 8 1

Der „Kölnischen Volkszeitung“ zufolge ist zum Nachfolger

des Bischofs von Anzer als apostolischer Vikar von Süd⸗ schantung der Pater August Henninghaus vom Missions⸗ hause in Steyl ernannt worden. Er. wirkt gegenwärtig als Lehrer am Missionsseminar in Yentschoufu und war lange Zeit die rechte Hand des Bischofs von Anzer.

Pearlamentarische Nachrichten.

Der Rittergutsbesitzer von Arnim⸗Densen, des Herrenhauses, ist gestorben.

Mittglied

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung. 1

Einen festen Tarifvertrag streben die Interessenten Badeanstaltsgewerbes in Berlin und den Vororten, wie bereits gemeldet, vor dem Berliner Gewerbegericht an (vgl. Nr. 178 d. Bl.). Die Vertreter der Arbeitnehmer wie der Arbeitgeber sind dahin übereingekommen, daß künftighin den Bademeistern und den Badefrauen in den Dampf⸗ und Wannenbäderabteilungen feste Lohneinkünfte gewährleistet werden. Das Publikum ist sonach gehalten, künftig ein festes Bedienungsgeld an das Per⸗ sonal zu entrichten, sodaß also anstelle der freiwilligen Zuwendungen eine kleine, feste Abgabe tritt. Diese beträgt bei Wannenbädern 10 ₰, bei Dampfbädern, wie bisher, 50 ₰. Für besondere Hand⸗ reichungen und Verrichtungen besteht ein besonderer Tarif. Das Personal ist berechtigt, diese Bedienungsgelder selbst zu kassieren. Weiterhin regelt der Tarifvertrag die Arbeitszeit. Der Ge⸗ schäftsschluß soll allgemein um 9 Uhr stattfinden. Eine halbe Stunde zuvor dürfen keine Annahmen mehr erfolgen. Freitags und Sonnabends finden hiervon Ausnahmen statt. Krankenkassenmitglieder haben keine Bedienungsgelder zu entrichten, sie erhalten an der Badeanstaltskasse sogenannte Bedienungs⸗ marken, die in Zahlung zegeben werden. Das Personal der Bade⸗ anstalten unterliegt weiterhin noch einigen nebensächlichen Bestim⸗ mungen hinsichtlich der Ausführung dieses Vertrages. Zum Aus⸗ stand der hiesigen Glaser (pgl. Nr. 181 d. Bl.) erfährt die „Deutsche Warte“, daß, wie jetzt festgestellt ist, am Montag die Arbeits⸗ einstellung eine einhellige war. Da sich nachträglich auch eine Anzahl Hilfsarbeiter im Berufe dem Vorgehen angeschlossen haben, beträgt die Zahl der bei der Bewegung in Betracht kommenden Arbeitnehmer gegen 600. Nach Angaben der Gesellen⸗ leitung arbeiten zur Zeit gegen 200 Glaser bei weit über 20 Arbeit⸗ gebern zu den geforderten Bedingungen, die Meister haben jedoch nur 120 Arbeitende ermittelt. Wie von beiden Seiten erklärt wird, ist kein einziger Arbeitswilliger zu verzeichnen. Gestern hat ein Arbeit⸗ geber die Bewilligung zurückgezogen, sodaß bei ihm nunmehr die Arbeit ruht. Acht Firmen, darunter mehrere große, haben bereits die Erklärung abgegeben, gleichfalls im Laufe dieser Woche fpätestens am Sonnabend die Bewilligung zurückzuziehen. Wie von maßgebender Arbeitgeberseite mitgeteilt wird, bleiben in nächster Woche neben einer Anzahl kleiner Meister mit einem und zwei Gesellen nur noch drei größere Firmen, die 60 Gesellen beschäftigen, als Be⸗ willigende zuruͤck. Die Zahl der Ausständigen beträgt zur Zeit etwa 450. Die nächste beschließende Meisterversammlung findet am Sonnabend statt, die Gesellen nehmen am Freitag den Bericht über die Haltung der Meister entgegen und beschließen über die Ver⸗ handlungsbedingungen der Arbeitgeber. Am Mittwoch wird der Gesellen⸗ tarif im Einigungsamt niedergelegt. Die Innung steht diesem Schritte fern; sie steht laut Versammlungsbeschluß auf dem Boden des eigenen Tarifs.

Die bereits gemeldete Lohnbewegung in der Filiale der Elber⸗ felder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co. in Lever⸗ kusen b. Mülheim a. Rhein (vgl. Nr. 179 d. Bl.) hat, wie die Fabrikleitung mitteilt, bereits ihren Höhepunkt überschritten. Dank den energisch ergriffenen und streng durchgeführten Maßnahmen der Fabrikleitung, legten von 3098 Arbeitern überhaupt nur 332 die Arbeit nieder. Für diese Zahl konnte teilweise sofort Ersatz beschafft werden, sodaß irgend welche Störung in der Fabrikation und der Ausführung der Neuanlagen nicht eintritt.

Sämtliche Glasfabriken des Bezirks Charleroi, aus⸗ genommen zwei, verkündeten, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, die Aussperrung ihrer Arbeiter zum 31. August wegen schlechten Ge⸗ schäftsganges sowie wegen seitens der Arbeiter bereiteter Schwierig⸗ keiten. Damit sind zunächst über 10 000 Arbeiter brotlos. (Vgl. Nr. 180 d. Bl.)

Der Ausstand der Bauarbeiter in Stockholm (vgl. Nr. 166 d. Bl.) ist beendet. Die Arbeiter, die eine Lohnerhöhung erreicht haben, haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern die Arbeit wieder

aufgenommen; die Arbeitgeber haben eine gleichmäßige Kündigungs⸗ frist durchgesetzt.

Literatur.

Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittel⸗ alters von Dr. Ludwig Pastor, K. Hofrat, Professor der Geschichte an der Universität Innsbruck und Direktor des öster⸗ reichischen historischen Instituts zu Rom. Zweiter Band. Dritte und vierte Auflage. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung. Schon nach dem Erscheinen der zweiten Auflage des die Pontifikate Sirtus IV. umfassenden zweiten Bandes der

1895 d. Bl.) darauf hingewiesen worden, daß es sich um ein nicht bloß für die Fachgelehrten, sondern auch für einen weiteren, besonders den

kunstliebenden Leserkreis bemerkenswertes Werk handelt. In der vielfach

vermehrten dritten und vierten Auflage sind die Abschnitte über die

Besonderes Interesse verdient die feinsinnige Besprechung der unter

des

der Trockenheit im Durchschnitt um

Sirtus IV. hergestellten Papstbilder und Fresken im mittleren Stock⸗ werk der Sixtinischen Kapelle. Pastor ist es gelungen, die Forschungen E. Steinmanns im ersten Band seines Sixtinawerks in verschiedenen Punkten weiter zu führen. Steinmann hatte in dem Freskobild „Der üntergang Pharaos im Roten Meer“ eine Verherrlichung des Sieges erblickt, den die päpstlichen Truppen unter Roberto Malatesta im Jahre 1482 bei Campo Morto über den Herzog Alphons von Kalabrien davongetragen hatten. Dieser Annahme setzt Pastor chronologische und sonstige Bedenken entgegen. Als die Arbeiten an dem großartigsten Freskenzvklus der; rüͤh⸗ renaissance begannen, stand die drohende Türkengefahr im Vordergrunde der päpstlichen Interessen. Im August 1480 war Otranto in die Hände der Ungläubigen gefallen, und der Halbmond wurde auf stalienischem Boden aufgepflanzt. Die Gefahr ging aber vorüber. Rhodus widerstand allen Angriffen der Türken, und Otranto wurde nach dem plötzlichen Tode des Sultans im Herbst 1481 von der 38 christlichen Flotte wieder erobert. Diese Vorgänge spiegelt, so nimmt Pastor wohl mit Recht an, das oben ge⸗ nannte Freskobild wider. Die Niederlage des türkischen Erbfeindes wurde mit dem Untergange Pharaos, des Erbfeindes der Juden, ver⸗ glichen. Die Ansicht Pastors wird durch den Umstand wesentlich unter stützt, daß auf dem Freskobilde auch der schon seit Jahren verstorben Kardinal Bessarion, der Mittelpunkt der Kreuzzugsbestrebungen sei der Zeit Nikolaus’ V., abgebildet wurde. Die Deutung dieses Bilde ist damit wohl zum Abschluß gekommen. Pastor versucht aber, über die historische Deutung der einzelnen Fresken hinaus einen dem ganzen Zyklus zu Grunde liegenden theologischen Gedanken aufzuweisen. Er sieht ihn in der Ausgestaltung der Idee von der dreifachen Gewalt der Pävste: des höchsten Priestertums, des obersten Lehramts und der höchsten Regierungsgewalt. Für die Da stellung der priesterlichen Gewalt zieht er folgende Fresken in Betracht: die Taufe Christi und die Beschneidung des Mosesknaben als Vor⸗ bilder des Sakraments der Taufe, ferner die als Symbol der Buße geltende Reinigung des Aussätzigen, mit welcher die Versuchungen Christi diesen ist Moses in der Wüfte gegenübergestellt ver⸗ bunden sind, und die Einsetzung der Eucharistie, vorgebildet durch das Testament des Moses. In dem Durchzug durch das Rote Meer, dem althergebrachten Typus der Taufe und auch der Buße, ist noch einmal die Aufgabe der Avpostel, die Gläubigen für das Reich Gottes zu erretten, zusammengefaßt. So erklärt sich auch das Gegenstück dieses Bildes: Die Berufung der ersten Jünger am See Genezareth. Sie sollen die Auserwählten, wie Moses die Juden, vor dem Untergang im Meere bewahren. Das oberste Lehramt wird durch die Bergpredigt und die Gesetzgebung auf dem Sinai zum Ausdruck gebracht. Die höchste Regierungsgewalt ist durch die Schlüsselübergabe und die Be⸗ strafung der Verächter der hohenpriesterlichen Gewalt im alten Bunde, der Rotte Korah, dargestellt. Pastor glaubt, daß noch ein zweiter theologischer Gedanke sich durch den Freskenzpklus zieht,

nämlich die Idee von der Notwendigkeit einer rechtmäßigen Berufung, Sendung und Vorbereitung zur Ausübung der Befugnisse des heiligen Amtes. Als von Gott berufen werden in den Fresken für das alte Testament Moses, für das neue Testament Christus und für die Kirche die Apostel, an ihrer Spitze Petrus, verherrlicht. Christus und Moses erscheinen in der Palastkapelle als Vorbilder des Papstes. Diese im

esentlichen neuen Darlegungen werden gewiß vielseitige Beachtung finden

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.

Der Hochmeister. Ein Ritterspiel in vier Akten von Hans Legien. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei A.⸗G. (vormals J. F. Richter).

Die Kaufmannsgerichte. Ihre Verfassung und ihr Verfahren. Zum praktischen Gebrauch für Kaufleute, Handlungsgehilfen und Kaufmannsgerichtsbeisitzer, dargestellt von Walther Graef. Geh. 1 ℳ, geb. 1,50 Leipzig, Carl Ernst Poeschel.

Militär⸗Adreßbuch sowie Nachweis Behörden in Berlin, Charlottenburg sprechnummern nach amtlichen Unterlagen. 1,50 Steglitz. Auerbach.

Peter Mayr, der Tyroler Wirt an der Mahr. Ballade von Balthasar Hunold, komponiert für 1 Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von Gustav Kühle. 2 Leipzig, Otto Di trich.

über die Staats⸗ ec. „Potsdam mit Fern⸗ Richard

Land⸗ und Forstwirtschaf

Ernteaussichten und Getreidehandel in Rußland.

Der Kaiserliche Vizekonsul in Jekaterinoslaw berichtet unterm 23. v. M.:

Nachdem die Witterung bis Anfang Juni d. J. außere günstig gewesen war, trat um den 10. Juni d. J. große Hitze Trockenheit ein, welche den Getreidefeldern stellenweise größeren Schaden zugefügt haben.

Die Winterfrucht war schon so weit entwickelt, daß sie wenig gelitten hat. Dagegen hat der Stand de Sommerfrucht sich wesent⸗ lich verschlechtert, hauptsächlich hat die frühe Aussaat auf leichterem Boden Schaden genommen. Man schätzt, daß der Ernteertrag infolg

etwa 15 % geringer sein dürfte. Trotzdem würde das Gesamtergebnis immerhin noch das des Vor⸗ jahres um etwa 10 % überschreiten und kann als durchaus befriedigend hezeichnet werden. Der Beschaffenheit nach wird die Ernte voraussichtlich größtenteils wieder gering ausfallen. Roggen, Winterweizen und Gerste sind zum groöͤßten Teil schon geschnitten; der Schnitt von Sommerweizen hat stellenweise begonnen. Zur Zeit ist das Wetter sehr günstig, da die Hitze nachgelassen hat und einige leichte Regen⸗ schauer niedergegangen sind.

Das Kaiserliche Generalkonsulat 26. v. M.:

Die Hitze und Trockenheit, über welche bereits d. J. in Südrußland geklagt wird, hält noch immer an. Die Nieder⸗ schläge sird im Berichtsmonat nur sehr unbedeutend gewesen. Die Nachrichten über die Ernteaussichten lauten daher aus allen Teile des Amtsbezirks sehr ungünstig. Am meisten mitgenommen sind

vuvernement Cherson und der südliche Teil von Bessarabien.

allgemeinen ist es weniger die geringe Menge des Getreides, Besorgnis Anlaß gibht, als der völlige Mangel an futter, sodaß sich vielfach schon der Landwirt gezwungen gesehen hat das Wenige, das auf dem Halme gewachsen ist, zur Erhaltung seines Viehbestandes zu verwenden. In dem Chersoner Gouvernement, wie in Bessarabien, ist der Mißwachs bereits soweit fortgeschritten daß seitens der Regierung Maßregeln getroffen sind, u einem etwigen Notstande vorzubeugen. Was das Gouvernemen Cherson anlangt, so ist man im Odessaer Kreise, wie in de Kreisen Tiraspol, Ananjew, Jelisawetgrad und Alerandria auf ein sehr ungünstiges Ernteergebnis gefaßt. Man beabsichtigt daher, die kommunalen Reservefonds zum Teile zum Ankauf von Saatkorn, zum Teil aber auch unmittelbar zur Versorgung der notleidenden Distrikte zu verwenden. Noch schlimmer steht es vielleicht in Bessarabien. Die letzten Berichte der Kreislandschaftsämter konstatieren endgültig die Tatsache der Mißernte und des Futtermangels. Ausgenommen sind nur die Kreise Chotin, Bjeltzi, Soroki und zum Teil Orgiejew.

Auch aus Taurien klingen die Nachrichten wenig tröstlich. An⸗ fangs berechtigte der Stand der Felder zu den schönsten Hoffnungen. Im Juni d. J. aber hat sich dies bereits wesentlich geändert und die Beschaffenheit des Getreides hat so gelitten, daß man im allgemeinen Stroh an Stelle von Korn geerntet hat. Dies gilt besonders für die Kreise Berdiansk, Melitopol, Perekop und Feodosia. Zum Teil soll indessen hier die reichliche Futterernte einen Ausgleich bilden. In der Krim ist die Lage befriedigend. Im Gouvernement Jekaterinoslaw befürchtet man infolge der Dürre einen ernstlichen Schaden für den Sommerweizen und auch für Gerste und Hafer. In den Dniepr⸗ distrikten glaubt man auf eine Mittelernte rechnen zu können.

in Odessa berichtet untern

seit Ende Ma

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