(üStadt und Land), Rybnik, Groß⸗Sitheh im preußischen Regierungsbezirk Oppeln a⸗ 2 erhöhen. vII1111 Berlin, den 8. Juni 1905. Der Reichskanzler. ITJn Vertretung: Graf von Posadowsky.
8
betreffend Erweiterung des Fernsprechverkehrs.
Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und
Monnikendam, Noordwijkbinnen, B. dem schweizerischen Orte Mariastein,
O. den Orten des Reichstelegraphengebiets: Alten⸗ hof (Schorfheide), Altgriebnitz, Blumenhagen, Burg⸗-Bleiche, Emmerich, Granzin (Mecklb.), Körner, Laskowitz (Bz. Breslau), Michelstadt, Neschholz bei Belzig, Weilburg, Werben
s Die Gebühr hnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten
inkel (Rheingau) ist eröffnet worden.
eträgt: 1) im Verkehr mit Mariastein 3 ℳ, 2) im Verkehr mit den niederländischen Orten je 2 ℳ, 3) im Verkehr mit Lebach 1 ℳ 50 ₰, 4) im Verkehr mit Altenhof (Schorfheide) 25 ₰, 5) im Verkehr mit Burg⸗Bleiche, Neschholz bei Belzig, Werben (Elbe) je 50 ZJ, 6) im Verkehr mit den übrigen Orten je 1 ℳ Berlin C., den 10. Juni 1905. Kaiserliche Oberpostdirektion. Vorbeck.
IIh
Am 1. Juli d. J. wird an Stelle der jetzt bestehenden Reichsbanknebenstelle in Oppeln eine Reichsbankstelle daselbst errichtet, von der die Reichsbanknebenstellen in Kreuz⸗
8
burg O.⸗S., Neisse und Ratibor abhängig sind. Der Geschäftsbezirk sowie die Namen und Unterschriften der Vorstandsbeamten werden durch Aushang in dem Ge⸗ üb der Reichsbankstelle in Oppeln bekannt gemacht werden. .“ Berlin, den 9. Juni 1905 F Reichsbankdirektorium. Koch. von Klitzing.
.“
Bekanntmachung, betreffend eine Anleihe der Stadtgemeinde Heidelberg.
Durch Entschließung vom 5. Juni d. J. Nr. 24 768 ist der Stadigemeinde Heidelberg die staatliche Genehmigung erteilt worden, zu 3 ½ Prozent verzinsliche Schuldvers ie bungen auf den Inhaber im Betrage von 2 500 000 7 lUn⸗ geteilt in: 4,889,
8; 500 Stücke Buchstabe A zu 2000 ℳ 9 2 B „ 1000 4
Iin den Verkehr zu bringen. Karlsruhe, den 5. Juni 1905 888 Großherzogliches “ des Innern.
Braun.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Wohnungsinspektor, Baurat Lehmann in Düsseldorf zum Regierungs⸗ und Baurat zu ernennen sowie ddem etatsmäßigen Professor an der Technischen Hochschule in Aachen Ludwig Pinzger den Charakter als Geheimer Regierungsrat und
dem technisch⸗artistischen Oberinspektor Raupp bei den Königlichen Schauspielen in Berlin den Charakter als Hofrat “ “
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten. Der außerordentliche Professor an der Universität zu Heidelberg Dr. Julius Hatschek ist zum Professor an der Königlichen Akademie zu Posen ernannt worden.
Finanzministerium.
Der bisherige Eisenbahnsekretär Gustav Seegebarth zum Buchhalter bei der Hauptbuchhalterei des Finanz⸗ inisteriums ernannt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der Spezialkommissar, Regierungsassessor Suckow in
Lyck ist der
Ansiedlungskommission worden. v
in Posen üͤberwiesen
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Der Gewerberat Kozer ist zum 1. Juni 1905 von Göttingen nach Arnsberg unter Verleihung der Stelle eines
gewerbetechnischen Hilfsarbeiters bei der dortigen Königlichen Regierung versetzt worden.
Der Gewerbeassessor Drescher ist der Gewerbeinspektion in Merseburg, der Gewerbeassessor Dr. Rosebrock der Ge⸗ werbeinspektion in Kattowitz als Hilfsarbeiter überwiesen worden.
Dem Revierbeamten des Bergreviers Ost⸗Kottbus, Berg⸗ meister Richter zu Kottbus ist die Verwaltung des Berg⸗ reviers West⸗Kottbus übertragen worden.
Versetzt ist der Revierbeamte des Bergreviers Frank⸗ furt a. O., Bergrat Neumann, unter Uebertragung des Bergreviers Ost⸗Kottbus, nach Kottbus und der Salinen⸗ inspektor Schulte zu Schönebeck a. E. unter Beilegung des Titels Bergmeister als Bergrevierbeamter nach Frankfurt a. O.
8
1Ses 8— 1 4 litz und Tarnowitz uf 1,00 ℳ zu
A. den niederländischen Orten: Appingedam, Groenlo,
Granzin (Mecklb.),
Hauptverwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung.
Taubenstraße 29,
straße 46 a, 8
der Reichsbankhauptkasse in Berlin, Jägerstraße 34, 1.“ Nebenzoll⸗ (und II. Klasse und
den Reichsbankanstalten,
eingelöst.
die Stückzahl und den
Wohnung ersichtlich macht
orderungen erfolgt
im Wege der Gutschrift
dem 17. Juni und 8. Juli,
Die Staatsschuldentilgungskasse ist für die
Monats aber von 11 bis 1 Uhr geöffnet.
wiederholt auf die durch uns schuldbuch“
aufmerksam, deren 7. Nachtrag
durch jede Buchhandlung oder
₰) zu beziehen ist. Berlin, den 7. Juni 1905 Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.
—
Bekanntmachung.
begründeten Julius⸗
edürftigen Studierenden des
Baufachs Glaubens verliehen werden.
1) einen kurzen Lebenslauf, 2) eine Urkunde, 8 Bewerber jüdischen Glaubens ist, 3) ein amtliches 2
Vermögensverhältnisse des Bewerbers, 4) ein Führungkattest von der Technischen Hochschule,
Berlin, den 31. Mai 1905. 88 Das Kuratorium der Julius⸗Adelheid⸗Stiftung. Professor Dr. Kalischer. Martin Mever.
Bekanntmachung. Dem Markscheiderkandidaten Max Heisig
1865 (Gesetzsammlung 1865 Seite 705)
erteilt worden. Seeisig wohnt zur Zeit in Breslau, Tiergartenstraße 31. Breslau, Juni 1905. Königliches Oberbergamt. Gräff.
Tagesordnung
Eisenbahndirektion).
1) Neuwahl des Vorsitzenden. 2) Feststellung der Anwesenden und Bildung des Bureaus. 3) Aenderungen in der Zusammensetzung des Bezirkseisenbahnrats.
4) Mitteilungen der Königlichen Eisenbahndirektionen:
Mitteilung, betreffend Aenderung in den Bezirken.
b. Mitteilung, betreffend Berufung des ständigen Ausschusses. c. Mitteilung, betreffend die wesentlichsten seit der letzten Sitzung im Bezirk der Königlichen Eisenbahndirektionen Hannover und Münster i. W. in Kraft getretenen Aenderungen und Erleichterungen im Personen⸗ und Güterverkehr.
d. Mitteilung, betreffend das infolge der letzten Beschlüsse des Bezirkseisenbahnrals eisenbahnseitig Geschehene, 1
5) Frachtermäßigung für Kohlen und Koks zum Hochofen⸗ und Walzwerksbetriebe nach dem Osnabrücker Bezirk.
6) Frachtermäßigung für Eisenvitriol. 1
7) Beratung der eisenbahnfeitig für den Winterfahrplan 1905/6
in Aussicht genommenen Aenderungen. 8 8) Weiterführung des Zuges 705 bis Tostedt.
9) Anhalten des Zuges 144 in Evstrup.
10) Einlegung eines Personenzuges von Stendal bis Uelzen. nn 11) Verbesserung der Zugverbindungen auf der Strecke Stendal —
elzen. — 12) Zeit und Ort der nächsten Sitzung. 8 Hannover, den 6. Juni 1905. — “
8 Königliche Eisenbahndirektion. — Rahmsdorf.
.“ Angekommen: 89
Seine Erzellenz der Staatsminister und Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten Dr. Studt, aus der Provinz Westfalen.
Die am 1. Juli 1905 fälligen Zinsscheine der preußischen Staatsschulden, einschlie lich der von uns verwalteten Eisenbahnanleihen, werden vom 21. d. M. ab bei
der Staatsschuldentilgungskasse in Berlin,
der Seehandlungshauptkasse in Berlin, Markgrafen⸗
den Regierungshauptkassen, Kreiskassen, Hauptzoll⸗ und und Steuerämtern
die Zinsscheine einzelner Eisenbahnanleihen außerdem noch bei den dafür bestimmten besonderen Zahlstellen
Die Zinsscheine sind, nach den Wertabschnitten geordnet, den Einlösungsstellen mit einem Verzeichnis vorzulegen, welches Betrag für jeden Wertabschnitt angibt, aufgerechnet ist und des Einliefernden Namen und
Die Zahlung der am 1. Jüuli 1905 fälligen Finsen der in das Staatsschuldbuch eingetragenen
im Wege der Zusendung durch die Post und 1t auf den Reichs⸗ ankgirokonten der Empfangsberechtigten zwischen
die Barzahlung bei der Staatsschuldentilgungskasse und der Reichsbankhauptkasse in Berlin beginnt am 17. Juni, bei allen anderen Zahlstellen am 1— ins⸗ zahlungen werktäglich von 9 bis 1 Uhr, mit Ausschluß des vorletzten Werktages in jedem Monat, am letzten Werktage des
Die Inhaber preußischer Konsols machen wir veröffentlichten Amtlichen Nachrichten über das Preußische Staats⸗ Ausgabe nebst von uttentag, Verlagsbuchhandlung in Berlin W. 35, owstraße 107/108, für 40 ₰ (portofrei für
Das Stipendium der von dem zu Berlin verstorbenen Ge⸗ heimen Medizinalrat, e Dr. Joseph Meyer testamentarisch r 1 »Adelheid⸗Stiftung im Betrage von 240 ℳ
9 für das Kalenderjahr 1906 an einen talentvollen, würdigen und jüdischen
1. Geeignete Bewerber werden aufgefor⸗ dert, ihre Gesuche bis zum 15. Juli d. J. an das Kuratorium ge⸗ nannter Stiftung, zu Händen des Professors Dr. Kalischer in Berlin W. 50, Ansbacherstr. 14, einzureichen und ihnen beizufügen:
edürftigkeitsattest mit spezieller Angabe der
5) ein Zeugnis über Fleiß und Fortschritte während des Studiums.
ist gemäß 190 Absatz 3 des Allgemeinen Berggesetzes vom 24. Juni 6 7 ie Konzession zur selbständigen Verrichtung von Markscheiderarbeiten von uns
“ .
für die 48. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats für die Eisenbahndirektionsbezirke Hannover und Münster am 28. Juni 1905 in Münster i W. (Sitzungssaal der Königlichen
Aicchtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 13. Juni.
wohnten am Sonnta
und
dem Gottesdienste in den Kommuns bei dem Neuen Palais bei.
lichen Majestäten sowie der Prinzen der fremdherrlichen Offiziere ꝛc. das Sti des Lehrinfanteriebataillons gefeiert. dienst, den der Hof⸗ und Garnisonprediger Keßler abhielt, hielten Seine Majestät der Kaiser die Parade über das Bataillon ab. Während der sich hieran anschließenden Speisung der Mannschaften machten Seine Majestät einen Rundgang an den Tischen und tranken auf das Wohl der Armee.
von Kessel brachte ein Hoch auf Seine Majestät aus.
zum Anhalter Bahnhofe. 9
Im Monat April d. J. sind auf deutschen Eisen⸗ bahnen — ausschließlich der bayerischen und der Bahnen mit
in Stationen (davon 3 bei Personenzügen), 2 Zu⸗ sammenstöße auf freier Bahn (davon 1 bei Personenzügen), 8 Zusammenstöße in Stationen vorgekommen. Dabei wurden 2 Reisende und 6 Bahnbedienstete getötet, 47 Reisende 12 Bahnbedienstete und 2 fremde Personen verletzt.
Der Königlich bayerische Gesandte Graf von Lerchen feld-Köfering hat Berlin verlassen. Während seiner Ab wesenheit führt der Legationsrat Graf Friedri burg die Geschäfte der Gesandtschaft.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Habicht“ gestern von Kamerun nach Libreville in See gegangen. Der heimkehrende Transport der abgelösten Besatzung
folgenden Tage die Reise nach Southampton fortgesetzt.
Deutsche Kolonien. Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird dem
gestorben ist.
SDesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser empfing gestern vormittag, wie „W. T. B.
mittag von Wien nach Budapest zurückkehrte. Der Erzherzog Joseph ist heute früh um 6 ½ Uhr in Fiume gestorben.
vermählte sich am 12. Mai 1864 zu Coburg
— mit der Prinzessin Klothilde von Sachsen Coburg und Gotha.
Der Ehe entsprossen sin
haber des Infanterieregiments Nr. 37 Landwehr der Länder der ungarischen Krone.
Nr. 14.
Großbritannien und Irland.
Der deutsche Botschafter Graf Wolff⸗Metternich hat wie „W. T. B.“ berichtet, dem Lordmayor in einem Schreiben auf Befehl des Kaisers Wilhelm und Kaiserin Auguste Ihrer Majestäten für die Glückwünsche der von London zur Vermählung des Kronprinzen aus⸗ gesprochen. u * Frankreich. 8
Der Präsident Loubet empfing gestern, wie „W. T. B
meldet, die zu den Hochzeitsfeierlichkeiten nach Berlin ent⸗ sandte Mission. Dem „Echo de Paris“ zufolge sprach der Präsident dem General de Lacroix mit warmen Worten seinen Dank dafür aus, daß er die französische Regierung s
würdig vertreten habe, den Empfang Ausdruck, der der Mission seitens des Kaisers und der ganzen Ka serlichen Familie zuteil geworden sei. Mit
der Kaiser bei den Döberitzer Uebungen dem General und den übrigen französischen Offizieren habe zuteil werden lassen Auch Rouvier empfing den General de Lacroix, der ih über die Berliner Mission eingehend Bericht erstattete. . Der Handelsminister Dubief hielt am Sonntag, wie „W. T. B.“ meldet, auf einem Bankett in Paris eine Rede, in der er mit Bezug auf das Bündnis mit Rußland ausführte: Frankreich dürfe trotz der gegenwärtigen Umstände seinen Verbündeten nicht vesasfeh. s rgerech sei nicht aggressiv, es müsse seinen Platz unter den Mächten behaupten un auch fernerhin, wie in der Vergangenheit, das Licht der Freiheit durch die Welt tragen.
Der Minister des Innern Etienne hielt vorgestern in
Angouléme eine Rede, in der er sagte: „Wir wünschen alle
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten
untag mit Ihren Königlichen Hoheiten den
Prinzen Eitel⸗Friedrich, Adalbert, August Wilhelm, Oskar Heacind sowie der Prinzessin Viktoria Luise in Potsdam
Gestern wurde in Potsdam auf dem Platze vor dem Neuen H in Anwesenheit Ihrer Kaiserlichen und König⸗ und Prinzessinnen,
sungssei
Nach dem Gottes⸗
1 Der kom⸗ mandierende General des Gardekorps, General der Infanterie
Heute vormittag wohnten Seine Majestät der Trauerfeier für den verstorbenen Fürsten Leopold von Hohenzollern in der St. Hedwigskirche bei und folgten dann dem Trauerkondukte
weniger als 50 km Betriebslänge — 11 Entgleisungen auf freier Bahn (davon 6 bei Personenzügen), 12 Entgleisungen
von S. M. S. „Condor“ ist mit dem Reichspostdampfer „Serdlitz“ am 9. Juni in Genua eingetroffen und hat am
„W. T. B.“ zufolge berichtet, daß der Reiter Bruno Jackisch,
geboren 16. April 1882 zu Lauban, am 5. Juni in Kanibes infolge schwerer Verwundung (Brustschuß) und der Reiter Karl Stahnke, geboren am 13. April 1882 zu Sagard, am 7. Juni auf der Station Maltahöhe an Lungenentzündung
meldet, den Baron Féjérvary in Audienz, der am Nacha
Höchstderselbe wurde am 2 März 1833 in Preßburg geboren und
der Erzherzog Joseph August, vermählt mit der Prinzessin Aususte von Bayern, und die Erzherzoginnen Maria Dorothea, vermählt mit dem Herzog Philipp von Orleans, Margarete, vermählt mit dem Fürsten Albert von Thurn und Taxis, und Elisabeth. Der verstorbene Erzherzog war Ehrenmitglied der ungarischen Akademie der Wissen- schaften, Kaiserlicher und Königlicher General der Kavallerie, In-. und Oberkommandant der . In der preußischen Armee war Höchstderselbe Chef des 2. Hannoverschen Ulanenregiments
Viktoria den aufrichtigsten nk ity
und gab seiner lebhaften Freude uber
besonderer Befriedigung gedachte er der Zuvorkommenheit, die
rieden, Ruhe und Ordnung; alle Bestrebungen der Regierung gehen dahin, Frankreich einen würdigen Frieden zu sichern und der Ordnung Achtung zu verschaffen.“
Der konservative Deputierte Denys Cochin, der stets ein eifriger Anhänger Delcassés war, beabsichtigt, Ende dieser Woche an den Ministerpräsidenten Rouvier eine Inter⸗ pellation über die äußere Politik zu richten.
Rußland.
Die St. Petersburger „Telegraphen⸗Agentur“ meldet, es sei daselbst noch nicht bekannt, wo die Begegnung der russischen und der japanischen Friedensdelegierten stattfinden werde; der Ort sei durch Japan zu bestimmen. Als Vertreter Rußlands zur Entgegennahme der japanischen Friedensvorschläge werde wahrscheinlich der Vertreter Ruß⸗ lands in demjenigen Staate ernannt werden, in dem die Be⸗ gegnung stattfinden werde. “
Wie der „Regierungsbote“ meldet, wird der Ministerrat in einigen Tagen die Beratung der Wahlordnung für die Volksvertretung beenden und zur Einzelberatung des Projekts Bulygins übergehen.
Der Entwurf, betreffend eine Volksvertretung, sollte nach seiner Erörterung im Ministerrat vor eine besondere Kommission gebracht werden, an der gewählte Vertreter der Semstwos und der Städte teilnehmen sollten. Wegen der viel⸗ fach erhobenen Forderungen, die Volksvertreter so schnell als mög⸗ lich einzuberufen, ist diese Absicht, wie die St. Petersburger „Telegr.⸗Agentur“ erfährt, aufgegeben worden. Der Entwurf wird nach seiner Erörterung im Min isterrat und der Genehmi⸗ gung durch den Kaiser auf dem Wege eines Manifestes oder eines an den Senat gerichteten Ukases veröffentlicht werden, sodaß die Wahlen im Sommer stattfinden und die Reichs⸗ duma im Herbst einberufen werden wird. Sie soll dann gleichzeitig mit den Sitzungen des Staatsrats tagen.
Am Sonntagmittag fand auf den Putilowwerken der Stapellauf des Minenkreuzers „Dobrovoletz“ statt.
Ein in St. Petersburg bestehender Verband von 15 Vereinen verschiedener Gesellschafts⸗ und Be⸗ rufsklassen, die sich zusammengeschlossen haben, um in dem Kampfe gegen das herrschende Regime mehr Kraft entfalten zu können, als es den einzelnen möglich sein würde, hat, dem „W. T. B.“ zufolge, am Freitag seine Arbeiten beendet. Der Verband, dem sich als 16. Gruppe eine Vereinigung von Bauern angeschlossen hat, faßte unter anderem einen Beschluß, in dem er, im Hinblick darauf, daß zur Zeit keine Hoffnung sei, die Regierung werde auf die Stimme des Volkes hören, empfiehlt, ein jeder möge das tun, was in seinen Kräften stehe und was er nach seiner politischen Ueber⸗ zeugung für notwendig erachte. Alle gesetzlichen Mittel müßten nunmehr versucht werden. Sich an die verschiedenen Gesell⸗ schaftsklassen wendend, schlägt der Verband sodann vor, den Versuch zu machen, diejenigen Personen, die sich die Staats⸗ gewalt angemaßt hätten, ohne Verzug zu entfernen, an ihrer Stelle eine konstitutionierende Versammlung einzuberufen, Maßregeln zum Schutze der Verbandsmitglieder zu treffen, allgemein zu empfehlen, vor den Gerichten jedes Zeugnis auf
ragen bezüglich des Verbandes zu verweigern und endlich ür alle Berufe, die dem Verbande angehören, einen allge⸗ meinen politischen Ausstand ins Werk zu setzen.
Der Moskauer Kongreß der Vertreter von Semstwos und Städten sei, obgleich der General— gouverneur seine Beratungen, soweit die Versammlung eine private bleibe, nicht verhindere, eine nicht genehmigte Ver⸗ anstaltung. Daher könnten die Mitglieder der vom Grafen Heyden geführten Abordnung dieses Kongresses nur in der Eigenschaft von Privatpersonen dem Kaiser vorgestellt werden un
eichen. 1 1 ofkreisen zunutze gemacht, durch Vermittlung der pcdaltn für E11“ im Hofministerium die Er⸗ laubnis für die Deputation, sich dem Kaiser vorzustellen, nach⸗ gesucht; das Ergebnis des Gesuchs sei noch nicht bekannt, doch bestehe Grund 9 der Annahme, daß die Abordnung werde empfangen werden. veabpfad der am Freitag in Wilna abgehaltenen Sitzung des den Namen „Bund“ führenden Revolutionskomitees wurden elf Teilnehmer verhaftet. Dier Versammlung hatte sich mit der Beratung eines Programms für den Umsturz der be⸗ stehenden Staatsordnung beschäftigt. “
In Minsk fanden am Freitagabend in zwei Straßen regierungsfeindliche Kundgebungen statt, an denen sich über 3000 Arbeiter beteiligten und bei denen zahlreiche Schüsse in die Luft abgegeben wurden. “
Der Wirtschaftsrat des Gouvernements Charkow er⸗ klärte in seiner letzten Sitzung, die Regierung sei vollständig bankerott, und es seble ihr deshalb das moralische Recht, die innere wie die äußere Politik zu leiten. Der Wirtschaftsrat erachte es für notwendig, daß sofort eine tretung einberufen werde.
Italien.
Die „Tribuna“ meldet, die italienische Regierung habe ihren Botschaftern im Auslande besondere Anweisungen gesandt, die dahin gingen, daß sie innerhalb des Bereichs ihres Einflusses, soweit möglich, sich bestreben sollten, die russisch⸗ japanischen Friedensunterhandlungen zu
n d estrigen Sitzung der Deputiertenkammer erklaärte der Mnser dres qaecens Pittons in Beantwortung verschiedener Anfragen: die italienische Regierung habe das Ersuchen der Regierung des Congostaats, italienische Auswanderer dorthin zu senden, auf den ungünstigen Bericht des von ihr zur Untersuchung des vorgeschlagenen Ansiedlungsgebiets abgesandten Stabsarztes Baccari abgelehnt. Baccari habe in seinem Bericht vom 3. Juli 1904 behauptet, man habe ihn auf der Rückreise in Kossongo zu vergiften gesucht. Der stalienische Gesandte in Brüssel habe von der C ongoregierung das 8 prechen einer strengen Untersuchung über den Vorfall erlangt, ei
em es sich möglicherweife um einen Zufall und nicht um ein 2e. ndle. Da das Gericht in Boma die Einstellung des Ver⸗
dedle, beschlossen, habe die italienische Regierung auf Verlangen Baccaris die Prüfung der Alten dem Richter des Fasreesdehrsen Fiocca übertragen. Sein Bericht werde für die ie shungen der Regierung zum Congostaat und zu Baccari vnss gebs sein. Gegenwaärtig seien noch 64 von 73 aktiven italienischen Pi, een im Dienst der Congoregierurg. Auf Grund der von dort ein⸗ gangenen Berichte habe die Regierung als Versichtensenahne
8 Erteilung gfeicher Ermächtigung für andere Offiziere eingestellt. Die dort tätigen Offiziere aber ab irato abzuberufen, liege kein Grund vor; eine so ernste Maßregel dürfe nur, wenn es durchaus noöͤtig sei, ergriffen werden Die zur Entwickelung des Füncohehete angewandten Mittel hätten vielfach nicht den Gesetzen der Menschlich⸗ keit entsprochen, doch müsse man, ehe man urteile, den Bericht der vom Souverän des Congostaats berufenen internationalen Untersuchungskommission abwarten, der dem Spouvberän jetzt eingereicht sei. Im Interesse b liege eine f undschaft⸗ . 8
Volksver⸗
liche Haltung ohne Nachgiebigkeit und Schwäche; Italien müsse es erwünscht sein, daß der Congostaat seine politische Individualität nicht einbüße, da er den höheren Klassen der italienischen Auswanderer eine sichere Zukunft biete. Der Minister schloß mit der Mitteilung, daß bei der Congoregierung wegen der in den eingegangenen Berichten erwähnten Uebelstände Einspruch erhoben und gefordert worden sei, daß die italienischen Offiziere mit einer ihrem Rang entsprechenden Tätigkeit betraut würden, und daß in Boma ein Konsulat, auch zur Kontrolle über die Verhältnisse der Offiziere, errichtet werde.
Türkei.
Der General Schemsi Pascha ist, wie dem „W. T. B.“ aus Cetinje mitgeteilt wird, mit Truppen in Taschtidja eingetroffen, hat die Orte Baritza, Kupritza und Proschtihinje besetzt und die Ordnung wieder hergestellt.
Rumänien. Der König und die Königin sind gestern, wie „W. T. B.“ meldet, zur Teilnahme an der Beisetzung des Fürsten Leopold von Hohenzollern von Bukarest nach Sig⸗ maringen abgereist. Dorthin begibt sich auch der Oberst Dimitresco, der im Namen des Regiments Dambowitza, dessen Chef Fürst Leopold gewesen ist, einen Kranz nieder⸗ legen wird. Die Prinzessin Ferdinand hat sich am Sonnabend nach Berlin begeben.
8 Schweden und Norwegen. Dem König gehen, wie „W. T. B.“ meldet, fortgesetzt aus allen Teilen Schwedens von Personen aller Gesellschafts⸗ klassen Telegramme zu, die Liebe und Ergebenheit zum Ausdruck bringen. 8
Die Prinzen Gustav Adolf und Wilhelm sind am Sonnabendabend von Stockholm nach London abgereist. Auf dem Bahnhofe wurden Höchstdenselben lebhafte Huldi⸗ gungen dargebracht. “
Der Chef des schwedischen kirchlichen Departemenls Dr. von Friesen ist am Sonntagabend gestorben.
Wie die in Christiania erscheinenden Abendblätter be⸗ richten, hat der schwedische Minister des Aeußern sämt⸗ lichen Konsuln, die früher für Schweden und Norwegen gemein⸗ schaftlich tätig waren, ein Rundschreiben zugestellt, worin er ihnen verbietet, irgendwelche Anordnung von der norwegischen Regierung entgegenzunehmen, da diese von schwedischer Seite nicht anerkannt sei. „Morgenbladet“ fügt hinzu, daß die Antwort hierauf von seiten der Konsuln gewiß die sein werde, daß alle norwegischen Beamten im Konsulatswesen ebenso wie die Gesandten augenblicklich ihren Abschied aus dem Dienste verlangen würden, der also jetzt für ausschließlich schwedisch erklärt sei.
Fbelaen der Befürchtung ausländischer Blätter, daß das selbständige Norwegen dazu kommen würde, sich auf politische Kombinationen bald mit der einen, bald mit der anderen Groß⸗ macht einzulassen, hatte die Zeitung „Verdens Gang“ Unter⸗ redungen mit dem Präsidenten des Storthings Berner und dem Minister des Auswärtigen Lövland. Berner erklärte, Norwegen werde vollständige Neutralität bewahren und sich allen großpolitischen Kombinationen fernhalten. Wenn die Ver⸗ hältnisse auf der Halbinsel zur Ruhe gekommen seien, bestehe die Hoffnung, daß Norwegen zusammen mit Schweden und Dänemark Mittel erwägen könne, um die Neutralität der nordischen Reiche zu sichern. Diese geweinschaftliche Erwägung werde dadurch erleichtert, daß durch die Auf⸗ lösung der Union auch jeder Grund zu Reibungen mit Schweden aufgehört habe. In demselben Sinne sprach sich Lövland aus, der noch hinzufügte, daß jede Verbindung mit der einen oder anderen Großmacht für Norwegen die größten Gefahren durch die Komplikationen, die daraus entstehen könnten, in
8
Allerhöchstdemselben die Adresse des Kongresses 1u“
Graf Heyden habe, indem er sich seine Beziehungen
Amerika.
Die Note des Präsidenten Roosevelt an die russische und die japanische Regierung war, wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, am Donnerstagnachmittag ab⸗ esandt worden, nachdem von Tokio und St. Peters⸗ urg die Zusicherung gegeben war, daß ein solcher Vorschlag willkommen sei. Sie wurde auf Roosevelts Veranlassung nach St. Petersburg und Tokio telegraphiert und dort durch den amerikanischen Botschafter von Lengerke⸗Meyer bezw. den Gesandten Griscom überreicht. Am Sonnabend⸗ abend trafen die Antworten Rußlands und Japans in Washington ein. Beide nehmen die Vorschläge des Präsidenten Roosevelt an, und beide sprechen dem Präsidenten ihren Dank dafür aus, daß er seine guten Dienste angeboten habe. Der Wortlaut der Antworten ist nicht veröffentlicht worden. Der Präsident Roosevelt hatte am Sonntagabend mit dem stellvertretenden Staats⸗ sekretär Taft eine Unterredung. Hierauf wurde folgendes mitgeteilt: Die Antworten Rußlands und Japans an den Präsidenten Roosevelt sind von. seiten des letzteren nicht veröffentlicht worden mit Rücksicht auf die Lage, wie sie sich aus den während der Abwesenheit des Präsidenten eingegangenen Mitteilun en ergibt. Der einzige Grund für die Unterlassung der Veröffentlichung ist der Wunsch des Präsidenten, zuvor Japans Antwort nach St. Petersburg und Rußlands Antwort nach Tokio weiter⸗ zugeben. Rußland und Japan würden nun, wie man er⸗ warte, einen Waffenstillstand vereinbaren. Sodann werde eine Zusammenkunft von Vertretern der beiden Kriegführenden an einem von Japan vorzuschlagenden Orte erfolgen; auf dieser Zusammenkunft würden Japans Bedingungen angegeben und dann direkt an den Kaiser Nikolaus übermittelt werden. Erschienen sie dem Kaiser annehmbar, so werde später eine Zusammenkunft der Bevollmächtigten zur Verein⸗ barung des Friedens stattfinden, und zwar wahrscheinlich in Washington.
In den diplomatischen Kreisen Washingtons wird, nach einer Mitteilung des „W. T. B.“ erklärt, der deutsche Botschafter Freiherr Speck von Sternburg habe den Präsidenten Roosevelt bei den seiner Note an Rußland und Japan voraufgegangenen Verhandlungen durchaus unter⸗ stützt. Er habe dem Präsidenten versichert, daß auch der Deutsche Kaiser seine Bestrebungen aufs herzlichste unter⸗ stütze. Es verlaute ferner, der Kaiser Wilhelm habe die Bemühungen Roosevelts dadurch ergänzt, daß Aller⸗ höchstderselbe sich mit dem Kaiser von Rußland zu Gunsten eines Friedensschlusses in Verbindung gesetzt habe.
Asien.
Der General Linewitsch hat, wie die St. Petersburger „Telegr.⸗Agentur“ meldet, dem Kaiser unter dem 9. d. M. telegraphiert: 8
„Bei den Armeen sind keine Veränderungen vorgekommen, unsere
Abteilungen auf der linken Flanke rückten bis zur Linie Dagut⸗
staten — Schimiaozen —Touangou — Julanzen und Wan⸗ hogou vor, wo sie auf den Widerstand des Feindes stießen. Im Feuergefecht mit den Japanern fiel der Oberstleutnant Schult⸗ schitenko. Unter dem 10. Juni telegraphiert: Laut schriftlichen Berichten der Kommandanten des Kreuzers „Almas“, der Torpedoboote „Grosnij“ und „Brawy“, dem mündlichen Bericht des Flügeladjutanten Tschagin und den Aussagen der Offiziere von der „Osljablja“ waren die hauptsächlichsten Momente der Schlacht in der Koreastraße die folgenden: Am 14. Mai näherte sich das Geschwader Morgens in zwei Kolonnen, die Panzerschiffe zur Linken, die Kreuzer zur Rechten, zwischen ihnen die Transportschiffe, der östlichen Durchfahrt der Koreastraße. Um 7 Uhr Morgens wurde auf der rechten Seite der Kreuzer „Idzumi“ gesichtet, in der elften Stunde auf der linken Seite die Kreuzer „Kasagi“, „Niitaka“, Tschitose“ und „Tsuschima“. Zu dieser Zeit ging der „Wladimir Monomach“ auf ein Signal auf die rechte Seite der Transportschiffe über und eröffnete das Feuer gegen den „Idzumi“, der das Feuer erwiderte und im Nebel verschwand. Um 11 Uhr 20 Minuten eröffnete die zweite Panzerschiffabteilung das Feuer gegen die japanischen Kreuzer, wobei bemerkt wurde, daß „Niitaka“ oder „Tsuschima“ getroffen wurde. Die Japaner erwiderten das Feuer, gingen, nach links ab und verschwanden im Nebel. Um 11 Uhr 40 Min. stellten sich die zweite und dritte Panzerschiffabteilung sowie die Kreuzerabteilung, die eine Rekognoszierungsabteilung ausgesandt hatte, in einer Kolonne rechts von den Transportschiffen auf und änderten den Kurs nach Nordost. Die erste Panzerschiffabteilung ging auf acht Kabellängen nach rechts ab. Um 1 Uhr 20 Min. er⸗ schien eine japanische Aufklärungsabteilung, offenbar behufs Ver⸗ einigung mit den Hauptkräften; darauf kamen japanische Kreuzer, die Kreuzer „Jakumo“, Nischin“, „Kasuga“, „Jwate“, „Id⸗ zumo“, „Adzuma“ und andere, insgesamt 18 Schiffe, in Sicht, die dem Geschwader mit Volldampf entgegenkamen. Der Nebel hatte sich etwas verzogen. Das russische Geschwader eröffnete das Feuer, während es seinen Kurs beisehielt; die Transportschiffe ent⸗ fernten sich vom Geschwader auf 15 Kabellängen nach rechts. Die Geschwindigkeit des Geschwaders betrug 10 Knoten. Der Kampf begann auf eine Entfernung von 60 bis 70 Kabellängen, die sich bis auf 20 verringerte. Der Feind machte in großer Entfernung vor dem russischen Geschwader eine Wendung und ging demselben entgegen. Das Feuer der Japaner war sehr sicher. er Gegner überschüttete die russischen Schiffe buchstäblich mit Geschossen und konzentrierte sein Feuer vorzugsweise auf die an der Spitze befindlichen Admiralsschiffe. Die japanischen Geschosse zerstörten alles auf Deck und verursachten Brände. Hierauf begann das Feuer der schweren Geschütze. Zuerst wurden „Osljablja“ und „Knjäs Ssuworow“ be⸗ schädigt. Die ersten zwei Schüsse der Japaner verursachten der „Oszljablja“ ein Leck, durch das das Wasser so stark eindrang, daß ie sich auf die Seite legte und gegen 3 Uhr kenterte. Bald chied auch der „Knjäs Ssuworow“ aus der Schlachtlinie aus, der offenbar nicht mehr steuerfähig war, aber abseitsliegend doch nicht aufhörte, ein energisches Feuer zu unterhalten. Um diese Zeit ging der am Anfang des Kampfes verwundete Admiral Roschdjestwensky mit seinem Stabe auf das Torpedoboot „Buiny“ über. Statt des „Knjäs Ssuworow“ trat die „Borodino“ an die Spitze, die den Kampf energisch fortsetzte. Gegen 4 Uhr Nachmittags verließ der „Ssissoi Weliki“ die Schlachtlinie, setzte aber, obwohl er einen großen Brand zu löschen hatte, den Kampf fort und unterstützte die am Ende der Schlachtlinie liegenden Kreuzer, indem er die leichten japanischen Kreuzer beschoß, die die russischen Transportschiffe und Kreuzer abzuschneiden bemüht waren. Nach Unterdrückung des Brandes nahm er seinen Platz in der Schlachtlinie wieder ein. Das Geschwader manöprierte zur Deckung des „Knjäs Ssuworow. Um 5 Uhr wurde auf dem „Imperator Alexander III.“ ein heftiger Brand bemerkt, gleichzeitig reigte sich das Schiff auf die Seite. Das Schiff schied aus der Schlachtlinie aus, richtete sich aber bald nach Löschung des Brandes wieder auf und nahm seinen früheren Platz wieder ein. In der achten Stunde gab der Panzer das Signal in Not“. Gleich zu Beginn der Schlacht hatten sich von dem japa⸗ nischen Geschwader „Kasumi“, „Tschitose“, „Niitaka“, „Tsuschima“, „Akitsuschima“ und „Suma“ sowie zwei Kreuzer vom Matsuschimatyp getrennt, mit der Absicht, die russischen Transportschiffe zu beschießen, unter denen bei dem Versuch, dem Kreugfeuer zu entgehen, Verwirrung entstand. Das Feuer der japanischen Kreuzer war auf die Transport⸗ schiffe und auf „Sswjetlana“ „Almas“ und „Ural“ gerichtet. Letzterer erhielt ein Leck unter der Wasserlinie, verließ die Schlachtordnung und setzte Ruderboote aus, als sich die „Swjetlana“ näherte, die ebenfalls unter der Wasserlinie beschädigt war, aber den Kampf fort⸗ setzte. „Dmitri Donskoi“ und „Wladimir Monomach“ kamen den Transportschiffen mehrmals zu Hilfe und zwangen feuernd die Japaner, sich zu entfernen. Gegen 7 Uhr Abends war die Lage folgende: Die russischen Panzer gingen mit dem japanischen Geschwader parallel und feuerten vom rechten Bord, „Borodino“, auf der Flammen und Rauch sichtbar waren, an der Spitze. Links von den Panzern gingen, nicht ganz gleichen Kurz einhaltend, „Oleg“, „Aurora“, „Dmitri Donskoi“, „Wladimir Monomach“, links davon die Transportschiffe ohne „Kamschatka“, „Ural“, „Swjetlana“ und „Almas“, weiter links „Schemtschug“, „Isumrud⸗ und die Torpedo⸗ boote. Besondere Beschädigungen waren nicht bemerkbar, nur die „Swjetlana“ ging mit dem Vorderteil tiefer. Links und hinten waren japanische Kreuzer zweiten und dritten Ranges sichtbar, auch 30 bis 60 Torpedoboote wurden am Horizont gesichtet. Um 7 Uhr 10 Minuten kenterte „Borodino“ und sank in 3 Minuten. Vor Sonnenuntergang wurde das Signal gegeben „Kurs Nordost 23“. Diesen Kurs hielt das Geschwader eine halbe Stunde ein. Da wurden vorn neun japanische Torpedobootszerstörer erblickt. Die Panzerschiffe lenkten nun nach rechts, die Kreuzer nach links ab. Dem Beispiel des Vorderschiffs „Oleg“ folgend, fuhren die russischen Panzer⸗ schiffe fort, die japanischen Panzerschiffe und Torpedobootszerstörer, die sich auf den Flanken befanden, zu beschießen, und bogen plöͤtzlich nach links ab, um Anschluß an die russischen Kreuzer zu suchen, von denen „Oleg“ unter Admiral Enquist und „Aurora“ sowie „Schemtschug“ den Südkurs fortsetzten, während die übrigen Kreuzer sich abermals nordwärts wandten. Bei Einbruch der Dunkelheit ließen die Japaner ihre Scheinwerfer in Tätigkeit treten. Die Schlacht spielte sich zwischen den Inseln Iki und Tsuschima ab. Eine amtliche japanische Meldung besagt, dem „W. T. B. ufolge: 1 zuf Die Japaner vertrieben am Morgen des 9. d. M. die Russen von den im Norden von Liangschuschwan und Nanchengtzy gelegenen Höhen und besetzten diese Stellungen. An demselben Tage besetzten die Japaner die Umgegend der nördlich von Changtu gelegenen Ortschaften Erhschiblipu, Soupangtai und Tungchiatzu. Dem „Daily Telegraph“ wird aus Tokio vom heutigen Tage gemeldet:
hat der General Linewitsch
Gestern wurde im Schlosse in Gegenwart des Kaisers, des Kronprinzen und anderer Prinzen eine wichtige Beratung abgehalten, an der der Marschall Yamagata, der Marquis Ito, der Ministerpräsident, die Minister des Auswärtigen, des Kriegs und der Marine, über vierzig hohe Offiziere des Heeres und der Marine sowie zahlreiche andere Würdenträger teilnahmen.
Die Antwort Japans an den Präsidenten Roosevelt lautet, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge:
Da die Katserliche Regierung sowohl im Interesse der ganzen Welt als auch Japans die Wiederherstellung des Friedens mit Ruß⸗ land auf Grund von Bedingungen, die seine Dauer durchaus gewähr⸗ leisten, wünscht, wird sie, dem Vorschlag des Präsidenten Roosevelt folgend, Bevollmächtigte ernennen, die mit den russischen Bevoll⸗ maͤchtigten an einem Ort und zu einer Zeit, die beiden Teilen genehm und gelegen sind, zusammentreffen sollen, um die Friedensbedingungen direkt und ausschließlich zwischen den kriegführenden Mächten zu ver⸗ handeln und abzuschließen.