1904 / 294 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Dec 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik. Königliches Opernhaus.

Ein glänzendes Gesellschaftsbild bot gestern zur Erstaufführung von Ruggero Leoncavallos mit Spannung erwartetem neuesten Werke „Der Roland von Berlin“ der strahlend erleuchtete Zuschauerraum, als kurz nach 7 ½ Uhr der Generalintendant der König⸗ lichen Schauspiele, Kammerherr von Hülsen an die Brüstung der linksseitigen Proszeniumslogen herantrat, um in der üblichen Weise den Eintritt der Allerhöchsten und Höchsten Herr⸗ schaften zu verkünden. In der mittleren Loge nahm Seine Majestät der Kaiser mit Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen, Ihrer Königlichen Hobeit der Prin⸗ zessin Friedrich Leopold und der Prinzessin Fedora zu Schleswig⸗Holstein Platz, in den Nebenlogen saßen Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold, Eitel⸗Friedrich und der jugendliche Herzog von Coburg, in der darunter befindlichen Orchesterloge die Prinzen Joachim Albrecht und Friedrich Wilhelm. Die große Balkonloge des ersten Ranges war den Damen und Herren des Hofes eingeräumt, die in großer Zahl zugegen waren.

Die Auffuͤhrung, die alsbald nach dem Erscheinen der Aller⸗ höchsten und Höchsten Herrschaften unter des Kapellmeisters Dr. Muck musikalischer Leitung begann, nahm einen glänzenden Verlauf und fand, das sei gleich vorausgeschickt, in ihrem Verlauf starken, ein⸗ mütigen Beifall, der unmittelbar nach der einleitenden Symphonie kräftig einsetzte und, später sogar bei offener Szene erschallend, weit über das Maß eines bloßen Achtungserfolges für den beliebten Komponisten der „Bajazzi“ hinauswuchs. ie Vorgeschichte des Werks, das einer gelegentlich der Aufführung der „Medici“ vor nahezu einem Jahrzehnt gegebenen Anregung Seiner Majestät des Kaisers seine Entstehung verdankt, darf als bekannt voraus⸗ gesetzt werden. Nicht zu unterschätzen sind die Schwierigkeiten, die dem mit der kurbrandenburgischen Geschichte nicht vertrauten Italiener aus der Wahl des Stoffes erwuchsen; er mußte sich zunächst den Roman von Wilibald Alexis, dem dieser entnommen ist, in seine Muttersprache übersetzen lassen und sich mit der Kultur⸗ geschichte der Zeit gründlich vertraut machen, ehe er an die Ausarbeitung eines für ihn brauchbaren Textbuches gehen konnte. Wie schon früher, war er auch hier sein eigener Dichter; und diesem Umstand ist es auch zuzuschreiben, daß er das Moment, was dem Komponisten Leon⸗ cavallo am meisten zusagte, das Lyrische, darin bevorzugte. Der Konflikt des unbotmäßigen Rats der Schwesterstädte Berlin und Kölln mit dem Kurfürsten Friedrich dem Eisernen tritt zu Gunsten der breit ausgesponnenen Liebesepisode zurück, deren Hauptpersonen Henning Moller, ein schlichter Bürgerssohn, und die Patrizierstochter Elsbeth, das Kind des regierenden Berliner Bürgermeisters Rathenow, Die Geschicke dieses Liebespaares stehen aber in engem Zu⸗ ammenhang mit den politischen Vorgängen, was schon daraus hervor⸗ geht, daß Henning Moller sich der besonderen Gunst des Kurfürsten zu erfreuen hat, der ihn bei einem heimlichen Besuche zur Erkundung der Volksstimmung in Berlin kennen und schätzen lernt. Außer im ersten Akt, wo diese Begegnung mit Henning stattfindet, erscheint der Kurfürst nur im letzten auf der Szene, um, an der Spitze seiner Reisigen durch das gesprengte Stadttor einreitend, sein Hoheitsrecht geltedd zu machen und den steinernen Roland, das Wahrzeichen angemaßter Selbstherrlichkeit, zu stürzen. Was dazwischen liegt, rankt sich um das Liebesidyll, das bei Leon⸗ cavallo tragisch endet, weil Henning, dem Rathenow in seinem Patrizierstolz die Hand der Tochter verweigert, in den Wirren am Schluß den Tod sucht und findet. An seiner Leiche söhnt sich der Kurfürst mit dem abgesetzten, völlig niedergeschlagenen Rathenow, dessen hohen Sinn er anerkennt, aus und läßt ihm die goldene Amts⸗ kette aufs neue überreichen. „Der Roland von Berlin“ ist also, was keiner vermutet hätte, eine lyrische Oper geworden, die zu ihrem Glücke in ihrer Musik mehr an den Komponisten der „Bajazzi“ erinnert als an den der im deklamatorisch⸗pathetischen Stil geschriebenen „Medici“. Wer freilich in dieser Musik die Polyphonie der Modernsten, der Schillings und Richard Strauß, sucht, dürfte schwerlich mit ihr zufrieden sein. Ihr romanischer Charakter verleugnet sich nicht; das Sentimentale, auf rein sinnlichen Wohl⸗ klang Gerichtete herrscht darin vor, wie bei Gounod, Saint⸗Saëns,

1“ 8 1 lische Diktion mit ihrem leitmotivischen Ausbau nicht fehlt und sich im kriegerischen Zwischenspiel des letzten Akts sogar eine Reminiszenz, das Schwertmotiv aus dem Nibelungenring, deutlich heraushören läßt. Am farbenreichsten sind das zwar archaisierend Symphonie benannte, aber mehr suitenartige Vorspiel und der erste Akt mit seinen bewegten Volksszenen ausgefallen, eigenartig erfunden ist ferner im zweiten ein das Auftreten der Ratsherren charakterisierendes, heiteres Thema, auch die geschlossene Liedform wird hin und wieder nicht verschmäht, und bei einem Rathausfest, das den dritten Akt ausfüllt, erklingen, geschickt in den Orchestersatz eingeflochten, altdeutsche Weisen des 16. Jahrhunderts Gavotte und Fuggerin⸗Tanz) in schlicht gehaltener Instrumentierung. die Liebesszenen sind in schwungvollen, schönfließenden Linien gehalten, während das Heroische erst zum Schluß mehr hervortritt und dem Ganzen einen feierlich⸗ernsten Abschluß gibt.

Der Aufführung darf das Zeugnis ausgestellt werden, daß sie einfach glänzend war. Die Hauptdarsteller Fräulein Destinn (Els⸗ beth), die Herren Knüpfer (Kurfürst), Hoffmann (Rathenow), Grüning (Henning) boten gesanglich wie darstellerisch geradezu hinreißende Leistungen. Würdig reihten sich ihnen die jahlreichen Vertreter der Nebenrollen an. Von erlesenem Geschmack und Reichtum waren die von Kautsky und Rottonara gemalten Deko⸗ rationen, besonders der Platz vor der Langen Brücke des ersten Akts und der Platz vor dem Tor mit dem Roland des letzten. Ein besonderes Lob gebührt noch Herrn Droescher, dem nicht allein die schwierige Aufgabe zugefallen war, den Text ins Deutsche zurück zu übertragen, sondern der auch als Regisseur wieder ein Meisterstück geleistet hatte. Mit den Darstellern wurde Leoncavallo nach jedem Akt mehrmals stürmisch hervorgerufen, desgleichen verdientermaßen auch Dr. Muck, dessen temperamentvolle, hingebende Leitung dem Werke zu der erzielten großen Wirkung verhalf.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Donnerstag, eine Wiederholung von O. Nicolais komischer Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ statt. Die Damen Herjog (Frau Fluth), Rothauser (Frau Reich), Dietrich (Anna), die Herren Knüpfer (Fal⸗ staff), Bachmann (Fluth), Mödlinger (Reich), Naval (Fenton), Krasa (Cajus), Lieban (Spärlich) sind in den Hauptrollen beschäftigt. Kapellmeister Dr. Strauß dirigiert.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht morgen Grillparzers Lustspiel „Weh dem, der lügt!“ in Szene. Die Be⸗ setzung lautet: Bischof Gregor: Herr Kraußneck; Atalus: Herr Werrack; Leon: Herr Christians; Kattwald: Herr Molenar; Edrita: Fräulein Wachner; Galomir: Herr Arndt.

Während im Lustspielhause an allen Abenden Kadelburgs heiteres Lustspiel „Der Familientag“ in Szene geht, bereitet die Direktion für Sonnabendnachmittag das Märchen „Das böse Prinzeßchen“ von Gabriele Reuter vor. Die bekannte Romanschrift⸗ stellerin macht mit dieser Dichtung, zu der Max Marschalk die be⸗ gleitende Musik geschrieben hat, ihren ersten dramatischen Versuch. Das Märchen kommt am Sonntagnachmittag zur Wiederholung.

Fräulein Bozena Bradsky, die von einem Gastspiel am Wiener Karltheater zurückgekehrt ist, nahm gestern ihre Tätigkeit im Bellealliancetheater in der „Tugendglocke; wieder auf und brachte die neuen Kompositionen von Oekar Straus und die über⸗ mütige „Duncan⸗Parodie“ wieder zu voller Wirkung. Stück und Dar⸗ stellung fanden wieder lebhaften Beifall.

In dem morgen, Abends von 6 bis 7 Uhr, stattfindenden Orgelkonzert in der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtniskirche werden Frau Adelina Sandow⸗Herms (Gesang), Fräulein Erna Schulz (Violine) und der Königliche Kammervirtuos Eugen Sandow (Cello) mitwirken. Die Orgel spielt Professor Dr. H. Reimann. Zur Aufführung gelangen u. a. Weihnachtschoräle von Bach, die zweite Sonate von M. Reger, Weihnachtslieder von Cornelius und Berger und eine Violinsonate von Bach. Karten zu 50 sind bei Bote u. Bock und Abends bei dem Haupteingang der Kirche zu haben. Das nächste Konzert des Bach⸗Vereins (Weihnachts⸗ oratorium und Saba⸗Kantate) findet erst am 5. Januar 1905 statt.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzkirche das nächste Kirchenkonzert unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran), dem Orchester des Brandenburgischen Konservatoriums

Massenet, die bei uns stark angefeindet werden, aber sich dennoch Auf den von

in der Gunst nicht allzu einseitig Urteilender behaupten. Richard Wagner gewiesenen Wegen wandelt Leoncavallo seltener, Wagnersche

obwohl es auch an

Anpassungen an die

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 239. Vorstellung. Die lustigen Weiber von Windsor. Komisch⸗phantastische Oper in 4 Akten nach William Shakespeares gleichnamigem Lustspiel von H. S. Mosenthal. Musik von Otto Nicolai. Musikalische Leitung: Kapellmeister Dr. Strauß. Regie: Oberregisseur Droescher. Choreo⸗ graphische Einrichtung: Ballettmeister Graeb. An⸗ säng 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. 223. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 155. Billettreservesatz. Weh’ dem, der lügt! Lustspiel in 5 Aufzügen von Franz Grill⸗ parzer. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. 240. Vorstellung. Der Roland von Berlin. Oper in 4 Akten. Dichtung und Musik, unter Benutzung des gleichnamigen Romans von Wilibald Alexis, von R. Leoncavallo. Deutsch von Georg Droescher. Anfang 7 ½ Uhr.

Neues Operntheater. 224. Vorstellung im Abonne⸗ ment. 156. Billettreservesatz. Sonderabonnement B 34. Vorstellung. Theodora. Dramg in 4 Auf⸗ zügen (8 Bildern) von Victorien Sardou. Deutsch von Hermann von Löhner. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theuter. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Helden.

Freitag, Abends 7 ½ Uhr: Maskerade.

Sonnabend, Abends 7 ½ Uhr: Helden.

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Ver⸗ schwender. Abends 7 ½ Uhr: Maskerade.

Verliner Theater. Donnerstag: Ein Teufels⸗ kerl. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitog: Im bunten Rock. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die schöne Melusine. Abends 7 ½ Uhr: Ein Teufelskerl.

Sonntag: Ein Teufelskerl. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Traumulus.

Lessingtheater. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Der Biberpelz.

Sonnabend: Traumulus.

Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.

Freitag. Abends 8 Uhr: Heimg'funden.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Heimg’'funden.

Am Freitag, den 16. d. M., findet Königliche Parforee⸗ jagd statt. telldichein: 12 ¾ Uhr am Königsplatz auf dem Truppenübungsplatz. 8

Mannigfaltiges. 8

Königsberg i. Pr., 14. Dezember. (W. T. B.) Heute frü stießen zwischen Schrombehnen und Preußisch⸗Eylau zwei Güterzüge zusammen. Eine Anzahl Wagen wurden schwer be⸗ ö Materialschaden ist erheblich. Personen sind nicht verletzt. 8G

München, 14. Dezember. (W. T. B.) Im Isartalbahnhof stieß heute frͤüh ein von Thalkirchen kommender Motorwagen mit einer Lokomotive zusam men. Vier Personen erlitten hierbei leichte Verletzungen.

London, 14. Dezember. (W. T. B.) „Daily Chroniele“ meldet, an der schottischen Küste herrschte ein furchtbarer Sturm. Der Dampfer „Nar“ aus Glasgow ist an der schottischen Küste gesunken. Zehn Mann sollen ertrunken sein. Es liegen noch mehr Nachrichten über kleinere Schiffsunfälle vor, bei denen jedoch Verluste an Menschenleben nicht zu beklagen sind.

Minneapolis, 14. Dezember. (W. T. B) Gestern nacht brach in dem Stadtteil, welcher der Sitz des Kleinhandels ist, ein großer Brand aus. Zwei Feuerwehrleute und ein Ein⸗ wohner kamen in den Flammen um.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 1

Budapest, 14. Dezember. (W. T. B.) sitionellen Abgeordneten erschienen im Zuge schon um 6 ½ Uhr unter Führung Apponyi und Kossuths im Unterhause. in der Nacht das Gerücht verbreitet, daß die Re⸗ gierungspartei schon um 7 Uhr Morgens eine Sitzung abhalten wolle; deshalb hatte die Opposition beschlossen dem zuvorzukommen. Auf dem Präsidentenplatz stand ein gewöhn⸗ licher Sessel, da der des Präsidenten gestern zertrümmert worden war. Die Parlamentswachter waren im Beratungssaal nicht anwesend, sondern in einem anderen Saale untergebracht. Die oppositionellen Abgeordneten hielten die Präsidentenestrade dicht besetzt und räumten sie erst, als Graf Theodor Andrassy (Dissident) die Zusicherung erteilte, daß Perczel nicht präsidieren und die Parlamentswache nicht in den Saal kommen werde. Um 9 ¾ Uhr erschien Graf Tisza an der Spitze des Kabinetts im Saale und nahm in der ersten Bankreihe Platz, da die Ministersessel fehlten. Der Einzug des Kabinetts vollzog sich in vollständiger Ruhe. Punkt 10 Uhr erschien der Vizepräsident Jakabffy auf der Prä⸗ sidentenestrade. Der Ministerpräsident Graf Tisza meldete ein Königliches Reskript an, das bei größter Stille verlesen wurde In dem Königlichen Handschreiben wird die Eröffnung der Session kundgegeben. Das Haus nahm dies mit Ehrfurcht ur Kenntnis und beschloß, das Handschreiben dem Ober⸗ Unuss zur Kenntnisnahme zu überweisen. Darauf wurde die Sitzung ohne weiteren Zwischenfall geschlossen. Auf dem Platze vor dem Unterhause hatte ein Ring von Polizei und eine Abteilung berittener Polizei Aufstellung genommen; Gruppen Neugieriger standen dort, doch waren die Ansamm⸗ lungen nicht bedeutend.

Die oppo⸗ geschlossenen des Grafen Es hatte sich

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten,

önigreich Preußen.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

umnimnachung. Nachstehend wird eine Nachweisung der in den Jahren

und 1906 behufs anderweiter Verpachtung zur

86 8

11“ . 2 2 2 1 preußischen Domänenvorwerke, welche in den Jahren 1905 und 1906 behufs anderweiter Verpachtu

4. S.

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Erste Beilage

8

Ber lin, Mittwoch,

1.k.räsa

———— ——

öffentlichen Ausbietung kommenden Domänen⸗ vorwerke zur allgemeinen Kenntnis gebracht.

Die Königlichen Regierungen werden auf Verlangen von Pachtlustigen die gedruckten allgemeinen und die besonderen Verpachtungsbedingungen sowie die Bietungsregeln für jede Domãne gegen Erstattung der Schreib⸗ und Druckkosten mit⸗ teilen. Auch wird von den bezeichneten Behörden den Pachtlustigen auf Wunsch für bestimmte Domänen von den Bietungsterminen sowie von dem Betrage des nachzuweisenden Vermögens noch besondere Nachricht gegeben werden.

Nachweisung

.

zeiger und Königlich Preußischen Staatsan

zeiger 1904.

cg 2H

Abdrücke der genannten Nachweisung werden von der Ge⸗

heimen Domänenregistratur meines Ministeriums (Berlin W. 9,

Leipziger Platz 7) sowie von den Domänenregistraturen der Regierungen auf muündliches oder schriftliches Verlangen kosten⸗ frei verabfolgt.

Berlin, den 9. Dezember 1904. Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

boten

Flächen⸗ inhalt der gegen⸗ wärtig mit den⸗ . selben einzelnen ver⸗ pachteten Vorwerke. (Grund⸗ stücke.

Namen Regierungs⸗ der

bezirk.

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darunter

Acker Wiesen

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8 Betra Jetziger 8 2 steuer-⸗ Pachtzins mögens, reinertrag intl. welches bei der Zinsen der letzten Grund⸗ 1 V 1 stase . 1 Spalte 5. kagitalien wiesenwer⸗ apitalien. den mußte.

Grund⸗ Künftige

Pachtperiode.

Bisherige

Pachtperiode.

Königsberg Königsberg Heiligenwalde

Kragau

Voigtshof

Fischhausen

Pillkallen

Strasburg

Uszpiaunen, Lobinnen Strasburg, Schannen

Potzlow

Neuendorf

Gumbinnen Marienwerder Templin

West⸗Sternberg

Potsdam

Frankfurt

Stettin Demmin

do. Saatzig Mössin

do. Usedom⸗Wollin Pudagla

Köslin Schlawe Neuenhagen

Petershagen Groß⸗Kordshagen

do. do.

Stralsund Franzburg

(Leiter: Bruno Kittel,

musika⸗ ist frei.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Haubenlerche. Schauspiel in 4 Akten von Ernst von Wildenbruch.

Freitag, Abends 8 Uhr: Mutter Erde.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Jüdin von Toledo.

Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Die Räuber. Abends 7 ½ Uhr: Undine.

Freitag: Gastspiel von Rosa Olitzka und Nikolaus Rothmühl. Der Prophet.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Der Struwwelpeter. Abends 7 ½ Uhr: Zar und Zimmermann.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Der Struwwelpeter. Abends 7 ½ Uhr: Wiener Blut.

Montag: Wiener Blut.

MNationaltheater. (Direktion: Hugo Becker. Weinbergsweg 12 a 13 b.) Donnerstag: Gastspiel von Fritz Werner. Die Millionenbraut.

Freitag: Der Waffenschmied.

Sonnabend: Gastspiel von Alberti. Hugenotten.

Die

Neues Theater. Donnerstag: Die lustigen Weiber von Windsor.

Freitag: Die Kronprätendenten. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Die Morgenröte. .

Sonntag: Die Morgenröte.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners⸗ tag: Der Familientag.

Freitag: Der Familientag.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zum ersten Male: Das böse Prinzeßchen. Abends 8 Uhr: Der Familientag.

Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Herkulespillen. (Les 8“ d'Hercule.) Schwank in 3 Akten von

aul Bilhaud und M. Hennequin. Deutsch von M. Schönau.

Freitag und folgende Tage: Herkulespillen.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ rektion: Kren u. Schönfeld.) Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Der Weiberkönig. Große Ausstattungs⸗

posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Jean

Musikdirigent am Königlichen Schauspiel⸗ haus) und dem Kirchenchor (Leiter:

der Konzertgeber). Der Eintritt

Kren, Alfred Schönfeld und Leop. Ely. Musik von

Julius Einödshofer. 1 und folgende Tage: Der Weiberkönig. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung bei kleinen Preisen. Max und Moritz. (Jeder Erwachsene ein Kind frei.) Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante. Montag: Zum 100. Male: Der Weiberkönig.

Bentralthenter. Donnerstag: Der General⸗ konsul. Operette in 3 Akten von Alex Landsberg ö Stein. Musik von H. Reinhardt. Anfang 1 8½⅔ r.

Freitag: Der Zigeunerbaron.

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung. Halbe Preise (zwei Kinder ein Billett): Däume⸗ linchen. Abends 7 ½ Uhr: Die Puppe.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. Abends 7 ½ Uhr: Die Fledermaus.

Sonntag, den 25. Dezember: Zum ersten Male: Die Negerlein. Groteske Operette in 3 Akten von Franz Arnold. Musik von Waldemar Wendland.

Zellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Gastspiel von Bozena Bradsky. Die Tugendglocke.

Freitag und folgende Tage: Die Tugendglocke.

Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Kindervorstellung bei kleinen Preisen. Frau Holle und Prinzeß Tausendschön. (Jeder Erwachsene ein Kind frei.)

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Minna von Barnhelm.

Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrich⸗ u. Universitätsstraße.) Donnerstag: Gastons Frauen. Schwank in 3 Akten von Victor de Cottens und Pierre Veber.

Freitag und Sonnabend: Gastons Frauen.

Konzerte.

Singakademie. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Konzert von Karl Niffen (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester (A. Scharrer).

Philharmonie. Isadora Duncan.

Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Zweiten und Dritten Beilage.)

Beethovensaal. Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: I. Klavierabend (Liszt⸗Abend) von Ferruccio Busoni.

Zirkus Schumaun. Dennerstag, Abends präzise 7 ½ Uhr: Erste große brillaute Galaparforce⸗ vorstellung und Münstedts reizender Liliputaner⸗ Zirkus. Ferner: Nur noch einige Male: Der phänomenale Sprung in den Mond mit dem Motocyele, ausgeführt von der tollkühnen Französin Mlle. Héléène.

Freitag, Abends präzise 8 Uhr: Große Wohl⸗ tätigkeitsvorstellung zum Besten des Vereins für Kaffeestuben und Erfrischungskarren sn Berlin. Der Vorstand: Frau Gräfin von Posadowsky, Frau Kommerzienrat Lucas, Frau Kommerzienrat Heyl, Frau Berl, Ministerialdirektor Hermes, Arthur Schmidt, Albrecht Guttmann und Dr. K. Beerwald. Großartiges Galasportprogramm.

Familiennachrichten.

Verlobt: Miß Frances Clara Newlands mit Hrn.

Leutnant Leopold von Bredow (Washington Berlin). Frl. Elsa Schrader mit Hrn. Ernst Stössel von der Heyde (Bremen). Frl. Irm⸗ gard Stella von Alten mit Hrn. Friedrich Grafen von Wengersky (Hannover London).

Verehelicht: Hr. Leutnant Curt von Zimmermann mit Fil. Margot von Kotze (Hamburg). Hr. Amtsrat C. Wuth mit Frl. Marie Nitka (Wernigerode a. H.).

Geboren: Zwei Söhne: Hrn. Regierungsbau⸗ meister Blumenthal (Breslau). Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Frhrn. von Heintze (Potsdam). Eine Tochter: Hrn. Clemens Frhrn. von Schorlemer (Hamburg).

Gestorben: Hr. Ernst von Bressensdorf (Berlin). Hr. Oberlandesgerichtsrat, Geheimer Justizrat von Bernstorff (Kiel). Hr. Oberzahlmeister Wilhelm Karbach (Berlin). Marie Freifr. von Seckendorff, geb. von Oertzen (Altenburg, S.⸗A.).

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Bromberg

Liegnitz do.

Magdeburg

8

11““

Magdebur do.

Merseburg

Hannover

ildesheim

do. Obornik

Gnesen Liegnitz do.

Kalbe

Quedlinburg

Wanzleben Schweinitz Saalkreis

Grafschaft Hohenstein Hameln

Alfeld

Norden Emden do. Wittmund do. do.

do. do.

do.

Witzenhausen Schlüchtern

Wiesbaden

St. Goarshausen

Augustusgabe,

Schachtberg,

Velgast

Groß⸗Krossingen

Schönfelde

Panten Seedorf, Arnsdorf

Barby, Marstall, Kolphus,

Monpläsir, Zeitz

Kochstedt Egeln

Klöden, Rettig

Wettin,

Winkel München⸗ lohra Ohsen

Winzenburg, Hausfreden

Hornsen

Dornumer⸗ Vorwerk Kloster Appingen Kloster Uppingen Schoo

Werdumer⸗ Altendeich Horstenau Graalfs Kleehof Lilienthal

Ennoswonne Rückerode Steinau, Hundsrück

Armada

Offenthal

I. Vorwerke, welche 1905 zur A kommen.

78 710 4151] 3837]¹ 40 000] ꝑJohannis 8 52 000 . do.

50 000 do 5 000

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70 000 77 000

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26 463 120 000

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3 686 2 214 6 764 2 875 3 292

2 857 5 150

3 015 2 400

4 510 2 949 8 113 7 459 5 428

46 000 1. Mai 1. Mai 1888/1906 26 000 1. Mai do. 1894/1906 20 000 do. do. 42 000% y1. Mai do. 1888/1906 16 600 1. Mai do. 1894/1906 23 000 do. do. 12 500 do. 15 400 do. do. 19 100 do. do. 30 000% Johannis 1888/1906 80 000 do. 40 000 do. 30 000

ohannis 1906: G piau 81. Juli1924 Hohenrade der Kleinbahn Tapiau Königsberg, 21 km von

km von der Chaussee Königsberg —Tapiau, 3 km von Station

Königsberg. 25 km Chaussee bis Königsberg, 10 km dgl. bis Fischhausen, 4 km dgl. bis Station Powayven an der Südbahn. 88 2 km Chaussee von Stadt Seeburg, letztere Station der Eisen⸗ bahn Königsberg —Rothfließ; 12 km Chaussee bis Wieps, welches Station der Thorn⸗Insterburger Eisenbahn.

3 Em nach Kreisstadt und Bahnstation Pillkallen. Ziegeleibetrieb.

An Stadt und Bahnhof Strasburg. Brauerei und Brennerei (481 hl. Kontingent) in fiskalischen Gebäuden. b 4 km von Seehausen, Station der Eisenbahn Berlin-Anger⸗ münde —Stralsund, 213 ha Seen. Zuckerrübenbau. 1 3 km bis Station Reppen der Eisenbahnen Berlin Posen und Stettin Breslau. Neues Gebäude für Brennerei oder Stärke⸗ fabrik vorhanden. Je 3 km bis zur Chaussee Demmin —Treptow und Station Gnedkow der Eisenbahn Berlin Neubrandenburg-—Stralsund. Haltestelle an der Kleinbahn nach Trampke, wo Station der Eisen⸗ bahn Stettin Danzig; 10 km bis Trampke und 2 km bis zur Chaussee Jakobshagen Trampke. 1 ½ km von der Chaussee Heringsdorf— Zinnowitz, 8 und 10 km von den Stationen Heringsdorf und Dargen der Eisenbahn Herings⸗ dorf— Swinemünde Ducherow. Brennerei in fiskalischem Gebäude. 2 km von der Ostsee, 19 km Chaussee bis Stadt und hee Pehn. station Rügenwalde, 23 km Chaussee bis Kreisstadt und Bahn⸗ station Schlawe. 6 km Chaussee bis Rügenwalde, 10 km bis Station Altwieck der Eisenbahn Berlin Danzig. v“ 9 km Kleinbahn bis Barth, 6 km bis zur Chaussee Stralsund— Damgarten, 18 km bis Stralsund. Eisenbahn nach verschiedenen Richtungen.

1906/1924

Johannis 1906 bis 1. Juli 1924

23 km bis zur Kreisstadt Obornik, 6 km zur Station Güldenau

der Eisenbahn Kreuz Inowrazlaw.

17 km bis Kreisstadt Gnesen, 5 km bis Station Weißenburg der

Eisenbahn Posen Thorn. ““

Station der Eisenbahn Liegnitz Rawitsch, 7 km bis Liegnitz.

Arnsdorf ist Station der Eisenbahnen Liegnitz —Gassen und Liegnitz Kohlfurt. Seedorf 6 km, Arnsdorf 9 km von Liegnitz. In der

Nähe die Chaussee Liegnitz Haynau.

An Elbe und Saale, Station der Eisenbahn Berlin —Wetzlar. uckerfabrik und Brennerei dem Pächter gehörig, fiskalische Ziegelei,

Zrceeate ben

Station der Kleinbahn Aschersleben —Nienhagen. Zuckerrübenbau,

Zuckerfabriken in Kochstedt, Börnecke, Egell.

Station der Eisenbahn Magdeburg —Staßfurt, Chaussee nach ver⸗ schiedenen Richtungen. Zuckerrübenbau, Zuckerfabrik in Egeln, Bleckendorf usw.

10 km von Station Jessen der Eisenbahn Wittenberg Falkenberg. Ziegelei, Zuckerrübenbau, elektrische Licht⸗ und Kraftanlage dem Pächter gehörig. 1“

Station der Kleinbahn Wallwitz Wettin, 5 km von Station Nauendorf der Eisenbahn Halle Halberstadt. Mühle, Ziegelei, Zuckerrübenbau; Zuckerfabrik in Trebitz a. S.

8 und 7 km von den Eisenbahnstationen Wolkramshausen und Pußleben. .

7 km bis Hameln, 1 km bis Station Emmerthal der Eisenbahnen Hannover-—Altenbeken und Vorwohle Emmerthal. Zuckerrübenbau, Zuckerfabrik in Emmerthal. 2 km von Freden, Eisenbahn Hannover—Cassel, und 8 km von Lamspringe, Eisenbahn Hildesheim-—Kreiensen, gute Wege. 3 Mahlmühlen und 1 Sägemühle in fiskalischen Gebäuden; Zuckerrübenbau, Zuckerfabrik in Elze. 8 km von Freden wie vor und 5 km von Lamspringe wie vor, gute Wege. Zuckerrübenbau, Zuckerfabrik in Elze.

An der Landstraße Dornum— Norden, 3 km von der Eisenbahnstation Dornum.

2 ½ km von der Landstraße Emden—-Greetsiel, 7 ½ km von der Kleinbahnstation Pewsum.

2 ½ km vom Dorfe Uttum und der Chaussee Hinte —Uttum, 7 ½ km von der Kleinbahnstation Hinte.

3 ½ km von der Chaussee Ogenbargen —-Aurich —Wittmund, 5 km von der Eisenbahnstation Esens. . Landstraße nach Esens usw., 9 km von der Eisenbahnstation

sens.

2 km von der Landstraße Wittmund—Karolinensiel, 3 km von der Eisenbahnstation Karolinensiel.

Wie vor. 1 8

2 km von der Landstraße Wittmund—Karolinensiel, 7 und 12 km von den Eisenbahnstationen Karolinensiel und Wittmund.

An der Landstraße I crmg. Fesroltneahee 5 und 10 km von den Eisenbahnstationen Karolinensiel und Wittmund.

8 km von Freigseade un- Eisenbahnstation Witzenhausen; wertvolle Apfel⸗ und Kirschenpflanzungen.

In 8- Nähe der Bahnstation Steinau der Eisenbahn Frankfurt

Bebra. 8 8 km von Wiesbaden, 5 km von den Rheinbahnstationen Eltville

und Niederwalluf. ““ 8 4 km von Kreisstadt und öe St. Goarshausen, 2 km

von der Kleinbahnstation Reichenberrg. 8