1 88xböö—
Dem Königlich niederländischen Generalkonsul in Berlin, Geheimen Kommerzienrat Fritz Friedländer und
dem Vize⸗ und Deputykonsul der Vereinigten Staaten von Amerika Henry J. Fuller in Hannover ist namens des Reichs das Exequatur erteilt worden. 6
5
Bekanntmachung.
Vom 22. d, M. ab werden sich die Kasse, die An⸗ nahmestelle und die Auslegehallen des Kaiserlichen Patentamts im neuen Dienstgebäude, Gitschinerstraße 97/103 — SW. 61 —, befinden.
An Stelle der beioen im alten Dienstgebäude vorhandenen, von einander getrennten Auslegehallen I. (Auslege⸗ und Lese⸗ halle für Patentanmeldungen, Patentschriften, Bücher und Zeitschriften) und II (Lesehalle für Gebrauchsmuster) ist im neuen Dienstgebäude eine große Auslege⸗ und Lesehalle ein⸗ gerichtet, in der sich auch die Patent⸗ und die Gebrauchs⸗ musterrolle befinden. 8
Vom genannten Tage ab wird wie bisher die Kasse von 9 bis 1 Uhr und die Annahmestelle von 9 bis 4 Uhr, die Auslege⸗ und Lesehalle dagegen abweichend von der bis⸗ herigen Zeit von 9 bis 3 Uhr geöffnet sein.
Berlin, den 18. September 1905.
Kaiserliches Patentamt. Hauß.
Bekanntmachung, 8 betreffend Erweiterung des Fernsprechverkehrs. Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Amern St. Georg, Badenweiler, Cröslin, Jeggau, Kittlitztreben, Storkom
(Kr. Templin) ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein ge⸗
wõö nliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt:
1) im Verkehr mit Storkow (Kr. Templin) 50 ₰, 2) im Verkehr mit Amern St. Georg, Badenweile
3) im Verkehr mit den übrigen Orten je 1 ℳ Berlin C., den 16. September 1905.
7 Kaiserliche Oberpostdirektion.
H Vorbeck. 1
Flaggenzeugnisse sind erteilt worden:
1) von dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Schanghai unter dem 25. Juli d. J. dem im Jahre 1881 in Glasgow aus Stahl erbauten, bisher unter norwegischer Flagge ge⸗ fahrenen Dampfschiff „Allemannia“ nach dem Uebergange desselben in das ausschließliche Eigentum des deutschen Reichs⸗ angehörigen Bodo von Fischerz in Schanghai, welcher Ham⸗ urg als Heimatshafen des Schiffes angegeben hat;
2) von dem Kaiserlichen Konsulat in Newcastle on Tyne unter dem 4. September d. J. dem in Wallsend on Tyne aus Stahl neuerbauten Dampfschiff „Santa Cruz“ von 3132,91 Registertons Nettoraumgehalt nach dem Uebergange desselben in das ausschließliche Eigentum der Aktiengesellschaft
amburg⸗Südamerikanische Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft in amburg, welche Hamburg als Heimatshafen des Schiffes an⸗
Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat Moebius im Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten den Charakter als Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat mit dem Range der Räte erster Klasse zu ver⸗ leihen. 16“
Herrenhaus. Der etatsmäßige Stenograph Dr. phil. Friedrich Bur⸗ meister ist zum Vorsteher des Stenographischen Bureaus des Herrenhauses ernannt.
seborbunng
für die am Sonnabend, den 30. September d. J., Mittags
12 Uhr, im Sitzungssaale des Verwaltungsgebäudes
stattfindende 43. Sitzung des Bezirkseisenbahnrats zu Altona.
I. Geschäftsordnungsangelegenheiten.
„Nr. 1. Mitteilung über die Zusammensetzung des Berirks⸗ eisenbahnrats.
II. Mitteilungen über das infolge der Anträge und Beschlüsse in der Sitzung vom 18. März d. J. Veranlaßte.
Nr. 2. Fahrplanangelegenheiten.
Nr. 3. Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion wegen Fracht⸗ ermäßigung für Torfstreu und Torfmull. (Nr. 6 der Niederschrift vom 18. März 1905, S. 5—8.) 4
Nr. 4. Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion wegen Fracht⸗ ermäßigung für Steinkohlen und oks von Westfalen und Oberschlesien Füeshee (Nr. 7 der Niederschrift vom 18. März 1905, S. . 8 III. Güterverkehrsangelegenheiten.
Nr. 5. Vorlage der Königlichen Eisenbahndirektion wegen Fracht⸗ ermäßigung für Steinsalzsendungen an die deutschen Fischereigesell⸗ schaften und Fischsalzereien.
IV. Fahrplanangelegenheiten.
Nr. 6. Erläuterung der im Winterfahrplanentwurf für 1905/1906 enthaltenen wichtigeren Aenderungen.
Altona, den 13. September 1905. 8 Königliche Eisenbahndirektion. “ Caesar.
Angekommen: Seine Exzellenz der Staatsminister, Staatssekretär des
Innern Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner, vom Urlaub;
L. der Direktor im Justizministerium, Wirkliche Geheime Oberjustizrat Dr. Lisco, von der Urlaubsreise:;
öffentlichen Arbeiten Wiesner, vom Urlaub;
Arbeiten, Oberbaudirektor Wichert, vom Urlaub
der Abteilungsdirigent im Ministerium der öffentlichen
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 18. September.
Meyer. Am Sonntagabend reisten Seine Majestät von
des Chefs des Zivilkabinetts, von Lucanus.
8
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Sich nach Plön begeh n.
Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin übernimmt während des bevor⸗ stehenden Aufenthalts Ihrer Majestäten in Rominten der Kammerherr von Wiedebach und Nostitz⸗Jänkendorf
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Vom 16. bis 17. September sind im preußischen Staat 10 choleraverdächtige Erkrankungen und 5 Todesfälle, vom 17. bis 18. Mittags weitere 3 choleraverdächtige Erkrankungen und 1 Todesfall an Cholera amtlich gemeldet worden. Von den fruͤher gemeldeten choleraverdächtigen Erkrankungen ist eine durch die bakteriologische Untersuchung nicht als Cholera festgestellt worden. Die Gesamtzahl der Cholerafälle beträgt bis jetzt 202 Erkrankungen, von denen 75 tödlich endigten.
Von den vom 17. bis 18. September gemeldeten Neu⸗ erkrankungen entfallen auf die Kreise Rastenburg 1, Marien⸗ urg 3, Graudenz 2, Lebus 1, Stettin. 2, Posen 1, Schubin 1, Czarnikau 1 lisga s 1.
8 8
Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, 1. badische Staatsrat Scherer ist vom Urlaub in Berlin an⸗ gekommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der V transport für Ostafrika mit dem Dampfer „Koerber“ am 15. September in Daressalam eingetroffen.
S. M. S. „Sperber“ ist am 15. September von San Paola de Loanda nach Kap St. Bras in See gegangen.
S. M. Kanonenboot „Iltis“ ist am 16. September in Amoy eingetroffen.
S. M. Flußkanonenboot „Tsingtau“ ist am 16. Sep⸗ tember von Canton nach Samshui in See gegangen.
S. M. S. „Luchs“ ging gestern von Tsingtau nach
Tschemulpo in See.
Bremen.
Der Senat hat, dem „W. T. B.“ zufolge, bei der Bürger⸗ ft die Bewilligung von 1 358 000 ℳ zur Erweiterung und Fabrikenhafens beantragt.
Deutsche Kolonien.
Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch⸗Ostafrika Graf von Götzen telegraphiert dem „W. T. B.“ zufolge unterm 16. d. M., daß die Marineinfanterie aus dem öster⸗ reichischen Llonddampfer „Körber“ an diesem Tage in Dar⸗ essalam worden ist. Zur Beruhigung der Bezirke Lindi, Kilwa und Morogoro werden größere Detache⸗ ments der Schutztruppe vorgeschoben, die ihren Rückhalt in kleineren Abteilungen der an festen Punkten bleibenden Marineinfanterie haten werden. Die Innenstationen, die vorläufig sich selbst überlassen bleiben müssen, erscheinen auch zu Offensivvorstößen stark genug. — In den Bezirken Mahsuge und Iringa sind einzelne Teile der Bevölkerung aufständisch. Die in Iringa stehende Kompagnie der Schutztruppe hatte unter dem Hauptmann Nigmann in den Utshungwe⸗Rand⸗ bergen ein siegreiches Gefecht. Die Wahehehäuptlinge be⸗ finden sich bei Hauptmann Nigmann. Die Station Iringa selbst ist gesichert.
Aus Deutsch⸗Südwestafrika wird amtlich gemeldet, daß der Major Meister am 13. September den Feind west⸗ lich von Haruchas schlug. Nach sechsstündigem Auf⸗ stieg in dem steilen Gebirge und fünfstündigem, heftigem Gefecht, bei dem es zum Kampfe Mann gegen
Mann kam, wurden die Hottentotten aus ihren starken
Stellungen geworfen. Einem Teil gelang es, in vrnn. Richtung in vIxt r Inn zu entkommen. Die Verfo gung wird fortgesetzt. r Feind ließ 60 Tote auf dem Gefechtsfelde liegen. Auf seiten der Schutztruppe fielen zwei Reiter; verwundet wurden der Major Maercker (Schuß in die linke Schulter), der Oberarzt Korsch (schwer) und 10 Reiter.
Der Gouvernementsrat des Schutzgebiets Deutsch⸗ Neu⸗Guinea trat in Herbertshöhe am 15. Juni d. J. unter dem Vorsitz des Kaiserlichen Gouverneurs Dr. Hahl zusammen. Auf der Tagesordnung standen unter anderen folgende Punkte: — der Verpachtung von Pflanzungsland an Chinesen; Zu⸗ sammenfassung und Erneuerung der Disziplinarverordnung uͤber eingeborene Arbeiter und der Ausführungsbestimmungen zur Arbeiteranwerbung; Sfssftung eines Tierarztes in den Etat; Geldwesen; Organisation der Eingeborenen und ihre Heranziehung zu öffentlichen Leistungen; Auskunfterteilung über das Schutzgebiet; Antrag des deutschen Kolonialbundes, die Deportation nach den Admiralitätsinseln einzuführen. Irn⸗ bezug auf diesen letzten Punkt faßte der Gouvernementsrat Se Beschluß: „Der Gouvernementsrat ist gegen jede
Ansiedlung entlassener Sträflinge; die Voraussetzungen, die
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen am Sonnabend Mittags im Königlichen Schlosse zu Homburg den amerikanischen Botschafter in St. Petersburg von 1e
om⸗ burg nach Hubertusstock ab und hörten unterwegs den Vortrag Wirklichen Geheimen Rats
Ihre, Majestät die Kaiserin und Königin haben
1“
Großherzoglich
der Ministerial⸗ und Oberbaudirektor im Ministerium der der Eingabe des Deportationsausschusses zu Grunde geleg
sfind, sind irrtümlich; nicht richtig gewürdigt sind Klima, Fe⸗ siedlungsfähigkeit des Landes, Arbeitsfähigkeit des Europägs in den Tropen und die Kosten.“ S
Oesterreich⸗Ungarn.
Der ungarische Ministerpräsident Baron Fejervary jg 8 einer Meldung des „W. T. B.“ aus Budapest, heute frül nach Wien gereist, wo er im Laufe des Tages vom Kaiser in Audienz empfangen werden dürfte. 8
Das zierrelchische Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung des bisherigen Gesandten in Stockholm Grafen zu Brandis zum Gesandten im Haag, des bisherigen Gesandten in Lissabon Eperjesy von “ zum Gesandten in Stockholm, des bisherigen Gesandten in Mexiko Grafen von Hohenwart zum Gesandten in Lissabon, des Legationsrates Grafen Wisniewskie zum Gesandten in Mexiko, des büchemühn Gesandten in Rio de Janeir Ritters von Kuczynski zum Gesandten in Peking des bisherigen Gesandien in Dresden Dr. Velics 528 Laszlofalva zum Gesandten in München und des bis⸗ herigen diplomatischen Agenten in Sofia Freiherrn von Braun zum Gesandten in Dresden.
Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.⸗Korr.⸗Bureaus⸗ aus Wien beschloß, einem ausgegebenen Communiqus zufolge die gestrige Konferenz der Gesäamtexekutive der Sozial⸗ demokraten Oesterreichs, mit Rücksicht auf die Stellung⸗ nahme des Ministerpräsidenten Freiherrn von Gautsch in der Frage der in Ungarn, für den nächsten Freitsg eine Reichskonferenz sämtlicher nationalen Parteivertretungen nach Wien einzuberufen.
Nach dem Staatskassenausweis vom zweiten Quartal dieses Jahres betrugen, wie „W. T. B.“ meldet, in Ungarn die Einnahmen 240 622 659 Kronen und die Ausgaben 298 289 096 Kronen. Die Einnahmen sind un 24 125 938 Kronen niedriger, die Ausgaben und 14 524 568 Kronen höher als in der gleichen Periode des Vorjahres. Die Bilanz stellt sich um 38 650 507 Kronen un⸗ gühstiger als im zweiten Quartal 1904.
Frankreich.
Nach einer Meldung der „Agence Havas“ traf gestern in
Paris ein Handschreiben des Königs von Portugal an den Präsidenten Loubet mit einer Einladung für diesen ein. Die Zusage Loubets sei sicher. EEbEö Teil der unter dem Befehl des Majors Moll stehenden Mission, die beauftragt ist, gemeinsam mit einer deutschen Mission die Grenze zwischen dem Kamerun⸗ gebiet und Französisch⸗Congo zu bestimmen, hat sic gestern abend von Bordeaux nach Matadi eingeschiff. Iür Aufenthalt am Congo dürfte mindestens zwei Jahn auern. 1—
Der Kolonialminister Clémentel hielt gestern in Combrond (Departement Puy de Dôme) eine Rede in der er darauf hinwies, daß Frankreich mit äußeren Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Dank dem Wirken des hervorragenden Staatsmannes Rouvier, sei die Ruhe wiedergekehrt. Frankreich habe jeder Gedanke an einen Angriff ferngelegen; aber es sei stark genug, sodaß niemand daran denken könne, seine Mäßigung auf Kleinmut urückzuführen. Frankreich wolle den Frieden, nicht um den
reis von Verzichten, die manches Mal schmerzlicher seien, als Niederlagen, sondern einen Frieden, der durch Erklärungen, die eine große Nation bereitwillig über ihr Recht und ihre Stärke abgebe, und mittels wechselseitiger Zugeständnisse ge⸗ wonnen werde.
11“ 111““
Der Kaiser un n sind, dem „W. T. B.“ zufolge, mit den Kaiserlichen Kindern von St. Petersburg nach dem Finnländischen Archipel bei Wiborg abgereist.
Wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, legte der Finanzminister am 14. September dem Kaiser eine Denkschrift der Naphthaindustriellen vor, die die Maßnahmen berixher die zur Hebung dieser Industrie und als Bürgschaft für ihr weiteres Fort⸗ bestehen notwendig seien. Der Kaiser befahl daraufhin, an Stelle des in Baku geplanten Kongresses der Naphtha⸗ industriellen gegen Ende September in St. Petersburg unter dem Vorsitz des Finanzministers eine Konferenz der Naphtha⸗ und Kohlenindustriellen sowie der Vertreter der industrielle Bezirke einzuberufen. Anläßlich der Vorkommnisse in Baku solle sofort die Zusammenziehung einer ausreichenden Truppen⸗ macht in den Naphthabetrieben und ihrer Umgebung vor⸗ genommen werden, die bis zur Herstellung geregelter Ver⸗ hältnisse dort bleiben solle, auch solle für diese Betriebe eine besondere Polizei geschaffen werden, die aus entlassenen Soldaten gebildet werden solle. Der Kaiser habe das feste Vertrauen, daß der Finanzminister die zu diesem Zwecke nötigen Hilfsmittel schaffen werde. 1 Alle Institutionen in Baku, auch die der Regie⸗ rung, sind außer Tätigkeit. Die Hauptnahrungs⸗ mittel, deren Preis ungeheuer gestiegen ist, sund in ungenügender Menge vorhanden. Die Be⸗ völkerung leidet Hunger; vollständige Anarchie hät nach wie vor an. Die Stadt ist, „W. TZ. B., zufolge, in zwei feindliche Lager geteilt, in ein armenisches und ein tatarisches. Fast alle Bureaus und Läden sind geschlossen. Die Mordtaten, die die streitenden Rassen egen einander begehen, geschehen statt mit Schußwaffen mil Heeb⸗ und Stichwaffen, damit nicht die Truppen zum Ein⸗ schreiten herbeigerufen werden. Einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur⸗ zufolge begannen die Arbeiter der Taschkenteisenbahn in Orenburg am Freitag wegen Lohnstreitigkeiten zu streiken 500 Arbeiter besetzten den Weg zum Bahnhof, vertrieben die Arbeitswilligen, zerstörten die telegraphische Verbindung um versuchten, die Züge an der Weiterfahrt zu hindern. Truppen wurden aufgeboten, um die Ordnung wiederherzustellen.
Niederlande.
Die Tagung der Generalstaaten ist, wie „W. T. B. meldet, vorgestern geschlossen worden. Der Minister des Innern erinnerte in einem Rückblick auf die Tagung an de Abschluß der Schiedsverträge mit Dänemark, Frankreich
und Großbritannien, durch den die Sache des Friedens gefördert worden sei. 1
8
Die kretische Kammer nahm, wie dem „W. T. aus
Kanea unter dem 15. d. M. gemeldet wird, mehrere von der Fort⸗ schrittspartei geforderte Reformen an und beschloß die Einberufung einer Nationalpersammlung, um die Reformen, die sich auf die Verfassung beziehen, zu prüfen. Hierauf wurde die Tagung ge⸗ schlossen.
Schweden und Norwegen.
Laut offizieller Mitteilung ist Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß die schwedischenorwegischen Verhand⸗ ungen in Karlstad binnen kurzem zu einem positiven Ergebnis führen werden.
3 Asien.
Aus Teheran meldet die „Russische Telegraphen⸗ Agentur“ unter dem heutigen Datum, der persische Handelsminister beabsichtige nach der Rückkehr des Schahs die Gründung einer Nationalbank mit Filialen an den Hauptpunkten des Landes als Gegengewicht gegen die Russische Diskontobank und den politischen Einfluß Ruß⸗ lands. — Gegen die Armenier herrscht in Teheran wegen der Bakuer Konflikte zwischen Armeniern und Persern große Erregung. Zur Zeit wird den Persern die Reise nach Rußland verboten. — In Lingeh am Persischen Meer⸗ busen ist eine große Niederlage eingeschmuggelter englischer Gewehre entdeckt worden.
Das von dem japanischen Minister des Innern Joschikawa eingereichte Entlassungsgesuch ist, wie „W. T. B.“ aus Tokio erfährt, angenommen worden. Sein Nachfolger wird der Minister für Ackerbau und Handel Kijura, der sein bis⸗ heriges Ressort beibehält.
Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Tokio ufolge sind Unterschlagungen von 330 000 Yen, begangen 2 drei Marinezahlmeister, entdeckt worden. Die Nachricht wurde zunächst mit Ruhe aufgenommen; nachdem jedoch be⸗ kannt geworden ist, daß sich die Unterschlagungen über ein Jahr hin erstrecken, ohne daß sie gemerkt wurden, hat ein
ühl des Mißtrauens und der Beunruhigung gegen die Marineverwaltung Platz gegriffen.
Amtlich wird aus dem Haag gemeldet: Der Prätendent Sonnebait auf Timor 1Sundg⸗nsebb, machte am 19. August einen Einfall in das holländische Gebiet, tötete 32 Personen und nahm 62 gefangen.
Nr. 37 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 13. September 1905 hat folgenden In⸗ halt: Arbeiten a. d. Kais. G.⸗A., XXII. Bd., 1. Heft. Ankündigung. — Jahresbericht über die Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche, 1904. Ankündigung. — Gesundheitsstand und Gang der Volks⸗ krankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten. — Desgl. gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Desgl. gegen Gelbfieber. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Wein ꝛc. — (Preußen.) Trinkgeschirre ꝛc. — Maler, Anstreicher ꝛc. — (Reg.⸗Bez. Koblenz.) Desinfektion ꝛc. bei ansteckenden Krankheiten. — Genick⸗ starre. — Krankenpflegerinnen. — (Sachsen.) Gifthandel. — (Spanien.) Kaffeesurrogate ꝛc. — Tierseuchen im Deutschen Reiche, 31. August. — Desgl. in Dänemark, 2. Vierteljahr. — Desgl. in Schweden. — Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften (Frankreich)h. Waren⸗ handel ꝛc. — Vermischtes. (Deutsches Reich.) Schlachtvieh⸗ und Fleischbeschau, 2. Vierteljahr. — (Preußen. Berlin). Straßen⸗ reinigung ꝛc., 1903/04. — (Großbritannien Milzbrand bei gewerb⸗ lichen Arbeitern. — (Deutsches Reich.) Erkrankungen ꝛc. an holera. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege (Wohnungen, Beseitigung von Abfall⸗
stoffen).
6 Statistik und Volkswirtschaft. 8 Die evangelischen Taufen und Trauungen in Preußen in den Jahren 1900 — 1904.
Seeit Einführung der Zivilstandsregister besteht bekanntlich kein Frhse Zwang für kirchliche Taufen und Trauungen; ihre Häufig⸗ eit bietet daher einen wichtigen Maßstab für die Lebendigkeit des kirchlichen Gefühls. 1 S
Die von den Königlichen Konsistorien alljährlich aufgestellten Listen über die in ihrem Amtsbereiche vorgekommenen epangelischen Taufen und Trauungen werden im Köoͤniglichen Statistischen Landes⸗ amt mit der Zahl der in denselben Gebietsteilen bei den Evangelischen vorgekommenen Geburten und bürgerlichen Eheschließungen verglichen. Für die Jahre 1900 — 1904 ergibt sich das folgende Bild: Es kamen in Preußen vor: 1 evanglische
cvangelische Taufen Trauungen
von von unehelicher — im Jahre Kindern Kindern Kinder rein evangel. aus rein aus evang. evangel. evangel. Misch⸗ vang. Ehen Mischeben Mütter Paare paare ö“““ 33 917 53 716 163 717 11 811 1901 . . 617 874 34 545 53 460 161 388 11 359 1902 615 694 34 408 52 796 158 446 11 056 1903 610 921 34 253 52 147 159 407 11 387 1904 614 77 34 830 52 985 163 307 12 108.
Eine Vergleichung der von den Standesämtern gemeldeten Ge⸗ burten⸗ und Trauungsziffern mit den Listen der Konsistorien, die
auf die Taufen und kirchlichen Trauungen beziehen, ergibt das folgende Verhältnis:
von je 100 Lebendgeborenen ind getauft worden uns ein ans uneheliche
Kinder evangel. evangel. „vangel. evangel. Misch Ehen Mischehen Mütier Paaren paaren
97,35 94,89 85,95 93,45 91,69
96,18 94,96 84,89 93,52 91,94
96,55 95,02 85,07 93,60 91,69
EEE116161”“ 96,86 86,75 93,00 90,99
190bo9 896,66 95,93 85,15 92,46 90,86. „Eine ausgeprägte Tendenz nach der einen oder anderen Richtung läßt sich aus den vorliegenden Ziffern nicht herauslesen, auch nicht im Vergleich mit den Ziffern für das vorhergehende Jahrfünft (1895 bis 1899), in dem die Zahl der Taufen aus rein ebvangelischen Eben von 96,62 bis 97,66 v. 8ö der Lebendgeborenen schwankte. an sieht, es ist nur ein unerheblicher Bruchteil der Bevölkerung, sich der alten Sitte der kirchlichen Taufen und entzieht. Zu bemerken ist noch, daß die Taufziffer sicher noch größer sein würde, wenn nicht infolge der starken ensgefährdung der Neugeborenen viele Kinder stürben, bevor sie noch die beabsichtigte
kirchliche Taufe erhalten konnten. (Stat. Korr.)
auf je 100 bürgerl
Eheschließungen ent⸗
sielen kirchl. Trauungen bei rein bei evangel.
Zur Arbeiterbewegung. 8
In Aachen dauert, wie die „Köln. Ztg.“ mitteilt, der vor acht Wochen ausgebrochene Ausstand der Klempner und I er 1t teure fort. Die von der dortigen Handwerkskammer in dieser Woche geführten Vergleichsverhandlungen sind gescheitert. Die Innung hat den Antrag auf Einführung des Fölner Staffel⸗ tarifs abgelehnt und wollte nur eine 10prozentige Lohnerhöhung zugestehen, wogegen die Gehilfen verpflichten sollten, in den nächsten drei Jahren in eine neue Lohnbewegung nicht einzutreten. Die größeren Firmen unterhandeln jetzt direkt mit ihren Gehilfen, bei einer Firma ist die Arbeit wieder aufgenommen worden.
In einer Sitzung der Vorstände der Fachvereine der Solinger Industrie wurde, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“zufolge, am Freitag der Plan der Gründung eines Industriearbeiterverbandes besprochen. Grund⸗ schei erklärten sich die Vertreter aller Fachvereine für den Zusammen⸗ schluß der sämtlichen lokalorganisierten Solinger Gewerkschaften, um einen geschlossenen, vom deutschen Metallarbeiterverband unabhängigen Verband zu schaffen. In der nächsten Vorständesitzung soll der Statutentwurf beraten werden. “
„ Der Ausstand der Fleischhauer und Fleischhauergehilfen in Lemberg (vgl. Nr. 219 d. Bl.) dauert, wie „W. T. B.“ meldet, fort. Die Verpflegung der Stadt ist bisher nicht gestört worden.
In Vigo fand, wie der „Voss. Zig.“ telegraphiert wird, am Sonnabend zwischen ausständigen Buchdruckern und den an ihre Stelle getretenen Arbeitern ein Zusammenstoß statt. Mehrere Per⸗ sonen wurden verletzt. 15 Verhaftungen wurden vorgenommen.
In der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunst⸗ gewerbemuseums beginnt das Winterhalbjahr 1905/06 am 16. Oktober. Die Anmeldungen werden in dem Neubau der Anstalt Prinz⸗Albrechtstraße 8, Rückgebäude, Zimmer 64, in der Zeit vom 20. September bis 4. Oktober täglich von 9—2 Uhr entgegen⸗ genommen. Ebenda erfolgt vom 20. September ab die Ausgabe der neuen Lehrpläne. Die Aufnahmeprüfungen, deren Ergebnis über die Vergebung der freiwerdenden Plätze entscheidet, finden vom 9. bis 14. Oktober statt. i
Bewerber um Zulassung zu den Fachklassen haben bei der Meldung Arbeiten vorzulegen, die ein Urteil über ihre Befähigung und über Art und Umfang der genossenen Vorbildung gestatten. Auch bei der Anmeldung zum Eintritt in die Vorbereitungsklassen ist die Vor⸗ legung bisheriger Arbeiten erforderlich, kei Anmeldung zur Teilnahme an Einzelkursen erwünscht. 111““
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Nach den Mitteilungen der Gouvernementschoefs ist bereits jetzt in nachstehenden Gouvernements eine vollständige Mißernte an Sommer⸗ und Winterkorn festgestellt, und zwar in den Gouvernements Woronesh, Wladimir, Twer, Ssamara, Ssaratow, Ssimbirsk, Tambow, Tula, Rjasan und in einem Teil der Gouvernements Orel und Cherson. Sodann ergab sich eine unbefriedigende Roggenernte in einem Teil des Gouvernements Astrachan und in den Gouverne⸗ ments Witebsk, Wologda, Wjatka, Kasan, Nishny⸗Nowgorod, Pskow und St. Petersburg.
In der Mehrzahl der von der Mißernte betroffenen Gouverne⸗ ments sind die örtlichen Gemeindevorratsmagaline und Kapitalien nicht ausreichend, um die Bevölkerung mit Saatgut für die Winter⸗ bestellung zu versehen, da die Bestände infolge der Mißernten in den letzten Jahren völlig erschöpft sind.
Eine Ausnahme bilden die Gouvernements: Astrachan, Wladi⸗ mir, Nisbni⸗Nowgorod, Orel, St. Petersburg, Rjasan und Tula, in welchen die Aussaat des Wintergetreides sich als möglich erwies
schreiten. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 2. März 1899, Nr. 53, und vom
14. d. M., Nr. 217.) Türkei.
Herkünfte von Adalia angeordneten Quarantäne maßreg
Ferner hat der Gesundheitsrat die für Herkünfte von Alezandrien angeordnete viertägige
„R⸗Anz.“ vom 16. v. M., Nr. 192.)
Verkehrsanstalten.
Absender nicht mehr als 3 Pakete an einem Tag an denselben Empfänger abgesandt werden dürfen. Das Franko gilt nur bi Windhuk, die Weiterbeförderungskosten werden vom Empfänge eingezogen.
befördert.
Frankfurt a. M., 18. September. (W. T. B.) Wie di „Frankfurter Zeitung“ aus New York meldet, kündigte der Prä sident Ramsey die Absicht an, die Wabafhbahn bis zur atlan tischen Küste zu verlängern.
gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Verlag von Juliu
frage in Italien, die Wirkungen der Betrieksüberlassungsverträge 1885 und die Neuordnung des italienischen Eisenbahnwesens“ Brezciani, mit einer Uebersichtskarte der italienischen Eisenbahnen 1 einer Uebersetzung des Gesetzes, betreffend den Staatseisenbahnber in Italien; „Die Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen der badischen St eisenbahnen“ von Tugendhat (Schluß: I. Kapitel: Die persönliche Behandlung der Arbeiter, II. Kapitel
Trunksucht, IV. Kapitel: Kleine Wohlfahrtseinrichtungen); die russischen Eisenbabnen im Jahre 1902; die Güterbewegun auf deutschen Eisenbahnen im Jahre 1904 im Vergleich zu der in den Jahren 1901, 1902 und 1903 (von Thamer); die Eisenbahnen Ungarns im Jahre 1903 (von Nagel); die Königlich württembergischen Staatseisenbahnen und die Bodenseedampfschiffahrt im Etatsjahr 1903; die Wohlfahrtseinrichtungen der Koͤniglich württembergischen Verkehrsanstalten. — Kleine Mitteilungen: Die portugiesischen Eisenbahnen im Jabre 1903; die rumänischen Eisen⸗ bahnen im Jahre 1903/1904; die syrischen Eisenbahnen Damaskus — Hamah und die Hedschasbahn; die Eisenbahnen in Siam. — Recht⸗ sprechung: Haftpflichtrecht (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 13. Ok⸗ tober 1904); Beamtenrecht und Unfallversicherung (Erkenntnis des Reichsgerichts vom 31. März 1905). — Gesetzgebung: Deutsches Reich; Preußen; Oesterreich; Frankreich; Schweden; Rußland; Chile.
Theater und Musik. FTvheater des Westens. Die Charlottenburger Opernbähne machte am Son
teils aus der Ernte dieses Jahres, teils aus den örtlichen Vorrats⸗ magazinen oder auch mit Getreide, welches für Rechnung der Gou⸗ vernements⸗ und Kommunalwohlfahrtskapitalien angekauft wurde. Es war außerdem erforderlich, den übrigen von der Mißernte der Winterungen betroffenen Gouvernements über 5 000 000 Rbl aus dem allgemeinen Reichswohlfahrtskapital für den Ankauf des Saat⸗ guts zu bewilligen.
Die erwähnte Summe verteilt sich unter den einzelnen Gouverne⸗ ments in nachstehender Weise: Gouvernements: Witebsk 136 000 Rbl., Woronesb 207 500 Rbl., Wjatka 2 093 000 Rbl., Wologda 84 000 Rbl., Kasan 84 661 Rbl., Nomwgorod 481 914 Rbl. Pensa 393 900 Rbl., Pskow 301 000 Rbl, Ssamara 228 601 Rbl., Ssaratow 450 000 Rbl., St. Petersburg 8000 Rbl., Ssimbirsk 150 000 Rbl., Tambow 401 000 Rbl. und Tula 200 000 Rbl.
Der Ankauf des Getreides für Rechnung der Regierung und der Goubernements⸗ und Kommunalwohlfahrtskapitalien wurde durch die Bauerbehörden bewirkt; in allen Gouvernements erfolgt zur Zeit die Leferung des Getreides nach den notleidenden Gegenden und die Ver⸗ teilung desselben unter die Bevölkerung. 2
Durch die vorgedachten Geldbewilligungen und die Vorschüsse von Saatgut an die notleidenden Landbesitzer aus den kummrnalen Getreidevorratsmaganinen kann die Bestellung der Winterungen als gesichert angesehen werden.
Was dagegen die Verpflegung der Bevölkerung in jenen Gou⸗ vernements anbelangt, so wird zur Zeit von den örtlichen bäuerlichen Behörden die Notlage der Landbewohner einer Untersuchung unter⸗ worfen. Nach dem Ausfall derselben soll dann die Höhe der von der Regierung zu gewährenden Unterstützungen festgestellt werden.
Gegenwärtig ist man zur Lieferung des Getreides in den Gou⸗ vernements Ssaratow, Orel, Tambow, Rjasan und Tula für Rechnung der vom Ministerium des Innern aus dem allgemeinen Reichswohl⸗ fahrtskapital bewilligten Geldsummen geschritten. (Nach den Praw. Wjestn.)
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten un muaftea
Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Gouvernements Wolhynien und Kurland als von der Cholera bedroht erklärt.
Spanien.
Der Generalgesundheitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt, daß in Hamburg die Cholera aufgetreten ist.
Portugal.
Durch eine in der Nummer 205 des Diario do Governo vom 12. d. M. veröffentlichte Versügung des Ministeriums des Innern werden die Herkünfte aus den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen und insbesondere aus den Städten Thorn, Kulm, Grauden;z, Marienwerder und Rastenburg für seit dem 15. August von Cholera verseucht erklärt. 11ö1¹“
Durch zwei in den Nummern 251 und 252 des „Moniteur Belge“ vom 8. und 9. d. M. veröffentliche Beeeee des belgischen Land⸗ wirtschaftsministers vom 6. bezw. 8. d. P. sind zur Verhütung der Einschleppung der Cholera in Belgien die Bestim⸗ mungen, wonach den unmittelbar aus deutschen Ostseehäfen und aus den zwischen Riga und der deutschen Grenze gelegenen russischen Häfen kommenden Schiffen die Vorlegung von Gesundheitspässen erlassen war, außer Kraft gesetzt worden.
Ferner ist angeordnet worden, daß die nach Antwerpen be⸗ stimmten Schiffe mit russischen Auswanderern an Bord einer strengen Gesundheitskontrolle unterzogen werden. Die Dauer der Beob⸗ achtung wird je nach den Umständen von dem Gesundheitsamt in Doel bestimmt, soll jedoch, falls sich ein Arzt an Bord befindet,
24 Stunden und im entgegengesetzten Fall 48 Stunden nicht über⸗
eg
.“
im Theater Unter
hier jum ersten Male erschien, einen
gutes Textbuch, das, von Leon und Waldenburg quins bekanntem Lustspiel „Die Rosa⸗Dominos“ manchen . an die Handlung der
auch die
sei. Im Gegenteil,
die triviale und verflachte Operettenmusik von heute. und feine Instrumentierung ersetzen hier die ihr
Aufgabe an Munterkeit nichts nachgab.
den tyvischen Pantoffelhelden.
nicht alle Zeichen trügen, auch länger anhalten wird. ““
Im Königlichen Overnhause wird morgen, von W. Kienzl, gegeben. Graebsche Tanzbild „Phantasien im Bremer Ratskeller“ in der be kannten Darstellung.
„Götz von Berlichingen“ aufgeführt.
Königlichen Opernhauses statt. “ Mannigfaltiges.
Berlin, den 18. September 1905.
weichungen von normalen
mehrfach über die bereits
werte nahezu düle sank, so waren die 2
lich ungleichmö zig verteilt.
Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat die 8r 8 1““ wieder aufgehoben. (Vergl. „R.⸗Anz“ vom 26 v. M, Nr. 201.)
22 Quarantäne durch eine 48stündige Beobachtung ersetzt. Die sonstigen, früher für der⸗ artige Herkünfte verfügten Maßregeln bleiben in Kraft. (Vergl.
Wien, 16. September. (W. T. B.) Wie die „Wiener Abend⸗- post“ meldet, liegen aus dem österreichischen Staatsgebiet keine Mel⸗
dungen über Choleraerkrankungen oder choleraverdächtige Fälle vor.
Der Paketverkehr nach Gibeon (Deutsch⸗Südwestafrika) ist wieder eröffnet worden, jedoch mit der Beschränkung, daß von einem
„Ddie an Militärpersonen gerichteten Privatpakete werden durch die Kaiserliche Schutztruppe von Windhuk nach Gibeon kostenlos
Heft 5 (1905) des „Archivs für Eisenbahnwesen⸗, heraus⸗
Springer, Berlin), erschien mit folgendem Inhalt: „Die Eisenbahn⸗
II. Arbeiterwohlfahrtspflege,
Die Wohnungzfürsorge, III. Kapitel: Der Kampf gegen die
Heubergers Operette „Der Opernball“, die im Jahre 1898 den Linden (dem jetzigen Metropoltheater) erfolgreichen Wieder⸗ belebungsversuch. Ein besonderer Vorzug der Operette ist ihr . nach Henne⸗
verfaßt, in „Fledermaus“ erinnert; usik könnte man als zweiten Aufguß der Fledermausmusik bezeichnen, ohne damit sagen zu wollen, daß sie eine schale Kopie jener sie ist eben darum zu loben, weil sie sich an gute ältere Vorbilder hält und mehr Gehalt hat als Grazie freilich mangelnde Ursprünglichkeit. Dem W erke kam eine im ganzen wie im einzelnen vortreffliche Aufführung zustatten. An erster Stelle ist Fräulein Doninger in der Rolle des lustigen Kammermädchens Hortense zu nennen, das ihrer Adele in der „Fledermaus“ vollkommen ebenbürtig war, sowie Fräulein Mary Hagen als flotter, dem Prinzen
Orlowsky geistesverwandter Seekadett. Ein eleganter Kavalier war William Haxthausen, dem Arthur Below in einer ähnlich gearteten Die beiden Frauen, die ihre Männer durch anonyme Briefe zum Stelldichein auf den Opernball geladen haben, wo sie ihnen maskiert begegnen, wurden on Thekla Hanig und Paula Linda mit der erforderlichen Anmut und Schelmerei verkörvert. Die bekannte Theaterschwiegermutter svielte Luddy Gaston sehr gewandt und komisch, desgleichen Herr
Sehr sauber hatte der Kapellmeister Büchel das Werk musikalisch einstudiert; alle Reize, die die Partitur irgendwie bietet, waren mit größter Feinheit heraus⸗. gearbeitet. So blieb denn auch der volle Erfolg nicht aus, der, wenn
A1AXA“ Dienstag, „Der Evangelimann“, mustkalisches Schauspiel in zwei Aufzügen Die Herren Kraus, Berger, Wittekopf, Knüpfer, Lieban, die Damen Destinn und von Scheele⸗Müller sind in den Hauptrollen beschäftigt. Den Beschluß des Abends bildet vas
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Dienstag,
Im Neuen Königlichen Operntheater findet am Sonntag, den 24. September, eine Aufführung von „Margarete“ mit Fräulein Farrar und Herrn Kraus in den Hauptrollen statt. Der Billettvor. verkauf hierzu findet vom Donnerstag ab an der Tageskasse des
Ueber die Witterung im Mono t August 1905 berichtet das Königliche Meteorologische Institut arf Grund der angestellten Beob⸗
achtungen folgendes: Mit Ausschlus, einiger Tage zu Beginn ds Monats zeigte der letztvergangene August keine nennenswerten Ab⸗ Witt⸗ rungsverhältnissen. Um den 5. aber war die Temperatur, besonders im Osten, ungewöhnlich hoch und ging außerordentlich hohen Maximalwerte des Juli noch hinaus; in Schlesien erreichte sie 35, in Ostpreußen sogar 38 °. Da in der Fe igezeit die Temperatur dem Durchschnitts⸗ und am Monatsschluß sogar darunter 2e Mconatsmittel nur um geringe Beträge von den ormalwerten verschie en: fast das ganze Küstenland und die mittleren Landesteile hatten “es etwas zu kalt, die übrigen Teile Norddeutsch⸗ lands ein wenig u warm. Wie im Juli rührten auch diesmal die Niederschläge vor wiegend von Gewittern her und waren daher ziem⸗ Einen nennenswerten Mangel wiesen Masuren, So lesien, diee Moselgegend und das Nordseegebiet auf. Sonst war e’s überall zu naß; vereinzelt wurde fast das Doppelte des