1904 / 256 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fäh und Versetzungen.

27. Oktober. Nehbel, Hauptm. und Battr. Nr. 72 Hochmeister, Czettritz, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. unter Ueberweisung zum den Generalstab der im Inf. Regt. von Goeben (2. Rhein.) Komp. Chef ernannt. Nr. 62, als Komp. Chef in das chloifer, Oberlt. Feldart. Regt. Nr. Radloff, Assist. Arzt beim 7. Ich

Regt. von Goeben (2.

Großen Generalstabe, in v. Tresckow, Hauptm.

Nr. 28, zum

3. Oberschles. Inf. Regt. Inf. Regt. Nr. 63, S

Regt. Nr. 35, in das

aus dem Heere am 22. November d. J. i gestellt. Abschiedsbewil

25. Oktober. v. Roh Nr. 10, auf sein Gesuch zu den Res. Offizieren de

geführt.

nriche ꝛc. Ern Im aktive

Rhein.) Nr. 28,

ligungen.

r (Karl), Lt.

ennungen, Befördecungen Neues Palais, Chef im Feldart. Regt.

n Heere.

Kaulbach,

Im aktiven Heere. Berlin, im Magdeburg. Hus. Regt. s Regts. über⸗

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Verfüg tober. Bergmann,

z. F., zum Oberbüchsenmacher dem 1. November d. J ernannt.

ung der

Feldzeugmeisterei. Büchsenmacher vom 1. Bat. 5. Garderegts. bei der Gewehrfabrik in Danzi mit

Königlich Bayerische Armee. Im Namen Seiner Majestät des König

Königliche Hoheit Prinz Luitpo

Verweser, haben Sich Allerhöchst bewogen gefunden, Allergnädigst zu verfügen:

Personalveränderungen

a. Bei den Offizieren und Fähnrichen: im aktiven Heere: 21. Oktober: den Lt. Leeb vom 1. Inf. Regt. König zum

22. Inf. Regt. zu versetzen;

23. Okkober: den Lts.: Feree von Baden und Fischach des 9. Inf. Regts. Wrede das usscheiden aus dem Heere mit dem 3. Uebertritts in die Kaiserliche Schutztruppe f

willigen;

24. Oktober: mit der gesetzlichen

den Gen. Major Ot Korps und der

verdienstordens, dann teil. Chef im Kriegs

kreuzes des Militärrerdienstordens,

Kommandeur im 3. In

leihung des Ritterkreuzes erster beide mit der Erlaubnis zum For den bestimmungsmäßigen Abzeichen; Pension zu bewilligen: dem Obersten Meyer, 11. Inf. Regts. von der Tann,

Gen. Major, dem dem Hauptmann M regiment Katser Fran

Verleihung des Ritterkreuzes er beiden mit der Erlaubnis zum Forttragen mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen unter Fortgewährung der Bürklein, Kommandeur Erlaubnis zum Tragen mit den für Verabschiedete vorgeschriebe

Festungen, in gesuches und unter Verleihung

t, Abteil. Che

den Obersten

ministerium, un

Major Ertl,

z Joseph von

Peter des 8. Inf.

Genehmigung

Pension zu bewilligen: dem O des Landw. Bezirks Würzburg, mit der der Uniform des 2. Feldart. Regts. Horn nen Abzeichen; zu ernennen:

Pension zur Disp. zu stellen:

f bei der Insp.

Oesterreich, erst

ster Klasse des Militärverdienstordens, der bisherigen Uniform Abzeichen; den Abschied bersten z. D.

zum Kommandeur des Landw. Bezirks Würzburg den Major

Wochinger, zum Kor

D. Lautenbacher, zum des 1. Fußart. Regts, vakant Bothmer den

nman

dieses Regts.; zu versetzen: die Lts.: v.

.Inf. Regt. P Regts.

Prinz

rinz Karl von

Leopold und

deur des Landw. Bezirks Erlangen den Führer der Bespannungsabteil. Oberlt. Bogenberger Praun vom 21. Inf. Regt. Mayrhofer des des 4. Inf.

Bayern, Pohle

Wilhelm von Württemberg, diese Schnitzlein vom Eisenbahnbat. zu

Bats.,

Fähnr. Mühe vom

Ausscheiden aus der Ost

Patent im 1. Inf. Regt. König; zur

mann a. D. Bolz;

Bossert vom 3.

Trainba 3. Trainbat.

den Res. Offizieren dieses t. zum gk. F b zum 3. Chev. Regt. Herzo Karl Theodor; wieder anzustellen: den Lt. v. Winckler mit feinem asiat. Besatzungsbrigade mit seinem früheren Disp. zu stellen; den Haupt⸗

b. im Sanitätskorps: im Beurlaubtenstande:

23. Oktober: den Abs

oͤrdern? zu Stabsärzten

Hon⸗ Dr. Heinrich Röd G

weibrücken),

n die Oberärzte:

Hehler (Ludwigshafen) der Res.,

der Landw. 1. ärzte:

Aufgebots, zu Dr. Artur Schlesinger (Hof), Dr.

1 er (Kaiserslautern), Dr. Karl Frank (Mindelheim)

chied zu bewilligen: den Oberärzten: Dr. Richard Wenzel (Hof) und Dr. Adolf Kalm (Kissingen) der Res., Klemens Becker (Landau) der L

Dr. Friedrich

Dr. Kurt Ne⸗ Oberärzten die

(Landau), Dr. Maximilian Karch (Kaiserslautern),

Wappenschmitt (1 München), Dr. Artur

Martin Pleitner (Aschaffenburg), Hermann

brücken), Dr. August

Kochmann (Aschaffenburg), Dr. Ludwig Ha Hennig (Ludwigshafen), Dr. Karl Fischer (Bayreuth),

F nmerehne (Kissingen), Dr. Friedrich Bouda 8 München), Ludwig Stoll

r. Friedrich Pomm

Landshut), Dr. Wilh mant (Kaiserslautern)

Schierbel (Ludwigshafen), Dr. Albert Ebstein (Hof), Dr.

(Ludwigshafen), Hermann elm Lahann (Kissingen), Dr. Karl Col⸗ Kaise und Dr. Karl Kunsemüller (Gunzen⸗ hausen) sämtliche in der Reserve, Dr. Eberhard

hafen), Dr. Johann Wilbert (Kaiserslautern), Dr. Schäffer (Zweibrücken), Dr. Georg

Dr. Karl Herrligkof Ernst Eckart (Hof) in die Unterärzte: Karl

fer (Dillingen) der Landw. 2. Rodler und

Full (Aschaffenburg) und

in der Landw. 1.

Aufgebots, zu Assist. Aerzten Dr. Leopold Friedmann

CI Dr. Karl Ruge (Erlangen) und Dr. aiser (1 München) in der Res., Dr. in der Landw. 1. Aufgebots;

c. bei den Beamten der Militärverwaltung: im Beurlaubtenstande:

23. Oktober: die Unterapotheker stadt) und Ludwig Fischer (Regens

Res. zu befördern.

Hugo Schäfer (I München)

Karl Schneeberger (Ingol⸗ burg) zu Oberapothekern in der

Armee

im 1. Westpreuß. Feldart. 72 Hochmeister, versetzt. üring. Inf. Regt. Nr. 96, scheidet 21. November d. J. aus und wird mit dem n der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika an⸗

Regts.

November d. J. ür Südwestafrika zu be⸗

seines Abschieds⸗ des Komturkreutes des Militär⸗ Ritter v. Waßner, Ab⸗ ter Verleihung des Offizier⸗ ü 1s, und den Major Littig, Bats. f. Regt. Prinz Karl von Bayern, unter Ver⸗ Klasse des Militärverdienstordens, ttragen der bisherigen Uniform mit den Abschied mit der gesetzlichen Kommandeur des unter Verleihung des Charakters als Bats. Kommandeur, und ann, Kompagriechef im 13. Infanterie⸗

andw. 2. Aufgebots; zu be⸗ Dr. Rudolf Dorn und Dr. Adolf Adolf Oberst

Fränkel (Hof), Dr. Bencker (Zwei⸗

rbling (Ladwigs⸗

versetzt.

Hauptm. im 4. Oberschles.

20. Ok⸗

1 s. Seine Id, des Königreichs Bayern

nachstehende

Großherzog behufs

des Ingen.

erem unter

z. D. Georg

gegenseitig,

Roemer

tte (Hof) Assistenz⸗

Dr. Otto

Ruland

Theodor Aufgebots,

Sigmund

7

Land⸗ und Forstwirtschaft.

Seidenernte und Seidenmarkt in der Türkei.

ulat in Konstantinopel berichtet te des Jahres 1904/05 ist infolge ischen Wilajets sehr n konnte wegen der milderen

Das Kaiserliche Generalkons unterm 21. d. M.: Die Seidenernt den europäischen und asiat

klimatischer Einflüsse in verschieden ausgefallen.

In den erstere

Witterung sehr früh mit dem Auslegen der Zucht war es daher möglich, de Juni d. J. auf den Markt

Bei dem normalen Gan Cocons bereits gegen

Die erzielte Ernte ist sowohl nach Be 1 ut und groß zu nennen. Dagegen. hat die Seidenernte in ganz de in der kritischen Periode eingetretene große

1

Anatolien durch die gera Hitze sehr gelitten.

Von sachverständiger Seite

schaffenheit,

des Samens begon

wird das Ernteergebnis in den Wilajets Adrianopel und Salonik um 30 % höher als im Vorjahre geschätzt. In Anatolien soll die Ernte dagegen um etwa 25 % geringer sein.

wie nach Menge

nen werden. die frischen zu bringen.

Das Rendement der Cocons kann sehr gut genannt werden. In den anatolischen Wilajets soll es um 10 % besser als im Vorjahre gewesen sein. 1b

Was die Preise anlangt, so sind in Adrianopel 2,75 bis 2,90 Fr. und in Anatolien 3,25 bis 3,50 Fr. für 1 kg frische Cocons bezahlt worden. Infolge der zur Zeit herrschenden regen Nachfrage wird eine Preissteigerung um etwa 1 Fr. erwartet.

Ertrag der Waldnutzung in Schweden.

Die Wälder Schwedens liefern jährlich insgesamt 34 823 000 Kubikmeter oder genauer, wenn man die Menge, die durch Stürme, Waldbrände u. dergl. m. zu Grunde geht, abzieht, 29 647 000 Kubik⸗ meter Holz. Ungefähr die Hälfte dieser Menge oder fast 16 000 000 Kubikmeter werden von der Bevölkerung des Landes selbst für ihren häuslichen Bedarf verbraucht. Die Montonindustrie verwendet ferner gegen 5 500 000 Kubikmeter, und endlich werden gegen 1 500 000 Kubikmeter Holz zur Fabrikation von Papiermasse verbraucht. Zum Export bleiben demnach etwas über 6 000 000 Kubikmeter verfügbar. Der Gesamtwert der Produkte der Forstwirtschaft Schwedens wird jährlich auf die Summe von 48 900 000 Kronen geschätzt und macht 7 % von dem Tarwerte der orsten Schwedens aus, welcher 670 000 000 Kronen beträgt. Schlägt man aber noch die Pacht für die in den Wäldern belegenen Wiesen zur Viehweide hinzu, so be⸗ tragen die Jahreseinnahmen aus den Waldungen in Schweden gegen 64 000 000 oder 9 % vom Kapital. (Nach Wjestnik Finansow.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

China.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Schanghai hat die Verordnungen vom 13. Mai und 14. Juni d. J., betreffend die gesundheits⸗ polizeiliche Kontrolle der aus Hongkong und chinesischen Häfen kommenden, die Häfen von Schanghai und Woo⸗ sung anlaufenden deutschen Seeschiffe, mit der Einschränkung wieder aufgehoben, daß die Verordnung vom 14. Juni d. J. hinsichtlich der aus Foochow und Amoy kommenden Schiffe aufrecht erhalten „R.⸗Anz.“ vom 20. Juni und 25. Juli d. J. Nr. 143 un

Die Einfuhr von Lumpen, altem Papier, Särgen mit Leichen, Erde und Schlamm aus sämtlichen genannten Hafenplätzen ist auch fernerhin verboten. 1“

Niederländisch⸗Indien. Nach zwei Verordnungen des Generalgouverneurs von Nieder⸗ ländisch-⸗Indien vom 24. und 27. September d. J. ist die gegen Amoy verfügte Quarantäne wieder aufgehoben und wegen Ausbruch der Pest die Quarantäne gegen Singapore ver⸗ hängt worden. (Vergl. R⸗Anz.“ vom 1. Juli d. J. Nr. 153.)

St. Petersburg, 29. Oktober. (W. T. B.) Ueber den Stand der Tholera wird folgendes gemeldet; Im transkaspischen Gebiet sind vom 17. bis 24. Oktober 3 Erkrankungen, in Baku vom 18. bis 25. Oktober 26 gegen 60 der Vorwoche vorgekommen. Aus Saratow sind keine Eholerafälle gemeldet. In Astrachan erkrankten vom 18 bis 26. Oktober 15 Personen, und 6 starben. Im Gouvernement Samara nahm die Zahl der verseuchten Ort⸗ schaften zu; die Zahl der Erkrankungen überstieg aber nicht die der Vorwoche. Insgesamt erkrankten in der Zeit vom 17. bis 24 Oktober 65 Personen, und 14 starben. Aus der Stadt Samara werden 3 Er⸗ krankungen gemeldeet. v11““

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“)

Einfuhr von Metallen und Metallwaren über Varna im Jahre 1903. Ueber das Zollamt von Varna wurden im Jahre 1899 für 0,9, 1900 für 0,6, 1901 für 1,4, 1902 für 1,6 und 1903 für 1,7 Millonen Franken Metallwaren eingeführt. Eisen, Eisenwaren, Eisenbahn⸗ schienen, Bolzen, Weichen, Schwellen werden größtenteils aus Groß⸗ britannien bezogen, aber auch Belgien und Deutschland machten sich darin bemerkbar. Sie wurden 1902 im Werte von mehr als 300 000 Franken eingeführt und umfassen den fünften Teil der Metall⸗ waren.“ Es erzielten 1902 rohes Stück⸗, Stab⸗, Stangen und Band⸗ eisen 78 000 Franken. Weiches Schmiedeeisen, sogenanntes „Lama“, das man zu 8 Pfd. Sterl. 15 sh. bis 9 Pfd. Sterl. pro Tonne (1015 kg), zahlbar gegen 4 Monatsakzepte franko Bord Varna oder Burgas, lieferte, wurde im Werte von 91 000 Franken bezogen. Für Roheisen kommen lediglich Deutschland, Oesterreich Ungarn, nur verhältnismäßig wenig Großbritannien und Belgien in Betracht. In „Lama“ war Großbritannien Hauptlieferant, ihm schlossen sich Oesterreich⸗ Ungarn, Deutschland, in geringen Mengen auch Schweden und Nor⸗ wegen an. Eisendrähte sind vornehmlich deutsche Artikel; hierin ist aber auch Oesterreich⸗Ungarn und nur schwach Frankreich tätig. In eisernen Brücken machten sich österreichische, italienische und deutsche Erzeug⸗ nisse Konkurrenz. Von den Ankern und Ketten waren die Zsterreichisch ungarischen und auch die deusschen begehrt. Den Hauptanteil an Eisenröhren hatte, Oesterreich⸗Ungarn. Baubeschläge, Türklinken, ordinäre Knebeldrücker, Griffe, Kistenschlösser, Hammer, Sägen, Steig⸗ bügel, Zangen waren ausschließlich deutsche Waren. Wertheimschlösser stammen Großbritannien und

aus Galizien, Hängeschlösser aus Deutschland.

In Schrauben und Nieten machte es gute Geschäfte. Drahtstifte sübrten neben Amerika, welches das Hauptgeschäft an sich riß, Belgien, Frankreich und Oesterreich ein. Bei eisernen Oefen zeichnete sich Hannover aus, das mit „Germaniaöfen“ einen

roßen Absatz erzielte Eiserne Kochherde in billiger Ausführung sind sehr gesucht; die Eisenhändler konnten sich aber bisher nur selten dazu entschließen, Kochherde einzuführen. Eiserne Bettgestelle in billigeren und besseren Sorten waren größtenteils britischen Ur⸗ sprungs. Eiserne Schuhnägel, kleine Drahtstifte, Glasernägel mit runden, halbrunden und flachen Köpfen und ohne Köpfe lieferte mit g Belgien. Stiefeleisen und Hufeisen zeigten deutschen Ursprung, Hufnägel größtenteils britischen, aber auch deutschen. Emailgeschirr kommt in besserer Ausführung aus Oesterreich, in billiger Ware aus Deutschland ein Kartell schloß, konnte erfolgreich in den Wettbewerb ein⸗ treten und machte gute Geschäfte. Türkische Kaffeekocher, die früher in gelbem verzinktem Blech aus der Türkei bezogen wurden, verdrängten deutsche Emailkaffeekocher gänzlich. Me⸗ tallene Löffel für den G oßhandel lieferten Oesterreich und Deutschland. Eßb-stecke stammten in billigen Qualitäten aus Deutsch⸗ land, bessere mit Beingriffen aus Großbritannien. Metalltabaks⸗ dosen in guter Ausführung lieferte Oesterreich, in billigerer Ware Deutschland. Nickeltaschenspiegel, Haar⸗ und Fleischschneide⸗ maschinen, Bügeleisen, Rasier⸗ und Taschenmesser waren größtenteils beutsche Fabrikate. Oesterreichische und britische Li ferungen fanden weniger Abnehmer. Wagen aller Art lieferte Deutschland und Oester⸗ reich zu gleichen Teilen; Werkzeuge in billigeren Pie slagen Deutsch⸗ land. Belgische Schaufeln, Spaten, Heugabeln waren gesucht. Die deutsche Ware erzielte trotz guter Qualität wegen ihrer höheren Preise geringere Erfolge. Weinrebenbeschneidemesser in ordentlicher Aus⸗ führung zeigten türkische Herkunst. Pistolen und Terzerole aus gegossenem Metall und auch bessere Pistolen stammten aus Deutsch⸗ land, Jagdgewehre und Revolver hauptsächlich aus Belgien. Eisen⸗ bleche, Weißbleche und Waren daraus. An der Einfuhr der

in geringerem Um

Eisenbleche beteiligten sich vornehmlich Belgien und Feehehemanien vers auch Deutschland. Das deutsche Eisenblech ist

u“ bb

9 s sehr gangbarer Artikel erweist sich gefärbtes und Kofferblech, dos heute ausschließlich, Großbritannien Ne evrece

welche einen reißenden Absatz finden. Gefärbte wie gepreßte Bleche liefert Großbritannien in Größen von 38 % 5 cm zu 114 Stück pro Kiste und im Preise von 28 bis 30 Fr. die Kiste f. o. b. Varna. Im Jahre 1903 wurde infolge niedriger Blechpreise ein ebenfalls gang⸗ harer britischer Artikel, gepreßte und bedruckte Blechbecken, en und Becher mit Vorliebe gehandelt. auf den Markt, ohne den Wettbewerb anderer Länder befürchten zu müssen. Es wurden geliefert f. o. b. Varna gegen 2 ½ % Kassa⸗ skonto: Blechbecken im Durchmesser von 12 bis 14 engl. Zoll zu 20/8 bis 117 sh bei 5 15 % Rabatt je nach dem Blechpreise pro Gros; Blechbassins, glatt gepreßt, im Durchmesser von 11, 12, 13, 15 engl. Zoll zu 17/3, 20⁄3, 24/3, 33/8 sh bei 5 15 % Rabatt je nach den Blechpreise; Blechtassen, gepreßte, fein vernickelte, ovale pro Dutzend in einer Länge von 10, 12, 14 engl. Zoll zu 6/3, 7/3, 11/6 sh mit 50 65 % Rabatt, dieselben mit Griff um 15 20 % teuerer. Farbige lackterte Blechkaffeetassen mit eiesce Bildern lieferte Deutschland, das darin Oesterreich⸗Ungarn teilweise schlug. Blech⸗ spielwaren waren Nürnberger Artikel. In Blechlampen, Küchen⸗ lampen und Nachtlampen verteilte sich die Einfuhr auf Liegnitz und Wien; Ungarn stellte bessere geschmackvolle Ware für den Kleinhandel. Galvanisierte Wassereimer von 11, 12, 13 engl. Zoll Durchmesser stammten ausschließlich aus Großbritannien; andere Industriestaaten haben bisher keinen Versuch gemacht, mit Birmingham in Wett⸗ bewerb zu treten.

Stahl, Stahlwaren. Für Stahl, der 1902 im Betrage von 26 000 Franken eingeführt wurde, ist Oesterreich⸗Ungarn der Haupt⸗ lieferant, ihm schließt sich Deutschland an, in sehr geringem Umfange auch Großbritannien, Belgien und Frankreich. Stahlwaren sind größtenteils deutsche Erzeugnisse; aber auch österreichische, französische, belgische wurden gehandelt. Bessere Stahlwerkzeuge (Feilen, Sägen, Scheren) wußte Frankreich trotz hoher Preislage abzusetzen. Elsasser Artikel fanden keine Abnehmer, da sie sich höber als die französischen Erzeugnisse stellten. Sensen lieferte in gesuchter Marke Oesterreich (Steiermark). Britische Sensen machten den österreichischen einen starken Wetibewerb. Schlüsselhaken, die früher Frankreich mit Erfolg absetzte, lieferte Deutschland in gefälligen Sortierungen. In Fisch⸗ angeln ist Großbritannien unübertroffen.

Blei und Bleiwaren. Rohes und altes Blei kommt nur wenig in den Handel. Blei in Stangen und Blättern ist deutscher Herkunft; Italien, Oesterreich⸗Ungarn waren schwach vertreten. Artikel aus gegossenem Blei, Bleiröhren zeigten deutschen Stempel; auch Oesterrrich⸗Ungarn versuchte sich darin, ebenso Frankreich. Mit Blei⸗ kugeln und Schrot versorgte an erster Stelle Italien den Markt daneben waren aber auch französische, österreichische, spanische, deutsche Waren auf dem Markte vertreten. Der Handel darin bewertete sich im Jahre 1902 auf 22 000 Franken. In lackierten und gefärbten Bleiartikeln waren Oesterreich Ungarn, Deutschland, Frankreich fast gleichmäßig vertreten; auch italienische Ware verschaffte sich Geltung. Zink und Zinkwaren. Zink in Stäben und Platten wurde im Jahre 1902 für 43 000 Franken eingeführt; es wurde in der Hauptsache aus Belgien, zum Teil auch aus Großbritannien, Oester⸗ reich⸗Ungarn und Deutschland bezogen. Waren aus rohem, un⸗ lackiertem, nicht gefärbtem Zink waren ziemlich vergriffen und wurden fast ausschließlich aus Großbritannien, in geringem Maße aus Oester⸗ reich⸗Ungarn, Frankreich und Deutschland bezogen.

Zinn und Waren daraus. Zinn in Stücken und Platten wird in ziemlichen Mengen gehandelt, im Jahre 1902 für 127 000 Franken. Großbritannien hat das Geschäft in Händen; österreichisch ungarisches Zinn, italienisches, deutsches wurde in geringem Um⸗ fange bemerkt. Zinnartikel sind vornehmlich österreichisch⸗ungarischen Ursprungs, aber auch Deutschland und Frankreich traten als Mit⸗ bewerber auf.

Kupfer und Waren daraus. Rohes Kupfer kommt kaum in den Handel; dagegen erfreut sich gehämmertes und gewasztes Kupfer in Blättern, Stangen, Platten, bearbeitet oder unbearbeitet, eines guten Absatzes, der sich 1902 auf 107 000 Franken stellte. Dabei zeichneten sich besonders vorteilhaft Großbritannien, Oesterreich Ungarn und Deutschland aus. Unter den Kupferwaren sind noch die deutschen Kupferdrähte und Kabel hervorzuheben.

Messingwaren. Messingdraht lieferte vorwiegend Deutsch⸗ land, weniger Großbritannien. Weißdraht war österreichisch⸗ungarisches Erzeugnis. Gegossene Viehglocken aus Abfallmessing in gewöhnlicher Ausführung, die in Massen abgesetzt werden, stammen aus der Türkei und werden pro Bund zu 8 bis 24 Stück für einen Frank verkauft. Handkaffeemühlen aus Messing sind türkische Artikel. Metallkapfeln lieferte DOesterreich, Patronen, Patronenhülsen Deutschland und Belgien. Metallhandleuchter, die les gangbar sind, zeigten in minderen Qualitäten stalienische, in besserer Ausführung österreichische Marken. Deutschland hat sich darin noch wenig hervorgetan. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Darnahhh.

Der Handel Cubas im Jahre 1903. Der Handel Cubas hat in den Jahren 1894 bis 1903 folgenden

Verlauf genommen: der⸗ 1 Wareneinfuhr Ausfuhr Mehr⸗ in Millionen Dollar I“ 99,5 II 1899. 1900 1901 5 1—¹“*“ 1 Auffallend ist besonders die außerordentliche Höhe der Einfuhr

Ungarn, das in dieser Branche werten kann, vor allem Holz und Kohlen.

Zerstörungen des Krieges und der schlechten

Das Deutsche Reich hatte im Jahre 1902 eine Einfuhr von etwa

100 pro Kopf aufzuweisen, während Cuba trotz seiner unent⸗

wickelten Industrie, die keine Rohstoffe braucht, und trotz der Be⸗ dürfnislosigkeit der Mehrzahl seiner Einwohner etwa 170 pro

Kopf einführt. Der Grund liegt in der Einseitigkeit der cubanischen Volkswirtschaft, die sich im wesentlichen auf die Herstellung zweien großer Stapelartikel beschränkt und fast alle anderen Lebensbedürfnife gegen diese zwei Artikel eintauscht. Auf der Einfuhrliste stehen daher nicht nur Industrieerzeugnisse, sondern auch ein großer Prozent⸗ satz Nahrungsmittel sowie die wenigen Rohstoffe, die Cuba bver⸗ Trotz dieses großen Be⸗ darfs an Einfuhrwaren war die Ausfuhr früher so hoch, daß sie nicht nur zur Bezahlung der Einfuhr ausreichte, sondern auch noch einen beträchtlichen Ueberschuß erzielte. Dies hatte sich jedoch felgean 2 uckerpreise b geändert, sodaß Cuba in den drei Jahren 1899 nirche eine passive Handelsbilanz aufwies und seine Einfuhr zum Teil bar be⸗ zahlen mußte. Nachdem jedoch schon im Vorjahr ein kleiner Ueber⸗ schuß zu Gunsten der Ausfuhr festzustellen war, ist nun im Jahre 1903 zum ersten Male wieder eine erhebliche aktive Handelsbilanz vor⸗ handen, wenn auch noch nicht eine so große wie vor dem Kriege. Die Einfuhr ist gegenüber dem Vorjahr um fast 3 Millionen Dollar gestiegen. Die Einfuhr von Vieh ist dabei nur mit einer geringen Steigerung (von 5,9 auf 6,3 Millionen) vertreten. Lebens mittel sind sogar um 1 ½ Millionen (von 23,3 auf 21,9 Millionen gefallen. An der Zunahme sind demnach vor allem die Fabrikar gese Fächstoffe keteitigt, die sich von 31 auf 35 Millionen gebobde haben. Von den Waren, die zu dieser Steigerung beigetragen baben, sind unter den Rohstoffen Holz und Kohle zu erwähnen, unter den Fabrikaten Waren aus Gold und Silber, Seide, Baumwolle, Leinen und Leder sowie schließlich Maschinen. 1 zafuht Nach den verschiedenen Ländern verteilt sich die Einfu folgendermaßen: 11“““

5 5*

der Güte nach das beste, findet aber infolge seiner Hoben Preislagen

diesem Bleche werden gefällige türkische bunte Koffer beschlagen,

Birmingham warf diese Ware

% 1902 . in Tausend Dollar „igte Staaten Kmigtmerika .2 422 25 243,2 41,6 25 703,1 40 1 26 14,3 9 099,5 15,1 10 799,8 17 4

143 9541,7 15,7 9113,5 14, vanien . 3 922,0 6,

1

wutschland. 52 3 612,0 6,0 ankreich... 3 44 3045,7 5,1 3372,0 53. Die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten ist also gegen das vorjahr die gleiche geblieben und prozentual sogar eine Kleinigkeit funken. Es liegt dies an der Mindereinfuhr von Lebensmitteln n dort. Der gleiche Grund hat den Rückgang der spanischen Ein⸗ sacht. Deutschland und Frankreich sind im wesentlichen

während England hauptsächlich in Baumwollwaren 8 mmen ist. 1 angekorubgnische Statistik trennt nur die oben erwähnten drei gruppen (Vieh, Lebensmittel und Fabrikate nebst Rohstoffen) von Fander. Will man noch die Rohstoffe von den Fabrikaten scheiden, bas wenigstens schätzungsweise möglich ist, so erhält man für die infudr von Fabrikaten allein das folgende Bild:

8 den Fabrikate eingeführt:*) Es wurden F 1901 1902 1903 in Tausend Dollar

1 000 9 700 11 700 6 500 6 600 8 200 4 900 5 100 5 000 Frankreich. 2 700 2 700 3 000 „Deutschland ... 1 900 2000 2200. * Auffallend ist auch hier wieder vor allem der große Fortschritt Fnglands gegenüber dem Vorjahre. Die Vereinigten Staaten haben re Fabrikateinfuhr um etwa 2 Millionen Dollar erhöht und damit den Rückgang des Jahres 1902 mehr als wett gemacht. Deutschland cbließlich nimmt in der Fabrikateinfuhr den letzten Platz hinter rankreich ein. Wenn die Gesammteinfuhrziffer Deutschlands größer p als diejenige Frankreichs, so liegt das lediglich daran, daß die zuckersäcke und vor allem der ostindische Reis, die Deutschlands efahrziffer um ein Drittel erhöhen, in der französischen Exportliste 5 a bhlen⸗, Steigerung der Ausfuhr kommt vor allem auf Rechnung ds Zuckers. Mehr und mehr tragen aber auch die kleineren Artikel vie Ananas, Bananen, Kakao, Holz, Honig und Wachs, zur Er⸗ höhung der Ausfuhrziffer bei..— 8

Folgende Aufstellung zeigt die Hauptkunden Cubas auf dem Welt⸗

narkt:

iüs den Vereinigten Staaten von eZZ“

us England Svanien

1901 % 1902 0⁄% 1903

in Tausend Dollaa

49 493 76,9 60 089

5 941 9, 9807 9,0 6 591

4 240 3 3 18g 88 1

nkreich ö 1 349 2, 1 29 9 32 Bamien 711 g 1065 1, 1 273 8 Darnach hat die cubanische Ausfuhr nach allen Ländern mit Aus ne Frankreichs zugenommen. nahugsdg die Handelsbilanz mit den einz'lnen Ländern anlangt, so hat Cuba gegenüber den Vereinigten Staaten, Canada, Deutschland und Oesterreich eine aktive Handelsbilanz, während England, Frank⸗ reich. Spanien sowie die mittel⸗ und südamerikanischen Staaten mehr an Cuba verkaufen, als sie von dort beziehen. (Nach einem Bericht zer Kaiserlichen Ministerresidentur in Havana) 1 .

Vereinigte Staaten von Amerika

England

Deutschland.

48 066 76,

8. 25.8 Neue Eisenbahnkonzessionen in Argentinien.

Der argentinische Kongreß bat eine Reibe neuer Eisenbahn⸗ konzessionen erteilt. Eine der wichtigsten Neukontessionen bildet das Schmalspurbahnnetz, welches die bereits die Bahnlmien der Provinz Santa betreibende französische Finanzgruppe in der Provinz Buenos Aires in einer Länge von Letwa 3000 km ausbauen will. Die wichtigeren Bestimmungen dieser Konzession sind folgende:

Casimiro de Bruyn und Römulo Otamendi erhalten das Recht zum Bau und Betrieb folgender Schmalspurbahnen: 1) Linie zwischen Buenos Aires und dem Hafen von Rosario über Marcos Paz, Mercedes, Salto mit einer Zweigbahn nach Luduena; 2) Linie zwischen tarcos Paz und General Villegas über Navarro, Kueve de Julio und Las Flores; 3) Zweiglinie vorstehender Bahn nach Salliquelö. (Diese Konzession gilt nur füc den Fall, daß die Strecke nicht innerhalb zweier Jahre von der Provinzial⸗ regierung selbst gebaut wird); 4) Linie, welche von einem in der Nähe von Buenos Aires im Partido Matanzas ge⸗ legenen Punkte der erstgenannten Linie über Uribelarreag und Azul nach dem Kriegshafen bei Bahia Blanca führt. Im Partido Coronel Eees kann diese Linie sich mit der projektierten Staatsbahn vom

riegshafen nach Villa Mercedes vereinigen; 5) eine Linie von demselben Punkte wie zu 4 nach dem Hafen von La Plata.

Die unentgeltliche Benutzung fiskalischen Bodens wurde nicht zu⸗ gestanden. Bei einem Bruttogewinn von 17 % (sonst in den meisten Konzessionen 14 ve- 58 Kerstalee sieht der Regierung das Recht der Iatervention hinsichtlich der Tariffestsetzung zu.

Außer den vorerwähnten Hauptlinien erhielt die Gesellschaft die Konzession für folgende Linien: Von Mercedes nach dem Rio Paranë bei Campana; von Pergamino nach Vedia und von dort nach dem Rio Paranë bei San Pedro; Zweigbahn nach Chivilcoy; desgl. nach Bragado; desgl. nach Bolivar; desgl. von einem Punkte zwischen Salto und Pergamino nach dem Rio Paranè; desgl. nach Lobos; desgl. nach Grl. Alvear; desgl. nach Tapalqué; desgl.I nach Olavarria und Belivar; desgl. nach Juarez; desgl. nach Laprida; desgl. nach Pringles; desgl. nach Tres Arrovos; desgl. nach dem Mercado

ntral de Frutos und dem Dock Sud de la Capital. b Eine andere wichtige Bahnlinie, welche den westlichen Teil der Hepe Central und den Süden der Provinzen San Luis und sendoza erschließen soll, wurde dem Ferrocarril Gran Oeste Argen⸗ tino konzessioniert. Hiernach soll die Zweiglinie Mendoza —San Rafael von dieser Stadt aus über Victoria bis zum Anschluß an die nach Bahia Blanca führende Bahn verlängert werden. In direkt östlicher Richtung wird zvgleich von San Rafagel aus eine Anschlußlinie nach der Station Buena Esperanza der Pacifico⸗Bahn gebaut werden. 1 8

Ferner hat dieselbe Gesellschaft Konzessionen sür folgende Zweig⸗ linien erhalten: 1) rinie von der nach Lujan (Mendoza) führenden Bahn nach dem Departamento von San Carlos: 2) Rundbahn, welche von Lujan de Cuyo durch den Distrikt Charcras de Coria führen, Anschluß an die Transandino⸗Bahn erhalten und unter Be⸗ nutzung einer auf di ini legenden dritten Schiene in Mendoza gehen soll; 3) Zweigbahn, welche von der Station Palmira an der Hauptlinie über Barriales Las Acequias und Riva⸗ davia nach der Siation Alto Verde an der Hauptlinie führen soll; 4) Zweigbahn von San Juun nach dem Departamento Caucete.

Während die Zweiglinien mehr lokale Bedeutung haben und der Landwirtschaft in den Provinzen Mendoza und San Juaͤn zugute kommen werden, bedeuten die ersten beiden Konzessionen wichtige An⸗ schlüsse bisher weit entlegener Landstriche nach der Seeküste. 1

Die gesamte Ausdehnung der letztgenannten Neukonzessionen beträgt nehr als 1000 km. Für die Vorarbeiten wurden zwei Jahre und für die Ausführung der Bauarbeiten drei Jahre bewilligt. Die Frist für die zollfreie Emfuhr der im Inlande selbst nicht zu beschaffenden Materialien wurde auf die Dauer von 25 Jahren bemessn.

Die Pacifico⸗Eisenbahngesellschaft erhielt eine Konzession für eine Zweiabahn, welche von Mackenna nach Sampacho führen soll und auch hierüber hinaus bis zu dem Paß von Achiras fortgesetzt werden kann. Endlich wurde ebenderselben Gesellschaft rer Bau einer

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150 bis 160 km langen, Zweigbahn genehmigt, die von der Station Laboulaye nach Buena Esperanza und dem Rio Quinto führen wird. Diese beiden Zweigbahnen werden dem Alfalfa⸗ und Weizen⸗ distrikte des südlichen Cördoba zu Statten kommen. (Buenos Aires⸗ Handelszeitung.)

Vermehrung der Notenausgabe in Venezuela.

Durch Verfügung vom 2. September d. J. hat der Präsident der Republik Venezuela genehmigt, daß die Nationalbank von Venezuela ihre Notenausgabe um 1 010 500 Bolivar auf 2 Millionen Bolivar erhöht. Nach Artikel 10 des die Gründung der Bank be⸗ treffenden Gesetzes vom 16. April 1904 darf diese Bank höchstens bis zum Betrage des eingezahlten Kapitals Noten ausgeben. Diese Vorschrift dürfte durch die vermehrte Notenausgabe nicht verletzt werden, da das eingezahlte Kapital von sachverständiger Seite auf mehr als 2 Millionen Bolivar geschätzt wird.

Die Noten dürfen gemäß Artikel 117 der Verfassung vom 27. August 1904 keinen wangskurs haben; außerhalb der Haupt⸗ stadt des Landes sind die oten auch durchaus nicht im Verkehr und pflegen sie überhaupt nicht angenommen zu werden.

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Zollfreiheit für Gegenstände zum Bau Einrichtung von Hotels. Auf Grund eines unterm 10. Mai d. J. unter der Bezeichnung The, Jamaica Hotels Law 1904 erlassenen Gesetzes können Personen, die auf der Insel ein Hotel von mindestens 40 Logierzimmern errichten wollen, von dem Gouverneur, falls der Antrag bis zum 30. Juni 1907. (einschließlich) gestellt wird, eine be⸗ fondere Erlaubnis erhalten, wonach sie die hierzu nötigen Bau⸗ materialien. Zubehörteile und Einrichtungsgegenstände zollfrei ein⸗ führen dürfen. Diese Erlaubnis wird jedoch nur unter der Be⸗ dingung erteilt, daß die betreffenden Gegenstände weder verkauft oder veräußert werden, noch zu anderen Zwecken als zum Bau oder zur Einrichtung des in der Erlaubnis aufgeführten Hotels Ver⸗ wendung finden. Auch dürfen die Materialien, Zubehörteile und Ausrüstungsgegenstände ohne Genehmigung des Generalkollektors nicht ausgeführt werden. Zu den „Ausrüstungsgegenständen⸗ sind Bettstellen, Stühle, Tische (Eß⸗ und Waschlische), Sofas, Kleider⸗ und Wäsch schränke, Billards nebst Zubehörteilen, Klaviere und Zimm erorgeln zu rechnen. 8 Britisch⸗Ostindien. Ursprungsnachweis bei der Einfuhr von Zucker. Eine Verordnung der indischen Regierung (Gouverneur im Rate) vom 15. August d. J. bestimmt unter Aufhebung der über die Identifi⸗ zierung des Zuckers bei der Einfuhr unter Nr. 5, 6 und 7 (Abs. 1 a) gegebenen Vorschriften vom 14. August 1902, daß bei der Ein⸗ uhr von: der aus einem Lager für unverzollte Waren im Ver⸗ einigten Königreich stammt, oder der als raffinierter Zucker gegen Zahlung des Zolls nach dem Vereinigten Königreich eingeführt war und von dort ohne Rückvergütung nach einem indischen Zollhafen ausgeführt worden ist, und raffiniertem Zucker, der durch eine Raffinerie des Vereinigten König⸗ reichs gegangen und von dort nach einem indischen Zollhafen ausgeführt worden ist, der Eigentümer dem Zollkollektor eine von dem betreffenden britischen Zollkollektor ausgefertigte Bescheinigung nach besonderem Muster vor⸗ zulegen hat, die neben genauer Bezeichnung der Menge und Art der Sendung auch den Nachweis über das Ursprungsland des Zuckers ent⸗ halten muß. Die Verordnung ist am 1. Oktober d. J. in Kraft

L16 Absatz von Ziegeleimaschinen in Südafrika. In Südafrika werden infolge des steigenden Bedarfs an Ziege ln beständig neue Ziegeleien errichtet, sodaß sich für die nächste Zeit Ge⸗

Handelsmuseum, Wien.) 8 1“

Konzession für den Bau und Betrieb einer Straßen⸗ bahn zwischen Ryes und Caen. (Frankreich). Angebote nimmt die préfecture du Calvados in Caen bis zum 1. Februar 1905 entgegen. Die Bahn ist für den Personen⸗ und Gütertransport be⸗ stimmt. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Ein Projekt für den Bau eines Seekanals an der Mündung der Wolga liegt dem russischen Minister für Wege und Verkehr zur Prüfung vor (Journal de St. Pétersbourg.)

Die Konzession für eine elektrische Drahtseilbahn von Neuenburg auf den Chaumont (Schweiz) ist an Froté, Westermann u. Cie. in Zürich (und Mithaften) auf die Dauer von 80 Jahren erteilt worden. Eine gleichartige Konzession für eine elektrische Drahtseilbahn von Veytaux nach Sonchaux ist an die Bauingenieure Gilliéron und Amrein (und Genossen) in Vevey verliehen worden. (Schweizerisches Bundesblatt.)

Preisausschreiben des Generalsyndikats der Zucker⸗ fabrikanten Javas für einen automatischen Registrier⸗ apparat zum Wiegen des Saftes in einmaligen Mengen von mindestens 1000 kg; die höchstens zulässi ze Ungenauigkeit in der Anzeige darf 10 % nicht üͤberschreiten. Preise: 2000, 1000 und 500 Gulden für die drei besten⸗ Apparate. Nähere Angaben in holländischer Sprache liegen im Lesezimmer des Musée commercial in Brüssel offen. Sekretär des Syndikats ist M. J. F. A. C. van Mol in Pekalongan. (Bulletin Commercial.)

Der Bau einer Wasserleitung in den belgischen Ge⸗ meinden Céroux⸗ Mousty, Couture⸗St.⸗Germain, Ways, Lasne und Ohain soll am 18, November 1904, Vormittags 10 Uhr, im Gouvernement provincial in Brüssel vergeben werden. An⸗ schlag für Rohrleitung, Reservoirs usw.: 245 089 86 Fr., Kaution: 20 000 Fr., für die Pumpanlagen: 45 023,53 Fr., Kaution: 2000 Fr. Frist für Angebote: 14. November. (Moniteur des Intéròéts Matériels.)

Lieferung von 5 Drebscheiben nach Brüssel an die Société Nationale de chemins de fer vicinaux. Frist für An⸗ gebote: 8. November 1904. Preis des cahier des charges: 1. Fr., der Pläne 4 Fr. (Moniteur des Intéröts Matériels.

Bau einer Wasserleitung in Bacau (Rumänien). Zu diesem Zwecke hat das Bürgermeisteramt der Stadt beim Ministerium des Innern die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von 850 000 Fr. nachgesucht. (Bukarester Tagblatt.)

Die Beschaffung von rollendem Material für die bulgarischen Staatsbahnen (6 Lokomotiven und 20 Personen⸗ wagen) ist infolge des stark zunehmenden Eisenbahnverkehrs vom Bauten⸗ und Kommunikationsministerium bei dem Ministerrat in Antrag gebracht worden. (Bulgarische Handelszeitung.)

Die Konzession für die Wasserversorgung der Stadt Victoria (brasilianischer Staat Espirito Santo) ist an Augusto José da Cruz und Genossen vergeben worden. (Revista Gommercial e Financeira. Rio de Janeiro.) 6”

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F Bei dieser Zusammenstellung sind die ostindischen Zuckersäcke bei Deulschland abgezogen und England gutgeschrieben worden.

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der Walzwerke bleibt daher an allen

legenheit für den Absatz von 3 egeleimaschinen ergeben dürfte Das

Konkurse im Auslande Galizien. ED11“ Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Kaufmanns Filip Eile, registriert unter der Firma „Filiv Eile“ in Krakau, mittels Beschlusses des K. K. Landesgerichts, Abteilung VI, in Krakau vom 24. Oktober 1904 Nr. cz. S 5/4. Provisorischer Konkursmasse⸗ verwalter: Advokat Dr. Leon Ader in Krakau. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 7. November 1904, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 1. Januar 1905 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Krakau wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 30. Ja⸗ nuar 1905, Vormittags 10 Uhr. ö114X“

Rumänien. 1

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Termin für die Verifikation

Domizil Fallite Firmen der Firmen

Anmeldungen bis

16./29. Okt. 19. Oktober 1. November

Hristo Violato Constantza 9,/22. Okt. Agop Bohos 9.,22. Okt. Caramelcanian E

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 19 407, nicht recht zeitig gestellt 1091 Wagen.

In Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 5604, nicht recht⸗ zeitig gestellt 1001 Wagen.

In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Oberschlesischen Kokswerke und Chemischen Fabriken, Aktiengesellschaft, Berlin, ist über die Geschäftslage berichtet worden, daß, wenn keinerlei unvorhergesehene Vorkommnisse in den letzten zwei Monaten die Betriebe 8 irgendwie ungünstig beeinflussen sollten, ein zufriedenstellendes Erträgnis erwartet werden darf, welches demjenigen des Vorjahres keinesfalls

nachstehen werde. Vom oberschlesischen Eisenmarkt berichtet „Schlesische Zeitung“ u. a.: Auch in der Berichtswoche blieb der Markt im allgemeinen ohne Anregung. Der Eingang an neuen Aufträgen läßt meist zu wünschen übrig; namentlich werden die Bestellungen auf Handelseisensorten nur zoͤgernd erteilt, und diese beschränken sich nur auf den dringendsten Bedarf. Zu größeren Lagerbestellungen will man sich nicht verstehen, und der Beschäftigungsgrad Stellen vermindert, doch geht es bis jetzt noch ohne Einlegung von Feierschichten ab. Die Ausfuhr entwickelte sich wieder ziemlich befriedigend, denn die Auftragserteilungen erfolgen auf die getätigten Abschlüsse verhältnismäßig rasch; in der Preisstellung mußte dem Wettbewerbe mehr Rechnung getragen werden als bisher. Die Besetzung der einzelnen Strecken ist wenig gleichmäßig; soweit Konstruktionsmaterial, Schiff⸗baueisen, Waggon⸗ und Eisenbahnmaterial, ferner der Bedarf der Kleineisenzeugfabriken in Betracht kommt, sind die betreffenden Walzstrecken noch mit ziemlich ausreichender Arbeit versorgt worden, doch hat sich die Zurückhaltung der Aufträge in Handelseisensorten noch sehr fühlbar gemacht, besonders für die Feinwerke. In den Schienen⸗ walzwerken fehlt es nicht an Arbeit; hie und da werden sogar noch erheblicke Lieferfristen gefordert. Auf dem Trägermarkt herrscht ruhiger Verkehr, im ganzen ist aber die Stimmung fester geworden seit der ernstlichen Unterhandlung wegen Aufnahme der Huldschinskywerke in den Stahlverband. In den Rohrwalzwerken ist eine leidliche Arbeits⸗ besetzung zu finden, namentlich in Gasröhren, für welche die eh eine Abschwächung erfuhr. Siederöhren gehen nach dem Auslande etwas flotter. Wenn auch in Draht und Drahtwaren die Nach⸗ frage eine gewisse Abschwächung zu verzeichnen hat, so ist die Be⸗ schäftigung auf Grund der älteren Verbindlichkeiten noch befriedigend. IhaAleisen liegt nach wie vor in fallender Richtung. Der Roheisen⸗ markt zeigt sich in seiner Lage unverändert; die geschlossenen Mengen werden regelrecht abgerufen, und in bezug auf Gießerei⸗ und Qualitäts⸗ roheisen ist im gemeinsamen Inlandsgebiet eine Störung durch eng⸗ lische oder westliche Angebote noch wenig in Erscheinung getreten. Der „Kölnischen Zeitung⸗ zufolge haben in der gestrigen

Hauptversammlung des Feinblechverbandes die Anwesenden ein⸗ stimmig ihre grundsätzliche Geneigtheit zur Verlängerung des Verbandes unter der ausdrücklichen Bedingung erklärt, daäß die außenstehenden Werke dem Verbande beitreten Zur Führung entsprechender Ver⸗ handlungen wurde eine Kommission gewählt, die zunächst mit dem Eisenhüttenwerk Thale in Verbindung treten soll.

Die gestrige Hauptversammlung des Schalker Gruben⸗ und Hüttenvereins, in der 48 Aktionäre 6 749 000 Grund⸗ kapital vertraten, genehmigte, laut Meldung der „Kölnischen Ztg. aus Essen, einstimmig und ohne Erörterung den Abschluß für 1903/04, setzte die Dividende auf 32 ½ % fest und be⸗ schloß, nach dem Vorschlag der Verwaltung, den Vor⸗ stand zum Abschluß eines Gemeinschaftsvertrages mit den Werken Gelsenkirchener Bergwerk und Rote Erde zu ermächtigen. Die erheblichen Kosten des Abschlusses der Interessengemeinschaft sollen aus den in der letzten Hälfte dieses Kalenderjahres erzielten Einnahmen vom Schalker Hüttenverein und von dem Werke Rote Erde bestritten werden; für die letzte Hälfte dieses Jabres gehen demnach die Aktionäre dieser beiden Gesellschaften bis auf 2 %, die sie auf die neuen Gelsenkirchener Aktien erhalten, leer aus.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Italienischen Meridional⸗Eisenbahn vom 11. bis 20. Oktober 1901 im Hauptnetz: 5 550 754 Lire (+ 114 995 Lire), seit 1. Januar 1904: 115 378 115 Lire (+ 6 736 335 Lire). Im Ergänzungsnetz be⸗ trug die Einnahme seit 1. Januar 1904: 9 258 775 Lire (+ 485 973 Lire). Die Einnahmen der Canadischen Pacificbahn im September betrugen 1 268 807 Dollars (66 541 Dollars mehr als i. V.).

Kursberichte von den Fondsmärkten.

Liquidationskurse der Berliner Börse für ultimo Ok⸗ tober 1904: 3 % Deutsche Reichsanleihe 89,10, 3 % Preußis Konsols 89,10, 3 % Sächsische Rente 87,75, Berliner Handels⸗ esellschaft 159,75, Darmstädter Bank 141,50, Deutsche Ban 226,75

iskonto⸗Kommandit⸗Anteile 189,75, Dresdner Bank 153,25, Nationalbank für Deutschland 127,50, A. Schaffhausenscher Bank⸗ verein 142,00, Oesterreichische Kredit 209,75, Russische Bank 1 für auswärtigen Handel 120,75, Wiener Bankverein 140,75, Lübeck⸗ Büchen 180,50, Buschtehrader 267,00, Oesterreichisch⸗Un Fb⸗ Staatsbahn 140,50, Oesterreichische Nordwestbahn 106,00, Oester⸗ reichische B Elbetal 107,00, Südösterreichische (Lomb.) 17,50, Anatol. 60 % 98,60, Baltimore⸗Ohio 94,75, Canada Pacific 134,00, Gotthardbahn 188,75, Italienische Meridional 144,25, Italienische Mittelmeer 91,00, Prince Henri 108,50, Trans⸗ vaalzertifikate —,— ℳ, Warschau⸗Wiener 166,00, Argentinische 5 % Eisenbahnanleihe 96,25, Chinesische 5 %. Anleihe 1896 99,25, Chinesische 4 ½ % Anleihe 1898 89,50, Russisch An⸗ leihe 92,00, Russische 4 % Konsols 92,00, 2 Goldanleihe 83,20, Russische 3 % Goldanleihe 75,00, 4 % 1902er Anleihe 91,40, Russische 4 % Rente 91,50, Ungarische 4 % Goldrente 100,00, Ungarische Kronenrente 97,75, Italienische Rente 103,75, Portugiesis e unif. III. Anleihe 62,50, Spanische 4 % Rente 86,50, Türkische unifizierte Anleihe 83,80, Buenos Aires 1891er 43,50, Oesterreichische 1860er Lose 155,25, Türkenlose 126,75, Hamburg⸗Amerikanische Paket 121,00, Hansa

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