8 Soldaten
Bewußtsein Soldaten angegriff
S einem Regiment auch jüdische
gehabt, und ich kann nur erklären: sie haben gut (Hört, hört! und Zurufe links.) — Gewiß, das erkläre (Erneuter Zuruf links: „Vorher!“ Glocke des Präsidenten.) Ich kann nichts vorher erklären, wenn ich nicht gefragt bin, erst nachher. (Sehr richtig! rechts.) Also wenn ich das gehabt hätte, daß jetzt im Heere dienende jüdische ffen worden wären, so würde ich gebeten haben, mir
bestimmte Fälle zu nennen; dann würde ich versucht haben, das auf⸗ zklären und, wenn ich es aufgeklärt hätte, entsprechend zurückgewiesen
haben.
Aber Sie können nicht von mir verlangen, daß ich auf irgend welche historischen Rückblicke antworte und dieselben zurückweise, schon deshalb nicht, weil mir das Material zu solcher Zurückweisung
1 vollständig fehlt. (Beifall rechts und in der Mitte.)
Abg. Ledebour (Soz.): Der Abg. Eickhoff hat sich darüber mit Recht beschwert, daß der Kriegsminister über Angriffe egen die Juden im allgemeinen geschwiegen hat. Daß in der 2 ein Vorurteil, ich will nicht sagen beim Kriegsminister,
gegen die Juden herrscht, beweist, daß Juden nicht zu Offizieren be⸗
fördert werden.
der Garde als schädlich
9
zu bestehen als die
Daß Soꝛialdemokraten aus den höheren Stellen fern werden, ist unter den heutigen Verhältnissen selbst⸗ Auch vom Standpunkte des Heeres muß das Institut für das Heer bezeichnet werden, denn dadurch kommt ein minderwertiges Material in die Linie. Wir müssen zu einem Volksheer übergehen. Der Kriegsminister hat die sozial⸗ demokratische Presse aufgefordert, auch die Rettungsmedaillen, die Soldaten und Offiziere erhalten haben, aufzuzählen. Wir erkennen die wirklichen Verdienste der Soldaten und Offiziere selbstverständlich an, halten aber das ganze Medaillenwesen für eine rückständige Ein⸗ richtung. Die Arbeiter haben außerordentlich viel mehr Lebensgefahren Offiziere und Soldaten in Friedenszeiten; Gruben⸗ Rettung ihrer Kameraden die höchste Aufopferungs⸗ fähigkeit bewiesen. Im Kriege aber sind es nicht nur die Berufs⸗ soldaten, sondern auch die Söhne des Volkes, die ihr Leben opfern. Der Redner wendet sich darauf gegen die Ausführungen, die der Kriegs⸗ minister in der Kommission über die numerische Stärke der deutschen Infanterie gegenüber der französischen im letzten Kriege gemacht habe, und tadelt die Art der Disziplin, die zu Kadavergehorsam führen müsse, wie in Rußland, ws Soldaten Kinder von den Bäumen ge⸗ schossen hätten. Das Heer dürfe lediglich zur Landesverteidigung dienen, und darum müsse schon die Jugend für diesen Zweck aus⸗ gebildet werden wie in der Schweiz. (Große andauernde Unruhe, unter der die Ausführungen des Redners, obwohl er seine Stimme erbebt, nicht verständlich werden. Er schließt:) Sie schreien und brüllen, weil Ihnen meine Ausführungen nicht angenehm sind. Aber Ausführungen, wie die des Grafen von Mirbach im Herrenhause be⸗ peisen, daß Sie den Staatsstreich wollen, und daß Sie das Heer als Polizeimannschaft gegen das Volk benutzen wollen. Sie (rechts) Pelie es so hin, als ob Sie die Wehrbaftigkeit des Volkes ver⸗ teidigen. Das ist nicht richtig. Sie wollen die Armee nicht zur Verteidigung des Landes, sondern Sie wollen eine Büttelarmee für Ihre Parteüinteressen. 6 “ — Hierauf tritt Vertagung ein
Persönlich bemerkt der
Abg. Liebermann von Sonnenberg (wirtsch. Vgg): Der Abg. Eickhoff hat sich im Irrtum befunden, wenn er behauptete, ich hätte mir eine objektive Unwahrbeit in bezug auf den Fall Moses Bier zu schulden kommen lassen, vielmehr sind seine Behauptungen objektiv unwahr. Ich stelle fest, daß ich Kenntnis bekommen habe von dem Schreiben des Generalobersten von Los, daß ich eine Antwort darauf hier niedergeschrieben habe, die zu den Akten gegeben ist, daß der Präsident mir Gelegenheit geben wollte zu einer Bemerkung vor der Tagesordnung, daß ich diese aber dankend ablehnte; ich wollte bei der dritten Lesung darauf antworten, weil ich den Fall aus⸗ führlicher behandeln müßte. In der dritten Lesung habe ich aber im vorigen Jahre aus Gründen, die ich nicht mehr feststellen kann, zu meinem großen Bedauern nicht zum Worte kommen können. Ich kann aber nachweisen, daß ich zu zwei Kollegen im Ele gesazt habe, ich muß den Fall Moses Bier noch besorgen. Ich
be nach Kenntnisnahme den Brief mit folgender Erklärung zurück⸗ ereicht: Am 19. Juni 1902 hat Generaloberst von Los die betreffende
ede in Aachen gehalten. Unmittelbar danach ist, wie Seine Exzellenz mitteilt, Moses Bier zu ihm gekommen und hat aus eigenem An⸗ triebe den Jertum aufgeklärt. Davon ist aber leider damals nichts in die Presse gekommen, und daran haben sowohl die judenfreund⸗ lichen wie die judengegnerischen Zeitungen 14 Tage lang Besprechungen geknüpft, denen sie die Annahme zu Grunde gelegt haben, daß Moses Bier Inhaber des Eisernen Kreuzes ist. Bier hat auch nicht gegen die ihm reichlich gespendeten Ehrenerklärungen protestiert. Erst am 9. Juli brachte die „Bonner Zeitung“ folgende Notiz: „Generaloberst Freiherr von Loë hat am 3. d. M„ dem Gedenktage der Schlacht von Königgrätz, die Inhaber des Eisernen Kreuzes, die unter seinem Kommando den Feldzug gegen Frankreich mitgemacht haben, zum Mittagsmahle eingeladen.“ Es folgt die Mitteilung der Namen der Teilnehmer, darunter nicht Moses Bier. Daran knüpften andere Zeitungen die Mitteilung, daß sich erst bei Einladung zu diesem Essen herausgestellt habe, daß Bier nicht das Eiserne Kreuz besaß. Diese neue Wendung der Angelegenheit wurde in der jüdischen Presse absolut totgeschwiegen, während in der anderen Presse das Verhalten des Moses Bier gegeißelt wurde. Ich habe ohne Widerspruch dies am 7. März erwähnt. Mich trifft an dem Irrtum keine Schuld. Dessenungeachtet bin ich gern bereit, ihn richtig zu stellen, kann dies aber nur in einer Form tun, die mich
gen den Vorwurf schützt, daß ich in leichtfertiger Weise unrichtige I aufgestellt habe. Der Abg. Eickhoff wird einsehen, daß er mir Unrecht getan hat, als er sagte, daß ich diese Angelegenheit nicht mehr erwähnen wollte. Also ich stelle fest, daß Moses Bier selbst daran schuld ist, daß 14 Tage, 3 Wochen lang
Präsident Graf von Ballestrem: Das ist keine persönliche Bemerkung mehr.
Abg. Erzberger wendet sich in persönlicher Bemerkung gegen den Abg. von Jaunez.
Abg. Eickhoff: ISch habe behauptet und halte aufrecht, daß der Abg. Liebermann von Sonnenberg bis zu dieser Stunde verabsäumt hat zu tun, was Pflicht jedes Ehrenmannes ist, einen unberechtigten Vorwurf wieder gut zu machen, den er unter dem Schutz der Immunität gegen einen unbescholtenen Staatsbürger erhoben hat. Von den Akten des Reichstags hat der Beschuldigte bis heute keine Kenntnis erlangen können. Ich stelle schließlich fest, daß Herr von Liebermann beute erneut den Vorwurf gegen den Bier erhoben hat, daß dieser sich in der Frage des Eisernen Kreuzes etwas habe zu Schulden kommen lassen.
Abg. Liebermann von Sonnenberg: Ich stelle fest, daß Herr Eickhoff unrichtige Behauptungen über das aufgestellt hat, was ich soeben gesagt habe. Ich hob ausdrücklich hervor, daß der Moses Bier den Zeitungen gegenüber nicht getan hat, was er dem General gegenüber tat; infolgedessen hat man ihn noch drei Wochen länger als Ritter des Eisernen Kreuzes gepriesen. Nach Lage der Dinge bin ich nicht im stande gewesen, früher auf die Sache ein⸗
zugehen.
Abg. Eickhoff: Ich stelle nochmals fest, daß Herr Lieber⸗ mann von Sonnenberg bereits vor Jahresfrist wußte, daß der be⸗ treffende Bier nicht behauptet hatte, das Eiserne Kreuz zu v e
Abg. Liebermann von Sonnenberg: Ich stelle noch⸗ mals fest, daß Herr Eickhoff wieder einen Bogen schlägt. Ich habe damals bereits erklärt, bei der dritten Lesung verea zurück⸗ zukommen. (Lebhafte Rufe links: Wann war das?) Ich habe da⸗ mals diese Erklärung nicht abgeben können, und darum habe ich ge⸗
gehalten verständlich.
arbeiter haben zur
wartet, kis heute wieder der Kriegsminister daran war. Der Vor⸗ wurf bleibt sitzen: Moses Bier hat die Zeitungen weiter getäuscht. Präsident Graf von Ballestrem: Da hier von meiner Tätigkeit mit die Rede ist und Briefe verlesen worden sind, die an mich ge⸗ richtet waren, so stelle ich fest: Nach den Aeußerungen des Abg. Liebermann von Sonnenberg schrieb der Generalfeldmarschall Frei⸗ berr v. Los, der mein persönlicher gütiger Gönner seit langen Jahren ist, an mich, daß er sich verpflichtet fühlte, die Sache richtig zu stellen, und ließ mir durch einen befreundeten Offizier den ganzen Sachverhalt mitteilen. Ich schickte das Schreiben dem Herrn Abg. Liebermann von Sonnenberg und stellte ihm anheim, zu tun, was er für richtig hielte. Darauf hat er den verlesenen Brief an mich gerichtet. Den Herrn Feldmarschall habe ich das ebenfalls mitgeteilt. Dem Abg. Eickhoff habe ich den Vorfall nicht mitgeteilt, der hat seine Wissenschaft von jemand anders gekriegt. Scchluß nach 61 ½2 Uhr. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr. (Militäretat ) Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 167. Sitzung vom 22. März 1905, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den ersten Teil der Verhandlungen ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
Zu dem Gesetzentwurf, betreffend die Schadlos⸗ haltung des Herzoglichen Hauses Schleswig⸗ Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg, dessen erste Beratung den letzten Gegenstand der Tagesordnung bildet, erklärt in Erwiderung auf die Ausführungen des Abg. Gyßling (fr. Volksp.) der 1“
Finanzminister Freiherr von Rheinb aben:
Meine Herren! Der Herr Justizminister, dem die Vertretung der Vorlage nach der rechtlichen Seite hin in erster Linie obliegt, ist durch die Verhandlungen in der Staatshaushaltskommission des Herrenhauses in Anspruch genommen, und ich muß mir also erlauben, meinerseits auf die Rechtslage beziehentlich auf die Frage des Vor⸗ handenseins von Billigkeitsrücksichten einzugehen.
Meine Herren, ich darf daran erinnern, daß der Staat, und zwar dieses hohe Haus in vollkommener Uebereinstimmung mit der Staats⸗ regierung, es für ein nobile officium Preußens gehalten hat, die Unbilligkeiten und Härten zu beseitigen, die sich aus den Entwicklungen der Jahre 1864 und 1866 ergeben haben, Entwicklungen, die dem preußischen Staate eine Reihe von blühenden Provinzen und einen außerordentlichen Zuwachs an Macht eingetragen haben. Man ist davon ausgegangen, daß der Grundsatz der Beseitigung von Unbillig⸗ keiten doch auch nicht außer acht gelassen werden könne gegenüber den Fürstenhäusern, die durch die Entwicklung des Jahres 1864 betroffen worden sind. Zwar hat man ausdrücklich abgelehnt — das muß ich dem Herrn Abg. Gyßling gegenüber betonen —, etwa eine Schadloshaltung für die staatsrechtliche Seite der Angelegenheit zu geben; es ist vollkommen irrig, wenn der Herr Abg. Gpßling insofern einen Gegensatz der Augustenburger⸗Vorlage gegenüber der jetzigen Vorlage konstruiert. In dieser Frage ist immer davon ausgegangen worden, daß die staatsrechtliche Seite vollkommen ge⸗ trennt zu behandeln ist, daß für den Verlust der Hoheitsrechte eine Schadloshaltung seitens des Staats nicht gewährt werden kann, wohl aber, daß es eine Forderung der Billigkeit ist, den betroffenen Fürstenhäusern wenigstens die Vermögensschäden auszugleichen, die ihnen durch die Entwickelung jener Jahre zugefügt worden sind.
In Konsequenz dieses von dem hohen Hause wiederholt ge⸗ billigten Vorgehens liegt auch diese Vorlage, und der Herr Abg. Jürgensen hat vollkommen Recht, wenn er sagt, daß sie eine not⸗ wendige Konsequenz des Gesetzes vom Jahre 1885 ist, durch welches dem Augustenburgischen Hause, der älteren Linie dieses Fürstenhauses, eine Schadloshaltung gewährt worden ist.
Wenn der Herr Abg. Gyßling im Eingange seiner Rede gesagt hat, daß diese Vorlage mit besonderer Eile behandelt worden sei, so ist das nicht zutreffend. Meine Herren, das Glücksburgische Haus hat sich in einer Eingabe vom 18. Januar 1902 an die Staatsregierung gewendet mit der Bitte, dem Glücksburgischen Hause eine Abfindung zu gewähren, wie sie dem Augustenburgischen Hause zuteil geworden ist. Darauf ist zunächst von der zuständigen Justizinstanz, von dem Herrn Justizminister, die Sache geprüft worden, und der Herr Justizminister hat dahin votiert, daß dieselben Billig⸗ keitsgründe, die dahin geführt haben, dem Augustenburgischen Hause eine Abfindung zu geben, auch dafür sprächen, dem Glücksburgischen Hause eine Schadloshaltung zu gewähren. Auf Grund dieses Gut⸗ achtens ist dann in Verhandlungen mit dem Herzoglichen Hause ein⸗ getreten worden, und diese Verhandlungen haben naturgemäß eine geraume Zeit erfordert, weil die Einzelheiten besprochen und auch die fideikommissarische Bindung geregelt werden mußte. Also von einer besonderen Eile ist hier durchaus nicht die Rede, und — ich muß das betonen — es liegen hier in der Tat dieselben Billigkeitsgründe vor, die dem Augustenburgischen Hause gegenüber obgewaltet haben. Es wäre ja erwünschter gewesen, man hätte die Abfindung des Glücksburgischen Hauses vielleicht gleichzeitig mit der des Augustenburgischen Hauses vornehmen können; aber die Situation ist für das Glücksburgische Haus erst in den neunziger Jahren vollkommen geändert worden. Erst in den neunziger Jahren, nach dem Tode der Herzogin Wilhelmine ist auf das Glücksburgische Haus, auf das jetzige Haus, der Anspruch auf das Schloß übergegangen, erst dann hat das Glücksburgische Haus den Besitz des Schlosses angetreten, das mitten im Wasser belegen ist und das eine einmalige außerordentliche Instandsetzung erfordert, die von der zuständigen Regierungsinstanz auf über 500 000 ℳ ge⸗ schätzt, von dem Herzoglichen Hause sogar auf etwa 700 000 ℳ beziffert worden ist und jedenfalls sehr bedeutende Kosten erfordern wird. Dazu kommt, daß, wie in der Vorlage Ihnen mitgeteilt worden ist, die frühere Inhaberin, die Herzogin Wilhelmine, in der Lage war, aus der von der dänischen Krone gewährten Rente von etwa 120 000 ℳ die Kosten der Unterhaltung des Schlosses zu bestreiten, und daß an Mitglieder des Glücksburgischen Hauses aus der dänischen Kasse beziehungsweise aus sschleswig⸗holsteinischen Kassen überhaupt Apanagen insgesamt im Betrage von rund 180 000 ℳ jährlich gezahlt wurden, die in Wegfall gekommen sind. Also es läßt sich, glaube ich, nicht leugnen, daß ähnliche oder vielmehr gleiche Billigkeitsgründe vorliegen wie dem Augustenburgischen Hause gegenüber. Dem Augustenburgischen Hause sind bekanntlich seitens dänischen Regierung
der
gn Güter auf der 1 Alsen entzogen worden, und die
Entschädigung des Augustenburger Hauses dafür hat eing sehr breiten Raum in den Verhandlungen des einstigen Bundestaag in Frankfurt a. M. eingenommen, wie allen Herren erinnerlich sa wird, die die Erinnerungen des Fürsten Bismarck gelesen haben. Ma ist dazu übergegangen, eine Einwirkung auf die dänische Regierun auszuüben, und diese hat sich bereit finden lassen, dem Augustenburgn Hause eine Entschädigung für die ihm entrissenen Güter zu zahle aber eine Entschädigung, die als nicht ausreichend angesehen wurde und weil sie nicht ausreichend war, hat nachher der preußische Staa diese Schadloshaltung des Augustenburger Hauses übernommen, inden ihm die Rente von 300 000 ℳ mit allseitiger Zustimmung diese Hauses bewilligt wurde. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse hie wenngleich eine so genaue Schädigung nicht nachgewiesen werden kan wie sie damals in der Differenz der Abfindung lag, die die därnisee Krone an die Augustenburger gezahlt hatte gegenüber dem effektiden Werte, den die Güter besaßen. Eine so genaue ziffernmäßige Unten lage liegt nicht vor; aber die Tatsache liegt vor, daß dem Fürstliche Hause die Unterhaltung des Schlosses zugefallen ist, das sehr erhebliche Kosten, und zwar nicht nur einmalige, sondern laufende Kosten a fordert, während die früher gewährten Nebennutzungen fortgefale sind. Die Tatsache liegt vor, daß das Glücksburger Haus eine ses erhebliche Apanage aus Dänemark bekommen hatte, und daß sie mey gefallen ist.
Also wenn man es eines Staates wie Preußen nicht nur fi würdig erachtet, sondern es geradezu als seine Aufgabe bezeichra muß, diejenigen Fürstenhäuser, die durch die Entwickelung der Ding betroffen worden sind, wenigstens nicht materiell eine Einbuße erleide zu lassen, dann, glaube ich, liegt es in der Konsequenz, daß da Preußische Staat auch diese Einbuße wieder gut macht, die U⸗ billigkeiten beseitigt, die dem Fürstenhause erwachsen sind.
Was dann das Plöner Aequivalent betrifft, das durch Gesch von 1882 geregelt worden ist, so hat das mit der vorliegenden F nicht das geringste zu tun. Dieses Plöner Aequivalent hat mit d Aenderung der staatsrechtlichen und vermögensrechtlichen Lage Hauses Glücksburg durch die Ereignisse der Jahre 1864 und 186 auch nicht das allermindeste zu tun. Es handelt sich vielmehr einfech um eine Rechtsfrage, die ein volles Jahrhundert weiter zurückliegt nämlich aus dem Jahre 1756 stammt. Damals waren die Gl burger und die Plöner Linie — ich bemerke, daß die jetzige Gl burger Linie erst seit 1825 diesen Namen führt, früher dagegen Namen Holstein⸗Beck — am Aussterben, und die Königliche Liri die auf dem Throne von Dänemark saß, hatte den Wunsch, dies Territorien mit dem Königlichen Gebiet zu vereinigen. Sie i deshalb in Verhandlung mit den Agnaten wegen Aufgabe ihrer A. sprüche und wegen entsprechender Abfindung, und zwar wurde dare ausgegangen, den Agnaten eine Abfindung in Grund und Bode gewähren. Da sich aber geeignete Grundstücke nicht alsbald fander so kam man zunächst zu einer Geldabfindung von 36 000 ℳ jährlit Es ist aber immer von seiten der Agnaten der Anspruch aufrecht a halten worden, ihnen die verheißene Abfindung in Grund und Besd zu gewähren. Darauf sind später die Verhandlungen wieder aufgenomme worden, man hatan verschiedene Grundstücke in Hessen⸗Nassau usw. geda Immer aber konnte eine Verständigung darüber nicht erfolgen, welch Grundstücke dem Fürstenhause zur Schadloshaltung gewährt wene
sollten. Schließlich hat man die Verhandlungen dadurch beendch b
daß man die Abfindung von 36 000 ℳ auf 54 000 ℳ erhöhte, m das ist im Jahre 1882 von diesem Hause bewilligt worden. 7 dieses sogenannte Plöner Aequivalent hat mit der vorliegenden Fra⸗ mit der Gestaltung der Verhältnisse infolge der Ereignisse der Jait 1864 und 1866 nicht das mindeste zu tun.
Ich glaube mich auf diese Aeußerungen beschränken zu dürd und betone nochmals, daß ich es für ein nobile officium preußischen Staats halte, das, was mit voller Zustimmung Preußischen Landtags im Jahre 1885 dem Augustenburger Har gegenüber geschehen ist, auch dem Glücksburger Hause gegenüber tun. (Bravo!)
Abg. Gyßling (fr. Volksp.): Der Finanzminister hat von eirt nobile officium gesprochen. Auch ich habe anerkannt, daß wir Billigkeit gründe durchaus gelten lassen würden, aber nach unserer Ansicht liege solche nicht vor. Was das nobile officium angeht, so ist sa⸗ einmal richtig hervorgehoben worden, daß wohl besser von eine noblesse oblige der Fürsten gesprochen werden müßte, und diese bei Verzicht leisteten. Ich habe mich nicht über die Eile gewundert, n der diese Vorlage eingebracht und begründet worden ist, wohl abb darüber, daß die Vorlage nach Erledigung des Etats so kurze . vor der ersten, am 1. April 1905 zu leistenden Ratenzahlung eingebra⸗ ist; meinetwegen hätte die Vorlegung und Begründung noch! länger auf sich warten lassen können. Der Finanzminister hat men Gründe nicht widerlegt, daß es zum mindesten sehr zweifelhaft ist, die Ansprüche der Glücksburger auf dänische Grundrenten an Preuteg übergegangen sind. Ich bitte Sie nochmals, die Vorlage abzulehne
Abg. von Bülow⸗Bossee (Freikons.): Wir stehen auf de Standpunkt, daß für die Glücksburger Linie Rechtsansprüche allerding nicht vorhanden sind; zu einer Ablehnung der Vorlage könnte mant aber nur entschließen, wenn eine wohlwollende Betrachtung erschwe wäre. Der Redner spricht namens seiner Fraktion seine Zustimmung! der Vorlage aus, bleibt aber bei der im Saal herrschenden Unn unverständlich. Er hebt hervor, daß die Glücksburger sich an! Ereignissen vor 1864 im deutsch⸗nationalen Sinne beteiligt haͤtt Kommissionsberatung hält auch er für überflüssig.
Hiermit schließt die Diskussion. Da eine Kommissiog beratung nicht beantragt ist, wird die zweite Lesung demnãc im Plenum stattfinden. —
Damit ist die Tagesordnung erledigt 1
Abg. Dr. Porsch (zur Geschäftsordnung): Wir hätten 2 wünschenswert gehalten, die Berggesetznovellen morgen zu bera⸗ Nach der gestrigen Geschäftsordnungsdebatte wollen wir uns inden bescheiden, ihre Beratung am Montag zu beginnen. Ich mös aber den Präsidenten bitten, um den Kommissionen ein rasches Arbeiten zu ermöglichen, ihnen darauf mehrere Tage für ihre Arbet freizulassen. Das würde im Interesse der Verabschiedung der Eee entwürfe liegen. Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.): Die 8 füllung des Wunsches des Abg. Porsch liegt im Interesse der gemäßen Erledigung und des früheren Abschlusses der Tagung.
Präsident von Kröcher: Ich werde diese Anregung in 1 wägung ziehen.
Schluß nach 12 ½ Uhr. Nächste Sitzung Freitag 11 ¹1; (Dritte Lesung des Gesetzentwurfs über die hochwassergefe lichen Flüsse; Anträge; Petitionen.)
88
1
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 12
Aegypten. In der Zeit vom 4. bis 11. März ist im Bezirk Tukh eine Erkrankung und ein Todesfall an der Pest zur Anzeige
gelangt.
Aden. Vom 19. Februar bis 3. März sind 443 Personen an der Pest erkrankt und 402 der Seuche erlegen. 25,9 der am 18. Februar abgelaufenen Woche sind, wie nachträglich berichtigend vemeltet wird, in Aden 371 Personen an der Pest erkrankt und 339 gestorben.
Britisch⸗Ostindien. Während der am 25. Februar ab⸗
gelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Se 4216 neue Erkrankungen (und 3193 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 824 (735) in der Stadt Bombay, 62 (58) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karachi. Mozambique. Zufolge einer Mitteiluug vom 2. Februar ist in dem Eingeborenenbezirk Govuro, etwa 70 Meilen südlich von Beira am Savefluß, unter den Eingeborenen die Pest in milder Form ausgebrochen. Die Regierung hat einen Arzt dorthin gesandt; für Beira ist die Gefahr angeblich nur gering im Hinblick auf die große Entfernung und den geringen Verkehr zwischen Govuro und Beira. Den Schiffen in Lourenzo Marquez wurden am 18. Fe⸗ bruar noch reine Gesundheitspässe erteilt.
Britisch⸗Südafrika. In der Kapkolonie sind vom 4. bis 11. Februar neue Pestfälle nicht zur Anzeige gelangt. Der aus der Vorwoche gemeldete pestverdächtige Todesfall in East London hat sich als Pesttodesfall erwiesen.
In Durban sind während der beiden Wochen vom 29. Januar bis 11. Februar 4 Pestkranke in das Hospital aufgenommen worden und ebenso viele sind dort gestorben.
Pest und Cholera. Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 12. bis 18. Februar 88 Personen an der Pest und 24 an der Cholera. Cholera.
Rußland. Amtlich wurde bekannt gemacht, daß vom 25. Fe⸗ vöruar bis zum 4. März weder im donischen Heeresgebiet noch in den übrigen Ortschaften des Reichs Choleraerkrankungen vorgekommen sind. 12 — Gelbfieber. ss gelangten zur Anzeige vom 29. Januar bis 11. Februar in den Bezirken DOaxaca und Yucatan 2 bezw. 1 Erkrankung, im Be⸗ zirk Veracru; 1 Todesfall, ferner in Para vom 15. bis 31. Januar 41 Todesfälle und in Panama vom 28. Januar bis 14. Februar 5 Er⸗ krankungen und 3 Todesfälle. Von den im Januar und Februar aus Panama gemeldeten Fällen ereigneten sich 6 Erkrankungen und 2 Todesfälle unter der Besatzung des Dampfers „Boston“.
Pocken. Deutsches Reich. In der Woche vom 11. bis 18. März ist ꝛ Pockenfall in Teterchen, Kreis Bolchen, Bezirk Lothringen, fest⸗
Stand der Tierseuchen in Oesterreich am 14. März 1905. (Nach den vom K. K. österreichischen Ministerium des Innern veröffentlichten Ausweisen.)
1 8 8 1u.“
gestellt worden. Vor vier Wochen war außerdem in demselben Hause ein italienischer Knabe von 10 Jahren an den Pocken erkrankt, dieser Kranke ist aber erst Mitte März daselbst entdeckt. 1 tellen. In Palermo sind vom 16. Februar bis zum 8 kärz 11 neue Pockenfälle zur Anmeldung gelangt und 2 Personen er Krankheit erlegen. Die Seuche hat danach wesentlich ab⸗ genommen, am 16. Februar befanden sich 50, am 1. März nur noch 22 Pockenkranke in ärztlicher Behandlung.
8 Fleckfieber. Deutsches Reich. Zufolge einer Anzeige vom in Zawodzie, einer Ortschaft des Kreises schlesien, 3 Personen am Fleckfieber erkrankt.
Milzbrand. bis Rußland. Im Gouvernement Wjatka sind vom 25. Februar is 3. März nur noch 6 Personen an der „sibirischen Pest“ erkrankt; die Zahl der während der Vorwoche dort erkrankten Personen wird böe auf 22 beziffert, also um 3 höher, als anfangs ange⸗
18. März sind
attowitz in Ober⸗
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Odessa 3, St. Petersburg 2, Warschau 4, Konstantinopel (vom 20. Februar bis 12. Meig 9, Kalkutta 3 Todesfälle; London (Krankenhäuser) 3, New York 5, Paris 10, St. Petersburg 9, Warschau (Krankenhäuser) 6 Erkrankungen; Varizellen; Buda⸗ pest 26, New York 121, Wien 99 Erkrankungen; Fleckfieber: St. 2 Todesfälle; St. Petersburg 13, Warschau (Kranken⸗ äuser) 2 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 37 Er⸗ e Genickstarre: Reg.⸗Bez. Posen 2, New York 49 Todes⸗ fälle; Rotlauf: Budapest 25, Wien 34 Erkrankungen; epi⸗ demische Ohrspeicheldrüsenentzündung: Nürnberg 36, Wien 27 Erkrankungen; Influenza: Berlin 8, Braunschweig 6, Cöln 2, Reg.⸗ Bez. Düsseldorf 4, Hamburg, Lübeck je 3, München 6, Budapest, Kopenhagen je 5, London 31, Moskau 8, New York 11, Paris, St. Petersburg je 9, Rom 2 Todesfälle; Nürnberg 83, Kopenhagen 405, Stockholm 51 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg.⸗ Bez. Schleswig 66 Erkrankungen; Krebs: Altona 2, Berlin 37 Todesfälle; Ankylostomiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 33. Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Diphtherie und Krupp (Ducchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/ 95: 4,27 %): in Borbeck — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 44, in den Regierungs⸗ bezirken Arnsderg 103, Düsseldorf 104, in Hamburg 21, Budapest 33, Christiania 52, London (Krankenhäuser) 99, New York 258, Paris 56, St. Petersburg 54, Stockholm 33, Wien 91 Erkrankungen; desgl. an Keuchhusten in Christiania — Erkrankungen kamen zur Anzeige im Regierungsbezirk Schleswig und in Kopenhagen je 33, in New York 47, Wien 32; ferner wurden Erkrankungen gemeldet an Scharlach in Berlin 36, in den Regierungsbezirken Arnsberg 118, Düsseldorf 103, in Budapest 55, Kopenhagen 37, London (Krankenhäuser) 303, New York 261, Paris 70, St. Petersburg 45, Stockholm 27, Wien 58; desgl. an Masern und Röteln in Berlin 22, Breslau 34, in den Reg⸗Bezirken Königsberg 231, Stettin 104, Wiesbaden 231, in Hamburg 75, Budapest 170, Kopenhagen 105, New York 292, Paris 140, Petersburg 63, Prag 48, Wien 323; desgl. an Typhus in New York 28, Paris 34, St. Petersburg 261.
Maul- V Lae⸗ Milz⸗, Lungen⸗ Rot und
Klauen- seuche brand seuche b v
Pocken Räunde d (Sche⸗
’ 8 weine⸗ 5 ’ 8* 8 Bläschen⸗
Scheven⸗ (Schweine ausschlag
Schweine seuche) sch 8
Tollwut
Zahl
der verseuchten Orte:
— —
Niederösterreich Oberösterreich Salzburg.. Steiermark. Kärnten. - Küstenland e. Vorarlberg Böhmen Mähren. Schlesien. Galizien Bukowina Dalmatien
1[111I1
Handel und Gewerbe. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten
[SelbelllIllbe
„Nachrichten für Handel und Industrie“.)
8
Kohlenproduktion im Deutschen Reich im Januar und Februar 1905.
Februar
Januar und Februar
Braun⸗ kohlen V
Stein⸗ V kohlen V
t t
Briketts Briketts und
Nabnde 2g”
Naßpreß⸗
steine 5* t
11“ l11n““
Braun⸗ V
Stein⸗ kohlen
Koks kohlen
Koks
99 202 2724 601 70 468
731 730
Breslau’. lle a. S. austhal
Dortmund
2 640 149 704
79 639
3 247 253 1 140 282
Oberbergamtsbezirk
63 259 22 372 5 458 788 201 955 138 872 —- 35240 006 1 459 5 608 917 — 6 583 7 280 159 805 143 634 13 747 531 961 102 582 6 015 626 — 1174 799 48 305
47 057
1 090 076 12 454 185 552
Bonn . 7 108 027
Im Vorjahre. 9 041 913 Berginspektionsbezirk München . . . . . . 58 214 . Bayreuth.. 1 316 8 8 Zweibrücken ... 49 793
3828 001 3 312 228 175
7 346
200 154 2 352 280 1 440 951 97 630 883 366 550 708 S2 E Ses 85257125550288185. 951 692 809 675 18 329 892 6 817 465 1 934 223
☛ 1 848
Bayern 111“ 109 323 Im Vorjahre.
113 494
Bercinspektionsbezirk ickau I und II 212 754 8 snitz i. E.. 163 049 —
. Dresden 39 084
136 130
228 685 14 960 231 678 3 707 49735 329 116
76 617
95 547 279 646
1 876 780
1 795 19 830
3 226 1 575 3 905 39 066
10 129 832
resden.. 48 871
. Leipzig. Sachsen .. 752 154 507 37 994 123 728
2 660 196 623 109 882
116“ 422 674 Im Vorjahre .. 413 493
8. 8. schweig. raun 8 Sachsen⸗ Mein Rudolstadt.. . Sachsen⸗Altenburg . . . . . . . 1116161“; Elsaß⸗Lothringen . . . . . .
ingen und Schwarzburg⸗ 1144“*“ 1 792
153 197
10 961 11 230
857 55 55 282 314 946
822 790 — 77 609 255 912 5 284
411 095 226 041
24 281 19 779
4 824 25 696
772 39 680 9726 — — 52 417 3731 — I — — —- 81415
28 515
39 830 13 733
313 221
FSS5 27 825
Deut 6 Reichh.. “ sches Reich 9 718 268] 3 932 048
Im Vorjahre. “ Die schluß für das ganze Jahr ermittelt und veröffentlicht werden.
Produktion in den übrigen deutschen Staaten ist wegen ihrer Geringfügigkeit unberücksichtigt gelassen.
1255 0005 1 958 550 1 945 453 1 855 597 Sie wird am Jahres⸗
980 758 910 373
655 548 957 473
15 385 993 19 688 031
8 742 621 8 084 706
88 8
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. 1
jeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 21. d. M. 532, ni . jetig gestellt keine Wagen. “
und Stahlindustrieller betrug im Februar die Gesamterzeugu
von Roheisen in Deutschland 9 “ 679473 ¾ gogen 766 209 t im Januar d. J. und gegen 780 460 t im Februar des Vorjahres. Auf die einzelnen Sorten verteilte sich die Gesamterzeugung folgendermaßen, wobei in Klammern die Produktion des Februar 1904
383 t (38 574 t), Stahl⸗ und Spiegeleisen 44 801 t (37 828 t) und Puddelroheisen 52 181 t (71 152 t). Die Roheisenerzeugung hat gegen den Monat Januar in allen Bezirken abgenommen, am meisten, um 50 000 t, in Rheinland⸗Westfalen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 1905 betrug die Gesamtproduktion 1 438 682 t gegen 1 611 513 t im
demnach b- 6
Der Aufsichtsrat der Gummiwaarenfabrik Voige u. Winde, Aktiengesellschaft, Berlin, hat beschlossen, der 582 14. April d. J. einberufenen Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 4 %, wie im Vorjahre, vorzuschlagen.
— Die Bayerischen Staatsbahnen vereinnahmten bei einer Betriebslänge von 6305 km im Februar 1905 (1904: 6095 km): 11 570 000 ℳ (+ 246 045 ℳ). Einnahme bis Ultimo Februar: 22 930 000 ℳ (+ 789 597 ℳ). — Laut Meldung des „W. T. B. betrugen die Einnahmen der Luxemburgischen Prince Henri⸗ Eisenbahn in der zweiten Märzdekade 1905: 146 530 Fr. (2150 Fr mehr als i. V.). G
„Budapest, 22. März. (W. T. B.) Die heutige General⸗ versammlung der Ungarischen Allgemeinen Kreditbank hat den
betragenden Reingewinn eine Dividende von 38 Kronen pro Aktie zu verteilen und 343 507 Kronen auf neue Rechnung vorzutragen. 8
Budapest, 22. März. (W. T. B.) Die Ungarische Hypothekenbank schließt das vorige Geschäftsjahr inklusive des Gewinnvortrages mit 8 680 979 Kronen Brutto⸗ und 6 906 661 Kronen Reingewinn ab. Die Direktion wird in der General versammlung die Verteilung von 26 Francs Dividende be⸗ antragen. 848 467 Kronen sollen auf neue Rechnung vo getragen werden. Eigene Titres wurden im Vorjahre im Betrage von 60 Millionen Kronen plaziert, während Hypothekar⸗ und Kommunalobligationsdarlehen in Höhe von 50 Millionen Kronen be⸗ willigt und flüssig gemacht wurden. Die im Besitz befindlichen Effekten wurden um eine halbe Million Kronen unter dem Tageskurs in die Bilanz eingestellt.
Pittsburg, 22. März. (W. T. B.) Wie hier bekannt ge⸗ geben wird, haben die Pittsburg Steel Company 150 000 und die United States Steel Corporation Stahlknüppel, lieferbar 1905, von der Rebublic Iron and Stee Company zum Preise von 20 Dollars gekauft.
Berlin, 22. März. Bericht über Speisefette von Gebr Gause. Butter: Trotzdem die Zufuhren in feiner Butter recht groß bleiben, konnten sie ohne Schwierigkeit geräumt werden. Da Mittel⸗ sachen fast ganz fehlen, mußte vielfach feine Butter als Ersatz dafür genommen werden, die allerdings zu verlustbringenden Preisen verkauft wurde. Von sibirischer Butter trafen noch keine größeren Sendungen ein. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter 1 Qualität 118 bis 120 ℳ, IIa Qualität 116 bis 119 ℳ — Schmalz: Wenn auch größere Preisveränderungen nicht eingetreten sind
lebhaftere Nachfrage, Käufe der Packer und besonders auf das Steigen der Schweinepreise in Amerika zurückzuführen ist. Die heutigen Notie
Tafelschmalz (Borussia) 45 ½ ℳ, Berliner Stadtschmalz Berliner Bratenschmal; (Kornblume) 49 ℳ in Tierces Speck: Unverändert fest.
(Krone) 46 ℳ, bis 52 ℳ —
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 22. März 1905. 836 Rinder, 2365 Kälber, 1374 Schafe, 12 657 Schweine. Markt⸗ reise nach den Ermittelungen der Preisfestsetzungskommission ezjahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mar (beiw. für 1 Pfund in Pfg.): 3 Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilchmaft) und beste Saug⸗ kälber 80 bis 83 ℳ; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 71 bis 77 ℳ; 3) geringe Saugkälber 55 bis 65 ℳ; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) — bis — ℳ
Schafe: 1) Mastläͤmmer und jüngere Masthammel 65 bis 68 ℳ; 2) ältere Masthammel 56 bis 62 ℳ; 3) mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 50 bis 54 ℳ; 4) Holsteiner Niederungs⸗ schafe — bis — ℳ, auch pro 100 Pfund Lebendgewicht — bis — ℳ
Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 20 % Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 1¼ Jahre alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 63 bis — ℳ; b. über 280 Pfund lebend (Käser) — bis — ℳ; 2) fleischige Schweine 60 bis 62 ℳ; gering entwickelte 55 bis 58 ℳ; Sauen und Eber 59 bis — ℳ 8
Amtlicher Friedrichsfelde. den 22. März 1905.
Schweine .5560 Stück ““ v
Verlauf des Marktes: Flottes Geschäft mit stetigen Prei
„Es wurde gezahlt im Engroshandel für: Läuferschweine: 3 —5 Monat alt. . Stück 31,00 — 43,00 ℳ 6—7 Monat alt „ 44,00 — 60,00 ‧„ Ferkel: mindestens 8 Wochen alt. 18,00 — 25,00 „ 11“ unter 8 Wochen alt 14,00 — 17,00 „
Marktbericht vom Magerviehhof in Schweine⸗ und Ferkelmarkt am Mittwoch,
Auftrieb
Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten. Hamburg, 22. März. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 80,15 Br., 79,65 Gd. Wien, 23. März, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,20, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. per ult. 100,45, Ungar. 4 % Goldrente 118,70, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 98,10, Türkische Lose per M. d. M. 142,25, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 657,50, Südbahn⸗ gesellschaft 91,50, Wiener Bankverein 562 00, Kreditanstalt, Oesterr. er ult. 675,25, Kreditbank, Ung. allg. 788,00, Länderbank 467,50, rüxer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 517,25, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,30. London, 22. März. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¾ % Eg. Kons. 91* 8 Platzdiskont 2 ¼, Silber 26 ½. — Bankeingang 209 000
„,22. März. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 99,85, Suezkanalaktien 4437.
Madrid, 22. März. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 33,55. Lissabon, 22. März. (W. T. B.) Goldagio 7 ½.
New York, 22. März. (W. T. B.) (Schluß.) Weitere von den einzelnen Spekulantengruppen vorgenommene Positionslösungen, der höhere Geldsatz und die Befürchtung einer Verschärfung der 1
La in Venezuela verursachten bei Eröffnung der Börse auf allen Mark⸗
Zum Verkauf standen
An der Ruhr sind am 22. d. M. gestellt 19 525, nicht
Nach den Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen⸗
angegeben ist: Gießereiroheisen 120 058 t (136 385 t), Bessemerroh⸗ Thomasroheisen 437 050 t (496 521 t),
C 82 . . 8 Januar⸗Februar 1904. Die Verminderung der Erzeugung beträgt
Direktionsvorschlägen gemäß beschlossen, von dem 4 409 681 Kronen
50 000 Tonnen Bessemer
so verharrt doch der amerikanische Markt in fester Haltung, die auf
rungen sind: Choice Western Steam 44 bis 44 ½ ℳ, amerikanisches