1905 / 97 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preutßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Regierungs⸗ und Schulräte Dr. Hinze und Paul Meyer sowie den Konsistorialrat Nentwig und den Regie⸗ rungsrat Dr. Eilsberger zu Geheimen Regierungsräten und vortragenden Räten im Ministerium der geistlichen, Unter⸗

Spanien. Kunst und Wissenschaft.

Die Regierung hat, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, Die Große Berliner Kunstausstellung von 1905. beschlossen, die Cortes für den 14. Juni einzuberufen. 1“ 8

Anm Ostersonntag wurde in feierlicher Weise die diesjährige große esest. Kunstausstellung im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnho 18

Die Oberförsterstelle Taubenfließ im Regier

bezirk Marienwerder ist zum 1. Juli 1905 zu besetzen.

Der hiesige Königlich siamesische 1e Phya Visun

Kosa hat Berlin für einige Tage verlassen. Franndschef Ee

t und; it allen Nationen unterhalte. Beim Empfan scherweise mit aledee Präsident darauf hin, daß die Re⸗

Ministerium für Handel und Gewerbe. t Melbd 8 ffize die zffentlichen Gewalten stets bemüht seien, für Der Regserungsasseso Ribbeck in Berlin ist zum stelle Saut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S Lage der Armee einzutreten. Der Prä⸗

am 21. April in Smyrna eingetroffen und gehr Fareleg. serung de. Wir haben auf die Armee und die

richts⸗ und Medizinalangelegenheiten zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Prokurator des Domstifts August Klingelstein

zu Merseburg den Charakter als Domänenrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Kaufmann Heinrich Burghardt, in Firma Albert Beyer, zu Potsdam, dem Gärtnereibesitzer Otto Hübner zu Potsdam, dem Restaurateur Karl Lücke zu Berlin und dem Miilchpächter Albert Fehlow zu Bornstedt (Mark) das

Prädikat eines Königlichen Hoflieferanten, Kau

juweliere,

dem Maurermeister Franz Hackradt zu Pankow bei Berlin das Prädikat eines Königlichen Hofmaurermeisters und dem Malermeister Heinrich Krahn zu Berlin das

Prädikat eines Königlichen Hofmalermeisters zu verleihen.

Auf Ihren Bericht vom 23. März d. J. will Ich dem Kreise Beeskow⸗Storkow im Regierungsbezirk Potsdam für die von ihm erbaute und in dauernde Unterhaltung über⸗ nommene Chaussee von Z14“ über Spreenhagen und Dickdamm bis zur Storkow⸗Gosener Chaussee bei Rieplos mit einer Abzweigung von Dickdamm über Markgrafpieske bis G 5 Lebuser Kreisgrenze in der Richtung auf Fürstenwalde Chausseegeldes

as Recht zur Erhebung des nach den ö“ des Caaneegeldtarif vom 29. Fe⸗ bruar 1840 (G.⸗S. S. 94 ff.) einschließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften vorbealttich der Abänderung der sämtlichen voraufgeführten Bestimmungen verleihen. Auch sollen die dem Chausseegeld⸗ tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chausseepolizeivergehen auf die gedachte Straße zur An⸗ wendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück. An Bord des Dampfers „Hamburg“, Straße von Bonifacio, den 4. April 1905.

Wilhelm R. von Budde. An den Minister der öffentlichen Arbeien.

* Justizministerium.

Dem Landgerichtsrat Faßmann in Magdeburg und dem Amtsgerichtsrat Strauven in Remscheid ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Pension erteilt. Versetzt sind: der Landgerichtsrat Tilemann in Wies⸗ baden nach Marburg, der Amtsgerichtsrat Wollner in Kattowitz, der Landrichter Jauernik in Neu⸗Ruppin als Amtsrichter, die Amtsrichter Diesfeld in Storkow und Braun in Johannisburg an das Amtsgericht I in Berlin, der Amtsgerichtsrat Ziegel in Seelow an das Amtsgericht II in Berlin, der Amtsgerichtsrat Brunner in Osterfeld nach 1 Kit, die Landrichter: Dr. Höltje in Verden nach Hildesheim, r. Demme in Nordhausen an das Landgericht I in Berlin, Schlichter in Bochum an das Landgericht II in Berlin, die Amtsrichter: Russell in Bockenem als Landrichter nach Heclatzen, Thormeyer in Hannover und Dr. Schweling in Iserlohn als Landrichter an das Landgericht in Hannover, Rüppell in Verden als Landrichter an das Landgericht da⸗ selbst, Wünsch in Bublitz nach Köpenick, Otto in Schwiebus als Landrichter nach Kottbus und Cludius in Quedlinburg als Landrichter nach Stade. Der Staatsanwalt Dr. Honemann in Lissa ist an die Staatsanwaltschaft II in Berlin versetzt. 8 8 Notar Dr. Vogts in Zeitz hat sein Amt nieder⸗ gelegt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗

anwälte Justizrat Dr. Ponfick bei dem Amtsgericht in Frank⸗ furt a. M., Dr. Böhm bei dem Landgericht in Frankfurt a. M. und Dr. Vogts bei dem Amtsgericht in Zeitz. In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Lange aus Bartenstein bei dem Amtsgericht in Fefidehern i. O.⸗-Pr., Kurt Schmidt aus Finntenherg in Hessen bei dem Amtsgericht in Briesen, der frühere Rechts⸗ anwalt Wimmel, der Gerichtsassessor Dr. Nathan und der frühere Gerichtsassessor Fritz Lange bei dem Landgericht I. in Berlin, die Gerichtsassessoren Dr. Pretsch bei dem Land⸗ gericht in Liegnitz, Dr. Klenter bei dem Amtsgericht und em Landgericht in Bonn, Dr. Kruchen bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Cöln, Dr. Günther bei dem Amts⸗ gericht in Zellerfeld und von Jackowski bei dem Amtsgericht in Bromberg.

Der Landgerichtsdirektor Denso vom Landgericht I in Berlin, der Landgerichtsrat Schwantes in Stettin und der Rechtsanwalt, Geheime Regierungsrat Dr. Ritter in Waldenburg sind gestorben. 1 1

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät

der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Hugo Bode ist zum

1r Ietisect Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Bei dem Astrophysikalischen Observatorium bei Potsdam

ist der wissenschaftliche Hilfsarbeiter Dr. Ludendorff zum

ständigen Mitarbeiter ernannt worden. Te

98

8

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. 3

Dem bisher kommissarisch bei der Königlichen Ansiedlungs⸗ kommission in Posen beschäftigten Landbauinspektor Albert Niemann ist eine etatsmäßige Bauinspektorstelle bei der An⸗ siedlungskommission verliehen.

dem Goldschmiedemeister Otto Max Werner und dem fmann Kurd Werner, Mitinhaber des Juweliergeschäfts J. H. Werner, zu Berlin, das Prädikat als Königliche Hof⸗

vertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte für Arbeiter⸗ versicherung Stadtkreis Berlin und Regierungsbezirk Potsdam sowie des Schiedsgerichts für die Arbeiterversicherung im Eisenbahndirektionsbezirk Berlin ernannt worden.

Bekanntmachung.

Niach der am 1. April d. J. erfolgten Aufhebung der Königlichen Zentralstelle für Textilindustrie ist deren Ab⸗ teilung für mechanisch⸗technische und chemisch⸗technische Unter⸗ suchungen mit der Abteilung 3 für Papierprüfung am König⸗ lichen Weertacheieun . zu Groß⸗Lichterfelde West ver⸗ einigt worden. Die Abteilung heißt jetzt: Abteilung 3 für papier⸗ und textiltechnische Prüfungen. Sdie befaßt sich mit der bns der mechanischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften von Rohstoffen, Halbstoffen und fertigen Erzeugnissen der Papier⸗ und Textil⸗ industrie sowie deren Nebenindustrien. Groß ⸗Lichterfelde West, den 19. April 1905. 8 Königliches Materialprüfungsamt A. Martens. 8

.

Bekanntmachung.

Dem Markscheider Paul Sommerlatte aus Herms⸗ dorf (Mark) ist von uns am 8. April 1905 die Konzession zur Verrichtung von Markscheiderarbeiten für den Umfang des preußischen Staats erteilt worden. Er hat seinen Wohnsitz in Hermsdorf (Mark) genommen. alle, Saale, den 19. April 1905. ö

Bekanntmachung.

Dem Markscheider und Landmesser Walther Kloß aus Waltershausen in Thüringen ist von uns am 8. April 1905 die Konzession zur Verrichtung von Markscheiderarbeiten für den Umfang des preußischen Staats erteilt worden.

„Er hat seinen vorläufigen Wohnsitz in Waltershausen in Thüringen genommen. 8 Halle, Saale, den 19. April 1905 e11“ Ferigiiches hee

onalveränderungen.

Königlich Preußische Armee. „Nachweisung der beim Sanitätskorps März 1905 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver⸗ fügung des Generalstabsarztes der Armee. Mit Wahr⸗ nehmung offener Assist. Arztstellen sind beauftragt worden:

6. März. Dr. Gerke, Unterarzt beim 2. Großherzogl. Mecklen⸗ burgischen Drag. Regt. Nr. 18. .

11. März. Ursprung, Unterarzt beim 4 Lothring. Feldart. Regt. Nr. 70.

Dr. Heinemann, Unterarzt beim 4. Hannov. Inf. Regt. Nr. 164, zum 9. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 176, Dr. Köhlisch, Unterarzt beim 4. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 63, zum Inf. Regt. von der Marwitz (8. Pomm.) Nr. 61, Hoffmann, Unterarzt beim Berg. Feldart. Regt. Nr. 59, zum 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65,

im Monat

zelle schen Ober⸗ kirchenrats, Wirkliche Geheime Rat Voigts, vom Urlaub.

Abgereist:

Seine Erzellenz der Präsident des Reichseisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rat Dr. Schulz, zur Teilnahme an dem Internationalen Eisenbahnkongreß nach Washington;

der Ministerialdirektor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Wehrmann, in dienstlichen Angelegenheiten;

der geistliche Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchen⸗ rats, Wirkliche Oberkonsistorialrat, Propst und Professor D. Freiherr von der Goltz, auf Urlaub.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. April.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten sind gestern früh 8 ½ Uhr mit den Königlichen Prinzen an Bord der Jacht „Hohenzollern“, die von dem Kreuzer „Friedrich Karl“, dem Torpedoboot „Sleipner“ und vier italie⸗ nischen Torpedobooten begleitet wurde, von Messina nach Palermo in See gegangen, wo die Ankunft um 51 Uhr Nachmittags erfolgte. ährend der Fahrt nahmen Seine Majestät der Kaiser und König den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen⸗ Haeseler entgegen. 88E888o111“

Der Kaiserliche Botschafter in London Graf Wolff⸗ Metternich hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten, während dessen Dauer die Geschäfte der Botschaft

von dem Ersten Sekretär, Botschaftsrat Grafen von Bernstorff

dort Eönch Sealonith in 8 S. M. S. „Hansa“ ist mit dem Zweiten Kreuzergeschwaders am 20. April in Pehhen Admial . kommen und geht am 3. Mai von dort nach Tsingtau in ahe S. M. S. „Sperber“ ist am 21. April in Tf Se. kinwe geft. I“ ingtau

.M. S. „Habicht“ ist auf der Reise am 15. April in der doeigbsne⸗ 19. 1 der omemm am 20. April in Swakopmund angekommen und am 23 cben von . vxZ 2Hegangen. Lerl .M. S. „Falke“ ist am 22. April von Punta Arenas (Costarica) in See ge heha r Panama nach Der Transport der abgelösten Vesatung von S. Me „Falke“ ist auf der Heimreise mit dem Dampfer Syrir⸗ am 20. April in Colon eingetroffen. b. Der Korvettenkapitän 188 hat am 18. April in Syd das Kommando von S. M. S. „Condor“ übernommen 1

8 8

Der Staatssekretär des Aeußern der Vereinigten Staaten

von Amerika Hay ist, wie „W. T. B.“ berichtet in Nauheim eingetroffen. chtet, zur Kur

Deutsche Kolonien.

Im Gefecht an einer Vley östlich vom Elefa p südlich von Kowise⸗Kolk, skn⸗ am 7. de clefanknse „W. T. B.“ zufolge nachträglich aus Deutsch⸗Südwes⸗ afrika gemeldet wird, noch schwer verwundet worden. Reiter Paul Kretschmar, geboren am 9. November 1883 8 Herzogswaldau, früher im Pionierbataillon Nr. 5 (Armschu und Unteroffizier Friedrich Perlmann, geboren am 13. Janwn 1883 zu Jäske, früher im Ulanenregiment Nr. 8 Rückenschuß

An Typhus sind weiter gestorben: Oberveterinär Paul Schröder, geboren am 16. August 1876 zu Freest, früher im Dragonerregiment Nr. 14, am 15. April im Lazarett zu Kalkfontein und Reiter Josef Czapp, geboren am 17. 8 ember 1879 zu Wittstock, früher im Infanterieregiment kr. 175, am 17. April im Lazarett zu Rehoboth.

8

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Minister des Aeußern Graf Goluchowski wid sich wie „W. T. B.“ meldet, Ende dieses Monats nach Nereig begeben, um dort dem italienischen Minister des Aeüem Tittoni den vorjährigen Besuch in Abbazia zu c⸗ widern. Die „Politische Korrespondenz“ bemerkt hierzu. Ie Begegnung der beiden Minister sei zunächst ein Akt gegenseitige Courtoisie, man erblicke aber darin zugleich unleugbar eine neuen Beweis für die zwischen den beiden verbündeten Mächte bestehenden vortrefflichen Beziehungen und die Bestätigun ihrer vollen Uebereinstimmung bezüglich aller sie gemeinsen berührenden Angelegenheiten.

Frankreich.

Der König und die Königin von England sind heu von Philippeville (Algerien) nach Sardinien abgereit

Der Minister des Auswärtigen Delcassé stattete an Sonnabendnachmittag dem Ministerpräsidenten Rouvier einen Besuch ab und machte ihm davon Mitteilung, daß a seine Absicht, sich vom Amte zurückzuziehen, aufgegeben hebe und die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten in seine Händen behalten werde. Der „Pall Mall Gazette“ wird gemeldet, der englisce Botschafter in Paris Bertie habe seinen Osterurlaub unter⸗ brochen und sei dorthin zurückgekehrt, um im Ministerium des Aeußern eine Note der englischen Regierung zu über⸗ reichen, in der die Vorstellungen Japans wegen des ITer⸗ weilens der baltischen Flotte in der Bucht von Kamranh unterstützt würden. Der Kriegsminister Berteaux kam am Sonntag⸗ mittag in Bordeaux an und wurde von einer zahlreichen Volksmenge mit lebhaften Kundgebungen begrüßt. Da Minister besuchtedas Pulvermagazin und empfing das Offizier⸗ korps, an das er eine Ansprache hielt, in der er darauf hinwich, daß die zweijährige Dienstzeit eine vielleicht etwas schwierigen Aufgabe an das Offizierkorps stelle. Aber die Nation und die Regierung wüßten, welche heiße Liebe die Offiziere dem Vater lande und der Republik entgegenbrächten, und setzten volles Ver trauen auf das Offizierkorps. Bei dem am Abend anläßlich des Turnfestes abgehaltenen Festmahl erwiderte der Kriegsminitter Berteaux auf einen von den Vorständen der ausländischen Turnerverbände ausgebrachten Trinkspruch. Der Minister sogte Dem Rate Gambettas folgend, hat das republekanische

rankreich gleich nach seinem Unglück seine Kräfte wieder au

gerichtet, nicht um damit zu drohen, sondern um an die Freund⸗ schaft der Nachbarnationen zu appellieren. Der Minister tram auf die Turnvereine, die diesem Werke ihre Mitarbeit widmeten Der Präsident Loubet ist am Sonntagabend von Parz nach Bordeaux abgereist, um dem dortigen Bundesturnfe und der Einweihung des Gambetta⸗Denkmals beizuwohnen. Mit dem Praͤsidenten sind der Minister des Inner Etienne, der Minister der öffentlichen Arbeiten Gauthier der Unterstaatssekretär der schönen Künste Dujardir Beaumetz und der Präsident des Senats Falliè res dortht gereist. Der Minister des Auswärtigen Delcassé hat sich i Bordeaux entschuldigt, er könne nicht, wie vorgesehen †f wesen, den Präsidenten dorthin begleiten.

Der Präsident Loubet traf gestern früh in Libourn⸗g ein und begab sich nach einem Empfang im Nathause 8 Bord eines Dampfboots, mit dem er um 12 ½ Uhr in ka deaux anlangte. Bei der Ankunft wurde der Präsident 8 den Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden empfangen begab sich sodann, von der zahlreich angesammelten Me menge begrüßt, zur Präfektur. Während der Präsidenn asc weilte, setzte die Volksmenge ihre Huldigungen so enthuf fort, daß der Präsident auf dem Balkon erscheinen Beim Empfange in der Präfektur stellte der Präfent det Präsidenten das Konsularkorps vor. Der Präsi gab dabei seiner Freude Ausdruck, von den l Feeten zu hören, die zwischen den fremden ——

geführt werden. v“

en Behörden sowie der Bevölkerung unterhalten Die Konsuln trügen so dazu bei, die Bande

1I MX.“ 88 b

m

381 prach, t auf diejenigen hören, die 1. 85 en. Der Jugend,

nüsse eine

f ößten Hoffnungen gegründet. Ihre Stärke ist die gröhienb für den Frieden und die Würde

. Am Nachmittag wohnte der Präsident

des Bundesbanners der Turnvereine von

Der Präsident hielt dabei eine Ansprache, r er seine Genugtuung über die Fortschritte in der vlüichen Entwicklung und der moralischen Erziehung aus⸗ - die den Turnvereinen zu verdanken seien. Man . die Verachtung der den künftigen Geschlechtern moralische Erziehung gegeben werden, auf der rieden im Innern, Sicherheit gegen die Angreifer ßen und die Größe der Republik gegründet seien.

2 Schluß der Feier begab sich Präsident Loubet zur

präfektur

e städtischen und mühungen, die vünschte.

urück. Bei einem am Abend veranstalteten le hielt der Präsident eine Ansprache, in der er Provinzialbehörden zu ihren Be⸗ Wohlfahrt des Landes zu fördern, beglück⸗ Der Präsident erklärte, er sei gekommen, um 1 besonders aber, um die Regie⸗

sumah

hierüber zu freuen,

ung der Republik mit dem ganzen Lande zu vereinigen zur

g

Paterlande verzweifelt habe,

bettas, des großen Börgers, dessen Standbild Ss. bäea Tage enthuͤllt werben ole der niemals am

der gekämpft habe für das

men der Republik und der in tragischen Stunden 88 Grenzen nicht habe retten können, wenigstens die

Fhre Frankreichs gerettet habe.

Die Deputiertenkammer nahm am Sonnabend mit 518

1 n einen Antrag auf Bewilligung eines Kredits von aheg0eg Sttturn Arbeiter und Soldaten, die bei den Unruhen in

amoges zu Schaden gekommen sind, an. 2,88 8 Antrage, als einer

Der Minister des Innern Beruhigungsmaßregel, zu⸗

gestimmt. Dann wurde die Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend

Trennun

von Staat und Kirche, fortgesetzt. Ein Antrag

9 8 8 Liquidation der Kirchengüter war schon in der Vor⸗ n mit 453 gegen 123 Stimmen abgelehnt worden, ebenso nit 472 gegen 102 Stimmen ein Antrag, wonach die Kirchengüter an

Staat zurückgelangen sollten. Seinen am Freitag ge⸗

ellten Antrag auf einige Abänderungen zog Leygues zurück.

Das H hm den ersten Absatz des Artikels 4 an, wonach binnen da enst e. Inkrafttreten des Gesetzes die Güter der öffentlichen aultusniederlassungen an die neuen, gemäß ebendiesem Gesetze ge⸗

deten Kultusgesellschaften zu übertragen seien. Das Haus vertagte

die Weiterberatung und beschloß mit 303 gegen 231 Stimmen e der Sitzungen bis zum 15. Mai.

büern einen Mͤeistbegünstigungsvertrag abgeschlossen.

Rußland.

ie russische und die rumänische Regierung haben, Ph. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird,

Der „Kostromskoi Listok“ meldet, der Adelsmarschall

ch am 13. d. M. vorgestellt habe, beauftragt worden, dem

8 Gouvernements Kostroma sei vom Kaiser, dem er

on ihm vertretenen Adel folgende Worte des Kaisers zu über⸗

witteln: Bezüglich der Einberufung von Volksvertretern ist nein Wille unbeugsam; der Minister des Innern macht alle Anstrengungen zur schnellen Durchführung.

Um in der von der Bauernbewegung ergriffenen

ändlichen Bevölkerung die zu festigen, daß

das Privateigentum unantasthar sei un

jeder Anschlag auf emdes Eigentum aufs strengste werde geahndet werden, stellt,

der „St. Petersburger Telegr.⸗Agentur“ zufolge, ein Kaiser⸗ icher Erlaß vom 23. d. M. dem Minister des Innern

B

vorgekommen seien,

in den Kreisen, in denen Unruhen unter dem Vorsitz der Kreisadels⸗ arschalle aus dem Vorsitzenden der Kreislandschaftsämter,

ulygin anheim,

den Landeshauptleuten, den Kreiskommissaren und Steuer⸗ nspektoren bestehende zeitweilige Kommissionen zu er⸗

ennen, zu denen auch einer oder zwei Semstwoabgeordnete

heranzuziehen seien. Die Aufgabe dieser Kommissionen solle darin bestehen, die an den Unruhen beteiligten Personen aus⸗ ndig zu machen, die Höhe des durch die Unruhen entstandenen materiellen Verlustes festzusetzen und von allen Gliedern der

0

icher Besit

n den Unruhen beteiligten Dorfgemeinden den Schadenersatz eizutreiben, wobei deren gesamter beweglicher und unbeweg⸗ versteigert werden könne. Der Minister des

Innern erhielt zugleich den Auftrag, dem Ministerkomitee einen Plan vorzulegen, nach welchen Regeln die Beitreibung des Schadenersatzes sowie die Erteilung von Staatsdarlehen an geschädigte Gutsbesitzer, denen es an eigenen Mitteln zum Wiederaufbau vher zerstörten Baulichkeiten und zur Be⸗

schaffung neuer ollten

irtschaftseinrichtung fehle, gehandhabt werden

Gestern hat, wie „W. T. B.“ meldet, in St. Petersburg

die erste Sitzung der „Russische Wiedergeburt“ ge⸗

nannten Gesellschaft stattgefunden, die den

Zweck verfolgt, die

Regierung zur schleunigsten Durchführung des Kaiserlichen Restripts vom 3. März zu veranlassen und den Terrorismus

zu

bekämpfen. Der Präsident des Hofgerichts in Abo Streng ist zum

Senator und Zweiten Präsidenten des Oekonomiedeparte⸗ ments ernannt worden.

In Kuopio (Finnland) forderte gestern eine Abordnung

von Bürgern den Gouverneur Berg wegen von ihm zuge⸗ lassener Gesetzesverletzungen auf, seine Entlassung einzureichen.

er Gouverneur gab eine ausweichende Antwort.

Vor seiner ohnung versammelte sich eine große Volksmenge, die ihrem

Unwillen Fegen den Gouverneur Ausdruck gab. In

Ausstand.

in

oskau befinden sich 20 000 Bäckergehilfen im Durch diesen Umstand ist die arme Bevölkerung eine schwierige Lage gekommen.

Zwischen der Bevölkerung und Kosaken ist es in Bjelostok einem Zufammenstoß gekommen. Bei längerem Andauern

u

9 Ausstandes soll die Brotversorgung von den Nachbar⸗ städten und von St. Petersburg aus bewerkstelligt werden.

U In Odessa sind die Hafenarbeiter am 21. d. M. in den allgemeinen Ausstand getreten. . Der Ausstand auf der transkaukasischen Bahn ist, sgenommen in Jelissawetopol, beendet und der Betrieb wieder eröffnet worden. 3 8

au

2 Italien. 8

Gestern nachmittag traten in Rom, dem „W. T. B.“

sufolge, die Botschafter Englands, Frankreichs und

M

eren Ergebnis geheim gehalten wurde.

ußlands als Vertreter der Schutzmächte Kretas bei dem inister des Aeußern Tittoni zu einer Beratung zusammen,

Die Botschafter der Ententemächte haben gestern, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ mitteilt, schrift⸗ lich die Aufmerksamkeit der Pforte auf das von der griechischen Bande in Zagoricani am 7. d. M. verübte glutbad gelenkt, auf das Versagen der Wilaäjetbehörden hingewiesen und die Pforte aufgefordert, gewisse, von den SJS der Ententemächte beantragte militärische sowie Se iche Maßnahmen unverzüglich zu er⸗ greifen, um der Wiederkehr ähnlicher Vorfälle vorzubeugen. Schließlich wird die Bestrafung der Mitglieder der Bande verlangt. Die Pforte scheine den Ernst des Vorfalls erkannt u haben. Nach ihrer Versicherung seien bereits 60 Mitglieder der Bande vechafte worden.

Die kretischen Deputierten haben, wie das „Reutersche Bureau“ aus Kanea berichtet, aus ihrer Mitte eine zehn⸗ gliedrige Kommission erwählt, die sich mit dem Revo⸗ lutionskomitee in Therisso über ein in der Folge zu i gemeinsames Verhalten ins Einvernehmen v111111AX“

Rumänien.

Die Session des Parlaments ist, wie „W. T. B.“ erfährt, bis zum 14. Mai verlängert worden; aus Anlaß des Osterfestes haben sich am Sonnabend beide Kammern bis zum 25. April vertagt. 8

gerbien.

Aus Belgrad berichtet „W. T. B.“: offiziell werde er⸗ klärt, daß zwischen der Krone und der Regierung in allen laufenden Staatsgeschäften volles Einvernehmenherrsche. Weiter werde amtlicherseits versichert, daß die Nachricht vom Abgange einer Bande nach der Türkei unbegründet sei. Sowohl der Minister des Innern als auch der Kriegsminister habe strenge Maßnahmen gegen Bandenübertritte getroffen; die Regierung sei entschlossen, die Bildung von Banden auf serbi⸗ schem Boden zu verhindern. Der Kriegsminister habe die Verstärkung des Grenzkordons angeordnet. Der Minister des Innern Protisch und der Präsident der Skupschtina Stanojewitsch hätten sich in das Ausland begeben. „Odjek“ sage, daß beide in wichtigen Staatsangelegenheiten nach Cetinje gereist seien.

Bulgarien.

Das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ meldet aus Sofia, daß eine daselbst am Sonntag abgehaltene maze⸗ donische Protestversammlung gegen die Vorfälle in Zagoricani, die sehr stark besucht gewesen, vollkommen ruhig verlaufen sei. Eine zur Annahme gelangte Resolution fordere von der Regierung Schutzmaßnahmen für die bulgarischen Mazedonier, vom bulgarischen Volk deren materielle und moralische Unterstützung. Die Redner hätten betont, daß die Maßnahmen gegen die Griechen den Rahmen des Gesetzes nicht überschreiten dürften, und an alle Revolutions⸗ parteien appelliert, die gegenseitigen Feindseligkeiten aufzugeben und sich zu gemeinsamem Vorgehen E“ In Philippopel sei es zu Demonstrationen gegen die Griechen gekommen, wobei in vielen griechischen Häusern die Fenster eingeworfen worden seien.

Amerika.

Nach Meldungen, die dem Staatsdepartement in Washington zugegangen sind, besteht, wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, große Gefahr eines Bruches zwischen Chile und Peru infolge des Streites wegen des Gebietes von Arica und Tacna. Diese Nachricht mache die sofortige Ernennung eines Gesandten der Vereinigten Staaten für Chile an Stelle des nach Belgien versetzten Gesandten Wilson notwendig.

Asien.

Der Prinz Karl Anton von Hohenzollern und der Prinz Kanin sind, wie „W. T. B.“ berichtet, heute in Tokio angekommen und am Bahnhofe von Vertretern des Kaisers und vielen Würdenträgern begrüßt worden. 2

Wie die „Agence Havas“ meldet, ist die französische Re⸗ gierung amtlich benachrichtigt worden, daß das russische Geschwader vorgestern die Bucht von Kamranh ver⸗ lassen und eine unbekannte Richtung eingeschlagen habe.

Die „Daily Mail“ meldet aus Manila vom 22. d. M., daß das Geschwader des Admirals Kamimura dort er⸗ wartet werde. Der japanische Konsul, der ein Telegramm, betreffend die Ankunft des Geschwaders, erhalten habe, sage, die Schiffe würden nicht in den Hafen einlaufen, sondern außerhalb kreuzen.

Die Londoner Blätter melden aus Schanghai, nach einem aus e Quelle stammenden Telegramm aus Tschengtufu sei der Kaiserliche Resident in Tibet Fentschuen mit seinem ganzen Gefolge am 21. April in Batang von Tibetanern ermordet worden. .“

Afrika.

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Tanger befinden sich die Stämme der Donkala, Dschiadma und Mtuga in der Nähe von Mogador in vollem Aufstande. Die Scheiks der beiden letzteren Stämme seien getötet worden.

Aus Mogador vom 17. d. M. wird gemeldet, daß Zenagui, der Dolmetsch des Reisenden 8.eer. der diesem vorausgereist sei, in der Kasbah (der Zitadelle) von Tarudant mit seiner ganzen Karawane eingeschlossen worden sei. einer anderen, bisher unbestätigten Meldung solle Zenagui freigelassen und nach Marakesch gebracht worden. Segonzac sei noch immer in Gefangenschaft. Gerüchte besagten, der Prätendent sei nach Tazza zurück⸗ gekehrt. Ein Teil des Hyainastammes sei nach Fez geflüchtet. Die ganze Lage im Süden sei verwirrt.

Nach einer in London eingegangenen Meldun aus Port Said sind der französische Dampfer „Havraise und das portugiesische Kanonenboot „Diu“ im Suez an al auf Grund geraten und hindern den Verkehr.

eröffnet, nachdem schon vorher Gelegenheit gegeben war, in eine Vorbesichtigung die wichtigsten Werke kennen zu lernen. Die dies jährige Veranstaltung unterscheidet sich von ihren Vorgänger durch die große Berücksichtigung der Graphik, der Schwarz⸗Wei kunst, wie sie offiziell etwas umständlich jetzt genannt wird. Die weiten Räume des Gebäudes sind wieder wohlgefüllt, wenn auch drei Säle für die am 11. Juni zu eröffnende retrospektiv Lenei etteranstedhs reserviert sind. Bauliche Veränderungen sin diesmal nur im bescheidenen Maße vorgenommen. Die lange Flucht der Mittelsäle, durch die man früher von der Empfangshalle bis zur Skulpturenhalle den Blick gleiten lassen konnte, hat eine wohltuende Cäsur vor den Düsseldorfer Sälen erhalte und ebenso sind die beiden großen Seitensäle, die früher meist die Oesterreicher und Ungarn bestimmt waren, in eine Reihe äußer geschmackvoll dekorierter Kabinette aufgelöst worden. Sonst wäre m Ausnahme einer architektonisch durchgeführten Gartenanlage auf dem sonst so öden Raum vor dem Haupte agang nichts Neues zu bemerken.

Die Ausstellung selbst enthält zwar keine Schlager und Sensa⸗ tionen, aber doch einige recht bemerkenswerte Sonderausstellungen; die große Masse der Bilder ist allerdings ebenso mittelmäßig ge⸗ blieben, wie das nun einmal das gute Recht der großen Masse ist. Die 1“ hat den niedrigen Standpunkt nicht verlassen, auf dem e im Gegensatz zur Landschaftsmalerei schon seit langem verharrt und der großen Zahl der bestellten Porträts nach zu schließen auch vom materiellen Standpunkt aus sich ganz wohl befindet. Da bei keinem Kunstwerk der Besteller auf das Werk einen so großen Einfluß hat wie gerade beim Porträt, so trifft ein guter Teil der Schuld das Publikum selbst. Solange es seine größte Freude an sogenannter repräsentativer Haltung hat und an der zwar nicht guten, aber genauen Wiedergabe von Schmuck⸗ stücken, Ordensauszeichnungen und Toiletten, die von ebenso großer Wohlhabenheit wie von Mangel an Geschmack zeugen, so lange wird es mit Erzeugnissen des Pinsels zufrieden sein müssen, die weitab von allem, was Kunst ist, stehen. 8

Unter den Separatausstellungen müssen zuerst die Aquarelle des erst kürzlich im hohen Alter verstorbenen Professors Th. von Alt in Wien genannt werden. Von den dreißiger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts bis zu unserer Zeit sind Proben seiner Tätigkeit ausgestellt. Es sind vielleicht die frühen Aquarelle, die die größte Beachtung verdienen, später sieht man ihn unter fremder Be⸗ einflussung moderner werden, aber zugleich auch an Rasse und Eigenart verlieren. Im benachbarten Kabinett sind eine große Reihe von Aquarellstudien des Professors Prell in Dresden ausgestellt. Sie sind frischer, einfacher, und trotz ihrer Kleinheit ist manches dieser Bildchen größer als seine monströsen Kartons im blauen Saal, in denen ein leeres Pathos und eine triviale Komposition sich breit machen. 1

Auch den Elbiern aus Dresden ist ein besonderer Raum gegeben worden. Man kann gerade nicht sagen, daß diese Ortsbezeichnung von irgend einer Bedeutsamkeit für ihre Kunst ge⸗ worden ist; was da zu sehen, könnte ebensogut an der Weichsel oder am Rhein entstanden sein. Ihr Nachbar ist Professor Skarbina, der mit einer großen, vielleicht zu großen Zahl von Bildern auf dem Plan erschienen ist. Seine weiche, zwar oft sehr geschmackvolle, aber doch schließlich nachempfindende Art verträgt solche Anhäufung nicht, und die Schwächen dieser Kunst treten dadurch unbillig in den Vordergrund. Der lange anstoßende Saal ist von der Luitpold⸗Gruppe in München in Beschlag genommen, der ent⸗ sprechende Raum auf der Gegenseite des Hauses von der Münchener Künstlergenossenschaft. Es wäre vielleicht gar nicht nötig gewesen, die ganze Breitseite des Gebäudes dazwischen zu legen, da das, was die feindlichen Brüder trennte, im Laufe der Zeit sich sehr verringert hat. Gegenständlich interessant ist Professor Jacobs Ausstellung von Studien, die zumeist Alt⸗Berlin zum Vorwurf genommen haben, Professor Volkmanns Werke hingegen werden einen schweren Stand gegen die Angriffe haben, die wohl von allen Seiten gegen sie erhoben werden, nicht nur von denen, die jener Richtung, wie sie durch Marées und Hildebrand vertreten wird, von vornherein ablehnend ge enüberstehen. Willy Hammachers Effektstücke sind in einem ihrer Wirkung sehr un⸗ günstigen Raum vereinigt, während Hans Herrmanns Kollektion äußerst ansprechend wirkt.

8 Der 95 „Schlauch“, das heißt jene zehn Kabinette, die sich im Halbrund vor die äußere Reihe der Seitenkabinette legen und die früher als „Leichenkammern’ berüchtigt waren, sind einem würdigeren Zweck zugeführt worden durch ihre Benutzung als Ausstellungsraum für die Schwarz⸗Weißkunst. Hier sind eine Anzahl Künstler vereinigt, deren Werke in dieser intimen Aufstellung erst recht zur Geltung kommen, vorausgesetzt, daß eine Reihe heller Tage der Aus⸗ stellung beschert wird. Als erster ist hier der Oesterreicher Schmutzer zu nennen, dessen liebenswürdige und feine Kunst äußerst glücklich wirkt. Glänzend ist Karl Koeppings Raum mit seinen eine Unsumme von Können und Intelligenz zeigenden Nachbildungen berühmter Bilder. Die Unger⸗Schule, Hans Mexer, die Bracht⸗ Schule, die Karlsruher Künstlervereinigung schließen sich diesen an; Anton von Werners Zeichnungen interessieren. Die beiden großen Säle IX und X sind wieder, wie üblich, von den Düsseldorfern ein⸗ genommen, die auf ihrem diesmaligen freundnachbarlichen Besuch nicht allzuviel Neues mitgenommen „haben. Die Illustratoren richten sich immer behaglicher und hübscher in ihrem geräumigen Saal ein, der mit seinen Lesetischen und bequemen Sesseln stets einen großen Anziehungspunkt bildet und die Kritik gegen einen großen Teil der im benachbarten Lichthof aufgestellten rzeugnisse unserer illustrativen Kunst milder stimmt, als sie es verdienen. Sehr spärlich ist diesmal das Sörgeenh vertreten, dem die Architekten eine bescheidene Unterkunft gewähren. 8 1

schende Ehrensaal ist altem Gebrauch gemäß auch solchen Bildern ein Platz eingeräumt worden, denen hierauf lediglich durch den patriotischen Inhalt ein Recht zusteht. Möge diese Sitte dort bald verschwinden. Denn da das Passieren des Raumes fast für jeden, der nicht genau mit der Oertlichkeit vertraut, unvermeidlich ist, so erhält er von der Ausstellung einen schlechteren Eindruck, als sie verdient. Auch den Künstlern, die oft unter dem Zwange von dieser oder jener Be⸗ stellung silten und, allerlei nichtkünstlerischen Rücksichten folgend, ihre Aufgabe so gut sie konnten zu lösen versuchten, wäre ein Dienst er⸗ wiesen, wenn ein solches Werk nicht so aufgestellt würde, daß es zur Kritik geradezu herausfordert. Diesmal ist es Röchlings ⸗„Friedrich der Große bei Zorndorf“, dem dies wenig beneidenswerte Los zugefallen ist. Die Schwächen dieses Bildes aufzählen, na. die allen bekannten Vorzüge Menzels nochmals in Erinnerung rufen. Mehr ist dem Künstler, von dem manche tüchtige Arbeit stammt, wohl noch nie eine Aufgabe mißglückt. Das Hölzerne der Komposition, die Uner⸗ freulichkeit der Farbe, die Steifheit der Zeichnung werden nur noch durch die Unzulänglichkeit der Gestalt Friedrichs übertroffen. S.-M.

*

8 8

eier an Professor Samberger gewandt und ihn um ein Schiller⸗ Fin an. Prgfeso⸗ Der ausgezeichnete Künstler ist diesem Ersuchen nachgekommen und hat ein Schillerbildnis voll Feuer und Kraft ge⸗ schafen. Der Verlag von Georg Callwey in Muͤnchen hat das Bildnis in zwei Ausgaben vervielfältigen 1 die kleine Ausgabe im Meisterbilderformat ist zur Massenverbreitung bestimmt und kostet 25 ₰, die greße Ausgabe 46 ½: 34 ½ em kostet 2 Bei Bezug von 25 Exemplaren wird das kleinere Bild zu 20 ₰,

von 50 Exemplaren zu 15 ₰, von 100 Exemplaren an zu 12 ₰, von 500 Exemplaren an zu 10 abgegeben. Die große Ausgabe bietet

bb;

Der Dürerbund hat sich aus Anlaß der bevorstehenden Schiller⸗

wEEEETEEEEE—