hafen a gegeben hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Cardiff unter dem 1. September d. J. ein Flaggenzeugnis erteilt worden. ͤa“
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Schönebeck getroffenen Wahl den unbesoldeten Beigeordneten (Sbeite Bürgermeister) dieser Stadt, Kommerzienrat Wil⸗ elm Dümling auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
1 Bekanntmachung. 8
Zur Ausbildung von Turnlehrerinnen wird au im Jahre 1905 ein etwa drei Monate währender Kursus in der Königlichen Turnlehrerbildungsanstalt in Berlin abgehalten werden.
Termin zur Eröffnung desselben ist auf Montag, den 3. April 1905 anberaumt worden.
Meldungen der in einem Lehramt stehenden Bewerbe⸗ rinnen sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis zum 15. Januar k. J., Meldungen anderer Bewerberinnen bei der⸗ jenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk die Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 15. Januar k. J. anzubringen.
Die in Berlin wohnenden, in keinem Lehramt stehenden Bewerberinnen haben ihre Meldungen bei dem Königlichen Polizeipräsidium in Berlin ebenfalls bis zum 15. Januar k. J. anzubringen.
Den Meldungen sind die im § 3 der Aufnahmebestim⸗ mungen vom 3. März 1899 bezeichneten Schriftstücke sowie ein Zeugnis einer geprüften Turnlehrerin über die turnerische Vorbildung und die erlangte körperliche Fertigkeit geheftet beizufügen, die Meldung selbst ist aber mit diesen Schrift⸗ stücken nicht zusammenzuheften.
Beerlin, den 16. September 1904.
8 Der Minister
der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten. Im Auftrage: Muüller.
öC,nmmm“
Für die im Jahre 1905 in Berlin abzuhaltende Turnlehrerprüfung ist Termin auf Montag, den 27. Februar k. J., und die folgenden Tage anberaumt worden.
Meldungen der in einem Lehramt stehenden Bewerber sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis zum 1. Januar 1905, Meldungen anderer Bewerber bei derjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk der Betreffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Januar k. J. anzubringen.
Nur die in Berlin wohnenden Bewerber, welche in keinem
Lehramt stehen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen
Polizeipräsidium hierselbst bis zum 1. Januar k. J. ein⸗ zureichen.
Die Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn ihnen die nach 4 der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 vorgeschriebenen Schriftstücke ordnungsmäßig beigefügt sind.
Die über Gesundheit, Führung und Lehrtätigkeit bei⸗ zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein.
Die Anlagen jedes Gesuchs sind zu einem Heft vereinigt vorzulegen. “ 6
Berlin, den 17. September 1904.
Der Mii der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalar F“ 14“*“ 8
Müller.
Der bisherige Direktor der deutschen Schule zu Barcelona Georg Löwer ist zum Kreisschulinspektor in Vohwinkel er⸗ nannt worden.
Dem Direktor des städtischen Kunstgewerbemuseums Dr. phil. Karl Otto Ritter von Falke in Cöln ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der bisherige Landmesser Liedtke in Rotenburg ist zum Königlichen Oberlandmesser ernannt worden.
Urkunde “ betreffend die Errichtung einer vierten Pfarrstelle in der evangelischen Lazaruskirchengemeinde zu Berlin.
Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unter⸗ richts⸗ und Medizinalangelegenheiten und des 1u“ Gberkirchen⸗ rats sowie nach Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeich⸗ neten Behörden hierdurch folgendes festgesetzt:
§ 1. In der evangelischen Lazaruskirchengemeind b eine vierte Pfarrstelle Arichtet. chengemeinde zu Berlin wird
Diese Urkunde tritt mit dem 1. Januar 1905 in Kraft. Berlin, den 3. September 1904. Berlin, den 10. September 1904. (I. 8.) (L. S.) Das Königliche Konsistorium Der Königliche 8 der Provinz Brandenburg Polizeipräsident. Abteilung Berlin. 8 .V. Friedheim.
Personalveränderungen.
Königlich Sächsische Armee.
Seine Majestät der Kaiser, König von Preußen, haben mit Aller⸗ höchster Kabinettsordre vom 20. veeee. nnn den Oberst Frhrn. v. Oer, Kommandanten der Festung Königstein, von dieser ee e entheben und dem Major v. Tschirschky u. Bögen⸗ dorff, bisher Bats. Kommandeur im 15. Inf. Regt. Nr. 181, zum Kommandanten der Festung Königstein zu ernennen.
Offiziere, Füe ꝛc. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 20. Sep⸗ tember. Die Gen. Majore: v. Schweinitz, Kommandeur der 1. Inf. Brig. Nr. 45, zum Kommandanten von Dresden, Frhr. v. Wagner, Kommandeur der 2. Inf. Brig. Nr. 46, unter weiterer Beauftragung mit Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Inf. Schulen, zum Kommandeur der 1. Inf. Brig. Nr. 45, Frhr. v. Hausen von der Armee, zum Kommandeur der 2. Inf. Brig. Nr. 46, — ernannt. Die Obersten: Pfeil von der Armee, unter Ernennung zum Kommandeur der 3. Inf. Brig. Nr. 47, Prinz Johann Georg, erzog zu Sachsen, Königliche Hoheit, Kommandeur des Schützen⸗ Füc) egts. Prinz Georg Nr. 108, unter Stellung à la suite des egts. und unter Belassung à la suite des Gardereiterregts., — zu
Gen. Majoren befördert, Löblich, Kommandeur des Fußart. Regts.
Nr. 12, zum Oberzeugmeister ernannt, v. Müller, Kommandeur des 1. Hus. Regts. König Albert Nr. 18, mit der “ Uniform zu den Offizieren von der Armee unter Anweisung des Standorts Dresden versetzt, v. Kospoth, diensttuender Flügeladjutant Seiner Majestät des Königs, zum Kommandeur des e. (Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108 ernannt. Frhr. v. Oer, charakteris. Oberst, bisher Kommandant der Festung Königstein, unter Verleihung eines Patents seines Dienstgrades, mit der bisherigen Uniform zu den Offizieren von der Armee unter Anweisung des Standorts Dresden versetzt.
Die Oberstlts.: v. Zobel beim Stabe des Fußart. Regts. Nr. 12, unter Ernennung zum Kommandeur dieses Regts., Gade⸗ gast, Kommandeur des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, — zu Obersten be⸗ fördert, v. Wilucki, Kommandeur des 6. Feldart. Regts. Nr. 68, zum diensttuenden Flügeladjutanten Seiner Majestät des Königs, Frhr. v. Lindeman, Chef des Generalstabes des XIX. (2. K. S.) Armeekorps, zum Kommandeur des 1. Hus. Regts. König Albert Nr. 18, Hentschel, Abteil. Kommandeur im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, zum Kommandeur dieses Regts, — ernannt.
Die Majore: Frhr. Leuckart v. Weißdorf beim Stabe des Gardereiterregts., unter Rückversetzung in den Generalstab mit Wahr⸗ nehmung der Geschäfte des Chefs des Generalstabs XIX. (2. K. S.) Armeekorps beauftragt. Mosche, Abteil. Kommandeur im 3. Feld⸗ art. Regt. Nr. 32, in gleicher Eigenschaft in das 6. Feldart. Regt. Nr. 68 versetzt. v. Tschirschky u. Bögendorff im 15. Inf. Regt. Nr. 181, behufs Ernennung zum Kommandanten der Festung Königstein von der Stellung als Bats. Kommandeur enthoben, Frhr. v. Bodenhausen, Adjutant des General⸗ kommandos XIX. (2. K. S.) Armeekorps, unter Belassung zur Dienstleistung bei diesem Generalkommando bis 10. Oktober d. Js. zum Stabe des Gardereiterregts. vasehe. Stein, Komp. Chef im Fußart. Regt. Nr. 12, zum Stabe des Regts. übergetreten, Graul, aggreg. dem 15. Inf. Regt. Nr. 181, zum Bats. Kommandeur im Regt. ernannt. v. Koczorowski, Major beim Stabe des 2. Hus. Reft Königin Carola Nr. 19, ein Patent seines Dienstgrades verliehen.
Die Hauptleute: Bucher, Komp. Chef im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Schultz, Komp. Chef im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern, — unter Aggregierung bei ihren Regtern.,, Naumann, Komp. Chef im 13. Inf. Regt. Nr. 178, unter Aggregierung bei dem 14. Inf. Regt. Nr. 179, — zu überzähl. Majoren befördert. Stephani, Komp. Chef im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, als aggregiert zum 9. Inf. Regt. Nr. 133 versetzt, Freiesleben, Komp. Chef im 15. Inf. Regt. Nr. 181, in EE1 Abschiedsgesss)s mit Pension zur Disp. ge⸗ stellt und zum Bezirksoffizier beim endw. Bezirk Chemnitz ernannt. Schöne, Mitglied des Bekleidunsßamts XII. (1. K. S.) Armee⸗ korps, als Komp. Chef in das 3. af. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Wagner Komp. Chef im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, in das 45. Infanterieregiment Nr. 181, — versetzt. Steininger im 9. Infanterieregiment Nr. 133, unter Enthebung von der Stellung als Komp. Chef, auf sechs Monate zur Dienstleistung beim Bekleidungsamt XII. (1. K. S.) Armeekorps kommandiert, Frhr. v. Berlepsch im Kriegsministerium, zum persönlichen Adjutanten des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, Königliche Hoheit, ernannt, Bleyl, Komp. Chef im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, in das 2. Pion. Bat. Nr. 22 versetzt
Den Hauptleuten und Komp. Chefs: Friedreich im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Esche im 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg. — Patente ihres Dienstgrades verliehen.
Die Oberlts: Fischer im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, unter Versetzung in das 13. Inf. Regt. Nr. 178,
uhle im 10. Inf. Regt. Nr. 134, v. . im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, diesen unter Versetzung in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, Schmidt im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Garten⸗Kraft, persönlicher Adjutant des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, Königliche Hoheit, diesen unter Versetzung in das 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, — unter Beförderung zu Hauptleuten, die letzten Drei vorläufig ohne Pateng zu Komp. Chefs ernannt, v. der Pforte, Adjutant der 7. Inf. Brig. Nr. 88, zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, befördert, Judeich im 12. Inf. Regt. Nr. 177, unterm 1 Oktober d. J. als Militärlehrer zum Kadettenkorps versetzt, Landgraf in demselben Regt., in dem Kommando zur Muͤnitionsfabrik vom 1. Oktober d. J. ab auf ein weiteres Jahr, Gehlert im 10. Inf. Regt. Nr. 134, in dem Kommando zur Zeugmeisterei bis 31. Dezember d. J., — belassen, v. Einsiedel im Kadettenkorps, unterm 1. Oktober d. J. in das 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100 versetzt und gleichzeitig auf ein Jahr zur Dienstleistung ium 1. Hus. Regt. König Albert Nr. 18 kommandiert, Vogel im Kadettenkorps, in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, Beyer im Kadettenkorps, in das 8. Inf. Regt. Prin; Johann Georg Nr. 107, Loeser im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, als Er⸗ zieher zum Kadettenkorps, — unterm 1. Oktober d. J. versetzt.
Die Lts.: Möbius im 7. Königsinf. Regt. Nr. 106, Gr. Vitzthum v. Eckstädt im Kadettenkorps, diesen unter Versetzung in das 11. Inf. Regt. Nr. 139, Lange (Kurt) im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, Koch (Ferdinand) im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, — zu Oberlts. befördert, Frhr. v. Meysenbug im 2. Jägerbat. Nr. 13, v. Schweinitz im Schützen⸗ 8 Regt. Prinz Georg Nr. 108, diesen unterm 1. Okiober d. Js., — als Erzieher zum Kadettenkorps versetzt, v. Nostitz u. Jäncken dorf im Schützen⸗ (Tür) Regt. Prinz Georg Nr. 108, vom 1. Oktober d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum 2. Ulan. Regt. Nr. 18 kommandiert. Leitsmann, Fähnr. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern, zum Lt. befördert. Queißer, Unteroff. im 11. Inf. Regt. Nr. 139, zum Fähnr. ernannt.
Die Rittmeister: Suffert, Chef der 2. Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 19, zum Adjutanten des Generalkommandos XIX. (2. K. S.) Armeekorps, Schulz, Adjutant der 3. Kav Brig. Nr. 32, mit seiner bisherigen Uniform zum Chef der 2. Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 19, v. Beulwitz, Eskadr. Chef im 1. Hus. Regt König Albert Nr. 18, zum Adjutanten der 3. Kav. Brig. Nr. 32, Frhr. v. Zschinsky, Oberlt. im 1. Hus. Regt. König Albert Nr. 18, unter Beförderung zum Rittm., vorläufig ohne Patent, zum Eskadr. Chef, — ernannt. Beyper, Lt. im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, zum Oberlt. befördert. v. Arnim, Lt. im Gardereiterregt., vom 1. Oktober d. J. ab auf ein Jahr ohne Gehalt beurlaubt.
Die Hauptleute: Kloß beim Stabe des 7. Feldart. Regts. Nr. 77, unter Versetzung als Abteil. Kommandeur in das 3. Feldart. Regt. Nr. 32, Stegemann beim Stabe des 8. Feldart. Regts. Nr. 78, unter Versetzung am 1. Oktober d. J. als Abteil. Kommandeur in das 6. Feldart. Regt. Nr. 68, — zu Majoren, vorläufig ohne befördert, Fränzel, Battr. Chef im 3. Feldart. Regt. Nr. 32, unterm 1. Oktober d. J. zum Stabe des 8. Feldartillerieregiments Nr. 78, Wagner, Battr. Chef im 1. Feldart. Regt. Nr. 12, zum Stabe des 7. Feldartillerieregiments Nr. 77, — versetzt, Werner im 7. Feldartillerieregiment Nr. 77, vom 1. Ok⸗ tober d. J. ab auf ein weiteres Jahr ohne Gehalt beurlaubt, Brück, Battr. Chef im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, in das 1. Feldart. Regt.
8
Nr. 12 versetzt, v. Wittern, Battr. Chef im 4. Feldart. Regt. Nr. 48, zum Adjutanten der 1. Feldart. Brig. Nr. 23 ernannt, v. Metzsch, Adjutant der 1. Feldart. Brig. Nr. 23, in das Kriegs⸗ ministerium versetzt. Schulze, Oberlt. im 4. Feldart. Regt. Nr. 48, unter Beförderung zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, zum Battr. Chef ernannt; derselbe verbleibt bis zum 31. März 1905 in seinem Kommando zur Abteil. für Landesaufnahme.
Die Oberlts.: Roederer im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, unter Ernennung zum Battr. Chef, Neumann im 8. Feldart. Regt. Nr. 78, unter Versetzung als Battr. Chef am 1. Oktober d. J. in das 3. Feldart. Regt. Nr. 32, — zu Hauptleuten, vorläufig ohne Pebent befördert. Huth, Oberlt. im 2. Feldart. Regt. Nr. 28, ein
atent seines Dienstgrades verliehen.
Die Lts.: Bramsch im 1. Feldart. Regt. Nr. 12, Eberhardt, Lutteroth im 7. Feldart. Regt. Nr. 77, — zu Oberlts., vorläufig ohne Patent, befördert. Kleinschmidt, Oberlt. im Fußart. Regt. Nr. 12, unter Ernennung zum Komp. Chef, zum Hauptm., vorläufig ohne Patent, befördert. Dreyßig, Hauptm. und Komp. Chef im 2. Pion. Bat. Nr. 22, in das 5. Infanterieregiment Kronprinz Nr. 104 versetzt. Kiesel, Oberleutnant im 1. Pionierbataillon Nr. 12, unterm 30. September d. J. von dem Kommando zu dem Königl. sächsischen Detachement für die Betriebsabteilung der Königlich preußischen Eisenbahnbrigade enthoben und ein Patent seines Dienstgrades vom 23. März 1902 verliehen. v. Kobylecki, Hauptm. und Chef der 3. (Königl. sächs.) Komp. des Königl. preuß. Cö Nr. 1, ein Patent seines Dienst⸗ grades vom 15. September 1904 verliehen. Kutzleb, Lt. der Königl. sächs. Kompagnien des Königl. preuß. Eisenbahnregts. Nr. 2, zum Königl. sächs. Detachement für die Betriebsabteil. der Königl. preuß. Eisenbahnbrigade, Hottenroth, Major z. D. und Be⸗ zirksoffizier beim Landwehrbezirk Chemnitz, unter Belassung in dem Kommando zur Dienstleistung beim Kriegsarchiv, zum Bezirkskommando Meißen, — versetzt. Blohm, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Döbeln, den Charakter als Major verliehen. Leonhardi, Oberlt., bisher in der Ostasiat. (fahrenden) Battr. der Ostasiat. Besatzungsbrig., mit dem Ausscheiden aus dieser Brig. in der Armee und zwar im 1. Feldart. Regt. Nr. 12, Graetz, Lt., bis 30. September d. J. in der Kaiserlichen Schutz⸗ truppe für Deutsch⸗Ostafrika, unterm 1. Oktober d. J. in der Armee und zwar als Oberlt. mit einem Patente vom 20. September 1904 im 7. Königsinf. Regt. Nr. 106, — wiederangestellt.
Im Beurlaubtenstande. 20. September. Die Oberlts. der Res: Schröder, Müller des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Schmeißer des 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, — zu Hauptleuten, Scheller⸗Steinwartz des Gardereiterregts., zum Rittm., Otto des 8. Feldart. Regts. Nr. 78, zum Hauptm., die Lts. der Res.: Flenzel des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Stark des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107, Koch des 7. Feldart. Regts. Nr. 77 — zu Oberlts., die Oberlts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots: Ullrich, Schuricht, Staehler des Landw. Bezirks Plauen, Cerutti des Landw. Bezirks Zittau, Stavenhagen des Landw. Bezirks Zwickau, — zu Haupt⸗ leuten, G Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, zum Oberlt., die Vizefeldwebel bezw. Vizewacht⸗ meister: Beyer des Landw. Bezirks Chemnitz, zum Lt. der Res. des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Wuth desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Res. des 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, Heeger des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des Schützen⸗(Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108, Handwerck des Landw. Bezirks Chemnitz, zum Lt. der Res. des 8 Ssrrees Nr. 12, Edler v. Littrow, Windisch des Landw. Bezirks II Dresden, zu Lts. der Res. des 2. Jägerbats. Nr. 13, Koehler des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des Karab. Regts., Klotz des Landw. Bezirks II Dresden, zum Lt. der Res. des 1. Feldart. Regts. Nr. 12, Weissbach desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Res. des 2. Feldart. Regts. Nr. 28, Grimm des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, — befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 20. Sep⸗ tember. Frhr. v. Stralenheim, charakteris. Gen. Lt. und Kom⸗ mandant von Dresden, v. Criegern, Gen. Major und Kommandeur der 3. Inf. Brig. Nr. 47, diesen unter Verleihung des Charakters als Gen. Lt., Paul, Gen. Major und Oberzeugmeister, — mit der Erlaubnis zum Forttragen der Generalsuniform, Pfingsten, Major und Abteil. Kommandeur im 6. Feldart. Regt. Nr. 68, diesen unterm 30. September d. J. mit der Erlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform, — in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit Pension zur Disp. gestellt. Garten, Oberlt. im 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, mit Pension, der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Er⸗ laubnis zum Tragen der Armeeuniform der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 20. September. Zimmer, Oberlt. der Res. des Schützen⸗(Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108, Raffelt, Hauptm der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Be⸗ zirks I Dresden, diesem mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Dannenberg, Oberlt. der Landw. Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Plauen, Hoch, Oberlt. der Landw. Feld⸗ art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Chemnitz, — behufs Ueber⸗ führung zum Landsturm 2. Aufgebots, Mühlig, Lt. der Res. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, wegen überkommener Herd. und Garnison⸗ dere e — der Abschied bewilligt.
Im Sanitätskorps. 20. September. Die Oberärzte: Dr. Pietzsch beim 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, unterm 30. Sep⸗ tember d. J. von dem Kommando zur Diakonissenanstalt in Dresden enthoben und zum 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von eeen versetzt, Dr. Gruner beim 1. Train⸗Bat. Nr. 12, unterm 1. Oktober d. J. zum 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100 versetzt und zur Diakonissenanstalt in Dresden kommandiert.
Die Assist. Aerzte: Dr. Chilian beim 1. Feldart. Regt. Nr. 12, unterm 1. Oktober d. J. zum Trainbat. Nr. 12 versetzt, Dr. Peger beim 4. Inf. Regt. Nr. 103, unterm 1. Oktober d. J. zu den Sani⸗ tätsoffizieren der Res. übergeführt. Teppe, Unterarzt beim 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107; die Unterärzte der Res.: Dr. Kindt im Landw. Bezirk Annaberg, Liebe im Landw. Bezirk Bautzen, Dr. Nebel im Landw. Bezirk Leipzig, Dr. Schädrich, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Leipzig, — zu Assist. Aerzten befördert.
Den Stabsärzten der Res.: Dr. Boldt im Landw. Bezirk II, Dresden, Höfer im Landw. Bezirk Schneeberg, — behufs Ueber⸗ führung zum Landsturm 2. Aufgebots, Dr. Lange, Oberarzt der Res. im Landw. Bezirk II Dresden, wegen überkommener Feld⸗ und Garnisondienstunfähigkeit, Dr. Richter, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk II Dresden, Dr. Baumgarten, Oberarzt der Landw. 2. Aufgebots im Landw. Bezirk Pirna, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
“ vMA11A“ 8 Seine Exzellenz der Vizepräsident des direktoriums, irkliche Geheime Rat Dr. Gallenkamp, mit Urlaub nach Italien.
* 9 — 1“ 8
Aichtamtliches.
Deutsches Reich. Sachsen.
“
In Rücksicht auf den gegenwärtigen Erkältungszustand
Seiner Majestät des Königs, der zu Besorgnissen keine Ver⸗ anlassung gibt, Allerhöchstdemselben aber besondere Schonung
Der Premierminister von
Reichsbank⸗
noch weiterhin auferlegt und auch tagsüber Bettruhe erfordert, muß Seine Majestät, wie das „Dresdner Journal“ meldet, zu Seinem Bedauern auf den für nächste Woche in Aussicht enommenen Empfang Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern zur Zeit verzichten.
Deutsche Kolonien.
Aus Deutsch⸗Südwestafrika wird, wie „W. T. B.“ berichtet, amtlich gemeldet: Reiter Otto Wittig, geboren Hohenziatz, Kreis Jerichow I, früher Regiment 26, am 21. Sep⸗ tember im Lazarett Okahandja an Typhus gestorben. — Sanitätsunteroffizier Gustav Thieme, geboren 24. April 1879 Rödgen, Kreis Delitzsch, früher Maschinengewehr⸗ abteilung 19, am 21. September im Lazarett Otjos ondu an Typhus beö. — Reiter Erich Wende aus Sagan, früher Regiment 101, am 9. September beim Gefecht Owinaua⸗Naua an der linken Wade leicht verwundet. — Reiter August Klocke, geboren 25. November 1881 in Langeringen bei Augsburg, früher Regiment 20, am 20. Sep⸗ ember im Lazarett Okosongoho an Typhus gestorben.
8
Oesterreich⸗Ungarn.
Die Handelsvertragsverhandlungen Oesterreich— Ungarns mit Italien, die während des ganzen verflossenen Sommers gedauert haben, sind, wie das Wiener „Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureau“ erfährt, nunmehr insofern zu einem be⸗ üix Abschluß gelangt, als die meritorischen
rbeiten der beiderseitigen Delegationen beendet wurden. Die neuen Abmachungen zwischen der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie und Italien bestehen aus einem an Stelle des bisherigen tretenden neuen Provisorium und einem Handelsvertragsentwurf; beide Instrumente wurden am 21. September von den Delegierten paraphiert. Die Unterzeichnung des Provisoriums wird nach Austragung einiger wichtiger formeller Fragen in einigen Tagen erfolgen.
Im niederösterreichischen Landtage wurde von dem Abg. Kolisko ein Antrag eingebracht, in dem die Regierung auf⸗
efordert wird, die Verfügung, betreffend die Errichtung slapischer
arallelklassen an dendeutschen Lehrerbildungsanstalten 8 zurückzuziehen. Der Antrag wurde einem Ausschusse über⸗ wiesen.
11114“
8 Schweiz.
Die gerichtliche Untersuchung des Zwischenfalles vor dem italienischen Konsulat in Lugano, bei dem das italienische Wappen herabgerissen wurde (s. Nr. 222 d. Bl.), hat, wie „W. T. B.“ erfährt, bis jeh zur Verhaftung von l5italienischen Anarchisten geführt. Dem Hauptschuldigen an dem Zwischenfall, einem Klempner namens Cesare Barenghi, ist es gelungen, über die italienische Grenze zu
Niederlande. Der Minister des Auswärtigen hat, wie „W. T. B.“ berichtet, einen Kredit von 10 000 Gulden zur Verstärkung der Gesandtschaftswache in Peking verlangt.
Türkei. 8
Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus Konstantin opel vom 22. d. M., daß der Generalgouverneur von Saloniki durch das Mitglied des Staatsrats Reuf Pascha, den früheren Gouverneur von Erzerum, ersetzt worden seix.
Amerika.
Canada Sir Wilfried Laurier hielt, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, bei einem Diner einer Fabrikantenvereinigung eine Rede, worin er unter anderem ausführte: obgleich Unterschiede in der Kultur und im Klima einem einheitlichen Tarif im ganzen Reich im Wege ständen, so sei es doch möglich, Handels⸗ verträge zu erlangen, durch die die Entwickelung des Handels der Kolonien zu deren gegenseitigem Vorteil möglich sein würde. Würden gegenseitige e gemacht, so würde es, wenn das Mutterland seine Politik gewählt habe und die Kolonien die ihre gewählt hätten, immerhin möglich sein, ein Abkommen zu treffen, durch die das einende Band eine Stärkung exabre,
Die am 17. d. M. im Hafen von Cartagena (Columbien) begonnene amerikanische Flottenkundgebung ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“, beendet. Der Zwischenfall hat eine befriedigende Erledigung gefunden.
Ein Telegramm des Generals Sacharow an den Ge⸗
neralstab vom 22. d. M. besagt, dem „W. T. B.“ zufolge, daß ein Vorrücken der vordersten vrah des Gegners nördlich vom Dorfe Bianiupusa auf dem Wege nach Fulin bemerkt worden sei. ö“
Der „Birshewija Wjedomosti“ wird aus Tschifu telegra⸗ phiert, daß die kuͤrzlich aus Port Arthur daselbst einge⸗ troffenen russischen Offtziere⸗ Oberst Christoforow und Leut⸗ nant Prinz Radziwiil, am 22. d. M. mittels der Eisenbahn nach dem Hauptquartier des Generals Kuropatkin mit Mitteilungen des Generals Stössel abgereist seien.
Ein in Tokio eingelaufenes amtliches Telegramm meldet, wie das „Reutersche Bureau“ berichtet, daß am 20. d. M. bei den Städten Taling und Sanlungku, sechzig Meilen nord⸗ östlich von Liaujang, gekämpft worden sei. Eine japanische Abteilung sei am 20. d. M. durch Hsientschung marschiert und habe die ihr gegenüberstehende feindliche Streitmacht an⸗ gegriffen. Diese habe aus einer Kompagnie Infanterie, einer kleinen
bteilung Reiterei und einem Maschinengewehr in Taling, fecmer einem Bataillon Infanterie, 500 Mann Kavallerie, echs Schnellfeuergeschützen und einem Maschinengewehr in Sanlungku, acht Meilen nördlich von Taling, bestanden. Der Feind sei nach Norden vertrieben worden und habe v Tote auf dem Kampfplatz zurückgelassen. Die Japaner hätten nur ganz geringe Verluste erlitten.
Das „Daily Chronicle“ erfährt aus Liaujang vom 20. d. M., daß Kälte und 1 S eingetreten seien. Die jrpan n Truppen hätten keine Pelze und litten sehr unter er Witterung. Die Verluste der Japaner vom 25. August bis 4. September würden amtlich auf 21 000 Mann angegeben.
Dem „Daily Expreß“ wird aus Kobe vom 23. d. M. gemeldet, die FLregbüh hätten den englischen Dampfer „Crusader“, der von Portland nach Wladiwostok unterwegs Pmwesah sei, in der Sungaristraße abgefangen. Der
ampfer sel nach Hakodate gebracht worden.
8
Die Berliner Metallarbeiter hielten am Donnerstag eine
Demselben Blatte wird aus Tokio berichtet, daß die Japaner den Versuch, die Festungswerke von Port Arthur zu unterminieren, als undurchführbar auf⸗ gegeben hätten.
Die russischen Hilfskreuzer „Petersburg“ und „Smolensk“ sind gestern in Suez eingetroffen und nach Port Said weitergegangen.
Der russische Hilfskreuzer „Terek“ hat gestern mittag Las Palmas verlassen; sein Bestimmungsort ist unbekannt.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Generalleutnant z. D. von Heydebreck, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 1. Kösliner Wahlbezirk (Lauenburg, Bütow, Stolp), ist gestern in Potsdam gestorben.
Statistik und Volkswirtschaft. Zur Arbeiterbewegung.
Versammlung ab, die von etwa 1800 Personen besucht war und in der, der „Voss. Ztg.“ zufolge, mitgeteilt wurde, daß die Zahl der ausständigen Drücker und Gürtler (vgl. Nr. 224 d. Bl.) rund 700 betrage. Ueber die Zahl der Ausgesperrten lägen noch keine näheren Angaben vor. Es scheine der Beschluß der Fabrikanten⸗ vereinigung, bis zu 50 v. H. auszusperren, zur Durchführung gelangt zu sein, sodaß die Zahl der Ausgesperrten sich zwischen 1500 und 2000 bewegen dürfte.
In Hörde stellten, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, die Maurer wegen Lohnstreits die Arbeit ein.
AKAunst und Wissenschaft.
Elektrische Kraftlinien sind kürzlich, wie die „Natur⸗ wissenschaftliche Wochenschrift“ berichtet, von M. Seddig in schöner Weise zur Darstellung gebracht worden. Während die Darstellung des Verlaufs der magnetischen Kraftlinien durch Eisenfeilspäne außer⸗ ordentlich leicht gelingt und einen allgemein bekannten Schul⸗ versuch bildet, stellten sich der Sichtbarmachung der elektrischen Kraft⸗ linien erhebliche Schwierigkeiten in den Weg, die erst nach langem GG überwunden wurden. Seddig ist schließlich durch Benutzung einer, in Terpentinöl suspendierter Teilchen von Glyzerin oder auch Chininsulphat zum Ziele gelangt. Das Kraftfeld wurde zwischen kugelförmigen oder plattenförmigen Elektroden erzeugt, die mit den Be⸗ legungen einer durch eine Influenzmaschine auf konstanter Ladung er⸗ haltenen Leidener Flaschenbatterie in Verbindung standen. Außer dem regelmäßigen, ungestörten Verlauf der Kraftlinien konnte auch die Störung durch einen genäherten Metallklotz sowie die Ab⸗ biegung nach innen bezw. außen durch zwischen die Elektroden gesetzte Ringe aus Metall oder Hartgummi sowie die elektrische Schirmwirkung im ersteren Falle deutlich sichtbar gemacht werden. Das Einbiegen bezw. Ausbiegen der Kraftlinien bei Zwischenschaltung von Dielektrika höherer bezw. niedrigerer Dielektrizitätskonstante wurde realisiert durch Anwendung einer Glaskugel, die das eine Mal mit Methylalkohol, das andere Mal mit Luft gefüllt war. — Auch geschmolzenes Paraffin mit darin suspendiertem Holzkohlen⸗ pulver gestattete die Hervorrufung eines schönen Kraftlinienbildes, das den Vorteil bietet, sich beim Erstarren des Paraffins von selbst zu fixieren, während die in Terpentin erzeugten Anordnungen der Teilchen nur durch Hilfe der Photographie festgehalten werden konnten. Bei Versuchen in Luft mit auf Hartgummi aufgestreutem Sande bildeten sich merkwürdigerweise anstatt der Kraftlinien die auf diesen senkrecht stehenden Niveauliniensysteme aus: eine Erscheinung, die Seddig nur hypothetisch erklären konnte. 8
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In der gestern in Breslau abgehaltenen letzten Sitzung der
76 Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte (vgl. Nr. 224 d. Bl.) verlas Professor Ladenburg, der den Vorsitz führte, ein Danktelegramm Seiner Majestät des Kaisers. Nach Erledigung der auf der Tagesordnung stehenden Vorträge dankte Professor Chiari⸗Prag allen am Kongresse Beteiligten sowie der Regierung, der Universität und der Stadt; dann s. loß Professor Ladenburg den Kongreß. 9 v
Bauwesen. 8 8
Ein Wettbewerb um Entwürfe zu einem Bankgebäude für die Hessische Landes⸗Hypothekenbank in Darmstadt wird mit Frist bis zum 15. Januar 1905 ausgeschrieben. Drei Preise von 2000, 1500 und 1000 ℳ sind ausgesetzt. Der Ankauf weiterer Entwürfe für je 500 ℳ bleibt vorbehalten. Die Wettbewerbsunter⸗ lagen werden gegen Einsendung von 1 ℳ von der Hessischen Landes⸗ Hypothekenbank, Darmstadt, Karlstraße 97, verabfolgt.
— Land⸗ und Forstwirtschaft. G EE“ Deutschen Gersten⸗und Hopfen⸗
ausstellung, die wiederum unter Mitwirkung der Deutschen Landwirt⸗
chaftsgesellschaft und des Deutschen Hopfenbauvereins von der Berliner
ersuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei veranstaltet wird, sind allein an Gersten 370 Muster zur Ausstellung und Preisbewerb angemeldet, darunter etwa 60 Gerstenmuster, die an dem Saatgerstenpreisbewerb teilnehmen werden, der zur Hebung der Kultur sortenreiner
Braugerste in Deutschland neugeschaffen ist, und für den ver⸗
schärfte Bedingungen bezüglich Huülefsune und Prämiierung er⸗
lassen sind. ußerdem sind 8 Wintergersten und 14 Brauweizen sowie 120 Hopfenmuster angemeldet worden. Für den Prämien⸗ fonds werden ebenfalls mehr wie in früheren Jahren, nämlich über 10 000 ℳ, zur Verfügung stehen, darunter wieder 2000 ℳ vom preußischen Landwirtschaftsministerium, das auch wieder je eine silberne
Staatsmedaille als erste Siegerpreise für den Gersten⸗ und Hopfen⸗
c erpreisbewerb gestiste hat. Fünf Beamte der Versuchs⸗ und
ehranstalt für Brauerei bereisen zur Zeit die deutschen Hopfen⸗
roduktionsgebiete behufs Entnahme der für den Preisbewerb estimmten Hopfenproben, die direkt vom Gesamtlagerbestande des Erbauers unter besonderen eihG entnommen und unter Siegel gelegt werden. Das Preixsrichterkollegium, das sich zum größten Teil wieder aus denselben namhaften Ver⸗ tretern der Landwirtschaft, der Bierbrauerei und Mälzerei, des Handels und der Wissenschaft zusammensetzen wird, ist bereits ge⸗ wonnen worden. Da auch die gleichzeitig stattfindende Brauerei⸗ maschinenausstellung der Versuchs⸗ und Lehranstalt für Brauerei eine sehr starke Beteiligung, darunter viele technisch interessante Neuheiten, aufweist, und auch für die Oktobertagung des genannten Vereins ein reiches Programm aufgestellt ist, so darf wieder auf einen zahlreichen Besuch der Ausstellung gerechnet werden.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Schweden.
Nach einer Bekanntmachung des Königlich schwedischen Kommerz⸗ kollegiums vom 16. d. M. ist das Königreich Sachsen als von
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frei von Wasserscheu (rabies) erklärt worden. (Vergl. ⸗„R.⸗Anz.“ vom 19. August v. J., Nr. 194.) 8
Niederländisch⸗Indien.
Nach einer Verordnung des Generalgouverneurs von Niederländisch⸗ Indien vom 22. August d. J. ist die wegen Ausbruch der Pest gegen Sydney verfügte Quarantäne wieder aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 2. Juni d. J. Nr. 128.)
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Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn.
14. Oktober 1904, 12 Uhr. K. K. Generaldirektion der Tabak⸗ regie in Wien: Lieferung von Siegellack; Bedarfsmenge 29 000 kg. Näheres aus der Kundmachung, die bei dieser Generaldirektion und bei allen K. K. Tabakfabriken eingesehen werden kann, sowie beim „Reichsanzeiger“. Spanien.
29. September 1904, 11 Uhr. Generaldirektion der Gefängnisse in Madrid (Direccién General de Prisiones): Lieferung von 2000 Anzügen aus dunklem Tuch für Gefangene. Angebote auf spanischem Stempelpapier von 1 Peseta bei der ausschreibenden Be⸗ hörde, woselbst auch Bedingungen. Formular hierzu in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger“. 12. November 1904, 12 Uhr. Gleichzeitig bei der Verwaltung der Quecksilberminen in Almadén und der Finanzdelegation in Cordoba: Lieferung des erforderlichen Feuerungsmaterials (Kohlen) für die genannten Minen während des Jahres 1905. Höchster Preis 84 750 Pesetas. Angebote auf spanischem Stempelpapier von 1 Peseta. Sicherheitsleistung 4237,50 Pesetas. Bedingungen in spanischer Sprache bei den ausschreibenden Verwaltungen; Formular für Angebote beim „Reichsanzeiger“.
Durch Königliche Verordnung ist
1) der Verwalter der Königlichen Münze und Stempelfabrik in Madrid ermächtigt worden, ohne die Förmlichkeiten der Verdingung die für das zweite Halbjahr 1904, die Jahre 1905 und 1906 sowie das Halbjahr 1907 erforderlichen kalkographischen Tinten zu er⸗ werben; 2) der spanische Generaldirektor des öffentlichen Schatzamts er⸗ mächtigt worden, das für die Druckerei der Staatslotterie erforderliche Maschinenmaterial einschließlich dessen Aufstellung ohne die Förmlich⸗ keiten der Verdingung mit einem Kostenanschlag von 67 395 Pesetas
zu erwerben. Niederlande.
4. Oktober 1904. Maatschappy tot Exploitatie van Staats- spoorwegen im Zentralbureau, Moreelse Park, in Utrecht: Liefe⸗ rung von Besteck 209: 355 000 Stück Hellingplatten, 90 000 Stück stählerner Unterlage⸗ und Endplatten; Besteck 210: 100 Tons stählerner Tirefonds, 240 Tons stählerner Lasch⸗ und Klemmbolzen und 500 Stück stählerner Hakenbolzen; Besteck 211: 140 000 Stück Eisenbahnschwellen aus Greenholz; Besteck 212: 6000 Stück eichener Eisenbahnschwellen und 33 000 Stück buchener Eisenbahnschwellen; Besteck 213: Holz für Weichen sowie Brückenschwellen von Eichen⸗ und Buchenholz. Bedingungshefte beim vorgenannten Zentralbureau für 0,50 Gulden erhaͤltlich.
Belgien.
5. Oktober 1904, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Personen⸗ und Gepäckwagen. Cahier des charges spécial! Nr. 564. 30 Lose. 75 Wagen 2. Klasse, 255 Wagen 3. Klasse und 90 Ge⸗ päckwagen.
5. Oktober 1904, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung für Mecheln (gare de Muysen). Cahier des charges Nr. 538. 4600 Dtz vernickelte Messingschrauben und 450 Dtz. eiserne Schrauben mit rundem, vernickeltem Kopf.
5. Oktober 1904, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Roggen⸗ oder Weizenstroh, Leinöl, Achsen und feuerfesten Steinen. Cahier des charges spécial Nr. 555. 8 Lose. 1. Los. 80 bis 120 000 kg Stroh für Antwerpen⸗Süd. 2. Los. 260 — 330 000 kg Stroh für Antwervpen⸗Bassins. 3. Los. 5 —7000 kg Stroh für Gent, Champ des Manoeuvres. 4. Los. 5000 kg rohes Leinöl für Mecheln. 5. Los. 80 Stahlachsen für Mecheln. 6. Los. 17 160 feuerfeste Steine Type Dynas, für Mecheln, 7. Los. 200 Stahl⸗ achsen für Mecheln. 8. Los. 300 Stahlachsen für Löwen.
7. Oktober 1904, 10 Uhr. Gouvernement provingial in Brüssel: Bau einer Wasserleitung in Court⸗Saint⸗ Etienne. 200 388 Fr. Sicherheitsleistung 8500 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 3. Oktober.
7. Oktober 1904, mittags. Gouvernement provincial in Mons. Umbau des Palais de Justice in Charleroi: 135 991 Fr. Sicherheitsleistung 13 500 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 5. Oktober.
24. Oktober 1904, 3 Uhr. Presbytère in Ans bei Lüttich: Bau einer Pfarrkirche in Ans⸗Station. Angebote zum 22. Oktober.
Nächstens. Maison communale in Ans bei Lüttich: Bau eines Pfarrhauses in Ans⸗Station.
Verkehrsanstalten.
APUAnfang Oktober erscheint eine neue Nummer des „Postblatts“, das eine 1eg zum „Reichsanzeiger“ bildet, aber auch für sich bezogen werden kann. Im Postblatt, das im Reichspostamt zusammengestellt wird, sind die wichtigsten Versendungsbedingungen und Tarife für Postsendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang Juli) eingetretenen Aenderungen wird in der neuen Nummer durch be⸗ sonderen Druck (Schrägschrift) hingewiesen. Das Postblatt kann auch neben anderen umfangreicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher, Post⸗ und Telegraphennachrichten für das Publikum usw.) mit Vorteil benutzt werden, weil es diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezugspreis des Postblatts be⸗ trägt für das ganze Jahr 40 ₰, für die einzelne Nummer 10 ₰; Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommen.
1 Frankfurt a. M., 24. September. (W. T. B.) Die nord⸗ atlantische Dampferlinienkonferenz beschloß in ihrer heutigen Sitzung, den Zwischendeckspreis für ungarische Aus⸗ rer auf 40 ℳ herabzusetzen.
Theater und Musik.
Neues Theater. 1
Im Neuen Theater ging gestern Frank Wedekinds „Tragödie“ „Erdgeist“, die schon im Kleinen Theater eine längere Reihe von Auf⸗ führungen erlebt hat, zum Teil neu besetzt, in Szene. Die in dem Stücke enthaltene blutige Satire auf die wie Bestien einander bekämpfenden und gegenseitig vernichtenden menschlichen Leidenschaften wurde gestern zum Male durch den bisher fortgelassenen Prolog illustriert, den Wedekind selbst in Maske und Kleidung eines Schaubudendirektors mit marktschreierischer Stimme unter Trompetengeschmetter, Peitschen⸗ und Pistolenknall vortrug, wobei er die den anderen Raubtieren seiner Menagerie überlegene Schlan e (Lulu, die weibliche Hauptfigur des Stücks) durch „Aujust“ herbeischleppen ließ. Der Prolog konnte eigentlich nur bei denen volles Verständnis finden, die den Inhalt des Stückes bereits kannten; der größere Teil des Publikums schien durch die unheimlich echt wirkende Brutalität der Wiedergabe mehr abgestoßen, als durch das Geistvolle des Inhalts gefesselt. Das Spiel selbst inter⸗ essierte hauptsächlich durch Frau Eysoldts glänzende Derstasden der Lulu, des Weibes, das durch die Macht der Sinnlichkeit die Männer be⸗
Rotz oder Springwurm (malleus humidus vel- farciminosus)
befallen und der preußische Regierungsbezirk Köslin als
herrscht, sie wie eine Schlange in ihre Schlingen verstrickt und zu
Fr.