werden. Auf die Uebertragung finden die für die Bestellung einer Salzabbaugerechtigkeit geltenden Vorschriften dieses Gesetzes mit der Maßgabe Anwendung, daß an Stelle der nach § 2 Abs. 2 erforderlichen Einigung
Antrag des Berechtigten genügt. 8 vFen ba des besonderen Grundbuchblatts an
gilt das Recht als Salzabbaugerechtigkeit im Sinne dieses
8. 2 „ „ . 9 Gesegre, dn unter vnscgen ECö“ Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. 1 8 dgege Bergen, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den e1XXAX“X“ Wilhelmm. 18 Gra von Bülow. Schönstedt. Graf von Posadowsky. Shafb⸗ Freiherr von Rheinbaben. von Podbielski. Freiherr von Hammerstein. Möller. von Budde. von Einem.
übertragen
Auf Ihren Bericht vom 13. Juli d. J. will Ich der Ge Berlin behufs Erwerbung der zur be⸗ bauungsplanmäßigen Freilegung der Königgrätzer Straße längs des alten Kirchhofs der Dreifaltigkeitsgemeinde erforder⸗ ichen Fläche, die auf den anbei zurückfolgenden Plänen rot angelegt ist, hiermit das Enteignu ngsrecht verleihen. Wilhelmshöhe, den 13. August 1904. Wilhelm R. von Budde. öffentlichen Arbeiten.
ster der
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät
der Universität Halle⸗Wittenberg, Professor Dr. Otto B remer
ist zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät er⸗ nannt worden und ““
dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät und
Abteilungsvorsteher am Chemischen Institut der Universität zu
Greifswald Dr. Theodor Posner das Prädikat „Pro⸗
ssor“ bei t worden. ; fessor beigelegt 1 Wehrs in Hannover ist die
Dem Oekonomierat von z in . tü k Stelle eines Verwaltungsrats und Mitgliedes bei der König⸗ verliehen worden.
lichen Klosterkammer in Hannover
Ministerium des Innern.
Dem Landrat Freiherrn 8 Maltzahn ist das Land⸗ im Kreise Prenzlau un 3 E1“ “ das Landratsamt im Landkreise Linden übertragen worden. 8 1
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Berginspektor Schulz zu Koblenz ist unter Beilegung des Titels „Bergmeister“ zum Bergrevierbeamten für das Bergrevier Koblenz⸗Wiesbaden ernannt worden.
“ Meßtischblätter 8 im Maßstabe 1: 25 000.
rund der Neuaufnahmen sind anschließend an die in der G 6. Mai 1904 verzeichneten Blätter die nachstehenden in Lithographie hergestellt und veröffentlicht worden: Nr. 2239. Barby, 2241. Mühlstedt, 2242. Hundeluft, 2244. Fahng, 2250. Waldow, 2309. Kochstedt, 2311. Nienburga.d. Saale, 2312. 2317. Wartenburg, 2318. 2319. Linda, 2322. 2388. Raguhn, 2389. 2391. Pressch 2393. 2397 vlechang h 2396. Löbejün 2397. Fürstl. Drehna, — 2461. Fürüele,n (West), 2462. Bitterfeld (Ost), 8 2463. Söllichau, 2465. Brehn, 1 2467. Herzberg a. d. Elster, 2468. Buckowien, 2469. Kirchhain, 2531. Wettin, 2533. Landsberg bei Halle, 2534. rchng. 2538. Torgau (West), 2539. Torgau (Oft), 2543. Kl. Leipisch, 2514. Klettwig, 2545. Senftenberg, 2546. Jessen, Kreis Spremberg. Der Vertrieb eöfelgt 5 98 Verlagsbuchhandlung von R. Eisen⸗ midt hierselbst, Dorotheenstr. 70 a. g. glel6 eines jeden Blattes beträgt 1 ℳ 8 Die Anweisung für den Dienstgebrauch zu dem ermäßigten Preise von 50 ₰ für jedes Blatt erfolgt durch die Plankammer der Königlichen Landesaufnahme hierselbst, NW. 40, Herwarth⸗ nnd 8 27. August 1904 erlin, den 27. Augu 4 6 3 Königliche Landesaufnahme. Kartographische Abteilung. illain, 8
Uckro, Gräfenhainichen, 8 Schweinitz, Wendisch⸗Drehna
2 89 9 2 2 2 2 9 2 2 2 2 82 9 2 2 2
e vormittag nahmen Seine Majestät im Neuen Palais den Feeren des Chefs 2 Ziwilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats Dr. von Lucanus entgegen.
re Majestät die Kaiserin und Königin, sowie daS n Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Victoria Luise, die Prinzen Heinrich, Eitel⸗Friedrich, der Prinz und die Prinzessin Friedrich Leopold und der Prinz Joachim Albrecht wohnten gestern gleichfalls der Fahnenweihe bei. 8 “
er Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen⸗ felb is fering 1. 8 Berlin zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. Der Präsident der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Kranold ist zur Teil⸗ nahme an der Generalversammlung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen nach Danzig abgereist.
Kaiserlich russische Botschafter Graf von der 16“ 2 Wla verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit führt der Botschaftsrat von Boulatzell die Ge⸗ schäfte der Botschaft. 1
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Vineta“ am 26. August in Bahia 49o und geht am 30. August t Santos in See. 8 Mach. „Tiger“ ist am 26. August in Tientsin eingetroffen und 1 demselben Tage von dort nach 1 ikwan abgegangen. Schenhanen Su 9s8 ist am 26. August in Hankau am Nangtse eingetroffen und geht am 29. August von dort nach Chinkiang. “
Kiel, 29. August. Seine Königliche Hoheit der Prinz ist gestere abend in Kiel wieder eingetroffen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Ministerpräsident Dr. von Koerber empfing, vor⸗
gehran in Krakal 8 „W. T. B.“ berichtet, die Behörden, verschiedene Korporationen und Abordnungen. Auf die Be⸗ rüßungsansprache des Stadtpräsidenten erklärte er, Krakau halte die kostbare Ueberlieferung hoch, trotz der Mannigfaltigkeit der Bevölkerung den inneren Frieden stets zu bewahren, und arbeite emsig an der Erfüllung der ihr durch ihre Lage an der Grenze Feete großer Staaten zugefallenen hervorragenden Aufgaben. Die Regierung werde sie darin in vollem Umfange 4 Frankreich 9 as DSDer heute unter dem Vorsiß des Präsidenten Loube üehPens. Ministerrat wird sich, wie „W. T. B.“ erfährt, mit dem Streik der Hafenarbeiter in Marseille be⸗ schäftigen. Man hoffe, daß das Ergebnis der Besprechung die Einsetzung eines Schiedsgerichts sein werde.
Rußland.
Durch 88 Katiextichers gäech em „W. T. B.“ gemeldet wird, die 1 Sesezeli en Session für den 6. Dezember d. J. nach Helsingfors einberufen worden. Zugleich wurde Befehl gegehen, daß der nächste Landtag im Jahre 1907
mmentreten solle. d Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus St. Petersburg ge⸗ meldet, das baltische Geschwader sei unter Führung des Kontreadmirals Roschdestwensky am 25. Aeigus wie es heiße, auf 10 Tage in See gegangen. Im Ge chwader be⸗ fänden sich die Kreuzer „Dmitrij Donskoi“, „Aurora“, „Almas“ unter der Flagge des Kontreadmirals Enquist, das Panzerschiff „Osljabja“ unter der Flagge des Kontreadmirals Foelkersam, die Panzer „Navarin“, „Imperator Alexander II. und „Knjäs Suworow“ unter der Flagge des Komman⸗ dierenden des Geschwaders, die anzer „Ssissoi Weliki“, „Borodino“, der Kreuzer „Admiral Nachimomw und die Torpedobootszerstörer „Burny“, „Bystry“, „Bjedowy“, „Bezupretschny“, „Bodry“ und „Blestiascht“.
8 Türkei.
Aus Konstantinopel, erfährt das Wiener „Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureau“, der Patriarch Gregorian habe sich im Yildiz⸗Kiosk darüber beschwert, daß sich die Lage der Armenier in der letzten Zeit sehr schwierig gestalte. Er habe hinzugefügt, daß in den asiatischen Provinzen die Be⸗ drückungen fortdauerten und daß auch in Konstantinopel Ver⸗
vom 26. d. M. sind, wie Stände Finnlands
Oberst und Abteilungschef.
Bekanntmachung.
Nach einer Mitteilung des Kaiserlichen Postamts Call (Dahlem, Eifel) 2 diesem viele Postsendungen zu, die für das Königliche Matkerialprüfungsamt in Dahlem bei Groß⸗Lichterfelde bestimmt sind. Dadurch erleiden die Sendungen bedeutende Verzöge⸗ rungen und erwachsen der Post große Mehrar eiten. 1 Das Amt ersucht daher, als Bestimmungsort nicht Dahlem allein, sondern Dahlem bei Groß⸗Lichterfelde, oder letzteren Ort
allein zu nennen. 8
Groß⸗Lichterfelde West, den 26. August 1904.
Königliches Materialprüfungsamt.
In Vertretung:
Rudeloff.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
1 Preußen. Berlin, 29. August.
Gesstern mittag um 12 Uhr fand vor Seiner Majestät dem Kaiser und König in der Ruhmeshalle des Zeug⸗
tattfänden. 1 hafcngnach sanfcen von bulgarischer Seite sind im Sandschak
h riechische Banden auf dem Seewege ein⸗
“ S g 8bE1“ Dörfern Gewalttätigkeiten verüben.
8 Dänemark. 86
Der König von Griechenland ist, wie „W. T. B.“
berichtet, heute vormittag in Kopenhagen eingetroffen und
hat im Schlosse Bernstorff Wohnung E —
Finritka.
Der japanische Gesandte überreichte, dem „Reuter⸗ schen Faeease⸗ aisa. vorgestern in Washington dem Staatssekretär Hay eine Note Japans an die Mächte, in der ausgesprochen wird, daß, falls Rußland nicht die in Schanghai liegenden Schiffe entwaffne, Japan sich gezwungen sehen würde, die notwendigen Maßregeln zu ergreifen, um seine Interessen zu wahren. Japan verlangt, daß die Mann⸗ schaften der desarmierten russischen Schiffe, wie in Tsingtckdu von Deutschland, so in Schanghai von China festgehalten würden; es sei zu diesem Verlangen durch die Wiedereinstellung der Besatzungen des „Warjag“ und ‚Korejetz“ in das baltische Geschwader veranlaßt, trotz des Versprechens, daß diese Leute sich nicht mehr am Kriege beteiligen sollten. 1 Der amerikanische Kreuzer „Baltimore“”, der sich zur
eit in Gibraltar befindet, hat Befehl erhalten, sich nach den Za. ftsehen Gewässern zu begeben, und wird dorthin
Asien.
Der General Kuropatkin hat, wie „W. richtet, dem Kaiser unter dem 26. d. M. gemeldet: Am 25. August rückten die “ nur gegen die Truppen der früheren Ostabteilung vor. Die Streitkräfte der Japaner betrugen dort zwei Divisionen Infanterie mit zahlreicher Artillerie. Beide Gegner verbrachten dier Nacht in ihren Kampfesstellungen, die drei bis fünf Werst von einander entfernt waren. Unsere Verluste be⸗ trugen etwa hundert Mann an Toten und Verwundeten. Die Nacht verlief, abgesehen von kleinen Scharmützeln, ruhig. Am 26. d. M. begannen die Japaner mit Tagesanbruch auf der ganzen Front vor⸗ urücken. 8 . Der General Ssacharow meldet dem Generalstabe unter dem 26. d. M.: Am 26. August rückte der Feind auf der ganzen Front der Mandschurei⸗Armee vor. Die Japaner besetzten am frühen Morgen auf ihrem linken Flügel Gentschjuanesy, westlich von der Eisen⸗ bahn, 15 Werst nördlich von Haitscheng, sowie Toluntschiai und Ganzuanpu, nachdem sie unsere Vorposten von dort ver⸗ drängt hatten. Gegen Mittag stellte der Feind auf dieser Linie den Vormarsch ein. Gegen die Abteilungen unserer Vorhut, die sich vor dem linken Flügel der Stellung bei Anschantschan befanden, vereinigte der Feind vor Tagesanbruch etwa 1 ½ Divisionen und Artillerie. Vor dieser Streitmacht zogen sich unsere Vorhut⸗ abteilungen auf die Hauptstellung zurück. Der Vormarsch des Gegners war hier nicht besonders energisch. Unsere Verluste bei der Südfront betrugen etwa 150 Mann. In südöstlicher Richtung be⸗ gann um 5 ½ Uhr früh eine Kanonade. Gegen 6 Uhr früh begann auf der ganzen Südostfront Gewehrfeuer, und japanische Infanterie rückte gegen den rechten Flügel unserer Stellung vor; hierbei wurden gegen sieben Uhr zwei japanische Bataillone zurückgeworfen. Um 11 Uhr Vormittags wurden 24 japanische Geschütze bei Tunsinpu, acht Werst südwestlich von Liandiansan, durch das Feuer unserer Batterien zum Schweigen gebracht. Die Bedienungsmannschaft und die Reiter liefen auseinander Die Versuche der Japaner, die Geschütze unter unserem Feuer wegzuschaffen, waren vergeblich. Um 1 Uhr Mittags beschleunigte der Feind den Vormarsch gegen Kofinzi, sechs Werst westlich von Liandiansan, und man bemerkte bedeutende feindliche Streitkräfte in der Umgebung von. Laodinton, 14 Werst südwestlich von Liandiansan. Alle Angriffe der Japaner wurden zurückgeschlagen. Unsere Truppen gingen zum Angriff über und drängten die Japaner nach dem Tale des Nahigou zurück. Unsere Verluste betragen etwa 300 Mann. — In östlicher Richtung begannen die Japaner mit Tagesanbruch auf der ganzen Front vorzurücken. Auf unserem rechten Flügel zogen sich unsere Truppen von den vordersten Stellungen, auf denen wegen des Geländes die Aktion der Artillerie behindert wurde, auf die Frurptstenhng zurück. Der Kampf im Osten war schwer. Es kam zu ajonettkämpfen. Unsere Verluste betrugen gegen 1000 Mann. — Seit dem Mittag regnet es in Liaujang und Umgebung recht stark. Die Flüsse steigen. Der General Ssacharow meldet ferner dem General⸗
stabe vom 27. d. M.: Auf der Südfront zogen sich unsere Vorhutabteilungen am 26. August langsam zurück zu der befestigten Stellung bei Anschan⸗ tschan. Auf der ganzen Front fanden Scharmützel statt. Die japanische Artillerie beschoß an verschiedenen Punkten unsere Stellungen. Unsere Geschütze feuerten auf die feindlichen Kolonnen und die von NIn auf ö 8 * erfolgreiche Feuer unsrer Artillerie nötigte die Japaner, Resalgaces Biwak bei Famain, 10 Werst südlich von Anschan⸗ tschan, aufzugeben und es nach dem Dorfe Baisiasai, 2 Werst südöstlich von Famain, zu verlegen. Gegen 6 Uhr Abends wurde das Feuer überall schwächer. Der Kampf war am heftigsten auf dem linken Flügel unserer Südfront. Der Gesamtverlust der Truppen der Südfront betrug gegen 200 Mann. Zur Nacht zogen sich alle Avant⸗ garden auf die Hruptstellung zurück. Gegen die Südfront rückte der Feind in einer Stärke von etwa fünf Divisionen vor. In südöstlicher Richtung wehrten unsere Truppen alle Angriffe der Japaner ab. Die Truppen des rechten Flügels gingen gegen Abend felbst zum Angriff über und warfen die Japaner nach Tunsinpu und Tasintun, 6 und 7 Werst südwestlich von Liandiansan, zurück. Der Gesamtverlust unserer Truppen auf der Südfront betrug un⸗ gefähr 400 Mann. Unsere Abteilung im Osten hatte gestern einen hart⸗ näckigen Kampf mit bedeutenden feindlichen Streitkrästen zu be⸗ stehen. Auf dem rechten Flügel schlug unsere Infanterie auf den vordersten Stellungen bei Zegu, 11. Werst nordöstlich von Liandiansan, ohne von der Artillerie unterstützt zu werden, tapfer und standhaft die Angriffe zurück, die der Feind, der auf allen Punkten an Zahl sehr stark war, in der Nacht unternahm. Es kam zu einem Bajonettkampf. Unter den Verwundeten befinden sich Offiziere, die durch Hieb⸗ und Stoßwaffen sowie durch Revolverkugeln verwundet worden sind. Nach einem bartnäckigen Kampfe auf den vordersten Stellungen gingen unsere Truppen auf die Hauptstellung urück, die durch Artillerie verstärkt worden war. Das Regiment „Tambow“ behauptete auf dem linken Flügel bei Pegu, 9 Werst nördlich von Zegu, die vorderste Stellung von 1 Uhr früh bis 4 Uhr Nachmittags und schlug alle Angriffe des Gegners mit dem Bajonett zurück. Es wurden vier Gegenangriffe unternommen. Der Regimentskommandeur wurde verwundet. Die Umgehung des linken ’I der Stellung bei Pegu und das Längs⸗ feuer der japanischen2 atterien nötigten das Regiment Tambow aber der in voller Ordnung vor sich ging. Hierbei wurden sechs unbrauchbar gewordene Geschütze zurückgelassen. Die Japaner gingen mit einem wahren Fanatismus zum Angriff vor und erlitten große Verluste. Unsere Truppen erbeuteten eine bedeutende Zahl von Gewehren und Ausrüstungsgegenständen. Die Verluste auf dieser Front sind noch nicht genau festgestellt, übersteigen aber 1500 Mann an Toten und Verwundeten. Trotz des langen, hartnäckigen Kampfes waren alle Truppen in guter Stimmung und führten die notwendigen Marschbewegungen im Dunkel der Nacht bei heftigem Regen, der den Boden sehr erweichte, in voller Ordnung unter Musik aus. Am 27. unternahm der Gegner auf der ganzen Front keinen ent⸗ schiedenen Vormarsch. Gegen 2. Uhr Nachmittags wurde festgestellt, daß die Japaner auf Taempin, 13 Werst nördlich von Lian⸗ di ansan, über Ludingu vorrückten. 3
Der „Russischen Telegrap en⸗Agentur“ wird aus Mukden vom heutigen Tage über das Gefecht vom 26. d. M. gemeldet:
An dem genannten Tage griffen die Japaner das Zentrum und die linke Flanke der russichen Stellung an in der Hoffnung, die Russen zu überrumpeln. Die feindlichen Kolonnen rückten, ohne zu feuern, an und machten sodann einen Bajonettangriff, erlitten aber große Verluste. Besonders erfolgreich operierte das 139. Saraiskische Regiment, das in Verbindung mit einer Batterie der Grenz⸗ wache unbemerkt die äußerste rechte Flanke des Gegners umging und ihn im Rücken angriff, als er, die linke Flanke der russischen Truppen umgehend, eben zum Angriff übergehen wollte. Ganze Kolonnen der Japaner wurden niedergemacht. Alle Augenzeugen berichten von der fanatischen Tapferkeit der japanischen Soldaten; viele Verwundete sal man sih selbst entleiben, um nicht in die Hände der Russen zu fallen.
Das „Reutersche Bureau“ berichtet, die Russen besäßen von Anschantschan bis Mukden vorzüglich befestigte Stellungen. Durch das ununterbrochene Eintreffen vo Truppen und Artillerie sei die russische Armee jetzt die stärkste die seit Beginn des Krieges konzentriert worden sei. Die Soldaten befänden sich durch das Eintreffen frischer europäischer Truppen in begeisterter Stimmung und seien des Rückzuges überdrüssig. Die Wege und die Eisenbahn zwischen Mukden
und Liaujang seien voller Truppen. 1
Der im vorigen Monat von den Russen beschlagnahmte deutsche Dampfer mraba ist gestern von Wladiwostok in Schanghai 1““
B.“ be⸗
zum Rückzuge,
111“ 8 —
Feae. die feierliche Nagelung von 73 Fahnen und sodann im ichthofe des Zeughauses deren Weihe statt 8
abgehen, sobald er Kohlen genommen hat.
Seelenstörung mit Epilepsie
da das, was die Maurer jetzt angenommen haben, ihnen schon vor Ausbruch des Streiks zugestanden wurde. Sie verlangten aber einen
Bildwerke, vieles ist an den blauen Saal und an die Ausstellung der teilt.
die Porträtbüste des berühmten Historikers gefunden, erscheint die
Auffassung doch charakteristischer als diese etwas weichliche, ja beinahe larmoyante Wiedergabe des Gelehrten. druck leere Arbeit „Dem Sieger“ hat Otto Pichler eingesandt, und
Grunewald bestimmten werden.
ventionell wirkt. Hugo Kaufmanns „St. Georg“ macht einen
„Verschämt“ die von beurteilt werden, die beiden Gestalten für sich allein gezwungene Marmor. 1 F Grafen Wilhelm von Bismarck stammt von Reinhold
seine barocke Idee, den „Seelenkampf“ so, wie er es getan, plastisch
Die Geistes kranken in vEETET Preußens
Seit 1875 wird die Irrenstatistik in den preußischen Irrenheil⸗ und Pflegeanstalten mittels Zählkarten erhoben. Während dem Königlichen Statistischen Bureau nun im genannten Jahre Nach⸗ richten aus 118 Anstalten zugingen, war deren Anzahl 1902 auf 256 esstiegen. Entsprechend der Steigerung der Zahl der Anstalten hat seitdem auch die ihrer Insassen erheblich zugenommen. Während im ersteern Jahre 18 761 Fälle von Geisteskrankheit in den Irren⸗ e zur Behandlung gelangten, waren es 1902 deren bereits Die Zahl der geisteskranken Personen ist indes nicht glei derjenigen der Fälle. Es ist dies bedingt durch den innerhal eines Jahres vorkommenden häufigen Anstaltswechsel der Geistes⸗ kranken. Im Jahre 1875 waren es vom Hundert 7,84 männliche und 8,87 weibliche Irre, welche bereits in anderen Anstalten gewesen; im Berichtsjahre stieg die Verhältniszahl auf 22,22 bezw. 22,44. Demnach belief sich die Anzahl der Geisteskranken in den Irren⸗ anstalten Preußens 1902 auf 79 522 (43 482 männliche und 36 040 weibliche), während 1875 nur 18 267 (9856 männliche und 8411 weibliche) solcher Kranken in Irrenanstalten gezählt wurden. Der Zugang allein stieg von 5479 im Jahre 1875 auf 21 197 Personen im Berichtsjahre. Die Verteilung nach dem Geschlecht weist 1902 unter 100 Geisteskranken 59 Männer und 41 Frauen auf; 1875 waren dies bei gleicher Berechnung 58 bezw. 42. Die Krankheitsformen endlich, die bei Männern und Frauen vorzugsweise die Aufnahme in die Irrenanstalten verursachen, zeigt folgende Zusammenstellung. Es wurden Personen aufgenommen: wegen 1875 1902
w m. einfacher Seelenstörung 1 846 6 457 vom Hundert . . . 80,54 51,49 paralytischer Seelenstörung. 1 828 vom Hundert . .. 14,58 1 376 10,97
1 294 10,32
1 193 9,51
392 0,05 3,13 2 292 12 540
m. 1 655 51,93 489 15,34
204 8— vom Hundert . 6,40 Imbecillität, Idiotie, Kre⸗ b818186 vom Hundert. Säuferwahnsinns vom Hundert. 1 außerdem zur Beobachtung Lcb“ vom Hundert. zusammen
w. 6 270
0,16 3 187
8 657.
Zur Arbeiterbewegung. Die Berliner Kistenmacher sind, wie die „Voss. Ztg.“ mit⸗ teilt, in eine Lohnbewegung eingetreten. Eine zahlreich besuchte Ver⸗ sammlung beschloß gestern, den im Jahre 1900 mit den Arbeitgebern vereinbarten Lohntarif, der nicht in allen Fabriken innegehalten wird, überall zur vollen Durchführung zu bringen. Zu diesem Zweck beauf⸗ tragte die Versammlung die Lohnkommission, sämtlichen Fabrikanten den Lohntarif zur Annahme zu unterbreiten, mit der Maßgabe, daß bis Sonnabend, 3. September, Antwort erwartet wird. In Frankfurt a. M. beabsichtigen der „Frkf. Ztg.“ zufolge die apezierergehilfen in eine Lohnbewegung einzutreten. In Stettin sind die Steinsetzer seit 10 Wochen ausständig. Die Ausständigen haben nunmehr, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, das ewerbegericht als Einigungsamt angerufen. Sie verlangen neun⸗ stündige Arbeitszeit mit einem Lohnzuschlag von 10 ₰ für die Stunde. Die Meister sind nicht gewillt, darauf einzugehen. Durch den Aus⸗ stand ist eine erhebliche Verzögerung im Ausbau des Straßenbahn⸗ etzes eingetreten. Die an dem Bahnbau der Strecke Coesfeld — Borken eeschäftigten Arbeiter sind, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ meldet, sämtlich in den Ausstand eingetreten. Die Arbeiter, meistens Italiener und Kroaten, verlangen Lohnerhöhung. In Gera ist der Ausstand der Maurer (vgl. Nr. 186 d. Bl.) nach nahezu viermonatiger Dauer am Donnerstag beendet worden. In einer Sitzung der Meister mit den Gesellen boten, wie dem „Berliner Tageblatt“ telegraphiert wird, die Meister einen Höchstlohn von 40 ₰ für die Stunde bis Ostern 1905, von Ostern 1905 bis dahin 1907 42 ₰ Höchstlohn. Ferner ver⸗ langten sie Schutz der Arbeitswilligen. Die Maurer nahmen am bend die Bedinaungen an. Der Streik ist für die Maurer verloren,
Minimallohn, den sie nicht erreicht haben. 8 Nach einem Telegramm des Pariser Blattes „Matin“ aus Marseille soll der Minister Pelletan die Absicht haben, den urch den Ausstand der Schiffsleute (vgl. Nr. 202 d. Bl.) in Kitleidenschaft gezogenen Schiffahrtsgesellschaften eine Entschädigungs⸗ zahlung von täglich 1500 Fr. aufzuerlegen, solange sie nicht den Post⸗ dampferdienst wieder aufnehmen. In Budapest beschlossen, wie der „Vosse Ztg“ berichtet wird, am Sonnabend sämtliche Baumeister, alle Bauarbeiten am 3. Sep⸗ tember einzustellen, wenn bis zum 1. September der seit Monaten Legen zwölf Baumeister gerichtete Boykott nicht aufgehoben wird. Durch diesen Beschluß wird die Aussperrung von 4000 Bauarbeitern erfolgen, da die Arbeiter schon jetzt erklären, daß sie den Boykott nicht aufheben. “ 8
Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstausstellung. IX. *) Der große Skulpturensaal vereinigt diesmal nur einen Teil der
rchitekten abgegeben und manches in den kleineren Kabinetten ver⸗ Der großen Gruppe des Handels ist schon Erwähnung getan;
n der Eingangstür ist die Mommsen⸗Gedenktafel für die Saalburg von Johannes Götz aufgestellt, jedoch trotz des großen Lobes, das
kleine Bildnis atuette von Walter Lobach bei aller genrehaften Eine fleißige, aber im Aus⸗ auch über „das heilige Abendmahl“, einem für die Kirche im Relief, muß dasselbe Urteil abgegeben Gut modelliert ist der „Traum“ von Martin Schauß, ährend Hans Dammanns Grabdenkmal“ mit der auf hohem
ockel sitzenden weiblichen Gestalt, die mit der Linken eine Urne um⸗ ngt, während sie auf die Rechte das Kinn stützt, sehr kon⸗
echt kleinbürgerlichen Eindruck, der seinen Grund wohl in dem aften an dem Modell hat. Paul Aichele zeigt in seinem anmutige jugendliche Figur eines Mädchens nd Gottlieb Elster verkörpert die Cos als eine flotte, eichtbewegte Gestalt. Ludwig Manzels Gruppe vom Denkmal es Herzogs Wilhelm von Braunschweig kann nur im Zafammenbän nd ziemli Keeftaan0. Haul Häbrich „sinnendes Mädchen“ nimmt eine recht
tellung ein und leidet zudem sehr unter dem fleckigen ine naturgetreue Wiedergabe, des Reitpferdes des
nebart; Herrmann Kokolsky wirkt geradezu erheiternd durch
v“ 11“ 1.“ “ darzustellen. In die Gruppe der „Salonbronzen“ gehört Nicolai von Schleiffers junge Dichterin und auch die Bildnisstudie Artur Bonss ist dieser glücklicherweise immer mehr verschwindenden Abart der Plastik zuzugesellen. Zu den viel zu vielen Beethovenbildnissen, die als Bild oder Statue uns immer wieder entgegentreten, hat Fritz Zadow eine neue hinzugefügt, ohne daß er vermochte, etwas Neues zu schaffen. Unter den Grabdenkmälern ist Joseph Hintersehers recht konventionelles Werk zu nennen Wund auch Karl Jermanns „Todesahnen“ ist hierher zu zu rechnen, das einen echt italienischen Einfall zu verkörpern scheint: es zeigt ein auf einem Lager ruhendes Weib, neben ihr angstvoll den Gatten, während am Fuß der Lagerstätte die Gestalt des Todes kauert. Hermann Hosaeus' Cäsarenkopf steht künstlerisch weit höher als sein dekorativer Vasco de Gama; es ist ein ausdrucks⸗ voller Kopf mit energischen Zügen. Auf archaistischen Pfaden wandelt Herrmann Engelhardt, er zeigt die straffe Gestalt eines jugendlichen David, dem er nur einen allzu häßlichen Mund gegeben hat. Karl Reinert stellt das Denkmal des Remigius Fresenius aus mit einer Skizze des ganzen Denkmals; hier im geschlossenen Raum macht die Profilierung des Sockels einen recht unruhigen Eindruck. Eine gut aufgebaute Gruppe, vielleicht ein wenig flau in der Charakterisierung, „eine Mutter“ stammt von Johannes Schichtmeyer. Der Kugelspieler Franz Pritels gehört zu den seit Stucks so erfolgreichen Athleten wieder zahlreicher gewordenen Muskelfiguren. Im scharfen Relief giebt Heinrich Splieth einen Stier wieder, der in seiner Stilisierung nicht übel wirkt, die Haltung erinnert etwas an die seines größeren Bruders, des Stiers von Ernst Moritz Geyger. In der weiblichen Bildnisbüste Wilhelm Wand⸗ schneiders zeigt sich eine übermäßige und unnatürlich wirkende Be⸗ tonung des Intellekts. Der Studienkopf Charles Jaeckles, ein Greisenkopf, verschwindet an Bedeutung gegen seine anderen schon ge⸗ nannten Arbeiten. Gut beobachtet, aber ein wenig langweilig ist Helene Inkes Probecoquille. Das Relief an der Grabstele eines Arztes von Heinrich Wad eré schildert in genrehafter Darstellung die segensreiche Wirksamkeit des Arztes, wenn nur — nach dem Gesichtsausdrucke des Kindes zu urteilen — der Trank nicht gar so bitter wäre, den er seinem kleinen Patienten ein⸗ gibt. Zu einem niedlichen Genrefigürchen wandelt Albert . ßmann das dankbare Motiv des berittenen Don Quijotes. Emil Cauers wasserschöpfendes Mädchen ist außerordentlich gut An einer großen Aufgabe versucht sich Arnold Frische in einem „Friedrich der Große im Herbst 1786“. Er zeigt den gealterten König sinnend auf einer Ruhebank sitzend. Aber trotz Krückstock und Dreispitz ist es mit diesen Requisiten allein nicht getan, und noch immer nicht hat seit Schadow und Rauch der große König einen Künstler gefunden, der diese beiden übertreffen konnte. Ansprechend hat Ludwig Vordermayer seine Gruppe „Rast“ auf⸗ gebaut: ein ermüdeter Krieger, der neben seinem Pferde steht. Nur scheint die erschlaffte Muskulatur des Mannes nicht ganz im Einklang mit seiner Haltung zu stehen, wodurch die Stellung etwas gezwungen wirkt. Von Tierfiguren sind noch die zahlreichen kleinen Bronzen Joseph Pallenbergs zu erwähnen; es sind äußerst fleißige Arbeiten von guter Beobachtung, denen nur etwas von der monumen⸗ talen Stilisierungsart Gauls fehlt, um in die erste Reihe der Werke dieser Art zu treten. Der Künstler, dem die reiche Tierwelt des zoologischen Gartens für seine Zwecke zur Verfügung steht, hat eine große Tätigkeit entwickelt und außer den oft dargestellten Tieren, wie den Löwen, Hunden, Hirschen, hat er wohl zum ersten Male auch das Warzenschwein, das Rundhornschaf, die Hartebeest⸗ Antilope, den Altai⸗Luchs und andere Seltenheiten der Natur in Bronze verewigt. Eine große, sehr übersichtlich komponierte Gruppe „Hauptschwein und Findermeute“ stammt von Richard Rusche und gehört wohl zu den für den großen Stern im Tier⸗ garten bestimmten Skulpturen, auch die lebensgroße Bronzegruppe des „sichernden Rotwildes“ hat derselbe Künstler geschaffen. In einem der Kabinette des Halbrunds ist Max Kleins Anachoret aufgestellt, ein riesiger Alter, der in das Studium eines ge⸗ waltigen Folianten versunken ist. Trotz des großen Umfanges wirkt die Statue doch sehr genrehaft, ja erheiternd, wenn man die ichtbare Anstrengung beobachtet, mit der der Anachoret des geistigen nhalts des Buches Herr zu werden sucht. Auch Evxa von Löbbe des „Welle’ ist trotz des anspruchsvollen Aufbaues, trotz Nixen und Tritonen und Knäbchen recht leer und befriedigt nicht einmal durch dekorativen Geschmack. Von den in diesen Kabinetten ausgestellten Porträtbüsten ist in ihrer großen Mehrzahl leider nichts Gutes zu sagen, ja einige sind von einem Ungeschmack und einer Unkultur, die geradezu er⸗ staunlich ist; sie im einzelnen aufzuzählen, ist hier nicht der Ort. Unter dem vielen Schlechten hebt sich angenehm hervor ein hübscher Kinderkopf in Terracotta von Carl Pracht. S.-M.
Am 1. September beginnen im Lichthofe des Kunstgewerbe⸗ museums wieder die Sonderausstellungen, die auch für den Abendbesuch (wochentäglich außer Montag 7,30 bis 9,30 Uhr) geöffnet sind. Die erste enthält die Sitzmöbel aller Zeiten; neben den Stücken des Kunstgewerbemuseums solche aus anderen Abteilungen der Fg Museen, dem Antiquarium, der egyptischen Abteilung und dem Museum für Völkerkunde. Dazu kommen hervorragende Arbeiten aus Berliner Privatbesitz, die durch das Entgegenkommen ihrer Besitzer zu diesem Zwecke geliehen worden sind, — vor allem aus den Sammlungen der Frau Julie Hainauer, des Geheimrats, Professors von Kaufmann und des Professors Max Liebermann. Eine Uebersicht über die modernen Bestrebungen auf diesem Gebiete ist durch Leihgaben von Arbeiten lebender Künstler und durch Unterstützung einiger Kunst⸗ handlungen ermöglicht worden. Ein vielseitiges Abbildungsmaterial, Stiche, Driginalentwürfe, Photographien, dient zur Vervollständigung. So wird die Ausstellung ein Bild von der Geschichte und den Aufgaben eines kunstgewerblichen Zweiges in großer Vollständigkeit geben, da alle Völker und Zeiten in ihr vertreten sein werden.
Der Geheime Medizinalrat, Professor Riegel, Direktor der Klinik für innere Medizin in Gießen, ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Freitag in Ems gestorben.
1“ Bauwesen.
Heft IV bis VI (1904) der „Zeitschrift für Bauwesen“, herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Wilhelm Ernst u. Sohn, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Landhaus Nölle in der Kolonie Grunewald bei Berlin, mit Abbildungen. Architekten Solf und Wichards in Berlin. — Um⸗ und Erweiterungsbau des Empfangsgebäudes auf dem Stettiner Bahnhof in Berlin, mit Abbildungen, vom Landbauinspektor Cornelius in Berlin. — Englische Arbeiterwohnstätten, ihre Geschichte und technische Entwickelung, mit Abbildungen, vom Regierungs⸗ bauführer Walter Lehweß in Berlin (Schluß)z. — Fachwerkhaus in Würzburg, Augustinerstraße 1/2, mit Abbildungen, vom Professor Ehemann in Berlin. — Das „Wetzlarer Skizzenbuch“, mit Ab⸗ bildungen, vom Regierungsbaumeister Ebel in Wetzlar. — Beiträge zur Geschichte der Grundsteinlegung, vom Stadt⸗ bauinspektor P. Rowald in Hannover (Fortsetzung). — Umbau der Saarbrücke und die Unterführung der Frankreichstraße zwischen Fesee und Saargemünd, mit Abbildungen, vom Eisenbahnbau⸗ und Betriebsinspektor E. John in St Johann⸗Saar⸗ brücken. — Das Wasser⸗ und Elektrizitätswerk der Stadt Solingen. Eine Talsperren⸗ und Wasserkraftanlage, mit Abbildungen, vom Wasserbauinspektor Mattern in Berlin (Schluß folgt). — Der Bau des Hafens in Swakopmund, mit Abbildungen, vom Wasserbau⸗ inspektor Ortloff in Berlin (Schluß folgh⸗ — Ueber den wirtschaft⸗ lichen Einfluß einer Verzögerung der Schiffahrt durch die Wartezeit an den Schleusen, vom Regierungs⸗ und Baurat Gröhe in Fürsten⸗ walde. — Statistische Nachweisungen, betreffend die in den Jahren
) Vergl. Nrn. 104, 115, 121, 133, 147, 151, 159 und 167 d. Bl.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteaussichten und Getreidehandel in Serbien.
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 20. d. M.: Die anhaltende Dürre in den letzten Wochen, welche nur in ein⸗ zelnen Gegenden durch unbedeutende Regenfälle unterbrochen wurde, hat die bisher noch gehegten Hoffnungen auf eine Besserung der Ernte in den Hauptfrüchten Serbiens vollends zu nichte gemacht. Es ich jetze mit Bestimmtheit behaupten, daß die diesjährige Ernte in Mais und Pflaumen sehr schwach ausfallen wird. In manchen Gegenden sind die Frühmaiskulturen infolge der überaus großen Hitze und Trockenheit vollständig vernichtet. Nur hier und da ist noch auf ein geringes Ernteergebnis in Spätmais zu rechnen, falls bald reich⸗ liche Regen niedergehen. In anderen Gegenden versprechen die Mais⸗ felder — wenigstens in besonders günstigen Lagen — immerhin noch eine schwache Ernte.
Die Halmfrüchte haben in diejem Jahre eine im großen und anzen zufriedenstellende Ernte geliefert. Der Weizen hat nach Menge und Beschaffenheit eine gute Mittelernte ergeben. Man schäßs den Ertrag in dieser Getreideart auf etwa 20 % höher als im Vorjahre. Das gleiche Ergebnis wurde in Gerste erzielt. Die Ausfuhr in Weizen und Gerste war in den letzten Wochen sehr rege. Man schätzt die im Sommer nach dem Auslande verfrachtete Menge Weizen auf 120 000 bis 130 000 dz. —
In Roggen gingen nur kleine Mengen donauaufwärts.
„Die Haferernte ist schwach ausgefallen. Eine Ausfuhr fand hierin bisher nicht statt, weil sich die Preise im Inlande in Er⸗ mangelung anderer Futterartikel zu hoch hielten.
Die Preise der Getreidesorten sind zur Zeit in Belgrad folgende: Weizen 17 ½ — 18 Fr., Roggen 12 ½ — 13 Fr., Gerste 12 ½ — 13 Fr., Hafer 11 ½ — 12 ½ Fr, Mais (alten) 17—18 Fr. für den Doppelzentner.
Die Pflaumen sind infolge anhaltender Dürre in der Ent⸗ wickelung stark zurückgeblieben und großenteils abgefallen. Immerhin rechnet man noch auf ein der Menge nach ziemlich gutes Ernteergebnis. Hinsichtlich der Beschaffenheit bleibt allerdings viel zu wünschen übrig, da voraussichtlich zumeist kleinstückige Ware von minderem Werte geerntet werden wird. Die Ernte in den übrigen Obstarten, nament⸗ lich in Aepfeln und Birnen, befriedigt. Die Weingärten dürften ein günstiges Jahr zu verzeichnen haben.
Ernteaussichten in Norwegen. 8 Das Kaiserliche Generalkonsulat in Christiania berichtet unterm 19. d. M.: „Die Heuernte ist in Norwegen im wesentlichen beendet. Sie ist in den östlichen Bezirken noch geringer ausgefallen als nach den im Vormonat eingegangenen Nachrichten zu erwarten stand. Die Beschaffenheit des Heues hat zwar unter dem besonders günstigen Erntewetter gewonnen, doch wird der diesen Landesteilen erwachsende Ernteverlust von sachverständiger Seite noch auf 15 bis 20 Millionen Kronen geschätzt.
Im Suden liegen die Verhältnisse etwas besser, doch bleibt auch hier der Ertrag nicht unwesentlich hinter einer Mittelernte zurück. In Tönsberg wird der Ertrag nur auf die Hälfte eines Durchschnitts⸗ jahres geschätzt. Im westlichen Norwegen ist der Ertrag an Heu durchweg zufriedenstellend, im Norden sogar ungewöhnlich gut, nur sind in höher belegenen Landesteilen Folgen von Eisbrand zu bemerken.
„Der Getreidebau hatte in den südlichen und östlichen Landes⸗ teilen infolge der anhaltenden Dürre sehr gelitten, doch hofft man von dem inzwischen in ganz Norwegen niedergegangenen Regen großen Nutzen. Dieser kann aber dem Mangel an Stroh bei den Frühjahrs⸗ saaten nicht wieder gut machen. In den nördlichen Bezirken sind die Halmfrüchte in der Entwickelung zurück.
„Die Kartoffeln haben der Trockenheit am besten widerstanden. Sie lassen bei Fortdauer günstiger Witterung noch eine Mittel⸗ ernte erwarten. 1 1
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Bulgarien.
Die bulgarische Regierung hat angeordnet, daß die von Batum und Poti kommenden Schiffe erst nach strenger ärztlicher Unter⸗ suchung, der sowohl die nach Bulgarien bestimmten Reisenden als die Waren unterliegen, zum freien Verkehr in den Häfen von Burgas und Varna zugelassen werden. 1
Die E Regierung hat ganz Persien für cholera⸗
Dänische Antillen. Die Regierung der Däanischen Antillen hat die für Herkünfte von Philadelphia angeordneten Quarantänemaßregeln wieder auf⸗ gehoben. (Vergl. „Reichsanzeiger“ vom 10. März d. J. Nr. 60.)
„Post⸗ und EEE11““ für das Publikum“ ist eine neue Ausgabe erschienen. Die bei dem Publikum längst bekannte und beliebte Zusammenstellung enthält in bequemster Uebersicht alle wesentlichen Tarif⸗ und Versendungs⸗ bestimmungen für den Post⸗ und Telegraphenverkehr. Da seit der letzten Ausgabe eine Reihe von Aenderungen, namentlich im Telegraphenverkehr, eingetreten ist, so wird das Erscheinen der neuen Ausgabe sehr willkommen sein. G Die Post⸗ und Telegraphennachrichten sind bei allen Reichspost⸗ und Telegraphenanstalten sowie durch Vermittelung der Briefträger ““ zum Preise von 15 ₰ für das Exemplar zu haben.
Briefsendungen für die Südabteilung des südwest⸗ afrikanischen Expeditionskorps, nämlich für den Stab des 3. Bataillons des Feldregiments Nr. 2, für die 8. und 9. Kompagnie desselben Regiments und für die 1. Feldbatterie (Kirchner) werden über Kapstadt auf dem Wege Warmbad-—Keetmanshoop bkfördert. Beförderungsgelegenheit ab Southampton jeden Sonnabend; jede 2. Post hat in Kapstadt unmittelbaren Anschluß an die 14 tägige Karrenpost. Letzte Anschlußbeförderungen am 2., 16., 30. September, 14., 28. Oktober usw. ab Cöln 61 Nachm., ab Oberhausen 724 Abends, ab Berlin 11,23 Vorm. Beförderungsdauer Cöln —Keetmanshoop etwa 35 Tage.
Die Paketpost wird nach wie vor über Swakopmund geleitet.
Heft 8 (1904) der „Zeitschrift für Kleinbahnen“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: Die zweiachsigen Betriebsmittel der elektrischen Vorortbahnen der Stadt Cöln. Von O. Kayser, Direktor der städtischen Vorortbahnen Cöln. Mit 5 Ab⸗ bildungen. Maßnahmen zur Verhütung der durch elektrische Straßen⸗ bahnen hervorgerufenen Beeinflussungen elektrischer Meßapparate. Mit 13 Abbildungen. Kontrolle der Umsteigefahrscheine. Elektrische Bahnen in Großbritannien. Gesetzgebung: Preußen: Allerhöchster Erlaß vom 6. Juli 1904, betreffend die Verleihung des Enteignungs⸗ rechts an den Kreis eene zum Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Süderbrarup nach Kappeln. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 14. Juli 1904, betreffend Gütertarif im Uebergangs⸗ verkehr von und nach Kleinbahnen. Rechtsprechung: äreataise des Oberlandesgerichts Karlsruhe und des Reichsgerichts i. S. des Reichs⸗ postfiskus gegen die Stadtgemeinde Mannheim wegen Feststellung (Telegraphenwegegesetz). Kleine Mitteilungen: Neuere Projekte, Vor⸗ arbeiten, Konzessionserteilungen, Betriebseröffnungen und Betriebs⸗
1898 und 1899 unter Mitwirkung der Staatsbaubeamten vollendeten Hochbauten (Fortsetzung aus dem Jahrg 903)
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Straßenbahnen in Frankreich im
änderungen von Kleinbahnen. Längennachweis der Lokal⸗ und ahre 1903. Die Straßen⸗