cchhinend recht erbittert werden wird. Die Erregung unter den Arbeitern wächst, weil die Organisierten ausgesperrt worden sind und die Nichtorganisierten ihre Arbeit nicht unterbrochen haben. Zudem hat auch noch der Bergbauverein erklärt, die Arbeitgeber dadurch unter⸗ stützen zu wollen, daß auf den Zechen keine Arbeiter angenommen werden, die ausgesperrt wurden. Der Regierungspräsident von Arns⸗ berg hat eine neue Konferenz beider Parteien einberufen, d
nächsten Tagen zusammentreten wird.
Kunst und Wissenschaft. In Breslau verstarb der ordentliche Professor der Chirurgie an
der dortigen Universität, Geheime Medizinalrat und Generaloberarzt⸗
à la suite des Sanitätskorps Dr. Johann Mikulicz von Radecki. Der Verstorbene, ein Schüler Billroths, hat sich große Verdienste um die antiseptische Wundbehandlung und die Chirurgie namentlich der Verdauungsorgane, der Gelenke und Knochen erworben; er war Mitherausgeber der „Beiträge zur Chirurgie“, der „Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Chirurgie und der Medizin’ sowie des „Handbuches der praktischen Chirurgie“. Als ordentlicher Professor der Chirurgie wirkte Mikulicz an den Universitäten Krakau, Königs⸗ berg und (seit 1890) Breslau.
Verkehrsanstalten.
Nächste Postverbindung nach Swakopmun 1 Lüderitzbucht für Briefsendungen mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 17. Juni, in Lüderitbucht etwa am 9. Juli und in Swakopmund etwa am 12. Juli. Letzte Beförde⸗ rungen am 16. Juni ab Cöln 64 Nachmittags, ab Oberhausen
7,24 Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11,23 Vormittags. Die nächste Post aus Swakopmund, Abgang am 19. Mai,
ist zu erwarten am 18. Juni.
Theater und Musik.
Thaliatheater.
„Die Pfahlbauer“, komische Oper in drei Aufzügen von Josef Laufs mit der Musik von Wilhelm Freudenberg, ging estern unter lautem Beifall im Thaliatheater in Scene. In der “ erfreuen sich literarisch gewürzte Texte besonderer Gunst; nach Heinrich Heines „Bädern von Lucca“ mußte des be⸗ rühmten Aesthetikers Vischer Roman „Auch Einer“ dazu herhalten, dramatisiert und in Musik gesetzt zu werden. Solche Umarbeitungen können durchgängig den Reiz nur ahnen lassen, der von der Urdichtung ausstrahlt, und diesem Verhängnis unterlag auch Jos. Laufs' im übrigen auch noch recht ungeschicktes Textbuch; nirgend kam ein frischer Zug in die schwerfällige und doch oberflächliche Handlung, und 2. weniger vermochte sie komische Wirkungen zu erzielen. Der römische Weinreisende zog sich glücklicherweise in den Hintergrund zurück und ließ die Bühne frei für die Opferfeste der Pfahlbanern und die Familienzwistigkeiten ihres Häuptlings; es nahm aber kaum jemand Interesse daran, ob der Römer oder der junge Pfahlbauer des Häuptlings Töchterlein heimführte. Etwas besser als um den Text stand es immer⸗ hin um die Musik; den Zweck, durch kräftige Anlehnung an Richard Wagner parodistisch zu wirken, verfehlte sie freilich gänzlich. Man hörte aber fast überall den tüchtigen, gebildeten Musiker heraus, der geschickt und auch geschmackvoll zu instrumentieren versteht; und manche feine Wendung überraschte dabei. Die Melodien zeigten meist klare und sichere denen im all⸗ gemeinen fröhliche, zuweilen au lyrische Empfindungen innewohnten. Einen freundlichen Eindruck rief das, dem dritten Auf⸗ zuge vorangehende Idyll hervor, das heiter ansprechende Klang⸗ schilderungen enthielt. Nur der wertvollste Faktor, der Humor, kam in dieser komischen Oper zu kurz. Die Aufführung konnte allenfalls genügen. Am besten hielt sich, besonders gesanglich, Herr Jacobs in der Rolle des jungen Kriegers Odgal; dagegen konnte Herr Weber den Ansprüchen, die an die Rolle des römischen Weinreisenden ge⸗ stellt werden müssen, kaum nachkommen. Die Ausstattung war nur mäßig. Der Komponist wurde nach allen Aufzügen stürmisch gerufen.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Ch. Gounods Oper „Romeo und Julia“ zum letzten Male für diese Spiel⸗ zeit gegeben. Fräulein Farrar: Julia, Herr Naval: Romeo. In den übrigen Hauptrollen sind die Damen Dietrich, Pohl, die Herren Bachmann, Hoffmann, Jörn, Krasa, Mödlinger beschäftigt. Im Ballett des 4. Aufzugs tanzt Fräulein Dell Era und die Solo⸗ tänzerinnen sowie das Corps de ballet der Königlichen Oper.
Im Residenztheater beschließt Frau Albertine Zehme am Freitag ihr Gastspiel in Björnsons Schauspiel „Laboremus“ und Hoffmannsthals dramatischem Gedicht „Die Frau im Fenster“.
Wie die „Korrespondenz Hoffmann“ aus München meldet, hat der Hoftheaterintendant von Possart die nachgesuchte Enthebung von seinem Amt vom 1. Oktober ab erhalten. Intendant von Possart wird die Intendanz bis zu diesem Zeitpunkt fortführen und insbesondere auch noch die diesjährigen Festspiele im
inzregententheater leiten.
Mannigfaltiges.
Berlin, den 15. Juni 1905.
Die Mitgliederversammlung des Vaterländischen rauen⸗(Haupt.) Vereins in Berlin. Nachdem gestern abend in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses eine Begrüßung der Delegierten stattgefunden, fand heute vormittag in Gegenwart Ihrer Majestät der Kaiserin die Mitgliederversammlung des Vaterlän⸗
in den
V
geleitet und geschlossen wurde. Der große Sitzungssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, waren doch über 1100 Anmeldungen eingegangen. Nach dem Gesang des Domchors (Psalm 95) von Becker eröffnete der Geheimrat Hassel⸗Dresden die Sitzung mit einer Ansprache, in der er die erschienenen Mitglieder begrüßte und der hohen Protektoxin für die auch im abgelaufenen Berichtsjahre erwiesene Huld dankte. Sodann gedachte er in warmen und anerkennenden Worten der im ab⸗ gelaufenen Jahre verstorbenen Mitglieder.
Hierauf erstattete der Oberst Everth den Rechenschafts⸗ bericht, der im wesentlichen nur Erfreuliches über das Wirken und Walten des Vaterländischen Frauenvereins im Jahre 1904 darbot, da mangels größerer elementarer oder sonstiger außerordentlicher Er⸗ eignisse im engeren Vaterlande dem Zweigvereine die Möglichkeit gegeben war, sich in ungestörter Friedensarbeit ganz ihren statuten⸗ mäaͤßigen Aufgaben widmen zu können. Der Berichterstatter gedachte zunächst der patriotischen Kriegstätigkeit, zu welcher der Anfang vorigen Jahres ausgebrochene Aufstand in Südwestafrika dem Rothen Kreuz in reichem Maße Gelegenheit geboten hat. Das Zentral⸗ komitee hat 19 Lazarettbaracken nebst einer großen Menge Materialien und 60 — 70 Köpfe an Pflege⸗ und Depotpersonal nach Südwestafrika hinaus⸗ gesandt. Abgesehen von den Naturalliebesgaben hat die Sammlung an Geld, das durch die Kasse des Vaterländischen Frauenvereins allein an die Seehandlung abgegeben wurde, 11 879,74 ℳ ergeben. Wegen weiter erforderlicher Mittel ist ein neuer Aufruf an die Verbände und Vereine erlassen worden. Des weiteren hat das Zentralkomitee in internationalem Sinne des Rothen Kreuzes sowie zur Ehre des deutschen Namens auch eine umfangreiche Tätigkeit für die sich im fernen Osten im blutigen Ringen befehdenden Nationen entfaltet, des⸗ gleichen für die Abgebrannten in der norwegischen Stadt Aalesund. Der Aufgabe, bei Linderung außerordentlicher Notstände in allen Teilen des Vaterlandes Hilfe zu leisten, ist gleichfalls entsprochen worden. Hierzu zählen einige größere Feuerschäden sowie eine Wassers⸗ not, durch die ein Teil der Ostsecküste heimgesucht worden ist. Nicht vergebens haben sich die Vereine an der Bekämpfung der in Ostpreußen weitverbreiteten granulosen Augenkrankheit be⸗ teiligt. Was das Wachstum und die Weiterentwickelung des Vereins anlangt, so hat sich die Zahl der Zweigvereine um 44 vermehrt und erreichte am Ende des Berichtsjahres die stattliche Zahl von 1170. Die Mitgliederzahl ist um 44 961 gestiegen und betrug Ende 1904: 312091l. Die Gesamteinnahmen des Vereins betrugen 1904: 4 989 343 ℳ, die Aus⸗ gaben 4 523 061 ℳ, die Kassen⸗ und Kapitalbestände 8 865 481 ℳ (+ 600 000 ℳ). Um etwa die gleiche Summe ist der Wert der Grundstücke und Anstalten gestiegen, der nach Abzug der auf ihnen lastenden Schulden 7 055 485 ℳ beträgt. Der Gesamtvermögens⸗ wert des Vaterländischen Frauenvereins hat sich auf 15 920 966 ℳ gehoben. Hocherfreulich als Zeichen der zunehmenden Volkstümlichkeit und Anerkennung des Vereins im Lande ist die große Zahl der außer⸗ ordentlichen Zuwendungen, deren Höhe im Berichtsjahre zwar um 40 000 ℳ geringer ist als in 1903, sich jedoch noch immer auf nicht weniger als 658 341 ℳ beläuft.
In bezug auf die Tätigkeit der Vereine widmete der Bericht⸗ erstatter zunächst der neuen Aufgabe des „Vaterländischen Frauen⸗ vereins“: der Säuglingspflege, eine eingehende längere Darlegung unter Bezugnahme auf das bekannte Allerhöchste Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin. Zunächst ist der Hauptvorstand seinen Ver⸗ einen in der Lösung der neuen Aufgabe darin vorangegangen, den in dem Erlaß Ihrer Majestät gegebenen Anregungen und Hinweisen praktische Form zu geben und hat das von der Kaiserin ge⸗ nehmigte Merkblatt, enthaltend Ratschläge zur Ernährung und Pflege der Kinder im ersten Lebensjahre, in 1 ½ Millionen Exemplaren seinen verschiedenen Verbänden und Zweigvereinen zu⸗ gehen lassen zwecks Verteilung an die Standesbeamten, Hebammen, Pflegerinnen usw. Der Berichterstatter wies des ferneren auf die weitere Ausdehnung der Gemeindekrankenpflege hin. Hat sich auch die Zahl der Vereine, die Gemeindepflegestationen besitzen, im letzten Jahy Öum 70 und die der Stationen selbst um 85 erhöht, so sind dadurch doch erst etwa zwei Fünftel der Vereine in den Besitz solcher Stationen gekommen. Die Zahl der größeren und kleineren Vereinskrankenhäuser be⸗ trägt zur Zeit 69, von denen 15 als Mutterhäuser sich der Ausbildung von Rothen⸗Kreuz⸗Schwestern widmen. Im Dienste des gesamten Vater⸗ ländischen Frauenvereins und seiner Hilfsvereine stehen 1254 Schwestern vom Rothen Kreuz, 1092 Diakonissinnen, 104 katholische Ordens⸗ schwestern und 397 Schwestern ohne Mutterhaus, zusammen also 2847 Schwestern. — Der Rechnungsabschluß ergibt in Einnahme 53 116,40 ℳ, in Ausgabe 71 314,50 ℳ, sodaß eine Mehrausgabe von 18 198,11 ℳ stattgefunden hat, um die das Vermögen des Haupt⸗ vereins vermindert worden ist. Der Ueberschwemmungsfonds schließt mit einem Bestand von 29 902,49 ℳ ab. Nach Erteilung der De⸗ charge an den Schatzmeister war die Tagesordnung erledigt. Gesang des Domchors schloß die Versammlung. Um 5 ½ Uhr findet ein Fest⸗ mahl der delegierten Damen und Herren in der Abgeordnetenhauses statt. 18
Essen (Ruhr), 14. Juni. (W. T. B.) Heute vormittag er⸗ öffnete Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg die sehr gut besuchte Vorstandssitzung der Deutschen Kolonial⸗ gesellschaft mit einem Nachruf auf die verstorbenen Mitglieder, den Dr. Friedrich Hammacher und den Geheimen Regierungsrat Dr. Ritter in Waldenburg.Schlesien, sodann begrüßte er die als Gäste Erschienenen, nämlich den Gouverneur von Kiautschou, Truppel, und den Gouverneur von Togo, Graf Zech. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß die Beratung den reichsten Erfolg zeitige. Durch Zuruf wurden dann der Graf Deym⸗Sigmaringen und der Landrat Schmoele⸗Kosten in den Vorstand gewählt. Der Ge⸗
schäftsbericht wurde gedruckt vorgelegt. Ueber die Ausführung der
dischen Frauenvereins statt, die durch Gesangsvorträge des Domchors ein⸗
Wandelhalle des
Beschlüsse der letzten Vorstandssitzung in Hannover erstatteten der Schriftführer Dr. Sander und vom Ausschuß der Admiral Strauch Bericht. Der Konsul a. D. Vohsen gab schriftlich den Finanzbericht und bezeichnete die Vermögenslage der Gesellschaft als günstig. In Anbetracht der werbenden Kraft des Kolonialmuseums wurde für dessen Unterstützung auf drei Jahre die Summe von je 8000 ℳ bewilligt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde ein vom Gouverneur Grafen Zech und dem Präsidenten befürworteter Antrag der Abteilung Togo einstimmig angenommen, 6000 ℳ zur Ver⸗ anstaltung einer landwirtschaftlichen Ausstellung in Palime zur Ver⸗ fügung zu stellen. Für den ostafrikanischen Besiedelungsfonds wurden 20 000 ℳ aus dem Gesellschaftsvermögen bewilligt.
Aachen, 15. Juni. (W. T. B.) Der englische Ausschuß zum Studium der deutschen städtischen Einrichtungen besuchte gestern als erste deutsche Stadt Aachen. Die Gäste wurden im Rathause von dem Oberbürgermeister Veltmann empfangen. Der Führer der englischen Abordnung, Lord Lyveden, gab bei dieser Gelegenheit dem Dankgefühl gegenüber Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser Ausdruck, der die Anregung zu der Studien⸗ reise gegeben habe. Hierauf wurde ein Frühstück eingenommen, in dessen Verlaufe von deutscher wie von englischer Seite die Er⸗ sprießlichkeit eines friedlichen Wettbewerbs zwischen Deutschland und England hervorgehoben wurde. Am Abend fand ein Festmahl statt, bei dem Sir John Gorst in einer Rede der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß der Ausschuß von dem Besuche in Deutschland viel gewinnreiche Anregungen mit nach Hause nehmen werde. Der Redner sprach sodann herzliche Glück⸗ wünsche für das neuvermählte Kronprinzliche Paar aus und schloß mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser. Der Regierungs⸗ präsident Hartmann toastete auf den König und die Königin von England.
München, 15. Juni. (W. T. B.) Die hier stattfindende Hauptversammlung der Vertreter des llgemeinen Deutschen Schulvereins wurde gestern durch einen Begrüßungs⸗ abend eingeleitet, bei dem der Schulrat Rohmeder⸗München die aus allen Teilen Deutschlands und Oesterreichs erschienenen Ver⸗ treter herzlich willkommen hieß. Weitere Ansprachen hielten der Pro⸗ fessor Brandl⸗Berlin, der bei den Verhandlungen den Vorsitz führt, der General von Sauer, der die Versammlung im Namen der hiesigen Ortsgruppe des Deutschen Flottenvereins willkommen hieß sowie der Professor Gareis⸗München im Namen der hiesigen Gruppe der deutschen Kolonialgesellschaft, und eine Reihe auswärtiger Vertreter.
Passau, 14. Juni. (Amtliche Meldung.) Ein Sonderzug von Pfarrkirchen wurde gestern nacht bei der Einfahrt in den hiesigen Bahnhof auf Weiche 121, die verriegelt ist, aus unbekannter Ursache in ein Ausziehgleis abgelenkt und fuhr einem Rangier⸗ zug in die Flanke. Ein Mann wurde leicht verletzt. Die Loko⸗ motive des Sanderzuges und drei Wagen des Rangierzuges wurden beschädigt. 8* Stuttgart, 14. Juni. (W. T. B.) Heute ist hier die 6. Jahresversammlung des Allgemeinen 82-g *. Vereins für Schulgesundheitspflege zusammengetreten. r Kongreß wurde durch den Kultusminister von Weizsäcker eröffnet. “ der preußischen Regierung sprach der Geheime Oberbaurat
elius.
Ilmenau, 14. Juni. (W. T. B.) Der Vorsteher der König⸗ lichen Psychiatrischen und Nervenklinik zu Halle a. S., Geheime Rat Professor Dr. Wernicke, der auf einem Fahrrad das Geratal durchfuhr, geriet in der Nähe von Dörrberg unter ein Last⸗ fuhrwerk. Die Räder gingen ihm über den Kopf. Er wurde lebens⸗ gefährlich verletzt in ein Hotel gebracht.
Lübeck, 14. Juni. (W. T. B.) Heute wurde in Lübeck der 19. Berufsgenossenschaftstag eröffnet. Die Stadt Lübeck war durch den Ersten Bürgermeister Dr. Eschenburg und den Senator Ewers, das Ministerium für Handel und Gewerbe durch den Geheimen Oberregierungsrat Dr. Hoffmann, das Reichsversiche⸗ rungsamt durch den Geheimen Oberregierungsrat, Direktor Pfarrius vertreten. Aus dem Geschäftsbericht geht hervor, daß während der seßt zwanziäahrigen Tätigkeit der Berufsgenossenschaften die gezahlten Unfallentschädigungen mehr als eine Milliarde Mark betragen; der Reservefonds stellt sich auf 170 Millionen Mark, die Zahl der Versicherten hat sich verdreifacht und beträgt jetzt 7 ½ Mil⸗ Uionen. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen berichtete der Justizrat Lachmann über die Frage der Abänderung der Schiedsgerichte. Die hierzu vom Ausschuß verfaßte Denk⸗ schrift, die den gesetzgebenden Körperschaften unterbreitet werden soll, wurde gutgeheißen. Der Direktor Wenzel⸗Berlin berichtete über die Reservefondsfrage und beantragte, beim Reichstag in seiner nächsten Session in dieser Frage von neuem vorstellig zu werden. Nach Referaten des Direktors Schauseil⸗Hamburg und des Geheim⸗ I6“ wurde als Ort der nächsten Tagung Nürnberg gewählt.
Gibraltar, 14. Juni. (W. T. B.) Während einer Schieß⸗ übung explodierte an Bord des englischen Lmienschiffes ⸗ Magni⸗ ficent' ein sechszölliges Geschoß im Rohre des Geschützes. Hierbei wurden 18 Personen, unter ihnen ein Leutnant, verwundet. 11 Schwer⸗ verwundete wurden hier ans Land gebracht.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
A
Theater. Ksönigliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗
haus. 156. Abonnementsvorstellung. Romeo und Jüulia. Große Oper in 5 Akten von J. Barbier und M. Carré. Musik von Ch. Gounod. Musika⸗ lische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7 ½ Uhr. 42 Operntheater. Jung Heidelberg. Anfang 1 ½ r. Sonnabend: vorstellung. Carmen. Oper Georges Bizet. Text von Ludovic Halsvy, nach einer Merimée. Anfang 7 ½ Uhr. , Operntheater. Jung⸗Heidelberg. Anfang r.
Deutsches Theater. Freitag: Der Viel⸗ geprüfte. Anfang 7 ½ Uhr. “ Sonnabend: Der Vielgeprüft Sonntag: Der Vielgeprüfte.
Morwitz⸗Oper. Jude.
157. Abonnements⸗ Hofgunst.
in 4 Akten von enry Meilhac und ovelle des Prosper
Opernhaus.
witwer. und Norini.
witwer. 1’“ Freitag: Gastspiel von
Anfang 7 ½ Uhr. Gastspiel von
Berliner Theater.
Annie Dirkens. Lili. Sonnabend und folgende Tage: Annie Dirkens. Lili.
Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die Logenbrüder. Schwank in 3 Akten von Carl Laufs und Curt
Lustspielhauses. Familientag.
Frizzo.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Oberon, König der Elfen. — Abends 8 Uhr: Der Trompeter von Säkkingen.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) reitag, Abends 8 Uhr: Das Heiratsnest. Lust⸗ piel in 3 Aufzügen von Gustav Davis.
Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male:
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Hauben⸗ lerche. — Abends 8 Uhr: Hofgunst. Im Garten: Großes Millitärkonzert.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Freitag: Der Stroh⸗ Posse mit Gesang in 3 Akten von Horst Anfang 8 Uhr. Sonnabend und folgende Tage:
Neues Theater. (Spielzeit der Direktion Karl und Theodor Rosenfeld.)
Sonnabend und folgende Tage: Der Familientag.
Nationaltheater. (Direktion: Hugo Becker. Weinbergsweg 12 a — 13 b.) Freitag, Abends 8 Uhr: Gastspiel des italienischen Verwandlungsschauspielers
Abends 8 Uhr: Eröffnung der
Zum 10. Male: Der polnische stellung.
Abends 8 Uhr: Biederleute. Kyritz⸗Pyritz.
Albertine Zehme. 3 Akten von B. Björnson. im Feuster.
Hoffmannsthal.
Thaliatheater.
Gastspiel der Die Pfahlbauer. von Wilhelm Freudenberg.
Der Stroh⸗
klei isen: Gastspiel des Zu kleinen Preisen
Freitag, Abends 8 Uhr: Der 8 Ühr.
Direktion: Kren u. Schönfeld.)
3 Akten von Arthur Lippschi Frederich, bearbeitet von Jean
8 1 111““
Sonnabend und folgende Tage: Dieselbe
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male:
Residenztheater. (Direktion: RichardAlexander.) Freitag, Abends 8 Uhr: Letztes Gastspiel von Frau Laboremus. Vorher: Die Frau Dramatisches Gedicht von Hugo von
(Dresdener Wolzogen Oper. 1
Komische Oper in 3 Aufzügen n Anfang 8 Uhr Sonnabend: Die Pfahlbauer.
Bentraltheater. Gastspiel des BerlinerTheaters. Feäitag : Alt⸗Heidelberg. auspiel in 5 Akten von Meyer⸗Förster.
Sonnabend und folgende Tage: Alt⸗Heidelberg.
Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8.
dame Tip⸗Top. Posse mit Feland und Tanz in un een. Anfang 8 Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Madame Tip⸗
18 Top.
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—
Familiennachrichten.
Verlobt: Melanie Gräfin von der Schulenbur mit Hrn. Hauptmann Hans Grafen Blument (Berlin — Mainz). — Frl. Wera von Versen mit Hrn. Oberleutnant Werner von Buttlar (Saar⸗ brücken — Arolsen). — Frl. Jenny von Maercker mit Hrn. Oberleutnant Willy Sametzki (Rohlan — Langfuhr). Frl. Dolly Schlink mit Hrn. Leutnant Fritz Duncker (Weißer Hirsch —Glatz). — Frl. Adolphine Göbel mit Hrn. Amtmann Feem Kroworsch (Eckersdorf —Glatz, Götzhof).
Verehelicht: Hr. Hauptmann Louis Frhr. von Rössing mit Frl. Irmengard von Stoltzenberg (Hannover).
Gestorben: Hr. Geheimer Obermedizinalrat Dr. 82. Josef Krieger (Straßburg i. Els.). Hr.
eheimer Justizrat Dr. Theodor Gaupp (Elbing). — Fr. Geheime Rechnungsrat Mathilde Krümmel, geb. Scheel (Berlin).
Drama in
Straße 72/73.) Freitag:
. 1
An 8n. Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen
Freitag: Ma⸗
Frievmüne⸗
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlageb⸗
zum
No. 139.
15. Juni
Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Don
nerstag, den
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1905 bis zum
Deutsches Reich. Nachweisung
Schlusse des Monats Mai 1905.
1.
2
—
3.
4.
5.
6.
Oberpostdirekti
onsbezirke
Einnahme im Monat Mai 1905
ℳ
in den
Vormonaten
Hierzu Einnahme
₰
Zusammen
ℳ
Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum des Vorjahres
(Spalte 4)
₰
Im Rechnungsjahre 1905 + mehr
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ℳ
I. Im Reichspostgebiet.
Königsberg Gumbinnen .. eee““ Berlin 1 Potsdam . Frankfurt a. O.. Stettin. Köslin. Posen.. Bromberg. Liegnitz. Oppeln.. Magdeburg
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Hannover.
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II. III.
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9 223 48 328 80 643
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49 400 5 9 562
14 435
26 743 292 726
11 878
156 896 8 365
71 980 52 781 72 205
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1 810 752
1 785
1 184 744 93 950 29 477
1 045 720 97 016 29 663
70 20
2 230 464
190 967
59 141
178 468
Ueberhaupt Juni 1905.
1 308 173
1 172 399
90
2 480 573
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Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, rungen, Versetzungen usw. Im aktiven Heere. Berlin 31. Mai. Credner, Major aggreg. dem 2. Oberrhein. Inf. Regt. Nr. 99 und kommandiert zur Dienstleistung bei der Marine als Führer der Stammkompagnien für das 3. Seebat, aus dem Heere ausgeschieden und zum Kommandeur des 3. Stammseebats. ernannt.
Döberitz, 9. Juni. Frhr. Marschall, Oberst und Kom⸗ mandeur des Leibgardehus. Regts., unter Belassung in dieser Stellung, zum Flügeladjutanten Seiner Majestät des Kaisers und
önigs ernannt.
Neues Palais, 11. Juni. Prinz Hermann von Sachsen⸗ Weimar, Herzog zu Sachsen Hoheit, in der Armee, und zwar als Lt. im Gardekür. Reg. angestellt. Henseling, Oberstlt. beim Stabe des Inf. Regts. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, zur Dienstleistung beim Kriegsministerium kommandiert. Krahmer⸗Möllenberg, Oberlt. in den Ersatzkompagnien des 1. Feldregts. der Schutztruppe für Südwestafrika, scheidet aus dieser Schutztruppe am 14 Juni d. J. aus und wird mit dem 15. Juni d. J. in der Armee als Erzieher beim Kadettenhause in Plön angestellt; in diesem Verhältnis hat er die Uniform des Hannov. Jägerbats. Nr. 10 zu tragen. Müller, Oberlt. und Erzieher am Kadettenhause in Plön, in gleicher Eigenschaft zur Hauptkadettenanstalt, Hellwig, Lt. und Erzieher an der Hauptkadettenanstalt, in gleicher Eigenschaft zum Kadettenhause in Oranienstein, Tschernyv, Lt. und Erzieher am Kadettenhause in Oranienstein, in das Inf. Regt. von Courbieère (2. Posen.) Nr. 19, — mit dem 15. Juni d. J. versetzt. Die Lts.: Stampe im Inf. Regt. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 20, Mühlmann im Inf. Regt. von Alvensleben (6. Brandenburg.) Nr. 52, Krug im 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 87, — von dem Kommando zur Dienstleistung beim 1. Seebat., Lemp (Fritz) im Inf. Regt. Freiherr von Sparr (3. Westfäl.) Nr. 16, Behrens im 1. Nassau. Inf. Regt. Nr. 87, — von dem Kommando zur Dienstleistung beim 2. Seebat., — mit dem 15. Juni d. J. enthoben. Dippe⸗Bettmar, Lt. in der Feld⸗ signalabteil. der Schutztruppe für Südwestafrika, aus dieser Schutz⸗ truppe ausgeschieden und im 2. Hannov. Ulan. Regt. Nr. 14 an⸗ gestellt.
Neues Palais, 12. Juni. Prinz Adalbert von Preußen Königliche Hoheit, Oberlt. zur See, à la suite des 1. Garderegts.
F. und des 1. Gardegren. Landw. Regts., auch à la suite des
z. F. [ degr 1 228 2 8 Gren. Regts. König Friedrich der Große (3. Ostpreuß) Nr. 4 gestellt.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
Im Sanitätskorps. 8. Juni. Dr. Schairer, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zum Assist. Arzt befördert. Dr. Veit, Assist. Arzt der Res. vom Landw. Bezirk Reutlingen, der Abschied bewilligt. 8 G
Beamte der Militärverwaltung. 25. Mai. Steichele, Zahlmstr. Aspir., zum Sekretär des Kriegszahlamts ernannt.
Beförde
Nr. 23 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 9. Juni, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen; — Exequaturerteilung. — 2) Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs für das Rechnungsjahr 1904. — 3) Marine und Schiffahrt: Erscheinen eines weiteren Hefts der Entscheidungen des Oberseeamts und der See⸗ ämter. — 4) Auswanderungswesen: Erweiterung der Erlaubnis für den Norddeutschen Lloyd in Bremen zur Beförderung von Aus⸗ ländern. — 5) Zoll⸗ und Steuerwesen: Gewährung von Folfreibet an die beim Deutschen Reiche und dem Großherzogtume Luxemburg beglaubigten Botschafter, Gesandten ushw. — 6) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiiet.
Marktort
Qualität
gering
mittel
n gut
Gezahlt
er Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster höchster ℳ
ℳ
ℳ
niedrigster
höchster ℳ
H 1 1
niedrigster höchster
ℳ
Verkaufte Menge
Doppelzentner
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1)
nach überschläglicher
Schätzung verkauft
Doppelzentner
(Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
1 Durchschnitts⸗ Verkaufs⸗ preis
wert dem
Pyritz.. Trebnitz i. Militsch. Breslau .
Halberstadt Eilenburg Marne . Goslar. Wesel
Neu
Altenburg Mülhausen
Weißenhorn Biberach. Stockach. Ueberlingen Villingen
Luckenwalde Pyritz.. Köslin. Posen.
Militsch. Breslau.
Feeeaee⸗ 2 üben i. Schl.... Schönau a. K
Frankenstein i.
Schl.
Dinkelsbübl Braunschweig
i.
* * 2*
Trebnitz i. Schl.
Schl..
15,40 15,60 15 80 15,90 15,70 16 20 16,75 16,75 17.00 16,90 18,00
19 20
15,40 15,80 15,90 16,20 15,95 16,40
16,75
17,00 16 80 18,00
19,20 19,00
19,40 19,40
14,00
12,00 13,60 13,70
13,80
17,00 17,25 16,90 18 50 17,70
17,40 19,00
Keruen (enthülster
19,40 18,80 19,30 19,45 19,70
14,00
12,00 13,80 13,80
Weizen.
15,90 15,80 16,30 16,20 16,20 16,70 16,90 17,20 17,25 17,20 18 50 17,70
17,40 19000
19,40 19,40 19,30 19,45 19,70
14,00
17,00
15,90
16,50 16,40 16,70 16,45 16,80 16,90 17,25 17,50 17,20 19,00 18,20 20,00
17,20
19,60
19,50 19,50
Roggeu.
20,00
14,40 14,60 13,70 13,60 14,20 14,30
17,00 16,50 16,50 16,90 16,70 16,7
17,1
17,10 17,70 17,50 17,70 19,00 18,20 20,00
17,20
Spelz, Dinkel, Fesen).
19,60
19,50 19,50 20,00
14,40 14,60 13,70 14,00 14,20 14,50