1905 / 75 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Die diesjährige Leipziger Oster⸗Garnbörse findet laut Meldung des „W. T. B.“ am 28. April d. J. in der Zeit von 11 bis 1 Uhr im Produktensaale der neuen Börse statt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrug die Einnahme der Oesterreichischen Südbahn vom 11. bis 20. März 3 070 869. Kronen (11 022 Kronen weniger als i. V.).

Belgrad, 27. März. (W. T. B.) Ausweis der Auto⸗ nomen serbischen Monopolverwaltung für den Monat Fe⸗ bruar 1905: Bruttoeinnahme der verpfändeten Monopole sowie Netto⸗ ergebnisse der Zölle, Obrtsteuer und Stempelmarken 2 472 093,00 Fr., desgl. Januar 1905 2 513 461,00 Fr., zusammen 4 985 554,00 Fr. Verwendung der Einnahmen: 1) für den Dienst der Staatsschuld den Einlösungsstellen überwiesen 1 215 550,00 Fr., 2) für Materialankäufe und Betriebsspesen 1 624 421,00 Fr., 3) Kassenbestand 2 145 583,00 Fr., zusammen 4 985 554,00 Fr.

Mexiko, 27. März. (W. T. B.) Zufolge Währungsreform⸗ dekrets vom gestrigen Tage tritt die neue Währung am 1. Mai d. J. in Kraft; die freie Prägung wird vom 15. April ab gesperrt.

Wien, 27. März. (W. T. B.) Ausweis der Oester⸗ reichisch⸗Ungarischen Bank vom 23. März (in Kronen). Ab⸗ und Zunahme gegen den Stand vom 15. März: Notenumlauf 1 506 960 500 (Abn. 9 230 000), Silberkurant 312 182 000 (Abn. 1 943 000), Goldbarren 1 156 342 000 (Abn. 944 000), in Gold zahlb. Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 253 634 000 (Abn. 13 373 000), Lombard 43 019 000 (Abn. 1 369 000), Hypotheken⸗ darlehne 285 418 000 (Abn. 170 000), Pfandbriefe im Umlauf 279 807 000 (Zun. 175 000), steuerfreie Notenreserve 418 871 000 (Zun. 10 232 000).

.

Die Preisnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage. 1

1“

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Barren: das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 79,00 Br., 78,50 Gd.

Wien, 28. März, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.)

Einh. 4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,35, Oesterr. 4 % Rente

8 8

in Kr.⸗W. per ult. 100,45, Ungar. 4 % Goldrente 118,55, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 98,20, Türkische Lose per M. d. M. 142,00, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 660,00, Südbahn⸗ gesellschaft 91,50, Wiener Bankverein 563,00, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 676,00, Kreditbank, Ung. allg. 788,00, Länderbank 468 00, Brürer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr. Alp. 520,75, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,27.

London, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ¾ % Eg. Kons. 91 ⅛, Platzdiskont 2 1, Silber 26 16. Bankausgang 5000 Pfd. Sterl. 8

Paris, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. Rente 99,75, Suezkanalaktien 4430. 8 . b

Madrid, 27. März. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 32,60.

Lissabon, 27. März. (W. T. B.) Goldagio 7 ⅛.

New York, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Der Verkehr an der heutigen Börse beschränkte sich hauptsächlich auf Umsätze der berufsmäßigen Spekulation. Es zeigten sich Bestrebungen, für Industriepapiere Stimmung zu machen. Das Hauptmerkmal des heutigen Verkehrs war die fehlende Beteiligung des Publikums. Man nahm an, daß der gegen die Aktien der Union Pacifichahn ausgeübte Druck Verkäufen Harrimans zuzuschreiben war, um das Kursniveau niedrig zu halten. Die Zunahme der am Sonnabend fälligen Löhne des Stahltrusts um 9 Millionen Dollars und die Erwartung, daß 20 Millionen Dollars Regierungsdepositengelder zurückgezogen werden würden, waren die Ursache, daß die Börse unter Baisseabgaben schloß. Schluß schwach. Aktienumsatz 1 130 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszinsrate 3 ¼, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3 ½, Wechsel auf London (60 Tage) 4,83,75, Cable Transfers 4,86,15, Silber Commercial Bars 56 ¾.

Tendenz für Geld: Stetig. (W. T. B.) Wechsel auf

Rio de Janeiro, 27. März. London 14¹1³14.

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 27. März. (Amtlicher Kursbericht.) Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen der Syndikate im Oberbergamtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und Flammkohle: a. Gasförderkohle 11,00 12,50 ℳ, b. Gas⸗ klammförderkohle 9,75 10,75 ℳ, c. Flammförderkohle 9,00 bis 9,75 ℳ, d. Stückkohle 12,50 14,00 ℳ, e. Halbgesiebte 12,00 bis 13,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 12,50 13,25 ℳ, do. do. III 11,00 11,75 ℳ, do. do. IV 9,75 10,75 ℳ, g. Nuß⸗ ruskohle 0 20/30 mm 6,50 8,00 ℳ, do. 0 50/60 mm 8,00 is 9,00 ℳ, h. Gruskohle 4,00 6,75 ℳ; II. Fettkohle: a. Förderkohle 9,00 9,75 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 10,50 11,00 ℳ, c. Stückkohle 12,50 13,50 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I und II

12,50 13,50 ℳ, do. do. III 11,00 12,00 ℳ, do. do. 1V 9,75 bis

10,75 ℳ, e. Kokskohle 9,50 10,00 ℳ; III. Magere Kohle: a. Förderkohle 7,75 8,75 ℳ, b. do. melierte 9,50 10,00 ℳ, ℳ. do. aufgebesserte, je nach dem Stückgehalt 11,00 12,50 ℳ, d. Stück⸗ kohle 12,50 14,00 ℳ, e. Anthrazit Nuß Korn I 17,50 19,00 ℳ, do. do. II 19,50 23,00 ℳ, f. Fördergrus 6,50 7,50 ℳ, g. Grus⸗ kohle unter 10 mm 4,00 5,50 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,00 ℳ, b. Gießereikoks 16,00 17,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 17,00 18,00 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,50 bis 13,50 Marttlage unverändert lebhaft. Die nächste Börsen⸗ versammlung findet am Montag, den 3. April 1905, Nachmittags von 3 ½ bis 5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hartmann, statt. 1

u“

Magdeburg, 28. März. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Grad o. S. 14,05 14,20. Nachprodukte 75 Grad o. S. 11,20 11,40. Stimmung: Ruhig, stetig. Brotraffinade I o. F. —,—. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. —,—. Gemahlene Melis mit Sack —,—. Stimmung: Still. Rohzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg März 29,00 Gd. 29,30 Br., —,— bez, April 29,20 Gd., 29,30 Br., —,— bez., Maj 29,40 Gd., 29,50 Br. —,V— bez., August 29,65 Gd., 29,75 Br., —,— bez., Oktober⸗Dezember 23,25 Gd., 23,30 Br., —,— bez.

est. Cöln, 27. März. (W. T. B.) Rüböl loko 50,00, Mai 49,50. Bremen, 27. März. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Fest. Loko, Tubs und Firkins 36 ¾¼, Doppeleimer 37 ½. Speck. Stetig. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Ruhig. Upland middl.

loko 40 ₰. 27. März. (W. T. B.) Petroleum. Stetig.

Hamburg, Standard white loko 5,80. Hamburg, 28. März. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht.) Good average Santos März 35 ¾ Gd, Mai 36 ¼ Gd., Sep⸗ tember 36 ¾ Gd, Dezember 37 ¼ Gd. Stetig. Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rende⸗ ment neue Usance frei an Bord Hamburg März 28,95, Avpril 5 Mai 29,25, August 29,70, Oktober 23,65, Dezember 23,05. est. K. 9.8 27. März. (W. T. B.) Raps August 23,30 Gd., 23,50 Br. London, 27. März. (W. T. B.) 96 % Javazucker loko matt, 15 sh. 6 d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko Ruhig. 14 sh. 3 ¼ d. Wert.

London, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Chile⸗ Kupfer 6711 16, für 3 Monate 68 ½. Fest.

Liverpool, 27. März. Baumwolle. Umsatz: 8000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Tendenz: Willig. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Stetig. März 4,05, März⸗April 4,05, April⸗Mai 4,05, Mai⸗Juni 4,08, Juni⸗Juli 4,10, Juli⸗August 4,11, August⸗September 4,12, September⸗Oktober 4,13, ktober⸗November 4,14, November⸗

Dezember 4,15 d. Glasgow, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen. Middlesborough warrants

Träge. Scots warrants unnotiert. 48 sb. 88 d.

5 (W. T. B.) (E Rohzucker ruhig. Weißer Zucker fest,

Paris, 27. März. 88 % neue Kondition 36 ½ 36 ½.

Nr. 3 für 100 kg März 40 1, Mai⸗August 41 ¼, Juli⸗August 41 ⅝,

Oktober⸗Januar 34 ½. 8

Amsterdam, 27. März. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good ordinary 32 ½. Bankazinn 83 ⅛.

Antwerpen, 27. März. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 18 ¼ bei. Br., do. März 18 ¼ Br., do. April 18 ½ Br., do. September 19 ¼ Br. Ruhig. Schmall. März 88,00.

New Pork, 27. März. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ preis in New York 8,05, do. für Lieferung Mai 7,64, do. für Lieferung Juli 7,55, Baumwollepreis in New Orleans 7 ⁄, Petroleum Standard white in New York 7,15, do. do. in Philadelphia 7,10, do. Refined (in Cases) 9,85, do. Credit Balances at Oil City 1,36, Schmalz Western steam 7,30, do. Rohe u. Brothers 7,35, Ge⸗ treidefracht nach Liverpool 1, Kaffee fair Rio Nr. 7 7 ½, do. Rio Nr. 7 April 6,35, do. do. Juni 6,55, Zucker 4 ¼, Zinn 29,70 bis 29,80, Kupfer 15,37 15,50. Die Visible Supplies betrugen in der vergangenen Woche an Weizen 32 818 000 Bushels, an Mais 9 679 000 Bushels.

Theater und Musik. 8

Konzerte. Die Koloratursängerin Eva Lewis aus Paris trug am

Donnerstag im Saal Bechstein eine Arie aus Verdis Oper

„La Traviata“ und die Arie der Königin der Nacht aus der „Zauber⸗

flöte“ vor. Obgleich das Organ sich frisch und wohllautend zeigte,

wurde doch der stimmliche Glanz und die sorgfältige Ausfeilung der Koloraturen vermißt, die dem Ziergesang erst seine Schönheit geben. Noch weniger konnte der zweite Konzertgeber, der Tenorist Hans Emge, gefallen. Die Tvrockenheit seines Organs und die Nüchternheit seines Ausdrucks hielten sich gleichmäßig die Wage. Unter solchen Verhältnissen mußte der Erfolg, den sich die bekannte, junge Geigerin Carlotta Stubenrauch mit ihrem Violinspiel holte, um so stürmischer ausfallen. Der wohlgebildete weiche Ton ihres Instruments, die Natürlichkeit und mädchenhafte Anmut ihres Vortrags, das frische Erfassen des musikalischen Ge⸗ dankens muteten überaus sympathisch an. Nach Sarasates „Zigeuner⸗ weisen“ wollten sich die angeregten Zuhörer kaum beruhigen. Gleichfalls am Donnerstag veranstaltete Fräulein Emmy von Linsingen in der Singakademie einen Liederabend. Das Material, über das die Sängerin verfügt, ist besonders in der Mittel⸗ lage sehr schön, aber die Ausbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. In der Höhe steht der Ton nicht fest; Detonieren und Tremolieren ist die natürliche Folge. Von den Liedern von Schubert, Brahms, Strauß, Wolf und anderen, die auf dem Programm standen, wurden „Befreit“ und „Waldesseligkeit“ von Strauß wohl noch am besten gesungen. In dem Wolfschen Liede „Der Freund“ kam es fast zu einer Ent⸗ gleisung, da die Sängerin die Noten nicht beherrschte. Herr V. Bos, der keinen leichten Stand als Begleiter hatte, spielte wie stets vortrefflich.

Der Philharmonische Chor gab am Freitag in der Philharmonie sein IV. Konzert in diesem Winter unter der Leitung seines Dirigenten, Professors Siegfried Ochs. Vier Kan⸗ taten von Bach standen auf dem Programm, von denen drei in diesen Konzerten noch nicht gehört worden waren. Es war ein großartiger Kunstgenuß, den Professor Ochs, der wie kaum ein anderer Dirigent sich in die Bachsche Musik hineinzudenken ver⸗ steht, hier bot. Alles vereinigte sich, um Vollendetes zu geben: der Chor sang rein, sicher und ausdrucksvoll, das verstärkte Phil⸗ harmonische Orchester und besonders dessen Solisten, die Herren Max Reinicke (Flöte), Heinrich Hanisch, Alfred Vonderbank (Oboe d'amore) und Otto Feist (Trompete) spielten ohne Tadel, und Herr Musikdirektor Irrgang meisterte den Orgelpart in bekannter Weise. Auch mit den Gesangssolisten konnte man in hohem Grade zufrieden sein: eindrucksvoll trug Herr Professor Johannes Messchaert die Baß⸗ arien vor, Frau Rückbeil⸗Hiller (Sopran) und Fräulein Marta Stapelfeldt (Alt) verstanden es, sich in den Stil Bachs hinein⸗ zufinden, und sangen besonders das herrliche Duett der vierten Kantate: „Jesu, der Du meine Seele“, ganz ausgezeichnet. Dem Vertreter des Tenorparts Herrn George Hanmlin schien dagegen der Ton⸗ umfang seiner Arien, besonders nach der Tiefe zu, zu groß zu sein. Auf die vielen Schönheiten der einzelnen Kantaten ein⸗ zugehen, würde zu weit führen. So sei denn nur noch erwähnt, daß die Zuhörer in großer Anzahl erschienen waren und der herrlichen Bachschen Musik mit Andacht lauschten; der gute Zweck des Konzerts, Mittel zur Erhaltung von Johann Sebastian Bachs Geburtshaus in Eisenach zu sammeln, dürfte denn durch diesen Abend um ein gut Teil gefördert worden sein. Harold Ketèlbey führte sich an demselben Abend im Saal Bechstein als tüchtiger Violinspieler ein. In seinem Programm bevorzugte er Kompositionen, die seiner Vorliebe für die Entfaltung technischer Kunstfertigkeit einen weiten Spielraum zu bieten vermochten. Mit großer Behendigkeit und Sicherheit wurden fast alle formalen Schwierigkeiten zur sichtlichen Genugtuung des Spielers überwunden. Außer Paganini, Vieuxtemps, Ernst kam auch Bach mit seiner Chaconne zum Wort. Wenn auch zumeist sauber phrasiert wurde, so fehlte dem Vortrag doch die sinnliche Schönbeit des Klanges und die belebende Wärme des Ausdrucks, die vielleicht einer ferneren Entwickelung vorbehalten bleiben. An der mitwirkenden Sängerin Amalie Waibel erfreute die Fülle und der anmutende Klang des Organs; im übrigen aber interessierte der Gesang bei der geringen Lebendigkeit des Ausdrucks wenig.

Am Sonnabend trat der Violoncellist Hermann Sandby in einem mit dem Philharmonischen Orchester gegebenen Konzert in der Singakademie auf. Es strahlte eine starke Anzishungskraft von seinem warm beseelten Spiel aus, das die intimen Reize der Kom⸗ positionen mit Anmut zu gestalten wußte. Der Ton seines Instruments klang überall weich und schön, wenn er auch nicht gerade groß genannt werden könnte. Das Zusammenwirken mit dem Orchester erschien dem Künstler nicht günstig; der Klang seines Instruments wurde häufig von den Tonmassen verdeckt, sodaß das Violencell aus der führenden Stellung, die ihm hier gebührte, zurückgedrängt wurde. Trotzdem lag in des Künstlers Vorträgen genug des Guten und Schönen, um vortreffliche Wirkungen zu erzielen. Gleichzeitig gab wieder eine junge Pianistin, Fräulein Hedwig Kirsch, im Saal Bechstein einen Klavierabend und bewies ge⸗ fälliges Talent, vermochte aber nicht einen tieferen Eindruck zu hinter⸗ lassen. Für den Salon würden ihre Leistungen recht annehmbar sein, für den Konzertsaal sind sie noch nicht völlig reif; weder ist die Technik ganz einwandfrei, noch genügen immer die Erfassung und Gestaltung der musikalischen Gedanken. Das Anmutige steht ihr gut; Haydns Andante con variazioni 6 Moll) spielte sie allerliebst, dagegen blieb sie Beethovens ausdru voller und tief empfundener E. Moll⸗ Sonate vieles schuldig, auch störten hier häufige Temposchwankungen. Von Chopin gelangen einige von den leichteren Präludien aus Op. 28 (H.⸗Moll, A⸗Dur) und selbst das Cis Moll⸗Scherzo nicht übel, und in Schuberts „Wanderer“⸗Phantasie zeigte die junge Künstlerin mehr Ueberlegenheit, als man erwarten konnte. An = a.⸗

1“

82

Wetterbericht vom 28. März 1905, 8 Uhr Vormittz,

Name der Beobachtungs⸗ station

Schwere in 450 Breite

Barometerstand auf 0°Meeresniveau und

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke

ü en; in elsius

Borkum

WNWIRegen

Keitum .

Windst. bedeckt

Hamburg .

N 2 bedeckt

Swinemünde

NO 4Regen

Rügenwalder⸗ münde..

O 5 bedeckt

Neufahrwasser

OSO 5 bedeckt

meist henf

Memel

O 1 Nebel

Aachen.

WSW 4 bedeckt

Hannover.

W 2 bedeckt

Berlin. Chemnitz Breslau

SSW 2Regen

WNW 6 bedeckt

SO 2 RNRegen

Bromberg

O 4 Regen

Metz.

BNW wolkig

Frankfurt, M.

SW 3 balb bed.

Karlsruhe, B.

W Abedeckt

SW 6 Regen

Nachts Nea

Stornoway

4 Regen

anhalt. Niedes

Malin Head

5 wolkig

(Kiel) anhalt. Nieda

Valentia

bedeckt

(Wustrop 1 Nachm. Niedes

Seillv

halb bed.

(Königsbg meist bemz

Aberdeen

2 heiter

(Cassel) Nachm. Nieden

Shields

2 halbbed.

(Magdebun Nachts Niede

Holvhead.

halb bed.

(Gründerge

Isle d'Aix

2heiter

(Mülha anhalt.

St. Mathieu

3 heiter

Grisnez

761,2

(Friedrichz. Nachts Nieder

heiter

V (Bamberg anhalt. Nieden

Paris. Vlissingen Helder.

1840 1854 757,9

2 heiter

4 3 halb bed. 2 1

heiter

Bodoe.

755,1

Christiansund

755,2

Skudesnes

754,1

a bedeckt

Skagen

756,9

4 Regen

Vestervig. Kopenhagen. Karlstad

2569 759,5

SSO 2 wolkig

ONO 4 Dunst

O 4 Schnee

Stockholm

761,3

Windst. bedeckt

Wisbv

760.8

SO

2 wolkenl.

Hernösand

760,3

Windst. wolkenl.

Haparanda

760,6

S 2 bedeckt

FZE11“ Wilna...

7854

Windst. Nebel

1 Nebel

Pinsk

S.

Petersburg

O 2 bedeckt

2,6

bedeckt

0,9

Wien

7,2

Prag

3 bedeckt

11,0

Rom

1 beoeckt

9,6

Florenz

2 bedeckt

10,6

Cagliari

2 wolkenl.

11,5

OSSoSbSS=E=ÖSsSSOSSISsbOO[UISSc-S

Cherbourg

763,3

WSW heiter

8,2

—½

Clermont.

765,9

NW 3 wolkig

7,7

Btarritz

768,7

WSW3 bedeckt

14,1

Nina

759,1

WSWlI balb bed.

Krakau.

756,8

92 47

Lemberg

761,6

SSO 2 Nebel

3,7

Hermanstadt

763,3

OSO 1 heiter

6,6

Triest

760,4

Brindist

763,0

Windst. bedeckt

11,2

9,3

Livorno

761,4

NO 1 bedeckt

12,6

Belgrad

763,0

WNW wolkenl. V

SO 1 Nebel

6,5

Helsingfors Kuovpio

781,8 762,3

NO 1 Schnee

1.9

SW 1 bedeckt

1,2

SXSSe

Zürich

761,5

W 6 wolkig

Genf

764.7

N 1 bedeckt

7,610

90 40

Lugano.

761,1

N 1 bedeckt

8,5 5

Saͤntis

Wich

748,9

759,0

SW 8 Schnee

4,7

S 1 heiter

44

OSO 1 bedeckt

Portland Bill!

761,1

W 4 heiter

8,31

„Ein Maximum von über 769 mm liegt über Innerrußlan⸗ Minimum von unter 746 mm westlich von Schottland, ein

Depression liegt über Zentraldeutschland.

In Deutschlan 2

Wetter trübe und mild; fast überall ist Niederschlag gefale Mildes Wetter mit Niederschlägen wahrscheinlich.

Deutsche Seem

Mitteilungen des Asronautischen Observatoriust des Königlichen Meteorologischen Instituts, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Kugelballonaufstieg vom 28. März 1905, 9 bis 10 Uhr Vormis

Seehöhe..

40

Station

m

[200 500 m 11000 1370 m”.

Temperatur (C 9 Wind⸗Richtung. „Geschw. mps

Wolken.

59 5,5 4, 1 0NoO

93

93 VNW VWNW

3 V EE136

Regenwolken zwischen 200 und 600 m Höhe, darüber

2 2,0 89 WNW 1“

0,5 WNW -

1“

Reichsanzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 28. März

Staatsanzeiger. 1905.

1. Unterfuchungesachenr

2. Aufgebote,

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verlosung ꝛc. von Wertpapieren. 8

erlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

Anzeiger.

3. Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellsch. „Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften. 1 Pederlaffun ꝛc. von Rechtsanwälten. Bankausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungssachen.

7321]

188) Der Hermann Oskar Johannes Schmidt, ge⸗ horen am 27. Februar 1881 zu Forst, zuletzt in Sylow aufhaltsam,

2) Julius Eduard Scherz, geboren am 8. Januar 1882 zu Lübben, zuletzt zu Lübben aufhaltsam,

3) Bergmann Johann Napierala, geboren am 9. August 1883 in Neu⸗Golembin, Kreis Kosten, zuletzt in Kausche, Kreis Kalau, aufhaltsam,

4) Bruno Richard Arthur Bufe, geboren am 16. August 1881 zu Spremberg, zuletzt in Sprem⸗ berg aufhaltsam,

5) Friedrich Wilhelm Paul Hafner, geboren am 21. Februar 1881 in Spremberg, zuletzt dort auf⸗ haltsam, 8

6) Friedrich Paul Kasche, geboren am 25. August 1881 in Spremberg, zuletzt dort aufhaltsam,

7) Paul Rudolf Gley, geboren am 1. Juni 1882 zu Peitz, zuletzt in Kottbus aufhaltsam,

8) Telesphor Szudarski, geboren am 27. De⸗ zember 1882 zu Lopienno, Kreis Wongrowitz, zuletzt in Klettwitzer Flur, Kreis Kalau, aufhaltsam,

9) Christian Muschick, geboren am 30. März 1883 zu Drachhausen, Kreis Kottbus, zuletzt dort aufhaltsam,.

10) Mathes Mehlow, geboren am 21. Oktober 1883 zu Drachhausen, Kreis Kottbus, zuletzt ebendort aufhaltsam,

11) Friedrich Gustav Paul Burchardt, geboren am 10. August 1883 zu Peitz, zuletzt dort aufhaltsam,

werden beschuldigt: als Wehrpflichtige in der Ab⸗ sicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubnis das Bundesgebiet verlassen zu haben bezw. nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Reichsstrafgesetzbuchs. Dieselben werden auf den 5. Juni 1905, Vormittags 9 Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von den Zivilvorsitzenden der Ersatzkommissionen

1) des Aushebungsbezirkes Forst Stadt vom 4. Juni

1904,

2) des Aushebungsbezirkes Lübben vom 19. No⸗ vember 1904, 8 des Aushebungsbezirkes Kosten vom 25. Oktober 4, 4) des Aushebungsbezirkes Spremberg vom 25. Juni

1904,

5) des Aushebungsbezirkes Kottbus Land vom

16. Juni 1904 21. Dezember b .

6) des Aushebungsbezirkes Wongrowitz vom 6. No⸗ vember 1903,

über die der Anklage zu Grunde liegenden Tat⸗ sachen ausgestellten Erklärungen verurteilt werden. Aktenzeichen: 4 M 7. 1905.

Kottbus, den 10. Februar 1905.

Königliche Staatsanwaltschaft. [99125] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Karl Schilling vom Landwehrbezirk Neuhaldens⸗ leben, geboren am 20. September 1881 in Nauen, zuletzt in Gardelegen aufhältlich gewesen, wegen Fahnen⸗

flucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militär⸗

strafgesetzbuchs sowie der § 356, 360 der Militär⸗ strafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Magdeburg, den 24. März 1905.

Königliches Gericht der 7. Division. [99124] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten, Schiffsjzungen Robert Wohlfahrt aus dem Land⸗ wehrbezirk Stettin, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Millitärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichts⸗ i der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt. 1“]

Stettin, den 21. März 1905.

Gericht der 3. Division. Der Gerichtsherr:

Frhr. von Vietinghoff, Jorns,

Generalleutnant und Divisions⸗ Kriegsgerichtsrat. kommandeur. [99130] Bekanntmachung. J. 1280/05.

Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserl. Land⸗ 8 hier vom 17. März 1905 wurde das im

eutschen Reiche befindliche Vermögen des eines Vergehens nach § 246 St.⸗G.⸗B. angeschuldigten flüchtigen Pfarrers Hollweg aus Schaffhausen bei Hochfelden mit Beschlag belegt. 8

Straßburg i. Els., den 22. März 1905

Der K. Erste Staatsanwalt. 1 [99129) Fahnenfluchtserklärung. In der Untersuchungssache gegen den Musketier Leonhard Guttrath der 11. Kompagnie 4. Lothr. Inftr.⸗Regts. Nr. 136 wegen Fahnenflucht wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetz⸗ buchs sowie der §8§ 356, 360 der Militärstrafgerichts⸗ nang der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig

ärt.

Straßburg, den 25. März 1905.

Gericht 30. Division. 8 [99127) Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen 1) den Musketier Jakob Schneider II. der Kompagnie, 8 2) den Musketier Michel Jung II. der 7. Kom⸗

pagnie Beaatesjenegimnache Graf Werder (4. Rhein.)

Nr. 30, wegen Fahnenflucht, werden auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetzbuchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstrafgerichtsordnung die Beschuldigten hierdurch für fahnenflüchtig erklärt und das im Deutschen Reiche befindli Vermögen des ꝛc. Schneider II. mit Beschlag belegt. Trier, 25. 3. 05. Gericht der 16. Division. [99128]

Die gegen den Dragoner Konrad Müller der Leibeskadron Dragonerregiments Nr. 24, geboren am 4. September 1879 zu Wieblingen in Baden, wegen Fahnenflucht unter dem 19. März 1902 erlassene Fahnenfluchtserklärung ist erledigt.

Darmstadt, den 24. März 1905. 2

Gericht der Großh. Hess. (25.) Division. Der Gerichtsherr: Freiherr von Gall. N1“

Die wider den zur Dispos. der Ers.⸗Beh. ent⸗ lassenen Matrosenartilleristen Richard Handtke aus dem Landwehrbezirk Wesel unter dem 10. März 1905 ausgesprochene Fahnenfluchtserklärung wird hierdurch aufgehoben. (Nr. 66 des Reichsanz) .“

Wesel, den 24. März 1905.

Gericht der 14. Division.

2 Aufgebote, Verlust⸗ . Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.

[99144] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Berlin, Heidenfeldstr. 18, belegene, im Grundbuche des Königlichen Amtsgerichts I Berlin von den Um⸗ gebungen Band 101 Bl. Nr. 4956, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks auf den Namen des früheren Schankwirts, jetzigen Bau⸗ unternehmers Wilhelm Mahnke in Berlin, Heiden⸗ feldstr. 18, eingetragene Grundstück, bestehend aus Vorderwohngebäude mit linkem Seitenflügel, Doppel⸗ quergebäude und 2 Höfen, am 27. Mai 1905, Vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht, an der Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 12/15, III. Stockwerk, Zimmer Nr. 113/115, abermals versteigert werden. Das zur Grundsteuer nicht veranlagte Grundstück ist unter Art. Nr. 11 201 der Grundsteuermutterrolle eingetragen, besteht aus der Parzelle Kartenblatt 36 Nr. 167/1 und ist 7 a 99 qm groß. In der Gebäudesteuerrolle hat es die Nummer 38 865 und ist bei einem jährlichen Nutzungs⸗ wert von 10 400 zu einer jährlichen Gebäude⸗ steuer von 408 veranschlagt. Der Versteigerungs⸗ vermerk ist am 7. November 1904 in das Grundbuch eingetragen.

Berlin, den 25. März 1905.

Königliches Amtsgericht I. Abteilung 86. [9894442 Beschluß. 2 K 4,05. Nr. 3.

Das Verfahren zum Zwecke der Zwangsversteige⸗ rung des in Dittersdorf belegenen, im Grundbuche von Dittersdorf Band III Blatt Nr. 82 auf den Namen des Müllermeisters Adolf Amling, mit Bertha geb. Krispien in Gütergemeinschaft verheiratet, ein⸗ getragenen Grundstücks Dittersdorf Nr. 82 wird auf⸗ gehoben, da der Versteigerungsantrag von dem Gläubiger zurückgenommen ist. Der auf den 29. Mai 1905 bestimmte Termin fällt weg.

Sualfeld, den 23. März 1905.

Königliches Amtsgericht. [89742] Aufgebot.

Die Rentiere Frau Agnes v. Etadysz in Gnesen hat das Aufgebot des 3 ½ % igen Posener Pfandbriefes ohne Buchstaben Serie XIII Nr. 41 190 über 1000 ℳ, nach dem durch Allerhöchsten Erlaß vom 15. August 1887 vorgeschriebenen Schema mit dem Datum vom 1. Januar 1895 auszefertigt und von den Direktionsmitgliedern von Staudy als Direktor, Klose als Syndikus, von Scjaniecki als Rat und dem Sekretär Weiß als Buchhalter vollzogen, be⸗ antragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Dezember 1905, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Wronkerplatz Nr. 3, Zimmer Nr. 1, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Posen, den 23. Februar 1905.

Königliches Amtsgericht. Pfälzische Hypothekenbank, Ludwigshafen am Rhein.

Unter Bezugnahme auf § 367 des Handelsgesetz⸗ buches geben wir hierdurch bekannt, daß 88 verzeichnete 3 ½ % ige Pfandbriefe unserer Bank in Verlust geraten sind:

Serie 8 Lit. E Nr. 6861 über 100,—, EI.— Ludwigshafen am Rhein, den 27. März 1905.

Die Direk ion. [99270] [89295] Aufgebot.

Die von uns auf das Leben des Klempnermeisters Herrn Paul Max Breuning in Graudenz unter dem 20. Februar 1893 ausgefertigte Police Nr. 109 074 über 2000,— ist dem Herrn Versicherungsnehmer abhanden gekommen. Der gegenwärtige Inhaber ge⸗ dachter Police wird hiermit aufgefordert, sich innerhalb sechs Monaten bei uns zu melden, widrigenfalls die verlorene Police für kraftlos erklärt und an deren Stelle dem Antragsteller eine neue Ausfertigung erteilt werden wird.

Victoria zu Berlin Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft. O. Gerstenberg, Generaldirektor. [98931] Aufgebot.

Die von uns auf das Leben des Konditors Herrn Alfred Seidelmann in Goldberg (Schlesien), früher in Kreuzburg, unter dem 15. August 1899 aus⸗ gefertigte Police Nr. 192 791 über 2000 ist dem

Versicherungsnehmer abhanden gekommen. er gegenwärtige Inhaber gedachter Police wird hiermit aufgefordert, sich innerhalb 6 Monaten bei uns zu melden, widrigenfalls die verlorene Police für kraftlos erklärt und an deren Stelle dem Antrag⸗ steller eine neue Ausfertigung erteilt werden wird. Berlin, den 24. März 1905. Victoria zu Berlin Allgemeine Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft. Der Generaldirektor: O. Gerstenberg.

[99318]

WerRechte an den von uns unter unserer früheren Firma „Lebensversicherungsbank für Deutschland“ abgeschlossenen Versicherungen

Nr. 57 935, lautend auf das Leben des früheren Gymnasiallehramtskandidaten, späteren Gymnasial⸗ professors a. D. Georg Maria Englert in eeee.

Nr. 254 265, lautend auf das Leben des vor⸗

cand. med., jetzigen praktischen Arztes Dr. imed. Peter Joseph Imhorst in Düssel⸗ dorf, und

Nr. 431 647, lautend auf das Leben des Kauf⸗ manns Paul Hugo Hundt in Altwasser i. Schles.,

nachweisen kann, möge sich bis zum 23. Juni 1905 bei uns melden, widrigenfalls wir für die Versicherungsscheine Nr. 254 265 und Nr. 431 647 Ersatzurkunden ausfertigen und auf die Versicherung Nr. 57 935 ohne Vorlage des Versicherungsscheins Zahlung leisten werden.

Gotha, den 23. März 1905 5 Gothaer Lebensversicherungsbank auf Gegenseitigkeit.

Stichling.

maligen

[89296]

Nachstehende, von uns ausgefertigte und als ver⸗ loren angezeigte Dokumente,

I. betreffend Versicherungen auf den Todesfall:

a. die Versicherungsscheine

Nr. 39 638, ausgestellt am 8. Juni 1875 auf das Leben des Herrn Michael Ferdinand August Kneiske, Gastwirts in Eberstein b. Naugard, jetzt Grund⸗ besitzers in Schwarzow b. Naugard;

Nr. 88 348, ausgestellt am 31. Dezember 1891 auf das Leben des Herrn Johann Ernst Krah, Bureau⸗ beamten in Minden i. W., jetzt Verwaltungsassistenten ebendaselbst; 8

Nr. 111 059, ausgestellt am 1. März 1897 auf das Leben des Herrn Carl Heinrich Böhme, Steinbruch⸗ besitzers in Oberlichtenau b. Pulsnitz;

Nr. 119 176, ausgestellt am 19. November 1898 auf das Leben des Herrn Wilhelm Eduard Paul Wilken, Kaufmanns in Durban in Natal (Süd⸗ afrika);

Nr. 124 544, ausgestellt am 24. November 1899 auf das Leben des Herrn Paul Ludwig Wilhelm Ganzert, Landwirts in Herischdorf, Kr. Hirschberg

i. Schl.;

Nr. 146 112, ausgestellt am 17. Oktober 1903 auf das Leben des inzwischen verstorbenen Herrn Alerander Sn Peter Kühlstaedt, Kaufmanns in St. Peters⸗

urg; b. die Depositenscheine

vom 16. Mai 1891 über die Versicherungsscheine Nr. 20 499 und Nr. 26 305, ausgestellt auf das Leben des inzwischen verstorbenen Herrn Hirsch (Herrmann) dirsch. Kaufmanns in Berlin, zuletzt in Char⸗ lottenburg;

vom 12. Juli 1896 über den Versicherungsschein Nr. 25 650, ausgestellt auf das Leben des inzwischen verstorbenen Herrn Heinrich Adolph Oscar Koch, Bahnmeisters in Weißwasser, zuletzt Kgl. Materialien⸗ verwalters I Kl. a. D. in Berlin;

vom 30. Oktober 1895 über den Versicherungs⸗ schein Nr. 62 578, ausgestellt auf das Leben der jetzt verwitweten Frau Agnes (laut Geburtsnach⸗ weis Ida Emilie Agnes) Bauer, geb. Kentfchke, Eisenbahnstationseinnehmers Ehegaklin in Beuthen O.Schl.; 8

vom 4. Juli 1895 über den Versicherungsschein Nr. 70 154, ausgestellt auf das Leben des Herrn Karl Heinrich Julius Hermann Kappner, Buchdruckerei⸗ kesitzers in Oels i. Schl.;

vom 5. September 1892 über den Versicherurngs⸗ schein Nr. 91 185, ausgestellt auf das Leben des Herrn Cornelius Johannes Kohlke, Ingenieurs in Zabrze, jetzt in Berlin; 1

II. betreffend Versicherungen auf den Lebensfall:

der Depositenschein vom 22. Januar 1897 über den Versicherungsschein Nr. 8866, ausgestellt auf Fräulein Hulda Bartmann in Königsborn, jetzt in Holzwickede;

sind uns als verloren angezeigt worden. In Ge⸗ mäßheit von § 15 der Allgemeinen Versicherungs⸗ bedingungen unseres Statuts bezw. von § 16 unseres Regulativs für Versicherungen auf den Lebensfall machen wir dies hiermit unter der Bedeutung be⸗ kannt, daß wir die obigen Scheine für kraftlos er⸗ klären und an deren Stelle Duplikate ausstellen werden, wenn sich innerhalb dreier Monate vom untengesetzten Tage ab ein Inhaber dieser Scheine bei uns nicht melden sollte. ““

Leipzig, den 28. Februar 1905.

Lebensversicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig. Dr. Walther. Riedel. [63224] Aufgebot. 1

An dem Hause Nr. 2748 hier am Meinhardshofe und dem hier Nr. 144 b Blatt I Altewiek am Alte⸗ wiekringe belegenen Grundstücke zu 2 a 78 qm samt Feo o/. ass. 4989 haften laut der Hypo⸗ thekenbriefe vom 19. Februar 1894 und vom 22. No⸗ vember 1895 2000 Hypothek für die Firma Roloff & Nette hier. Nachbem das Aufgebot der Hypothekenbriefe beantragt ist, werden die unbekannten Hehaber derselben aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 7. Juni 1905, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem Herzoglichen Amts⸗ gericht Braunschweig, Zimmer 22, angesetzten Termine

anzumelden und die Hypothekenbriefe vorzulegen, widrigenfalls diese für kraftlos erklärt werden.

Braunschweig, den 17. November 1904.

Herzogliches Amtsgericht. R. Wegmann. b [99324] Aufgebot. 8 u

Der Vormund des entmündigten Stellmachers Theodor Lies in Liedingen, der Landwirt Heinrich Hansen in Liedingen, hat glaubhaft gemacht, daß seinem Mündel das Eigentum an folgenden bislang im Grundbuche nicht eingetragenen Bestandteilen des Halbkothofes u. Vers. Nr. 49 in Liedingen, nämlich den Holzplänen

Nr. 37 der Karte: Vor dem Felde zu 15 a 8 gam,

Nr. 144 der Karte: Vor dem Rosenwinkel süd⸗ westl. zu 14 a qm,

Nr. 169 der Karte: In den mittelsten Wannen zu 8 a 5 qm,

Nr. 234 der Karte: Vor den Eulen zu 14 a 7 am, zusteht. Alle diejenigen, welche ein Recht an obigen Plänen zu haben vermeinen, werden damit aufge⸗ fordert, solches in dem am 30. Mai 1905, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Gerichte statt⸗ findenden Termine geltend zu machen, widrigenfalls der Stellmacher Theodor Lies in Liedingen als Eigentümer in das Grundbuch eingetragen werden wird und derjenige, welcher die ihm obliegende An⸗ meldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück oder Rechte an dem Grundstück erworben hat, nicht mehr geltend machen kann. ““ Vechelde, den 20. März 1905.

Herzogliches Amtsgericht. [98936] Aufgebot.

Der Gottlob Holzapfel, Gemeinderat in Backnang, hat beantragt, die verschollenen

a. Karl August Gottlob Richter, geb. 22. Fe⸗ bruar 1866,

18 Albert Rudolf Richter, geboren 1. November

73,

beide zuletzt wohnhaft in Backnang,

für tot zu erklären. Die bezeichneten Verschollenen werden aufgefordert, sich spätestens in dem auf Mitt⸗ woch, den 8. November 1905, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todes⸗ erklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod der Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Backnang, den 24. März 1905.

KFKFäsnigliches Amtsgericht. Amtzrichter Metzger⸗

[98164] Aufgebot.

Der Anton Moser, Kapuzinerwirt in Schwein⸗ hausen, hat beantragt, den verschollenen Jakob Moser, geboren am 23. Juli 1823, ums Jahr 1860 angeblich von Mittelbiberach aus nach Amerika gereist, zuletzt wohnhaft in Mittelbiberach, für tot zu er⸗ klären. Der bezeichnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf Freitag, den 6. Ok⸗ tober 1905, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine dem Gericht Anzeige zu machen.

Biberach, den 21. März 1905.

Königliches Amtsgericht. Amtsrichter Kirchgeorg

[991433 K. Amtsgericht Eßlingen. Aufgebot.

Das Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todes⸗ erklärung ist gegen folgende Personen eingeleitet worden:

I. gegen die in Nordamerika geborenen Kinder der in den 50 er Jahren dorthin gereisten Eheleute Johann Friedrich Berger, Weingärtner, und Anna Katharine, geb. Jahn, 1875 wohnhaft gewesen in Pleasant, Pownship, Grafschaft Hancock, Staat Ohio, bezw. in Mokomb,

1) Jakob, geboren 1. Mai 1854,

2) Johannes, geboren 20. Februar 1856,

3) Wilhelm, geboren 25. November 1857

5 Amos, geboren 21. Juni 1859,.,

5) Louis, geboren 24. Januar 1861,

6) Emmi, geboren 1. Mai 1863, G

7) Anna Maria, geboren 3. Juni 1865, 16

9 Jonas Friedrich, geboren 12. Februar 1869,

9) Karl, geboren 7. Juli 1873, sämtliche längst verschollen;

II. gegen den am 22. 1843 in Altbach geborenen, zuletzt dort wohnhaft gewesenen, ledigen Bauern Christian Gottlieb Frick, zuletzt in Omaha, Nordamerika, Care of 624 South, 13. Str., wohn⸗ haft gewesen, Sohn der verstorbenen Eheleute Michael Frick. Weingärtner, und der Katharine geb. Hermann; im Jahre 1881 nach Amerika gereist und seit 1886 verschollen,

zu I auf Antrag des Abwesenheitspflegers Johann David Hägele, Schultheiß in Rüdern,

zu II auf Antrag seiner Schwester Friederike, geb. Frick, Witwe des Paul Gottfried Reyer, Bahn⸗ wärters in Altbach.

Es ergeht nun an die bezeichneten Verschollenen die Aufforderung, sich spätestens in dem auf Freitag, den 6. Oktober 1905, Vorm. 11 Uhr, be⸗ stimmten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung zu I mit Wirkung für die⸗ jenigen Rechtsverhältnisse, welche sich nach den deutschen Gesetzen bestimmen, sowie mit Wirkung für das im Inland befindliche Vermögen . wird. Zugleich werden alle, welche Auskunft über Leben und Tod der Verschollenen geben können, aufgefordert,