Vereinigte Staaten von Amerika.
Nahrungsmittelgesetzgebung. Der Vorsteher des Nah⸗ rungsmittel⸗Untersuchungsamts des Ackerbaudepartements der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika hat eine Zusammenstellung der Nahrungsmittelgesetze veröffentlicht, welche sowohl für den Bund als auch für die Einzelstaaten während des mit dem 1. Juli 1903 ab⸗ 1eeafsenen Jahres erlassen wurden. Im folgenden sind diese Gesetze aufgeführt:
Bundesgesetz vom 3. März 1903, betr. die Untersuchung von Nahrungsmitteln und Apothekerwaren, betr. die Ueberwachung der Einfuhr von Nahrungsmitteln aus dem Ausland, betr. die Unter⸗ suchung von Nahrungsmitteln, welche für die Ausfuhr nach solchen Ländern bestimmt sind, die eine physikalische oder chemische Unter⸗ suchung beim Eintritt in ihre Häfen verlangen, und betr. Aufstellung von Grundlagen für die Reinheit verschiedener Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel.
In Californien: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Getränke und Apothekerwaren. — In Colorado: Gesetze, betr. Bienenerzeugnisse. — In Connecticut: Gesetze, betr. Getränke, Butter, Apothekerwaren, Wasser. — In Florida: All⸗ gemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Apothekerwaren, Fleischwaren und Sirupe. — In Georgia: Gesetz, betr. Sirupe. — In Hawaii: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner esetze über Fleischwaren und Milch. — In Idaho: Allgemeine Nahrungs⸗ mittelgesetze, ferner Gesetze, betr. Zuckerwaren und Molkereierzeugnisse, sowie Vorschriften, betr. die Grenzwerte und die Beschaffenheit der Nahrungsmittel. — In Indiana: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. — In Jowa: Gesetz, betr. Molkereierzeugnisse. — In Kansas: Gesetz, betr. Zuckerwerk. — In Maryland: Gesetze, betr. weingeist⸗ haltige Getränke, Apothekerwaren, Fleischwaren und Milch. — In Massachusetts: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetz, betr.
Butter. — In Michigan⸗Gesetze, betr. Molkereierzeugnisse, Buchweizen⸗,
mehl, Fleischwaren und Sirupe. — In Minnesota: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. Ferner Gesetze, betr. Molkereierzeugnisse, Schmalz, Konservierungsmittel, Gewürze, Sirup, Essig. — In Montana: Gesetee, betr. Fleisch und Milch — In New Hampshire: Gesetze, betr. alkoholhaltige Liköre und Getränke, Milch, Wasser — In New Jersey: Gesetz, betr. Milch. — In New York: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Butter und Honig. — In Nord⸗Dakota: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. Gesetze, betr. Apothekerwaren, ferner Auszug aus dem Nahrungsmittelgesetz, sowie Vorschriften, betreffend die Beschaffenheit der Nahrungsmittel. — In Ohio: Gesetz, betr. Eis. — In Oklahoma: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. — In Oregon: Gesetz, betr. Fische (Lachs und Stör). — In Pennsylvanien: Allgemeine Nahrungsmittel⸗ esetze, ferner Gesetze, betr. Fleisch⸗ und Konservierungsmittel. — In Philippine Islands: Gesetz, betr. Fleisch. — In Porto Rico: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Zuckerwaren, Apothekerwaren, Fleisch sowie allgemeine Bestim⸗ mungen der oberen Gesundheitsbehörde, betr. Nahrungsmittel. — In Rhode Island: Gesetz, betr. Essig — In Süd⸗Dakota: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. — In Tennessee: Gesetz, betr. Mehl und Wasser. — In Utah: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, Gesetze, betr. Molkereierzeugnisse, Apothekerwaren, Essig, ferner gesetz⸗ liche Bestimmungen über reine Nahrungsmittel. — In Vermont: Gesetze, betr. alkoholische Getränke, Molkereierzeugnisse, Wasser. — In Virginien: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze. — In Wiskonsin: Allgemeine Nahrungsmittelgesetze, ferner Gesetz, betr. Molkereierzeugnisse. — In Wyoming: Allgemeine Nahrungs⸗ mittelgesetze, ferner Gesetze, betr. alkoholische Getränke, Zuckerwerk, in Büchsen eingemachte Waren, Molkereierzeugnisse, Apothekerwaren, Ahornzucker und ⸗Sirup, Fleisch, Essig. — Die Zusammenstellung ist in dem in der Staatsdruckerei in Washington erschienenen Bulletin Nr. 83, Part. I des Bureau of Chemistry des U. S. Department of Agriculture enthalten. (Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts.)
Ausfuhr landwirtschaftlicher Geräte aus den Vereinigten Staaten von Amerika 1903/04.
Die Gesamtausfuhr landwirtschaftlicher Geräte aus den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika erreichte im Jahre 1903/04 einen Wert von 22 749 635 Doll., welcher denjenigen vom Vorjahr um an⸗ nähernd 1 ¾ Millionen und den von 1902 um rund 6 ½ Millionen Dollars übertraf. Alle Arten landwirtschaftlicher Geräte gingen in gesteigerter Menge aus, hauptsächlich nahm aber die Ausfuhr von Mäh⸗ und Erntemaschinen zu. In den letzten drei Fiskaljahren ge⸗ staltete sich der Erport der in der Statistik unterschiedenen Sorten landwirtschaftlicher Geräte folgendermaßen:
Mäh⸗ und Erntemaschinen nebst d“ Pflüge und Eggen nebst Teilen bahbon. e1“ Andere landwirtschaftliche Geräte nebst Teilen davon. 7 643 763 7 510 020 4 677 278 Summe 22 749 635 21 006 622 16 286 740.
Die Ausfuhr dieser Geräte, von denen die Vereinigten Staaten die bedeutendste Ausfuhr aufzuweisen haben, verteilte sich in den letzten drei Jahren auf die einzelnen “ 8
8 1903/04 1902/03 1901/02
Bestimmungsland Ausfuhrwert in Dollar
Großbritannien.. 1 924 179 1 422 632 1 187 649 Belgien. 8 231 021 168 794 111 128 Frankreich. 3 063 752 2 789 256 2 101 697 Deutschland 1 579 026 1 419 083 1 868 672 Italien 137 871 193 062 225 257 Niederlande. 194 499 2587 321 Rußland unter „übriges Europa“ Uebriges Europa
aufgeführt — 1 3 333 186 Britisch Nordamerika. 7 3 123 660 Mittelamerika u. Britisch⸗ 11M“ L““ 21 022 4““ 230 324 bbobb 61 852 Uebriges Westindien und Bermudas Argentinien. Brasilien . e 11ö11“; * eeöböö.“ Uebriges Südamerik Britisch⸗Ostindien ... Britisch⸗Australien.. Philippinen . .. Uebriges Asien httttt. . Britisch⸗Afrika ... 673 737 1 053 424 Uebriges Afrika . . . 97 338 334 417 Andere Länder.. bE1“ “ — 8 Im Vergleich mit 1901/02 stieg die Ausfuhr nach den meisten Bestimmungsländern. Abnahmen waren gegenüber 1902 zu ver⸗ zeichnen im Absatz nach Deutschland, Italien, den Niederlanden, Mittelamerika und Venezuela. Der Rückgang der Versendung nach dem „übrigen Europa“ ist nur scheinbar, da Rußland im Jahre 1903/04 befonders aufgeführt wurde, während es in den Vorjahren mit den kleineren europäischen Ländern hier zusammengesetzt war. Auch das „übrige Asien und Ozeanien“ bezog weniger als im Jahre be11X“ (Nach Dun'’s Review.)
8 818 370 2 791 092
10 326 641 3 169 961
11 568 062 3 537 810
— DO0:
S
0 G!;
09 ᷑29 &᷑ 22Dob
8 491 939 822 224 351 109 394
11 504
3 996 476 51 757 247 238
36 705 1 268 163 9 203
168 393
1 555 085
104 939
und
Ausfuhr Cubas im Jahre 1903 und Anteil Deutschlands.
Die Ausfuhr Cubas und der Anteil Deutschlands an derselben stellte sich im Jahre 1903, wi 6 1“ Darunter nach Deutschland 8 1902 1903 1902 1903 Zucker: in Tausend Dollar
Rohzucker. 29 989 40 450 —
Raffinierter Zucker... 5,3 2,6
Melasse ftrp. ..... 1 246
Zuckerwaren .. .... 20
Spirituosen.. 219 Tabak:
Unbearbeiteter Tabak 13 345 Figaae“ 12 375 12 303 ““ 322 404 (— ““ 54 81 Früchte:
SFKoht 204 Kopta. Apfelsinen und Zitronen Annnaszs. Sonstige Früchte
11““
6“
Gemüse:
“
Kartoffelln.
Sponstige Gemüse
Pflanzen: Heneqne“
Hambaft (Guana) ..
almstroh (Yarey) ..
Strohhüte ... Forstwirtschaftl. Erzeugnisse:
Mabagotb
Sonstiges Hollzl...
(Darunter Zedernholz).
Farbhoölzer
Sonstige Holzwaren .. Erzeugnisse der Viehzucht:
Pferde und Maultiere.
Sonstige Mere...
Viehbiuie
Sonstige Häute und Leder
Hufe, Hörner u. Knochen Sonstige tierische Produkte Erzeugnisse der Bienenzucht: Fischereierzeugnisse:
Schildpatt ...
Schwämme . Mineralien usw.:
Asphalt..
Kupfererz
Manganerz
Eisenerz
Alteisen ...
Alte Metalle. ] 115 165 11 1
Die Ausfuhr Cubas geht fast ganz nach den Vereinigten Staaten. Diese Tendenz wird sich im Jahre 1904 unter Geltung des Reziprozitätsvertrages noch schärfer ausprägen als im Jahre 1903.
Den wichtigsten Teil der Ausfuhr bilden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und unter diesen wieder Zucker und Tabak. Von anderen Produkten werden angebaut: Bananen, Ananas, Kokosnüsse, Orangen und sonstige Früchte sowie Kakao. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Liste in späteren Jahren eine bedeutende Erweiterung erfahren wird. Das Klima der Insel eignet sich für eine Reihe großer Stapelartikel, wie Reis, Mais, Gemüse, Kaffee, Baumwolle, Gummi u. a., deren Anbau wenig Arbeit und Kapital erfordert. Die Regierung bemüht sich, die Landwirte zu einer größeren Mannigfaltig⸗ keit des Landbaues zu veranlassen, damit das Wohl und Wehe der Insel nicht auf die Dauer allein von zwei Artikeln und deren Preis⸗ schwankungen auf dem Weltmarkt abhängig bleibt. Augenblicklich wird in Santiago de las Vegas (einige Meilen südlich von Havanna) eine landwirtschaftliche Versuchsstation eingerichtet, um die Be⸗ dingungen für den Anbau der verschiedenen Pflanzen zu studieren. Die Wirkungen dieser Bemühungen werden sich jedoch erst nach langen Jahren fühlbar machen, sodaß noch für absehbare Zeit Cuba auf seine großen Stapelartikel angewiesen bleiben wird. (Nach einem Bericht der Kaiserlichen Ministerresidentur in Havanna)
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Absatzgelegenheit für Spiritusapparate in Peru.
Die vor einiger Zeit in der peruanischen Hauptstadt abgehaltene Ausstellung von Spiritusmotoren und sonstigen Spiritusapparaten führte zu keinem nennenswerten praktischen Ergebnisse, da Spiritus in Peru mit schweren Abgaben belastet ist. Um nun die technische Verwendung des Spiritus möglichst zu fördern, gestattete die dortige Regierung die abgabenfreie Verwendung von denaturiertem Spiritus. “ (Das Handels⸗Museum, Wien.)
Anskkkhs“ Italien. Verdingung von Wasserbauarbeiten (Ver⸗ besserung des Sees Alimini⸗Fontanelle und der Sausi⸗Sümpfe). An⸗ schlag: 782 600 Lire. Vorläufige Kaution: 35 000 Lire. Für die Vergebung ist Termin auf den 10. November 1904, Vormittags 10 Uhr, in der Direzione Generale delle Bonifiche e dei Porti in Rom und gleichzeitig in der Prefettura in Lecce anberaumt worden. (Gazzetta Ufficiale del Regno d'Italia.)
Italien. Eine Lieferung von Holz verschiedener Art soll am 12. November 1904, Vorm. 11 Uhr, gleichzeitig in der Di- rezione Generale del Regio Arsenale in Spezzia, Neapel und Venedig zur Vergebung gestellt werden. Anschlag: 92 709,40 Lire; Bietungskaution: 9270 Lire. (Gazzetta Ufficiale del Regno d'Italia.)
Neue Konzessionen zur Ausnutzung von Wasserkraft zu elektrischen Zwecken in Italien sind an folgende Firmen verliehen worden: Società Industrie Riunite di Filati di Bergamo in Bergamo und ferner Salvatore Bruno in Genua.
Spanien. Angebote auf Lieferung von Getreide⸗ bearbeitungsvorrichtungen ([aparatos para la manipulacion de mercancias à granel) für Zwecke der öffentlichen Warenschuppen im Hafen von Barcelona nimmt die dortige Junta del puerto bis zum 11. Januar 1905, Mittags, entgegen. Bietungskaution: 1000 Pesetas. (Gaceta de Madrid.)
Die Baggerarbeiten im Hafen von Vinaroz (Spanien), für welche bereits durch Dekret vom 31. August 1901 270 000 Pesetas bereitgestellt wurden, sollen weitergeführt werden; es sind zu diesem Zwecke 119 280,26 Pesetas bewilligt worden. (Gaceta de Madrid.)
Der Bau einer großen elektrischen Zentrale in Gerona (Spanien) wird geplant. Nähere Auskunft erteilt die Secretaria del Ayuntamiento daselbst. (Commercial Intelligence.)
Das endgültige Bauprojekt für die Douro⸗Eisen⸗ bahnbrücke bei Pocinho (Portugal) im veranschlagten Kosten⸗
betrage von 196 601 656 Reis ist auf Antrag des Conselho Superior de Obras Publicas e Minas in Lissabon vom König genehmigt worden. (Diario do Governo.)
Der Bau der Eisenbahnstrecke von Wacken nach Aerseele (Belgien) an der Bahnlinie Aerseele — Menin soll am 23. November 1904, Vormittags 11 Uhr, durch die Société Nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel vergehen werden. An⸗ schlag: 109 464,40 Fr., Kaution: 10 000 Fr. (Moniteur Belge.)
Eine Lieferung von Eisenwerk für die projektierte Kanalisationsanlage in Johannesburg soll nach einem Be⸗ schluß der Stadtverwaltung in Johannesburg und in London zur Aus⸗ schreibung gelangen. (Commercial Intelligence.)
“
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 19 122, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Zweifelhafte Firmen im Auslande. Ueber eine Firma in Algier, die mit deutschen Firmen in unlauterer Absicht Geschäfts⸗ verbindungen einzugehen sucht, können im Verkehrsbureau der Handels⸗ kammer zu Berlin nähere Erkundigungen eingezogen werden.
— Beim Angebot von Maschinen nach überseeischen Ländern empfieehlt es sich, nach Mitteilung der Handelskammer zu Berlin, den Auslandskatalogen jeder Maschine sowie ihren einzelnen Teilen ein Codewort beizufügen, damit Bestellungen auf telegraphischem Wege ohne große Kosten aufgegeben werden können. Einige nähere Mitteilungen hierüber können im Verkehrsbureau der Handelskammer zu Berlin eingesehen werden. Daselbst liegen auch Nachrichten über die Gründung einer Elektrizitätsgesellschaft in Belgien zur Einsicht aus.
— In der gestrigen Generalversammlung der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte, in der 77 014 Aktien vertreten waren, die ein Kapital von 16 208 000 ℳ repräsentierten, berichtete, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin, der Generaldirektor über die Ergebnisse des 1. Ouartals des laufenden Geschäftsjahres, der Monate Juli bis September. Der Bruttoertrag betrug 1 676 016,65 ℳ, das ist gegen das Vorjahr weniger 453 391,61 ℳ In dieser Ziffer ist der Gewinn aus den Produkten der Gruppe A noch nicht voll enthalten, da der Stahlwerksverband für diese Produkte bis zum Ablauf seines Geschäftsjahres nur die sogenannten Tabellenpreise vergütet. Allerdings wird der Gewinn hierfür niedriger sein als im Vorjahr, da die Preise für die Produkte A ermäßigt sind. Ein fernerer Grund für das niedrigere Bilanzresultat liegt in der Ermäßigung der Eisenpreise für Gruppe B, welche infolge Konkurrenzdrucks der großen westlichen Eisenwerke im Absatzgebiet der Laurahütte notwendig wurde. Der Durchschnittspreis für die Anfang Oktober 1904 vorliegenden Aufträge in Walzwaren im Umfange von 52 820 t gegen 48 838 t im Vorjahre ist um 4 ½ ℳ für die Tonne geringer als im Vorjahre. Die bedeutendsten und ausschlag⸗ ebendsten Schädigungen haben die Ergebnisse durch die Unter⸗ der Oderschiffahrt erfahren, die den Absatz der Kohlen schädigte. Er betrug ca. 50 000 t weniger als im Vor⸗ jahre. Die Verluste hieraus bilden den bei weitem größten Teil des mitgeteilten Minderertrags. Ferner hat auch der russisch⸗japanische Krieg in den letzten Monaten auf die Betriebsresultate der Katha⸗ rinenhütte ungünstig eingewirkt. Der Bericht betont, daß die beiden einschneidendsten Kalamitäten nur vorübergehender Natur seien, die Oderfahrstraße sei bereits wieder praktikabel; der Kohlenabsatz hat sich bereits wieder etwas gehoben. Der Inlandsbedarf an Eisen ist, wie der Bericht weiter ausführt, trotz der gegen⸗ wärtigen unsicheren Lage des Marktes ein gesunder und flotter geblieben. Die Eisenlager des Handels sind nur mäßig assortiert. Der Beschäftigungsgrad der Werkstätten ist gegen as Vorjahr um zirka 15 % gestiegen. Nach Maßgabe der jetzigen Lage sei anzunehmen,
daß die Gesellschaft in den inländischen Eisen⸗ hütten das ganze Jahr über flott beschäftigt sein wird.
schwer
Auf der der Katharinenhütte gehe der Auftragsbestand jetzt allerdings rapid zurück. Der Bericht erwähnt die Verhandlungen des Stahlwerk⸗ verbandes zur Gründung eines internationalen Eisenkartells und erörtert die Möglichkeit eines Anschlusses der schlesischen Eisenwerke an den Stahlwerkverband für die Produkte B. Ueber die Dubenskogrube gab der SS auf eine Anfrage die Auskunft, daß diese Grube zur Zeit wohl ein zehrendes Kapital darstelle und sehr bedeutende Mittel absorbiere, sich aber in kurzer Zeit mit Rücksicht auf die gute Qualität der Kohle zu einer rentabeln Grube entwickeln werde, die hinter den anderen Werken nicht zurückstehen werde. Die General⸗ versammlung genehmigte sämtliche Anträge der Verwaltung. 8 — Nach einer Mitteilung der Chamber of Mines Johannesburg wurden, laut Meldung des „W. T. B.“ 1 Berlin, am 26. Oktober 13 006 chinesische Kulis am Witwatersrand beschäftigt, während sich auf der Reise nach dort 6438 befanden, deren Ankunft gegen Ende November erwartet wird. 8 — Nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung des „Hannoverschen Tageblatt“ haben in einer in Hannover abgehaltenden usammenkunft die Zementwerke Hannoversche Portlandzement. abrik, Vorwohler Portlandzement⸗Fabrik, Norddeutsche Port⸗ ndzement⸗Fabrik Misburg, sämtlich in
Misburger Hannover,
hangneenen Fabeg — abrik Germania in Lehrte, Wunstorfer Portlandzementwerke in Wunstorf und Braunschweiger Portlandzementwerke in Salder sich zu einer Kon⸗
Kronsberg, Portlandzement ⸗
vention zusammengeschlossen. Die Fabrik Teutonia, Misburger Port⸗ landzementwerk in Hannover, hat einen besonderen Vertrag mit dieser Konvention abgeschlossen, wonach sie die Preise der Konvention nicht unterbietet, sich nach den übrigen Bedingungen richtet und sich verpflichtet, keine Vergrößerungen vorzunehmen. Die Konvention ist zunächst auf ein Jahr abgeschlossen. Ohne Angabe eines Grundes kann sie von den einzelnen Werken zum 1. Januar 1906 gekündigt werden; ist eine Kündigung nicht erfolgt, so läuft die Konvention immer ein Jahr weiter. Die Verkaufsstelle wird sofort organisiert.
— Die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation in Berlin ist nach der „Kölnischen Zeitung“ der zwischen der Badischen Anilin⸗ und Sodafabrik zu Ludwigshafen am Rhein und den Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer u. Comp. Elberfeld beabsichtigten Interessengemein⸗ schaft vorbehaltlich der Genehmigung der Hauptversammlungen der drei Gesellschaften beigetreten.
— Nach einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Neuen Badischen Landeszeitung“ wird die Süddeutsche Bank in Mannheim ihr Grundkapital von 6 Millionen auf 10 Millionen Mark erhöhen. Die neu auszugebenden 4 Millionen Mark Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1905 werden von der Deutschen Bank in Berlin und der Oberrheinischen Bank in Mann heim gemeinschaftlich unter Ausschluß des Bezugsrechts de Aktionäre der Süddeutschen Bank zu dauerndem Besitz fest über⸗ nommen. Gleichzeitig wird eine Interessengemeinschaft zwischen de Oberrheinischen Bank und der Süddeutschen Bank hergestellt. Ver treter der Deutschen Bank und der Oberrheinischen Bank treten in den Aufsichtsrat der Süddeutschen Bank, während zwei Mitglieder des Aufsichtsratz der Süddeutschen Bank in den Aufsichtsrat der Oberrheinischen Bank gewählt werden. 8
— Der „Frankfurter Zeitung“ wird aus New York gemeldet: Die Baumwollfabriken in Neu⸗England, die zusammen 10 000 Arbeiter beschäftigen, haben den Betrieb wieder aufgenommen
— Die ‚Frankfurter Zeitung“ meldet aus New York: Die Er⸗ werbung der Ontario and Western⸗Eisenbahn durch die New haven and Hartford⸗Bahn wird nunmehr bestätigt. 8
London, 31. Oktober. (W. T. B.) Der „Times“ wird aus Tokio unterm 28. d. M. telegraphiert: Die japanischen Finanzleute treffen bereits Vorkehrungen für das neue Kriegsjahr. Es sollen neue Einnahmen im Betrage von 770 Millionen YPen erschlossen werden; man rechnet auf 55 Millionen Steuermehrerträge im
ergleich zum Voranschlag; 75 Millionen sollen die be⸗ is bestehenden Kriegssteuern, 90 Millionen neue Kriegs⸗ nern erbringen; 550 Millionen sollen durch Anleihen fgebracht werden. Durch die neuen Kriegssteuern würden haupt⸗ cchlich die Einkünfte aus dem Salzmonopol und Seidenfabrikate stroffen. Ferner sind eine Erhöhung der Land⸗, der Einkommen⸗ id der Geschäftssteuer und weitere Zölle vorgesehen. Wasbhington, 31. Oktober. (W. T. B.) Die Regierungs⸗ nnahmen im Monat Oktober betrugen 48 990 608, die Ausgaben
943 000 Dollars.
Oldenburg, 1. November. (W. T. B.) Gewinnziehung der ldenburger 40⸗Talerloose: Nr. 4897 30 000 ℳ, Nr. 87 580 00 ℳ, Nr. 80 280, 71 475, 3341 je 600 ℳ, Nr. 71 493, 86 445, 03, 70 316, 4421 je 300 ℳ, Nr. 96 670, 69 705, 31 381, 48 036,
2 506, 41, 133, 16 220, 16 044, 56 537, 69 384 je 180 ℳ
Kursberichte von den Fondsmärkten.
Hamburg, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in arren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: s8 Kilogramm 79,50 Br., 79,00 Gd. 1
London, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¾ % Eg. ns. 88, Platzdiskont 2 1¶, Silber 26156 1½6..
Paris, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. ente 98,25, Suezkanalaktien 4445.
Madrid, 31. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 26,975.
Lissabon, 31. Oktober. (W. T. B.) Goldagio 19.
New York, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Die Tendenz
Fondsbörse war anfangs im Anschluß an die Haltung Londons emlich fest. Bald aber trat eine Abschwächung ein, da Vor⸗ freitungen für Goldverschiffungen Beunruhigung hervorriefen und se Haussespekulation sich aus diesem Grunde zu Gewinnrealisierungen ranlaßt sah. Auch fürchtete man die Möglichkeit einer Ueberraschung i der Präsidentenwahl. Die Nichtbestätigung der jüngst umlaufenden erüchte von Eisenbahnverschmelzungen führte zur weiteren Aus⸗ hnung des Verkaufsandrangs. Einen besonders großen Umfang hm dieser aber an, als angekündigt wurde, daß die für honnerstag bevorstehenden Goldverschiffungen den Betrag von Millionen Dollars erreichen würden. Die Börse schloß her in schwacher Tendenz. Aktienumsatz 1 460 000 Stück. eld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 2, do. Zinsrate für ztes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf London (60 Tage) 84,10, Cable Transfers 4,87,10, Silber Commercial Bars 58 ½. ndenz für Geld: Leicht. .
Rio de Janeiro, 31. Oktober. (W. T. B.) Wechsel auf
“ märkten.
Essener Börse vom 31. Oktober. (Amtlicher Kursbericht.) ohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen der Syndikate Oberbergamtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ nd Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,00 — 12,50 ℳ, b. Gas⸗ ammförderkohle 9,75 — 10,75 ℳ, c. Flammförderkohle 9,00 bis 75 ℳ, d. Stückkohle 12,50 — 14,00 ℳ, e. Halbgesiebte 12,00 bis 6,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 12,50 — 13,25 ℳ, p. do. III 11,00 — 11,75 ℳ, do. do. IV 9,75 — 10,75 ℳ, g. Nuß⸗
skohle 0 — 20/30 mm 6,50 — 8,00 ℳ, do. 0 — 50/60 mm 8,00
9,00 ℳ, h. Gruskohle 4,00 — 6,75 ℳ; II. Fettkohle:
Förderkohle 9,00 — 9,75 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 10,50 — 11,00 ℳ,
Stückkohle 12,50 — 13,50 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I und II. 2,50 — 13,50 ℳ, do. do. III 11,00 —- 12,00 ℳ, do. do. IV 9,75 bis ,75 ℳ, e. Kokskohle 9,50 — 10,00 ℳ; III. Magere Kohle,
Förderkohle 7,75 — 8,757 ℳ b. do. melierte 9,50 — 10,00 ℳ, do. aufgebesserte, je nach dem Stückgehalt 11,00 — 12,50 ℳ, d. Stück⸗ bhle 12,50 — 14,00 ℳ, e. Anthrazit Nuß Korn I 17,50 — 19,00 ℳ, . do. II 19,50 — 23,00 ℳ, f. Fördergrus 6,50 — 7,50 ℳ, g. Grus⸗ ohle unter 10 mm 4,00 — 5,50 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 5,00 ℳ, b. Gießereikoks 16,00 — 17,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 00 — 18,00 ℳ; V. Briketts: Briiketts je nach Qualität 10,50 8 13,50 ℳ — Die Belebung des Kohlenmarktes hält an. Die schste Börsenversammlung findet am Montag, den 7. November 1904, achmittags 4 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt.
1 8 8
—
Produktenmarkt. Berlin, den 1. November. Die amtlich mittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen, ärkischer und havelländer 174,00 — 175,00 ab Bahn, Normalgewicht 55 g 177,25 Abnahme im Dezember, do. 181,75 — 181,25 — 181,50 nahme im Mai 1905 mit 2 ℳ Mehr⸗ oder Minderwert. Ruhig.
Roggen, märkischer 137 — 138 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 40,25 — 140 — 140,25 Abnahme im Dezember, do. 145 — 144,75 Ab⸗ 829 im Mai 1905 mit 1,50 ℳ Mehr⸗ oder Minderwert. Be⸗ nuptet.
Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, osener, schlesischer feiner 152 — 163 frei Wagen, pommerscher, mär⸗ scher, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer mittel 146 bis 51 frei Wagen, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, osener, schlesischer geringer 141 — 145 frei Wagen, russischer 136 bis 3 frei Wagen, Normalgewicht 450 g 139 — 139,25 Abnahme im ezember, do. 139,50 Abnahme im Mai 1905 mit 2 ℳ Mehr⸗ oder inderwert. Behauptet.
Mais, runder 119 —123 frei Wagen, amerikan. Mixed 130 8 132 frei Wagen Still.
Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. 00 21,50 — 23,50. Still.
egsensen (p. 100 kg) Nr. 0 u. 1 17,00 — 18,10. Be⸗ auptet. 5
RMüböl für 100 kg mit Faß 44,40 Geld Abnahme im lau⸗ nden Monat, do. 44,60 Geld Abnahme im Dezember, do. 45,30 bnahme im Mai 1905. Behauptet.
Berlin, 31. Oktober. Marktpreise nach Ermittelungen des öniglichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der oppelztr. für: Weizen, gute Sortef) 17,55 ℳ; 17,54 ℳ — Beizen, Mittelsorte f†) 17,53 ℳ; 17,52 %ℳ — Weizen, geringe Sorte †) 7,51 ℳ; 17,50 ℳ — Roggen, gute Sortek) 13,80 ℳ; 13,79 ℳ Roggen, Mittelsorte 13,78 ℳ; 13,77 ℳ — Roggen, geringe orte 13,76 ℳ; 13,75 ℳ — Futtergerste, gute Sortes) 15,70 ℳ; 4,0 ℳ — Futtergerste, Mittelsorte“) 14,40 ℳ; 13,30 ℳ — uttergerste, geringe Sorte“) 13,20 ℳ; 12,10 ℳ — Hafer, gute 7 . 15,50 ℳ 1) Hafes üse. 15,40 ℳ; 60 ℳ — Hafer, geringe Sorte 4,50 ℳ; 13,70 ℳ — Richt⸗ oh —,— ℳ; —,— ℳ — Heu —,— ℳ; —,— ℳ — Erbsen, dücht. m Kochen 40,00 ℳ; 30,00 ℳ — Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ; 00 ℳ — Linsen 60,00 ℳ; 30,00 ℳ — Kartoffeln 9,00 ℳ; 00 ℳ — Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,80 ℳ; 1,20 ℳ — to Bauchfleisch 1 kg 1,40 ℳ; 1,10 ℳ — Schweinefleisch 1 kg 60 ℳ; 1,10 ℳ — Kalbfleisch 1 kg 1,80 ℳ; 1,20 ℳ — Hammel⸗ eisch 1 kg 1,80 ℳ; 1,10 ℳ — Butter 1 kg 2,80 ℳ; 2,00 ℳ — ier 60 Stück 4,50 ℳ; 3,00 ℳ — Karpfen 1 kg 2,20 ℳ; 1,20 ℳ Aale 1 kg 2,80 ℳ; 1,60 ℳ — Zander 1 kg 3,20 ℳ; 1,20 ℳ Hechte 1 kg 2,20 ℳ; 1,00 ℳ — Barsche 1 kg 1,80 ℳ; 0,80 ℳ Schleie 1 kg 3,00 ℳ; 1,40 ℳ — Bleie 1 kg 1,40 ℳ 0,80 ℳ Krebse 60 Stück 16,00 ℳ; 3,00 ℳ †) Ab Bahn. “ *) Frei Wagen und
““ “
Berlin, 31. Oktober. Monatsbericht der ständigen Deputation der Wollinteressenten. Die fortdauernde Nach⸗ frage nach Rohmaterial bei Berücksichtigung der allenthalben kleinen Bestände verfehlte nicht, dem Geschäfte in deutschen Wollen das Ge⸗ präge zu geben. Bedarf ist allgemein vorhanden, da indessen das Fabrikat in seiner Bewertung mit den bestehenden Wollpreisen schwer Schritt halten kann, so zeigt sich bei den Käufen eine gewisse Zurückhaltung, der nötige Bedarf wird nur gedeckt, die Spekulation fehlt. Trotzdem räumen sich die Lager zusehends. Im abgelaufenen Monat waren es außer Fabrikanten wieder Kammgarnspinner, welche sich am Einkauf beteiligten, sodaß etwa 3000 Ztr. Rückenwäschen und etwa 4000 Ztr. ungewaschene Wollen zu festen, unveränderten Preisen Nehmer fanden, ein Quantum, welches den Beständen gegenüber als bedeutend bezeichnet werden kann. In Kolonialwollen war die Nach⸗ frage bei kleinen Beständen recht rege, namentlich aus Fabrikanten⸗ kreisen; in den Preisen hat sich nichts geändert. Der Umsatz beläuft sich auf etwa 2200 Ballen Kap⸗ und auf etwa 1300 Ballen austra⸗ lische und Buenos⸗Wollen, zusammen etwa 3500 Ballen. “
Magdeburg, 1. November. (W. T. B.) Zuckerbericht Kornzucker 88 % ohne Sack 11,30 — 11,60. Nachprodukte 75 % ohne Sack 9,60 — 9,80. Stimmung: Stramm. Brotraffinade I ohne Faß 21,50 — 21,75. Kristallzucker Imit Sack 21,57 ½. Gem. Raffinade mit Sack 21,45 — 21,57 ½. Gem. Melis mit Sack 20,95 — 21,25. Stimmung: Fest. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg November 24,60 Gd., 24,20 Br., —,— bez., Dezember 24,10 Gd., 24,25 Br., —,— bez., Januar⸗März 24,40 Gd., 24,55 Br., —,— bez., Mai 24,75 Gd., 24,85 Br., 24,80 bez, August 25,05 Gd., 25,15 Br., —,— bez. Stetig. 1
Cöln, 31. Oktober. (W. T. B.) Rüböl loko 48,00, Mai 47,00.
Bremen, 31. Oktober. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loko, Tuhs und Firkins 38, Doppeleimer 38 ¼. Speck. Stetig. — Kaffee. Ruhig. — Offtzielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland middl.
loko 50 ¾ ₰. 6 . 31. Oktober. (W. T. B.) Petroleum. Stetig. Standard white loko 6,30. S
Hamburg,
Hamburg, 1. November. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht.) Good average Santos Dezember 36 Gd., März 36 ¾ Gd., Mai 37 ¼ Gd., September 38 EGd. Ruhig. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg November 24,35, Dezember 24,45, Januar 24,60, März 24,85, Mai 24,95, August 25,25. Stramm. ☚⁴.. —— - Budapest, 31. Oktober. (W. T. B.) Raps August 11,00 Gd.,
Oktober. (W. T. B.) 96 % Javazucker Verkäufer. Rübenrohzucker loko ruhiger,
Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Chile⸗
Monate 62 1¼. Fest.
Oktober. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Stetig. No⸗ vember 5,26, November⸗Dezember 5,24, Dezember⸗Januar 5,25, Januar⸗Februar 5,26, Februar⸗März 5,28, März⸗April 5,29, April⸗Mai 5,30, Mai⸗Juni 5,31, Juni⸗Juli 5,31 Juli⸗
August 5,31 d. Glasgow, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen. warrants unnotiert. Middlesborough
Stetig. Mixed numbers 44 sh. 6 ½ d.
Paris, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker fest. 88 % neue Kondition 30 ¼ — 30 ¼. eißer Zucker ruhig, Nr. 3 für 100 kg Oktober 337 1, November 34, Januar⸗April 34 , März⸗April 35 ¼.
Amsterdam, 31. Oktober. (W. T. B.) good ordinary 31 ½. — Bankazinn 79.
Antwerpen, 31. Oktober. (W. T. B.) 2 e Raffiniertes Type weiß loko 19 ½ bez. Br., do. Oktober 19 ½ 2 do. November⸗Dezember 20 Br., do. Januar⸗April 20 ½ Br. †
— Schmalz. Oktober 91,50.
New York, 31. Oktober. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ preis in New York 10,00, do. für Lieferung Dezember 9,63, do. für Lieferung Februar 9,78, Baumwollepreis in New Orleans 9218,
etroleum Standard white in New York 7,95, do. do. in Philadelphia 7,90, do. Refined (in Cases) 10,65, do. Credit Balances at Dil City 1,56, Schmalz Western steam 7,45, do. Rohe u. Brothers 7,70, Ge⸗ treidefracht nach Liverpool 1, Kaffee fair Rio Nr. 7 8 ⅛, do. Rio Nr. 7 November 6,60, do. do. Januar 6,85, Zucker 3 ¼, Zinn 28,87 bis 29,15, Kupfer 13,62 — 14,00 — Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche an Weizen 26 495 000 Bushels, an Mais 3 049 000 Busbels. 11A1A1A616A“ Theater und Musik.
Konzerte.
Das St. Petersburger Streichquartett, das im vergangenen Winter hier zum ersten Male aufgetreten war und durch seine Leistungen Aufsehen erregt hatte, gab am Donnerstag im Saal Bechstein sein erstes Konzert in dieser Saison. Der Verlauf des Abends bestätigte im wesentlichen den Ruf, dessen sich diese aus den Herren Kamensky, Kranz, Bornemann und Butkewitsch bestehende Künstler⸗ vereinigung erfreut. Mozarts G⸗Dur⸗Quartett wurde klangschön und stilgerecht vorgetragen; dagegen blieben die Herren dem großen Beethovenschen Quartett in B⸗Dur (Op. 130) doch wohl manches schuldig. Die Kavatine z. B., die zu dem Heiligsten ge⸗ hört, was wir der Beethovenschen Muse verdanken, hätte zarter behandelt und mit wärmerem, tieferem Empfinden wieder⸗ gegeben werden können. Zwischen den beiden klassischen Werken stand das Klaviertrio in D Moll des russischen Tonsetzers Arensky auf dem Programm. Das Werk, das in den gewohnten Formen originelle und entschieden nationale Eigentümlichkeit zeigende Gedanken verarbeitet, ist nicht in allem nach unserem Geschmack, es verrät aber unleugbar Begabung und Geschick. Gespielt wurde es von den Herren Kamensky und Butkewitsch und Frau Elisabetbh Ziese, die am Flügel saß, ausgezeichnet; sehr schwungvoll
Java⸗Kaffee
wurde namentlich der erste Satz vorgetragen, und das übermütige,
stellenweise etwas ungebärdige Scherzo fand bei einem großen Teil der besonders lebhaften Beifall. Befremdend war die ungenaue
bfassung des Programms; namentlich bei den Beethovenschen Werken war die Bezeichnung der Sätze unvollständig und teilweise unrichtig. — Die Pianistin Ethel Newcomb spielte ebenfalls am Donnerstag in der Singakademie drei große Konzerte mit Unterstützung des Philharmonischen Orchesters. Die junge Dame entwickelte dabei einen schönen, kraftvollen Ton und eine glänzende Technik. Ihr musikalisches Gefühl, das sich lebhaft Geltung verschaffte, besitzt aber noch nicht die Weite und die Tiefe, um den höchsten Ansprüchen zu genügen. So gelang ihr Schumanns A⸗Moll⸗Konzert dem Ausdruck nach noch nicht vollständig; besser ging es schon mit Chopin, und im
Konzert von Saint⸗Saëns blühte der Glanz des Tons und das Ver⸗
mögen, zu charakterisieren, voll auf. Der Beifall wuchs andauernd im Laufe des Abends und war zum Schluß ebenso herzlich wie kräftig. Das zweite Konzert der Singakademie am Freitag brachte an erster Stelle Cherubinis Missa solemnis in D⸗Moll, für Berlin eine Neuaufführung, die in hohem Maße dankbar und dankenswert erschien. Das Werk gehört der letzten großen Schaffensperiode des italienischen Meisters an, in der er wieder dem reinen und polyphonen Stil seiner Jugendwerke sich zuwendet, aber ganz auf den großen Errungenschaften unserer großen deutschen Tonmeister, namentlich Beethovens, fußend. Er behandelt den polyphonen Teil Palestrinas hier mit einer Freiheit und Gewandtheit, so biegsam und phantasievoll, daß er bei⸗
nahe moderne Wirkungen erzielt. In einzelnen Sätzen ver⸗ t man ganz, daß man einen italienischen Meister vor sich hat. e weihevolle Höhe des „Sanctus“, die dämmernde Mpstik des „Incarnatus“ trifft er ebenso wie den siegesfroh⸗strahlenden Glanz des „Resurrexit“ und die sorglos sich wiegende abgeklärte Heiterkeit des: „In terra pax“. Wenn nicht hin und wieder matte, rein äußerlich nur auf formvollendete Melodiewirkung abzielende Musik mit unter⸗ liefe, man würde als den Komponisten einen Deutschen vermuten. An zweiter Stelle figurierte „Sehnsucht“, für Chor und Orchester von G. Schumann. Der Dirigent hob hier sein neuestes Werk aus der Taufe. Daß es mehr anspricht als die „Totenklage“ desselben Verfassers, die wir im vorigen Jahre an dieser Stelle zum ersten Male hörten und dessen Wirkung auch diesmal nicht mehr vertieft wurde, mag an dem Stoff liegen, den sich hier der Komponist gewählt hat. Der Schillersche Texrt: „Ach, aus dieses Tales Gründen“ ist mit dem Aufgebot des ganzen modernen Orchesters (z. B. zwei Harfen, Kontrafagott usw.) durchkomponiert. Alle Stimmungsbilder werden ins höchste Pathos gesteigert und über⸗ steigert. Der Chor, der anfangs, höchst charakteristisch, a cappella und meist unisono deklamiert, wird gegen Schluß von den Orchester⸗ massen fast in tödlicher Umklammerung erdrückt. Der Stil ist frei⸗ polyphonisch, mit starken Anklängen an Richard Wagner durchtränkt, manchmal äußerlich malend (z. B. das Motiv des heranschwanken⸗ den Nachens). Ob die seligen Genien unserer Singakademie diesen korybantischen Lärm nicht mit einigem Stirnrunzeln gehört haben mögen? Der Chor und das Orchester waren auf der Höhe. Weniger läßt sich das behaupten von dem Soloquartett der Damen Frau Jeanette Grumbacher de Jong und Fräulein Therese Behr (dazu im Sertett Frl. Agnes Fridrichowicz II. Sopran), der Herren Ludwig Heß und Arthur van Eweyk (dazu im Sextett Herr Georg Scharff). Starke Schwankungen in der Intonation fielen besonders dem ersten Tenor zur Last, wie denn überhaupt Herr Heß sich am wenigsten dem Kirchenstile der Cherubinischen Messe anzupassen vermochte. — Gleichfalls am Freitag fand im großen Saale der Phil⸗ harmonie der erste populäre Kammermusikabend der Herren Barth, Wirth und Hausmann statt. Das Trio in G⸗Dur (Op. 1 Nr. 2) und die Violinsonate in C⸗Moll (Op. 30 Nr. 2) von Beethoven sowie Schumanns Trio in D⸗Moll (Ov. 63) bildeten das Programm. Es versteht sich, daß die auf vollem Verständnis beruhende und von Begeisterung getragene Ausführung dieser Meisterwerke tiefen Eindruck machte. Die Herren schienen am Freitag ganz besonders gut aufgelegt zu sein, und so ward der Abend für die Hörer zum Feste. Höchstens das eine blieb zu wünschen, daß der Saal hätte etwas kleiner sein mögen. — Die gute Wirkung von Leontine de Ahnas Gesangsvorträgen an demselben Tage im Saal Bechstein wurde stark beeinträchtigt durch ein unaufhörliches Flackern des Tons. Die nicht gerade große, aber ansprechende, Stimme büßte dadurch an der ihr eigenen Frische und an Wohlklang ein. Die einfache Natürlichkeit des Ausdrucks, die im vorigen Jahre so angenehm ansprach, wurde diesmal durch erkünstelte Nuancen über⸗ deckt ohne dafür an charakteristischer Schärfe zu gewinnen. Herr Sol. Marcosson wirkte in dem Konzert durch einige Geigenvorträge mit. — Edith von Kalben zeigte sich in einem zu gleicher Stunde im O ichtsaal der Philharmonie veranstalteten Klavierabend ine recht tüchtige Pianistin. Ihr leichter und weicher Anschlag Fingerfertigkeit verschafften sich besonders Geltung in den vositionen von Chopin und Liszt. Die zarteren Empfindungen opins Préludes und Nocturne wußte die junge Dame angemessen wiederzugeben. Der größeren Ansprüchen, die Liszt auch an die physische Kraft seines Interpreten stellt, vermochte die Künstlerin nicht immer zu entsprechen; die hierbei eintretende merkbare Ermattung hemmte eine großzügige Entwickelung des Spiels.
Willy Burmester fand für sein Konzert am Sonnabend den weiten Raum der Singakademie dicht besetzt. Der Geiger, der sich vor zehn Jahren mit Paganini glänzend ein⸗ führte, hatte diesmal ein durchaus klassisches Programm zusammen⸗ gestellt, in dem wiederum Bach bei weitem der Vortritt gelassen wurde. Das E⸗Dur⸗Konzert mit Streichorchester, die Ciaconna, Gavotte und Air von Bach wurden mit einer Klarheit der Gedanken⸗ gliederung, mit einem Glanz und einer Fülle des Tons vorgetragen, die vollständig die begeisterte Anerkennung der Zuhörer rechtfertigten. Immer wieder bestrickte auch die duftige Zartheit und leicht schwebende Anmut des Klanges, wenn der Künstler die von ihm arrangierten Menuetts und Gavotten zu Gehör brachte. Die Begleitung hatte einerseits das Philharmonische Streichorchester, anderseits am Klavier Hermann Zilcher übernommen, welche beide ihre Aufgabe mit außerordentlicher Diskretion durchführten. Das Publikum konnte sich an den Vorträgen nicht satt hören und überschüttete den Künstler, besonders zum Schluß, mit stürmischen Beifallsäußerungen. — Im Beethoven⸗Saal konzertierte an demselben Abend der Violinist Arrigo Serato mit dem Philharmonischen Orchester unter seinem Dirigenten Herrn Scharrer. Auf dem Programm stand das D⸗Dur⸗Konzert von Beethoven, das Adagio aus dem II. Konzert D⸗Moll von Bruch und ein Konzert H⸗Moll für Violine mit Begleitung des Orchesters von A. d'Ambrosia, das hier seine Uraufführung erlebte. Die Technik des Geigers hat ein hohes Maß der Vollendung erreicht, jedoch ist sein Spiel nicht frei von Manierirtheit. Sein Ton ist groß und dabei von süßer, einschmeichelnder Weichheit, wodurch be⸗ sonders seine Kantilene eine packende Wirkung ausübt. So war es natürlich, daß allen seinen Darbietungen rauschender Applaus zuteil wurde. Das von ihm gespielte Violinkonzert von d'Ambrosia ist nicht nur sehr interessant, sondern ist auch reich an musikalischen Gedanken und mit vortrefflicher Verwendung des begleitenden Orchesters komponiert. Das Thema des ersten Satzes, das unter Paukenbegleitung gleich gewaltig mit dem ganzen Orchester einsetzt, ist sehr glücklich erfunden und wird ausgezeichnet klar durchgeführt. Ueberhaupt ist dieser Grandioso⸗Satz wohl das Beste vom Ganzen und verspricht eigentlich mehr, als das Andante bringt. Der letzte Satz ist nicht frei von Anlehnungen an Mascagni und Wagner, ohne jedoch an Eigenart einzubüßen. Das Finale gab besonders dem Violinspieler Gelegenheit, seine glänzende Virtuosität zu zeigen.
Am Sonntag veranstaltete die Pianistin Marie Geselschap eine Matinee im Saal Bechstein, um moderne Klavierkompositionen zu Gehör zu bringen. Die Künstlerin wandte bei der Behandlung ihres Instruments eine ungewöhnliche Kraft an, die aber den Ton oft hart und starr erscheinen ließ; die sonst gut entwickelte Technik blieb deshalb zum Teil wirkungslos, und das umsomehr, als sich diesem wuchtigen Tone auch eine auffallende Schwere des Ausdrucks zugesellte. So blieb der Eindruck der Vorträge, trotz der Vielseitigkeit des Programms, ziemlich einförmig; besonders die kleinen Stimmungsbilder von C. V. Alkan und der Walzer von Saint⸗Saësns ließen feinere und leichtere Schattierungen in bezug auf Form und Inhalt vermissen. — An dem Sonatenabend von Robert Hausmann, der einige Stunden später in demselben Saal stattfand, nahmen Robert Kahn und Leo Schrattenholz als Komponisten und Ausführende teil. Von den drei Sonaten für Klavier und Violoncell war die erste von Robert Kahn und die zweite von Leo Schrattenholz verfaßt und von den betreffenden Herren am Klavier begleitet worden. Beide Werke wurden mit lebhaftem Beifall auf⸗ leenommen. Nicht weniger Anerkennung fand die dritte Sonate von
ohnänyi, deren Scherzo besonders Robert Hausmann Gelegenheit gab, die Leichtigkeit seiner Bogenführung und die schöne Fülle seines Violoncelltons prächtig hervortreten zu lassen; Robert Kahn begleitete am Klavier mit feinem Geschmack und gut abgetönter Empfindung.