Dagegen beantragten die Stadtvv. Wallach und 8 1
„Zur Herbeiführung einer gerechteren Besteuerung der bisber 8 2 e B e i 1 a g e 8
oder ungenügend befteuerten unbebauten Grundstücke eine Ren und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
kommunalen Grundsteuer dahin vorzunehmen, daß die bebauten Ga 1905. —
stücke nach dem Nutzungswerte, die unbebauten nach dem Mafst weil die Seilfahrt für dieselben schon um 5 ½ Uhr beendet
des gemeinen Werts besteuert werden.“ Für den Antrag bühs G zum Deutschen Reichsanzeiger sein muß. Diese Schichtverlängerung trifft in derselben Weise
88 be⸗ b2 geftrigen Eb Eemann dah allach ein. Gegen den Antrag Wallach nahmen die Stadtvv. nd . . . als Berichterstatter des Ausschusses, Galland, Dr. PrausdEüe b Mℳ. 90. Berlin, Freitag, den 14. April füunnangn waldes vern Menaes ghalhch mit da an lce. über die Untersuchung der Beschwerd
1 Stimmen andlung über die Un erden abgelehnt. nuce nen , 1 1 2* Bergarbeiter auf der Zeche Carolus Magnus. “ mehrheit der Antrag, betreffend eine Bauplatzsteuer. Die Verhandelt den 7. März 1905 zu Borbeck. Seilfahrt für diese Morgens um 6 Uhr beendet ist und erst lung lehnte ferner eine Erhöhung der SS ab 4* Uehm 2 ½ bezw. 2 ¾ Uhr Nachmittags mieder beginnt. die Beschlußfassung über eine besondere Betriebssteuer bis nach dst Der Zechenvertreter, Grubeninspektor Henke, erklärt zu der gang der Steuerordnung von seiten des Magistrats. — Eine 8
Hamburg, 13. April. (W. T. B.) Der staatliche Des⸗ infektionsapparat hat die Ausräucherung des Dampfers „Desterro“ und gleichzeitig des Schoners „Alma Elisabeth“, in den Teile der Ladung vom „Desterro“ bereits gelöscht waren, beendet. Darauf wurde der „Desterro“ Morgens zur weiteren Entlöschung der Ladung freigegeben und nach Schuppen 43 am O'Swaldkai gebracht, wo die
zu Hilfe zu kommen, um sie zu halten gegen die Konkurrenz der jungen Produktionsländer ferner Weltteile. Unendlich viel Kraft wird geopfert, um nicht zu sagen: verschwendet, um politische Maß⸗ nahmen durchzusetzen, deren Vorteile gleichwohl chimärisch bleiben. Sie werden uns nie bringen, was der Landwirtschaft Mittel⸗ europas allein helfen kann, — vermehrte Produktion bei w gleichen oder selbst sich vermindernden Produktions⸗ Entlöschung unter den bekannten Vorsichtsmaßregeln geschieht. (Vergl. kosten. Eine das Wasser der Flüsse als Kulturmittel ersten Ranges Nr. 88 und 89 d. Bl.)
berücksichtigende Wasserwirtschaft wäre ein wirksames und bei gutem 8
Willen schließlich nicht schwer zu erlangendes Mittel dazu. Hierauf die Blicke deutscher Volkswirte zu lenken, sollte die amerikanische Bewässerungswirtschaft wohl Anlaß bieten. Den reichen Schatz, den uns die Natur in unseren Wasserläufen bietet, und der jetzt fast vollständig verloren geht, der deutschen Land⸗ wirtschaft zugänglich zu machen, wäre wohl des Nachdenkens und der Anstrengung der Besten wert. Im „Zeichen des Verkehrs“ soll unser Jahrhundert stehen; auch das Wasser ist ein Verkehrsmittel, dessen Be⸗ deutung heute glücklicherweise wieder mehr gewürdigt wird, als während langer Jahre geschah. Aber das Wasser ist nicht nur Verkehrsmittel,
Verkehrsanstalten. Dresden, 13. April. (W. T. B.) Im Beisein Seiner Majestät des Königs Friedrich August wurde heute die nach dem System Telefunken errichtete Station für drahtlose Telegraphie zwischen Dresden und Berlin im hiesigen Elektrizitätswerk eröffnet. Theater und Musik. Im Königlichen Opernhause geht morgen E. Humper⸗
Das Gedinge war vor der Arbeit so gestellt, daß die Leute wohl die nötige Zeit auf das Auslesen der Steine verwenden konnten. Es wurden beispielsweise vor dieser Arbeit dient im 8 8 8 Monat August 1904 1 „ Oktober 1904 November 1904
Anwesend:
Rosenow sowie der Oberbürgermeister Kirschner das Wort 71 gegen mehr angenommen. Abgelehnt wurde mit großer Stimme. 03 * Beschwerde folgendes:
in ihm liegt auch die Möglichkeit, sich die Verkehrsobjekte erst selbst
zu schaffen. Möchte der Wasserwirtschaft als Mittel der Landes⸗ kultur dieselbe Bedeutung beigemessen werden, und möchte etwas von amerikanischer Energie“ an ihre Entwicklung verwendet werden. — Dem Schöpfer nationaler Wasserwirtschaft würde das Aufblühen der Landwirtschaft, der Gewerbe und der Industrie des deutschen Vater⸗ landes ein herrliches Denkmal setzen.
„Ein anderer hervorragender Fachmann, der Direktor der Berliner Rieselgüter, Professor Dr. Backhaus, stellt in seiner preisgekrönten Schrift über die Frage „Wie kann die Ertragsfähigkeit unserer unter ständig wiederkehrendem Wassermangel leidenden Ländereien, insbesondere der leichteren Böden der norddeutschen Tiefebene, durch geregelte Wasser⸗ wirtschaft gesichert und erhöht werden?“ folgende G1“ an: Der Grund und Boden des Deutschen Reiches dürfte einen Wert von etwa 50 Milliarden Mark besitzen. Die ganze, in Deutschland nieder⸗ fallende Wassermenge hat auf der Grundlage, daß man eine Aus⸗ nutzung des Kubikmeters Wosser zu 1 ₰ wohl erreichen kann, einen
Wert von jährlich 4 Milliarden Mark. Die Kraft, welche das herab⸗ euebe Wasser im Deutschen Reiche entwickelt, berechnet sich, die Pferdekraftstunde zu 10 ₰ angenommen, auf 17 ½ Milliarden
6 jährlich. Die Sonnenwärme stellt, wenn man sie durch Steinkohlen
ersetzen wollte und einen Preis von 50 ₰ für den Zentner Kohle annimmt, für Deutschland jährlich einen Wert von 5000 Milliarden Mark dar. Wie verschwindend ist derartigen Naturkräften gegenüber Wert der gesamten landwirtschaftlichen Produktion unseres Vater⸗ landes mit etwa 10 Milliarden Mark! Wie bedauerlich ist es, so betont Professor Backhaus, daß trotz solcher Produktionskräfte jährlich für 2 Milliarden Mark landwirtschaftlicher Produkte vom Auslande ein⸗ geführt werden müssen! Hieraus ergibt sich mit Notwendigkeit die Aufgabe, das ist auch die Ueberzeugung der genannten Gelehrten, mit allen Mitteln der neuzeitlichen Wissenschaft und Technik die Aus⸗ utzung der gebotenen Naturkräfte anzustreben. Neuerdings geht man denn auch in Deutschland an die Lösung der wasserwirtschaftlichen Aufgaben mit vermehrtem Eifer. Wesentlich hat die große Dürre des letzten Sommers dazu beigetragen, alte Pläne reifen zu lassen und neue in Rücksicht auf Bodenkultur und Schiffahrt ur Erörterung zu stellen. Zur Verminderung und Verteilung des Hoch⸗ wassers der Weser ist an der Eder ein Sammelbecken von 170 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen geplant; im Oestertal bei Pletten⸗ g soll ein Sammelbecken mit 3 Millionen Kubikmeter assungsraum errichtet werden; im Gebiet der vom Harz ommenden Ocker plant man sieben Talsperren; ebenso werden solche im Laufe der Weißeritz im Bezirk Dresden her⸗ gestellt; die Hönne⸗Talsperre⸗Genossenschaft will eine Talsperre von 5 ⅛ Millionen Kubikmeter Inhalt bauen, und in Plauen im Vogtland wird gegenwärtig eine gleiche Anlage mit 3,3 Millionen Kubikmeter Fassungsraum errichtet. Aeltere Talsperren gibt es im Quellgebiet der Görlitzer Neisse und der Glatzer Neisse, im Bober⸗ nd Queisgebiet, im Gebiet der Ruhr und Wupper, eine besonders ichtige bei Remscheid; weiter gibt es noch die Ürftalsperre in der Eifel den Ahlfeldstauweiher im Illgebiet und den Vogesenstauweiher.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Halle, 14. April. (W. T. B.) Wie die „Hallesche Zeitung“ aus Eisleben melleet, ist laut amtlicher Feststellung in dem benach⸗ barten Helbra ein 15 jähriges Mädchen an gestorben. Weitere Erkrankungen werden nicht gemeldet.
dincks komische Oper „Die Heirat wider Willen“, zum ersten Male wiederholt, in Szene. Die nächste Aufführung findet, der Karwoche wegen, erst am zweiten Osterfeiertag, Montag, den 24. April, statt.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das Lust⸗ spiel „Wie die Alten sungen“ mit Frau Schramm als Hanne und Herrn Molenar als Fürst Leopold aufgeführt.
Der Schillerverband deutscher Frauen veranstaltet im Theater des Westens am 22. April (Ostersonnabend) um 12 Uhr eine Mittagsvorstellung zu Ehren Friedrich Schillers. Ernst von Wildenbruch hat für diese Schillerfeier einen Prolog ge⸗ dichtet und zu lebenden Bildern, die wichtige Daten aus Schillers Leben zum Gegenstande haben, den verbindenden Text verfaßt. Nam⸗ hafte Gesangskräfte, erste Bühnenkünstler haben ihre Mitwirkung zu dieser Schillerfeier bereits zugesagt. Der Vorverkauf beginnt morgen an der 9 des Theaters des Westens.
Im Nationaltheater findet am Sonntagabend das Abschieds⸗ gastspiel des Kammersängers Francesco d'Andrade statt in der Partie des „Don Juan. Die anderen Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Drusilla Mantler, Astrid Lous, Alma Saccur sowie der Herren Mantler und Roha.
Zum Besten des allgemeinen evangelisch⸗protestan⸗ tischen Missionsvereins für Japan und China veranstaltet der bekannte Organist Hermann Deckert am Dienstag, den 2. Mai, Abends 7 ½ Uhr, in der Neuen Kirche (Gensdarmenmarkt) ein Wohltätigkeitskonzert, für das die Konzertsängerin Elisabeth Ohloff (Sopran), Professor Robert Hausmann (Violoncello) und Herr Ernst Frank (Orgel) ihre Mitwirkung zugesagt haben. Der Kartenverkauf ist bei Bote und Bock und beim Küster der Neuen Kirche, Herrn Jagst (Kronenstraße 70) eröffnet.
Der Bach⸗Verein beschließt seine diesjährige Tätigkeit Ende Mai dieses Jahres mit einer Aufführung der Missa choralis von Liszt. — Für das Jahr 1905 — 1906 sind an größeren Werken Mendelssohns „Elias“ (3. November) mit Herrn van Eweyk und Händels „Saul’“ in einer gänzlich neuen Bearbeitung des Textes und der Musik von H. Reimann in Aussicht genommen.
(Der Konzertbericht befindet sich in der Erste
Mannigfaltiges. qqqq6616ii 82 In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten führte der Oberbürgermeister Kirschner den Stadtrat, Geheimen Baurat Rum⸗ schöttel in sein Amt ein. Ebenso erfolgte die Einführung und Ver⸗ pflichtung der zu Stadtverordneten gewählten Herren Dyhrenfurth und Gohlicke. — Auf der Tagesordnung stand zunächst der Bericht des ver⸗ tretenden Ausschusses über die Vorlage, betreffend die Frage, in welcher Weise die drohenden Ausfälle im Stadthaushaltsetat gedeckt werden können. Berichterstatter war der Stadtv. Haberland. Bei der Beratung dieser Vorlage am 28. Februar blieben zwei Punkte unerledigt; der erste betrifft den Ausdruck des Wunsches, daß die an regulierten Straßen, welche Fluchtlinien auf Grund des Gesetzes vom 2. Juli 1875 haben, liegenden unbebauten Grundstücke zu einer Bauplatzsteuer herangezogen werden mögen. Als zweiter Punkt stand der Antrag des Ausschusses zur Be⸗ ratung, daß zur Herbeiführung einer gleichmäßigen Besteuerung der bebauten und unbebauten Grundstücke eine Reform der kommunalen Grundsteuer dahin vorgenommen wird, daß sämtliche Grundstücke nach dem Maßstabe des gemeinen Werts besteuert werden.
lage des Magistrats, betreffend die Gewährung von Preisen für si— zwanzigste Wanderausstellung der deutschen Landwirtschaftsgeselschet wurde unter Ahlehnung des gestellten Antrages, die Vorlage an chs Ausschuß zur Vorberatung zu überweisen, angenommen. — au Schluß erklärte sich die Versammlung mit dem Antrage des Stöde Stapf, dem im Norden neu anzulegenden Parke den Namen Schil Park“ beizulegen, einverstanden. — Auf die öffentliche folgte eine heime Sitzung.
Der Kapellmeister und Komponist Julius Einödshofen der alljährlich mit seinem Orchester eine Konzertreise unternimmt z. ginnt diese 100 Tage umfassende Fahrt am 16. Mai. Vorher wie Herr Einödshofer ein auf drei Wochen berechnetes Gastspiel an Ostersonntag im Landesausstellungspark eröffnen. Der Verein ehemaliger Pioniere in Berlin, in den beinahe sämtliche Pionierbataillone der deutschen Armee vertreten sind hält anläßlich seines 20. Gründungstages am Donnerstag, der 20. d. M, in Berlin, im oberen Saale von Karl Kellers Neur hilharmonie (Köpenicker Straße 96), Abends 7 ½ Uhr, einen eneralpionierappell ab, zu dem ehemalige Pionier aller Bataillone und Jahrgänge eingeladen sind. Der Eintritt si frei. Vorsitzender des Vereins ist der Telegraphensekretär H. Gerlach (Muskauer Straße 7). 3
Paris, 13. April. (W. T. B.) Der Direktor des militärsche Luftschiffervarkes in Meudon, Oberst Renard, bekannt als Erfinder auf dem Gebiete der Luftschiffahrt, ist gestorben.
Lahore, 13. April. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist durch das letzte Erdbeben die Haupt⸗ stadt Mandi zerstört worden, der Staatspalast, die Temdei und alle anderen Gebäude sind dem Erdboden gleich gemacht. Dde Stadt Sultanpur hat in ähnlicher Weise gelitten, etwa tausenz Menschen sind an diesen Stellen getötet worden. (Vgl. Nr. 8
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Berlin, 14. April. (W. T. B.) Nach einem Telegramm aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika ist der Vize⸗ wachtmeister Johann Kuenz, geboren am 17. Dezember 1877 zu Sunthausen, früher im Feldartillerieregiment Nr. 30, am 12. April im Lazarett zu Karibib an Herzschwäche bei Typhus gestorben. Der Reiter Johann Schröoder, geboren am 21. Februar 1884 zu Ehlersdorf, früher im Feldartillerie⸗ regiment Nr. 45, ist am 26. März im Gefecht bei Groß⸗ Heusis gefallen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 100. Abonnementsvorstellung. wider Willen. Komische Oper in 3 Aufzügen, rei nach einem Lustspiel des A. Dumas, von Humperdinck. Musikalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister Dr. Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 24. Abonnementsvorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 101. Abonnementsvorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Christoph Willibald Ritter von Gluck. Text nach dem Französischen des Moline. Anfang 7 ½ Uhr.
auspielhaus. 25. Abonnementsvorstellung. Prinz Friedrich von Homburg. Schauspiel in 5 Auf⸗ lügen von Heinrich von Kleist. Anfang 7 ½ Uhr. *ꝗ Neues Operntheater. 37. Vorstellung. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufzügen von Adolf L'Arronge. Anfang 7 ½ Uhr. — Der Billett⸗ vorverkauf hierzu findet an der Tageskasse des Schauspielhbaufes gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 ₰ für jeden Sitzplatz statt.
Hartleben. Sonntag, Henschel. —
Tauris.
Stein. Sonntag,
Montag,
Deutsches Theater. Sonnabend, Abends
7 ½ Uhr: Die Brüder von St. Bernhard. Sonntag, Nachmittags 2t Uhr: Faust. (Erster
Teil.) — Abends 7 ½ Uhr: Die Bohème. Montag, Abends 7 ½ Uhr: Die Boheème.
Weinbergsweg
Schillertheater. o. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Augen rechts! Komödie in 3 Akten von Jon Lehmann. f Die Heirat sittliche Forderung. Plauderei von Otto Erich
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ hbof Foologischer Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen:
Abends 7 ½ Uhr: Die neugierigen Frauen.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Troubadour. — Abends 7 ⅞ Uhr: Die neu⸗ gierigen Frauen.
Montag: Gastspiel von Nikolaus Rothmühl. Die Afrikanerin.
Nationaltheater. (Direktion: Hugs Becker. 12a — 13 .) Glöckchen des Eremiten.
1 Vorspiel und 3 Akten von Hierauf: Die
Sonntag,
Nachmittags 3 Uhr: Fuhrmann besitzer. Abends 8 Uhr:
Montag, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne.
. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne. Volksstück in 3 Akten von Oskar Walther und Leo
Nachmittags 3 Uhr: Lager. — Die Piccolomini. — Abends 8 Uhr: Augen rechts! Hierauf: Die sittliche Forderung. 1 Abends Hierauf: Die sittliche Forderung.
Iphigenie auf
rektion: 7 ½ Uhr: 3 Akten von Curt Kraatz. tourist“.)
Wallensteins fresser.
Thielscher in der Titelrolle.)
8 Uhr: Karfreitag: Großes Konzert.
Augen rechts!
des Westens.
8- 3. Mrf728 Uriel Acosta. — Sonntag, Nachmittags:
u halben Preisen:
8 Uhr:
J. Kren und Alfr. Schönfeld. Schmidt. 1 Sonntag und folgende Tage:
Sonnabend: Das so lieben!
(Wallnertheater.) (La Duchesse des Folies-Bergèêre.) Schwank in 1 eorges Feydeau, in deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson.
Sonntag und folgende Tage: Herzogin Crevette. Nachmittags 3 Ühr:
Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di⸗ Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Abends
Der Kilometerfresser. (Verfasser vom „Hoch⸗
Sonntag und folgende Tage: Der Kilometer⸗
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen (einmalige Aufführung): Der Hochtourist.
Bentraltheater. Gastspiel des Theaters
Sonnabend: Der Troubadour. Der Barbier von Sevilla. — Abends: Der Freischütz.
Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Abends
8 .. noch einmal so lieben!
stattungsposse mit Gesang und . 9
noch einmal
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr Maria Magdalene.
Philharmonischen Orchester unter Leitung don Professor Dr. Joseph Joachim.
Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 7 ½ Ubr: Konzert von Heury Bramsen (Violorcello) Mitwirkung: Conrad Ansorge.
Birkus Schumann. Nur noch kurze Zeit. Sonnabend, Abends präzise 7 ½ Uhr: XXV. Grande Soirée High-Life. Galaprogramm und: Nur noch kurzes Gastspiel der zwölf Original⸗ chinesen, worunter der berühmte Ching⸗Ling⸗ Foo. Ferner: Die berühmten kleinfüßigen (Guido Frauen. Die reizende Little Chee⸗Tog.
Chaderu, der zweiköpfige Knabe. Po ta⸗ to, sdie menschliche Schnecke ꝛc. Zum Schluß: Das 8 9 große Prachtmanegenschaustück Eine Nordlands⸗ reise.
Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittags 3 ½ Uhr (ein Kind frei): Marocco, große Aus⸗ stattungspantomime. Abends 7 ½ Uhr: Eine Nord landsreise. In beiden Vorstellungen: Ching Ling⸗Foo mit seinen zwölf Chinesen.
Familiennachrichten.
Verlobt: Frl. Mathilde Hohlt mit Hrn. Landesref Dr. jur. Wolfgang Drechsler (Hannover). Verehelicht: Hr. Oberlehrer von Aken mit 9½ r. Emilie Sander, geb. von Schultz (Ostorf werin i. M.).
Der Hütten⸗
Schwank in
’1 Aus⸗ in 3 Akten von usik von Max
3) Als Belegschaftsvertreter:
Anzengruber⸗Zyklus vom 13. bis 31. Mai.
Berliner Theater. Sonnabend: Zapfen⸗ streich. Anfang 7 ½ Uhr. “ Sonntag: Der G'wissenswuüurm. Montag: Weh’ dem, der lügt! Dienstag: Der Kaiserjäger.
FEessingtheater. Sonnabend: Elga. Anfang 8 Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ¼ Uhr: Die versunkene Glocke. — Abends 8 Uhr: Prolog. — Demetrius. Montag: Elga. Anfang 8 Uhr 88
Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Rigoletto. — Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel von d Andrade. Don Jüuan.
Montag: Der Troubadour.
Neues Theater. Sonnabend, Nachmittags 2 ½ Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Ein Sommer⸗ nachtstraum. — Abends 7 ½ Uhr: Ein Sommer⸗ nachtstraum.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonn⸗ abend, Nachmittags 3 Uhr: Das böse Prinzeßchen. — Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Residenztheater. (Direktion:Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette.
Dienstag, den 18. April: Benesiz für Fräulein Bradsky. r evvegere den 20. April: Ein unbeschriebenes Sonnabend, den 22. April: Faust. Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen. Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Sonnabend: Ihr Alibi. (Les Duponts) Schwank in 3 Akten von Paul Gavault. Deutsch von Max Schoenau.
Sonntag und folgende Tage: Ihr Alibi.
Sonntag, Nachmittags: Die glückliche Gilberte.
Konzerte. Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Konzert von Erika Besserer (Violine) mit dem
Geboren: Eine Tochter: Hrn. S Dr. Bornikoel (Berlin). 1
Gestorben: Hr. Professor Dr. Emil Ceber (Greifswald). — Hr. Oberleutnant 8 Scheuren (Metz). — Fr. Natalie von Erüöadef geb. Eschborn (Charlottenburg). — Prn. on Graeves Söhnchen Hasso (Gr.⸗Gotteswalde).
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlus⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und B Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße N. 2.
Neun Beilagen
. Die Mitglieder der Untersuchungskommission: 1 8
DOberbergrat Pommer, Dortmund, 8 Bergmeister Frick, Essen (Ruhr), c. der Landrat des Landkreises Essen Snethlage. d. Bureauassistent Marchand als Protokollführer. Seitens der Zechenverwaltung: 8 9 Seitene der Zechenae Georg Henke, Essen, als Vertreter des Werksbesitzers laut anl. Vollmacht.
Bergmann Karl Tüllmann, Borbeck, Bruchstraße 161,
8 Bengrich Wolf, Bergmann, Borbeck, Altendorfer Straße,
c. Christian Malter, Bergmann, Borbeck, Wilhelm⸗ straße 57.
4) Als Zeugen: “ 1“ Im Rathaus zu Borbeck begann heute die obengenannte, von den Herren Ministern für Handel und Gewerbe und des Innern berufene Kommission die Untersuchung der auf der Zeche Carolus. Magnus zu Borbeck angeblich vorhandenen Mißstände. Miißtaia Vertreter der Zechenverwaltung und der Belegschaft waren die obenbezeichneten Personen erschienen. Die Vertreter der Belegschaft gaben an, daß sie in der Belegschaftsversamm⸗ lung vom 4. Februar 1905 gewählt seien. Sie seien, und zwar: a. 36 Jahre alt und seit 5 Jahren auf der Zeche be⸗ schäftigt, B b. 34 8 re alt und seit ¾¼ Jahren auf der Zeche be⸗ schäftigt, 1
c. 9 Bahre alt und seit 1 ½ Jahren auf der Zeche be⸗ cchaͤftigt. “ 8 Die Belegschaftsvertreter sind Reichsangehörige.
Die Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlich
bekannt. “
Der Vorsitzende der Kommission erläuterte zunächst die Rechte der Parteivertreter. Er wies darauf hin, daß es den⸗ selben zustehe, durch den Vorsitzenden an die Zeugen Fragen sehlen zu lassen. Ueber die Zulässigkeit der einzelnen Fragen entschede die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben, daß auch der Antrag gestellt werden dürfe, einen Zeugen unter Ausschluß der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter Weise angenommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen⸗ vart derselben mit der Wahrheit zurückhalten werde.
Nach Vernehmung eines jeden Zeugen würde sodann den Parteivertretern Gelegenheit gegeben werden, Fragen zur Ver⸗ nehmung zu stellen und sich uͤber die Aussage zu äußern.
Zur Untersuchung ständen jedoch nur Beschwerden, welche für die Zeit nach dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten, und zunächst nur die, welche von der Siebener⸗Kommission
5 dem Königlichen Oberbergamt Dortmund geltend gemacht eien. Es sind folgende Beschwerden vorgebracht worden:
1) Unberechtigtes Wagennullen. 8
2) Unregelmätigkeiten bei der Seilfahrt.
3) Niedrige Löhne. 8
8 1 erklärt der Arbeitervertreter Heinrich Wolf: 1
Der Kameradschaft des Jakob Horstmann sind im August 1904 29 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden. Im Oktober 1904 sind derselben Kameradschaft in den ersten 10 Schichten von 320 Wagen 31 ¼ Wagen wegen Unreinheit und Mindermaßes genullt worden. Im November 1904 sind endlich derselben Kameradschaft von 463 geförderten Wagen 20 Wagen wegen Unreinheit genullt worden. .
Der Kameradschaft des Himmelmann sind am 9. Sep⸗ tember 1904 13 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden.
Im Revier des Steigers Herweling sind nach einer mir gewordenen Mitteilung an einem Tage im Dezember v. J. oder Januar d. J. bei einer Sollförderung von 320 Wagen
57 Wagen gestrichen worden; an dem darauf folgenden Tage ist in demselben Steigerrevier nur ein Wagen gestrichen worden.
Im Jahre 1904 sind der Arbeiterunterstützungskasse im Lanzen 6770 ℳ 70 ₰ für genullte Wagen zugeführt worden.
Der Kameradschaft des Reinken sind an einem Tage im Januar 1904 9 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden, dazu ist jeder noch mit 3 ℳ bestraft worden.
„Nach einer von der Siebener⸗Kommission vorgebrachten Beschwerde sind im Monat November v. J. einer Kamerad⸗ schaft 9 Wagen wegen eines unrein geförderten Wagens genullt worden. Der betreffende Lehrhauer, der nach Angabe des Arbeitervertreters Tüllmann Heinrich Egbert heißt, ist mit 3 ℳ bestraft worden.
Der Zechenvertreter, Grubeninspektor Henke, bittet, den wetriebsführer Wittemöller in dieser Sache als Zeugen zu ver⸗
men.
Der Betriebsführer Georg Wittemöller, 44 Jahre alt, evangelisch, wohnhaft Borbeck, erklärt sodann: 1u“
„Bezüglich der Kameradschaft des Horstmann gebe ich die dah der genullten Wagen zu. Die Zahl der geförderten
Lagen ist dagegen in einem Fall zu niedrig angegeben, indem
Kameradschaft im November nicht 463, sondern 562 Wagen Wfördert hat.
Die betreffende Kameradschaft hat in einem Bremsberg⸗ aufhauen von Flöz Carl gearbeitet. Das Flöz hat allerdings piraus Schieferton bestehendes Bergmittel von etwa 30 cm.
ice,, das Einfallen beträgt 120. Die Leute waren an⸗ sewiesen, die Oöberbank bei der Kohlengewinnung heraus⸗ suschrämen und danach das Bergmittel abzudecken und in b Damm zurückzuwerfen. Wenn sie so verfuhren,
ußte es ihnen gelingen, einigermaßen reine Kohlen zu liefern. soenn geschossen werden mußte, was jedoch nur selten vorkam,
Freae. das Bergmittel allerdings zum Teil zertrümmert
d die Kohlen ließen sich nicht ganz rein gewinnen.
5,66 bezw. 6,03 „ S „ Dezember 1904 E““
Von diesen Löhnen sind die genullten Wagen sowie Sprengstoffe in Abzug gebracht.
Die Wagen der Kameradschaft des manchmal so unrein, daß sie bis zu 40 hielten. “
Auch bezüglich der Kameradschaft des Himmelmann gebe ich die Zahl der gestrichenen Wagen zu. Nach dem Förder⸗ journal sind die im September 1904 gestrichenen 13 Wagen im Flöz Catharina gefördert, und zwar sind dies sämtliche an einem Tage geförderten Wagen. Wie es kommt, daß diese Wagen geferigsen sind, kann ich mich nicht mehr erinnern.
Der im Monat September 1904 verdiente Lohn des Himmelmann betrug 5,45 ℳ pro Schicht. Was das Wagen⸗ nullen im Revier des Steigers Herweling anbetrifft, so hat die Zahl der genullten Wagen an einem Tage im Monat Dezember 1904 im höchsten Falle nicht 57, sondern nur 27 Wagen betragen, wie sich aus dem vorgelegten Förder⸗ journal ergibt. “
Der Fall Wilhelm Reinken muß auf Irrtum beruhen, weil dessen Name in der Strafliste von 1904, wie ich mich soeben überzeugt habe, nicht enthalten ist.
Der Lehrhauer Egbert ist am 4. November 1904 wegen Nichtreinigens von Förderwagen mit 3 ℳ bestraft worden. Es besteht die Vorschrift, daß diejenigen Förderwagen, welche mit Bergen beladen in die Grube gefördert werden, nach dem Entleeren von den anhaftenden Bergen, insbesondere von den Waschbergen gereinigt werden müssen, ehe sie mit Kohlen be⸗ laden werden. Ich hatte kurz vor dem 4. November der Be⸗ legschaft diese Vorschrift zweimal durch Anschlag in Erinnerung bringen lassen. Trotzdem hat Egbert gegen diese Vorschrift gefehlt. Der Kameradschaft des Egbert sind sodann an dem⸗ selben Tage 9 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden. Dieses Streichen steht mit der vorhin genannten Strafe in gar keinem Zusammenhange.
Derselbe Lehrhauer hat vor einigen Tagen einen Wagen herausgefördert, auf dessen Boden drei Steine gefunden wurden, von denen der schwerste ungefähr 50 kgrewiegen mochte.
Ich bemerke noch, daß auf der Zeche Carolus Magnus keine doppelte Bestrafung wegen des Wagennullens stattfindet, d. h. es werden nicht gleichzeitig Wagen genullt und Geld⸗ strafen verhängt.
Horstmann waren roz. Steine ent⸗
v. g. Wittemöller.
rubeninspektor Henke erklärt zur Sache:
Die Beschaffenheit der Flöze auf Zeche Carolus Magnus ist eine derartige, daß mit aller Strenge auf die Reinhaltung der Kohle in der Grube gehalten werden muß.
Es fallen von der Förderung von täglich 1600 Wagen durchschnittlich 30 — 32 Wagen Klaubherge und außerdem in der Kohlenwäsche noch ungefähr 115 Wagen Waschberge. Dies macht allein an Klaubbergen 1,8 Proz. der Förderung aus. Es wurden durchschnittlich im Jahre 1904 1,61 Proz. der Förderung wegen Unreinheit und Mindermaßes gestrichen. Daß die Löhne trotz des Wagennullens an den einzelnen Arbeitspunkten noch eine beträchtliche Höhe erreichen, kann ich an der Hand der Lohnlisten nachweisen.
1“
Der Arbeiterdelegierte Tüllmann erklärte zum Falle
Egbert folgendes: 8 3
Ich behaupte, daß die Bestrafung des Egbert und das Nullen von 9 Wagen am 3. November 1904 doch im Zusammenhange steht, d. h. daß Egbert doppelt bestraft worden ist. Das Flöz Sonnenschein, an welchem Egbert als Lehrhauer gearbeitet hat, ist nämlich so rein, daß ich es für ausgeschlossen halte, daß in einer Schicht neun durch Berge verunreinigte Wagen Kohle von einer Kameradschaft gefördert werden können. Wie auch aus dem Förderjournal hervorgeht, sind in diesem Flöz über⸗ haupt sehr wenig Wagen genullt worden. Das Höchste ist in einer Schicht für eine Kameradschaft zwei Wagen gewesen, sodaß ich für die neun gestrichenen Wagen keine andere Er⸗ klärung wie die vorhin angegebene finden kann. —
Ich bitte darum, daß Egbert in dieser Sache selbst als Zeuge vernommen wird.
1 “ 8 8 8
Zu Punkt 2. Zu dieser Beschwerde äußert sich der Arbeiterdelegierte Tüllmann, wie folgt:
Die Seilfahrt beginnt für die VI. Sohle Morgens um 5 Uhr und dauert bis 5 ½ Uhr. ffür die VII. Sohle be⸗ ginnt sie 5 ½ Uhr und dauert bis 6 Uhr. Die Ausfahrt be⸗ ginnt auf der VI. Sohle Mittags 2 ¼ Uhr und auf der 7II. Sohle um 2 ¾ Uhr, sodaß sie für die VII. Sohle erst um 3 ¼ Uhr für gewöhnlich beendet ist. Des Mittags beginnt die Seilfahrt für die VI. Sohle um 2 ⁴ Uhr und die Aus⸗ fahrt um 10 ¾ Uhr. v1u1““ “
Während die Seilfahrt für die VI. Sohle für die Früh⸗ schicht spätestens 2 Uhr hätte beginnen müssen, begann sie ge⸗ wöhnlich erst 2 ¼ Uhr, manchmal auch noch spaͤter. Ebenso begann die Ausfahrt für die Mittagsschicht eine Viertelstunde zu spät. “ b “ Nach Beendigung des Streiks beginnt die Seilfahrt etwas
ünktlicher. — 18 nüch Arbeitszeit für diejenigen Leute, welche nach der
Die Seilfahrt dauert auf der Zeche Carolus Magnus z. Zt. allerdings 1 Stunde, weil dieselbe bis jetzt nur in einem Schachte vor sich gegangen ist und sich auf zwei verschiedene Sohlen erstreckt. Nach unseren Betriebsanordnungen soll die Kohlenförderung Nachmittags pünktlich um 2 Uhr aufhören. Alsdann müssen aber noch die Seilfahrtseinrichtungen revidiert und die Türen aufgesetzt werden, ehe die Seil⸗ fahrt beginnen kann. Hierzu sind ungefähr 10 Minuten Zeit erforderlich, sodaß die Seilfahrt unter normalen Ver⸗ hältnissen um 2 Uhr 10 Minuten beginnen muß. Meines Wissens ist es auch nur selten vorgekommen, daß dieselbe später begonnen hat. Es kann dies z. B. dann vorkommen, wenn Waggonmangel eintritt, wobei die beladenen Wagen sich sowohl in der Nähe des Schachtes als auch in den von den Querschlägen ausgehenden Sohlenstrecken anstauen. Sind in diesen Fällen kurz vor Mittag neue Waggons gekommen, so werden die in den Abteilungen stehenden Kohlenzüge erst herausgefördert, damit die Strecken wieder frei werden.
Es kann unter diesen Umständen vorkommen, daß die Seilfahrt sich um ungefähr 10 Minuten verzögert.
Um die Seilfahrt nach Möglichkeit zu beschleunigen, werden wir in Erwägung ziehen, die Belegschaft für die VI. Sohle demnächst durch den mit Fördereinrichtungen ver⸗ sehenen Wetterschacht ein⸗ und ausfördern zu lassen.
v. g.
Der Arbeiterdelegierte Tüllmann erklärte, daß er nach der Erklärung des Zechenvertreters und mit Rücksicht auf die mittlerweile bei der Seilfahrt eingetretene größere Pünktlich⸗ keit den Fall als erledigt ansehe. .“
Verhandlung wurde wegen vorgerückter Zeit geschlossen.
v. g. u.
Carl Tüllmann. Heinrich Wolf. Christ. Malter. v. w. 0.
Snethlage. Pommer. Frick. Marchand, als Protokollführer.
G. Henke.
Fortgesetzt am folgenden Tage. Anwesend:
Die auf Seite 1 Angeführten; außerdem während des letzten Teils der Verhandlung: Der Bürgermeister Heinrich aus Borbeck.
Punkt 3. Aus den vorgelegten Lohnbüchern ist folgendes zu ersehen: 8
1) Jakob Zochar war als Kohlenhauer beschäftigt. Der⸗ selbe hat vom Dezember 1901 bis Juli 1904 in 13 Monaten zwischen 4 und 5 ℳ, in 16 Monaten zwischen 5 und 6 ℳ und in 3 Monaten über 6 ℳ pro Schicht verdient.
2) Eduard Brach war Gedingeschlepper; er hat vom De⸗ zember 1902 bis März 1904 in 9 Monaten zwischen 4 und 5 ℳ und in 7 Monaten über 5 ℳ pro Schicht verdient.
3) Kohlenhauer Johann Bas hat vom Mai 1902 bis Juli 1903 in 9 Monaten unter 5, aber über 4 ℳ, und in 6 Monaten 5 ℳ und darüber pro Schicht verdient.
4) Der Kohlenhauer Thomas Bergant hat vom Mai 1903 bis September 1904 in 10 Monaten unter 5, jedoch über 4 ℳ pro Schicht, und in 7 Monaten über 5 ℳ pro Schicht verdient.
5) Franz Loibner, Hauer. 8 1.“
Derselbe war in den Monaten April und Juli 1901 als Kohlenhauer beschäftigt und hat im April in 10 Schichten 42 ℳ oder per Schicht 4,20 ℳ und im Juli in 17 ½ Schichten 80,70 ℳ oder pro Schicht 4,61 ℳ verdient. 1
6) Peter Jaeger hat vom Monat Mai bis August 1904. als Kohlenhauer auf der Zeche gearbeitet und hat in der Schicht verdient im
E“ Mai. Juni. Juli. August
5,21 ℳ 4,98 „ 4,64 476
7) Karl Primus. Derselbe war als Hufschmied beschäftigt und hat den seiner Arbeiterklasse entsprechenden Schichtlohn von 4 ℳ verdient; er hat monatlich bis zu 32 Schichten verfahren. Sodann wurden von den Arbeitervertretern noch die Lohn⸗ bücher des Gesteinshauers Joseph Leonardi und des Kohlen⸗
hauers Gerhard Ehren vorgelegt. Der erstere hat vom August bis Dezember 1904 als Gesteinshauer auf der Zeche gearbeitet und hat verdient im August.
September.
Oktober. „ November.
„ Dezember j
pro Schicht. 11u“
Ehren hat vom Oktober 1904 bis Dezemb Kohlenhauer gearbeitet. Er hat verdient im
Oktober 4,84 ℳ pro Schicht November —8“ 8 “ 2 Dezember E11 5 3
Der Zechenvertreter bittet, den Betriebsführer Wiltemöller als Zeugen in dieser Sache zu vernehmen.
Derselbe erklärt: 8.
Die Löhne der genannten Lohnbuchinhaber stimmen mit unseren Lohnlisten überein. b 3
Wenn in den angeführten Fällen die verdienten Löhne
VI. Sohle befördert werden, beträgt in Widerspruch mit der V Arbeitsordnung nach den vorherigen Angaben 81 ½ Stunde,
in einzelnen Monaten niedrig ausgefallen sind, so hat dies sei iglich in der Pe önlichkeit des betreffenden.