1905 / 122 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 May 1905 18:00:01 GMT) scan diff

im April 2828 Wagen wegen Unreinheit gestrichen Dies macht auf jeden Arbeitstag im Februar im März von 104 Wagen und im April von 118 Wagen. Da jeder Arbeitstag 2 Förder⸗ schichten hat, so entfallen auf jede Förderschicht im Februar 43, im März 52 und im April 58 ½ gestrichene Wagen.

Da der Zechenvertreter zugibt, daß auf der Zeche Achen⸗ bach stark genullt worden ist, wird von den Belegschaftsver⸗ tretern auf die Vernehmung weiterer Zeugen in dieser Sache verzichtet.

Der Zechenvertreter bemerkt noch zu dem Wagennullen, daß das Verfahren aus dem Grunde streng gehandhabt werden muͤsse, weil die Zeche, die sich in kurzer Zeit schnell entwickelt habe, viele fremde, mit der Bergarbeit noch wenig vertraute Arbeiter habe annehmen müssen. Außerdem seien auch in einigen Flözen, namentlich im Flöze 6, die Verhältnisse so ungünstig, daß, wenn nicht gut beim Einladen der Kohlen aufgepaßt werde, leicht unreine Wagen zu Tage kämen. Es würde Mißbrauch getrieben, wenn nicht mit Strenge auf Reinhaltung der Kohle gehalten würde. Bei der Gedingefest⸗ setzung würde indeß auch da, wo die Flözverhältnisse das Rein⸗ halten der Kohlen erschweren, hierauf Rücksicht genommen. Dies bewiesen die hohen Löhne, die trotz des starken Nullens von den betroffenen Kameraden verdient würden. Zum Be⸗ weise hierfür gibt der Zechenvertreter einen Auszug aus den .“ für die Monate Juli⸗Dezember 1904 (An⸗ age 1) und bemerkt hierbei, daß der Auszug diejenigen Kohlennummern enthalte, bei denen am stärksten genullt worden sei. Die Durchschnittshauerlöhne der ganzen Grube hätten

dabei betragen: im Juli 1904. 5,20 im August 1904 . 5,30 im September 1904. 5,23 im Oktober 1904. 5,19 im November 1904 . . . 5,37 im Dezember 1904 etwa 5,22 „.

Die in dem Auszug genannten Kameradschaften hätten daher meistens über den Hauerdurchschnittslohn verdient. Eine Härte könne daher in dem starken Nullen nicht gelegen haben.

Die Notwendigkeit einer strengen Handhabung der Aufsicht für die Reinhaltung der Kohlen beweise auch der große Berge⸗ verlust beim Auslesen und Auswaschen der Kohle. Die Menge der ausgelesenen und ausgewaschenen Berge habe im Jahre 1904 bis zu 10,5 Prozent der Gesamtfförderung und die Menge der Waschberge allein im Verhältnis zu den aufbereiteten Pro⸗ dukten bis zu 21,5 Prozent betragen.

Die in der Anlage 1 angegebenen Löhne wurden mit dem Steigerjournal verglichen und richtig befunden.

Im Anschluß hieran erklärt der als Mitglied der Kom⸗ mission anwesende zuständige Bergrevierbeamte, daß im Jahre 1903 und 1904 amtliche Ermittlungen über das Wagennullen auf Zeche Minister Achenbach angestellt worden seien. Die Ermittlungen im Jahre 1903 hätten ergeben, daß vom

Juli 1902 bis 1. Juli 1903 3,78 Prozent der geförderten Zagen wegen Unreinheit gestrichen worden seien. Ein Streichen wegen Mindermaßes hätte nicht stattgefunden. Auf en Einfluß des Nullens auf die Lohnverhältnisse hätten sich iese Ermittlungen nicht bezogen; es sei aber der Durchschnitts⸗ ohn auf der genannten Zeche nicht unwesentlich höher ge⸗ wesen als auf den übrigen Zechen des Reviers. Die Er⸗ nittlungen für die Monate Januar und Februar 1904 seien aber ganz besonders auch auf die Lohnverhältnisse gerichtet ewesen, und seien für die Untersuchungen diejenigen Kamerad⸗ chaften ausgewählt worden, bei denen am stärksten genullt vorden sei. Diese Ermittlungen hätten das Resultat gehabt, trotz des starken Nullens die Löhne der hauptsächlich davon etroffenen Kameradschaften durchweg nicht geringer sich ergeben hätten als die Löhne derjenigen Kameradschaften, die weniger unter dem Nullen zu leiden gehabt hätten.

Eine Abschrift der Zusammenstellung der Ergebnisse der damaligen Ermittlungen wird dem Protokoll beigefügt (Anlage 2). 1

II. Als zweiter Gegenstand der allgemeinen Beschwerde be⸗ zeichnen die Vertreter der Belegschaft die Gedinge und die Lohnverhältnisse. Die Gedinge seien in den letzten Jahren vielfach zu niedrig gewesen, die Löhne daher für einen großen Teil der Belegschaft nicht auskömmlich, auch wenn die Ar⸗ beiter fleißig gearbeitet hätten. Als nicht auskömmlich be⸗ zeichnen die Vertreter einen Nettolohn pro Schicht von 4 und weniger. Der Vertreter Falk erwähnt hierbei 2 Fälle, in denen er selbst einmal 4,10 und einmal weniger als 4 verdient habe, das eine Mal sei es in Flöz 18a, das andere Mal in Flöz 5 Unterbank gewesen. Dies habe nach einer Ansicht an der Festsetzung eines zu niedrigen Gedinges gelegen. Er habe dieses seinem Steiger uch gesagt, aber ohne Erfolg. Der Steiger habe ihm allerdings am Schluß des Monats 3 zugesetzt; sonst würde der Lohn noch niedriger ausgefallen sein.

„Aus dem Steigerjournal wird sodann festgestellt, daß die Kameradschaft des Falk im September 1904 einen Nettolohn von 3,99 verdient hat. Im Durchschnitt des Jahres 1904 hat Falk einen Durchschnittslohn von 5,02 verdient.

Auf eine Frage des Zechenvertreters, weshalb er sich in den Fällen, in denen er keinen auskömmlichen Lohn auf das festgesetzte Gedinge hin hätte verdienen können, nicht an den Betriebsführer gewandt habe, bemerkt Falk, daß er dies schon wiederholt getan habe. In einem Falle meinte der Betriebsführer, schöne Reden helfen nichts, zu dem Gedinge würde doch nichts zugesetzt; in einem anderen Falle (Februar 1904) habe der Betriebsführer zu ihm gesagt, er müsse doch noch nüchtern sein, es wäre doch noch früh am Morgen. Solche Antworten hätten ihn davon abgehalten, sich noch weiter hin an den Betriebsführer in der⸗ artigen Fällen zu wenden. Er habe in dem einen Falle das Gedinge allerdings nicht angenommen und sei vor eine andere Arbeit verlegt, wo er annähernd 6 pro Schicht verdient

abe.

h Der Zechenvertreter legt darauf die Steigerjournale vor, aus denen sich ergibt, daß Falk im Monat Februar 1904 in Flöz 5 Unterbank (Nr. 41) gearbeitet und einen Nettolohn von

77 verdient hat. Die betreffende Kameradschaft hat unter anderem 20 m Ort geliefert zu einem Gedingesatze von 24 Dieselbe Kameradschaft ohne Falk hat in dem folgenden Monat in 260 Schichten mit 9 Personen u. a. 57 m Ort zu einem Gedinge von 12 pro Meter aufgefahren und hierbei einen Neitolohn von 5,15 pro Schicht verdient.

Die beiden übrigen Belegschaftsvertreter erklären, daß sie über niedrige Löhne nicht zu klagen hätten.

Ueber die Beschwerde, betreffend niedrige Löhne, wurden

und im worden sind. die Summe von 86 Wagen,

——

1) Die Zeugen Oskar Zeikowski und Georg Kriminius erklären übereinstimmend:

Wir arbeiteten im November v. J. als Reparaturhauer im Querschlage. Am Schlusse des Monats hat die Abnahme unserer Arbeiten durch den Steiger Bender stattgefunden, ohne daß wir zugegen waren. Als wir unsere Lohnbuͤcher erhielten, merkten wir, daß nicht richtig abgenommen war und die Arbeiten, die wir geleistet hatten, nicht richtig verrechnet waren. Auf unsere Beschwerde sind uns schließlich im Dezember v. J., und zwar dem Zeikowski 31,36 und dem Kriminius 22,32 nachverrechnet worden. Dem Kriminius sind im Januar auch noch einmal 6 nachverrechnet worden, weil im Dezember zu wenig abgenommen worden war. Wir haben beide unseren Lohn, allerdings nach wiederholten Vorstellungen bei dem Betriebsinspektor und Direktor, erhalten, sodaß wir keine Forderungen mehr an die Zeche haben. Wir beschweren uns aber darüber, daß es uns so schwierig gemacht worden ist, zu unserem Gelde zu kommen. Der Zeuge Zeikowski bemerkt noch für sich, 89 ihm im Dezember für 7 Schichtlöhne nur je 4 in Anrechnung gebracht seien, trotzdem der Steiger Bender ihm 4,50 ver⸗ sprochen hahbe. ·

Zu der Angabe des Zeikowski bezüglich der Höhe des Schichtlohnes bemerkt der Steiger Bender, daß der Schicht⸗ lohn für den Monat Dezember auf 4 festgesetzt sei. Er habe dem Zeikowski nichts davon gesagt, daß er 4,50 be⸗ tragen solle.

Der von dem Zechenvertreter benannte Zeuge Anton Ernst, 27 Jahre alt, seit Dezember 1903 auf der Zeche in Arbeit, sagt aus:

Ich arbeitete mit meinem Kameraden Schulte zusammen bei der Reparatur im Querschlage und hatte dieselbe Arbeit zu verrichten wie Zeikowski und Kriminius. In der ersten Zeit haben wir fuͤr diejenigen Arbeiten, die im Schichtlohn verrichtet werden mußten, 4,50 erhalten, im November v. J. wurde uns bekannt gegeben, daß der Schichtlohn auf 4 herabgesetzt werde.

Der Reviersteiger Friedrich Vagina, 38 Jahre alt, seit 1 ½ Jahren Reviersteiger auf der Zeche, sagt aus:

Es bestand die Vorschrift, daß die Hauerschicht⸗ löhne nur 4 betragen sollten. Nur die Hauer, die mit Reparatur im Querschlage in der Nachtschicht beschäftigt waren, erhielten 450 Da diese Schicht nur 6 Stunden dauert gegen 8 Stunden der Morgen⸗ und Mittagschicht, so hielt ich es für gerechtfertigt, daß die Hauer auch nicht mehr wie die übrigen erhielten. Ich habe daher dem Steiger Bender, der die Aufsicht in der Nachtschicht führte, den Auf⸗ trag gegeben, den betreffenden Reparaturhauern der Nacht⸗ schicht mitzuteilen, daß sie vom 1. Dezember ab nur 4 Schichtlohn wie die übrigen Reparaturhauer erhalten würden.

2) Der Zeuge Ludwig Kriwinsky, 29 Jahre alt, seit 1902 auf Achenbach in Arbeit, sagt aus:

In den Monaten August und September 1904 war ich in der Kameradschaft 188 im Flöz 6 bei der Herstellung eines Abhauens beschäftigt. Für den Monat Oktober 1903 waren uns für die Türstöcke, die in 1 m Abstand zu stellen waren, 6 vom Steiger Strahberg versprochen worden; wir mußten außerdem noch zwischen diese Türstöcke besondere Hölzer stellen, für die wir pro Stück 3 erhalten sollten. Die ganze Lohnsumme dieses Monats betrug nach unserer Aus⸗ rechnung 1439,50 ℳ, während wir 1139,50 ausbezahlt er⸗ hielten. Dies kam daher, weil uns für die Türstöcke, ebenso wie für die Zwischenhölzer, nur 3 verrechnet worden sind. Die fehlenden 300 sind uns zu Unrecht vorenthalten worden. Beim Berggewerbegericht habe ich deshalb mein Recht nicht gesucht, weil die übrigen Kameraden nicht mittun wollten. Der Betriebsführer, bei dem ich gemeldet habe, meinte, ich würde meinen verdienten Lohn im Lohnbuche schon

sehen.

Aus dem Steigerjournal wird s

sodann von der Kommission festgestellt, daß der Kameradschaft, in der Kriwinsky arbeitete, im Monat Oktober tatsächlich 75 Hölzer (Türstöcke) zu 6 das Stück verrechnet worden sind. Der ganze ausgezahlte Lohn⸗ betrag hat für die Kameradschaft nach Abzug von 6,50 ür Sprengstoffe nicht, wie Kriwinsky angibt 1139,50 ℳ, he 1059,30 betragen. Dieses macht einen Nettolohn von 4,95 pro Schicht.

Der Zeuge Wilhelm Papajewski, 35 Jahre alt, Februar 1903 auf Achenbach beschäftigt, sagt aus:

Ich arbeitete Oktober 1903 in der Kameradschaft des Kriwinsky; dieser war Ortsältester und schrieb die Arbeiten auf, die wir ausführten. Am Schlusse des Monats hat er uns dann mitgeteilt, was wir nach seinen Notizen verdient hatten. Die Summe stimmte aber nicht überein mit dem Lohnbetrage, den wir für den Monat erhielten. Ob Kriwinsky sich in dem Abschreiben vertan und zu viel angeschrieben hat, weiß ich nicht. Wir haben die Sache nicht weiter verfolgt.

v. g.

Der Steiger Strahberg erklärt hierzu:

Ich führte im Oktober 1903 die Aufsicht über die Kameradschaft des Kriwinsky (180). Bei der Abnahme der Arbeit am Schlusse des Monats erklärte mir Kriwinsky, daß sie außer den übrigen Arbeiten noch 70 Schichten beim Ver⸗ bauen im Abhauen verfahren hätten und ihnen hierdurch ein Schichtlohn von 4,50 pro Schicht anzurechnen sei. Ich habe ihm darauf erwidert, daß, wie er wohl. wisse, für das Verbauen kein Schichtlohn gezahlt werde, sondern daß hierfür das Holzgedinge trete. Als ich nun auf Grund der ab⸗ genommenen Arbeiten die Löhne der Kameradschaft aus⸗ rechnete, fand ich, daß sie kaum 4 auf die Schicht verdient hatten. Ich bin dann zum Betriebsführer gegangen, und dieser hat veranlaßt, daß der Kameradschaft zum Lohn zugesetzt werde, sodaß sie 4,80 bis 4,90 auf die Schicht erhalten würden. Ich habe darauf im Steigerjournal für die Kameradschaft Arbeiten verrechnet, die sie tat⸗ sächlich nicht geleistet haben. Der von Kriwinsky ausge⸗ rechnete Lohn kann daher gar nicht mit demjenigen der Lohn⸗ liste übereinstimmen. Daß Kriwinsky trotzdem einen höheren Lohnbetrag, wie in der Lohnliste steht, ausgerechnet hat, be⸗ weist, daß seine Notizen falsch gewesen sind. v g

seit

3) Der 1. August v. Im August v. J. war ich in Kohlennummer 82, beschäftigt. Das

Fenge Thomas Mazkowiak, 33 Jahre alt, seit

(in Arbeit, sagt aus:

Flöß 6 bei Steiger Vagina, edinge stand so niedrig,

daß wir trotz der schwersten Arbeit nicht zu unserem Lohn

sodann folgende Zeugen vernommen:

kommen konnten. Am Schluß des Monats sagte uns dann

niedrig gestellt war.

als er unsere Arbeit befuhr, wir hätten nur 2,78 pro Schicht auf das Gedinge verdient; der Betriebs⸗ führer habe uns aber 0,90 pro Schicht zugesetzt, sodaß wir tatsächlich 3,68 ausbezahlt erhielten. Im folgenden Monat wurde ich ins Flöz 17 in die Lameradschaft 206 verlegt; dort verdiente ich nur etwa 4 pro Schicht, und zwar ebenfalls aus dem Grunde, weil uns das Gedinge zu

der Steiger,

v. g.

Aus den Steigerjournalen wird sodann festgestell, daß Mazkowiak im Monat August 3,68 und im Monat Sep⸗ 1-e. 3,97 pro Schicht verdient hat. Im Monat Oktober hat M. nur 7 Schichten in der Kameradschaft 206 mit einem Nettolohn von 4,00 und 10 Schichten in der Kamerad⸗ schaft 207 mit einem Nettolohn von 4,67 ℳ, im November in der Kameradschaft 205 mit einem Nettolohn von 4,71 und im Dezember 1904 wieder in der Kameradschaft 205 mit einem Nettolohn von 5,17 pro Schicht gearbeitet. Der Zechenvertreter bemerkt hierzu, daß M. von einer anderen Zeche herübergekommen und mit den hiesigen Verhältnissen nicht vertraut gewesen sei. Aus diesem Grunde habe er auch wohl in den ersten Monaten nur niedrige Löhne erzielen können. Gerade die Arbeiten, die M. in den ersten Monaten habe verrichten müssen, hätten in der Aufwältigung von Brüchen bestanden, die ein besonderes Geschick erforderten. Nachdem er in andere Arbeiten verlegt worden sei, habe M. tatsächlich, wie aus den Steigerjournalen festgestellt sei, bessere Löhne verdient.

4) Der Zeuge Franz Lowack, 37 Jahre alt, seit 4 Jahren auf Achenbach beschäftigt, sagt aus:

Im Oktober 1904 wurde ich als Reparaturhauer in das Revier des Steigers Bruchhäuser verlegt. Ob ich hier im Gedinge oder Schichtlohn gearbeitet habe, weiß ich nicht, da mir hierüber nichts vom Steiger gesagt worden ist. Als er mich eines Tages beim Buttern (Butterbrotessen) traf, sagte er, daß er mich bestrafen würde, wenn er mich noch einmal beim Buttern träfe. Bestraft hat er mich allerdings nicht, aber er hat fortwährend vom Lohne Abzüge gemacht, weil ich das Buttern nicht lassen wollte. Nachtschicht, die nur 6 Stunden dauert.

v. g.

Der Steiger Bruchhäuser erklärt hierzu:

Ich bin 34 Jahre alt, seit Jahren Reviersteiger auf der Zeche. Lowack arbeitete als Reparaturhauer im Oktober mit den Arbeitern Klimek und Ziermann zusammen bei der Streckenreparatur, und zwar im Gedinge und nicht im Schicht⸗ lohn. Da die Nachtschicht nur 6 Stunden dauert, so ist den Arbeitern verboten, eine Pause zum Buttern zu machen. Ich gebe zu, daß ich zu dem Lowack einmal im Scherz die Aeußerung getan habe, ich würde ihm ⅛¼ Schicht abziehen, wenn ich ihn noch einmal beim Buttern antreffen würde. Ich habe ihm aber deswegen niemals Abzüge gemacht. Tatsächlich verdienten Lowack und Ziermann, weil es minderwertige Arbeiter sind, 10 % weniger wie Klimek.

v. g.

Aus dem Steigerjournal für Oktober 1904 wird sodann festgestellt, daß Lowack mit Ziermann und Klimek zusammen im Gedinge gearbeitet hat, der Lohn (netto) hat 4,70 für die Schicht betragen; hiervon sind dem Ziermann sowie dem Lowack 10 Proz. in Abzug gebracht worden.

5) Der Zeuge Julius Luig, 27 Jahre alt, seit Oktober v. J. in Arbeit, sagt aus:

Ich wurde, als ich die Arbeit hier aufnahm, als Schlepper in der Grundstrecke, auf der 2. Sohle im Revier des Steigers Bruchhäuser im Schichtlohn beschäftigt. Es wurde mir vom Steiger gesagt, ich sollte einen guten Lohn verdienen. Die Höhe des Lohnes hat er mir aber nicht genannt. Am Schluß des Monats erfuhr ich aber, daß ich nur 2,50 Schichtlohn ver⸗ dient hatte. Ich bin darauf zum Obersteiger Winter ge⸗ gangen, der mir 0,50 für die Schicht zugesetzt hat. Schließ⸗ lich habe ich bei meiner Vorstellung beim Herrn Direktor 10 Unterstützung erhalten. Im November wurde ich in das Revier des Steigers Ernst verlegt und mit Abnehmen am Bremsschacht beschäftigt. Der Steiger sagte mir, wenn ich fleißig wäre, wuüͤrde ich 3,10 erhalten, habe aber in 23 Schichten 79,50 erhalten. Im Monat Dezember habe ich 261 ½ Schichten bei derselben Arbeit verfahren und ebenfalls 79,50 erhalten. Hier muß nach meiner Ansicht eine un⸗ richtige Lohnberechnung stattgefunden haben.

v. g.

Hierzu erklärt der Zechenvertreter:

Luig hat im Monat Oktober 21 Schichten zu 2,50 für die Schicht verfahren. Als er sich am Schlusse des Monats darüber beklagte, daß er hiermit nicht auskommen könne, wurden ihm nachträglich 0,50 pro Schicht zugesetzt. Diese Zulage konnte aber im Monat Oktober nicht mehr ver⸗ rechnet werden, da für diesen Monat schon Abschluß gemacht war. Sie mußte daher im Monat November zur Verrechnung kommen. In diesem Monate hat Luig 23 Schichten zu 3 verfahren. Das macht 69 Hierzu kommt die Zulage von je 0,50 für die 21 Schichten für den Monat Oktober mit 10,50 ℳ, sodaß im Monat November 79,50 im ganzen zur Verrechnung gelangten. Im Monat Dezember hat Luig 26 ½ Schichten zu 3 verfahren, was einen Lohnbetrag von ebenfalls 79,50 ausmacht. Die Annahme des Luig beruht daher auf einem Irrtum und ist durch die nachträgliche Ver⸗ rechnung der Zulage für Monat Oktober entstanden, der in dem Monat November ausbezahlt ist.

1 v. g. Durch Einsicht in das Steigerjournal wird festgestellt, dem Luig im Monat November 9 Schichten zu 4 und eine Schicht zu 4,50 ℳ, für die übrigen Schichten aber nur 3 im Schichtlohn verrechnet worden sind. Es sind dem Luig also tatsächlich 10,50 extra verrechnet worden. .

6) Der Zeuge Anton Schebansky, 30. Jahre alt, seit Juli v. J. auf der Zeche in Arbeit, sagt aus:

Ich bin seit etwa 2 Jahren beim Unternehmer zur Nieden beschäftigt und mit diesem im Juli nach Achenbach

ekommen. Ich habe im Dienste dieses Unternehmers 2 Ueber⸗ schichten, davon eine im November, verfahren, für die ich

daß

November bin ich beim Unternehmer vorstellig geworden, aber abgewiesen mit der Angabe, daß die Schicht in der Markenkontrolle nicht aufgeschrieben sei. Der Ober⸗ steiger Winter wies mich ebenfalls ab, weil ich im Dienst des Unternehmers stände. Im Monat Dezember habe ich 18 ½ Schichten, nach meiner Erinnerung darunter 3 Ueberschichten, gemacht, es sind mir aber nur 17 ½ Schichten ausbezahlt

worden. Wenn wir beim Unternehmer Ueberschichten v

Ich arbeitete z. Zt. in der

und keine gewöhnlichen Wagen geladen.

keinen Lohn erhalten habe. Wegen der Ueberschicht im Monat

fahren, so vnnshn wir hierzu einen Schein vom Betriebsführer haben. Dies besorgt der Drittelführer, wenn dieser ebenfalls an den Ueberschichten teilnimmt. In dem Monat war der Arbeiter Gorski Drittelführer geworden und h hatte es versäumt, den Schein vom Betriebsführer zu holen. Wegen der Lohndifferenz bin ich nicht beim Berggewerbegericht klagbar

Der Zeche hierzu:

Die Arbeiter des Unternehmers stehen unter Kontrolle der Zeche und werden von dieser ausbezahlt, während der Unter⸗ nehmer die Löhne festsetzt. Die verfahrenen Schichten werden in der Markenkontrolle aufgeschrieben. Wenn Ueberschichten verfahren werden sollen, so ist hierzu eine Bescheinigung des Betriebsführers erforderlich. Diese Bescheinigung muß in der Markenkontrolle abgegeben werden. Geschieht dies nicht, so wird die Ueberschicht nicht angeschrieben. Wenn in dem Falle Schebanski der Drittelführer es versäumt hat, die Bescheinigung für die Ueberschicht abzugeben, so werden letztere auch nicht angeschrieben sein.

MNach Ausweis der Markenkontrolliste sind für Schebanski im Monat Dezember nur 17 ½ Schichten angeschrieben.

Der Zeuge Josef Gorski, 32 Jahre alt, seit 4 Monaten auf der Zeche in Arbeit, sagt aus:

Ich habe im Dezember v. J. 3 ½ Ueberschichten verfahren.

An diesen Ueberschichten hat Schebanski teilgenommen. Ich mußte die Ueberschichten beim Markenkontrolleur anmelden. Es kann sein, daß ich hierbei ein Versäumnis begangen und den Schebanski einmal nicht angegeben habe, sodaß diesem eine Ueberschicht weniger berechnet ist. v. Der Steiger zur Nieden erklärt hierauf, daß eine solche Unstimmigkeit wohl vorkommen könnte und daß er die fehlende Ueberschicht im nächsten Monat nachverrechnen werde, da die Angaben des Schebanski und Gorski glaubwürdig erscheinen.

v. g.

7) Der Zeuge Heinrich Bauer, 27 Jahre alt, im April

v. J. 18 Tage auf Achenbach in Arbeit gestanden, sagt aus: Ich habe zuerst 5 Schichten im Flöz 17 und dann die übrigen im Flöz 6 verfahren. Das Gedinge war für auf⸗ gesetzte und gewöhnliche Wagen verschieden festgesetzt und betrug im Flöz 17 0,80 bezw. 0,50 Wir haben hier nur auf⸗ gesetzte Wagen geliefert. Es wurden uns aber täglich etwa 5 Wagen „klein gemacht“. Dies kam daher, weil unsere Wagen unter einer Rutsche hergeschleppt werden mußten, die o niedrig war, daß die an einer Seite über den Wagenrand herüberragenden Kohlen abgestreift wurden. Auf Flöz 6 wurden uns sehr viele durchschnittlich 10—11. Wagen täglich gestrichen, obwohl wir nicht Schuld daran waren. Die Steine aus dem schlecht verwahrten Stoß der Kohlenrolle sind herausgebrochen und zwischen unsere Kohlen gefallen. Der Bergmann Samuel Butczeck, 42 Jahre alt,

Jahren auf der Zeche beschäftigt, sagt aus:

Ich arbeitete im April v. J. mit Bauer zusammen in derselben Kameradschaft.

seit

sind. Das Aufsetzen besorgten ich und der Kamerad Rogalski, während Bauer schleppen mußte. Wir haben nur aufgesetzte 1 1 b . In der Strecke war allerdings ein Rollkasten vorhanden, der aber so hoch an⸗ gebracht war, daß auch die aufgesetzten Wagen darunter her⸗ geschoben werden konnten, ohne daß die Kohlen abgestreift wurden. 1

v. g.

Auus dem Steigerjournal wird dann festgestellt, daß Bauer im Monat April 5 Schichten im Flöz 17 (Nr. 182) verfahren und einen Lohn von 4,58 verdient hat; 13 Schichten hat er darauf im Flöz 6 verfahren und einen Lohn von 4,63 pro Schicht verdient. Aus dem Schichtenzettel wird sodann festgestellt, daß Bauer am 8. April die erste Schicht verfahren hat. Das Förderjournal gibt für die hierauf folgenden fünf Arbeitstage 27 „kleingemachte“ Wagen an = 5 ½ Wagen pro Tag. Fuͤr die übrigen Tage, die Bauer auf Flöz 6 verfahren hat, gibt das Journal im ganzen 45 wegen Unreinheit ge⸗ strichene Wagen an, das macht etwa 4 Wagen pro Tag oder, da in 2 Schichten gefördert wurde, 2 Wagen pro Schicht. Gefördert sind von dieser Kohlennummer 372 Wagen in der genannten Zeit.

Weeitere Zeugen sind über die Gedinge und Lohnverhält⸗ nisse nicht zu vernehmen. 3

8) Von dem Hauer Ernst Fricke sind noch schriftliche Be⸗ schwerden über Lohnverhältnisse eingereicht, die aber nach über⸗ einstimmender Ansicht der Kommission und der Belegschafsver⸗ treter mangels Angabe der Zeit, wann die behaupteten Tat⸗ sachen geschehen sein sollen, nicht nachgeprüft werden können.

Außerdem sind noch 7 Lohnbücher ohne weitere Bemerkung von der Siebener⸗Kommission eingereicht.

Ein Auszug der Nettolöhne aus diesen Lohnbüchern ist

dem Protokoll beigefügt (Anlage 3). Auf eine weitere Prüfung dieser Lohnbücher wurde mit

Zustimmung der Arbeitervertreter nicht eingegangen.

III. Als 3. Gegenstand der allgemeinen Beschwerden wird von den Belegschaftsvertretern der Holzmangel bezeichnet. Die Belegschaft beklage sich allgemein daruͤber, daß es an dem nötigen Holz zum Verbauen mangele. Dies liege aber nach ihrer Ueberzeugung nicht an der mangelhaften Anordnung seitens der Betriebsleitung, sondern daran, daß die Steiger sich nicht die erforderliche Mühe gäben, das Holz rechtzeitig vor die Betriebe zu schaffen. Die Steiger pflegten zwar immer, wenn über Holzmangel geklagt würde, zu erklären, daß sie nichts daran machen könnten. Sie hätten genug bestellt; es würde ihnen aber nicht geliefert. 1) Der Zeuge Heinrich Bauer, bereits früher vernommen sagt hierüber aus:

Als ich im Revier des Steigers Strahberg arbeitete, herrschte fortgesetzt Mangel an Holz. Wenn wir solches zur Herstellung von Holzkästen und zum Verbauen notwendig hatten, mußten wir es aus dem ganzen Revier zusammen⸗ suchen. Es ist vorgekommen, daß ich Holz ungefähr 700 m weit geholt und den Bremsberg hinaufgeschleppt habe. Wenn

ich dem Steiger hierüber Vorstellung machte, so sagte er mir,

ich möge mir das Holz nur suchen, es sei genügend da. v. g. 3

Hierzu bemerkt der Zechenvertreter, daß zu den Holzkaͤsten altes Holz, das bei der Reparatur in Flöz 6 abfällt, ver⸗ wendet werden soll; die Kästen würden daher auch so hoch,

ameradsch Es ist richtig, daß uns täglich etwa Wagen, die aufgesetzt geladen waren, klein gemacht worden

damit die Leute das alte Holz aus den alten Strecken sich wrfah. könnten. Das es im übrigen an Holz zum erbauen gemangelt habe, wisse er nicht. Bauer sei überhaupt nur 18 Schichten 1 der Zeche beschäftigt gewesen. Der Steiger Strahberg erklärt hierzu:

Die Kameradschaft des Bauer arbeitete zur erwähnten Zeit in einer Strebe im Flöz 6. Das Holz, das sie zum Ver⸗ bauen nötig hatte, wurde ihr bis zu dem Abteilungsverschlage geliefert, der höchstens 220 m von ihrem Betriebspunkt ent⸗ fernt lag. Der Bremsberg war etwa 30 m hoch. Ich be⸗ streite, das fortgesetzt Holzmangel geherrscht hat. Ich er⸗ innere mich auch vüch⸗ daß Bauer mir gegenüber Klage wegen Holzmangels geführt hat.

2) Der Zeuge Oskar Zeikowski, Sb alt, seit 3 ½ Jahren auf der Zeche Achenbach beschäftigt und im Dezember v. J. abgekehrt, sagt aus:

Ich arbeitete mit Kriminius zusammen bei der Er⸗ weiterung des Hauptquerschlages auf der 2. Sohle; es war im November und Dezember v. J. Wir haben in dieser Zeit fortgesetzt unter Holzmangel zu leiden gehabt. Unsere Arbeits⸗ stelle war etwa 50 m vom Schacht entfernt, unser Holz mußten wir aber vom Flöz 17 holen, das etwa 400 m von uns entfernt war. Wenn wir Holz überhaupt haben wollten; dann mußten wir mit dem ersten Zuge einfahren, sonst fanden wir nichts mehr unten. Ich habe mich wiederholt an unseren Steiger Bender, der die Aufsicht in der Nachtschicht hatte, um Holz gewendet, erhielt aber zur Antwort, er könne nicht den ganzen Tag im Loch liegen, um uns Holz zu verschaffen.

v. g. Weiterverhandelt zu Brambauer, evangelische Kleinkinderschule, den 28. Februar 1905. vL1Xqpp“ Ministerialkommission, Zechenvertreter, 1— Belegschaftsvertreter, wie am 24. Februar 1905, Bergreferendar Sauerbrey, als Protokollführer, als Zeugen: a. Oskar Zeikowski, b. Georg Kriminius. Der Zeuge Georg Kriminus, 28 Jahre alt, seit November v. J. auf Achenbach in Arbeit und im Januar d. J. abge⸗ kehrt, sagt aus: 1 Ich schließe mich der Aussage meines Kameraden Zei⸗ kowski, die mir vorgelesen worden ist, an und bemerke noch hierzu, daß wir beide im Monat November v. J. vom Steiger Bender mit je 1,50 bestraft worden sind, weil wir kein Holz gesetzt hatten. Wir konnten aber das Holz nicht setzen, weil wir keins hatten und Bender uns kein Holz geliefert hatte. 1 v. g.

8 Steiger Heinrich Bender, 37 Jahre alt, und seit

2 Jahren auf der Zeche angestellt, sagt aus: Ich führte im November und Dezember v. J. die Aufsicht in der Nachtschicht bei der Arbeit des Zeikowski und Kriminius. Das Holz für diese Arbeitsstelle lagerte bei Flöz 17, das etwa 400 m entfernt war. Es konnte keine nähere Lagerstelle gewählt werden. Daß Holzmangel vorgekommen ist, gebe ich zu. Die Kameradschaft konnte dann aber bei solcher Gelegenheit Nebenarbeiten verrichten, für die Schichtlöhne verrechnet werden, oder sie konnten Vorbereitungen für die Aufstellung des Holzes treffen. Auf jeden Fall brauchten die Leute wegen Holzmangels nicht müßig zu liegen. Die Bestrafung ist erfolgt, wegen Nichtausführung eines ge⸗ gebenen Befehls. Ich hatte den Leuten anbefohlen, unter eine zerbrochene Kappe eine Stütze zu stellen. Dies haben sie nicht getan. Die Entschuldigung, daß in diesem Falle kein Holz vorhanden gewesen sei, ist nicht zutreffend. Ich habe mich davon überzeugt, daß Holz vorhanden war. Weitere Beschwerden über Holzmangel liegen nicht vor. Der Königliche Einfahrer Isselbächer wird sodann über diesen Gegenstand der Beschwerde vernommen und erklärt: Ich habe im Jahre 1904 die Zeche Achenbach wöchentlich 1⸗ bis 2mal durchschnittlich im Auftrage des Revierbeamten befahren. Ich habe bei diesen Befahrungen nicht die Be⸗ merkung gemacht, daß Holzmangel vor den Betriebspunkten herrschte. Auch sind mir von seiten der Arbeiter keine Klagen hieruͤber vorgebracht worden. Ich habe mich wohl mehrfach veranlaßt gesehen, die Arbeiter zum besseren Verbauen an⸗ zuhalten. Ich habe mich bei solchen Gelegenheiten jedesmal davon überzeugt, daß auch Holz zum Verbauen in der Nähe war. v. g. Weeiterverhandelt am 3. März 1905 zu Brambauer (ev. Kleinkinderschule). 1 Anwesend: 1) Ministerialkommission, 2) Zechenvertreter, 3) Belegschaftsvertreter, wie früher. 4) Als Zeugen waren erschienen: a. Ludwig Kriwinsky, b b. Michael Stach, c. Johann Wegener. 5) Bergreferendar Sauerbrey, als Protokollführer. Es erscheint der schon früher vernommene Zeuge Kriwinsky und erklärt unter Vorzeigung seines Anschreibebuches für die geleisteten Arbeiten folgendes: Zu meiner früheren Aussage über die Lohn⸗ und Ge⸗ dingeverhältnisse habe ich noch hinzuzufügen, daß ich jetzt mein Anschreibebuch, in das ich die ausgeführten Arbeiten ein⸗ getragen hatte, wiedergefunden habe. Ich war zur angegebenen eit Schießmeister vor meiner Arbeit und habe das für die Aufzeichnung der verwendeten Sprengstoffe bestimmte Buch zu meinen Anschreibungen benutzt. Ich habe in dasselbe die Gedingesätze für die einzelnen Arbeiten so eingetragen, wie sie zwischen mir und dem Steiger Strahberg damals vereinbart worden sind, und ich halte die Richtigkeit der Eintragungen aufrecht. Mein Kamerad Johann Pieczek, der mit mir in einer Schicht arbeitete, war bei der Abnahme zugegen und kann bezeugen, daß die Eintragungen richtig erfolgt sind. Das übergebene Anschreibebuch enthält auf einer Seite folgende Notizen: 11A1X4“*“

8 Der

mah 6 ½ m Stein zu 40 ℳ, insgesamt. 67 Hölzer zu 6 ℳ, insgesamt. 21 Hölzer zu 3 ℳ, insgesamt.

44 Wagen Kohlen zu 1 ℳ, insgesamt. 11616Aa*“

65 Wagen Wasser gefördert

Stücken (Seile).. Kranzplatte gefertigt. m Ausstollen . .. Stempel zu 1,50 ℳ. 2 Unterzüge zu 15 ℳ. m Platten zu 10 Träger zu 2 8 Schichtlöhne zu 5 1X“

Ueber die Zeit, wann die Eintragungen erfolgt sind, enthält das Buch keine Angaben. Weitere Eintragungen über Abnahmenotizen sind in dem Buche nicht enthalten.

Nach dem Steigerjournal für den Monat Oktober 1903 sind der Kameradschaft des Kriwinsky (Nr. 188) verrechnet worden:

42 Wagen Kohlen à 1 ℳM

4 Wagen Kohlen à 0,70

6 ½ m Abhauen à 50

75 Hölzer à 6

64 m Senken à 2

Für Luttentransport

34 Kappen à 2 ℳ.

42,— 2 2,80 = 325,— 450,— 128,— 50,— 68,—

1 065,80 JI 18 Summa 1 059,30

Der Bergmann Johann Pierczek, 40 Jahre alt, Inni 1903 auf der Zeche in Arbeit, sagt aus:

Ich arbeitete im Oktober 1903 in derselben Kameradschaft mit Kriwinsky zusammen. Der letztere hat die Vergütungen, die uns der Steiger für die geleisteten Arbeiten versprochen hat, in sein Notizbuch eingetragen. Die hierin aufgeführten Arbeiten stimmen. Nur weiß ich nicht, ob die Angaben über das Auflegen von Seilen richtig sind, da ich zu der Zeit, als die Seile aufgelegt wurden, in einer anderen Schicht war. Bei der Abnahme am Schluß des Monats hat Kriwinsky dem Steiger die Notizen vorgelesen, und dieser hat alles als richtig angenommen bis auf die 70 Schichtlöhne. Als er diese verrechnen sollte, weigerte er sich, machte sein Buch zu und ging fort. Bis zum 20. Oktober sind wir beim eigentlichen Abhauen beschäftigt gewesen. An diesem Tage wurde mit der

8 Summa Für Sprengstoffe

seit

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beschäftigt. 1 Ort und Stelle versetzen, und war es verboten, Berge zu laden und zu fördern. Es fielen aber zu der Zeit so viel Berge,

steiger gerade hinzukam.

unteren Sohle durchgeschlagen und dann ich und noch 3 Man im Abhauen mit Aufräumungsarbeiten, Ausbauen der Lutten usw. beschäftigt, während die übrigen 4 Mann teils in einem Umbruche am oberen Anschlage des Abhauens, teils in anderen Arbeiten beschäftigt wurden. Alle Arbeiten nach dem 20. wurden im Schichtlohn ausgeführt und derselben Kamerad schaft für das Abhauen verrechnet. v.

Der Steiger Strahberg erklärt hierzu:

Ich halte meine frühere Aussage zu der Beschwerde des Kriwinsky aufrecht. Die Anschreibungen desselben sind zum Teil falsch oder erfunden. Ich bestreite, daß Kriwinsky mir bei der Abnahme sein Anschreibebuch vorgelesen hat und ich demselben zugestimmt habe. b

v. g

IV. Als vierten Gegenstand der allgemeinen Beschwerden bezeichnen die Belegschaftsvertreter die große Zahl der vor gekommenen Bestrafungen. Auch wird darüber Beschwerde geführt, daß in einzelnen Fällen das Strafmaß zu hoch ge wesen sei. Aus eigener Erfahrung wußten sie allerdings keine Beweise hierfür beizubringen. 8 Als Zeuge erscheint:

1) Michael Stach, 37 Jahre alt, seit 1. März v. J. auf der Zeche in Arbeit; dieser sagt aus: 8

Im Frühjahr oder Sommer v. J. war ich im Flöze IV in der Abteilung des Steigers Schmidt im Strebbau be⸗ schäftigt. Ich war der Ortsälteste in der Frühschicht und hatte vom Steiger Schmidt den Auftrag erhalten, die Spritz⸗ wasserleitung, die in unserer Arbeit lag, höher anzubringen damit sie von Bergen nicht verschüttet werde. Ich habe daraufhin auch die Leitung so hoch angebracht, als es möglich war. In der folgenden Schicht haben die Arbeiter aber die Leitung dennoch im Bergeversatz verpackt, sodaß sie nicht mehr zugängig war. Ich bin infolgedessen von dem Steiger Schmidt wegen nachlässiger Ausführung der Arbeit mit 1,50 bestraft worden. Ich halte die Bestrafung für ungerecht, weil ich die Arbeit so gut ausgeführt habe, wie es überhaupt möglich war, und ich selbst an der Verschüttung nicht Schuld gewesen bin. Ueber weitere Fälle ungerechter Bestrafung habe ich mich nicht zu beklagen. Ich bemerke noch, daß mir der Steiger die Bestrafung zwar angekündigt hat, daß ich sie aber erst im Lohnbuche gesehen habe. Es mag sein, daß ich de Aushang übersehen habe. 1

Aus der Strafliste für 1904 wird sodann festgestellt, daß der Bergmann Michael Strach im April 1904 wegen Nach⸗ lässigkeit bei der Arbeit mit 1,50 bestraft ist. Aus der Sammlung der Bekanntmachungen wird sodann ebenfalls fest⸗

gestellt, daß die Bestrafung am 15. April 1904 durch Aushang vorschriftsmäßig bekannt gemacht ist.

Der Steiger Paul Schmidt, 29 Jahre alt, seit 1. März

1904 Reviersteiger, bemerkt hierzu: Die Spritzwasserleitung führte durch die Strebe des Stach in das Revier des Steigers Ellbrechter und lag auf der Sohle.

Als ich eines Tages bei

meiner Befahrung bemerkte, daß Stach dabei war, die Leitung mit Bergen zu verschütten, gab ich ihm den Auftrag, die Leitung hoch an den Stempeln aufzuhängen. 1 Schluß der Schicht die Arbeit nochmals befuhr, hatte Stach den Auftrag nicht nur nicht ausgeführt, sondern noch mehr Berge auf die Leitung geworfen. bestraft.

Als ich am

Ich habe ihn deshalb

v. g. 2) Der Zeuge Ludwig Kriwinsky, bereits früher ver⸗

nommen, sagt aus:

Im Frühjahr v J. war ich beim Strebbau in Flöz VI. Die beim Abb llenden Be ß v eim Abbau fallenden Berge mußten wir an

es uns unmöglich war, alle zu versetzen. Ich hatte daher ines Tages Berge geladen, als der Steiger mit dem Ober⸗ Ich wurde deswegen mit 2

estraft. Im folgenden Monat wurde ich in derselben Arbeit

ebenfalls mit 2 bestraft, weil ich einen Stempel stellen sollte, ohne daß ich

‚ich passendes Holz hierzu hatte. Wir ebrauchten gewöhnlich 5 füßige Stempel, von denen wir

mit 3 pro Stück, bezahlt. Es geschehe das zu dem Zwecke,

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8 Hölzer zu 4 ℳ, insgesamt. 8

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uch genug hatten. An der fraglichen S var aber die