Wetterbericht vom 2. November 1904, 8 Uhr Vormittags.
Name der Beobachtungs⸗ station
0°Meeresniveau und
Wi
Wi
Schwere in 450 Breite
richtung,
stärke
nd⸗
nd⸗
Celsius Niederschlag in 24 Stunden
Temperatur in
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
5 8
(Barometerstand auf
772,8 NNO Z bedeckt
meist bewölkt
Keitum 7
7 72,
0 Windst. wolkenl.
meist bewölkt
Hamburg ..
771,6 WNWs bedeckt
meist bewölkt
Swinemünde
769,8 WNW Dunst
meist bewölkt
Rügenwalder⸗ münde.
768,1 gig Z bedeckt
meist bewölkt
Neufahrwasser
766,9 WNW 2 bedeckt
vorwiegend heiter
Memel
764,7 NW Z bedeckt
Nachts Niederschl.
Aachen. Hannover.
773,3 NS 1 772,1 Windst. Regen
1 Nebel
meist bewölkt
meist bewölkt
Berlin Chemnitz
771,5 NW
1 bedeckt
meist bewölkt
770,1 N.
2 Nebel
Nachts Niederschl. meist bewölkt
768,4 W
3 Nebel
meist bewölkt
——
Frankfurt, M.
München.
770,3 Windst. Regen
771,4 NO
3 bedeckt
meist bewölkt
3 bedeckt
meist bewölkt.
1 bedeckt
meist bewölkt
Stornoway.
dOoS5SoS5Sq;g=é’oSSSSSS SSS
Nachts Niederschl. (Wilhelmshav.) meist bewölkt
Malin Head
770,5 WSWs bedeckt
772,8 S2. Zbedeck
(Kiel) meist bewölkt
Valentia..
774,3
Windst. bedeckt
Scillyx..
772,9 Q
Aberdeen.
772,9
2 wolkig
(Wustrow i. M.) meist bewölkt
(Königsbg., Pr.) ziemlich eiter
2 bedeckt
(Cassel) meist bewölkt
Shields
774,6
WNW 2 bedeckt
Holyhead.
774,6
SO
2 bedeckt
(Magdeburg) meist bewölkt 87 anhalt. Niedersch
Isle d'Aix
770,0
NO
3 wolkenl.
St. Mathien
772,2 O
2 bedeckt
(MHülhaus., Els.) 0 meist bewölkt (Friedrichshaf.) meist bewölkt
Grisnez..
774,2
ONO 2 wolkig
bbb-8
772,0 NO
3 bedeckt
Vlissingen. Helder.
774,0 M
Bodoe .
Christiansund 70
NO
NNW halb bed. 77 NO bedeckt —
2 Schnee
6 NNW 4 bedeckt —
Skudenes.
NNW 4 wolkig
Skagen
WNWh wolkig
(Bamberg) meist bewölkt
Vestervig ..
Kopenhagen.
NNW 4 halb bed.
Karlstad. Stockholm.
WN
„9 W 4 wolkig
WNW 2 Dunst
Wisby
NWV
Hernösand
6 wolkig
N
2 bedeckt
Haparanda 757,
Riga Wilna.
NX 2 halb bed. SSW bedeckt
Pinsk
Petersburg
AS
Wien
Prag Rom
Florenz 2
Windst. bedeckt
1 bedeckt
Windst. Nebel
Windst.
Nebel
2 heiter
N S
Cagliari
Cherbourg
O
Clermont. 1 Biarritz
Niza 7
Hermanstadt
2 bedeckt
769,8 NNW 2 bedeckt
3 ONO 1 wolkenl.
bedeckt 8
S lI wolkenl. NNW Z heiter
S.= .—2e. ⸗
x
O
1 Regen
1 Dunst
Triest
1 bedeckt. — SO 1 bedeckt 372 ONO 2 wolkenl.
Brindisi
Livorno
WNW 3 bedeckt 2 NO 3 halbbed. 12,2
Belgrad
Helsingfors ⸗—760,
2 halbbed.
Kuopio. 2*
3 WNW wolkenl.
A=XSSASX=SAS2
Windst. bedeckt
N
2 bedeckt
NNO 4 bedect
5 SW
1 wolkenl.
Säntis.
4 wolkenl.
Warschau
767,7 W
—
S
2 bedeckt
Portland Bill] 774,3 ONO 3Z wolkig Ein Maximum von 775 mm lieg von unter 755 mm über Lappland. ruhig, trübe und durchschnittli efallen. — Ruhiges, vielfach schläge wahrscheinlich.
1 bedeckt
1,3
ch wärmer,
8,9
IIIISS
t über England, eine Depression In Deutschland ist das Wetter stellenweise ist etwas Regen nebliges Wetter ohne erhebliche Nieder⸗ Deutsche Seewarte.
Mittei h. des Asronautischen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. 8 Drachenballonaufstieg vom 2. November 1904,
Seehöhe..
9 bis 11 Uhr Vormittags:
Station 40 m
““
200 m] 500 m 1000 m 1500 m] 1920 m
Temperatur (C ⁹) Rel. Fchtgk. ( %o)
Wind⸗Richtung. „ Geschw.mps
Geschlossene Wolkendecke Temperaturzunahme von — 2,2
2,9 93 NW 2
1,9
9
1,4
84
vNW NXW 3
— 0,7
6,4 5,8
90 49 30
V NNW N N
3 2 5
wischen 180 und 1350 m darüber 2 gce 7,4 ° in 1550 m Höhbe.
8
Gesundheitswesen,
Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln
Stand der Tierseuchen in Ungarn am 19. Oktober 1994. 8 (Nach den wöchentlichen Ausweisen des Königlich ungarischen Ackerbauministeriums.)
Rotz⸗ und Haut⸗ wurm
Maul⸗ und Klauen⸗
seuche
s z 8 Rotlauf . 8 Bläschen Räude vs Schweine
Blattern ausschlag
Zahl der verseuchten Orte ... . . . . 42
Konstantinopel, 1. November. (W. T. B.) In Smyrna sind zwei pestverdächtige Fälle vorgekommen. In Damiette wurde ein Pestfall festgestellt. Die Herkünfte aus beiden Orten werden ärztlich untersucht
Handel und Gewerbe. b
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellte „Nachrichten für Handel und Industrie“)
Rußland.
Umrechnung des Werts der zur Sicherstellung von Zollzahlungen hinterlegten Wertpapiere. Laut Zirkulars des Zolldepartements vom 23. September d. J., Nr. 25 448, hat auf eine Anfrage, ob angesichts der Veröffentlichung der neuen Kurs⸗ tabelle der Wertpapiere, die bei Kontrakten mit dem Fiskus als Sicherstellung angenommen werden, alle Papiere neu abtaxiert werden müssen, die bei Zollämtern zur Sicherstellung von Zollzahlungen hinterlegt sind, oder nur derjenige Teil, der zur Zeit nicht als Sicher⸗ stellung dient, die besondere Kanzlei für Kreditangelegenheiten dem Zolldepartement mitgeteilt, daß der Finanzminister für möglich be⸗ funden hat, daß nur derjenige Teil der in den Zollämtern hinter⸗ legten Wertpapiere neu abtaxiert wird, der noch nicht als Sicher⸗ stellung für Zollzahlungen dient.
Der Außenhandel der Schweiz im Jahre 1903, Beteili⸗ gung der Hauptländer an demselben.
Nach dem von dem schweizerischen Zolldepartement herausgegebenen Jahresbericht für 1903 sind die endgültigen Ergebnisse des Außen⸗ handels der Schweiz im Jahre 1903 die folgenden:
Die für das Jahr 1903 auf 1196 Millionen Franken bezifferte Einfuhr hat sich gegen das Vorjahr um 67,6 Millionen Franken, die Ausfuhr im Werte von 888 ½ Millionen Franken um 14,2 Millionen Franken erhöht. Auf das Plus der Mehreinfuhren hat die Er⸗ höhung der Einheitswerte indessen stärkeren Einfluß geübt, als das Wachstum der importierten Mengen; es würde der Wert derselben sich auf nur 20,4 Millionen Franken beschränken, wenn die vorig⸗ jährigen Werte zu Grunde gelegt worden wären. Den Hauptanteil an der Vermehrung der Einfuhr haben Nahrungsmittel (+ 14 Mil⸗ lionen Franken) und Tiere (+ 12 Millionen Franken) gehabt. In der Summe übertrifft der Import für 1903 denjenigen des Vor⸗ jabne Wum 6 %, den Durchschnitt der Jahre 1898 bis 1902 um 4 %.
Wie vorweg bemerkt sein mag, beträgt der deutsche Anteil an den 67,6 Millionen der vorjährigen Mehreinfuhr der Schweiz 29 Millionen Franken. Von diesem Mehrbetrage kommen 3 Mil⸗ lionen Franken auf Tiere (2,7 Millionen Franken auf Schweine) und andere animalische Produkte, indessen der Anteil der Bodenprodukte ein relativ bescheidener gewesen ist, und der Zucker auch dieses Mal statt der Fortschritte einen Rückschritt zu verzeichnen gehabt hat. Deutsche Rohstoffe wurden für 7 Millionen Franken mehr eingeführt als im Vorjahre, wobei + 2 Millionen Franken auf Kohlen, nahezu ebensoviel auf Kupfer und etwa Million auf andere Edelmetalle kamen. Der Rest von 17 Millionen Franken ist vornehmlich dem Mehrwert der Einfuhr deutscher Fabrikate zugute Feegeen Von diesen Mehrbeträgen entfallen 5,6 Millionen Franken auf Fabrikate der Textilindustrie, 3 ⅛ Millionen Franken auf Maschinen und Fahr⸗ zeuge, indessen der Rest sich auf verschiedene Artikel verteilt.
Verglichen mit diesen Mehreinfuhren stellen diejenigen der übrigen Länder sich als relativ bescheiden dar. Frankreich ist an denselben mit 4,4 Millionen Franken, Oesterreich mit 7 Millionen ranken, Italien mit 3,2 Millionen Franken, Großbritannien mit 3 Millionen Franken beteiligt gewesen. 88 3
Die auf Frankreich entfallenden 4 Millionen sind wesentlich dortigen Textilwareen zugute gekommen, während dem gleichzeitig er⸗ zielten Plus mehreingeführter Rohstoffe empfindliche Ausfälle an Nahrungsmitteln (Wein — 1,6 Millionen) gegenüberstehen, die wesent⸗ lich auf den ungünstigen Ausfall der französischen Wein⸗ und Obst⸗ ernte zurückzuführen sind. Obgleich die Eirzube französischer Ochsen der erhöhten Preise wegen zurückgegangen war (— 1 Millionen Franken), ist der Anteil Frankreichs an der Versorgung der Schweiz mit animalischen Produkten nach wie vor ein erheblicher geblieben. Es ist das wesentlich auf die größere Wohlfeilheit französischer Schlachttiere und nebenher auf die Sorgfalt der Züchter dieses Landes zurückzuführen, die bis vor kurzem unter anderen auch gemästete Schweine zu niedrigeren als den deutschen Preisen abzugeben ver⸗ mochten. Besonders hervorzuheben ist ferner, daß gefärbte Seiden und Seidenstoffe an der Mehreinfuhr französischer keinen Anteil gehabt haben, daß der Mehrimport von Maschinen und Fahrzeugen auf rund ¼ Million Franken beschränkt ejiren ist, und daß die Einfuhr französischer Baumwollfabrikate im vorigen Jahre hinter den deutscherseits gemachten Fortschritten weiter zurückbleibt.
Unter den vorigjährigen Mehrimporten Oesterreich⸗Ungarns nimmt der Zucker (+ 2 ½ Millionen Franken) die erste Stelle ein. Von den 23 Millionen Franken (+ 3 Millionen gegen das Vorjahr), für welche Zucker in die Schweiz eingeführt worden, kam mehr als die Hälfte (12,3 Millionen Franken) auf Oesterreich⸗Ungarn, indessen Deutschland und Frankreich sich mit 6 Millionen und 4,36 Millionen begnügen mußten. Der französische Zuckerimport, der in den Jahren 1898 bis 1900 den deutschen übertraf, ist seit dem Jahre 1901 be⸗ ständig zurückgegangen und im Jahre 1903 hinter demjenigen des Jahres 1900 um 2 ½ Millionen Franken zurückgeblieben, indessen der deutsche Anteil von 3,9 Millionen Franken (1899) auf 6,1 Millionen Franken (1901) stieg, im Jahre 1903 aber eine Verminderung um rund 100 000 Franken erfuhr. — Deutsche Melasse und deutscher Sirup haben während der letzten Jahre um 18 % zugenommen. In diesem Artikel nimmt Deutschland zur Zeit die erste Stelle ein, indem seine auf 310 380 Franken bezifferte Einfuhr in die Schweiz die französische um das Dreizehnfache übertrifft und ein österreichisch⸗ ungarischer Import dieses Artikels überhaupt nicht stattfindet.
Die Mehreinfuhr österreichisch⸗ungarischen T wesentlich auf Ochsen und Stiere (+ 1,2 Millionen Franken). Der Import gewisser Fabrikate der Bekleidungsbranche hat ein Plus don mehr als einer halben Million Franken (1902: 3 135 000 Franken, 1903: 3 684 000) erzielt; unter anderem haben Baumwoll“⸗ fabrikate (bunte und gemusterte Gewebe, sowie Konfektionen) sich während des angegebenen Zeitraums von 947 000 Franken auf 1 268 000 Franken gehoben. — Der Gesamtwert importierter Er⸗ zeugnisse der österreichisch⸗ungarischen Metallindustrie ist von 1,632 Millionen Franken auf 2,367 Millionen Franken gestiegen, wo⸗ bei Eisenröhren sowie grobe und gemeine Eisenwaren vornehmlich beteiligt waren. Von den übrigen österreichisch⸗ungarischen Mehr⸗ einfuhren des Jahres 1903 dürften diejenigen von Nutzhölzern
+ 1,291 Millionen Franken) die wichtigsten sein, während der tehrimport von Malz sich auf rund 25 000 Meterzentner, derjenige von Bier auf rund 1000 hl beschränkte.
Gegen das Jahr 1902 um nicht mehr als rund 3 Millionen Franken gewachsen, erscheint die italienische Einfuhr des Jahres 1903 in die Schweiz schon mit Rücksicht darauf beachtenswert, daß der Wert des wichtigen Importartikels Seide hinter demjenigen des Jahres 1902 um 11,6 Millionen Franken zurt war;
en Viehs beschränkte sich.
die Franken) beziehungsweise mit dem
Schweine seuche
1153.
11618““ 11 116 430 auf 12 Millionen Franken berechnete gesamte Mindereinfuhr von Seiden ist danach so gut wie ausschließlich Italien zur Last gefallen. Ausgeglichen wurde dieses Minus, zu welchem noch eine Ver⸗ minderung der Schweineeinfuhr um 2,9 Millionen Franken kam, vor⸗ nehmlich durch den Mehrimport von Ochsen und Stieren (+ 8 Mil⸗ lionen Franken) und von Faßweinen, während der Wert der Einfuhr ban öe Artikeln sich wesentlich auf der Höhe des Vor⸗ jahres hielt. . 1
Für die Einfuhr aus Großbritannien (statt der 57 Millionen Franken des Vorjahres nur 54 Millionen = 4,78 % des Gesamt⸗ imports der Schweiz) bilden nach wie vor Baumwollgarne (+ ¼ Million Franken gegen das Vorjahr), Wollengarne und Wollengewebe, sowie Baumwollengewebe (+ 2 Millionen Franken gegen das Vorjahr) die wichtigsten Gegenstände. Für das ost⸗ schweizerische Stickereigeschäft unentbehrlich, hat der letztgenannte Artikel von der bis zum Spätherbst vorigen Jahres fortgesetzten Hausse dieses Industriezweiges reichlichen Vorteil gezogen. Die Lage der übrigen Industrieartikel ist (wenn man von einzelnen Abweichungen abstrahiert) die frühere geblieben beziehungsweise vermindert worden. An der Mindereinfuhr von Rohstoffen waren vornehmlich Kohlen, Eisen und Weißblech beteiligt.
Daß der Wert der Einfuhr aus den Vereinigten Staaten sich gegen das Vorjahr um 4 Millionen Franken vermindert hat, erklärt sich vornehmlich daraus, daß der Import von Weizen um rund 13 Millionen Franken zurückgegangen war und daß die noch im Jahre 1901 auf 1 Million Feanken berechnete Einfuhr von Maschinen sich um rund ¾ Millionen Franken vermindert hatte. Eine wenigstens teilweise Kompensation dieser ‚tahußen wurde durch den mit der Preiserhöhung zusammenhängenden Mehrwert der aus den Vereinigten Staaten eingeführten Rohstoffe (+ rund 6 Millionen Franken), insbesondere der Baumwolle erzielt. Quantitative Fort⸗ schritte haben allein Rohkupfer, Tabak und Kolophonium zu verzeichnen gehabt, während Petroleum und andere Mineralöle gegen das Vor⸗ jahr um 13 % zurückblieben.
An der Gesamteinfuhr in die Schweiz waren die Vereinigten Staaten während des Jahres 1903 mit 4,79 % beteiligt, während dieser Anteil im Jahre 1902 5,46 %, im Jahre 1901 5,84 % und im Jahre 1898 6,85 % betragen hatte. 1 1
Gegen das Jahr 1902 um bloße 1,63 % gewachsen, übertri die vorjährige Ausfuhr der Schweiz diejenige des letzten fünf⸗ jährigen Durchschnitts immer noch um 9,2 %. Von schweizerischer Seite wird diese Zunahme aber schon mit Rücksicht darauf als un⸗ genügend angesehen, daß die bei der Wende des Jahrhunderts in Stillstand geratene Differenz zwischen Ein⸗ und Ausfuhr seit dem Jahre 1901 in langsamem, aber beständigem Anwachsen begriffen gewesen ist. An der auf 14 ¼ Millionen Franken bezifferten Mehr⸗ ausfuhr des Jahres 1903 ist aber hauptsächlich die Industrie be⸗ teiligt gewesen, während die Lebensmittelbranche wegen der Minder⸗ ausfuhr von Obst (wegen Ungunst der Ernte), Schlachtvieh und Milch⸗ produkten Einbußen erlitt, die allein durch den vermehrten Export von Kakaoprodukten gemildert wurden. .
Die Mehrausfuhr von Rohstoffen (+ 1,189 Millionen Franken) setzt sich zusammen aus den Zunahmen bei Eisen⸗, Kupfer⸗ und Edelmetallabfällen (+ 0,787 Millionen Franken), Baumwollabfällen, Rohwolle, Seide (+ 1,867 Millionen Franken), Papierstoff (+ 0,474 Millionen Franken), Lumpen (+ 0,237 Millionen Franken) und diversen Abfällen von tierischen Produkten (+ 1,126 Millionen Franken), denen folgende Abnahmen gegenüberstehen: r. (— 2,428 Millionen Franken), mineralische Stoffe (— 0,538 Millionen Franken) und Holz (— 0,435 Millionen Franken).
Bei der Ausfuhr von Fabrikaten (+ 15,671 Millionen Franken) stehen Seidenwaren (— 4,797 Millionen Franken), Uhren (— 2,346 Mil⸗ lionen Franken), Kautschukwaren (— 0,221 Millionen Franken) und Holzwaren (— 0,119 Millionen Franken) hinter dem Vorjahre zurück. Die Mehrausfuhr der Baumwollfabrikate (+ 10,209 Millionen Firencen) ist zum weitaus größten Teil den Stickereien (Kettenstich⸗ tickereien + 2,055 Millionen 5 8 Plattstichstickereien + 7,312 Mil⸗ lionen Franken) und zum kleineren Teile der Preiserhöhung auf Garnen und Geweben zu verdanken. Die weiteren Mehrausfuhren auf Textilwaren (+ 2,572 Millionen Franken) betreffen hauptsächlich Leinenstickereien (+ 0,226 Millionen Franken), Wollstickereien (+ 0,388 Millionen Franken), Wollgewebe (+ 1,869 Millionen und Konfektion aller Art (+ 0,239 Millionen Franken). Von den übrigen Kategorien kommen in Betracht: Maschinen + 3,248 Millionen Franken), Eisenwaren (+ 0,837 Millionen
ranken), Edelsteine (+ 0,694 Millionen Franken), Edelmetallwaren
+ 0,347 Millionen Franken), Aluminium und übrige Metallwaren + 0,241 Millionen Franken), Apothekerwaren und chemische Pro⸗ dukte (+ 1,603 Millionen Franken), Farbwaren (+ 1,324 Millionen Franken), feine Strohwaren (+ 1,001 Millionen Franken), Papier 52 0,523 Millionen Franken), Tabakfabrikate (+ 0,304 Millionen
ranken) und verschiedene Waren (+ 0,203 Millionen Franken).
Abgesehen davon, daß die Erhöhung der Preise für die ver⸗ arbeiteten Rohstoffe, insbesondere für Baumwolle und Rohseide den von der Industrie erzielten Gewinn auf verhältnismäßig enge Grenzen beschränkt hat, ist die Befriedigung über die erzielten Re⸗ sultate durch den schwerwiegenden Umstand gemindert worden, da drei der wichtigsten Textilbranchen, Seidengewebe, Seidenbhänder un Maschinenstickerei während der letzten Monate des Jahres 1903 Verminderungen der Ausfuhr erlitten, die sich in der Folge zu wenigstens zeitweise schwer empfundenen Kalamitäten steigerten, welche gegenwärtig noch nicht ganz verwunden sind. Wie die Verhältnisse sich zur Zeit im einzelnen gestaltet haben, erhellt bis zu einem gewissen Grade aus der jüngst veröͤffentlichten Ein⸗ und Aus⸗ fuhrliste für das erste Halbjahr 1904. Nach Ausweis derselben be⸗ läuft sich die Einfuhr dieses Zeitraums auf 584 615 446 Franken
egenüber 567 980 225 Franken und die Ausfuhr auf 428 127 715
ranken gegenüber 429 494 370 Franken im Vorjahre. Es ergibt sich somit ein Einfubrüberschuß von 16 635 221 Franken und eine Ausfuhrabnahme von 1 366 655 Franken. Dabei ist zu beachten, daß die Einfuhrwerte für 1904 auf Grund der für 1903 geschätzten Ein⸗ heitswerte berechnet sind. Die Ausfuhr ist angegeben auf Grund der Deklarationen.
Daß der Wert der Schlachtvieheinfuhr diejenige des Vorjahrz um nahezu 2 Millionen Franken übertrifft, während die Ausfuhr von kondensierter Milch hinter derjenigen des Jahres 1902 um denselben Betrag zurückgeblieben ist, wird in landwirtschaftlichen beziehungsweise bauernbündlerischen Kreisen besonders peinlich empfunden. Von den auf die Ausfuhr angewiesenen großen Industrien des Landes scheinen die Uhrmacherei (+ 2 Millionen Franken gegen die ent⸗ sprechende veccgrig Periode), die Maschine nsabbrikation 8. 3 Millionen Franken) und die Schokoladenfabrikation am
esten gefahren zu sein.
Daß die schweizerische Aus fuhr nach Deutschland sich gegen diejenige des Vorjahres um 702762 Franken vermindert hat⸗ während die Exporte nach Oesterreich⸗Ungarn 8 1 ½ Millionen
ranken), nach Frankreich (+ 1 Million Franken) und Italien
+ 815 595 Franken) im Vorschreiten begriffen gewissen waren, hängt wesentlich mit der bereits oben erwähnten Abnahme der deutschen Nachfrage nach Hartkäse (— ¼ Million Franken), Schlachtvien (— † Million Franken) und frischem Obst 8 2 ¼ Millionen
ngünstigem Ausfalle der Obst⸗
te zusammen. Sieht man von Uhren, Seiden und Seidenstoffen ab, so ist die Liste der im Vorschreiten begriffen gewesenen schweize⸗ rischen Fabrikate keine ganz kurze gewesen, wenngleich die einzelnen Plusziffern bescheidene genannt werden müssen. Nach wie vor ist es dabei geblieben, daß die auf mehr als 222 Millionen Franken bezifferte schweizerische Ausfuhr nach Deutschland nahezu ein Viertel genau 22,75 %), des Gesamterports, umfaßt und daß sie diejenige der übrigen Nachbarländer (Desterreich⸗Ungarn = 5,42 %, Frankreich = 12,77 % und Italien = 5,82 %%) weit übertrifft. Aus der bereits erzielten Höhe dieser Ausfuhrziffer erklärt sich zugleich, daß das Wachstum derselben ein langsames, beziehungsweise schwankendes ist, eine Erscheinung, die auch rücksichtlich der deutschen Einfuhr in die Schweiz mehrfach sich hat beobachten lassen. 8 Einblicke in die inneren Verhältnisse der schweizerischen In⸗ dustrien des Jahres 1903 werden sich erst aus der Publikation des von dem Handels. und Industrie⸗Verein erstatteten Jahresberichts gewinnen lassen. Der für das vorige Halbjahr konstatierte Rückgang der Ausfuhr scheint übrigens zu bestätigen, daß die zu Eingang des Berichts des Zolldepartements ausgesprochene Verwahrung gegen eine optimistische Auffassung der im Jahre 1903 erzielten Resultate keine erberecaigte gewesen ist. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Züri
Finfuhr von Baumwollwaren über Varna im Jahre 1903.
Unter den Einfuhrwaren Varnas nehmen die Terxtilwaren den breitesten Raum ein. Das Varnaer Zollamt bewertete sie im Jahre 1899 mit 5,3, 1900 mit 3,9, 1901 mit 8,5, 1902 mit 9,5 und 1903 mit 10,9 Millionen Franken. Sie umfassen die Hälfte der Werte der gesamten Einfuhrartikel und sind von 5,3 Millionen 1899 auf an⸗ nähernd 11 Millionen Franken im Jahre 1903 gestiegen.
Garne. Von den Textilwaren sind an erster Stelle die Garne zu nennen. Sie werden seit geraumer Zeit für etwa zwei Millionen Franken jährlich gehandelt. Besonders groß ist die Nachfrage nach rohen Baumwollgarnen, englische Nr. 1 bis 30 mit zwei Fäden, die zwei Drittel der eingeführten Garne ausmachen und zum größten Teile aus Großbritannien eingeführt werden. Aber auch Italien sowie Spanien, Budapest und Belgien haben ganz beträchtliche Posten davon auf den Markt geworfen. Sie stellen aber nicht den ganzen Verbrauch an rohen Baumwollgarnen da, da Bulgarien in den Nummern 1 bis 14 selbst als Erzeuger in der bei Varna ge⸗ legenen, mit englischem Gelde arbeitenden Spinnerei „Prinz Boris“ auftritt, die ein Drittel des Bedarfs von ganz Bulgarien deckt. Die ausländischen Garne Nr. 1 bis 30 wurden im Jahre 1902 mit 1,1 Millionen Franken bewertet. Das Baumwollgarn findet bei der ausgedehnten, aber höchst einfachen Hausindustrie “ Von den Bauern werden daraus grobe, aber starke Tücher zum eigenen Gebrauche
ewebt. Das Garn wird auch von den primitiv eingerichteten Färbereien ezogen, wo es wiederum zu Hausindustriezwecken mehr oder weniger dauerhaft gefärbt wird. Als Spezialität ist noch das türkische Rot⸗ 88. zu nennen, das von der Schweiz, Oesterreich⸗Ungarn und Belgien zogen wird. Gebleichte und gefärbte Garne, englische Nr. 1 bis 30 mit zwei Fäden, wurden 1902 mit 0,5 Millionen Franken bewertet. Die gebleichten Garne kommen aus Großbritannien und Italien, ebenso die gefärbten, die aber auch von Deutschland und der Schweiz geliefert wurden. Auch die einheimischen Färbe⸗ reien hatten hierin große Fortschritte aufzuweisen. Roh⸗ arne über Nr. 30 fanden nur geringen Absatz; ein besseres rgebnis erzielten Garne mit mehreren Fäden. Strumpfgarne aus Baumwolle, die einen Absatz im Werte von mehr als 0,2 Millionen g erzielten, stellten in weißer Farbe Italien und Groß⸗ ritannien. farbige (besonders schwarze) nur Italien wegen der Billig⸗ keit. Bessere Strumpfgarne kommen aus Oesterreich; Deutschland konnte hierin noch nicht mit Erfolg auftreten. Nähzwirne stammen meistens aus Großbritannien, Oesterreich lieferte wenig, Italien machte darin diesen Ländern mit gewöhnlicher billiger Ware einen lohnenden Wettbewerb. Häkelzwirne zeigten britischen Ursprung; Deutschland versuchte sich darin, jedoch bisher mit mäßigem Nutzen.
Bedruckte Baumwollwaren. Nach den Garnen sind Haupt⸗ stapelartikel die bedruckten Baumwollwaren, welche 1902 im Werte von 1,8 Millionen Franken gehandelt wurden. In Baumwolltüchern, genannt indiennes oder prints, bot Großbritannien sowohl in Mustern als auch Qualitäten eine große Auswahl dar. Die Reich⸗ haltigkeit seiner Dessins wissen sich jedem Geschmack anzupassen und übertreffen alles, was hierin vom Kontinent geboten wird. Bis zum vorigen Jahre gelang es zwar Italien, ein gedrucktes, kreuz⸗ stabiges Gewebe in reger Nachfrage zu erhalten, doch ist dasselbe schon wieder mehr oder weniger aus der Mode gekommen. In der letzten Saison tauchte ein holländisches Erzeugnis auf, das guten Anklang fand und in großen Posten verkauft wurde. Bedruckte Baumwollwaren lieferte auch Deutschland neben Holland. Italien machte das Geschäft in minderen Qualitäten, Deutschland und Holland in besseren, wobei Holland billiger war. Britische
archente werden wegen ihrer unechten Farben immer mehr vom Markte verdrängt, obgleich sie sich in den Preisen den italienischen nähern. Barchente als Winterartikel bekommen durch Rauhung auf beiden Seiten ein samtartiges Aussehen und finden unter dem Namen „velours“ guten Absatz. Der Handel hierin liegt vorzugs⸗ weise in den Händen Italiens; andere Herkünfte, auch deutsche, treten weniger hervor. Diese „velours“ haben ein früher vor⸗ herrschendes deutsches Erzeugnis, die beiderseitig bedruckten Hemden⸗ flanelle, in den Hintergrund gedrängt, ja teilweise vorteilhaft ersetzt. Die sogenannten „Jasmas“, ehemals ausschließlich schweizerische Fabrikate, haben sich zu einem einheimischen Industrieartikel auf⸗ geschwungen. Ihre Erzeugung durch Handdruck besorgen Armenier; das einheimische „Jasma“ hat sich, wenn auch seinem Druck die Sauberkeit abgeht und seine Entstehungsart primitivster Natur ist, trotzdem Bahn gebrochen und ist gut eingeführt.
Rohbaumwolle und Baumwollenabfälle lieferten Groß⸗ britannien, die Türkei, die Vereinigten Staaten, Italien, Tien Segß Ungarn, Deutschland. Die Haupteinfuhr besorgten Großbritannien und die Türkei, welche beide zusammen für mehr als eine Million srenen davon einführten, während der ganze Handel im Jahre 1902 ür Rohbaumwolle nur 1,03 Millionen Franken aufwies.
Baumwollgewebe werden im durchschnittlichen Werte von zwei Millionen Franken auf den Markt geworfen. Gebleichte und gefärbte grobe Baumwollgewebe erzielten 1902 0,8 Millionen Franken, rohe ungefärbte grobe Baumwollgewebe 0,6, feine Baumwollgewebe, Frinter 0,3, gefärbte Gazen, Musseline ebenfalls 0,3 Millionen
2
Franken. Großbritannien sicherte sich davon in gebleichten und ge⸗ ärbten groben Baumwollgeweben einen Einfuhrwert von 1,3 Millionen Franken, in rohen ungefärbten Baumwollgeweben einen Wert von 1 Million, in feinen gebleichten Baumwollgeweben einen Wert von 0,8 Millionen Franken. Oesterreich⸗Ungarns Einfuhr bezifferte sich bei den gebleichten und gefärbten Baumwollgeweben auf 0,1 Million und bei den feinen selesihn Baumwollgeweben, Gazen, Musselinen ebenfalls auf 0,1 Mi F Deutschland machte bei groben, gebleichten und gefärbten Baumwollgeweben einen erfolgreichen Wett⸗ ewerb und erreichte dieselben Werte wie die österreichische Provenienz. Auch Italien konnte hierin Erfolge erzielen, die der deutschen Einfuhr in rohen ungefärbten groben Baumwollgeweben die Wage hielten; es zeichnete sich fernerhin in feinen Baumwollgeweben, Gazen, Musselinen aus, stand aber hierin hinter Oesterreich⸗Ungarn zurück. Frankreich blieb auf diesem Gebiet untätig, ebenso Belgien, die Türkei und andere. Maßgebend und vorherrschend blieb nach wie vor unbe⸗ stritten Großbritannien.
Baumwollene Schals wurden 1902 für 73 000 Franken eingeführt; hierbei traten Oesterreich⸗Ungarn, Großbritannien, Deutsch⸗ land, Rumänien, die Türkei und die Schweiz in Wettbewerb, wobei Deutschland und auch Italien besondere Erfolge erzielten. Eine besondere Spezialität Deutschlands waren baumwollene Halstücher und Handschuhe.
Baumwollene weiße und farbige Sommerbettdecken se te Großbritannien, das schwere Ware zu billigen Preisen erzeugt, mit
sewinn ab. Die deutsche Ware wird trotz besserer Beschaffenheit zu
“ ““
leicht befunden. Diese Artikel hatten eine starke Nachfrage, doch nur in den minderen billigen Qualitäten, wie sie die Engländer erzeugen.
Baumwollene Tischdecken und Wandteppiche in den verschiedensten Mustern stellte Großbritannien in billigen Preislagen. Die deutsche Ware ist schöner, jedoch für bulgarische Verhältnisse zu teuer.
Baumwollene, auch wollene Socken, Strümpfe sind 1903 vorwiegend aus Deutschland (Chemnitz) bezogen worden. Oesterreich⸗Ungarn wußte in besseren baumwollenen Strümpfen (Wien, Asch) Geschäfte zu machen. Italien strengte sich nicht ohne Nutzen an, ganz billige, für die niedere Klasse bestimmte Strümpfe (ritorto) auf den Markt zu bringen; ihr Verkaufspreis war 1,50 Frank pro Dutzend en gros.
Baumwollene Trikotwaren, besonders baumwollene Tiikot⸗ hemden, Kinderkleider, Joppen setzte in billigen Preislagen haupt⸗ sächlich Italien ab. Die bessere Ware fand wenig Absatz und kam aus Deutschland und Oesterreich.
Baumwollene Bettücher, Handtücher, Servietten, Taschentücher sind bedeutende Artikel, an deren Lieferung Groß⸗ britannien, Oesterreich⸗Ungarn, Deutschland, Italien, Frankreich be⸗ teiligt sind. Sie erzielten 1902 Einfuhrwerte von 124 000 Franken.
„Baumwollene Spictzen, Borten, Stickereien sind britischen, österreichischen, deutschen, französischen und schweizerischen Ursprungs. In Spitzen ist besonders Großbritannien und Oesterreich stark, weniger Deutschland und Frankreich. Stickereien sind ein Hauptartikel der Schweiz. Diese Waren bewerteten sich 1902 auf
.35 000 Franken.
Bei den baumwollenen Posamenterien, Knöpfen und Schnüren fanden österreichische, deutsche und auch italienische Er⸗ zeugnisse schlanken Absatz und erzielten hohe Werte. „Beaumwollene Kleiderstoffe. Mindere billigere Waren stammen aus Bradford, bessere aus Belgien und Deutschland; in diesen ist auch die einheimische Gabrovaͤer und Slivpnaer Industrie tätig und machte bei guten Fortschritten ein nicht unbedeutendes Ge⸗ schäft. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Varna.)
Norwegen und Belgien.
Kündigung des Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages. Die norwegische Regierung hat den zwischen Norwegen und Belgien am 11. Juni 1895 abgeschlossenen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag am 14. Oktober d. J. gekündigt. Der Vertrag wird am 15. Oktober 1905 außer Kraft treten. Gleichzeitig hat die norwegische Regierung den Wunsch ausgesprochen, mit Belgien zum Abschluß eines neuen Handelsvertrages in Unterhandlungen zu treten. (Moniteur Belge.)
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Die cuͤbanische Induftrie befindet sich erst in den Kinderschuhen, sodaß fast alle Manufakturwaren von außerhalb bezogen werden müssen. Bisher befaßt sie sich fast ausschließlich mit der Ver⸗ arbeitung der zwei Stapelartikel Zucker und Tabak. Scheidet man nun die Zuckerfabriken, Brennereien und die Zigarrenfabriken aus so⸗ wie auch Gaswerke, Elektrizitätswerke, Eiswerke, Zeitungsdruckereien und ähnliche Anlagen, die als Konkurrenz der Einfuhr nicht in Be⸗ tracht kommen, so bleiben folgende Fabriken übrig:
Zwei Bierbrauereien bei Havanna, die nahezu zwei Drittel des Bedarfs der Insel liefern, eine Papierfabrik bei Havanna, zwei Schuhwarenfabriken in Havanna und Matanzas, Seifenfabriken, die etwa dreiviertel des heimischen Bedarfs befriedigen, sechs Zündholz⸗ fabriken, verschiedene Schokoladenfabriken in Havanna (in beiden Ar⸗ tikeln ist der Bedarf durch das heimische Gewerbe fast ganz gedeckt), eine Zementfabrik bei Havanna, eine Petroleumraffinerie sowie eine große Seilerei und einige Gerbereien. Im Lande hergestellt werden schließlich auch Mehl, Cakes, Ziegel, Lithographien, Drucksachen, künstliche Mineralwasser, Parfümerien, Bretter, Zigarrenkisten, Möbel, einfache Musikinstrumente und Hüte.
Es fehlen also in der Liste vor allem die Metall⸗ und Textil⸗ industrien, die in jedem Industrielande das eigentliche Rückgrat der
ewerblichen Tätigkeit bilden. Es fehlt die Glasindustrie, die Her⸗ stellung von besseren Tonwaren, von Leder⸗ und Gummiwaren, feineren Holzwaren, von chemischen Produkten und Farbwaren, die Maschinenindustrie und ebenso größtenteils das Mühlengewerbe und die sonstige Lebensmittelindustrie. Alle die eben aufgeführten Waren, die in Cuba überhaupt nicht hergestellt werden, sowie der größere Teil der oben erwähnten, in denen die cubanische Industrie nur teilweise den Bedarf deckt, müsser von auswärts eingeführt werden. (Nach einem Bericht der Kaiserlichen Ministerresidentur in Havanna.)
“ Panama. “
Einführung einer neuen Währung. Durch das Gesetz Nr. 84 vom 28. Juni d. J. ist als Einheitsmünze der Republik der „Balboa“, eine Goldmünze von 1,672 Gramm Gewicht und 0,900 Feingehalt, eingeführt. Der Golddollar der Vereinigten Staaten soll gesetzlichen Kurs in der Republik haben.
Sollte die Exekutivgewalt die Prägung dieser Münze beschließen, so kann sie dieselbe in Stücken von 1, 2 ½⅛, 5, 10 und 20 Balboas ausführen.
Die Silbermünzen sollen eine Legierung von ²00½0ο Silber und 100/⁄1000 Kupfer haben. 1
Benennung, Gewichte, Durchmesser und relativer Wert der Silbermünzen sollen, wie folgt, sein:
Der Peso .. Gewicht 25 g, gleichwertig mit *1% Balboa, „ halbe Peso 12 ½1. “
„ fünftel eso u 8 8 10/100 8
„ zehntel Peso. 2 ½, 1ö““
„ zwanzigstel Peso “
Folglich werden zwei Pesos Silber gleichwertig sein mit einem Balboa (der Münzeinheit). 1
Die einheimischen Silbermünzen sollen bei allen Geschäften gesetz⸗ lichen Kurs zu ihrem Nominalwert haben.
Um die Einziehung des jetzt in der Republik umlaufenden Silber⸗ geldes zu bewerkstelligen, ist die Exekutivgewalt ermächtigt worden, die henge von drei Millionen Pesos prägen und in Kurs setzen zu lassen.
Um die Parität der gesetzlichen Kurs habenden Silbermünzen mit den Goldmünzen zu garantieren, soll in einem Bankinstitut der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika eine Summe Goldes hinterlegt werden gleichwertig mit 15 % der Silberausgabe. “
Konkurse im Auslande.
Die Societatea cooperativà „Romänia“ in Bukarest, Bulevardul Carol 5, hat bei dem Tribunal Ilfov um Bewilligung eines Moratoriums nachgesucht. Das Tribunal hat eine “ auf den 28. Oktober/10. November d. J. ein⸗
erufen.
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Zwangsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des Herm. Hilgen⸗ feldschen Grundstücks Danziger Straße 92, Fefgehober.
Beim Koͤniglichen Amtsgericht I Berlin stand das Grundstück Wrangelstraße 83, dem Ingenieur Otto Seele ge⸗ hörig, zur Versteigerung. 12,77 a. Nutzungswert 22 120 ℳ Mit dem Gebot⸗von 18 000 ℳ bar und 390 000 ℳ Hypotheken blieb Kaufmann Franz George, Frankfurter Chaussee 145/146, Meist⸗
bietender. — Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin: In
Friedrichsfelde, dem Kaufmann Rud. Jarisch in Friedrichshagen und dem Maurermeister Heinr. Bernsdorf in Fürstenwalde degac.
11,16 a. Nutzungswert 3300 ℳ Mit dem Gebot von 43 100 ℳ blieb Zimmermeister Fritz Reuter in Wilmersdorf, Wilhelmsaue 34, Meistbietender. — Holbeinstraße 6338 in Groß⸗Lichterfelde, dem A. G. Hinze gehörig. 9,34 a. Nutzungswert 3010 ℳ Mit dem Gebot von 13 000 ℳ bar und 45 000 ℳ Hypotheken blieb Techniker Osk. Haack in Wiesbaden Meistbietender. — In Sachen W. Stendel in Dt.⸗Wilmersdorf, Binger Straße 89, wurde das
Verfahren eingestellt. “ 8
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 1 an der Ruhr und in Oberschlesien. In Oberschlesien sind am 31. v. M. gestellt 6652, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Die Allgemeine Berliner Omnibus⸗A.⸗G. vereinnahmte im Oktober 502 893 ℳ (+ 97 653 ℳ). b — Vom rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt berichtet die „Kölnische Zeitung“: Der Roheisenmarkt ist seit einigen Wochen be⸗ trächtlich lebhafter geworden; es macht sich daselbst die bessere Stimmung auf dem Weltmarkt geltend. Die Verkaufstätigkeit war so stark wie seit langen Monaten nicht, es sind sowohl in Puddel⸗ als in Stahl⸗ eisen sowie Gießereieisen Zusatzmengen, bis Jahresschluß zu liefern, hereingekommen. Der Versand ist stärker geworden, wenn er auch für die reinen Hochofenwerke immer noch weit von einer normalen Beschäftigung entfernt ist. Für das nächste Jahr ist in Gießereieisen zu den bisherigen Abschlüssen ziemlich zugekauft worden; man sucht in erster Linie das englische Eisen dem Lande fern zu halten, in zweiter Linie direkt auszuführen, was bei der heutigen Preislage aber nur in ganz beschränktem Maße möglich ist. Für gewöhnliches Spiegeleisen liegt festländische Ausfuhrnachfrage vor, für höherprozentiges solche fůr England und Amerika; die gebotenen Preise erscheinen aber vorder⸗ hand noch unzulänglich. Die heimischen Sätze sind unverändert mit 67 — 68 ℳ für 10/12er Spiegeleisen, 56 ℳ Qualitäts⸗Puddel⸗ eisen, Stahleisen 58 ℳ ab Siegen, Thomaseisen frei verbrauchendem westfälischen Werk 57,50 — 58 ℳ, Gießereieisen I und Hämatit 66 — 67 ℳ, Gießereieisen III 64 — 65 ℳ ab Westfalen, Luxemburger Puddeleisen 45 ℳ, Thomaseisen ohne Mangan 46 ℳ, Thomaseisen mit Mangan 49 ℳ, Gießereieisen III 52 ℳ ab Luxemburger Hütten für Selbstverbraucher; es muß aber auch da in manchen Fällen den besonderen Verhältnissen Rechnung getragen werden. Schrot bleibt reich⸗ lich angeboten, es sind an manchen Stellen beträchtliche Vorräte ange⸗ sammelt; die Preise sind langsam im Weichen. Man fordert für schweren Gußbruch 57 — 58 ℳ, Schmelzeisen 39 - 40 ℳ, Ia Kernschrot 50 bis 52 ℳ, Eisenbahnoberbau⸗ und Werkstättenschrot 53 — 54 ℳ, je nach Sorte, frische schwere Abfälle 56 — 57 ℳ, Schweißeisen⸗Kernschrot 55 — 56 ℳ, alte Eisenschienen 71—72 ℳ, alles frei verbrauchendem Werk im Hertzen des Bezirks. Für Halbzeug hat der Inlandversand sich auf bemerkenswerter Höhe gehalten; für weiter hinaus hat der Verbrauch sich knapp gedeckt, es kommen daher noch fortlaufend Rest⸗ posten für Lieferung bis zum Jahresschluß herein. Das Auslands⸗ geschäft ist lebhafter geworden, zu den schon früher etwas verstärkten Abschlüssen sind weitere nicht unbeträchtliche Posten hinzu⸗ gekommen. Der Druck von Amerika auf den englischen Markt ist weniger scharf, die zuletzt erzielten Preise sind um 1 — 1,50 ℳ höher als vordem. Es kosten Thomas⸗Rohblöcke und schwere Brammen 77,50 ℳ, vorgewalzte Blöcke 82,50 ℳ, Knüppel 90 ℳ, Platinen in den gewöhnlichen Abmessungen 92,50 ℳ, Siemens⸗ Martinware 5 ℳ mehr. In härterem Material liegt gleichfalls mehr Arbeit vor, der Abruf ist teilweise dringend und die Ver⸗ ladungen sind stärker als vorher; gewöhnliche harte Bessemer⸗Knüppel für Werkzeuge kosten nach wie vor 120 — 122,50 ℳ, böhere Härte⸗ grade entsprechend mehr. In Luppen hatten Luxemburger Sorten wieder einiges Geschäft mit 79—80 frei ver⸗ brauchendem Werk, in den andern geht sehr wenig um die Käufer können die reise nicht anlegen, die Hütten ihrerseits angesichts der Sätze für Roheisen aber auch nicht billiger abgeben. Für gewöhnliche westfälische werden 83 — 84 ℳ gefordert, Qualitätsluppen 90 — 91 ℳ, Siegener geschmiedete und gewalzte 92 — 96 ℳ ab dort. Das Stabeisengeschäft ist zerfahren, die Neigung zum Kaufen ist im allgemeinen gering. Dabei sind die Preise sehr unregelmäßig. Von verschiedenen Seiten wird und leichteres Formeisen in Flußeisen für alsbaldige Lieferung bis zu 105 ℳ herunter verkauft, andere Werke halten auf 107,50 ℳ, bei Martinware und sorgfältiger Walzung auch noch etwas höher. Die Beschäftigung ist natürlich unter solchen Umständen un⸗ greich an vielen Stellen lebt man von der Hand in den Mund. Zur Ausfuhr ist ziemlich Arbeit zu haben, aber nur zu Preisen unter 100 ℳ frei Seehafen, wobei die reinen Walzwerke trotz der Ausfuhrvergütung nicht mitkönnen. Für Schweißeisen haben ungeachtet der inzwischen vergrößerten Spannung gegenüber Flußeisen die Sätze auf der bisherigen Höhe von 125 ℳ für Handels⸗ qualität, 135 ℳ für Nieteisen frei Bezugsort im engeren Bezirk ge⸗ halten werden können. Die Gesamtbeschäftigung ist unzureichend. Auch in Bandeisen ist die Beschäftigung sehr ungleichmäßig; die gemischten Werke holen sich die Hauptarbeitsmengen sowohl im In⸗ land als bei der Ausfuhr, wo namentlich dünnere Sorten gehen. Die Inlandsrichtpreise von 122,50 ℳ sind gänzlich nominell; man muß bis auf 115 ℳ zurückgehen, um Arbeit zu bekommen. In Streifen reicht die Beschäftigung auch nicht zu, hält sich aber auf der zuletzt erreichten Höhe. Die an sich schon ganz unzureichenden Sätze haben für Gasrohreisen um 3 ℳ ermäßigt werden müssen. Es kosten danach Siederohrstreifen in Flußeisen 117 —122 ℳ je nach Breite, Gasrohreisen 125 — 128 ℳ Grundpreis, Siederohrstreifen 2. Sorte für günstigste Breiten 150 ℳ, 1. Sorte ebenso 160 ℳ In Trägern war der Absatz recht gut. Das Geschäft hat sich in den mit dem Handel fest geregelten Bahnen bewegt, wird aber jetzt naturgemäß stiller; auch die Verladungen lassen nach. Die Inlandpreise sind unverändert.
ℳ
„Zur Aussuhr haben weitere, nicht unbeträchtliche Arbeitsmengen genommen
werden können, entsprechend den mit dem festländischen ettbewerb festgesetzten Preisen. Ab Westfalen bleiben zur Lieferung an Selbst⸗ verbraucher bei günstiger Frachtlage für Träger und schweres Baueisen 112,50 — 115 ℳ, für größere Entfernungen entsprechend weniger. Kon⸗ struktionseisen geht in letzter Stärke, die Preise haben aber, Stabeisen folgend, etwas nachgegeben. Abgesehen von besonderen Fällen, wie ungünstiger Frachtlage und Ausfuhr der fertigen Konstruktionen, kostet Universaleisen und Konstruktionseisen in Flußeisen 110 — 112,50 ℳ für die gewöhnlich vorkommenden Ausführungen. In Grobblechen haben die Verhältnisse des Verbandes sich durch Ausschalten des letzten außenstehenden Werkes weiter gefestigt. Das Geschäft in Kesselblech hat, der Jahreszeit entsprechend, wieder nachgelassen, Kon⸗ struktionsbleche gehen verhältnismäßi besser, auch in Schiffs⸗ blechen sind einige Posten hereingekommen, die Mengen aber ganz unzureichend und die Preise vom Ausland scharf bestritten. Von der Ausfuhr kommt seit kurzem wieder einige Nachfrage, die Preis⸗ verhaͤltnisse sind aber sehr schwierig, die ausgeführten Mengen in letzter Zeit geringer. Im Inland sind die Richtsätze von 150 ℳ für Fluß⸗ eisenkesselblech, 12D0 ℳ für gewöhnliche ohne Abnahmebedingungen, 125 ℳ mit solchen, unverändert; sie werden aber namentlich für Kesselblech durch die besonderen Verhältnisse im Verband durch⸗ brochen. Für Feinblech steht das Geschäft unter dem Druck der andauernden Ungewißheit über das weitere Bestehen des Verbandes. Die Inlandpreise sind unverändert mit 121 ℳ Grundpreis für dünnere Sorten, 115 ℳ für dickere ab Thale, die Händler haben darauf Rabatte bis zu 3 ℳ Der Drabtmarkt zeigte kürzlich mehr Leben, verhältnismäßig am wenigsten jedoch in Walzdraht, wo die Verbraucher sich durchweg bis Jahresschluß gedeckt haben und zur Ausfuhr mit etwa 105 ℳ auch nicht viel zu haben ist. Der Gesamtabsatz ist indes so, daß eine Einschränkung nicht nötig ist. Es kostet hier unverändert gewöhnlicher Flußeisenwalzdraht 120 bis 122,50 ℳ je nach dem Umfang des Geschäfts, gewöhnlicher gezogener Flußeisendraht 132,50 — 137,50 ℳ Grundpreis, gezogener Puddel⸗ draht 157,50 — 160 ℳ, Stifte im Mittel 160 — 165 ℳ Grundpreis, je nach dem Absatzgebiet. Die Verbandsverhandlungen im Draht⸗