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die Bevorzugung des einen be⸗ 98 kann man
— “
zugleich ein historisches Urteil ab und deutet eine Ungerechtigkeit gegen den anderen. n dem Vorwort des Katalogs nicht folgen, wenn dieser erklärt, c mit voller Absicht Friedrich Preller und Andreas Achenba in den Mittelpunkt der Ausstellung gestellt seien, und zwar der eine, weil im vorigen Jahre sein hundertster Geburtstag war, der andere, weil er dieses Jahr neunzig wird. Mögen diese Tage im Geburts⸗ tagskalender der Verehrer des Künstlers auch doppelt rot angestrichen sein, für die historische Betrachtung ist dies höchst gleichgültig. In der Nnordnung der nicht gerade sehr geschmackvoll gehängten Bilder tritt die Bevorzugung Andreas Achenbachs, der sich sogar mit einer recht dunklen Ecke begnügen muß, nicht sehr stark hervor, aber die Werke PeI fordern desto mehr zur Kritik und zur Frage nach der erechtigung seines Supremats heraus. Viel ist es nicht, was dafür geltend gemacht werden kann. Er hat einmal das Wohlgefallen vieler gebildeter Leute erregt, aber das ist durchaus kein Beweismittel. Humanistische Bildung und Verständnis für bildende Kunst gehen durchaus nicht Hand in Hand. Seine Farbe ist uns jetzt geradezu unerträglich, selbst das harte und krasse Kolorit der Kraft und Reinheit gewinnt dagegen durch seine gesunde Herbheit. Die Kompoösitionen Prellers lassen ihre Ferehugtseies mit dem Theater nur zu deutlich erkennen, und die Götter und enschen Homers sinken zu artigen Staffagefigürchen herab. Nicht mit Claude Lorrain und 8 Geufn darf er in eine Reihe treten, doch vielleicht wird der Ruhm ustav Dorés ihn in seiner Nähe dulden.
Was Andreas Achenbach der Kunst gegeben, ist oft und gern anerkannt worden. Französische Beeinflussung und rheinisches Temperament, rastlose Tätigkeit und handfestes Können haben diese un⸗ zähligen Marinen geschaffen, die so viele Salons reicher Leute schmücken.
Seine Meereswogen wirken so lange glaubhaft, bis man ein Bild Courbets daneben sieht. Aber daß diesem Künstler der Ehrenplatz in einer Jahrhundertausstellung eingeräumt werden solle, das wird der greise Maler selbst am wenigsten beansprucht haben.
Und sieht man von den Werken selbst ab und verfolgt die Be⸗ einflussung des allgemeinen Urteils durch die von den beiden Malern eingeschlagene Richtung, so läßt sich nicht leugnen, daß gerade das Vergnügen an solcher Kunst unseren beiden größten Malern hemmend
eg getreten und das Verständnis ihrer Werke erschwert hat. Nach der Prellerschen Zuckerbäckerei und dem Düsseldorfer Feuerwerk konnten die Farben Böcklins und die herbe Malweise des jungen Menzel nicht mehr genossen werden. Wie der Pomp Makartscher Farben einst Feuerbach gefährlich wurde, so litten diese durch die Erinnerung und Zu⸗ ammenstellung mit konventionellen Ideallandschaften und rhetorischer Landschaftskunst, und ein Herausheben jener Kleineren bedeutet nichts anderes als unbewußte Mitarbeit an der Vernichtung unserer Größten, die eine mit bunten Floskeln aufgeputzte Quintanerästhetik unter dem auten Beifall gleichgesinnter Freunde rüstig vorbereitet.
Das Urteil über diejenigen Künstler, deren Leben und Schaffen
durch die Geschichte festgelegt ist, wird durch die ausgestellten Bilder nicht wesentlich verändert werden. Was wir von Reinhard, Koch, Olivier, Dahl, Waldmüller, Rottmann, Blecken, Schirmer, Fohr, Bürkel, Richter, Spieliweg, Lessing u. a. sehen, ergänzt unsere Vorstellung von ihnen nicht durch neue Eindrücke, sondern bestätigt nur die alten. Von Friedrich ist ein interessantes Atelierbild dort, das uns den rotblonden Romantiker bei der Arbeit zeigt; Johann Jakob Bidermanns Partenkirchener Landschaft, die 1794 gemalt, erfreut durch die lichten Farben und intime Zeichnung; von Blecken hätten wir gern noch einige von seinen schlichten Landschaftsskizzen gesehen. Heinrich Gaetke erscheint als homo novus mit einer in der Farbe recht konventionellen Landschaft von Helgoland. Eduard Meyerheims Danziger Land⸗ schaft erquickt durch die natürliche Wiedergabe des Gesehenen, wenn auch die emailartige Farbe stört. Gurlitt zeigt sich in der großen holsteinischen Landschaft von seiner besten Seite. J. G. Steffans Herrenchiemsee ist von großem Reichtum koloristischer Charles Hoguet erweist sich in einigen seiner Künstler⸗ inem großen und Vorbild Eugen Isabey ebenbürtig. Franz⸗Drebers großes Bild im Hauptsaal sticht vorteilhaft von en „Jahreszeiten“ ab, in denen sein manieriertes Kolorit so fade wirkt. Karl Bennewitz von Loefens, der zu den wenigen Künstlern gehört, die die einfachen Motive, wie sie die märkische Land⸗ chaft bietet, nicht verschmähten, macht gerade dadurch nach den pom⸗ pösen Landschaften K. F. Lessings einen doppelt erfreulichen Eindruck, zumal seine Farbe sich von jeder Affektation fern hält. L. H. Becker überrascht durch ein frisches, kräftig gemaltes Kornfeld, und H. von Gleichen⸗Rußwurms Tätigkeit wird durch die Weimaraner Bilder im besten Lichte gezeigt. Schindlers anspruchslose, aber liebe⸗ oll behandelte Landschaft und Rudolph Schusters Winter im Riesengebirge sind erwähnenswerte Leistungen. Ein schmählich Ver⸗ Effener, Karl Buchholz, kommt jetzt zu spät zu seinem Recht. n den sechzehn Bildern, die hier gezeigt werden, erweist er sich als feinsinniger Schilderer der Natur. So manche der vielgerühmten Schneelandschaften Munthes können mit seinem Winterabend von 1876 nicht in Vergleich treten. Er bevorzugt die melancholischen Stimmungen, den Spätherbst, trübe Regentage, wenn graue, schwere Wolken am Himmel stehen und auf der Landstraße das Wasser sich in großen Lachen ansammelt. Aber auch die Schilderung des Frühlings, wie das Bild des Neunzehnjährigen zeigt, gelingt ihm, wenn es auch in Motiv ist, das später nicht mehr bei ihm vorkommt. Daß die. itterste Not ihn zum Selbstmord trieb, ist kein erfreuliches Zeichen für das Kunstverständnis seiner Mitlebenden. S.-M.
Land⸗ und Forstwirtschaft. Ernteergebnisse und Saatenstand in Rumänien.
Der Kaiserliche Vizekonsul in Constanza berichtet unterm
14. d. M.: Die Rapsernte in der Dobrudscha ist beendet. Sie
hat ein sehr gutes Ergebnis gehabt. Der Ertrag stellt sich, soweit
sch bis jetzt übersehen läßt, auf bis zu 100 Maß (5 Maß = 1 hl)
ür das Hekttar, das Gewicht auf 75 bis 80 kg für das Hektoliter. Die Ernte wird als eine der besten in der Dobrudscha bezeichnet.
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Auch die in etwa 4 Wochen mit der Gerste beginnende Getreideernte verspricht einen sehr guten Ertrag. Geringer wird sie nur im kleinen Umkreis einiger Dörfer um Cogsalar ausfallen, wo großer Regenmangel herrschte. In der übrigen Dobrudscha hatte man überall in den zwei letzten Wochen, die viel Regen brachten, gefürchtet, daß dieser, wie schon öfter in früheren Jahren, in über⸗ reichem Maße fallen werde. Diese Befürchtungen erwiesen sich jedoch als grundlos. Die Dobrudscha mit ihrem Sanduntergrunde kann eine ungewöhnlich große Regenmenge ertragen, ohne daß, wie im größten Teile von Rumänien jenseits der Donau, die Entwicklung der Früchte sehr gestört würde, wenn nur auf die erntereife Frucht keine starken Regen fallen.
Saatenstand und Getreidehandel in Serbien.
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 20. d. M.: Die Ernteaussichten in Serbien sind fort⸗ dauernd sehr gut. In den letzten vier Wochen ging reich⸗ licher Regen nieder; da er indessen nicht anhaltend war und erst nach der Getreideblüte eintrat, so hat er den Getreidekulturen in ihrer Entwicklung bisher nicht geschadet. Es wird jedoch über viel Unkraut auf den Getreidefeldern geklagt. Die Feuchtigkeit des Erd⸗ bodens kommt insbesondere den Maispflanzen zugute, die sich überall vorzüglich entwickeln.
Im Berichtsmonat notierten an der hiesigen Getreidebörse:
Weizen 13,20 — 14,30 Dinar für den Doppelzentner ggen — 1 12,50 — 13,20 „ ” 11,00 — 11,40 „ 1 11 66. u“
Die Obstgärten versprechen gleichfalls ein befriedigendes Ernte⸗ ergebnis. Was die Pflaumen betrifft, so steht in den Gegenden, die im Vorjahre eine reichliche Ernte hatten, für dieses Jahr nur eine schwache zu erwarten. ünstiger sind die Hoffnungen hinsichtlich der Ergiebigkeit der Pflaumen in den übrigen Gegenden, sodaß man bisher im großen und ganzen auf eine Mittelernte in dieser Frucht rechnen kann. v“ 8
Verkehrsanstalten.
Vom 1. Juli ab werden die Taxen für Po nach Schweden und nach Finn land über Schwe der ausländischen Beförderungsstrecke ermäßigt.
Theater und Mufik.
Im Neuen Königlichen Operntheater beginnt, wie schon mitgeteilt, am Sonnabend, den 1. Juli, die Opernsaison mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ von H. Götz, dirigiert und einstudiert vom Kapellmeister Dr. Kunwald. Als nächste Opern folgen dann: „Der Postillion von Longjumeau“, „Das Glöckchen des Eremiten“ und „Die lustigen Weiber von Windsor“.
Im Bellealliancetheater schließt die Direktion Kren und Schönfeld die Spielzeit am 30. Juni; bis dahin noch Auf⸗ führungen der Posse „Madame Tip⸗Top“ statt. Ueber die weiteren Dispositionen im Bellealliancetheater werden seitens der Direktion in
diesen Tagen Beschlüsse gefaßt werden.
Die Reichersche Hochschule für dramatische Kunst (Direktor Friedrich Moest, Berlin⸗Charlottenburg, 27) versendet jetzt den Bericht über
das abgelaufene sechste Studienjahr. Das Institut hat auch diesmal wieder eine Reihe von Vertragsabschlüssen seiner Studierenden an Bühnen wie das Schillertheater in Berlin, das Residenztheater in Hannover, das Hoftheater in Gera und mehrere Stadttheater zu verzeichnen. Oeffentliche Aufführungen sowie abendliche Szenenproben vor ge⸗ ladenem Publikum geben den Schülern während der Studienzeit
Gelegenheit, die erworbenen Kenntnisse praktisch zu v ten.
Mannigfaltiges.
Berlin d 22 Juni 19059.
Zu den am Sonntag, den 2. Juli, auf der Zehlendorfer Rennbahn stattfindenden Bahnrennen des Gaus 20 Berlin des Deutschen Radfahrer⸗Bundes sind die Anmeldungen so zahlreich eingegangen, daß verschiedentlich Vorläufe stattfinden müssen. Diese finden an demselben Tage, Vormittags, statt. Eintrittskarten zum Preise von 75 ₰ sind im Vorverkauf auf der Geschäftsstelle (Zimmerstraße 3/4) in der Zeit von 9 bis 6 Uhr zu haben.
In St. Petersburg sind zu Anfang Mai, wie der russische Akademiker F. von Schmidt im „Zentralbl. für Mineralogie“ mit⸗ teilt, Nachrichten von der Tolmatschowschen Expedition in das Chatangagebiet eingetroffen, die bis zum 19. März reichen. Die Expedition hatte bis dahin 400 Werst zurückgelegt und befand sich mitten zwischen Turuchansk und dem Jesseisee. Durch ihre vorherrschenden Trappberge erinnerte die durchreiste Gegend geoloolsc sehr an das Gebiet der unteren Tunguska. Die Reisenden hatten viel durch starke Kälte zu leiden, die bis — 400 stieg. Im übrigen war die Witterung günstig bis auf den Mangel an klaren Tagen für die astronomischen Beobachtungen. Der Eißer der tungusischen Führer der Expedition sei über alles Lob erhaben gewesen. Der Jesseisee werde für längere Zeit das Zentrum der Expedition bilden. Er soll topographisch aufgenommen, seine geographische Lage bestimmt und zugleich die ganze Umgebung geologisch und überhaupt naturhistorisch erforscht werden. Im Sommer wird die Expedition die Chatanga hinuntergehen, deren Lauf noch nie untersucht worden ist und daher viele interessante Aufschlüsse erwarten läßt. Vom Ostufer des großen, bisher eben⸗ falls nur mangelhaft bekannten Chatangabusens gedenkt dann die Expedition auf die Halbinsel zwischen Chatanga⸗ und Anabara⸗ mündung überzugehen, wo sich nach Middendorfs Angaben ein
Steinsalzberg befinden soll.
— 8 8 111u“ An der Anabaramündung endlich wird der Versuch gemacht werden, die astronomischen Bestimmungen der gegenwärtigen Eeeen; mit denen der Toll⸗Schileikoschen im Jahre 1893 in Verbindung zu bringen. Die Rückkehr wird voraussichtlich in zwei getrennten Partien unternommen werden und zwar wird der eine Teil der Expedition den alten, schon von Middendorf her bekannten Weg über die Tundra an der Wald⸗ grenze, der andere einen den Eingeborenen bekannten Weg über den Wilni und Jakutsk nehmen. Wenn alles glücklich verläuft, so können die Reisenden schon zu Ende dieses Jahres zurückerwartet werden. Der Leiter der Expedition J. P. Tolmatschow ist seit 1900 als Kustos des Geologischen Museums in St. Petersburg angestellt. Seine wissenschaftlichen Begleiter 188 der Astronom H. Backlund und der Kapitän vom Topographenkorps Kaschewnikow.
Ueber den Stand der Wiederherstellungsarbeiten auf dem Marcusplatze in Venedig macht die „Nat. Ztg.“ folgende Mitteilungen: In der Basilica von San Marco sind da, wo die Wände dringend der Reparatur bedürfen, die Mosaiken sorg⸗ fältig losgelöst worden, nachdem vorher ein genauer Abdruck von ihnen genommen worden war. Sind die Arbeiten zur Stärkung der Wände beendet, so werden die Mosaiken mit Hilfe der Abdrücke genau wieder an ihre Stelle kommen. Alle Arbeiten werden von einer besonderen künstlerischen Kommission vor⸗ geschlagen und unter ihrer ständigen Ueberwachung ausgeführt. Der neue Campanile wird auf einem großen hölzernen Fundament stehen, dessen Pfähle nunmehr alle eingerammt sind und das jetzt mit einer festen, zehn Fuß dicken Mauer von großen Steinen aus Istrien und Muggia umgeben wird.
Kiel, 26. Juni. (W. T. B.) Bei der heutigen Segel⸗ wettfahrt der Sonderklasse gewann „Tilly VI“ den ersten, „Wannsee Nv“ den zweiten, „Clair de Lune“ den dritten, „Elisabeth⸗ den vierten, „Paul“ den fünften, „Concordia“ den sechsten und „Molch“ den siebenten Preis. In der Binnenregatta errang von den Renn⸗ jachten der Va⸗Klasse „Feinsliebchen III“ den ersten, „Klein⸗Polly“ den zweiten und „Jenny“ den dritten Preis; von den Rennjachten der Vb⸗Klasse „Dix“ den ersten, „Windspiel V“ den zweiten, „Heimchen“ den dritten Preis. (Gegen „Heimchen“ ist Protest ein⸗ gelegt.) In der Va⸗Klasse der Kreuzerjachten wurde „Kefim“ erster, „Möwe III“ zweite. Von den Kreuzerjachten der Vb⸗Klasse gewann „Leipzig“ den ersten Preis; von den Renn⸗ jachten der VI. Klasse „Sperata“ den ersten, „Bajazzo“ den zweiten Preis; von den Kreuzerjachten der VI. Klasse „Luchs“ den ersten, „Harald II“ den zweiten und „Helga“ den ven Prets. „ aät 8
Seine ajestät der Kaiser sah Sich heute nachmitta 2 ½ Uhr vom Deck der „Hohenzollern“ aus das Fekteudern der Fähnriche zur See, Seekadetten und Schiffsjungen an und verteilte nachher selbst die Preise an die siegreichen Mann⸗ schaften. — Abends 7 ½ Uhr begab Sich Seine Majestät der Kaiser nach dem Kaiserlichen Jachtklub, wo Allerhöchstderselbe die v für die Wettfahrten der Kriegsschiffboote vornahm und an einem Festmahl des Kaiserlichen Jachtklubs teilnahm. Bei dem Festmahl saß Seine Majestät der Kaiser zwischen Ihren Königlichen Hoheiten dem Groeberog. von Sachsen und dem Prinzen Adalbert rechts und dem Prinzen Eitel⸗Friedrich und dem Herzog von Sachsen⸗ Coburg und Gotha links. Gegenüber Seiner Maäjestät saß Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich zwischen dem Earl of Crawford und dem Botschafter Charlemagne Tower. Im Verlauf des Mahles brachte Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich einen Trink⸗ spruch auf Seine Majestät den Kaiser aus. Seine Majestät erwiderte mit einem dreifachen Hoch auf die einheimischen Mit⸗ segler und die fremden Gäste aller Nationen. — Auf Allerhöchsten Befehl hatte Abends die Schlachtflotte illuminiert, auch viele Privatgebäude waren festlich beleuchtet.
„Paris, 26. Juni. (W. T. B.) Die Minister des Innern und für Landwirtschaft haben bestimmt, daß auf allen Rennplätzen vam August d. J. ab Buchmacher nicht mehr geduldet werden ürfen.
Kopenhagen, 26. Juni. (W. T. B.) Der erste Steuermann, Myhre, des gesunkenen Schulschiffes „Georg Stage⸗ (vgl. Nr. 148 d. Bl.) erzählt folgendes über das Unglück: Das Schulschiff kam von der Kröger und fuhr nordwärts. Es segelte bei dem Winde und fuhr mit vollen 8; Es war schönes Wetter, ruhiges Wasser und gute Brise. Man ꝛobachtete den Dampfer der englischen Castle⸗ Linie „Ancona“ aus Leith. Der Dampfer schien zuerst hinten um den „Georg Stage“ herumgehen zu wollen, aber er veränderte plötzlich das Manöver und versuchte, vorn herumzugehen. An Bord des „Georg Stage“ erkannte man jetzt, daß ein Zusammenstoß unvermeidlich war. Der Kapitän Maltenkron läutete, um den Engländer zu warnen, während gleichzeitig die Luken geöffnet und die Kadetten geweckt wurden. In demselben Augenblick erfolgte der Zusammenstoß. Der Bug der „Ancona“ bohrte sich tief in die Seite des Schulschiffes, zerdrückte ein Boot und zerbrach zwei Masten, sodaß die Masten und die Takelung auf Deck niederfielen und es den Kadetten erschwerten, an Deck zu kommen. Der Kapitän, der Steuermann Myhre und die Kadetten, die nicht in die niedergefallene Takelung verwickelt waren, sprangen an Bord der „Ancona“ und setzten sofort die Rettungsboote 2,1 ,15 Die englische Besatzung nahm eifrigst an der Rettungs⸗ ar eil.
Indianopolis, 26. Juni. Die deutschen Turner haben auf dem Nordamerikanischen Bundesturnfeste in Indiano⸗ polis bedeutende Erfolge errungen. Sie erhielten beim Wetturnen acht Preise, darunter fünf erste. (Vgl. Nr. 148 d. Bl.) (Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
—
Theater.
Neues Königliches Operntheater. Mitt⸗
woch: Jung⸗Heidelberg. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: E1 Anfang 7 ½ Uhr. Freitag (Schluß des Wiener Ensemblegastspiels):
Jung ·Heidelberg.
Sonnabend (Beginn der Der
Widerspenstigen Zähmung.
Sponntag: Der Widerspenstigen Zähmung.
Opernsaison):
Deutsches Theater. Mittwoch: Der Viel⸗ geprüfte. Anfang 7 ½ Uhr. ““ onnerstag: Der Vielgeprüfte.
Freitag: Zum letzten Male: Der Vielgeprüfte.
Mittwoch: Gastspiel von
Anfang 7 ½ Uhr. Gastspiel von
Berliner Theater.
Annie Dirkens. Lili. Donnerstag und folgende Tage: Annie Dirkens. Lili.
Schillertheater. o. (Wallnertheater.) Morwitz⸗Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Oberon, 8 der Elfen. Große romantische Oper von
1b von Weber. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der polnische
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Freitag, Abends 8 Uhr: Der Trompeter von Säckingen.
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Hofgunst. Lustspiel in 4 Aufzügen von Thilo von Trotha. “
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Hofgunst. 8
reitag, Abends 8 Uhr: Hofgunst. m Garten: Großes Militärkonzert.
Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn⸗ hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Die Liebes⸗ schule. Schwank in 3 Akten von Heinz Gordon und Franz Steyer. Anfang 8 Uhr. .
Donnerstag: Der Strohwitwer. 1 Feitag⸗ Die Liebesschule. onnabend: Erstes Gastspiel des Wiener Operetten⸗ ensembles. Jung⸗Heidelbeerg.
“ Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch,
Abends 8 Uhr: Kyritz⸗Pyritz. Donnerstag und folgende Tage, Abends 8 Uhr:
Kyritz⸗Pyritz.
Neues Theater. (Epielzeit der Direktion Karl und Theodor Rosenfeld.) Gastspiel des Lustspielhauses. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Der Familientag.
““
Mittwoch: Zu kleinen Preisen: Schauspiel in 5 Akten von Meyer⸗Förster.
Donnerstag: Der Familientag.
Freitag (letzte Vorstellung vor den Ferien): Der
Familientag.
“ Gastspiel des Betliner Theaters. Alt⸗Heidelberg.
8 Uhr.
Donnerstag und Freitag: Alt⸗Heidelberg. Von Sonnabend ab: Die Geisha
3 Akten von Arthur Lippschi Frederich, bearbeitet von Nean
Top.
Bellealliancethenter. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch: Ma⸗ dame Tip⸗Top. Posse mit Fefang und Tanz in
un ten. Anfang 8 Uhr. Donnerstag und folgende Tage: Madame Tip⸗
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Karl von Hasselbach (Berlin). — Hrn. Rittmeister ven Legat (Hannover). Eine Tochter: Hrn. Regierungsbaumeister A. Silbermann 8.
Gestorben: Hr. Landgerichtsrat Emil Cuny Stettin). — Hr. Leutnant a. D. Richard von
ditschke⸗Collande (Wien). — Fr. Emma Presuhn,
Anfanz verw. Ziegler, geb. Lotz (Gotha). — Verw. Fr.
Kreisrichter Ottilie Pförtner von der Hölle, geb.
“ Pförtner von der Hölle (Zehdenick a. H.) — Frl.
8 Sofie von Bodelschwingh (Schweizerhof).
Dr. Tyrol in Charlottenburg. 8
Frrevmene. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen
ubert va Ra (Brieg).
mit Hrn. Leutnant
“
Familiennachrichten.
5 “ Verlobt: Frl. Leni Menzel mit Hrn. Oberleutnant eterek (Breslau —Rawitsch). —
(einschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließzlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien und A gesellschaften, für die Woche vom 19. 24. Juni 1905.
rl.
Lothar Müller bis
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sanzeiger und Königlich Preußischen Sto
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Berlin
„Dienstag, den 27. Juni
Reifezeugnis.
8 Name des Promovierten.
Vor⸗ und Zuname. Ort und Zeit der Geburt. Heimatsort.
Anstalt. Datum der Ausstellung.
Besuchte Hochschulen (Technische und sonstige einschl. der Universitäten). Zeit des Besuchs.
Fachrichtung. Datum des Diploms.
Diplomprüfung.
Hochschule.
Titel. Verlag bezw. Zeitschrift. Referent und Korreferent.
Mündliche Prüfung.
I Datum.
Datum des Doktor⸗ ingenieur⸗ diploms.
Prädikat.
— Laufende Nummer
Königlich Ungarisches geboren am 16. August 1881 Staats⸗Obergymnasium zu Fiume. zu Fiume. Heimatsort: Fiume. 30. Mai 1899. (Durch Verfügung Gr. Ministeriums des Innern vom 2. Dezember 1903 Nr. M. d. J. 33, 478 als gleichwertig mit dem Reifezeugnis eines deutschen Gymnasiums angesehen.) Großherzogliche Ober⸗
Johann D'Ans
1“
Emil Davidsohn, geboren am 7. März 1872 zu Offenbach a. M. Heimatsort: Ortenberg (Hessen).
“ ““
zu Offenbach a. M. sch 17. September 1902. 1897
“ 1“ “ -“
Königliches Gymnasium zu Mühlhausen i. Th. 11. April 1870.
“ geboren am 24. März 1851 zu Mühlhausen i. Thür. Heimatsort: Rheydt.
Technische Hochschule zu Darmstadt von Herbst 1899 bis Herbst 1904.
Universität Gießen von Herbst 1893
realschule bis Ostern 1896, Technische Hoch⸗
schule zu Darmstadt von Ostern
bis Ostern 1898, von Herbst 1898 bis Herbst 1900 und von Herbst 1902 bis Herbst 1904.
“
Technische Hochschule zu Berlin (damals Gewerbeakademie) von 1871 bis Juli 1874.
Chemie. Technische Hochschule zu Darmstadt. 23. Juli 1903.
Chemie. Technische Hochschule Darmstadt. 7. Mai 1904.
zu
Maschinenbau. Technische Hochschule (damals Gewerbeakademie) zu Berlin. 27. Juli 1874. ((Diese an der Königlichen EFewerbeakademie zu Berlin im Jahre 1874 abgelegte Diplomprüfung wurde durch Verfügung Gr. Ministeriums des Innern vom 1. August 1904 Nr. M. d. J. 23 595 als ein dem § 1 Pos. 2 der Promotionsordnung ent⸗ sprechender Befähigungs⸗ nachweis angesehen.)
—
„Das wasserfreie Ferrosulfat und seine Zersetzung bei höheren
Temperaturen.“
Druck von H. Fiencke in Kiel.
Referent:
Geheimer Hofrat, Professor
Dr. Staedel. Korreferent:
Professor Dr. Dieffenbach.
„Die Zersetzung von Kaliumchlorat durch Salzsäure, eine Reaktion
I. Ordnung.“
Druck der von Münchowschen Hofbuchdruckerei in Gießen.
Referent:
Geheimer Hofrat, Professor
Dr. Staedel. Korreferent:
Professor Dr. Dieffenbach. „Druck⸗ und Geschwindigkeits⸗ verhältnisse des Dampfes in
Freistahl⸗Grenzturbinen.“
Selbstverlag. Referent:
Geheimer Baurat, Professor
Gutermuth. Korreferent:
Geheimer Hofrat, Professor
Dr. Henneberg.
26. Oktober 1904.
11. Januar 1905.
28. Oktober 1904.
Mit Nszeicrung 26. Januar
1905.
““
bestanden.
Gut bestanden.
Mit Auszeichnung bestanden.
Berichte von deutsche
Hu
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n Fruchtmärkten.
gering
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Gezahlter Preis für 1 Dopp
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niedrigster ℳ
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niedrigster
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höchster ℳ
niedrigster
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höchster ℳ
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ℳ
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Am vorigen Markttage
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
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Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ 3
an der Univ
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Löwenberg i. Schl. eZ“ Giengen a. Brenz .
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Breslau Strehlen i. Schl. Breslau.. 4 Strehlen i. Schl. Löwenberg i. Oppelnl...
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Der Duvrchschnittspreis wird aus den unab
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prechender Bericht fehlt.
7 *
18 Literatur.
estge ür Dr. Bernhard Hübner, ordentlichen vehskenb Rlüe an der Universität Berlin, Geheimen Ober⸗ regierungsrat Associé de l''Institut de droit international usw., zum 70. Geburtstage am 25. Mai 1905 überreicht von ehemaligen Schülern. 284 Seiten. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Preis 7 ℳ% — In dieser Festgabe sind die folgenden Abhandlungen ver⸗ einigt: „Die rechtliche Natur der Arbeitsordnung“ von Dr. Paul Oertmann, o. ö5. Professor der Rechte an der Universität Erlangen; Die staatsrechtli e Entwicklung der australischen Kolonien von Dr. Max Huber, a. o. Professor der Rechte an der Universität Zürich; „Die Zwangsvollstreckung in eine dem Schuldner nicht gehörige be⸗ wegliche Sache“ von Dr. Martin Wolff, a. o. Professor der Rechte an der Universität Berlin; „Materielles Justizrecht (Rechtsschutz⸗ anspruch und Strafrecht)“ von Dr. James Goldschmidt, Privatdozent tät Berlin; „Ueber die Befreiung der Dienstgrundstücke
8 1“
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preußischen A Landrichter ; preußische Allgemeine Lan von Dr. Ulri Bonn; Scholz, Gerichtsassessor im des Völkerrechts (Haager F friedlichen Erledigung interna Dr. Milosch Boghitchévitch, Geschichte der
Paris; „Zur er Ehe lId Dexter Hazeltine,
von Dr. Haro aus Warren, Pennsylvania.
— Geschichte des K bearbeitet von Dr. Vierter Teil: Das H. Porträt
Preußen, gerichtsrat. hundert.
der Geistlichen von der Gemeindegre Ulgemeinen Landrechts atdozent an der drecht und der E rofessor der Rechte an und Neutralität“
und Priv Stutz, o. ö.
„Drahtlose Telegraphie
Mit
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Reichspostamt; riedenskonferenz von tionaler Stretnsh 8 Königlich serbischem Le⸗ m n Eheschließung nach angelsächsischem Recht
Bachelor of arts and of laws
jur. Friedrich Kammergeri
degrundsteuer im Geltungsgebiet des von Dr. Hermann Universität Be⸗ gentümer des
ammergerichts in Brandenburg⸗ Holtze, Kammer⸗ gericht im 19. Jahr⸗ des Kammergerichtspräsidenten
rlin; Kirchenguts“ der Universität von Dr. Die Enquetekommissionen 1899: Abkommen zur lle Artikel 9 — 14)“ von gationssekretär in
Fürstenau, „Das
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die
1““
von Drenkmann. (Veröffe der Mark Brandenburg.) 7,50 ℳ — Mit diesem gerichts zu Ende, von der Entwicklung, der preußischen Gerichtshofs werden nach einer kurzen Zeit der napoleonischen 1816 — 1848 (Oberlandesgeric 1848 — 1879 (Appellationsgericht den Reseang ezirk landesgericht des Köntgreichs Preußen). ch mehrere Beilagen an: m Jahre 1798; ein Schreib gerichtsrats Köhler an den 12. Oktober 1813, b
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indem er eine erschöpfende und interessante 1 Tätigkeit und Bedeutung dieses höchsten im 19. Jahrhundert gibt. Einleitung folgende Zeitabschnitte behandelt: n Kriege (1807 —1815), cht für die Ferseen. die Jahre von für den Stadt Potsdam) und die Epoche seit 1879. (Ober⸗ der Provinz Brandenbur An diese Der Personalbestand des Kammergerichts en des Geheimen Justiz⸗ und Prilcrenten Woldermann d. Abfassung einer Ge
ntlichungen des Vereins für die Geschichte Berlin, Verlag von Franz Vahlen. ande führt Holtze seine Geschichte des Kammer⸗
Preis Darstellung Im einzelnen die Zeit von ezirk Berlin und
und oberstes Landesgericht ge⸗ ichtliche Darstellung schließen
Kammer⸗ d. Berlin, chichte des Kammer⸗