1u“ 6 88 Botschaft, Dr. von Bohlen von der preußischen Gesandtschaft, der bayerische Gesandte Freiherr von und zu der Tann⸗Rathsam⸗ hausen, die Eltern der Schüler und zahlreiche Gäste eingefunden hatten. Die Kinder sangen patriotische Lieder und deklamierten Ge⸗ dichte von Schiller. An die Kinder wurde der vom Auswärtigen

mt gespendete Band „Wilhelm Tell“ verteilt. Das Fest verlief in gehobenster Stimmung. Bern, 9. Mai. In allen bedeutenden Ortschaften, selbst in vielen Dörfern der Schweiz, wurde Schillers Todestag unter Beteiligung aller Kreise der Bevölkerung feierlich be⸗ gangen. Der Festakt bestand überall in Reden über den Dichterfürsten und Musikvorträge von Kompositionen seiner Hicedungen In den Stadttheatern von Bern und Zürich anden Festaufführungen Schillerscher Werke statt. Auch in der ranzösischen Schweiz, in Genf, Neuenburg und anderen Orten, wurde das Gedächtnis von „Wilhelm Tell“ durch festliche Ver⸗ sammlungen der literarischen Kreise gefeiert.

Christiania, 9. Mai. Im Nationaltheater wurde heute vor vollem Hause eine Schiller⸗Festvorstellung gegeben, der auf Einladung des Theaters die gesamte Regierung und fast alle Storthings⸗ mitglieder mit ihren Damen beiwohnten, ferner der deutsche General⸗ konsul, die meisten Mitglieder des deutschen Konsulats und die hervor⸗ vv Vertreter von Kunst und Wissenschaft. Auf Liszts Festpolonaise und einen Prolog folgte eine würdige Aufführung der „Räuber“, die mit lebhaftem Beifa düchäacnden wurde. Der Leiter des Theaters Björn Björnson gedachte sodann Schillers und seiner Dichtungen, indem er besonders auf „Wilhelm Tell“ hinwies, als einer Dichtung von einem einigen Volke, einem Volke von Brüdern. Der Redner Gloß mit einem vom Publikum begeistert aufgenommenen Hoch auf Schiller und auf das Volk, das den großen Dichter hervorbrachte.

—-—9,

Alle Zeitungen brachten heute Bilder Schillers und Artikel über seine be 8 1

Tokio ei der gestrigen Schillerfeier in der hiesigen deutschen Gesandtschaft hielt, wie die „Frkf. Ztg.“ meldet, der Professor Florenz die Festrede. Japanische Studenten sowie der Minister für Unterricht, der Präsident der Universität, Professoren und andere hervorragende Vertreter der Wissenschaft wohnten der Feier bei. Heute hielten die japanisch⸗deutsche Schule in Tokio und die deutsche Schule in Vokohama Gedenkfeiern ab. Die Zeitungen bringen freundliche, empfindungsvolle Betrachtungen.

Verdingungen im Auslande.

b Oesterreich⸗Ungarn.

20. Mai 1905, 11 Uhr. K. K. Salinenverwaltung Hall: Lieferung von Eisenblech⸗ und Walzeisensorten. Näheres bei der ge⸗ nannten Verwaltung und beim „Reichsanzeiger“.

29. Mai 1905, 10 Uhr. K. K. Ministerium für Landesverteidi⸗ gung in Wien: Bauarbeiten, Lieferungen und Nebenleistungen.

äheres in der Kanzlei des technischen Referenten des genannten Ministeriums, I. Babenberger Straße 5, und beim „Reichsanzeiger“.

„30. Mai 1905, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndirektion Villach (Kärnten): Lieferung einer Wagendrehscheibe samt Fahrbahnschienen, Kreuzungen und gußeisernem Grubengehäuse. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.

Bis längstens 15. Juni 1905. K. K. Landesgendarmeriekommando Nr. 1 in Wien: Veräußerung von unbrauchbar gewordenen Monturen, Armatur⸗ und Rüstungssorten, Bettdecken und Bettwäsche. Näheres bei dem genannten Kommando, III. Bezirk, Hauptstraße Nr. 68, und

beim „Reichsanzeiger“.

Spanien.

1) Bis 20. Mai 1905. Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten (Direccion general de Obras públicas) in Madrid: Wettbewerb für ein Projekt einer Trambahn mit Dampfmotor von Granada bis zur Eisenbahnstation und bis Santafé und einen ebensolchen für die Verdingung der Ausführung eines Projekts zum Bau einer elektrischen Trambahn für Waren am Quai in Bilbao. Näheres in spanischer Sprache beim „Reichsanzeiger“ und an Ort und Stelle. b . 2) 29. Mai 1905, 11 Uhr. Stadtrat (Alcaldia Lhlbetttagona) in Roa: Ausführung einer Trinkwasserleitung von Villaescusa nach Roa. Die Strecke ist 8600 m lang. Voranschlag 92 061,99 Ptas. I in spanischer Sprache beim „Reichsanzeiger“ und an Ort und

elle. .

3) Da die für den 19. April, 12 Uhr, ausgeschriebene Verdingung der Ausführung des Projekts zur teilweisen Sanierung des inneren Teils von Madrid (vergl. „Reichsanzeiger“ Nr. 41 vom 16. Februar 1905) erfolglos war, ist ein neuer Termin für den 10. Junt 1905, 12 Uhr, festgesetzt worden. Voranschlag 12 620077,07 Ptas.

Belgien.

30. Mai 1905, 11 Uhr. Administration des hospices, Boulevard du Jardin Botanique (Hôöpital St-Jean) in Brüssel. Lieferung von 2000 kg Kaffee (Domingo oder Santos), 33 000 kg nicht gesalzener Butter, zu liefern vom 1. Juli 1905 bis 1. Juli 1906.

Serbien.

12. Juni 1905. Direktion der Königlich serbischen Staatsbahnen in Belgrad: Bau der Eisenbahnstrecke Sajetschar⸗Bogowina; Länge der Strecke 32,600 km. Bedingungshefte à 15 Dinar bei obiger Direktion. Sicherheitsleistung 150 000 Dinar.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

mittel Verkaufte

Getahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster ℳ

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster (Doppelzentner

ℳℳ ℳ ℳ ℳ ℳ

Am vorigen Außerdem wurden Markttage am Markttage Hübarshlarlis

Durch⸗ nach überschläglicher

schunch. Seörhun verkauft

preis Doppelzentner ℳ (Preis unbekannt)

8

Allenstein . TTT““ Krotoschin ... Schneidemühl. min 2 Breslau. Göö. Glogau Neustadt O.⸗S. Hannover. Hagen i. W.. Soch. L“ . Schwabmünchen Schwerin i. M. Mülhausen i. E. Saargemünd

15,75

16,20 16,40 16,80 14,90 15,50

16,10 16,60 18,00 17,78 19,20 18,00

2 9 2 8. * 2 28à 2* 98 8 8 * 2 2

Günzburg Memmingen. Schwabmünchen. Waldsee i. Wrttbg. Pfullendorf .. .

„

Allenstein Thorn.. Krotoschin aö Schneidemühl. Znin .“ Breslau.. ü1111“ E1111“1“; Neustadt O.⸗S. üanar agen i. W. JEE111“ J1111“] Schwabmünchen Schwerin i. M. Saargemünd

8

Allenstein Thorn. Krotoschin Schneidemühl. Znin 8 R Breslau. e“ “ O.⸗S. nnover.. Hagen i. W.. Schwabmünchen Pfullendorf.. Villingen Mülhausen i. E.

2* . 28 28 82 . * — 2 —

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Neustadt O.⸗S.

Hannover

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Hrgen 11“] 1ö1A1“”“ ““ Schwabmünchen.

Waldsee i. Wrttbg. Pfullendorf. . eö1.““; 5 Schwerin i. M. . “ 1 1 Mülhausen i. f. . 1“ Saargemünd .

Bemerkungen.

bem Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, e

Weizen. 16,13 16,50 16,50 16,60 16,40 16,60 16,60 16,80 17,40 17,40 16,30 16,40 16.50 16,50

17,20 — 16,70

16,50

16,90 17,00

19,00 19,00

18,06 18 33 17,60

17,10 19,40 19,40 19,60 19 60 16,60

16,50 16,80 16,60 16,80 17,60 16,90 17,00

16,80 17,10 19,50 18,33 17,60

15,75

16,20 16,40 17,20 15,80 16,00

16 20 16,70 18,50 17,78 19,20

18,00

16,13 16,40 16,40 16,60 17,20 15,90 16 00 17,20 16,40 16,80 18,50 18,06 17,10

— — 16,60 19,00 19,00 — üen 18,50 18,50 18,80 19,00

Kernen (enthülster ESpelz, Dinkel, Fesen). 18,80 18,80 18,80 18,80 19,80 19,80 19,00 19,00 19.54 19,54 18,60 19,30

Roggen. 12,50 12,75 12,90 13,10 13,50 13,70

13,00 13,60 13,80 13,60

13,60 13,80 13,90 13,30

13,30 14,00

13,90 14,30 14,60 14,80 15 50 15,50 15,47 15 62 14 50 15,00

14,20

13,80 15,50]⁰ 16,00

Gerste. 13,80 13,50

15,00 15,00 14,50 15,00 14,30 17,00 16,50

19,40 20,00 19,20 19,70

19,40 20,00 19.20 19,70

18,00 19,60 18,80 19,40

12,75 13 20 13,70 13,25 13,80 13,80 14 10 13,80

14,40 15 00 16,00 15,62 15,00

14,40 16,10

12,50 12,70 13,50

13,60 13,40 13,40 12,80 14,00 13,80 14,40 15 00

12,25 13,40

13,40 13,40 13,30 12,80

13,40

15,00

15,31 15,47 dns 14.50 14,20

naar 13 80 Leg 15,50

12 80

14 00 14,60 14,80 13,80 14,50 13,80 14 00

12,80

14,00 14 60 15,00 14,30 15,00 13,90 16,00 16,50 18,00 18,50

17,00

13,80 13,80

15,00 15,20 15,00 15,50 14,40

11,80

14,40 14,80 13,30 14,50 13,40

13,20 16,00 16,00 8 18,00

ras 18,50

Rer — 19,00 15,00 17,00 —

Hafer. 13,60 13,80 13,80 13,20 14,20 13,60 14 20 14,20 14,60 13,40 16 30 14,00 15 50 15,75 13 40 16,60

15 00 14,88 15,10 15,30 pr Ph⸗ — 16 00 13 80 3,80 14,00 )

12 90 13,50 13,60

14,00 13,40 13,50 13,70 13 00 15,40

14,50 15,50

16 00

12,20 13,50

13,80 13,40 13,40 13,70. 14,50 12 80 15,00

14,00 15,25

15 60 14 60 14,80 14 70 14.88

— 14,60

12,90 13,60 13,60 14 00 13,60 13,90 14 20

13 20 16,00 1500 15,50

16 40 14 50

13,60 14 00 13,80 14,00 14,20 13,80 14,50 14,70 14,60 13 60 60 17,00 1 14,40 200 16,00 15,75 1 300 14,40 80 16,80 15,00 1 öIOJ 868 73 1600 8 14,00 8

13

— 13, 17,00 18,00 18,00 1s qes — 15,25 15,25 15,75 15,75 500

16,35 16,40 16,

14 57 792 13,20

2 840 14,20

4 650 15,50 1 110 13,88

1 850 14 80 923 14,39 1 098 15,04 128 16,00

229 17,62 7 705 15,41

2. 5.

Verkaufzwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. in Punkt (.) in den lezten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

*

Großhandelspreise von G e an deutschen und fremden Börsenplätzen für die Woche vom 1. bis 6. Mai 1905

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit nicht etwas anderes bemerkt.)

Woche 1./6 8 8 ai — . 1905 v1I1I1“ Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1 Weizen, 8 8 4 755 g das 1 Hafer, 450 g das 1 Mannheim. Roggen, Füge⸗ russischer, bulgarischer, mittel.

146,52 171,29

134,89 136,20

151,50 186,30 152,50 171,88

152,25 Weizen, Pfälzer, russischer, amerik., rumän., mittel 185,42 fer, ba scher württem ergischer, vö“ 152,50 erste, badische, Pfälzer, mittel. b 171,88

Wien.

Roggen, Flter Boden Weizen, heiße Hef⸗ ungarischer I.. Iöö5 Mais, ungarischer ...

Budapest. Mittelware..

139,70 177,17 127,77 149,22 139,70

135,58 173,10 126,20 150,08 141,55

125,09 156,00 124,49 125,39 130,21

127,43 160,99 v““ 124,70 .“ 125,73

ö1“ 130,58

zen,

er, erste, Futter⸗ Mais, 6“ “ Odessa. Roßgen, 71 bis 72 kg das hl.. zen, Ulka, 75 bis 76 kg das hl. Riga. Roggen, 71 bis 72 kg das hl. Weten, 15 7W. Paris.

5 8 lieferbare Ware des laufenden Monats 199 8 Antwerpen.

11“ 135,12 Donau, mittel .. . 1 142,19 . 1 . 198 8— L11a6“ 8 1 151,37 u 3 144,22

142,19

100,03 126,36

114,51 129,25

115,38 129,06

126,22 193,88

136,09 142,19 136,58 144,22 152,83 146,49 134,55

Kurrachee, rot. 142,43

Bombay, Club weiß.

Amsterdam. “ St. Petersburger.. 111X11X““ amerikanischer Winter⸗ amerikan. bunt.. ebe1ö111“;

London.

e 5 (Mark Lane).. englisches Getreide,

Mittelpreis aus 196 Marktorten

(dazette averagebs) 1— 5

russischer..

Californier..

Walla Walla.

La Plata..

Kurrachee..

Australier..

Hafer, englisch weißer, neu..

Gerste, Futter⸗, Odessa 1

Maigs j amerikan. bunt, neu ats [ La Plata.

117,81 121,84 151,80 162,39

96,16 110,14

117,91 121,14 151,93 162,53

95,82 110,24

153,34 151,10 144,16 130,18 142,43

153,41 151,17

144,62 128,43 137,33

151,45 154,74 150,98 146,52 140,16 154,15 127,51 108,95

95,25 115,70

150,43 150,43 149,96 .[(1141,74 139.62 153,25 136,84 110,87

95,79 115,64

Weizen

““

Weizen, Lieferungsware

Mai. I eptember

Mä..

141,79 128,75 122,38

79,33

139,41 129,33 123,63

76,41

. 143,21 . . 144,17 136,67 129,04

87,29

145,32 142,71 137,24 130,20

85,24

roter Winter⸗ Nr. 2. Mai. Lieferungsware ½ Juli .. September Mais 2 Matk.. Buenos Aires.

Fehen Durchschnittsware ...

¹) Neue Ware.

Weizen

114,93 73,05

114,93 74,84.

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londoner 8 duktenbörse = 504 Pfund engl. gerechnet; für die aus den Ums sen an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide (Gazette averages) ist 1 Imperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund engl. angesetzt. 1 Bushel Weizen = 60, 1 Bushel Mais = 56 Pfund englisch; 1 Pfund englisch = 453,6 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen = 2450, Mais = 2000 kg.

Bei der vümse der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tagesangaben im ‚Reichsanzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnittswechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, sir London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und

eu York die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Plätze. Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern. zusammengestell ten „Nachrichten für Handel und Industrie“.

Zollfreiheit für Schienen zur ersten Anlage von Eisenbahnen. Gegen den Bundesbeschluß vom 23. Dezember v. J, betreffend Weitergewährung der Zollbefreiung für Schienen zur ersten Anlage von Eisenbahnen auf weitere zehn Jahre vom 19. Juli 1904

ab, ist innerhalb der mit dem 28. März d. J. abgelaufenen Frist kein Referendumsbegehren gestellt worden. Der Beschluß ist daher durch Verordnung des schweizerischen Bundesrats vom 4. April d. J. in Kraft gesetzt worden. (Eidgenössische Gesetzsammlung.)

Außenhandel mit Motorfahrzeugen in den wichtigsten Ländern im Jahre 1904.

Ueber die Herstellung von Motorfahrzeugen liegen nur aus Frank⸗ reich genauere Angaben vor, wonach dort im Jahre 1898 1850 Motor⸗ wagen im Werte von 1,6 Millionen Dollar, im Jahre 1904 aber 22 000 Stück für 34 Millionen Dollar fertiggestellt wurden. Die Zahl der in den Vereinigten Staaten von Amerika hergestellten Automobile wird für 1904 auf rund 27 000 geschätzt und soll sich im laufenden Jahre infolge bedeutender Betriebserweiterungen noch erheblich steigern. Im übrigen ist man zur Beurteilung der Bedeu⸗ tung und Entwickelung des Automobilwesens auf die Statistiken über den Außenhandel angewiesen, die natürlich nur eine dürftige Unterlage bieten, da die Ein⸗ und Ausfuhr dieser Fahrzeuge im Verhältnis zu ihrer Produktion nur gering sein kann. Frankreich führt einen erheb⸗ lichen Teil seiner Automobilerzeugung aus. Großbritannien ist ein bedeutender Importeur von Motorwagen⸗ und ⸗rädern. Deutschland, die Vereinigten Staaten und Belgien führen neben Frankreich be⸗ deutend mehr dieser Erzeugnisse aus als ein. — Im einzelnen ge⸗ staltete sich der Außenhandel der en Länder mit Motorfahr⸗ zeugen im Jahre 1904 und den letzten Vorjahren, wie folgt: Einfuhr Ausfuhr

1903 1902 1903

Frankreich

b 1 in 1000 Franken Motorwagen. 3835 1267 1068 71 302 50 837 30 219 Motorfahrräder 51 11 11

1 202 561 548 zusammen. 3886 1278 1079 72 504 51 398 30 767 8 8 “ u. Deutschland “ 1 in 1

1904 1902

1904

Personenmotor⸗ ö1“ Geschäftsmotor⸗ wage ... Motorfahrräder zusammen.

000 ℳ 3554 11 777

2 148 1 392 739 638Z 166 1 221 585 8383 3868 14 390 6612

Großbritannien*)

in 100 10 . 20 804 90 4 Motorfahrräder 308 9922 109 Teile von Motor⸗

3486 Motorfahrrädern 189] 2 744 11⁰8 85 zusammen 24 718 19 886 11 030 5602 Vereinigte Staaten von Amerika in 1000 Dollars 3 ni 4896 emüten 1997 152 1b 8 1446 1009 8 . Belgien 3 in 1000 Franken 861 562 1622 1320 1197 1048 361 642 412 254 1381 1430 448

5288

Motorwagen. 17 142

1028

11“

1“ 1 Automobile 1643

Teile von solchen zusammen

1997 1823 1070

Motorwagen h Teile davon.. Motorfahrräder 61 23 Teile davon. 50 40 . 2041 2546 1097 zusammen. 2020 1287 973 5686 5708 2996 *) Die Ausfuhr umfaßt auch die wiederausgeführten fremden Motorfahrzeuge. (Nach The India Rubber World und nach den Landesstatistiken.)

8 6

Columbien.

Konsularische Beglaubigung der Fakturen und Manifeste. — Abgaben für Postpakete. Laut Gesetzes Nr. 15 vom 27. Januar d. J. sollen u. a. die Handelsfakturen zum Zwecke der konsularischen Beglaubigung in folgende 4 Klassen ein⸗ eteilt werden: 1) Fakturen über Artikel aus Eisen, Stahl, Kupfer,

ink oder Holz zum Betriebe von Maschinen gewerblicher Unter⸗ nehmungen wie Eisenbahnen, Dampfschiffe, elektrische Beleuchtung, Telegraphen, Telephone, Buchdruckereien, Glas⸗ und Steingutfabriken und Webereien, sofern dergleichen Unternehmungen laut Erklärung als dem öffentlichen Nutzen dienend bezeichnet werden; 2) Fakturen, deren Wert 200 Pesos nicht überschreitet; 3) Fakturen, deren Wert mehr als 200 Pesos beträgt, aber 500 Pesos nicht überschreitet, und 4) Fakturen, deren Wert 500 Pesos überschreitet. ür die konsularische Beglaubigung werden von Fakturen der ersten Klasse 9 Pesos, der zweiten Klasse 18 Pesos, der dritten Klasse 24 Pesos und der vierten Klasse 30 Pesos für je 1000 Pesos oder einen Bruchteil davon erhoben. — Für die Beglaubigung der Schiffsmanifeste sollen in den columbischen Konsulaten 15 Pesos für die ersten 100 Packstücke und 3 Pesos für jedes weitere Hundert oder jeden Bruchteil von 100 Packstücken erhoben werden. ür Postpakete werden 6 v. H. des Fakturenwertes und ein Aufschlag von 25 v. H. auf den Zoll erhoben als Vergütung dafür, daß sie im Verschiffungshafen keiner Konsulatsgebühr unterliegen. Postpakete, die Edelsteine im allgemeinen, Schmucksachen aus Gold oder vergoldetem Silber, mit oder ohne Edelsteine, und Goldwaren im allgemeinen enthalten, werden nach dem Fakturenwert verzollt; als Vergütung der Konsulatsgebühren sind 10 v. H. auf den Fakturen⸗ wert zu entrichten.

Die Regierung ist befugt, die Erhebung der Konsulatsgebühren und der Zölle in der ihr zweckmäßig erscheinenden Weise anzuordnen, um jede betrügerische Umgehung zu vermeiden sowie zweifelhafte Fälle hinsichtlich der Klassifikation im Zolltarif zu entscheiden und die Geldstrafen zu bestimmen, die den Schmugglern aufzuerlegen sind, ferner die Belohnungen zu bemessen, die dem Angeber zukommen sollen. “

Korea.

Münzgesetz. Durch das koreanische Münzgesetz vom 12. Fe⸗ bruar 1901 war die Einführung der Goldwährung in Korea bezweckt worden. Das Gesetz ist indessen bisher nicht zur Ausführung gelangt. Die darin vorgesehenen Edelmetallmünzen sind nid in den Verkehr gekommen, vielmehr ist die Prägung von Nickelmünzen im Nenn⸗ werte von 25 Fun (5 Cent) = ¼1 Silberdollar, mit deren Aus⸗ gabe bereits fünf Jahre vor dem Münzgesetz vom⸗Jahre 1901 be⸗ gonnen war, in großem Maßstabe fortgesetzt worden. Dazu kam noch, daß die Regierung auch an Beamte und Private gegen eine Abgabe die Ermächtigung erteilte, Nickelmünzen zu prägen. Ferner befindet sich eine große Menge falscher Münzen im Verkehr. Um diesen Uebelständen abzuhelfen, sind unterm 19. Januar d. J. drei weitere Gesetze als Nachträge Nr. 2, 3 und 4 zu dem vor⸗ genannten Münzgesetz erlassen worden, in denen u. a. bestimmt wird, daß das Gesetz vom 12. Februar 1901 am 1. Juni d. J. in Kraft treten, die Zurückziehung der z. Z. im Umlauf befindlichen, durch das Gesetz vom Jahre 1894 geschaffenen Münzen dem Ermessen der Regierung überlassen bleiben und beim Umtausch der Münzen alten Spstems gegen neues Geld der Maßstab zugrunde gelegt werden soll, daß 10 Liang (200 Cent Nickel) = 2 Siberdollar einem Golddollar (Yen) entsprechen. Für die Nickelmünzen wird ausdrücklich bestimmt, daß deren Zurückziehung mit dem 1. Juli d. J. ihren Anfang nimmt und daß der Finanzminister die auf mindestens 1 Jahr festgesetzte Frift bestimmen soll, während der der Eintausch gestattet ist. 6 Monate nach Ablauf dleser Frist soll die Zahlung von Steuern noch mit Nickelmünzen gestattet sein.

“ 8 Ferner können Münzen, welche die gleiche Zusammensetzung, das gleiche Gewicht und die gleiche Form wie die in dem Münzgesetz vom 12. Februar 1901 vorgesehenen Münzen haben, in der gleichen Weise wie diese für öffentliche und private Zahlungen verwendet werden.

Australischer Bund. 8 Geplante Zollerhöhungen. Die Regierung des Australischen Bundes hat eine Kommission zur Prüfung der Wirkung des Zolltarifs eingesetzt. Man nimmt an, daß sie zur Herbeiführung eines an gemessenen Schutzes australischer Erzeugnisse für viele Artikel ein Erhöhung der gegenwärtigen Zölle empfehlen wird. 8— 9 (Daily Consular Reports, Washington.)

Konkurse im Auslande. 8

Galizien.

Konkurs ist eröffnet:

1) Ueber das Vermögen der Lea Last in Stanislau mittels Hee g des K. K. Kreisgerichts, Abteilung IV, in Stanislau vom 3. Mai 1905 — No. cz. S. 2/5. — Provisorischer Konkursmasse⸗ verwalter: Advokat Dr. Alexander Jonas in Stanislau. Wahltag fahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters 16. Mai 1905, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind zum 14. Juni 1905 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der An meldung ist ein in Stanislau wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 27. Juli 1905, Vormittags 10 Uhr.

2) Ueber das Vermögen des Lederhändlers Rudolf Tauber in Biala mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerichts, Abteilung IV, in Wadowice vom 2. Mai 1905 — No. cz. S. 4/5. — Prostsonscher Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. Arnold in Krakau. Wahltag⸗ fahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 22. Mai 1905, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 6. Juni 1905 bei dem K. K. Bezirksgericht in Biata anzumelden. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 4. Juli 1905, Vormittags 10 Uhr.

3) Ueber das Vermögen des nicht protokollierten Modewaren⸗ händlers Isidor Hutz in Tarnopol mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerichts, Abteilung IV, in Tarnopol vom 3. Mai 1905 — No. S. 1/5. — Provisorischer Konkursmasseverwalter: Dr. Sigis⸗ mund Leiblinger in Tarnopol. Wahltagfahrt Gnr zur Wah des definitiven TTöö 17. Mai 1905, Vormittag 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 8. Juli 1905 bei dem ge⸗ nannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Tarnopo wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidie⸗ Iicsera. hhr (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 1. August 1905, Vormittags 9 Uhr. 8

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 9. d. M. gestellt 19 833, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 8. d. M. gestellt 5772, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen. 8

Aus Geschäftsberichten von Aktiengesellschaften. Obschon nach dem Jahresbericht der Hamburg⸗Südamerika⸗ nischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft eine wesentliche Besse rung der Frachten auch im vergangenen Jahre nicht eingetreten ist, und die Konkurrenz jede Möglichkeit eines Aufschwungs durch billiges Angebot im Keime erstickte, kann die Gesellschaft doch 8 % Dividende verteilen. Der ausgehende Verkehr nach Nordbrasilien hat sich weiter entwickelt, und die Kaufkraft des Amazonenstrom gebiets ist in Uebereinstimmung mit der Preislage de Hauptexportartikels Gummi recht erheblich gewachsen. — Leider fehlt es den heimkehrenden Dampfern immer noch an dieser ihnen er wünschten Ladung, die ihren Weg zu den kontinentalen Konsumplätze nach wie vor über Liverpool nimmt. Das Ausfuhrgeschäft nach Mittelbrasilien zeigt gegen das Vorjahr keine große Veränderung, da gegen fanden die Dampfer häufig nicht genügende Rückladung infolg der erheblich kleineren Kaffee⸗ und Tabakernten, sodaß einige Male die La Plata⸗Häfen zwecks Befrachtung zu Hilfe genommen werden mußten. Befördert wurden 1 191 863 Sack Kaffee (gegen 1 682 750 Sack im Jahre 1903), 94 840 Ballen Tabak (gegen 119 486 Ballen im Jahre 1903). Betreffs Südbrasiliens war die Gesell schaft mit Erfolg bemüht gewesen, durch häufigere, direkte Rückfahrten die Verschiffer von Häuten zu veranlassen, die Dampfer den früher hauptsächlich benutzten Segelschiffen gegenüber zu bevorzugen. Die Gesellschaft hat sich in Gemeinschaft mit der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie an der Gründung einer Brasilianischen Küsten⸗ Linie beteiligt, die, einem Bedürfnis entsprechend, in erster Linie den Ackerbau und Viehzucht treibenden deutschen Kolonien im Süden dieses großen Landes den bisher entbehrten sicheren und regelmäßigen Absatz ihrer Erzeugnisse vermitteln soll. Reiche Ernten und dement sprechend gesteigerter Güteraustausch in La Plata gaben den Dampfern nach beiden Richtungen genügende, teilweise volle Beschäftigung, während der Reiseverkehr sich nach Einstellung zweier Doppelschrauber, den Erwartungen entsprechend, gehoben hat. Die Schiffe voll endeten im Betriebsjahre 119 Rundreisen gegen 117 im Vorjahre. — Nach dem Geschäftsbericht der Baum woll⸗Spinnerei Uerdingen kann das Jahr 1904 im allgemeinen nicht als ein defh. für die Spinnereien angesehen werden, da Baumwolle am Ende des Jahres circa 35 ;₰ tiefer stand, wie am Anfang. Ein anderes verlust⸗ bringendes Moment war die seit Anfang der sechziger Jahre nich mehr dagewesene wilde amerikanische Spekulation, die Anfang Februar den Preis für middling amerikanisch auf 85 ¼ ₰ hinauftrieb, um dann mit Tagesschwankungen von 8 und sogar 10 ₰ auf den Tiefpunkt von 35 ₰ am 30. Dezember zurückzusinken. Die Nachfrage seitens der Weberei war das ganze Jahr eine überaus rege. Die Gesamt produktion pro 1904 betrug in 20 er 2 751 582 Pfund engl., d. i. eine Mehrproduktion von 58 695 Pfund engl. Die Garnaufträge am 1. Januar 1905 in den Büchern der Gesellschaft betrugen über 2 000 (00 Pfund engl. An Arbeitermangel litt die Gesellschaft zum ersten Mal in empfindlicher Weise, und konnte deshalb die sich 85 und nach vollziehende Vergrößerung in der Produktion noch nicht zum Ausdruck gelangen. Die Dividende beträgt 8 %. — Die Große Leipziger Straßenbahn beförderte im Jahre 1904 51 666 351 Personen gegen 48 720 933 in 1903; demnach mehr 2 945 418 = 6,05 %; die Einnahmen dafür haben 4 804 646,34 ℳ betragen gegen 4 556 639,79 ℳ im vorhergehenden Jahre, das sind mehr 248 006,55 ℳ = 5,44 %. Die Betriebsausgaben be⸗ ziffern sich auf 2 773 027,65 ℳ (1903: 2 584 872,31 ℳ) 8. 188 155,34 ℳ = 7,28 %). Die Dividende beträgt 7 ½ %. — Der Chemischen Lvn auf Aktien (vorm. E. Schering) Berlin hat das Jahr 1904 bei einer Steigerung des Geschäfts⸗ umfanges ein Ergebnis gebracht, das gestattet, die Verteilung einer etwas höheren Dipidende als im Vorjahre (16 % für die Aktien, 4 ½ % für die Vorzugsaktien) in Vorschlag zu bringen. Produktion und Umsatz der Artikel sind gewachsen, indessen entsprach der ge⸗ steigerten Tätigkeit nicht ganz der erzielte Gewinn. Das Mißver⸗ bältnis zwischen den erzielten Erlösen für die Erzeugnisse und den Forderungen für die Rohmaterialien und Hilfs. stoffe hat im Berichtsjahre angehalten. Nur bei solchen Artikeln, bei denen durch Vereinbarungen unter den Fabri⸗ kanten einer vollständigen Entwertung Einhalt geboten wurde, hat sich das Erträgnis befriedigender gestaltet. Erschwerend wirkte die Dürre im vergangenen Sommer und die damit im Zusammenhang stehende mebhrmonatige Unterbrechung der Stromschifzahrt, durch welche die rechtzeitige und vorteilhafte Beschaffung der Robmaterialien behindert wurde. Der russischejapanische Krieg hat insofern ungünstige Folgen für die Gesellschaft gehabt, als die russischen Verhältnisse ju