Beschlusses der Werke des Stahlverbands, nicht mehr unter 108 ℳ Frachtgrundlage Oberhausen zu verkaufen. Die Folge war, daß der Handel zunächst zu den bisherigen Sätzen noch zuzugreifen suchte, was aber nur möglich war, soweit noch bindende Angebote liefen. Es sind noch eine große Anzahl Geschäfte zu den neuen Preisen ab⸗ geschlossen worden, insbesondere auch von den reinen Walzwerken, die zu den vorherigen Sätzen zur Preisabgabe sich nicht hatten ent⸗ schließen können. Die Beschäftigung der Werke ist verschieden, je nach der befolgten Preispolitik; es kommt aber auch noch fortlaufend kurzfristige Arbeit herein. Zur Ausfuhr gehen dauernd nicht unerheb⸗ liche Mengen zu Preisen, die sich immer noch unter 100 ℳ frei See⸗ hafen bewegen. Im Lande kosten Stabeisen und leichteres Formeisen in Flußeisen 108 — 110 ℳ, beliebtere Sorten Martinware 112,50 ℳ Die Frachtgrundlage Oberhausen schafft für das Herz des Be⸗ zirks nach den meisten Versendungsgebieten einen etwas höheren Preis als 108 ℳ In Schweißeisen kauft nur der Verbrauch, und zwar vorwiegend bessere Sorten. Die Beschäftigung ist im Rahmen der überhaupt verringerten Erzeugung ziemlich genügend; die Preise sind unverändert mit 125 ℳ für Handelsqualität frei Verbrauchsort im inneren Bezirk, 135 ℳ für Nieteisen. In Bandeisen hat die Erhöhung für Stabeisen gleichfalls eine sehr lebhafte Kauf⸗ bewegung hervorgebracht, die Preise konnten aber von dem schlechten Stand nur ganz langsam aufgebessert werden. Jetzt hält man mindestens auf 120 ℳ für Flußbandeisen, ohne daß dazu stark ge⸗ kauft wird. Zur Ausfuhr sind vorwiegend die dünnen Sorten gefragt mit verhältnismäßig auch sehr unlohnenden Preisen. Für Streifen hat sich die Beschäftigung nicht gebessert; eine Aenderung der un⸗ lohnenden Preisverhältnisse ist angesichts der ungewissen Lage der Vereinigung für gewalzte Röhren nicht zu erwarten. Es kosten demgemäß Siederohrstreifen in Flußeisen 117 — 122 ℳ je nach Breite, Gasrohreisen 125 — 128 ℳ Grundpreis, Siederohrstreifen 2. Sorte für günstige Breiten 150 ℳ, 1. Sorte ebenso 160 ℳ Bei den Röhrenwalzwerken gelten die Kaufpreise der Vereinigung bis zum Jahresschluß, es werden aber nur beschränkte Mengen herausgegeben. Neues Geschäft kommt nur im Rahmen des sofortigen Bedarfs herein. Der Arbeitsstand in Gasröhren ist mit Unterstützung der zur Ausfuhr genommenen Mengen verhältnismäßig nicht schlecht, die Beschäftigung in Siederöhren hält sich auf letzter Höhe. Das Trägergeschäft hat eine weitere wesentliche Unterstützung durch den kürzlichen Zusammen⸗ schluß der maßgebenden festländischen Erzeuger erfahren. Das Geschäft entwickelt sich in regelmäßiger Weise. Die Preise sind auf 85 ℳ frei Antwerpen für Posten von über 1000 t festgesetzt, kleinere kosten entsprechend mehr; der Eingang von Aufträgen ist für die Jahres⸗ zeit recht zufriedenstelled. Ebenso liegt das Inlandgeschäft. Ab Westfalen bleiben für Lieferung an Selbstverbraucher (die Händler haben darauf die entsprechenden Rabatte) bei ünstiger Frachtlage für Träger und schweres Baueisen 112,50 is 115 ℳ, für größere Entfernungen entsprechend weniger. In Konstruktionseisen ist durchweg genügend zu tun; die Preise schließen sich vielfach denen von Stabeisen an und hängen auch wesentlich von der Frachtlage ab, daneben wird der Fall der Ausfuhr der fertigen Konstruktionen berücksichtigt. Abgesehen davon bleiben für Universaleisen und Konstruktionseisen in Flußeisen 110 — 112,50 ℳ, für die gewöhnlich vorkommenden Ausführungsüberschreibungen unter Ausschluß der Ueberpreise. Im Grobblechgeschäft kommen weit⸗ sichtigere Entschlüsse angesichts der Lage des Verbandes nicht vor, doch schließt der Verbrauch teilweise für die unter Umständen ver⸗ handlose sei schon ab, da man die Ware nötig hat. Größere Aufträge sind im Schiffsbau hereingekommen; ebenso ist in Kon⸗ struktionsblechen ziemlich zu tun. Kesselware liegt der Jahreszeit entsprechend still, abgesehen von besonderen eiligen Bestellungen für Schiffskessel. Auf dem Ausfuhrmarkt ist wieder mehr Arbeit zu haben auch zu etwas aufgebesserten Preisen gegen den sehr unlohnenden früheren Stand. Im Inland gehen die Richtsätze etwas schärfer durch mit 150 ℳ für Flußeisenkesselblech, 120 ℳ für gewöhnliche ohne Ab⸗ nahmebedingungen, 125 ℳ mit diesen. Für Feinblech liegen die Verhältnisse ähnlich, der Verband verkauft nur für kürzeste Fristen und nur beschränkte Mengen. Im Auslandgeschäft ist im allgemeinen mehr Nachfrage, die Preisverhältnisse sind aber fortdauernd sehr schwierig, namentlich infolge belgischen Wettbewerbs, der auf billigem deutschen Halbzeug beruht. Die Inlandpreise bleiben auf 121 ℳ Grundpreis für dünnere Sorten, 115 ℳ für dickere ab Thale, worauf die Händlerrabatte gelten. Weißbleich ist in lebhafter Nachfrage bei an⸗ ziehenden Preisen. Der Drahtmarkt hat 8 im ganzen weiter belebt, steht aber im übrigen unter dem Zeichen der Verbandserneuerung. Verhältnismäßig geringer ist das Geschäft in Walzdraht; die Inland⸗ preise für Lieferung nach Jahresschluß sind auch noch erst festzusetzen. In gezogenen Drähten ist das Geschäft lebhaft. Es werden vereinzelt auch bessere Preise erzielt, manche Sorten sind aber außer jedem Ver⸗ hältnis gedrückt. Auch in Flechtdrähten und Geflechten hat die Lage sich befestigt. Das Stiftengeschäft im Ausland hat sich weiter günstig entwickelt; für das Inland werden die Stiftpreise in diesen Tagen zur Lieferung nach Jahresschluß festgesetzt. Vorderhand stehen demnach die Preise auf 120 — 122,50 ℳ für gewöhnlichen Flußeisenwalzdraht je nach Umfang des Geschäfts, vekhs h. gezogener Flußeisendraht kostet 132,50 — 137,50 ℳ Grundpreis, gezogener Puddeldraht 157,50 bis 160 ℳ, Stifte im Mittel 160 — 165 ℳ Grundpreis je nach Absatzgebiet. In schwerem Eisenbahnmaterial können die Werke infolge der starken Zuteilungen der Staatsbahn ihren Betrieb ent⸗ sprechend einrichten; daneben besteht ein gewisses Ausfuhr⸗ geschäft, größere Posten sind noch Gegenstand der Unterhandlung. S leichtere Gestänge liegt vechältnismäßig mehr Arbeit vor. Im nland kosten Grubenschienen je nach der Größe der Be⸗ stellung 106 — 110 ℳ, schwere Schienen für Kleinbahnen nicht unter 120 ℳ, Rillenschienen für Straßenbahnen 130 — 135 ℳ Die Beschäftigung im Maschinenbau ist verschiedentlich besser geworden, die Preislage ist durchweg unbefriedigend. Etwas besser sind im all⸗ emeinen die Gießereien daran, sie können teilweise noch eine mäßige Preiserböhung durchsetzen. In Gußröhren war gegen das Vorjahr die Gesamtarbeit größer, der Abruf ist für die Jahreszeit doch leidlich. Die vorbereitenden Geschäfte für das nächste Jahr zeigen sich in nicht unbefriedigender Zahl, die sehr mäßig erhöhten Preise sind un⸗ verändert.
— In der vorgestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Aktien⸗Gesellschaft für Anilinfabrikation wurde, laut Meldung des „W. T. B.“, der Antrag der Verwaltung, eine 50 jährige, mit dem 1. Januar 1905 beginnende Interessen⸗ gemeinschaft mit der Badischen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik und den Farben⸗Fabriken vormals Friedrich Bayer u. Co. zu schließen, einstimmig angenommen. Auf eine Anfrage eines Aktionärs über die Aussichten des laufenden Geschäftsjahres wurde seitens der Verwaltung erwidert, daß der Geschäftsgang ein recht befriedigender sei trotz der Schädigung durch den russisch⸗ japanischen Krieg und daß man hoffe, für das laufende Geschäftsjahr eine höhere Dividende verteilen zu können. — Ferner meldet hierzu „W. T. B.“ aus Mannheim: Die vorgestrige außerordentliche Generalversammlung der Badischen Anilin⸗ und Soda⸗ fabriken genehmigte nach Verlesung einer eingehenden Begrün⸗ dung den Eintritt der Aktiengesellschaft für Anilin⸗Fabrikation in Berlin⸗Treptow in die mit den Farbenfabriken vorm. Bayer u. Co. in Elberfeld geschlossene Interessengemeinschaft. Ein in der Ge⸗ neralversammlung ausgegebenes Communiqué teilt mit, daß die Badische Gesellschaft ihre selbständige Organisation behält und Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit handelt. Als gemeinsames
Organ der Gesellschaften wird ein Delegationsrat gebildet, dem alle
wichtige Geschäfte berührende Fragen vorzulegen sind. Die Zu⸗ scheehn der Elberfelder Gefellscaft wurde der Versammlung mit⸗ eteilt.
8 — Der Stahlwerksverband faßte, laut Meldung des „W. T. B.“, in seiner letzten Beiratssitzung vom 1. d. M. den Be⸗ schluß, an den bisherigen Halbzeugpreisen auch für die nächste Zeit festzuhalten. wurde, nach einer weiteren Meldung des „W
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der Beiratssitzung ausgeführt, daß die Nachfrage nach Halbzeug 1 3 nd! stroh 5,00 ℳ; 4,32 ℳ — Heu 9,50 ℳ; 7,50 ℳ — Erbsen, gelbe,
auf dem inländischen Markt eine erfreuliche Zunahme
Zur Begründung dieses Beschlusses F. T. B in Sorte*) 16,40 ℳ; 15,60 ℳ — Hafer, Mittelsorte*) 15,50 ℳ;
damit eine erhöhte Aufnahmefähigkeit der Halbzeugverbraucher zeige. Im Auslandgeschäft kafnsbe ss der letzten Zeit etwas bessere Preise erzielt werden; es sei begründete Aussicht vorhanden, daß auch für die nächste Zeit die Absatzverhältnisse nach dem Auslande ein freundliches Bild zeigen und böer Preise erzielt werden, als in den letzten Monaten. Mit der Befestigung der Marktlage verstärkt sich ferner die Hoffnung, die Syndizierung der Produkte B mit größerer Aussicht auf Erfolg ihrem Ziel entgegenzuführen und die im allseitigen Interesse liegende höhere Spannung zwischen den Preisen der Halb⸗ fabrikate und Fertigfabrikate bei gleichzeitiger Minderung der Unter⸗ schiede zwischen Auslands⸗ und Inlandspreisen zu ermöglichen. Eine Herabsetzung der Halbzeugpreise würde nur zur Folge haben, das Weiterbestehen und die Wirkung der kürzlich getroffenen Vereinbarung über die Stabeisenpreise in Frage zu stellen. “
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Canadischen Pacificbahn in der vergangenen Woche 1 381 000 Dollars (223 000 Dollars mehr als i. V.). — Die Ein⸗ nahmen der Italienischen Mittelmeerbahn betrugen in der dritten Novemberdekade im Hauptnetz mehr 105 324 Lire, im Er⸗ gänzungsnetz mehr 4860 Lire, zusammen mehr 110 184 Lirer.
Budapest, 3. Dezember. (W. T. B.) In der Direktions⸗ sitzung der ungarischen allgemeinen Kreditbank wurde be⸗ schlossen, in der außerordentlichen Generalversammlung am 5. Januar n. J. den Antrag auf Ausgabe von 25 000 Aktien behufs Erhöhung des Aktienkaxpitals um 10 Millionen Kronen zu stellen. Jeder alte Aktionär erhält auf 17 Aktien 5 neue zu dem Kurse, welchen die Generalversammlung bestimmen wird. In der Direktionssitzung wurde zugleich beschlossen, im ganzen Lande Filialen zu errichten. Vorläufig ist die Errichtung von 10 Filialen in Aussicht genommen.
New Pork, 3. Dezember. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 10 340 000 Doll. gegen 9 960 000 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 310 000 Doll. gegen 2 970 000 Doll. in der Vorwoche.
New York, 3. Dezember. (W. T. B.) Die Goldausfuhr in der vergangenen Woche betrug 1 948 000 Dollars nach Cuba und 6000 Dollars nach anderen Ländern; die Silberausfuhr betrug 338 000 Dollars. Eingeführt wurden in derselben Zeit 618 000 Dollars Gold und 9000 Dollars Silber.
Wien, 3. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Bank vom 30. November (in Kronen). Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 23. November: Notenumlauf 1 673 592 000 (Zun. 27 745 000), Silberkurant 291 362 000 (Zun. 721 000), Goldbarren 1 168 277 000 (Abn. 4 784 000), in Gold zahlb. Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 439 516 000 (Zun. 27 986 000), Lombard 45 276 000 (Zun. 977 000), Hypotheken⸗ darlehne 289 782 000 (Abn. 369 000), fandbriefe im Umlauf 289 057 000 (Zun. 451 000), steuerfreie Notenreserve 243 313 000 (Abn. 31 805 000).
ö.
8 Kursberichte von den Fondsmärkten.
Hamburg, 3. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 81,00 Br., 80,50 Gd.
Wien, 5. Dezember, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,05, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. per ult. 100,20, Ungar. 4 % Goldrente 118,90, Unger. 4 % Rente in Kr.⸗W. 98,15, Türkische Lose per M. d. M. 133,75, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 655,25, Südbahn⸗ gesellschaft 89,25, Wiener Bankverein 549,50, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 680,50, Kreditbank, Ung. allg. 809,00, Länderbank 453,50, Brüxer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 495,50, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,52.
London, 3. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¾ % Eg. Kons. 88 ⁄6, Platzdiskont 3, Silber 277⁄1s.
Paris, 3. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 98,77, Suezkanalaktien 4540. 2
Madrid, 4. Dezember. (W. T. B.) Wechsel 8 Paris 35,80.
Lissabon, 3. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 17.
New York, 3. Dezember. (Schluß.) (W. T. B.) Der Ver⸗ kehr an der heutigen Börse gestaltete sich weniger lebhaft, die Grund⸗ stimmung blieb jedoch fest. Bevorzugt waren die Werte der füdlichen Bahnen, da man auf Grund des Berichts des Ackerbaubureaus, welcher die Gesamternte für Baumwolle auf 12 162 000 Ballen schätzt, einen besseren Geschäftsgang dieser Bahnen erwartet. Die Aktien der New York, Ontario and Western Bahn stiegen auf Gerüchte einer Interessen⸗ gemeinschaft mit der Lehigh⸗Coal Company. Pacifiecwerte lagen ruhiger, während den Aktien der Gouldgruppe mehr Beachtung geschenkt wurde. Für die Werte sämtlicher Stahlgesellschaften herrschte gute Meinung. Der Bankausweis entsprach ungefähr den Erwartungen. Schluß belebt. Aktienumsatz 880 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate nom., do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages nom., Wechsel auf London (60 Tage) 4,83,75, Cable Transfers 4,86,80, Silber Commercial Bars 59 ½ Tendenz für Geld: Leicht.
Rio de Janeiro, 3. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf
London 122² ⁄2.
Klusrsberichte von den Warenmärkten. —
Produktenmarkt. Verlin, den 5. Dezember. Die amtlich ermittelten Preise waren (per 1000 kg) in Mark: Weizen markischer und havelländer 176,50 — 177,50 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 179,25 — 178,75 Abnahme im laufenden Monat, dor 183,50 bis 182,75 Abnahme im Mai 1905, do. 184—183,50 Abnahme im Juli 1905 mit 2 ℳ Mehr⸗ oder Minderwert. Abgeschwächt.
Roggen, märkischer 140,50 — 141 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 143,50 — 143,25 Abnahme im laufenden Monat, do. 148,50 bis 148 Abnahme im Mai 1905 mit 1,50 ℳ Mehr⸗ oder Minder⸗ wert. Ruhig.
Hafer, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, vosener, schlesischer feiner 154 —164 frei Wagen, vommerscher, mär⸗ kischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer mittel 148 bis 153 frei Wagen, pommerscher, märkischer, mecklenburger, preußischer, posener, schlesischer geringer 143 — 147 frei Wagen, rufsischer feiner 146 — 153 frei Wagen, do. mittel 138 — 145 frei Wagen, Normalgewicht 450 g 137,50 — 137,25 Abnahme im laufenden Monat, do. 141,75 bis 141,25 Abnahme im Mai 1905 mit 2 ℳ Mehr⸗ oder Minder⸗ wert. Ruhig
Maits, runder 123—128 frei Wagen, amerikan. Mixed 132,50 bis 134,00 frei Wagen, ohne Angabe der Provenienz 122,25 Abnahme im laufenden Monat, do. 118,50 Abnahme im Mai 1905. Ruhig.
Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. 00 21,50 — 24,00. Ruhig. 13 1“ (p. 100 kg) Nr. 0 u. 1 17,20 — 18,50. Unver⸗ ändert.
Rübos! für 100 kg mit Faß 44,90 — 45,10 Abnahme im ö Monat, do. 45,90 — 46,10 —46 Abnahme im Mai 1905.
ill.
Berlin, 3. Dezember. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizeipräsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelztr. für: Weizen, gute Sorte†) 17,70 ℳ; 17,69 ℳ — Weizen, Mittelsorte†) 17,68 ℳ; 17,67 ℳ — Weizen, geringe Sorte †) 17,66 ℳ; 17,65 ℳ — Roggen, gute Sorte†) 14,10 ℳ; 14,09 ℳ — Roggen, Mittelsorte †) 14,08 ℳ; 14,07 ℳ — Roggen, geringe Sorter) 14,06 ℳ; 14,05 ℳ — Futtergerste, gute Sorte?) 15,70 ℳ; 14,70 ℳ — Futtergerste, Mitfelsorte*) 14,60 ℳ; 13,60 ℳ — Futtergerste, geringe Sorte“*) 13,50 ℳ; 12,50 ℳ — Hafer, gute
14,70 ℳ — Hafer, geringe Sorte*) 14,60 ℳ; 13,90 ℳ — Richt⸗
zum Kochen 40,00 ℳ; 30,00 ℳ — Sgpeisebohnen, weiße 50,00 30,00 ℳ — Linsen 60,00 ℳ; 30,00 ℳ — Kartoffeln 9,00 7,00 ℳ — Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,80 ℳ; 1,30 ℳ dito Bauchfleisch 1 kg. 1,40 ℳ; 1,10 ℳ — Schweinefleisch 1 1,60 ℳ; 1,10 ℳ — Kalbfleisch 1 kg 2,00 ℳ; 1,20 ℳ — Hammel⸗ fleisch 1 kg 1,80 ℳ; 1,10 ℳ — Butter 1 kg 2,80 ℳ; 2,00 ℳ — Eier 60 Stück 4,50 ℳ; 3,20 ℳ — Karpfen 1 kg 2,20 ℳ; 1,20 ℳ — Aale 1 kg 2,80 ℳ; 1,60 ℳ — Zander 1 kg 3,00 ℳ; 1,20 ℳ — Hechte 1 kg 2,00 ℳ; 1,20 ℳ — Barsche 1 kg 1,80 ℳ; 0,80 ℳ — Schleie 1 kg 3,00 ℳ; 1,40 ℳ — Bleie 1 kg 1,40 ℳ; 0,80 ℳ — Krebse 60 Stück 15,00 ℳ; 3,00 ℳ
†) Ab Bahn.
*) Frei Wagen und ab Bahn.
Berlin, 3. Dezember. Bericht über Speisefette von Gehbr. Gause. Butter: Die Nachfrage nach feinster Butter ist wieder sehr rege geworden, die recht großen Zufuhren konnten zu un⸗ veränderten Preisen geräumt werden. Gute zum 120 Pfennigstich
assende Ware ist sehr knapp und gesucht. Die heutigen Notierungen
Feh⸗ Hof⸗ und Genossenschaftsbutter Ia Qugalität 123 bis 125 ℳ, IIa Qualität 115 bis 123 ℳ — Schmalz: Die großen Schweine⸗ zufuhren vermochten auch im weiteren Verlauf der Berichtswoche einen Einfluß auf die Schmalz⸗ und Fleischpreise nicht auszuüben, vielmehr konnten dieselben bei fester Tendenz etwas anziehen. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 43 ¼ bis 43 ¾ ℳ, amerika⸗ nisches Tafelschmalz Sorussch 45 ½ ℳ, Berliner Stadtschmalz (Krone) 45 ½ ℳ, Berliner Bratenschmalz (Kornblume) 47 ℳ in Tierces bis 50 ℳ — Speck: Ruhig.
Berlin, 3. Dezember. Wochenbericht für Stärke,
Staärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersko, Berlin. Die Tendenz für Kartoffelfabrikate bleibt schwach, weil die Kauflust gering ist; das Angebot von Ware ist nicht bedeutend. Es sind zu notieren: Ia. Kartoffelstärke 27 ½ — 28 ℳ, la. Kartoffelmehl 27 ½ bis 28 ℳ. m. Kartoffelmehl 23 — 26 ℳ, feuchte Kartoffelstärke, Fracht⸗ parität Frankfurt a. O. 15,80 ℳ, gelber Sirup 31 — 31 ½ ℳ Kap.⸗ Sirup 31 ½ — 32 ℳ, Exportstrup 33 — 33 ½ ℳ, Kartoffelzucker gelb 30 ½ —631 ℳ, Kartoffelzucker kap. 31 — 32 ℳ, Rum⸗ couleur 42 — 43 ℳ, Biercouleur 42 — 42 ½ ℳ, Dextrin gelb und weiß la. 33 ½ —34 ℳ, do. sekunda 30 ½ — 31 ℳ, Hallesche und Schlesische 39 — 42 ℳ, Weizenstärke kleinst. 37 — 39 ℳ, großst. 28 — 40 ℳ, Nesstärtke (Strahlen⸗) 47 — 48 ℳ, do. (Stücken⸗) 47 —48 ℳ, Schabestärke 31 — 34 ℳ, 1a. Maisstärke 32 — 344 ℳ, Viktoris⸗ erbsen 19 — 24 ℳ, Kocherbsen 19 — 24 ℳ, grüne Erbsen 20 — 22 ℳ, Futtererbsen 14 ½ — 16 ℳ, inl. weiße Bohnen 30 bis 32 ℳ, flache weiße Bohnen 31 — 32 ℳ, ungarische Bohnen 28 — 30 ℳ, galtz.⸗rufs. Bohnen 28 — 30 ℳ, große Linsen 37 — 44 ℳ, mittel do. 33 — 37 ℳ, kleine do. 28 — 33 ℳ, weiße Hirse 29 — 36 ℳ, gelber Senf 24 — 30 ℳ, Hanfkörner 25 — 30 ℳ, Winterrübsen 19 ½ — 20 ℳ, Winterraps 20 — 20 ½ ℳ, blauer Mohn 44 — 50 ℳ, weißer Mohn 64 — 70 ℳ, Pferdebohnen 15 — 16 ℳ, Buchweizen 15 — 18 ℳ, Mais loko 12 ⅛ — 13 ½ %, Wicken 14 ½ — 16 ℳ, Leinsaat 22 — 24 ℳ, Kümmel 46 — 52 ℳ, la. inl. Leinkuchen 15 — 15 ½ ℳ, Ia. russ. do. 15 — 15 ½ ℳ, Rapskuchen 12 — 13 ℳ, la. Marseill. Erdnußkuchen 14 — 14½ ℳ, 12. doppelt gesiebtes Baumwollsaatmehl 54 — 60 % 14 ½ — 15 ℳ, helle getr. Biertreber 12 — 13 ℳ, getr. Getreipe⸗ schlempe 15 — 16 ℳ, Maisschlempe 15 ½ - 16 ℳ, Malzkeime 11 bis 11 ½ , Roggenkleie 11 ¼ — 11 ½ ℳ, Weizenkleie 10 ¼ - 10 ¾ ℳ (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.) — Magdeburg, 5. Dezember. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 % ohne Sack 13,45 — 13,70. Nachprodukte 75 % ohne Sack 11,70 — 12,00. S Stetig. Brotraffinade I ohne Faß —,—. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade mit Sack —,—. Gem. Melis mit Sack —,—. Stimmung: Geschäftslos. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg Dezember 27,90 Gd., 28,10 Br., —,— bez., Januar 28,15 Gd., 28,25 Br., —,— bez., Februar 28,30 Gd., 28,40 Br., —,— bei., Mai 28,60 Gd., 28,65 Br., —,— bez, August 28,90 Ed., 28,95 Br., —,— bez. Stimmung: Stetig. “
Cöln, 3. Dezember. (W. T. B.) Rüböl loko 48,00, Mai 47,50.
Bremen, 3. Dezember. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Fest. Loko, Tubs und Firkins 36 ¼4 Doppeleimer 37 ½. Speck. Stetig. — Kaffee. Ruhig. — Offtzielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Ruhig. Upland middl. loko 45 ₰.
Ham burg, 3. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Stetig. Standard white loko 6,30. — 8
Hamburg, 5. Dezember. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht.) Good average Santos Dezember 37 ¼ Gd., März 38 Gd., Mai 38 ½ Gd., September 39 ½ Gd. Ruhig. — Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg Dezember 27,75, 28,00, März 28,25, Mai 28,55, August 28,85, Oktober 22,40.
ehauptet. 1 e 3. Dezember. (W. T. B.) Raps August 11,10 Gd., 1,20 Br.
London, 3. Dezember. (W. T. B.) 96 % Javazucker soko stetig, 15 sh. — d. Verkäufer. Rübenroblucker loko ruhig, 13 sb. 11 ¾ d. Käufer.
Liverpool, 3. Dezember. (W. T. B.) Baumwollen⸗ Wochenbericht. (Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Vor⸗ woche.) Wochenumsatz 52 000 (40 000), do. von amerikanisch. Baumw. 49 000 (36 000), do. für Spekulation 5800 (200), do. für Export 1000 (2800), do. für wirkl. Konsum 45 000 (36 000), do. unmittelb. ex Schiff 102 000 (74 000), wirklicher Export 5000 (7000), Import der Woche 178 000 (119 000), davon amerikanische 155 000 (104000), Vorrat 562000 (490 000), davon amerikanische 508 000 (440 000) und ägpyptische 29 000 (24 000), schwimmend nach Großbritannien 458 000 (464 000), davon amerikanische 401 000 (407 000).
Paris, 3. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Rohjucker ruhig. 88 % neue Kondition 37 ½ — 38. Weißer Zucker flau, Nr. 3 für 100 kg Dezember 41 1⅜, Januar 42, Januar⸗April 42 ½¼, März⸗Juni 42 ⅞.
Java⸗Kaffee
Amsterdam, 3. Dezember. (W. T. B.) good ordinary 32. — Bankazinn unnotiert.
Antwerpen, 3. Dezember. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 19 ½ bez. Br., do. Dezember 19 ½ Br., do. Januar 20 Br., do. Januar⸗April 20 Br. Ruhig. — Schmalz. Dezember 89,50.
New YPork, 3. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ preis in New Pork 8,60, do. für Lieferung Februar 8,10, do. fü Lieferung April 8,25, Baumwollepreis in New Orleans —,
etroleum Standard white in New York 7,95, do. do. in Philadelphia ,90, do. Refined (in Cases) 10,65, do. Credit Balances at Oil City 1,60, Schmalz Western steam 7,30, do. Rohe u. Brothers 7,35, Ge⸗ treidefracht nach Liverpool 1 ¾¼, Kaffee fair Rio Nr. 7 8 ½, do. Rio Nr. 7 Januar 6,95, do. do. März 7,15, Zucker 4 ¼, Zinn 29,25 bis 29,75, Kupfer 14,87 — 15,25. —
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 3. Dezember 1904. Zum Verkauf standen: 4526 Rinder, 1244 Kälber, 8758 Schafe, 10 307 Schweine. Markt⸗ preise nach den Ermittelungen der Preisfestsetzungskommission. Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bezw. für 1 Pfund in 9opgh. Für Rinder: Ochsen: 1) vollfleischig, ausgemästet, höchsten Schlachtwerts, höchstens 7 Jahre alt, 71 bis 74 ℳ; 2) junge fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete 66 bis 70 ℳ; 3) mäßig genährte junge und gut genährte ältere 60 bis 64 ℳ;
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4) gering genährte jeden Alters 58 bis 60 ℳ — Bullen: 1) voll⸗ “ höchsten Schlachtwerts 66 bis 70 ℳ; 2) mäßig genährte üngere und gut genährte ältere 62 bis 65 ℳ; 3) gering genährte 54 bis 60 ℳ — Färsen und Kühe: 1) a. vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerts — bis — ℳ; b. vollfleischige, aus⸗ gemästete Kühe höchsten Schlachtwerts, höchstens 7 Jahre alt, 60 bis 63 ℳ; 2) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen 55 bis 57 ℳ; 3) mäßig genährte Färsen und Kühe 48 bis 53 ℳ; 4) gering genährte Facsen und Kühe 42 bis 46 ℳ 8
Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saug⸗ kälber 83 bis 85 ℳ; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 73 bis 80 ℳ; 3) geringe Saugkälber 48 bis 58 ℳ; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) 48 bis 57 ℳ
Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 70 bis 72 ℳ; 2) ültere Masthammel 63 bis 68 ℳ; 3) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 52 bis 57 ℳ; 4) Holsteiner Niederungs⸗ schafe — bis — ℳ, auch pro 100 Pfund Lebendgewicht — bis — ℳ
Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg)
mit 20 % Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 1 ¼ Jahre alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 52 bis 53 ℳ; b. über 280 Pfund lebend (Käser) — bis — ℳ; 2) fleischige Schweine 49 bis 51 ℳ; gering entwickelte 45 bis 48 ℳ; Sauen und Eber 46 bis 47 ℳ
Mannigfaltiges. Berlin, den 5. Dezember 1904.
Dem Vorstande des Vaterländischen Frauenvereins (Hauptvereins) ist, wie „W. T. B.“ meldet, nachstehende Kund⸗ gebung Ihrer Majestät der Kaiserin zugegangen:
„Dem Vorstande des Vaterländischen Frauenvereins (Haupt⸗ vereins) spreche Ich für die Vorlage eines Druckexemplars des Berichts über die in Meiner Gegenwart am 19. und 20. Mai d. J. abgehaltene Mitglieder⸗ und Delegiertenversammlung Meinen Dank aus. Ich habe aus den Verhandlungen mit Befriedigung ersehen, daß der Verein den hohen Aufgaben seiner Friedenstätigkeit in bewährter Pflichterfüllung und treuer Arbeit nachzukommen bestrebt ist. Insbesondere hat es Meine An⸗ erkennung gefunden, daß die Vereinstätigkeit sich zukünftig auch darauf erstrecken soll, die Sterblichkeit der Säuglinge zu ver⸗ mindern und die dem ersten Lebensalter drobenden Gesundheits⸗ schädigungen zu bekämpfen. Es ist eine betrübende Erscheinung, daß alljährlich weite Kreise der Bevölkerung durch die Sorge um die Kinder im zartesten Alter schwer bedrückt werden. Die Für⸗ sorge der Staatsbehörden und aller in dem Vaterländischen Frauenverein verbundenen wohltätigen Kreise vereinigt zu sehen in der Linderung dieses Notstandes, ist Mein lebhafter Wunsch. Ich gebe Mich der Erwartung hin, daß es dieser bewährten Vereins⸗ organisation durch geeignete Hilfeleistungen gelingen wird, die Maßnahmen der Behörden, Beamten und unmittelbar Beteiligten bei der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit wirksam zu unter⸗ stützen. Namentlich hoffe Ich, daß der Weg der Belehrung der Muͤtter und derjenigen Personen, denen die erste Pflege der Wöchnerinnen und Säuglinge anvertraut ist, durch die Verteilung des Mir vorgelegten und von Mir gebilligten Merkblattes sich segens⸗ reich erweisen wird. Möge der Gedanke der Nächstenliebe unter dem Banner des Roten Kreuzes auch nach dieser Richtung hin barmherzig und heilsam wirken zum Heile des Vaterlandes.
Neues Palais, den 15. November 1904.
Auguste Viktoria, I. R.“
Innerhalb des vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller veranstalteten Vortragszyklus spricht am 7. Dezember, Abends 8 Uhr, an Stelle des behinderten Dr. L. Heck der bekannte Breslauer Nationalökonom und Universitätsprofessor Dr. Sombart über das Thema: „Reiseeindrücke in Amerika“. Dieser Vortrag findet, wie üblich, im großen Saale des „Kaiserhofes“ (Eingang Mauer⸗ straße) vor Damen und Herren statt.
Das Komitee zur Abhaltung wissenschaftlicher Vor⸗ träge teilt mit, daß morgen im Architekten hause (Wilhelm⸗ straße 92) an Stelle des verhinderten Professors Dr. Freiherrn von Hertling Herr Professor Dr. Kampers von der Universität Breslau über „Die Lehninsche Weissagung über das Haus Hohenzollern und verwandte Prophezeiungen“ sprechen wird.
Der am Mittwoch im Architektenhause (Wilhelmstraße 92)
stattfindende vierte Vortragsabend des Vereins für Kunst ist Johannes Schlaf gewidmet. Der Dichter des „Meister Oelze“, der als guter Vorleser in engeren Kreisen bekannt ist, wird u. a. aus seiner Dichtung „Frühling“ lesen. Karten sind in der Amelangschen Kunsthandlung (Charlottenburg, Kantstraße 164), in den Buchhand⸗ lungen von Amelang (Potsdamer Straße 126), Lazarus (Friedrich⸗ straße 66) und im Warenhaus Wertheim erhältlich. “
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Frankfurt a. M., 5. Dezember. (W. T. B.) Die „Frank⸗ furter Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: Der Polizei⸗ minister ließ am Sonnabend 220 Arbeiter der Tabakregie verhaften, die revoltierten, weil die Regie die bisher durch fenderFit hergestellten Tabakkartons jetzt durch Maschinen her⸗ tellen läßt. 8
Darmstadt, 5. Dezember. (W. T. B.) Die erste Wander⸗ versammlung des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein wurde gestern durch den Protektor, Seine Königliche Hoheit den Großberzog Ernst Ludwig, mit einer An⸗ sprache eröffnet, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, der erste Schritt in die Oeffentlichkeit möge dem Verbande Glück bringen und der westdeutschen Kunst zur Ehre gereichen. Der Verbandspräsident zur Nedden⸗Koblenz sprach dem Großherzog den Dank der Ver⸗ sammlung aus.
Bludapest, 4. Dezember. (W. T. B.) Die christlich⸗ sozialen Arbeiter wollten heute abend eine Versammlung ab⸗ halten, die aber durch sozialdemokratische Arbeiter gestört wurde. Es entstand eine Prügelei, bei der mehrere Personen durch Messer⸗ stiche verletzt wurden. Die einschreitende Polizei mußte mit der blanken Waffe vorgehen, um die Ruhe wieder herzustellen. Vier Personen wurden verhaftet.
Neapel, 4. Dezember. (W. T. B.) In einem Bauern⸗ hause des Dorfes Agnalo explodierten Feuerwerkskörper, die man dort anfertigte. Das Haus stürzte ein, wobei dreit Personen getötet und eine verwundet wurden.
St. Louis, 3. Dezember. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht brach in der Hauptavenue der Weltausstellung, die „Pike“ genannt, ein Brand aus. Die Feuerwehr der ganzen Stadt wurde aufgeboten und es gelang ihr, des Feuers Herr zu werden, ohne daß es großen Schaden angerichtet hätte. Nur einige Dächer wurden ein Raub der Flammen; Hagenbecks Menagerie war zwar bedroht, erlitt aber keinerlei Beschädigung. Es heißt, daß bei dem Brande eine Person ums Leben gekommen sei; ein Mann ist unter dem Verdacht der Brandstiftung ver⸗ haftet worden. Unter den Gegenständen, die verbrannt sind, be⸗ finden sich eine Reihe von Gemälden, die Szenen aus dem Roman „Quo vadis?“ darstellen.
8 h 8
Wetterbericht vom 4. Dezember 1904, 8 Uhr Vormittags.
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Wetterbericht vom 5. Dezember 1904, 8 Uhr Vormittags.
1
Witterungs⸗ verlauf der letzten 24 Stunden
Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke
chlag in
Name der Beobachtungs⸗ station
1s Stunden
Wetter
Celsius
Temperatur in Niede 24
0 82
0oMeeresniveau und Schwere in 450 Breite
Barometerstand auf
8 8
Barometerstand auf
V
Witterungs verlauf der letzten 1 24 Stunden
Name der Beobachtungs⸗ station
richtung, stärke
Celsius 4 Stunden
Niederschlag in
Temperctur in
Schwere in 450 Breite
0 °Meeresniveau und
S 8 8
Nachts Niederschl. meist bewölkt
SW A bedeckt W 2 wolkig
Borkum. Keitum.
— — ³⁴ Orn
Borkum 751,1 SW 2 bedeckt 9,1 5 Nachts Niederschl.
Keitum 749,5 SS 6Regen 8,5 6 Nachts Niederschl.
Hamburg. WSW I bedeckt meist bewölkt
Hamburg. 754,0 SW 5 bedeckt. 8,6 — meist bewölkt
—,—2 d0,Oe d0
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Swinemünde SW Regen
Rügenwalder⸗ münde 754,3 SW 5 bedeckt Neufahrwasser SW 5 bedeckt
anhalt. Niederschl.
1
Nachts Niederschl.
meist bewölkt
Swinemünde 756,14 SSW 5 bereck — 5,3 1 anhalt. Niederschl. Rügenwalder⸗ 1 y“ münde 756,7 SSW 4 halb bed. 5,0 1 Vorm. Niederschl.
Nachts Niederschl. meist bewölkt
Aachen 761,0 SSW 5 wolkig
Neufahrwasser 757,5 Sberct e 1 Vorm. Niederschl. Memel 757,2 SSW 4 Nebel -5,1 —9 anhalt. Niederschl.
Aachen — 756,6 SSW 6 Regen — 9,7 0 vorwiegend heiter
neist bewölkt meist bewölkt meist bewölkt- meist bewölkt mmeist bewölkt meist bewölkt
meist bewölkt
melst bewölkt ziemlich heiter
Hannover SW. 2 bedeckt Chemnitz. 2,2 SSW 2 wolkig Breslau 761,6 SW 3 Dunst Bromberg 7,5 SW 5 bedeckt Metz —— — 764,9 SW Ibedeckt Frankfurt, M. 763,1 SW 2 bedeckt Karlsruhe, B. 764,1 W 2 bedeckt 764,8 SW 4 Nebel
SSSSSSSoʒSʒʒnʒbhß
München
(Wülhelmshav.) Nachm. Niederschl. (Kiel)
Nachts Niederschl. (Wustrow 1 M.) meist bewölkt (Königsbg., Pr. Sagne ühsel.
(Cassel) meist bewölkt (Magdeburg) meist bewölkt (Grünbergschl.) Nachm. Niederschl. (Mülhaus., Els.) meist bewölkt (Friedrichshaf.) meist bewölkt (Bamberg) meist bewölkt
Stornoway 743,6 WSW 4 heiter
Malin Head 746,4 SW Z bedeckt
Valentia .746,7 S H Regen
Scillvy 754,9 SSW 6 Regen
Aberdeen 6,5 SW 1 wolkig 7,8 Shields Holyhead .
I Windst. bedeckt 10,0
SSW 5 Regen 10,0
763,5 S
Isle d'Aix 2 Dunst 6,5
SW nbededt † 11,8
St. Mathieu 759,3
V Grisnez 759,1 SSW 4 Regen 9,4
Hannover 756,4 SSW 5 Regen 9,9 0 meist bewölkt
Berlin. —. 758,3 WSW bedeckk. 6,0 0. meist bewölkt
Breslau . .763,2 S 2 heiter ziemlich heiter Nachm. Niederschl.
Bromberg — 760,3.— S2 2 bedeckt b meist bewölkt meist bewölkt
Metz 761,5 SW. 5 bedeckt Frankfurt, M. 761,5 3 bedeckt meist bewölkt meist bewölkt (Wühelmshav.)
Karloruhe, B. 762,7 3 bedeckt 1 — neist bewölkt
München. 765,4 (Kiel) 7,8 — anhalt. Niederschl. (Wustrow i. M.) 6,1 — Nachts Niederschl. (Königsbg., Pr.) Regenschauer (Cassel) meist bewölkt (Magdeburg) meist bewölkt (Grünbergschl.) Nachm.Niederschl. (Mülhaus., Els.) ziemlich heiter (Friedrichshaf.) meist bewölkt (Bamberg) meist bewölkt
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◻☚ 8.&s
3 2 745 5 0
—1 00
1
2 wolkenl. —
O2
Stornoway . 2 halb bed.
V
Malin Head 8 balb bed.
Valentia 747,5 SSO 3 bedeckt
Scillv .. . 752,9 WSW4 halbbed. 10,6
Aberdeen.
731,5 SW 7 halb bed.
747,1 WSWö wolkenl.
Shields 742,6 SW 4 halb bed.
Holyhead. Isle d'Aix 761,0 S.
4 Regen
St. Mathieu 755,3 SW A bedeckt
Grisnez 755,0 SW A bedeckt
Paris 762,9 SSW 2 bedeckt Vlissingen. 759,2 SW 3 Dunst 7,1
Helder — 756,6 SW 3 balb bed. 9,0
8”0 ◻
IJe , e
Paris . 759,2 SW 4 bedeckt Vlissingen 753,5 SSW 5 Regen Helder 751,3 WSW4 Regen
—
Bodoe — 744,1 DSO 3 wolkig 2,4 Christiansund 744,0 O 1 wolkig 46
u
Bodoe . 740,9 O 4 wolkenl. — 2,4
Thristiansund 733,5 SDO 2 Regen 5,4
Skudenes 747,8 S A bedeckt 6,8
Skudenes 737,7 SSW halb bed. —8,6
Skagen 749,4 WNW 5 wolkig 5,4
Skagen ..
I
Vestervig. 751,2 W 4 Regen 5,7
7242 WSW6 Regen —9,0 Vestervig 744,6 SW 6 bedeckt — 8,1
Kopenhagen 752,3 WNW 2 wolkig 5,8
e
Kopenhagen-⸗ 7902 S 4 Dont —70
Karlsted §7747,2 SW 2 bedeckt 2,8
Karlstad — 742,7 SW 4Regen 5,8
Stockholm 748,7 Windst. Nebel — 172
Stockholm 747 4 Regen 7,7
Wisby. 779,0 W. 4 bedeckt 4,6
747,2 S Wisby..
Hernösand — 747,3 Windst. Nebel — 6,0
750,8 SW S Regen 7,1 — Hernösand
Haparanda 748,7 Windst. bedeckt — 5,8
724,0 Windst. Gewitt. 0,6 12 Haparanda
777,1 W.-— 2 bedeckt. — 5,4 0
S —4—
Riga 752,6 1 bedeckt — 1,4
Riga. 757,1 Windst. bedeckt 1,4 4
Wilna SW 1 bedeckt — 156
Wüna. 760,2 SW 1 bedeckt. 1,4 4 —
Pinsk —— V 2 bedeckt — 2,9
“ 2bededt 1,2 2
-761,7 v
Petersburg 751,5 SW 1 bedeckt — 0,8
W Petersburg . 756,5 SSW bedeckt. 1,9 0
— ——— 2 b“] Wien 765,4 Windst. bed⸗TFt. 04 Prag — 763,1 SW bedeckt —3,6
Wien 766,8 Windst. heiter 1,8 0%
Prag .. 764 6 SS22 bedeckt 4,1
Rom 7758,0 NO 4 bedeckt 82
Florenz NO 4
Florenz 765,1 S Zwolkenl. 417
759,7 ND A bedeckt 9,2 Cagliari
— Rom 763,2 NSO wolkenl. 6,8 1 09 1
Cagliari 763,4 NW Zheiter 8,0
Cherbourg 759,8 SW 4 bedeckt 10,8 Clermont. 766,1 SW 2 balb bed. 1,8
Cherbourg . 755,5 SW 4 bedeckt. 11.4 10
Clermont 766,2 W I halb bed. — 0,1 0.
Biarritz 766,3 MNW 5bedeckt 13,0
Biarritz
Nigna 760,6 ONO 2wolkenl. — 6,3
764,7 S 3 wolkig 11,2 0 Nizza 8
Krakau⸗ 764, NW heiter- — 0,9
765,5 Windst. wolkenl. 8,4 0 Krakau. V
Lemberg.
765,9 SW 1 bedekt. — L7
7
783,6 SSWI beiter — 2,0 Hermanstadt
— — 2
7
Hermanstadt 768,9 OSO I bedeckt
8 767,8 SD heiter — 10,7 Triest 762,2 Windst. bedeckt 8,5
Triest 765,4 Windst. wolkenl.
082
7
Brindist 7618 [S. i Regen —10,0
Brindisi ——2 wolkig —
Livorno 758,7 NO. S bedeckt 90
—760,9 N 4 wolkig Livorno
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Belgrad 763,6 SO S2 bedeckt 0,6
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7
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Belgrad
Helsingfors 750,5 WSWI Nebel 0,8 Zürich — 767,0 8 bedeckt 0,7
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11S 3 wolkenl. SSW I Nebel Kuopio
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Genf. — — 766,1 Nebel]— 2,2 Lugano. E wolkenl. 1,0
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Windst. bedeckt Lugano.
Säntis — 560,4 S. beiter — 6.,6 — Wick 2 halb bed. —8,3 —
2 wolkenl. Säntis.
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Warschau.. 755,0 SSW 1 bedeckt 11—
Portland Bill 757,8 WSWöbedeckt. 11,7 —
Ein Maximum von über 767 mm liegt über Südosteuropa, ein Minimum von unter 743 mm nordwestlich von Schottland. In Deutschland ist das Wetter trübe und mild, im Norden regnerisch bei schwachen bis frischen südwestlichen Winden. — Fortdauer wahr⸗ scheinlich. Deutsche Seewarte.
Mitteilungen des Asronautischen Observatoriums des Königlichen Meteorologischen Instituts, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau.
Drachenaufstieg vom 4. Dezember 1904, 9 bis 10 Uhr Vormittags:
Station Seehöbe. 40,m 500 m 1000 m 2000 m2500 m] 3295 m
Temperatur 09 5,7 3,6 V 3,6 — 0,5 + 0,3 — 3,5
Rel. Fchtgk. (% 77 85 85 95 0 100
Wind⸗Richtung. WsSW W W W W WNW „ Geschw. mps 4 16 V 14 14 16 20
Stratuswolken bei 700 m Höhe, Stratocumuli bei 2300 m, darüber Temperaturzunahme von — 2,7 bis + 0,3 ° in 2500 m; in etwa 3000 m Höhe Altocumuli, Temperatur konstant: — 2,1 %, Feuchtigkeit auf 90 % springend.
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8
— —
C. A —
wolkenl. —0,0 Sänt SW s halb bed.
1ue66“ W Swolkig 7,2 —
Warschau. 762,3 SWo 1 bedeckt 2,9 —
Portland Bill 753,2 WNW 6 halb bed. 11,1 — —
Ein Maximum von 767 mm liegt über Ungarn, ein Minimum von unter 730 mm nördlich von Schottland. In Deutschland, wo auffrischende südliche und südwestliche Winde wehen, ist das Wetter mild, im Westen regnerisch. — Fortdauer wahrscheinlich.
v“ Deutsche Seewarte.