nicht über das Mittelmaß erhebt. — liegen Szenen Ernest Renans zu Grunde, in denen erkerstunden der zum Tod durch die Gutlllotine ver⸗ urteilten Aebtissin von Jouarre geschildert werden, die im Kerker den Jugendgeliebten wiederfindet, den dasselbe Schicksal erwartet, und die sich ihm hingibt, der es aber versagt ist, dem Geliebten in den Tod zu folgen. Ein junger Offizier, der die Unglückliche gleichfalls liebt, entreißt sie dem Henker, und sie nimmt die jetzt doppelt schwere Lebens⸗ bürde wieder auf sich. Das ist ein Stoff, der einen Dichter wohl zu dramatischer Gestaltung reizen mag, zumal die französische Revo⸗ lution mit ihren chaotisch entfesselten Leidenschaften den dankbarsten Hintergrund bietet. Strecker hat aus eigenem vieles hinzugetragen und sich dabei ungleich besser als Dramatiker bewährt wie der nur lyrisch begabte Renan. Der erste Akt, eine völlige Neuschöpfung Streckers, gibt eine geschickte Exposition, in der nicht nur ein an⸗ schauliches Zeitbild entworfen wird, sondern auch die von Strecker glücklich neugeschaffenen Figuren, die des Dichters Paul Regnier, des Freundes des Marquis d'Arcy, des Jugendgeliebten der Aebtissin, Wund die des Schauspielers Pelletier zu guter Geltung kommen. Der Akt ist nur zu breit angelegt, und was in eine Szene gedrängt, einen höchst wirkungsvollen Auftakt abgegeben hätte, verliert durch die Breite an dramatischem Leben. Den psychologischen Inhalt des zweiten Aktes, die Hingabe der Aebtissin an ihren Geliebten, hat auch Strecker, obwohl er in ihm viel Feines und Poetisches bietet, nicht auszuschöpfen vermocht, und das gleiche gilt von dem Schlußakt, in dem die schwergeprüste Aebtissin dem Leben wiedergewonnen wird. Der greise Abbé Clément, dem das noch an der Schwelle des Todes gelingt, ist zwar eine der sympathischsten Figuren des Stücks, seine milde Beredsamkeit aber zerfließt ins Weichliche, und das Heroische, das doch auch in dem Entschluß der Aebtissin liegt, kommt auch bei Strecker nicht zu seinem Recht. Trotz dieser Mängel darf man das Stück literarisch ernst nehmen. Es enthält nicht nur Stellen, in denen dramatisches Leben pulsiert, sondern es ist als Ganzes der Ausdruck eines ernsten, dichterischen Strebens. Strecker ist noch mitten in seiner Entwickelung begriffen, und diese Entwickelung geht ohne Frage aufwärts. Das Spiel war, wie oben schon angedeutet, nur mittelmäßig; es wurde zu viel deklamiert. Die am besten heraus⸗ earbeiteten Rollen boten noch Hans Mischke als Paul Regnier, der n dem Stück freilich nur eine Episodenfigur ausmacht, und Conrad L'Allemang als Abbé Clément. b
Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, „Mignon“, Oper in drei Akten von A. Thomas, mit Fräulein Rothauser in der Titelrolle gegeben. Im übrigen lautet die Be⸗ setzung: Wilhelm Meister: Herr Philipp; Philine: Fräulein Dietrich; Lothario: Herr Bachmann; Laertes: Herr Nebe; Friedrich: Herr Hertzer. Professor Schlar dirigiert. 3 .
Die Erstaufführung des Lublinerschen Lustspiels „Ein kritischer Tag“ findet im Neuen Königlichen Operntheater erst am Mittwoch statt. Morgen, Sonnabend, wird J. M. Barries Lustspiel „Im stillen Gäßchen“ (Quality-Street) gegeben, und am Sonntag geht Niemanns Lustspiel „Wie die Alten sungen⸗ in Szene
sich
Drama die letzten
Mannigfaltiges. Berlin, den 23. September 1904.
““ Den Stadtverordneten wurden in ihrer gestrigen Sitzung folgende Antworten auf die Glückwunschadressen der städtischen Behörden zur Verlobung Seiner Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit des Kronprinzen zur Kenntnis gebracht: „Schwerin, 11. September 1904. Ich habe Mich in Gemeinschaft mit Ihrer Majestat der Kaiserin und Königin, Meiner Gemahlin, über die herzliche Teil⸗ nahme der Berliner Bürgerschaft an der Verlobung Unseres ältesten Sohnes, des Kronprinzen, Kaiserliche und Königliche Hoheit, mit Ihrer Hoheit der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg sehr gefreut, und haben Wir die freundlichen Segenswünsche, welche der Magistrat und die Stadtverordneten im Namen der Reichs⸗ hauptstadt Uns zu diesem glückverheißenden Ereignis gewidmet haben, mit Befriedigung entgegengenommen. Empfangen Sie Meinen und der Kaiserin wärmsten Dank und Unseren Königlichen Gruß. Wilhelm R.“
Die herzlichen Glückwünsche des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin, welche mir aus Anlaß meiner Verlobung mit der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg zugegangen sind, haben mich aufrichtig erfreut und spreche ich Ihnen meinen wärmsten Dank aus.
Schwerin, den 11. September 1904. Wilhelm, Kronprinz.“
„Dem Magistrat und den Staͤdtverordneten der Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin sage ich namens meiner lieben Schwester,
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 166. Vorstellung. Mignon. Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Text mit Benutzung des Wolfgang von Goetheschen Romans „Wilhelm
Meeiisters Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules
Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert. Musi⸗ kalische Leitung: Kapellmeister Professor Schlar. Leiter der Aufführung: Oberregisseur Droescher. Anfang 7 ½ Uhr. — Preise der Plätze: Fremdenloge 12 ℳ, Orchesterloge 10 ℳ, Erster Rang 8 ℳ, Parkett 8 ℳ, Zweiter Rang 6 ℳ, Dritter Rang 4 ℳ, Vierter Rang Sitzplatz 2,50 ℳ, Vierter Rang Stehplatz 1,50 ℳ 18
Neues Operntheater. 143. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 75. Billettreservesatz. Im stillen Gäßchen. (Luality-Street.) Lustspiel in 4 Aufzügen von 5. v. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang
8 r.
Sonntag: Opernhaus. 167. Vorstellung. Der
reischütz. Romantische Oper in 3 Akten von Carl
aria von Weber. Dichtung von Friedrich Kind 82 der gleichnamigen Erzahlung August Apels). nfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater 144. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 76. Billettreservesatz. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Nie⸗ mann. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend, Exzellenz. schreiber.
hof
tümlichen
Fledermaus.
“ Dem Streckerschen,: Ihrer Hoheit der Herzogin Cecilie,
88
sowie zugleich im eigenen
Namen von Herzen Dank für die so warmen Worte und freundlichen Wünsche, welche Sie Höchstderselben und meinem gesamten Hause aus Anlaß Ihrer Verlobung mit Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen des Deutschen Rei und von Preußen ausgesprochen haben. Ihre Hoheit, meine Schwester ist mit mir über die freundlichen Sympathien, welche Ihr von der Stadtvertretung entgegengebracht werden, sehr beglückt und wird es Sich gerne angelegen sein lassen, die sich nun anknüpfenden, von Ihr freudig begrüßten Beziehungen zu der Hauptstadt des Reiches und des preußischen Landes Ihrerseits zu recht engen und herzlichen zu gestalten. Schwerin, den 16. September 1904. “
Die Versammlung vollzog sodann die Wahlen von Mitgliedern in vershiedene Deputationen, Kuratorien ꝛc, und schritt nach Er⸗ ledigung einer Reibe kleinerer Vorlagen zur Erörterung des Haupt⸗ gegenstandes der Tagesordnung, der Vorlage, betreffend die Ein⸗ führung der Pflichtfortbildungsschule in Berlin. An der Debatte über diesen Gegenstand, in der die Vorlage im Prinzip als langersehnter Fortschritt begrüßt wurde, beteiligten sich die Stadtvv. Cassel, Dr. Glatzel, Dr. Langerhans, Dove, Glocke, Dr. Nathan, Rosenow, Hintze u. a. sowie als Dezernent des Magistrats der Stadtschulrat Dr. Gerstenberg. Die Vorlage wurde einem Ausschuß zur Vorberatung überwiesen. — Auf die öffent⸗
liche folgte eine geheime Sitzung. hat aus dem Ertrage des
Ihre Majestät die Kaiserin Albums „Cadinen“ von O. Anschütz die verfügbare Summe von 2000 ℳ dem Schlesischen Vaterländischen Frauen⸗ verein überweisen lassen. — Im ganzen hat der Erlös zu Gunsten der durch die Ueberschwemmungen Geschädigten bisher 10 000 ℳ erbracht, doch dürfte der diesjährige Betrag für die durch die anhaltende Dürre Betroffenen Verwendung finden.
Der Zentralvorstand des Volksheilstätten vereins vom Roten Kreuz hat in seiner letzten Sitzung unter Vorsitz des Vize⸗ oberzeremonienmeisters, Kammerherrn B. von dem Knesebeck das Programm für die Winterarbeiten aufgestellt. Die auf systematische Tuberkulosebekämpfung gerichtete Vereinstätigkeit zerfällt in sieben Abteilungen: Heilstätten für Erwachsene, Familienfürsorge, Arbeits⸗ vermittelung, Walderholungsstätten, Kinderheilstätten und Ferien⸗ kolonien, landwirtschaftliches Jugendheim, Fürsorge für orthopaͤdisch zu behandelnde Kinder. Den Vorsitz dieser Abteilungen führen: Generalarzt Werner, Frau Oberst von dem Knesebeck, Frau Konsul Staudt, Frau Staatsminister Studt, Frau Staatsminister von Thielen, Frau Staatsminister Gräfin von Posadowsky⸗Wehner, Frau Staatsminister von Budde. Während des Sommers war der Zudrang zu den Anstalten des Vereins außerordentlich gesteigert. Die Hellstätten in Grabowsee und Hohenlychen waren dauernd voll besetzt. In der Fürsorgestelle Friedrichstraße 207 sind dauernd drei Schwestern be⸗ schäftigt. Die 6 Erholungsstätten: Jungfernheide, Eichkamp, Spandauerberg, Pankow, Schönholz und Sadowa waren durchgängig fast doppelt so zahlreich besucht wie im Vorjahre. In der Victoria Luise⸗Kinderheilstätte zu Hohenlychen mußten die An⸗ staltseinrichtungen wesentlich erweitert werden, da erfreulicherweise die Zusendung von Kindern durch die Gemeindeverwaltungen immer mehr in Aufnahme kommt. Die Aufnahme orthopädisch zu behan⸗ delnder Kinder in diese Kinderheilstätte wird vom Geheimen Medizinal⸗ rat, Professor Dr. Hoffa für Oktober vorbereitet.
Aus alledem ist ersichtlich, welche erheblichen Mittel vom Roten Kreuz in den verschiedenen Abteilungen aufgebracht werden müssen. Es ist indes zu hoffen, daß die Freunde, mit deren Hilfe die bis⸗ herigen Anstalten im Werte von mehr als einer Million Mark er⸗ richtet werden konnten, auch in Zukunft treu zum Roten Kreuz stehen werden. Daß sich in dieser vielgestaltigen Vereinstätigkeit auch ein reiches Feld für persönliche Mitarbeit, namentlich für Frauen und Jungfrauen der gebildeten Stände, bietet, braucht nicht erst besonders hervorgehoben zu werden. Ueber alle Einzelheiten gibt die Geschäftsstelle des Volksheilstättenvereins (Charlottenburg, Knesebeckstraße 29) Auskunft. Ende Oktober sollen die von Freunden des Vereins in Grabowsee und Hohenlychen erbauten Anstaltskirchen eingeweiht werden. Man hofft, 59 ihre Majestät die Kaiserin, die Allerhöchste Protektorin des Roten Kreuzes, bei dieser Gelegenheit die Anstalten besuchen wird.
Gestern fand im „Kaiserhof“ unter dem Vorsitz der Frau Staats⸗ minister Freifrau von Rheinbaben die erste Sitzung des Festkomitees für das am 27. Oktober d. J. im Saale der Philharmonie statt⸗ findende Wohltätigkeitsfest zu Gunsten der Berliner Unfallstationen vom Roten Kreuz statt. Der Direktor Max Schlesinger berichtete über das in Aussicht genommene reichhaltige Festprogramm.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Monna Vanna — Abends 7 ½ Uhr: Traumulus. “ Montag: Die Frau vom Meere.
Schillertheater. o. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Lustspiel in 3 Aufzügen von Gustav Davis.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. — Abends 8 Uhr: Johannisfeuer.
Montag, Abends 8 Uhr: John Gabriel Borkman.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.)
lbe Abends 8 Uhr:
Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Kinder der
Montag, Abends 8 Uhr: Die Kreuzelschreiber.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ oologischer Garten.) Sonnabend: Zu volks⸗ Preisen: Wilhelm Tell. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Wildschütz. —
Montag: Zum ersten Male: La Traviata. Dienstag (4. Vorstellung ment): Der Wildschütz.
Friedrich Franz“.
e1““ 1“
An dem „Liliencron⸗Abend“ des Vereins für Kunst wird der Dichter persönlich aus seinen Werken vorlesen. Richard Koennecke wird, den Wünschen des Dichters entsprechend, neue Gesänge zu den Dichtungen Liliencrons von Conrad Ansorge (Manuskript), Wilhelm Mauke und Herwarth Walden zum Vortrag bringen. Das Klavier hat Karl Muͤller⸗Bayreuth übernommen. — Karten und Programm⸗ hefte sind in der Amelang'schen vee (Kantstr. 164), in den Buchhandlungen von Amelang (Potsdamer Str. 126) und Lazarus (Friedrichstr. 66) sowie im Warenhaus Wertheim erhältlicht.
Zwickau, 23. September. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht stürzte, wie die „Zwickauer Zeitung“ berichtet, in der Nähe von Niederhaßlau ein mit fünf Herren besetztes Auto⸗ mobil bei einer Wegbiegung um. Sämtliche Insassen wurden herausgeschleudert und das Fahrzeug zertrümmert. Die Kaufleute Franz und Gerber aus Zwickau waren sofort tot, der Sohn des ersteren, Realschulabiturtent Franz sowie der Bahnhofswirt Klauß und der Bahnassistent Schubert, beide aus Wilkau, sind mehr oder weniger schwer verletzt.
Heidelberg, 22. September. heutigen zweiten ordentlichen Hauptversammlung de Gustav Adolf⸗Vereins (vgl. Nr. 224 d. Bl.) wurde von einer Stiftung Seiner Königlichen Hoheit des Großbherzogs von Baden in Höhe von 1000 ℳ für den Verein Mitteilung gemacht. Sodann folgte die Fortsetzung der Begrüßungsansprachen. Pfarrer Maihoffer überbrachte als Vertreter von 41 Gemeinden der belgischen christlichen Missionskirche 5000 ℳ Pastor Zaubeck⸗Bremen berichtete über die Gründung einer Gustav Adolf⸗Kindergabe und über⸗ reichte als Gabe deutscher Kinder 8377,27 ℳ für die Gemeinde Joachimsthal in Böhmen. Die Gemeinden Znaim in Mähren und Tirschenreuth in Bayern erhielten 6827 bezw. 6727 ℳ Nach einem Schlußgebet schloß der Geheime Kirchenrat Pank die Hauptversamm⸗ lung. Als Zusammenkunftsort der nächstjährigen Versammlung wurde Bromberg bestimmt. — Die große Liebes gabe der diesjährigen Versammlung (22 373 ℳ) ist der Gemeinde Wünschelburg in Schlesien zugesprochen worden.
Bei dem Festmohl, das am nachmittag in der Harmonie statt⸗ fand, hielt der Geheime Kirchenrat Pank eine Ansprache, die mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und Seine Königliche Hoheit den Großherzog von Baden schloß.
Hamburg, 22. September. (W. T. B.) Das „Hamburger Fremdenblatt“ meldet aus Neapel: Als der Dampfer „Prinz Oskar“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie sich auf hoher See be⸗ fand, feuerte der an Bord befindliche Mexikaner Remolo Alcivar mehrere Revolverschüsse ab und verletzte den Ka⸗ pitän des Schiffes Max Dugge und einen amerikanischen Staatsbürger. Beide Verletzte sind außer Lebensgefahr. Der Täter wurde beim Einlaufen des Dampfers in den Hafen von Neapel den Behörden übergeben.
Neapel, 23. September. (W. T. B.) Das Observatorium auf dem Vesuv teilt mit: Der Vesuv entwickelt lebhafte Tätigkeit. Die Ränder des Kraters sind eingestürzt und drohen, den Kratergrund, aus dem in großer Menge Gestein und Staub emporgeworfen werden, zu verschütten. Im Lavastrom des Atrio del Cavallo bilden sich kleine Vulkane, deren Eruptionen eine Höhe bis zu 150 m erreichen. Der große Kegel weist be⸗ deutende Risse auf, und es ist möglich, daß dieser Kegel zu⸗
(W. T. B.) Bei Beginn der
1
sammenstürzt.
Luxemburg, 23. September. (W. T. B.) Gestern abend gegen 9 ⅞ Uhr ist der Personenzug Remich — Bad Mondors— Luxemburg auf dem hiesigen Bahnhofe auf den Personenzug Echternach —Luxemburg, der zum Depot fuhr, nachdem die Fahrgäste ausgestiegen waren, aufgefahren, 14 Personen des Remicher Zuges wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich unter einer Straßenunterführung. Sämtliche Wagen des Remischer Zuges sind entgleist, teilweise auch umgestürzt. Die Lokomotive dieses Zuges ist zertrümmert. Vom Echternacher Zug wurde nur ein Wagen aus dem Gleise gehoben.
New York, 23. September. (W. T. B.) Beim Zusammen⸗ bruch des Gerüstes für eine eiserne Brücke in der Nähe von Grive im Indianerterritorium stürzten 40 Mann in den Grand River, von denen 20 umgekommen sein sollen
““
Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
nbRAAn
(Wallnertheater.)
Das Heiratsnest. Sonnabend und folgende Tage:
nacht. (Une nuit de 8 Uhr.
Johannisfeuer. Gesang und Tanz in 4
Abends 8 Uhr: Die Kreuzel⸗
Einödshofer. Thielscher,
Dirigent: Lina Abarbanell,
Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr:
Zu, halben Preisen: Bentraltheater.
Abends 7 ½ Uhr: Die
Operette in 3
im Dienstags⸗Abonne⸗ Oskar Braun, Rudolf
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Preisen: Die Räuber. — Abends 7 ½ Uhr: Genoveva.
Residenztheater. (Direktion:RichardAlexander.) Eine Hochzeits⸗ noces.)
3 Akten von H. Kéroul und A. Barré.
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ rektion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Der Weiberkönig. 8 Ausstattungsposse mit
kten von Jean Kren, Alfred Schönfeld und Leop Ely. Musik von Julius Max Schmidt. . Fritz Helmerding, Josephine Dora in den Hauptrollen.)
Sonntag und folgende Tage: Der b Charleys Tante. (Mit Guido Thielscher in der Titelrolle.)
Sonnabend:
Opernsängerin Gusti Förster. Der Zigeunerbaron. Akten von Joh. Strauß. (Haupt⸗ darsteller: Gusti Rörster Lisa Weise, Marie Hastert,
Ander, Emil Albes, Carl
Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Sonnabend: Ihr zweiter Mann. (Second ménage.) Lustspiel in 3 Akten von André Sylvane und Maurice Froyez. Deutsch von Max Schoenau. Anfang 8 Uhr. 1
Sonntag: Ihr zweiter Mann.
Zu ermäßigten
Schwank in Anfang
Familiennachrichten.
Schulze⸗Schulzendorf (Dresden — Schulzendorf bei
Arnswalde). — Margarethe Freiin von Massen⸗
bech Ftt Hrn. Leutnant Hans Curt von Scheven osen).
Verehelicht: Hr. Hauptmann Aurel von Tschirschke und Boegendorff mit Frl. Edith von Wagenhoff (Charlottenburg — Breslau). — Hr. Referendar Max von Viereck mit Lilla Freiin von Branden⸗ stein (Schwerin). — Hr. Gerichtsossessor Peter Roemer mit Frl. Philippine Hagen (Bonn)
Geboren: Ein Sohn: Hrn. 1 Scheliha (Jeschütz). — Eine Tochter: Hrn. Anton Frhrn. von Rechenberg (Slawitz bei Halben⸗ dorf). — Hrn. Rittmeister Otto von Treskow Sösrag. Spree).
illy Kußmann (Gnesen).
Gestorben: Hr. Arthur von Schimonsky (Efan
(Guido
Weiberkönig.
Gastspiel der
Verlobt: Frl. Gertrud Haenel mit Hrn. Otto
Hans i 8
— Hrn. Amtsrichter Dr.
Sonnabend: Ketten⸗
Deutsches Theater.
glieder. Sonntag: Kettenglieder. Montag: Kettenglieder.
““
Berliner Theater. Sonnabend: Zapfen⸗ Kreich. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Letzte Stunden. r. 7 ½ Uhr. Montag: Zapfenstreich. Anfang 7 ½ Uhr.
Dienstag: Letzte Stunden. Anfang 7 ½ Uhr.
Lessingtheater. (Direktion: Otto Brahm.) Sonnabend: Zum ersten Male: Traumulus. Schauspiel in 5 Akten von Arno Holz und Oscar Jerschke. Anfang 7 ½ Uhr.
“
Mittwoch: Gasparone. Donnerstag (4. Vorstellung im Donnerstags⸗ Abonnement): La Traviata. 2*
Nationaltheater. (Weinbergsweg 12a2 — 13a.)
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Eröffnun svor 4 Der Troubadour. ssgaca Sen
Neues Theater. Sonnabend: Liebe. “ Sonntag: Erdgeist.
Montag: Der Strom.
1A1““
Deutsche Volksbühne. (Carl Weiß Theater, Gr. Frankfurter Straße 132.) Sonnabend: Aenunchen
von Tharau. Anfang 8 Uhr.
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Schulz) Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr (in erster Be⸗ seßung: Die Geisha. — Abends 7 ½ Uhr: Gast⸗ spiel Fr Opernsängerin Gusti Förster. Die Fleder⸗ maus.
Montag, Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel der Frau Lieban⸗Groß. Die schöne Helena.
Familien⸗Dutzendbillette, 40 % Ermäßigung, un⸗ persönlich, an allen Wochentagen gültig, werden jetzt ausgegeben. g.
2*
Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend und Sonntag: Gastspiel von August Junkermann als Onkel Bräsig. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Dame aus Trouville.
Von Mittwoch, den 28. September, ab: Gast⸗
spiel von Mlle. Pierny. Revue de Chansons.
* ““
— Hr. Superintendent Friedrich Wilhelm Sto (Seebnitz). — Hr. Generalarzt a. D. Dr. Max Guttmann (Brieg). — Hr. Oberstleutnant a. D. Paul Frhr. von Seherr⸗Thoß (Breslau). — Hr. Professor Dr. Josef Beck (Posen). — Hr. Regie⸗ rungs⸗ und Baurat Karl Pauly (Berlin). — Hr. Rechnungsrat Hermann Knaack (Berlin). — Louise 8 von Maltzan, geb. von Below (Neubranden⸗ urg).
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
1
ärtiger Handel des deutschen Zollgebiets mit Getreide und Mehl nach Erntejahren (1.
Reichsanzeiger und Königlich Pr
88 6 8 8 8
Amtliches.
Deutsches Reich.
Bearbeitet im Kaiserlichen Statistischen Amt.
u 1) Ein⸗ und Ausfuhr.
8
eußischen Staatsanzeiger.
August bis 31. Juli).
Gesamteinfuhr
Davon sofort verzollt oder zollfrei
Gesamtausfuhr
Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr
1. August
1. August
1. August
1. August
1904
190 3
1902
1904
1903
1902 1904 1903 1902 1904
1903 1902
bis 15. September
bis 15. September
bis 15. September
bis 15. September
1904
190 3
1902
190buo
[1903
1902 [19049 1903 1902 1904
1903 1902
Weizen
gen 1 e 8 Mais.. Weizenmehl Roggenmehl
dz 100 kg
2 833 829 765 836 413 125
1 457 424
1 196 982
18 961
2) Mehlausfuhr.
2 507 486 987 353 1 709 439
1 680 464
1 429 139 1
37 416 3 180
3 037 603
224 895 795 009 892 450 534 348 35 285 2 940
2 224 816 514 778 361 138
1 325 409 950 931
16 916 2 103
1 722 388 707 032 553 355
1 493 907
1 122 270
32 719 2 882
128 619 448 096 214 214
32 154
278 394 159 244 65 853 11 793 27 085 24 223
375 090 223 240 139 608 25 536 29 405 35 285 58 369
329 412 452 993 228 489 46 519 49 783 68 819 117 574
2 238 764 826 167 606 680 767 721
1 212 241
31 062 2 938
3) Einfuhr in den freien Verkehr nach Verzollung.
88 981 212 843 47 979 17 987 141
15 078 111 147 18 237 6 168 94
19 333
15 572
Aus dem freien Verkehr
Gegen Zollnachla
1. August
1. August
1904 1903 1902
1904 1903 1902
bis 15. September
bis 15. September
1904 1903 1902
1904 1903
1902
Waren⸗ gattung
Gesamte verzollte Menge †)
Davon verzollt
beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr
bei der Einfuhr von
im Veredelungsverkehr
1. August
1. August 1. August
Niederlagen, Freibezirken usw.*) (Mühlenlager)
1. August
1904 1903
111902 1904 1903 1902 1904 1903
1902
1904 1903 1902
bis 15. September
bis 15. September bis 15. September
bis 15. September
1904 1903
1902 1904 1903 1902 1904 1903
1902
1904 1903 1902
e (1 — 30 %) e. (über 30 — 70 9 e Pee. 70 — 75 % e (1 — 70 %)) eizenmehl!¹)).
Roggenmehl: 1. Klasse “ 2. Klasse (über 60 — 65 %) 3. Klasse (1 — 65 %). . Roggenschrotmehl’)) ..
8
100 kg
dz = 100 kg
32 923 322 15 970 10 038 5 080 558
52 120 5 376 3 540
68
603
265 2361
Weizen Roggen afer. 55 Mais. Weizenmehl Roggenmehl
2 547 740 656 877 382 252
1 581 135
1 072 337
10 899 39
2 111 288 961 850 595 658
1 649 758
1 267 176
26 626 98
388 895 254 818
42 303 155 851 144 906 1 970
322 924 142 099 21 114 255 726 121 406 1 938
1 722 388 707 032 553 355
1 493 907
1 122 270
2 238 764 826 167 606 680 767 721
1 212 241
24 501 21 775
22 22
8
sen
2 224 816 514 778 361 138
1 325 409 950 931
2 693 684 980 844 631 952 833 235
1 407 884
4) Niederlageverkehr.
454 920 154 677
195 643
25 272 65 514
——— —
—.—
—
Einfuhr auf Niederlagen und Freibezirke usw.*)
Verzollt von Niederlagen und Freibezirken usw.*)
Ausfuhr von Niederlagen und
Freibenirken usw.“)
1. August
1. August 1
August
190b9
190b9
1902
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190bo2 b☚ 1902
bis 1
5. September
bis 15. September
bis 15. September
199ü83
1903
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L’
Roggenmehl
dz = 100 kg
603 683 159 167 51 376 126 674 246 051 2 045
778 157 236 941 154 652 170 391 306 869 4 647 298
8
785 216 277 114 186 844 110 856 322 107
4 108 2
5) Veredelungsverkehr (M
ühlenlager us
200 793 4 897 14 275 14 365 49 731
388 895 254 818
42 303 155 851
322 924 V 142 099 21 114 255 726 121 406
1 938
9).
263 316 48 097 47 616
5 625 26 991
34
“
Unmittelbare Einfuhr
Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.*)
Von Mühlenlagern verzollt
Ausfuhr gegen Zollnachlaß
1. August
1. August
1. August
1. August
1904
190b3
1904
1903
1902 190bu9 1903 1902 1904
190383 1906
bis 15. September
bis 15. September
190bo3
1904
[1903
bis 15. September
bis 15. September
[1902 1909o 1903 1902 1904
PöP
dz = 100 kg
6 941 43 380 1 432 16 166
50
1 446 3 796
J 3229 56 326
*) Die als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen zu Emden, Brake, Altona, Stettin, Neufahrwasser sowie das Zollausschlußgebiet Bremen.