der Maske nicht abzusprechen ist. 2 posiert in einer
Frau zu weit gegangen ist. geradezu unverständlich und könnte auch dienen. Musikalische Empfindungen wo dag und Johanna die Geigerin (1366) heit der Auffassung dem „verklungenen Als fleißige, aber recht temperamentlose
2
Koch⸗Plaue recht nüchtern. getönte Bronzebüste einer Dame,
Müller seine degerze e (1326) stilisiert. seiner hübsch gearbeiteten;
ein, während Franz Pritels „Jugendklänge“ sind. Ein wenig an die Abbildungen, Büchern von Kranken findet, die
beißt.
on
Auffassung nicht hinaus. Ernst Seger hat
Sisyphus (1370) sich gewählt, um eine langgestreckte, athletische Akt⸗ — Heinrich Waders, besser als Ofenkachel verwendet
figur zu schaffen. Sehr enttäuscht diesma
dessen Relief „Trauernde Muse“
Eduard Beyrers Grabfigur 1 Weise, die wenig ihrer Bestimmun esser ist das Grabmal (1213) mit der knieenden männli obwohl auch hier bei der Wiedergabe des Schmerzes im Max Fichtes Grabdenkmal (1245) ist eder anderen Bestimmung en Bernhard Fry⸗ Schöne zum Ausdruck bringen, doch ist der letztgenannten durch Einfachbeit und Schlicht⸗ Lied“ (1250) weit überlegen. Arbeiten erweisen sich Hans Hartmanns Mann und Weib (1255) und sein Zimmerbrunnen (1256) ebenso wirkt die tüchtig gearbeitete Büste eines alten Herrn von Leo Ausgezeichnete Büsten stammen von Ferdinand Lepcke, ein scharf beobachteter Studienkopf und die gut die von geradeizu monumentaler Wirkung ist. Originell und mit guter dekorativer Wirkung bat Otto Moritz Ludwig Nick schadet igur „Verlassen“ (1331) durch die ausdrucks⸗ losen Hände, in deren Fingern jedes Leben erloschen ist. 1 Pagels sandte eine geschickt zusammengesetzte Gruppe dreier Kinder (1346) recht langweilig die man in medizinischen in epileptischen Krämpfen liegen, erinnert Otto Richters „Qualen“ (1347): eine liegende männ⸗ liche Gestalt, der zur Motivierung ihrer Stellung eine Schlange beigegeben ist, die den sich vor Schmerzen Windenden in die Seite geradezu verblüffender Lebenswahrbeit ist Martin Schauß' Bildnisbüste eines jungen Mädchens (1355), hingegen kommt Alfred Schwarz in seinem Damenporträt über eine konbentionelle
schlesische Dorf (367) stili erzählt uns Georg Sühri In einer hohlen Weide sitzt e um sie herum in den Zweigen liche Gestalten, anboltsie end.
entspricht, en Gestalt, Antlitz der
gewaltig, weder humoristisch, glaubwürdig zu machen, ist alle Sonnenflecken auf Nagel angezogen, andacht (903) von Teile, ein Stilleben Frau, mit einem Soldaten als S Schäfer. Auf den Wegen Schlichting, der uns einen A (943). Doch die eigenartige vom Wesen des achtzehnten Jah und so haftet auch diesem Parkb an. chwer zu verstehen ist,
Hermann
einem sehr unerfreulichen sich scharten,
reicht nicht aus, um uns das glaub (1103) Franz Türckes liegt
bläuliche Dunkelheit umhüllt all das Motiv eines
wenig ansprechende Bildnisbüst
vielleicht die jungen Jedenfalls sind sie liebenswürdiger als der recht
tumpfsinnig aussehende alte Herr im
dem Schnee wiederzugeben hat Wilhelm als er die Quelle im Winter (815) malte. Die Mai⸗ Hubert Ritzenhofer zerfällt eigentlich in zwei von blühenden Pflanzen und das Porträt einer alten doch geben beide zusammen kein Ganzes; ein hübsches Interieur
und oft sonderbare Auffassung des Russen
„Boccaccio Decamerone“ (1063) cento und eigene nicht allzu glückliche Erfindung verbinden sich hier zu Bild. Haben die Dämchen, die um Boccaccio sic wirklich so stupid ausgesehen, und ist der Dichter selbst in seiner Jugend Schneidergeselle gewesen? Auch das Malerische im Bilde
noch Leben in den Häusern ist. Von den plastischen Werken des Saals ist Arthur Hoffmanns ein Studienkopf im scharfen Profil
iert. Ein sonderbares Märchen „betitelt Der alte Baum“ (724). ine alte Rübezahlartige Gestalt und und Aesten spielen kleine nackte weib⸗ Schößlinge des Baumes gewiesen hat. Baum, der weder würdig, noch noch füchterlich ist; solche Gestalten in Böcklin vorbehalten geblieben.
die im August treten.
enthalten, aus dem taffage (930) malte Maximilian des Russen Somoff wandelte Max bend im Park von Sanssouci schildert die
erstattet.
keit
rhunderts läßt sich schwer übernehmen, ild etwas Fremdartiges, ja Gequältes was Friedrich Stahl mit seinem
wollte: Studien aus dem Quattro⸗ wendet.
Gestern en zu machen. Das schlafende Städtchen unter dichtbelaubten Bäumen im Tal, es, und nicht ein Lichtchen verrät, daß
vereine im
„Römerin“ (1269) zu erwähnen, mit rot getöntem Haar, dann die e (1379) Paul Sturms und das
eröffnet, an nachstehendes
verbandes
Verein es ist, dessen Wirkungskreis groß angelegt ist. daß der Minister des Innern dem Verein 6500 ℳ a überwiesen und das Königliche
fürsorgewesen der Provinz Beihilfe für 1904 überwiesen worden, einzelnen Provinzialvereine verteilt werden
der Schriftführer, Serichtassefor Dr. Rosenfeld den
Ferner wurde
kennung der Wirksamkeit des Vereins diesem ihre Unterstützung am Schluß des Jahres ein Verzeichnis zu überse
sie ersehen f
treffenden Gemeinden gearbeitet habe.
8 interessanten Mitteilungen
ätig
Danach sind in der 902 Arbeitsuchenden 811 Strafentlassene in Arbeit Im ganzen hatten sich in der Bitte um Gewährung der Vereinsfürsorge an das Seit Anfang des Jahres konnten ebracht werden. Poldeiop rbaen.
Fürsten zu Salm⸗Horstmar statt. Die einem dreifachen
Reichstagsgebäude deutscher
W skreis ganz Dänemark umfaßt und de 3 Sehr beifällig wurde die aufgenod Polizeipräsidi Aonateas olizeipräsidium zur Auszahlu. Gleichfalls sind der Zentralstelle für das Gefan Brandenburg 1500 ℳ als ein welcher Betrag soll. Auf tagenden Fürsorgekon reß zerein die in
d. J. in Lüttich
beschlossen, denjenigen Gemeinden,
mögen, was der Verein für die Zum Schluß wurde; aus der Praxis noch ureaus von Herrn Bischoff g. eit vom 14. März bis 15. Mi gebracht w der angegebenen Zeit 1051 Personen Burem⸗ 1421 Personen in 7 Der Fürsorgeaufsicht unterstehen zur Zeit
des Arbeitsnachweise
fand im Reichstagsgebäude die Mitgligh
versammlung des Hauptverbandes deutscher Flotz
Auslande unter dem Vorsitze Seiner Durchlaucht ersammlung wurde Hurra auf Seine Majestät den Kn Allerhöchstwelchen, wie „W. T. B.“ m Telegramm abgesandt wurde: „Die hier tagende Mitgliederversammlung des
Flottenvereine im Auslande bringt ch
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen
chen Reichs
Erste Beilage
Berlin, Dienstag, den 16. Mai
eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeige
l.
— ——
mnamnnn
⁴
Nachweis
8
Reiche für die Zeit vom 1. bis zum Schlusse des Monats April 1905.
2. 3. 4.
Im Etatsjahre 1905 + mehr
— weniger.
Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres
ℳ ₰
Einnahme Oberpostdirektions⸗ im Monat bezirke. April 1905
I. Im Reichspost⸗ Y V gebiete:
völlig darin zustimmen: ich bin mir von Anfang an bewußt gewesen, eine stachelige Materie anzufassen, eine Materie, bei der zweifellos viele Schwierigkeiten zu überwinden sein würden. Ich bin auch voll⸗ ständig davon überzeugt gewesen, daß ich es unmöglich allen würde recht machen können.
Wir müssen, meine Herren, wie ich schon neulich sagte, zu einer Verständigung kommen und uns darüber klar werden, was denn augenblicklich der Brennpunkt der ganzen Frage ist: meine Herren, das ist die Frage der Jagdvertretung. Die Regierung ist — das möchte ich gerade den Herren gegenüber hervorheben, die hier ver⸗ schiedene Ausführungen gemacht haben, — überzeugt, daß die hannöversche Jagdordnung keine gute ist. Der Gesetzentwurf der Regierung umfaßte ja auch Hannover; wir hielten es für notwendig, auch für Hannover eine andere Regelung der Verhältnisse zu schaffen. Es ist nun der Vorschlag gemacht worden, mit 10 Morgen sollte das Recht des Einspruchs anfangen. Ja, es leben doch aber in einer Gemeinde außer den größeren Besitzern auch eine Menge kleinerer Besitzer, die, als zur Jagdgenossenschaft gehörig, zweifellos dasselbe Recht haben wie die größeren Besitzer. — Ja, meine Herren, nimmt
——
erzielt haben, auch jetzt bei der dritten Lesung erzielen werden. Ich stimme darin dem Herrn Abg. Herold vollständig zu, daß es eine dringende Notwendigkeit ist, daß wir regelnd hier ein⸗ greifen; es ist aber auch ebenso unmöglich, allen Wünschen zu ent⸗ sprechen. Ich habe schon mir erlaubt, bei der Einleitung zu sagen: Meine Herren, in Jagdsachen ist der Bruder dem Bruder feind. Da kommen eine Menge der verschiedenartigsten Interessen zum Ausdruck, und ich habe nur den Wunsch, daß mit der Verabschiedung dieses Gesetzes für eine lange Zeit diese Frage nicht mehr zur Erörterung vor diesem hohen Hause kommen wird. (Heiterkeit. Bravo!)
Abg. von Oldenburg (kons.): Das politische Moment scheidet Sas ganz aus. Wir wollen den kleinen Grundbesiß nicht glücklicher machen, als er es selbst will. Für meinen Antrag tritt meine ganze Fraktion einschließlich aller kleinen Grundbesitzer ein. Wenn er abgelehnt wird, wird das Gesetz für den größten Teil meiner Fraktion unannehmbar. Das Beste wäre eine prinzipielle Regelung gewesen; die jetzigen Beschlüsse sind in der Kommission nur dadurch zustande gekommen, daß Hannover und Hessen⸗Nassau ausgeschlossen wurden. Was Herr Sielermann vorschlug, ging darauf hinaus, daß die Besitzer bis zu 10 Morgen eine Stimme, bis zu 20 Morgen zwei Stimmen usw. haben sollten.
scharf charakteristerte Porträt des Professors Heinrich Grünfeld (1280) S.M 849 30 488 60 880/ 20 25 087/80 12/30 1 099 90 1 219 50 668/60 876/10 125/10 3 108/ 60
1) Königsberg 14 501/80% 15 351,10 ) Gumbinnen. 7 201 20 7 689/80 3) Danzig 14 731 — 13 850 80 4) Berlin 183 338/60% y158 250 80 5) Potsdam... 6 473 30 6 485 60 6) Frankfurt a. O. 9 646 60 8 546/70 7) Stettin 15 262 90 14 043/40 8) Köslin 3 747 60 3 079— 8 10) Bromber 238 — 363 10 19) Breslau 27 083 80 23 975/ 20 öbFö 12 680/ 10 11 666 90 13) Oppeln .. .. 15 196 30% y14 762 60 14) Magdeburg .. . 20 174 60 17 35170 15) Halle a. 11 525, 40 11 465 30 16) Erfurt. “ 18 756 30 17 480 80 17) Kiel 19 27390% 21 879/60 18) Hannover 16 150/ 30 17 016 90 19) Münster . 7 279 60 7 804 90 20) Minden 12 976 20 13 048,50 21) Dortmund. 30 333/90 28 209/80 T642 14 848 90 14 813 50 23) Frankfurt a. M. 38 496 60 38 08370 24) Cöln 4 30 469 30 29 288 70 25) Aachen 12 015 20 8 447 10 26) Koblenz. 13 301 90 10 781/10 27) Düsseldorf 92 772, — 78 897 40
Majestät ihre ehrfurchtsvollste Huldigung dar. Nach wie vor scj 8 5 8* 1 unser Bestreben sein, unsere Landsleute im Auslande für m. Verkehrsanstalten. vatinmalen Ziel⸗ zu 2 11 die Feng. zwischen ihnen und E 11“ ““ eutschen Vaterlande fester zu knüpfen.“ in g Nächste Postverbindung nach Swakopmundund Lü deritz⸗ denne an dh hohen sührosetor df Haußtverhes Pereges
bucht für Briefsendungen mit englischem Dampfer ab Sout⸗ Johann Albrecht zu Mecklenburg abgesendet. 828 Der in hampton am 20. Mai, in Crwstadt am 6. Juni, von da weiter mit Versammlung verlesene Jahresbericht gab über die erfreuliche nächster Gelegenheit. Letzte Beförderungen am 19. Mai ab Cöln 6,4 wicklung des Hauptverbandes Auskunft, der ja, wie bekannt in Nachmittags, ab Oberhausen 7,54 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Flußkanonenboot „Vaterland“ auf das erste sichtbare Zeichen s nennen. Wenn auch Liebermannscher Einfluß nicht nur in der Wahl Bahnhof 11,23 Vormittags. Die nächste Post aus Swakop⸗ Wirksamkeit hinzuweisen in der Lage ist. 1“
des Stoffs, auch in der Art der Behandlung deutlich erkennbar ist, mund, Abgang am 7. Mai, ist zu erwarten am 28. Mai. “ 8 8 5 8 Fen (en ““ 1ng. Aus⸗ 8 1 8
ruck zu bringen. Ein Herbstbild von Hugo Duphorn (177) von 82 2 Klagenfurt, 15. Mai (W. T. B.) Den neuen Holl⸗
fleißiger Ausführung wirkt seltsam melancholisch. Otto Engel ”“ “ ööe“ Theater 88 Musik. 8 burger Piadukt der Karawankenbahn versuchten ee-
diesmal keines seiner bekannten Figurenbilder, sondern eine hübsche Im Königlichen Opernhause beginnt morgen, Mittwoch, entlassene Arbeiter mit aus dem Sprengmittelmagazin der 2 Abendstimmung „Abend beim Dorschangeln“ (206) und ein ganz rau Alno Akts von der Großen Oper in Paris ihr Gastspiel als unternehmung gestohlenem Dynamit in die Luft zu spreng schottisch anmutendes Dünental (204); Walter Firles „Kloster⸗ lsa in R. Wagners Oper „Lohengrin“. In den weiteren Haupt⸗ Die Beschädigungen des Bauwerks dürften die Abtragung 1
schule“ (242) zeigt sehr fein beobachtete Kinder, denen nur rollen sind Frau Plaichinger (Ortrud), die Herren Jörn (Lohengrin), Wiederherstellung dreier Gewölbe nötig machen.
Berger (Telramund), Wittekopf (König), Bachmam (Heerrufer) be⸗ 11
etwas mehr Leben zu wünschen wäre. Klara Fischer liebt in er elra⸗ in ihrem Fischstilleben die lichten Farben nebeneinanderzustellen, wenn schäftigt. (Anfang 7 Uhr.) Das Abonnement ist aufgehoben. Dienst⸗ Detmold, 15. Mai. (W. T. B.) Gestern nachmittag ist nur etwas besser für die Wiedergabe des Körperlichen gesorgt wäͤre. und ständige Freiplätze haben keine Gültigkeit. Teutoburgerwalde, im Eggegebirge bei Kohlstadt, ³ Berthold Genzmer, der beliebte Kinderdarsteller, zeigt diesmal seine Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Barries Tropfsteinhöhle entdeckt worden. Per Zugang zu ihr ist jugendlichen Modelle umn einen roten Tisch (286) versammelt, dessen Lustspiel „Im stillen Gäßchen“ (Quality-Street) mit Herrn Christians 35 cm breit und 6 m. lang. Der Raum hat eine Länge von 5 m,; als Valentin Brown und Fräulein von Mayburg als Phoebe gegeben. Breite von 3 m und eine 25 von 8 — 10 m. An den Wänden und Te Im Berliner Theater eröffnet Sarah Bernhardt am befinden sich die wunderbarsten Tropfsteingebilde. An die erfte Hi⸗
Farbe den Hauptton in dem Gemälde abgibt. Ernst Gentzel ommt bei seinem Zoologischen Garten (281) nicht über den wohl⸗ 23. F. M. e. f 208 berech 23. d. M. ein auf drei Abende berechnetes Gastspiel als Marguerite schließt sich eine zweite an. Diese ist etwa 4 m lang und 4 m. hg Gautier in der „Kameliendame“. Am Mittwoch, den 24. 8. M., 9 ½ .
Dadurch würde die Sache sehr kompliziert werden; aber Herr Sielermann ist mit uns im Gegensatz zu Herrn Herold der Meinung, daß damit die Rechte der kleinen Bauern nicht im geringsten beeinträchtigt werden würden. Um die aufgetretenen Mißstände zu bekämpfen, soll jetzt eine Jagdaufsichtsbehörde geschaffen werden; aber diese soll nur in Funktion treten, wenn die Gemeinde in sich uneins ist. Diese Uneinigkeit bitten wir erst als 23 anzusehen, wenn ein Drittel der Jagdgenossen Widerspruch erhebt. 1 Abg. Herold (Zentr.): Der Vorredner erklärt, seine Partei wolle, was der kleine Grundbesitz will. Die Konservatiben sind doch gewiß nicht berufen, sich in erster Linie als die Ver⸗ treter des kleinen Grundbesitzes zu bezeichnen. Unter den bäuerlichen Besitzern gibt es Jäger und Nichtjäger. Die konser⸗ vativen Anträge nehmen lediglich das Interesse der Jäger wahr. Der Streit in den Gemeinden üter die Jagdverpachtung rührt zum b großen Teil auch daher, daß die Interessen der Besitzer von zehn Morgen und der größeren Besitzer bis zu 300 Morgen vielfach auseinandergehen. Wie die Rechte des Bauern mehr sollen gewahrt werden können, wenn nur ein Drittel aller Jagdgenossen und nicht jeder einzelne das Einspruchsrecht hat, ist mir absolut un⸗ verständlich. Tatsächlich soll das Einspruchsrecht erschwert werden. Gerade weil wir die Rechte der Bauern schützen wollen, treten wir für das uneingeschränkte Einspruchsrecht ein. Wenn Herr von Oldenburg davon sprach, den freien Bauern auf seiner freien Scholle zu erhalten, so lautet dies außerordentlich schön für eine Volksversammlung; für uns hier im Hause besteht darüber wohl keinerlei Meinungsverschiedenheit.
werden könnte. Ein ansprechendes, anmutiges „Bildnis einer Toten“ von Max Klein. stammt von Ernst Wenck (1389). Von Gemälden dieses Raumes ““ ist noch Hermann Schapers in Tempera ausgeführtes „Abendmahl!] (933) zu erwähnen, es hält sich fern von allem aufdringlichen Pathos, und wenn auch die Chrtistusgestalt ein von Schaper ebensowenig ge⸗ löstes Problem geblieben ist wie das von vielen andern, so wirkt das Bild doch anziehend durch die einfache Art der Auffassung.
In dem folgenden großen Saal 3 ist zuerst der Spielplatz eines norddeutschen Waisenhauses (158) von Ludwig Dettmann zu
man diesen Vorschlag an, dann würden die größeren Besitzer aus⸗ schlaggebend sein für die Bestimmung, in welcher Weise die Jagd verpachtet werden soll, und gerade dieser Umstand hat leider zu solchen Ausschreitungen geführt, wie ich sie neulich schon angeführt habe, daß z. B. Besitzer von Höfen in einzelnen Ortschaften überhaupt von dem Mitbieten bei der Verpachtung der Jagd ausgeschlossen worden sind. Das sind doch Unzuträglichkeiten, meine Herren, die unmöglich aufrecht zu erhalten sind. is muß doch wirklich für jedermann gleiches Recht sein. Meine Herren, man kann nicht plötzlich sagen: Wir wollen mit 10 Morgen beginnen, und alles, was in einer Gemeinde unter 10 Morgen ist, soll nicht mehr mitstimmen. Wie viele Ortschaften haben wir, wo leider eine solche Parzellierung vorgenommen ist, daß in dem Ort überhaupt vielleicht nur ein einziger Mann existiert, der über 10 Morgen hat! Dann würde nach Ihrem Vorschlage dieser eine Herr, der das Glück hat, einen größeren Besitz zu haben, allein bestimmend sein. Das sind Momente, die die Herren sich immer wieder vorhalten wollen. (Unterbrechung rechts.) — Ich muß den Herrn Präsidenten bitten, es zu verhindern, daß ich von der Seite (rechts) unterbrochen werde. Ich glaube, so lange ich hier spreche, habe ich das Recht, zu fordern, daß ich nicht unterbrochen werde.
1“
3 568ʃ10
2 520/80
13 874 60 464 80
gemeinten Versuch hinaus, die rosafarbenen Flamingos, das Grün der Bäume und das Spiel der Sonne zu einem farbigen Ganzen zu Kräftiger und unverzagter als die meisten Malerinnen greift
3 982 30 4 447 10
in 3 Akten
osselmann ihr Thema an: m chtüchern behangenen Ofen sitzt, ist von Wirkung. Von Hughitt gehaltenes Kinderbildnis in Konrad Kiesel das glatter Eleganz Zildnisstudie von Adolf vestellten, Violine spielend, Ludwig Meyn zeigt in dem 770) eine Beobachtung der
erweist sich in der alten Frau mit Tasse
solide, mit großem Ernst in
sein Porträt des
S. Karl Lang
ammers beide
(678), bieten Weitsichten über das Campagnabild einen leeren d.
Wolkenfetzen im Vordergrund sieht mögen immerhin solche seltenen au vorkommen. Recht roh hat
FTvheater. Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗
2— Das Abonnement sowie die permanenten eservate, Dienst⸗ und Freiplätze sind aufgehoben. Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Mustkalische Leitung: Herr Kapell⸗ meister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. (Elsa: Mme. Aino Akté, von der Großen Oper in Paris, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Schauspielbaus. 53. Abonnementsvorstellung. Im illen Gäßchen. (Luality-Street.) Lustspiel n 4 Aufzügen von J. M. Barrie. Deutsch von 32 11. Regie: Herr Regisseur Adler. Anfang 7 Fr.
Neues Operntheater. Jung⸗Heidelberg. Operette in 3 Akten von L. Krenn und C. Lindau. Musik von Karl Millöcker. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Opernhaus. 130. Abonnements⸗ vorstellung. Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Text von Eugéne Scribe, bearbeitet von Karl Blum. Anfang 7 ⅞ Uhr.
Die ausgegebenen Abonnementsbillette zur 129. und 132. Vorstellung, welche ausfallen, werden bei der nächsten Abonnementsausgabe in Anrechnung gebracht.
Schauspielhaus. 54. Abonnementsvorstellung. Wil⸗ helm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Anfang 7 Uhr.
Neues Operntheater. Jung⸗Heidelberg. Operette von L. Krenn und C. Lindau. von Karl Millöcker. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. (Maispiele.) Mit Der Meineidbauer. Anfang 8 Uhr. Donnerstag: Der Meineidbauer.
Berliner Theater. Anfang 7 ½ Uhr. “ Donnerstag: Tata⸗Toto.
Mittwoch: Tata⸗Toto.
8½ „Der Feierabend (315), n, der mit seinem Speisenapf auf der Ofenbank an dem
Halliday (347) stammt ein in Rosa äußerst geschmackvoller Anordnung, von Bildnis einer englischen Dame (588), das an seiner spanischen Tänzerin nicht nachsteht, eine hübsche
üller⸗Cassel (797) bringt den Dar⸗ in ein gut gemaltes Interieur, Georg Porträt von Cäsar Flaischlens Mutter . Einzelheiten, die hierüber das Ganze vergißt; Wilhelm Müller⸗Schoenefeld, von dem das einfach gehaltene, etwas kalte Bild Seiner Erzellenz von Moltke (807) ist, — (808) als minutiöser Stoff⸗ maler; Moritz Roebbeckes Doppelbildnis (904) ist eine äußest ßem Angriff genommene Malerei, wogegen Hugo Vogels Bildnis des Herrn Oekonomierats S. nur durch das gefäuige Arrangement erwähnenswert ist; malerisch interessanter ist
Landschaften, Römische Campagna mit dem Hain der Egeria (677) und das Frühlingsgewilter in Albano roße Strecken Landes; doch macht indruck und die Gewitterlandschaft mit dem rosafarbenen Hintergrund und den beinahe allzu unwahrscheinlich Naturereignisse Johannes Hänsch
Drama „Angelo“. Im Schillertheater O. Märchenposse „Der artesische ersten Male in Szene. Schalk: Annie Tharau; Grübel Alfred Schmasow; Barbara:
frischer farbiger
Zwischen dem Direktor der Direktion des Berliner vertrag abgeschlossen worden, Theaters während des Monats gibt. Aufgeführt werden zu er Spielplan des
In der gestern abgehaltenen Seiner
ereins zur Besserung de Präsident, Oberstaatsanwalt am greifbaren aus, Italien das
in von Vereinen mit Einrichtungen,
tritt die Künstlerin als Phädra auf und in der Abschiedsvorstellung am Donnerstag, den 25. d. M., Der Vorverkauf hat bereits begonnen.
sche Brunnen“ Die Besetzung der Fanny Wolff; Abd el Kader: Karl Dapper; Mohammed Ben Milut: Kurt Keller. Ferenchh vom Zentraltheater und heaters ist kürzlich ein Gastspiel⸗ nach dem das Personal des Berliner Juni im Zentraltheater Vorstellungen
Berliner Theaters.
Berlin, den 16. Mai 1905. ajestät des Kaisers und Königs stehenden
justizrat Wachler eine Reihe erfreulicher und die segensreiche Tätigkeit - des Vereins anerkennender Mitteilungen machen, u. a. von der Gründung
eins darstellen, wie z. B. ganz besonders der in Kopenhagen begründete
der ; der Hö als La Tisbé in Victor Hugos (Wallnertheater) geht morgen die von Gustav Raeder zum
auptrollen ist folgende:
1 Entzündung Leopold Thurner; Balthasar:
Fenster der Luftdruckes
der Brand, lokalistert.
ein:
zertrümmert.
verletzt, darunter zahlreiche schwer. sich 13 Feuerwehrleute.
und zeigt noch schönere Tropfsteingebilde als die erste. In der Me ble befindet sich eine einem Eichenstamm gleichende Säͤule.
Wien, 15. Mai. (W. T. B.) In der im Zentrum der 8 gelegenen Fabrikniederlage mittag Feuer aus. von
von Kornblüh brach h Bei dem Löschversuche entstand d Zelluloiddämpfen eine Explosion. gegenüberliegenden Häuser wurden infolge 8 Nach halbstündiger Löscharbeit wmer
dessen Entstehungsursache bisher unbekannt 1
Durch die Explosion wurden insgesamt 54 Persontn
Unter den Verletzten befire
mäßigten Preisen Stücke aus dem
ach
Monatssitzung des unter dem
r Strafgefangenen konnte der Kammergericht, Geheime Ober⸗
die Nachahmungen des Berliner Ver⸗
Tanger, 16. Mai. zwischen Tanger und Cadix ist
eröffnet worden.
kortsetzung des
Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
(W. T. B.) Das französische Kabe
heute für den Verk
68 “ Amtlichen und Nichtamtli Ersten Beilage.)
reitag: Tata⸗Toto. Sonnabend: Tata⸗Toto.
Lessingtheater. Mittwoch: Elga. Anfang Uhr. 1 Donnerstag: Nora. Anfang 8 Uhr. Freitag: Elga. Anfang 8 ÜUhr. —
Schillerthenter. o. (Wallnertheater) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Der artesische Brunnen. Märchenposse in 3 Ab⸗ teilungen und 4 Aufzügen mit Gesängen und Tänzen
von Gustav Raeder. Der artesische
8
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Brunnen.
Freitag, Abends 8 Uhr: Der artesische Brunnen.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne. Ferssfecer in 3 Akten von Oskar Walther und Leo Stein.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Tyrannei der Tränen.
Freitag, Abends 8 Uhr: Die Tyrannei der Tränen.
88 Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ bof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Schüler⸗ opernaufführung des Sternschen Konserva⸗ toriums. Donnerstag (29. Vorstellung im Abonnement): Martha.
Freitag (29. Vorstellung im Abonnement): Der
Wildschütz.
Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Des Meeres und der Liebe Wellen. — Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten Male: Hans
Heiling. Zu halben Preisen:
Sonntag, Nachmittegs 3 Uhr: Der Bettelstudent. Abends 7 ½ Uhr: Haus
u
Neues Theuter. (Spielzeit der Direktion Karl und Theodor Rosenfeld.) Mittwoch und folgende Tage: Ledige Leute. 1““
Nationalthenter. (Direktion: Hugs Becker. Weinbergsweg 122 — 13 b) Mittwoch: Die Fleder⸗ maus. Donnerstag: Die Regimentstochter. Freitag: Amelia, oder: Ein Maskenball. Sonnabend: Zar und Zimmermann. Sonntag: Die lustigen Weiber von Windsor.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mitt⸗ woch, Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Donnerstag bis Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Familientag.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette. (Ls Duchesse des Folies-Bergoͤre.) Schwank in 1 Vorspiel und 3 Akten von Georges Feydeau, in deutscher Bearbeitung von Benno Jacobson.
Donnerstag und folgende Tage, Abends 8 Uhr: Herzogin Erevette. 1.“
88 ZBentraltheater. Mittwoch: Die kleinen Lämmer. (Les petites brebis.) Vaudeville in 2 Akten von Louis Varney. Die kleinen
Donnerstag und folgende Tage: Lämmer.
Thaliathenter. (Dresdener Straße 72/73.) Gastspiel der Wolzogen⸗Oper. Mittwoch und folgende Tage: Die Bäder von Lucca.
.
Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch, Abends
8 Uhr: Liebesmanöver. Lustspiel in 3 Akten da Kurt Kraatz und Freiherrn von Schlicht. Donnerstag und folgende Tage: Liebesmanöver
Trianontheater. (Georgenstraße, zwise Friedrich⸗ und Universitätsstraße.) Mittwoch: zweiter Mann. Anfang 8 Uhr.
Donnerstag bis Sonnabend: Ihr zweiter Man
Familiennachrichten. 1
Geboren: Ein Sohn: Hrn Major von Schreiben hofen (Frankfurt a. O.) — Hrn. Carl Grafen be Keyserlingk (Breslau). — Eine Tochter: von Pilis (Bremen).
Gestorben: gr. Generalleutnant z. D. Adolf bar Brozowski (Beuchlitz bei Holleben a. S.). — Hr Rittergutsbesitzer und Rittmeister a. D. Richm Wilhelm Loeper (Wilhelmsfelde). — Carolnn Gräfin von Hertzberg, geb. Knyn (Cassel). — Fr Geheime Regierungsrat Auguste von Wichert, ge⸗ Jacob (Potsdam).
bezirke, statt.
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des össent lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr.* veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffen Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktien, gesellschaften, für die Woche vom 8.
13. Mai 1905.
mir auch vielleicht der Vorwurf gemacht werden wird, daß ich schon
28) Frt. 29) Dresden. 30) Leipzig ) Chemnitz. Karlsruhe Konstanz. Darmstadt Schwerin i. M. Oldenburg. Braunschweig ) Bremen. Hamburg. 1 ) Straßburg i. E. 1I11““
142 80
3 515/50 8670
2 278 80 297— 131 20 43 60 276 90
1 678 50 3 769 20 21 596 50 920ʃ10 61 90
82 633 30 6 255/50 1 780 50 90 669 30
23 359 — 36 658 40 26 107 — 34 211 60 11 643 30 18 984 90 3 657 80
9 740/80
9 88570 29 012 30 116 844 40 23 018 80 4 542 80 902 08870 90 761 20 27 882 70 IoS755 50
23 216 20 40 173/90 26 193 70 36 490 40 11 346/30 19 116/10 3 701 40 10 017 70 11 564 20 25 243/ 10 138 440 /90 23 938 90 4 604 70
1 045 720—
97 016 70
Summe I. 11“ III. Württemberg. 29 663 20 Ueberhaupt 1 172 399 90 Berlin, im Mai 1905. Hauptbuchhalterei des Reichsschatzamts. Biester.
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Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 1 Sitzung vom 15. Mai 1905, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Ueber den ersten Teil der Verhandlungen ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. 1
Es findet die dritte Beratung des Gesetzentwurfs, betreffend die Verwaltung gemeinschaftlicher Jagd⸗
Zu § 1, in dem nach den Beschlüssen zweiter Lesung der Vorsen der Gemeinde zum Jagdvorsteher und Verwalter der Jagdgenossenschaft bestellt wird, ist, wie hier kurz wiederholt sei, von den Abgg. Herold und Wallenborn (Sentr.) beantragt, folgenden neuen Absatz einzuschalten:
„In denjenigen Gemeinden der Rheinprovinz, welche aus mehreren Ortschaften bestehen, bestimmt die Gemeindevertretung für jede Ortschaft aus deren Jagdgenossen den Jagdvorsteher und dessen Stellvertreter.“ 8
Ferner hat Abg. von Oldenburg (kons.) seinen bei der zweiten Lesung zu § 4 abgelehnten Antrag wieder aufgenommen, nach dem nicht „jeder Jagdgenosse“, sondern nur „mindestens ein Drittel der Jagdgenossen“ berechtigt sein 8 Einspruch gegen die Art der Verpachtung und die Pachtbedingungen zu erheben.
Minister für Landwirtschaft, von Podbielski: G
Meine Herren! Ich möchte jetzt bei der dritten Lesung, — wenn
Domänen und Forsten
Ausgesprochenes wiederhole, — doch einige Momente wiederum gegen⸗ über dem, was der erste Herr Vorredner berührt hat, hervorheben, denn ich kann das, was der Herr Vorredner gesagt hat, nicht un⸗ widersprochen in das Land hinausgehen lassen. Zunächst wollen die Herren daran festhalten, daß aus dem Hause
ein Initiativantrag — unterzeichnet von den großen Parteien des Hauses — vorgelegen hat, welcher eine anderweitige Ordnung und Regelung dieser Materie forderte. Ich habe damals schon gesagt, ich hielte es nach dem umfangreichen Material, welches in den vielen vorhandenen Beschwerden vorläge, auch meinerseits für geboten, der
(Bravo! im Zentrum.) 8
Ich möchte nur hervorheben, wir können das Jagdgesetz nicht von dem Kolorit der Heimat aus ansehen, denn die Verhältnisse sind wirklich in unserm Vaterlande so sehr verschieden, daß wir sie vom allgemeinen Gesichtspunkte aus ansehen müssen. Aber eins halte ich mich für verpflichtet hervorzuheben: Von dem Einwurf, daß die landwirtschaftliche Verwaltung gegen die Bauern und gegen den Bauernstand vorgehen wollte, kann wahrhaftig keine Rede sein. (Sehr richtig! im Zentrum.) Ich meine, das ist ein Vorwurf, der nach der ganzen Entwicklung der landwirtschaftlichen Verwaltung ungerechtfertigt ist, und wer auch in der Zukunft mein Nachfolger sein wird: es wäre der fundamentalste Fehler der land⸗ wirtschaftlichen Verwaltung, wenn dieser Nachfolger sich in seinen Maßnahmen gegen den Bauernstand richten wollte. (Bravo! im Zentrum.) Ich glaube, er würde bald beseitigt sein, wenn er das unternehmen wollte. Meine Herren, man hat eine künstliche Erregung geschaffen, als wenn dem Bauernstand durch dieses Gesetz etwas genommen werden sollte. Demgegenüber möchte ich darauf hinweisen, daß, wie der Abg. Herold mit Recht hervorgehoben hat, den Grundbesitzern durch das Gesetz keine Rechte genommen werden, sondern es wird das Recht des einzelnen Besitzers aus⸗ gedehnt, denn er besitzt jetzt die Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Ich glaube, das ist das wesentlichste Moment, welches überhaupt hier in Frage kommt, und die Herren werden, glaube ich, in sehr kurzer Zeit, wenn die Sache in die Praxis ausgeführt werden wird, sehen, daß zweifellos diese jetzige Erregung sich bald legen wird, sie wird verschwinden. Ich kann bei pflichtmäßiger Prüfung des von der Kommission angenommenen Entwurfs nur sagen: ich habe die Ueber⸗ zeugung, hier ist dem Bauernstande nach keiner Richtung hin zu nahe
n.
P Herren, es liegt heute wieder der Antrag des Abg. von Oldenburg vor, daß ein Drittel der Beteiligten erforderlich sein soll, um einen Einspruch zu erheben. Ich kann mir denken — ich habe das neulich schon ausgesprochen —, daß man besorgt sein kann, daß vielleicht eine unendliche Reihe von Sachen an den Kreisausschuß gelangen wird, und daß es zweckmäßig wäre, durch diese Bestimmung nach der Richtung hin eine Einschränkung zu treffen. Aber, meine Herren, Sie wollen doch immer daran festhalten, daß es sich hier nur um die Art der Verpachtung, also darum, ob meist⸗ bietend, unter der Hand oder frei verpachtet werden soll und um die Pachtbedingungen handelt. Ich kann mir nun denken — ich kenne z. B. den Kreis Biedenkopf, in dem eine Menge kleiner Leute mit ihrem Besitz am Walde liegen und in erster Linie gerade vom Wild⸗ schaden betroffen werden —, daß die Interessenten in solchen Fällen ein wesentliches Interesse haben, daß der Wildschaden in die betreffenden Pachtbedingungen mit aufgenommen wird. Das kann ich mir sehr wohl denken, und das möchte ich den Leuten nicht beschränken, daß, wenn in den Pachtbedingungen die Wildschadenentschädigung nicht enthalten ist, sie Einspruch dagegen erheben können. Das eben ist im Gesetz vorgesehen; aber wenn die Herren die Beschränkung dahin verlangen, daß nur mindestens ein Drittel der Interessenten Ein⸗ spruch erheben kann, so liegt von meiner Seite kein Bedenken da⸗ gegen vor; ich habe mich nur verpflichtet gefühlt, darauf hinzuweisen, auf welche Unzuträglichkeiten auf der anderen Seite man hierbei stoßen kann. 98 Meinen neulich schon ausgesprochenen Wunsch kann ich nur wiederholen: meine Herren, wir sind durch die Kommissions⸗
Abg. von Oldenburg: Um dem Kollegen Herold Linderung zu verschaffen, bemerke ich, daß ich nicht nur als Konservativer, sondern auch als Mitglied des Bundes der Landwirte spreche. Das Zentrum hat doch die Schöffen nicht acceptiert, welche nach dem Antrage Heckenroth dem Gemeindevorsteher zur Seite gestellt werden und seine Omnipotenz beschränken sollten. Heute sind es nicht mehr die Großgrundbesitzer des Ostens, welche das Geld dazu haben, die Jagdpachten zu bezahlen, sondern ganz andere Leute. Wenn jeder einzelne widersprechen dürfte, würde im Osten vielfach Ferode der Großgrundbesitzer als Miteigentümer am gemeinschaftlichen
zum Einspruch berechtigt sein, und das wollen wir auch nicht.
Abg. Herold: Ich habe eine Schärfe in die Diskussion nicht hineinbringen wollen. Ich bin stets für geschlossenes Vorgehen des ganzen Grundbesitzes eingetreten. Aber wenn irgendwo Gegensätze zwischen Groß⸗ und Kleingrundbesitzern bestehen, so ist es hier. Die Konservativen können sich in Jagdangelegenheiten nicht als be⸗ sondere Vertreter des kleinen Grundbesitzers hinstellen.
Abg. von Oldenburg: Ich weise den Vorwurf des Abg. Herold gegen den Großgrundbesitz als unberechtigt zurück, und meiner⸗ seits verbitte ich ihn mir von Herrn Herold. Abg. Herold: Wir haben hier freie Diskussion, und wenn ich mich bei meinen Ausführungen im Rahmen der Geschäftsordnung halte, so hat sich Herr von Oldenburg von mir gar nichts zu per⸗ bitten. Nur der Präsident hat hier Disziplinargewalt. Im übrigen habe ich nicht vom Großgrundbesitz, sondern von Großgrundbesitzern
esprochen. u 8 Damit schließt die Generaldiskussion. “
In der Spezialdiskussion wird, nachdem inzwischen der Antrag Herold zurückgezogen worden ist, § 1 nach den Be⸗ schlüssen der zweiten Lesung angenommen.
Zu § 4 erklärt auf Anregung des Abg. Freiherrn von Wolff⸗Metternich (Zentr.) der
Minister für Landwirtschaft ꝛc. von Podbielski:
Ich kann nur erklären, daß die Auffassung des Herrn Vorredners zutreffend ist. Im Gesetz soll nur die Mindestanforderung festgelegt werden, und es soll kein Gemeindevorsteher in der Zahl der Blätter, in denen er die Jagdpacht ausbieten will, beschränkt werden; er kann die Jagdpacht überall ausbieten.
Abg. Witzmann (nl.) spricht sich nochmals gegen den Antrag von Oldenburg aus. 1
Der Antrag von Oldenburg wird gegen die Stimmen der Konservativen abgelehnt, § 4 unverändert nach den Be⸗ schlüssen der zweiten Lesung angenommen, ebenso der Rest der
Vorlage.
ntrag der Abgg. von Oldenburg und Genossen eine Der Gesetzentwurf wird mit 160 gegen 69 Stimmen endgültig angenommen. 8 8 Es folgt dann die dritte Beratung des Gesetzentw urf zur Abänderung des betreffend die Waren aussteuer, vom 18. Juli 1900. 1 In der Generaldiskussion äußert 6 1 8 Lusensky (nl.) nochmals seine Bedenken gegen die Vor⸗ lage 68 8 die bei der zweiten Lesung beschlossene Unterscheidung der Städte nach der Größe der Einwohnerzahl bei Festseung der Höhe des Umsatzes, bei der die Warenhaussteuer beginnen so „noch größer geworden seien. Das sei besonders bedenklich in den Fällen, wo Städte dicht neben einander liegen, die wirtschaftlich auf einander angewiesen sind. Ferner fehle jede Bestimmung darüber, wie es gehalten werden solle, wenn ein Warenhaus in verschiedenen Städten mit verschiedener Bevölkerungsziffer Filialen besäße. Bedenklich sei auch die gbstuung des Steuersatzes in § 2 nach der Anzahl der Warengruppen. Es se nicht ausgeschlossen, daß infolge dieser Bestimmung das Gesetz leicht umgangen werde. Ein Warenhausinhaber könne z. B. in der Stadt Textil⸗ und Galanteriewaren und auf dem Lande in einer Filiale Textil⸗ und Kolonialwaren verkaufen. Dieser habe also im ganzen
ver handlungen einen wesentlichen Schritt weiter gekommen, und ich
che näher zu treten, und ich kann dem Herrn Abg. Herold nur
hoffe, daß wir die Verständigung, die wir bei der zweiten Lesung
drei Warengruppen, an jedem Orte aber nur zwei. Da entstehe die
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Die Gesamtabstimmung über den Gesetzentwurf ist auf