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dem
17,50 17,80 16,40
Ravensburg. Saulgau.. Z“ Bruchsal. Rostock. Waren. Altenburg Arnstadt.
Insterburg Elbing 1 “— Brandenburg g. H. Frankfurt a. O.. Stettin u.“ Stargard i. Pomm.. Schivelbein... Kolberg. Koslin. Breslau.
Ohlau ““ Bunzlau Goldberg i. Schl. Hoyerswerda Leobschütz
Neiße. 8 Halberstadt. Eilenburg
Erfurt
Goslar. Duderstadt Lüneburg. Fulda..
Kleve.
Wesel.. Neuß..
Saarlouis München. Straubing Regensburg
Meißen . “ Plauen i. V. Bautzen. Urach.
Heidenheim. Ravensburg. Saulgau.
Ulm
Offenburg Bruchsal.
Rostock Waren.. Braunschweig. Altenburg.. Arnstadt.
Bemerkungen.
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2* „ 2 9 v 2 g 2 2 „ 9 2 9 2 2 9 2 2 9 2 7 9 2 * 9 „ 2 27 „ 2 9 2 2. 2 2 82 9 9 9 2 27 9 7 9 9 2 2. . „9 2„
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der
Noch: Gerste. 18,10 18,0 17,94 18,00 17,40 17,650 17,00 18,00
— 15,10 14,70 14,80 ha 16,65 V 16,40 Hafer. 13,60
15,60 15,00 15,00 14,30 13,60
13,20 13˙60 13,90 14 20 13,80 13,00 13,40 13,90 1420 13,70 13,20 13,20 15,10 15,00 15,80 15,00 14,00 14,60 14,40 1475 15,00 15,50 13,20 15,60 15,00 16.25
13,10 14,10 15,00 14,60
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15,60 15,00 15 00 14,30 13,80
14,00 13,60 14 20 14,20 14,00 13,00 13,40 13,90 14,20 14,20 13,40 13,50 15,30 15,00 15,80 15,50 14,33 14,80 15,20 14,75 15,00 15,50, 14,20 15,80 16,00 16,47
14,00 14,30 15,00 14,80
14,40 14,60 14,40 14,60 16 00 15,00 13 80 14 50
14 25
13,20
14,50 14,80
13,20
14,50 14,80
12,40 13,00 13,60
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12,40 12,50
13,20 1400 13,40
13,60 13,50 13,70 13,00
15,10 14,50 15,30 15,00 14,00 14,40
14,50 14,75 15,00
15,60 14,90 16,02 15,00 13,00 14,10 14,00
15,30 14,36 14,30 14,40 14,00 14,40
13,60 13,50 13,20 12,80
14,95 14,50 15,30 14,50 13,67 14,20
14,50 14.,75 15,00
15,40 14,00 14,20 12,50 13,90 14,00
15,10 14 20 14,30 14 20 14,00 14,00
8”8 — 15,00
Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet.
17,81 17,82 17,38
15,10 14,00
16,65
13,60 13,60 15,44
14,14 13,61 12,40 13,33 14,00 13,80 13,67
13,20
14,52 14,94
14,60
13,63 15,41 14,67 15,89 15,00
14,00 14,70 14,60
14,70
13,69 15,50 14,73 16,33 14,60
14,31 14,60 14,07 14,49 14,09 14,20 16,00
13,74 14,20
14,67
14,72 15,23 14,29 14,37 14,31 14,28 16,00
13,64 14,30
28. 28.
24.
45 15,00
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstage hat der Reichskanzler eine Denk⸗ schrift über die Entwickelung der deutschen Schutz⸗ gebiete in Afrika und der Südsee in der 2½ vom 1. April 1903 bis zum 31. März 1904 zugehen lassen. Den Abschnitten über die einzelnen Kolonien ist eine allgemeine Einleitung vorausgeschickt, in der zunächst des Aufstandes in Deutsch⸗Südwestafrika gedacht und dann u. a. folgendes aus⸗ geführt wird:
Unter den übrigen Schutzgebieten waren es auch in dem ab⸗ gelaufenen Berichtsjahre Kamerun und Neu⸗Guinea, in denen es wiederholt zu ernsthaften Ruhestörungen und Bluttaten der Ein⸗ geborenen kam. Jedoch hat es sich dabei stets nur um Ereignisse von lokaler Bedeutung gehandelt, bei denen die Unterdrückung des Aufruhrs und die Bestrafung der Schuldigen in der Regel rasch und ohne erhebliche Schwierigkeiten gelang. In Ostafrika und Togo kam es nur zu gänzlich unbedeutenden Störungen der Ordnung. In Samoa und den Inselgebieten der Karolinen, Marianen und Marshall⸗Inseln bestanden durchaus fried⸗ liche Verhältnisse. Sieht man von dem südwestafrikanischen Auf⸗ stande ab, so bedeutet die Entwickelung des Berichtsjahres für die deutschen Schutzgebiete in allen wichtigen Punkten einen abermaligen, zwar bescheidenen, aber unverkennbaren Fortschritt.
Die weiße Bevölkerung der Schutzgebiete hat im Jahre 1903 ihre Zunahme fortgesetzt. Für das wichtigste Siedelungsgebiet, Südwestafrika, liegt allerdings eine neue Zählung nicht vor; aber alle Berichte bestätigen, daß im Berichtsjahre bis zum Beginn des Herero⸗Aufstandes eine beträchtliche Zuwanderung stattgefunden hat, die insbesondere auch dem bisher vernachlässigten, aber durch günstige Vorbedingungen für Bergbau und Farm⸗ wirtschaft ausgezeichneten Norden der Kolonie zugute kam. Welche Umwälzungen in der weißen Bevölkerung der Kolonie durch den Auf⸗ stand herbeigeführt worden sind, läßt sich zur Zeit noch nicht über⸗ sehen. Läßt man Südwestafrika außer Rechnung, so ergibt sich für die übrigen Schutzgebiete eine Zunahme der weißen Bevölkerung von 3106 Köpfen zu Beginn des Jahres 1903 auf 3434 Köpfe zu Beginn des Jahres 1904, also um etwa 10 %
Die Gesundheitsverhältnisse der tropischen Kolonien haben auch im Berichtsjabhre die günstigen Wirkungen der systematischen Be⸗ kämpfung der Tropenkrankheiten erkennen lassen, wenn auch freilich auf diesem Gebiet ins Gewicht fallende Erfolge nur Schritt für
Schritt und nur im Lauf längerer Zeit erzielt werden können. 8 Die Missions⸗ und Schulberichte aus den einzelnen Schutz⸗ gebieten geben ein Bild von dem Stande der Arbeit an der kulturellen Hebung der Eingeborenen. Hervorhebung verdienen die Fortschritte, die in einzelnen Schutzgebieten hinsichtlich der Verbreitung der deutschen Sprache erzielt worden sind, sowie die Erfolge bei der
Anlernung der Eingeborenen zu praktischen Arbeiten aller Art in
Handwerker⸗ und Landwirtschaftsschulen.
Die wirtschaftliche Entwickelung kann im allgemeinen in An⸗ sehbhung der engen Schranken, die ihr vorläufig noch durch die überaus mangelhaften Transportverhältnisse gezogen sind, als befriedigend be⸗ zeichnet werden. Freilich hatten Togo und teilweise auch Ostafrika unter ungünstigen Witterungsverhältnissen zu leiden, durch die der Ertrag an erxportfähigen Produkten beeinträchtigt wurde. Aber der partielle Ausfall ist 8 in anderen Gebieten ni ausgeglich unerhebli
überwogen worden. Bemerkenswert ist insbesondere auch, daß in Togo der empfindliche Ausfall an exvortfähigen Produkten den Einfuhrhandel nicht entfernt in demselben Maße betroffen hat, wie es früher stets der Fall war; darin tritt zu Tage, daß die Kaufkraft der eingeborenen Bevölkerung sich im Laufe der letzten Jahre immerhin soweit gefestigt hat, daß sie ohne allzuschweren Schaden den Fehblschlag eines Ernte⸗ jahres zu überstehen vermag.
Die planmäßige Förderung der Eingeborenenkulturen, in der sich Verwaltung, Missionen, Kolonialwirtschaftliches Komitee und kaufmännische Firmen gegenseitig unterstützen, wird dazu beitragen, die wirtschaftlichen Grundlagen der Schutzgebiete weiterhin zu be⸗ festigen. Die auf diesem Felde bisher erzielten Erfolge sind am deutlichsten wahrnehmbar in Togo und in Deutsch⸗Ostafrika. In dem letzteren et en⸗ hat sich im Berichtsjahr ein Aufschwung der ingeborenenkulturen namentlich in den von der Usambarabahn berührten Gegenden gezeigt, wo die Produktion von Feldfrüchten und Nutzpflanzungen ganz erheblich zugenommen hat; daneben im Bezirk Daressalam, wo sich die Kommune seit einigen Jahren intensiv mit der Heranbildung der Eingeborenen zu einer geregelten wirtschaftlichen Tätigkeit befaßt. Der Erfolg der gesteigerten Produktion der Eingeborenen trat für Ost⸗ afrika im Berichtsjahre in einer abermaligen Abnahme der Einfuhr von Reis und anderen Körnerfrüchten sowie in einer abermaligen Steigerung der Ausfuhr von Getreide, Kopra usw. in Erscheinung.
Besondere Beachtung verdienen die günstigen Ergebnisse, die so⸗ wohl in Togo als auch in Ostafrika mit den Baumwollkultur⸗ versuchen erzielt worden sind. In Togo ist es den vereinten Be⸗ mühungen der Verwaltung und des Kolonialwirtschaftlichen Komitees gelungen, die Eingeborenen in einem für die kurze Dauer der Versuche (seit 1900) recht ansehnlichen Umfange zum rationellen Anbau von Baumwolle zu bestimmen. Die in diesem Jahre hereingekommene Ernte war bereits so groß, daß sich Schwierigkeiten für den Transport zur Küste ergaben, ein neuer Beweis für die Notwendigkeit des inzwischen beschlossenen Baues der Inlandsbahn. In Ostafrika, wo die Versuche im Jahre 1902 be⸗ gonnen worden sind, wird gleichfalls die Heranziehung der Eingeborenen zu dieser wichtigen Kultur erstrebt; daneben widmen sich deutsche Farmer, Kommunen und Missionen dem Baumwollbau. Hinsichtlich der Qualität der in Ostafrika erzielten Baumwolle hat es sich insbesondere herausgestellt, daß die gvpilsche Baumwolle, deren Akklimatisation in Amerika, Westafrika und Indien bisher gescheitert ist, in Ostafrika ihre wertvollen Eigenschaften, vor allem den langen und seidenartigen Stapel, behält. Eine deutsch⸗ostafrikanische Baumwollprobe ist von der Liverpooler Baumwollbörse als „the best Egyptian substitute ever produced“ bewertet worden, und auf der Weltausstellung in St. Louis hat die ostafrikanische Baumwolle die goldene Medaille, die höchste für Baumwolle verliehene Auszeichnung, erhalten.
Was die europäischen Pflanzungsunternehmungen an⸗ langt, so ist zunächst festzustellen, daß in den wichtigsten der in Be⸗ tracht kommenden Gebiete die Arbeiterverhältnisse, von deren Pestiger Gestaltung der Erfolg in hohem Maße abhängig ist, im
erichtsjahre im großen ganzen befriedigende waren. Die Kolonialverwaltung bat sich nicht darin geirrt, daß die Schaffung von Garantien für eine humane Behandlung der Arbeiter schließlich auch den europäischen Pflanzungsunternehmungen selbst zugute kommen muß. Der Versuch mit der Einfuhr chinesischer Arbeiter in Samoa scheint sich nach der Ueberwindung der unvermeidlichen An⸗ fangsschwierigkeiten zu bewähren. Die Kaffeernte der Pflanzungen in Us Of frika) h im Berichtsj günstigen
Witterungsverhältnissen zu leiden, sodaß trotz des Zuwachses an tragfähigen Bäumen der Ertrag geringer war als im Vor⸗ jahr; infolge der günstigeren Preise hat jedoch die ge⸗ ringere Menge einen größeren Ausfuhrwert als im Vorjah ergeben. Ganz beträchtliche Fortschritte haben in Ostafrika die Kulturen der Sisal⸗Agave, vor allem in dem durch die Usambara bahn erschlossenen Gelände, gemacht. Die Kakaoplantagen in Kamerun erzielten, trotz des Auftretens von Schädlingen, eine erheblich gesteigerte Ernte, und die bis jetzt vorliegenden Nach⸗
oltze
vwemand 8
richten lassen für das neue Jahr abermals eine beträchtliche Zu-
nahme erwarten. Im Bismarckarchipel sind die Pflanzungen (haupt sächlich Kokospalmen) erheblich ausgedehnt worden; schon Berichtsjahr hat die Zunahme des Kopraertrages der europäischen
Plantagen den Ausfall mehr als ausgeglichen, der im Koprahandel S 85
mit den Eingeborenen durch eine Anzahl von Ruhestörungen ver⸗ ursacht worden ist. Die Kakaopflanzungen auf Samoa sind noch zu jung, um einen nennenswerten Ertrag für den Export zu liefern. Die Erträgnisse haben auch im Berichtsjahre noch fast ausschließlich als Saatgut Verwendung gefunden.
Die Vorarbeiten für einen Bergbau größeren Stils haben Südwestafrika durch den Eingeborenenaufstand eine Unterbrechung er⸗ fahren. Immerhin hat die Otavi⸗Minen⸗ und Eisenbahngesellschaft den Bau der zur Erschließung ihrer Kupferminen bestimmten Eisenbahn nicht eingestellt, sondern auf Grund eines Abkommens mit der Kolonialverwaltung nach Möglichkeit beschleunigt, Wum dadurch eine Erleichterung für die militärischen Aktionen zu schaffen. Erwähnung verdient ferner die Gründung einer Gesell⸗ schaft zur Untersuchung und Ausbeutung der Blaugrundvorkommen des Bezirks von Gibeon auf Diamanten. In Ostafrika sind, namentlich infolge der durch die Transportverhältnisse gegebenen Schwierigkeiten, entscheidende Fortschritte in der Aufschlie⸗ mineralischen Bodenschätze noch nicht erzielt worden.
Die in den verschiedenen Zweigen der Produktion gemachten Fort⸗ schritte treten auch in den Zahlen des Außen handels der Schutz⸗ gebiete in Erscheinung. Nach den für das Kaldenderjahr 1903 zum ersten Male in allen Schutzgebieten zur Anwendung gebrachten neuen Grundsätzen für die Aufstellung der Handelsstatistik hat der Gesamt⸗ handel der Schutzgebiete in Afrika und der Südsee sich für das ab⸗ gelaufene Jahr auf 67 286 949 ℳ gestellt. Davon kommen 41 711 902 ℳ auf die Einfuhr, 25 575 047 ℳ auf die Ausfuhr. Eine unmittelbare Ver⸗ 3 gleichung dieser Zahlen mit den in der vorjährigen Denlschrift mit⸗ geteilten Ergebnissen des Jahres 1902 ist nicht möglich, einmal in⸗ folge der Aenderung der statistischen Buchungmethode in Ostafrika und Kamerun, ferner infolge der Ausdehnung der statistischen Er⸗ hebungen auf die Binnengrenze des ostafrikanschen Schutzgebiets. Legt man
ung der 1
für das Jahr 1903 die gleichen Grenzstrecken und dieselbe Methode wie für
das Vorjahr zu Grunde, so ergibt sich für den gesamten Außenhandel der Schutzgebiete ein Wert von 68 954 000 ℳ gegen 64 816 000 ℳ im Vorjahr, mithin eine Zunahme des Außenhandels um 4 138 000 ℳ
Der Außenhandel des Jahres 1903 ist um nahezu 50 % größer als
Schon
derjenige des Jahres 1898 mit 46,6 Millionen Mark.
in
den Denkschriften für die Jahre 1901 und 1902 konnte es als ein
günstiges Zeichen für die wirtschaftliche Entwickelung der Schutz⸗ gebiete hervorgehoben werden, daß die prozentuale 2 nahme der Ausfuhr eine stetigere und beträchtlich stärkere ist als diejenige der Einfuhr. Diese Gestaltung hat sich auch im Jahre 1903 fortgesetzt, trotz der für die Ausfuhr ungewöhnlich ungünstigen Verhältnisse in Togo. Während die Einfuhr von 1902
903 nur um 995 ℳ zugenommen hat (beo 42699 000 ℳ
4 „ ist die Ausfuhr um 3 143 000 ℳ gestiegen (vo 117 000 ℳ auf 25 260 000 ℳ). Seit dem Jahre 1898 ist die bfuhr von 14,0 auf 25,3 Millionen Mark gestiegen, hat sich also ezu verdoppelt, während die Einfuhr von 32,6 auf 43,7 Millionen, o nur um etwa ein Drittel, zugenommen hat. Die zwar langsam, aber stetig fortschreitende Entwickelung der hutzgebiete in den letzten Jahren hat dazu beigetragen, das Ver⸗ in die wirtschaftliche Zukunft der deutschen Kolonien auch in jenigen Kreisen zu heben, deren praktische Mitwirkung für die Fitere Nutzbarmachung unserer überseeischen Be⸗ zungen unerläßlich ist. Vor allem aber hat die Bewilligung Eisenbahnbauten für Ostafrika und Togo dieses Vertrauen genscheinlich verstärkt. Die größere Geneigtheit des soliden deutschen pitals zu Unternehmungen in den Schutzgebieten, für die bereits in vorjährigen Denkschrift der Bau der Otavibahn in Südwestafrika rein privaten Mitteln angeführt werden konnte, ist in gen weiteren beachtenswerten Unternehmungen größeren nfangs zu Tage getreten. Es sei hier die Anlage eines chwimmdocks in Duala (Kamerun) seitens einer der ersten utschen Afrikafirmen erwähnt, ferner die Landungsanlagen, die der orddeutsche Llopd in Simpson⸗Hafen (Bismarckarchipel) herstellt, vor m aber die Gründung von zwei kolonialen Bankunternehmungen, che die ersten deutschen Kolonialbanken sein werden, nämlich Deutsch⸗Ostafrikanischen Bank und der Deutsch⸗West⸗ kanischen Bank. Beide Institute werden einen Rückhalt starken deutschen Finanzgruppen besitzen, während gleichzeitig eine enge Fühlung mit dem lokalen Element der zunächst Betracht kommenden Schutzgebiete durch die Beteiligung von chtigen Handelsfirmen, die dort schon seit Jahren arbeiten, Sorge tragen ist. Es ist gewiß kein Zufall, daß die genannten Banken ge Tätigkeit zunächst auf die beiden Kolonien Ostafrika und go erstrecken wollen, deren wirtschaftliche Aussichten durch die Be⸗ Uigung von Eisenbahnen im Laufe des Jahres 1903 erheblich ver⸗ ert worden sind. Die Finanzen der Schutzgebiete in Afrika und der Südsee ben durch den südwestafrikanischen Aufstand eine außerordentliche erschiebung erfahren. Während die Gesamtausgaben der genannten lonien für das Rechnungsjahr 1904 ursprünglich (ohne Er⸗ zungs⸗ und Nachtragsetats) auf 25,4 Millionen Mark ver⸗ chlagt waren, stellen sie sich nach den Ergänzungs⸗ und achtragsetats auf 106,2 Millionen Mark.*) Für das Jahr 05 sind die Gesamtausgaben auf 76,3 Millionen Mark ver⸗ schlagt. Sieht man jedoch von dem Aufwand zur Niederwerfung s südwestafrikanischen Aufstandes ab, der für die Rechnungsjahre 04 und 1905 bei den einmaligen Ausgaben eingestellt ist, so tritt Fortschritt in der Entwickelung der Schutzgebiete darin zu Tage, ß für sämtliche Kolonien, mit Ausnahme von Südwestafrika, die enen Einnahmen in den Etat für 1905 mit höheren Beträgen als das laufende Etatsjahr eingesetzt werden konnten. Die eigenen Ein⸗ hmen der Schutzgebiete, ausschließlich Südwestafrika, figurierten im at für 1904 mit 7 612 000 ℳ, während sie im Etat für 1905 auf 049 000 ℳ veranschlagt werden konnten. Dagegen sind die Aus⸗ aben, außer für Südwestafrika, für 1905 mit 21 146 000 ℳ, gegen 0 259 000 ℳ für 1904, angesetzt. Der Reichszuschuß, außer für üdwestafrika, der für 1904 auf 8 897 000 ℳ veranschlagt war, bunte im Etat für 1905 um 1 040 000 ℳ (auf 7 857 000 ℳ) erabgesetzt werden. Wie in der vorjährigen Denkschrift des näheren ausgeführt wurde, t für die Beurteilung der finanziellen Lage der Schutzgebiete in erster Linie maßgebend das Verhältnis zwischen den eigenen Einnahmen und een fortdauernden Ausgaben. Die folgenden Zahlen geben einen Ueberblick der finanziellen Entwickelung der Schutzgebiete in Afrika zund der Südsee von diesem Gesichtspunkte aus (in 1000 ℳ).
1896
Schutzgebiete einschließlich Südwestafrikas. Figene Einnahmen. 3 156 8 948 10 332 10 760 ortdauernde Ausgaben . . . . .7111 522 20 313 20 844 22 400 tnis der eigenen Einnahmen zu 1 hb zmwernden Ausgaben % . 27,4 44,0 49,6 I1 48,5 Schutzgebiete ausschließlich Südwestafrikas. gigene Einnahmen 2 760 6 756 7 612 9 049 Fortdauernde Ausgaben. 7 082 12 574 13 487 14 723 Verhältnis der eigenen Einnahmen zu I en fortdauernden Ausgaben %. 39,0 53,4 56,5 61,5 Danach haben sich die eigenen Einnahmen der Schutzgebiete seit 896 in beträchtlich stärkerer Progression entwickelt als die fort⸗ mernden Ausgaben. Während im Jahre 1896 bei den sämtlichen Schutzgebieten in Afrika und der Südsee die eigenen Einnahmen die tdauernden Ausgaben zu nur 27,4 % deckten, stellt sich das Ver⸗ tnis für 1905 auf 48,5 %. Sieht man von Südwestafrika ab, sen eigene Einnahmen durch die außerordentlichen Verhältnisse Peinträchtigt werden, so stellt sich die Deckung der fortdauernden lusgaben durch die eigenen Einnahmen für 1905 auf 61,5 %, gegen 88,4 % im Jahre 1903 und 39,0 % im Jahre 1896.
1903 1904 1905
1 5
Handel und Gewerbe.
Konkurse im Auslande. 8 Galizien.
Konkurs ist eröffnet: 8 1
1) Ueber das Vermögen des Gutspächters Ludwig Kohn aus ocmyrzw, unbekannten Aufenthalts, vertreten durch den Kurator vokaten Dr. Filip Landau in Krakau, mittels Beschlusses des K. K. desgerichts, Abteilung VI, in Krakau vom 24. Dezember 1904 — b. cz. S 7/4. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. rmann Seinfeld in Krakau. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des
itiven Konkursmasseverwalters 24. ⸗Januar 1905, Vormittags Uhr. Die Forderungen sind bis zum 20. Februar 1905 bei dem annten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Krakau önhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidie⸗ ngstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 2. März 1905, ormittags 10 Uhr.
2) Ueber das Vermögen der Nachlaßmasse des verstorbenen Karl
gtter von Formentini, K. K. Rittmeister I. Kl. des Dragoner⸗
ments Nr. 12, zuletzt in Graz wohnhaft, mittels Beschlusses des
K. Landesgerichts, Abteilung VI, in Krakau vom 23. Dezember
04 — No. S 6/4. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat ge. Heinrich Judkiewicz in Krakau. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl
definitiven Konkursmasseverwalters) 16. Januar 1905, Vormittags
Ubr. Die Forderungen sind bis zum 22. Februar 1905 bei dem lnannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Krakau löhnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidie⸗
agstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 28. Februar
05, Vormittags 10 Uhr.
Bukowina.
onkur⸗ ist eröffnet über das Vermögen des Kaufmanns C. Fischer Dorna mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerichts, Abteilung IV, Suczawa vom 27. Dezember 1904 — Nr. 8 5/904. Provisorischer ntursmasseverwalter: Advokat Dr. Hauslich in Dorna. Wahltag⸗
(Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) Januar 1905, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis 24. Februar 1905 bei dem genannten Gericht oder bei dem K. K. irksgericht in Dorna anzumelden; in der Anmeldung ist ein in
a wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen.
*) Ein Teil der Erhöhung (3 Millionen Mark) kommt auf
Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 6. März 1905, Vormittags 10 Uhr. 8 Zwangsversteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Koloniestr. 67, dem Architekten Gust. Hein hier gehörig. 6 a. Mit dem Gebot von 50 000 ℳ bar blieb der Kaufmann Alfred Hirschberg, Friedrich⸗
besitzer Aug. Scharf bier gehörig. 13,47 a. Nutzungswert 9460 ℳ Mit dem Gebot von 60 000 ℳ bar und 138 500 ℳ Hvypotheken blieb die offene Handelsgesellschaft i. F. Gustav Behrendt, Schwedter Straße 263, Meistbietende.
„Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin standen zur Ver⸗ steigerung die nachbenannten Grundstücke: Hauptstraße 20 und 20 a in Schöneberg, der „Wohnungsgenossenschaft Damen⸗ heim“, E. G. m. b. H. zu Berlin, gehörig. 21,39 a bezw. 17,86 a. Nutzungswert 37 000 ℳ bez. 33 300 ℳ Mit dem Gebot von 19 690 ℳ bezw. 17 150 ℳ bar und 962 000 ℳ bezw. 810 000 ℳ Hypotheken blieb Rittergutsbesitzer Dr. Max Schöller, Kurfürsten⸗ damm 247, Meistbietender. — 5,76 a Klixstraße in Reinickendorf, dem Zimmermeister Fritz Langenhahn ebendaselbst gehörig. Mit dem Gebot von 3700 ℳ bar und 3000. ℳ Hypotheken blieb Maurer⸗ meister Wilhelm Dernitzel in Reinickendorf, Residenzstraße 39,
Hexenhsberstesgeʒsg des W. Sommerschen Grundstücks in Schöner⸗ in
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 31. v. M. gestellt 15 446, nicht recht⸗ jeitig gestellt keine Wagen. 8 In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 5925, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen; am 31. v. M. 3488 bezw. keine Wagen.
Wie bereits in früheren Jahren, findet in der Zeit vom 3. bis zum 14. Juli d. J. in der Royal Agricultural Hall in London N. eine internationale elektrische Straßen⸗ und Eisenbahn⸗ ausstellung — diesmal in vergrößertem Maßstabe — statt. Aus⸗ stellungsgegenstände werden nur in der Zeit vom 17. bis 30. Juni d. J. entgegengenommen. Da nur ein ziemlich beschränkter Raum ausländischen Ausstellern zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, etwaige Anmeldungen in Bälde an die Unternehmerin der Aus⸗ stellung „The Tramway and Railway World, Amberley Office House, Norfolk Street, London W. C.“ zu richten.
Die Lieferung von Reiserbesen, Bindfaden, Plombenschnur, Zugleinen, Lampendochten, Lampenzylindern, Glühkörpern, Glühkörper⸗ trägern, Hanf, Hanfgarn, Holzkohlen, Stahldrahtseilen, Putzcreme, kaustischer Soda, Streichhölzern, Stuhlrohr, Torfkohlen, Urinöl wird, wie den Aeltesten der Kaufmannschaft mitgeteilt ist, von der König⸗ lichen Eisenbahndirektion in Königsberg i. Pr. am 20. Ja⸗ nuar 1905 vergeben. Angebotsbogen und Lieferungsbedingungen liegen im Verkehrsbureau der Korporation, Neue Friedrichstr. 54 I, zur Ein⸗ sichtnahme aus.
— Ueber den Verkauf alter Oberbau⸗ und Baumate⸗ rialien der Königlichen Eisenbahndirektion Altona sind der Berliner Handelskammer Angebotsbogen und Lieferungsbedingungen zugegangen, die im Verkehrsbureau, Dorotheenstraße 7/8, zur Einsicht⸗ nahme ausliegen. 1
— Ueber den Absatz von Reis nach Südafrika liegen der Berliner Handelskammer vertrauliche Mitteilungen vor, die im Verkehrsbureau, Dorotheenstraße 7/8, eingesehen werden können. — Der Jahresbericht der Berliner Handelskammer für 1904 führt u. a. aus: Der Aufschwung in Handel und Industrie, der im Beginne des Jahres 1903 eingesetzt und während dieses ganzen Jahres angehalten hatte, hat in dem Jahre 1904 weitere Fortschritte gemacht, wenn auch nicht an allen Stellen des Wirtschaftslebens die Besserung in gleicher Weise zu Tage getreten ist. Selbst der russisch⸗japanische Krieg, dessen Ausbruch die Verkehrskreise fast ganz unerwartet traf, hat die aufsteigende Tendenz des Wirt⸗ schaftslebens kaum zu beeinträchtigen vermocht. Zwar wurde der Handel mit Rußland erschwert und für manche Gewerbezweige wesentlich vermindert; auch hatte die Erschütterung der Kredit⸗ verhältnisse in Rußland manche Verluste im Gefolge. Aber der Bedarf der kriegführenden Staaten hat doch auf anderen Gebieten belebend auf das Geschäft gewirkt, sodaß im wesentlichen ein Ausgleich der schädigenden und fördernden Kräfte stattgefunden hat. Für die wirtschaftliche Gestaltung des Berichtsjahres war der Umstand von Erheblichkeit, daß das Inland sich aufnahmefähiger erwiesen hat als in den Vorjahren, daß die Inlandsumsätze stark gewachsen sind. Eine gute Ernte, die zu lohnenden Preisen an den Markt gebracht werden konnte, hat zudem die Kaufkraft weiter Kreise gehoben. Allerdings hat sich der Fortschritt im Jahre 1904 nicht in derselben Weife voll⸗ zogen, wie im Vorjahre. Während in letzterem ein regelmäßiges Aufsteigen bis zum Jahresschlusse beobachtet werden konnte, muß, ge⸗ stützt auf vielfache Mitteilungen aus den beteiligten Kreisen, hehauptet werden, daß im dritten Quartal es Berichts⸗ jahres ein Höhepunkt überschritten wurde, dem im letzten Quartal eine Abschwächung des Geschäftsganges folgte. Ueber die Gründe dieser Abschwächung vermag der Bericht sich nicht bestimmt zu äußern. Der Bericht betont im übrigen, daß Produktion, Umsatz und Konsum gewachsen sind. Der erzielte Gewinn entsprach aber nicht dem gesteigerten Umsatz. Fast allgemein wird berichtet, daß die Preise der Waren durch einen scharfen Wettbewerb auf einem Niveau gehalten wurden, das nut bescheidene Gewinne ge⸗ stattet, — soweit nicht durch Konventionen, Kartelle, Syndikate und ähnliche Vereinbarungen der Wettbewerb ausgeschlossen oder ein⸗ geschränkt ist. Ebenso allgemein tritt die Tatsache in die Erscheinung, daß gesteigerte Umsätze ungeachtet geringer bemessenen Gewinns an⸗ gestrebt werden, um 89 diese ise im ganzen den Minder⸗ gewinn im einzelnen auszugleichen. Im ⸗— usammenhange biermit steht die Tatsache, daß immer größere Kapitalien zum Betriebe des einzelnen Gewerbes erforderlich sind und investiert werden müssen. So ist die Tendenz zum Großbetriebe auch in dem Berichtsjahre auf vielen Gebieten weiter zu beobachten gewesen. Kapitalserhöhungen und Erweiterungen bestehender Betriebe, Ver⸗ einigungen einzelner Betriebe in der strafferen Form des Einheits⸗ betriebes oder der loseren der Interessengemeinschaft und ähnliche Maßnahmen sind häufiger als bisher ins Werk gesetzt worden. Daneben traten die Bestrebungen, dem Sinken der durch Vereinbarungen der Interessenten entgegenzutreten, mehrfach wiederum zutage. Bisher ist dieser Weg im wesentlichen nur auf dem Gebiete der Rohstoffe und einiger Halbfabrikate mit Erfolg beschritten worden. Die Mehr⸗ zahl der Fertigfabrikate, insbesondere solcher, welche von den verschiedenen Erzeugungsstellen nicht gleichartig, sondern individuell verschieden hergestellt werden, entzieht sich einer einheitlichen Preis⸗ regelung, da der Preis wesentlich durch die besonderen Eigenschaften der Ware bestimmt wird. Was das Berliner Wirtschaftsgebiet im besonderen anlangt, so wurde der Geschäftsverkehr in den verschiedensten Handels⸗ und Industriezweigen teils direkt, teils indirekt durch die anhaltende Dürre eeinträchtigt, welche während des Sommers 1904 herrschte und einen so niedrigen Wasserstand der schiffbaren Ströme bherbeiführte, daß die Beförderung der Güter zu Wasser sehr erschwert und verteuert, teilweise unmöglich wurde. Hiervon wurden diejenigen Branchen, welche ihre Ware regelmäßig auf dem Wasserwege beziehen oder versenden — Getreide⸗, Kohlen⸗, Holz⸗, Baumaterialienhandel — am schwersten betroffen. Doch wurden die Bedürfnisse des Marktes, wenn auch mit Opfern, im wesentlichen befriedigt, sodaß erhebliche Störungen für
88 Parbes Nachtragsetats für Togo zum Zweck der Eisenbahn me — Palim
Konsum nicht eingetreten sind. Besonders anregend wirkte eine außerordentlich umfangreiche Bautätigkeit. Die Industrie Berlins war
standen die
troffen.
straße 131 d, Meistbietender. — Zionskirchstraße 29, dem Fabrik⸗ derart, daß nach Ansicht der betroffenen Industriezweige die letzteren
Meistbietender. — Eingestellt wurde das Verfahren, betreffend die
im allgemeinen reichlich beschäftigt und konnte ihre Anlagen gut ausnutzen. An Arbeitskräften war zeitweise Mangel. e⸗ sonders ungelernte männliche und weibliche Arbeiter waren schwer und nur zu erhöhten Löhnen zu beschaffen. Schweren Nach⸗
teil hatten einzelne durch größere und längere Lohn⸗
kämpfe, welche zu Arbeitseinstellungen und Aussperrungen führten und teilweise ganze Industriezweige lahmlegten. In erster Linie wurden hierdurch die Metall und Holz bearbeitenden Industrien ge⸗ In einzelnen Fällen waren die Forderungen der Arbeiter
nach Bewilligung der gestellten Bedingungen als konkurrenzunfähig aus dem Berliner Wirtschaftsgebiete ausscheiden müßten. Mehr und mehr zeigt es sich, daß die Arbeitgeber sich für diese Kämpfe zu straffen Abwehrorganisationen zusammengeschlossen haben. Zweifellos ist — abgesehen von den Nachteilen der zeitweisen Betriebs⸗ und Geschäftsstörung — durch diese Lohnkämpfe bereits dauernder Schaden erwachsen, da Absatzgebiete, welche die Berliner Industrie durch jahre⸗ lange Bemühungen sich errungen hatte, von der auswärtigen Konkurrenz belegt worden sind. Der Großhandel (Zwischenhandel) war im allge⸗ meinen mit seinen Resultaten zufrieden. Nur wurde auf diesem Gebiete besonders in den letzten Monaten des Jahres das frühzeitige Nachlassen des Geschäfts empfunden. Eine große Preisbewegung der Baumwolle im Berichtsjahre bereitete dem Großhandel in Textilwaren Schwierigkeiten. Das Gebiet des Exporthandels, für welchen Berlin ein Zentralpunkt von besonderer Bedeutung ist, gab mehrfach zu Klagen Veranlassung. England war besonders um das Jahresende wenig aufnahmefähig. Auch nach den Vereinigten Staaten von Amerika zeigte der Absatz große Aus⸗ fälle. Dagegen war eine Belebung des Geschäfts nach den mittel⸗ und südamerikanischen Staaten im allgemeinen nicht zu verkennen. Was den Detailhandel anlangt, so wird über eine Zunahme der Um⸗ sätze berichtet, gleichzeitig aber darüber geklagt, daß der Geschäfts⸗ gewinn der Umsatzsteigerung nicht entspreche.
— Der ‚Kölnischen Zeitung“ zufolge haben die wieder auf⸗ genommenen Bemühungen, den Feinblechverband doch noch zu⸗ stande zu bringen, nicht zum Ziele geführt. Der Verband tritt daher mit dem 31. Dezember 1904 in Liquidation.
— Die Frankfurter Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: Ein der Finanzkommission sowie dem Finanzminister übermitteltes Kaiser⸗ liches Irade verfügt, daß die Verhandlungen mit französischen und anderen Gruppen wegen Aufnahme einer neuen türkischen Anleihe gänzlich einzustellen seien; infolge obiger Verfügung wurden die Verhandlungen mi. der Ottomanischen Bank und dem französischen Syndikat abgebrochen.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Bruttoeinnahmen der Orientbahnen vom 9. bis 15. Dezember 1904: 235 509 Fr. (1702 Fr. weniger als i. V.). Vom 1. Januar bis 15. Dezember 1904 betrugen die Bruttoeinnahmen 14 474 092 Fr. 8 122 825 Fr. mehr als i. V.). — Skobélévo — Nova⸗Zagora 80 km) 4786 Fr. (mehr 1119 Fr.), seit 1. Januar 307 608 Fr. (mehr 74 539 Fr.). Mazedonische Eisenbahn (Salonik — Monastir) vom 9. bis 15. Dezember 1904 (Stammlinie 219 km) 33 452 Fr. (weniger 9318 Fr.), seit 1. Januar 2 114 866 Fr. (mehr 340 699 Fr.) — Die Einnahmen der Anatolischen Eisenbahnen betrugen vom 10. bis 16. Dezember 1904: 295 130 Fr. (+ 164 321 Fr.), seit 1. Januar 1904: 8 460 157 Fr. (+ 376 566 Fr.). „Washington, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Staats⸗ einnahmen betrugen im Dezember d. J. 45 047 905 Dollars, die Ausgaben 41 497 000 Dollars. Die Jahreseinnahmen waren 277 649 853, die Ausgaben im gleichen Zeitraum 300 028 747 Dollars.
Braunschweig, 31. Dezember. (W. T. B.) Gewinnziehung der Braunschweiger 20 Talerlose: 45 000 ℳ Serie 9122 Nr. 9. 10 800 ℳ Serie 237 Nr. 29. 7200 ℳ Serie 7048 Nr. 42. 3000 ℳ Serie 3866 Nr. 16. Je 300 ℳ Serie 51 Nr. 9, Serie 2706 Nr. 26, Serie 5735 Nr. 29, Serie 6606 Nr. 19, Serie 6745 Nr. 17, Serie 8705 Nr. 30, Serie 9089 Nr. 41, Serie 9338 Nr. 7, Serie 9760 Nr. 20, Serie 9760 Nr. 43. Je 150 ℳ Serie 237 Nr. 49, Serie 297 Nr. 12, Serie 2238 Nr. 26, Serie 4553 Nr. 48,
Serie 4970 Nr. 50, Serie 8857 Nr. 1. 8 Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.
Hamburg, 31. Dezember. (W. T. B.) luß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 2., T). Barren: das Kilogramm 84,25 Br., 83,75 Gd.
Wien, 2. Januar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,20, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. per ult. 100 30, Ungar. 4 % Goldrente 118,60, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 97,90, Türkische Lose per M. d. M. 131,50, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B 1065, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 653,50, Südbahn⸗ gesellschaft 89.00, Wiener Bankverein 558,25, Kreditanstalt, Oesterr. ver ult. 676,00, Kreditbank, Ung. allg. 802,50, Länderbank 450,50, Brürxer Kohlenbergwerk Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 1I1. r. 1“ “
ondon, . Dezember. T. B.) (Schluß.) 2 ¾ % Eg. Kons. 881 16, Platzdiskont 2 21, Silber 282 3 ö1
Paris 31. Dezember. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 97,97, Suezkanalaktien 4541.
Madrid, 31. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 34,45.
Lissabon, 31. Dezember. (W. T. B.) Goldagio 15 ½.
New York, 31. Dezember. (Schluß.) (W. T. B.) Trotz der bevorstehenden Feiertage war der Geschäftsverkehr an der heutigen Börse ziemlich lebhaft. Gegen die Aktien der Amalgamated Copper Company erfolgten Baisseangriffe, die jedoch erfolglos blieben, da eingeweihte Kreise Interventionskäufe vornahmen. Die Aktien der Baltimore and Ohio⸗Bahn lagen fest, auch andere Wertgattungen wurden gut gestützt. Der Bankausweis rief Enttäuschung hervor. An der Börse war die Nachricht berbreitet, daß eine Entscheidung in der Northern Securities⸗Angelegenheit noch nicht erfolgt sei. S luß bei trägerem Verkehr behauptet. Aktienumsatz 450 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate nom., do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages nom., Wechsel auf London (60 Tage) 4,84,75 Cable Trangfers 4,87,80, Silber Commercial Bars 61 ½ Tende für Geld: Fest.
Am Montag, den 2. Januar bleibt die Börse geschlossen.
Rio de Janeiro, 31. Dezember. (W. T. B.) Wechsel auf
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Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.
(Die Kursberichte von den Berliner Warenmärkten befinden sich in der Börsenbeilage.) 8
Berlin, 31. Dezember. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Der Konsum war in dieser Wache sehr schwach, und da sich Lager in feiner Butter ansammelten, mußten die Preise noch mehr zurückgehen. Billigere Sorten waren ganz ohne Nachfrage. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschafts butter Ia Qualität 113 bis 117 ℳ, IIa Qualität 110 bis 115 ℳ — Schmalz: — kleinerer Schweinezufuhren und demzufolge höherer Schweinepreise in Amerika war die Spekulation mit Ver⸗ käufen am Markt, wodurch der Schmalzmarkt eine leichte Abschwächung erlitt. Das Platzgeschäft war nach dem Fest lebhafter, als zu er⸗ warten war. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 42 ¼ bis 42 ¼ ℳ, amerikanisches Tafelschmalz (Borussia) 44 ℳ, Berliner Stadtschmalz (Krone) 44 ℳ, Berliner Bratenschmalz (Kornblume) 46 ℳ in Tierces bis 48 ℳ — Speck: Keine Kauflust.
Berlin, 31. Dezember. Wochenbericht für Stärke Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Iüt ebr,e Berlin. Der Verkehr in Kartoffelfabrikaten war in dieser Woche, wie stets vor Jahresschluß, ein sehr ruhi er; die Tendenz hat sich nicht verändert. Es sind zu notieren: Ia. Kartoßtelstärk⸗ 27 ½ — 28. ℳ Ia. Kartoffelmehl 27 ½
bis 28 ℳ, II. Kartoffelmehl 23 — 26 ℳ, feuchte Kartoffelstärke, Fracht⸗