1905 / 221 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Sep 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Dem Rittergutsbesitzer von Lossow in Gryzyn, Kreis Kosten, und dem Majoratsbesitzer von Twardowski in Kobylnik, Kreis Samter, ist die silberne Medaille für „Ver⸗ dienst um die Pferdezucht“ verliehen worden.

Die Oberförsterstelle Ludwigsberg im Regierungs⸗ e e Posen ist voraussichtlich zum 1. Dezember 1905 zu esetzen.

Ministerium des Innern.

Dem Landrat von Laer ist das Landratsamt im Kreise Paderborn übertragen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten Auslosung der für das Etatsjahr 1905 zu tilgenden 4 prozentigen Schuldverschreibungen der Kiel⸗ Eckernförde ⸗Flensburger Eisenbahngesellschaft III. Emission sind folgende Nummern gezogen worden: Lit. A zu 500

52, 144, 154, 337 und 440 8 Summe 6 Stück über 3000 Lit. B zu 1000 Nr. 681, 684 und 746 Summe 3 Stück über 3000 Im ganzen 9 Stück über 6000

Diese werden den Besitzern zum 1. Januar 1906 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgelosten Nummern verschriebenen vom 2. Januar 1906 ab gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der nach diesem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine 1. Reihe Nr. 11 bis 20 nebst Erneuerungsschein für die Zinsscheinreihe Nr. 2 bei der Staatsschuldentilgungskasse hier, W. 8, Tauben⸗ straße 29, zu erheben.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.

Vom 1. Januar 1906 ab hört die Verzinsung der aus⸗ gelosten Schuldverschreibungen auf.

Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten zwei Geschäftstage jedes Monats.

Die Zahlung geschieht auch bei den Königlichen Regierungs⸗ hauptkassen und bei den Kreiskassen in Frankfurt a. Main und in Kiel.

Zu diesem Zwecke können die Schuldverschreibungen nebst Zubehör schon vom 1. Dezember d. J. ab einer dieser Kassen eingereicht werden, welche die Effekten der Staatsschulden⸗ tilgungskasse vorzulegen hat und nach der Feststellung die Aus⸗ 8-e” vom 2. Januar 1906 ab bewirkt.

Formulare zu den Quittungen werden von sämtlichen Einlösungsstellen unentgeltlich verabfolgt. 1

Berlin, den 20. Juni 1905.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Topographische Uebersichtskarte des Deutschen Reichs 1 im Maßstabe 1:200 000. . 8 (Buntdruck.)

gnd Im Anschluß an die unterm 23. März 1905 angezeigten Bl. nd die nachstehenden: 18 8 Nr. 57 Harburg, 8 74 Salzwedel 85 Minden, 1“ 1686 v durch die Kartographische Abteilung bearbeitet und veröffentlicht worden. Der Hauptvertrieb der Karte ist der Verlagsbuchhandlung von R. Eisenschmidt hier, Dorotheenstraße 70 A, übertragen worden. Der Preis eines Blattes beträgt 1 50 ₰. b Die Anweisung für den Dienstgebrauch zu dem ermäßigten Preise von 1 für jedes Blatt erfolgt durch die Plankammer der König⸗ lichen Landesaufnahme hier, NW. 40, Herwarthstraße 2 u Z3Z. Berlin, den 18. September 1905. 8 Königliche Landesaufnahme. Kartographische Abteilung. Villain, berst und Abteilungschef.

Preußen. Berlin, 19. September.

Vom 18. bis 19. September Mittags sind im preußischen Staat 7 choleraverdächtige Erkrankungen amtlich gemeldet worden, davon je 2 in den Kreisen Marienburg und Filehne, ie 1 in den Kreisen Flatow, Friedeberg N.⸗M. und Randow. 8 Von den früher gemeldeten choleraverdächtigen Erkrankungen ist eine in Margonin, Kreis Kolmar, nicht als Cholera fest⸗ gestellt worden. 1

Die Gesamtzahl der Cholerafälle beträgt daher bis jetzt 208 Erkrankungen, von denen 75 tödlich endigten.

8 1“] 1X1X“

Der Königliche Gesandte in München, Wirkliche Geheime Rat Graf von Pourtaléès hat einen ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft von dem etatsmäßigen Legationssekretär, Legationsrat Freiherrn von Werthern geführt. 8

8 1 ZBö 5 8 1“

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Falke“ am 15. September in Seattle (Washington) eingetroffen und am 16. September von dort nach Portland (Oregon) in See gegangen. 8. 2 1

S. M. S. „Habicht“ ist am 17. September in Nieuwe⸗ diep eingetroffen und setzt heute die Heimreise über Bruns⸗ büttel nach Kiel fort. 1

S. M. Kbt. „Tiger“ ist a in Hankau

m 16. September

W111“ 8 8 B-

8

1 M. Flußkanonenboot „Vorwärts“ ist gestern in Schanghai eingetroffen.

S. M. S. „Seeadler“ ist am 17. September in Colombo (Ceylon) eingetroffen und setzt heute die Reise nach den Seychellen fort. 8 S. M. S. „Thetis“ ist gestern auf den Sevychellen eingetroffen und setzt am 21. September die Reise nach

Daressalam fort.

Die Verkehrseinnahmen deutscher Eisenbahnen für August 1905 betrugen nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht:

ü 8 d. gegen das Vorjahr 2 (mehr, weniger) ganzen 1 kmsim ganzen auf 1 km für alle Bahnen im Monat August 1905: Personen⸗ verkehr .63 999 998 1 366+ 4 045 r 64 +

Güter⸗ verkehr .118 775 676 2 480+27 502 688 + 118 +

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre April März in der Zeit vom 1. April 1905 bis Ende August 1905:

258 990 406 6 358 +217524006 + 326 + 5,40 Güͤter⸗

verkehr 92 563 179 11 824]8 + 26184492 + 434 + 3,81 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre Januar Dezember in der Zeit vom 1. Januar 1905 bis Ende August 1905:

Personen⸗ verkehr 56 841 9 503, + 1 929 604 + 257 + 2,78

Güter⸗ verkehr. 96 173 891 15 709 +2 758 056 + 352 + 2,29

4,92 5,00

Personen⸗ verkehr

Den geseh der Bahnen betrug 48 086,20 km, gegen das Vorjahr + 72

23 km.

Sachsen.

Seine Majestät der König hat sich, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern früh mit Sonderzug nach Zschopau zum Manover des XIX. Korps begeben. Von heute bis nächsten Mittwoch nimmt Seine Majestät auf Schloß Erdmanns⸗ dorf Quartier. v

Deutsche Kolonien.

Nach einem Telegramm des Gouverneurs von Deutsch⸗ Ostafrika Grafen von Götzen vom Sonntag haben sich die Missionare der Benediktinermission Kigonsera im Bezirk Ssongea nach Wiedhafen gerettet. Der Stamm der Wahehe sowie der Sultan Kiwanga im Bezirk Mahenge sind treu geblieben. Die Mohammedaner halten nach den bisher eingegangenen Nachrichten überall zu den deutschen Truppen. 1

Aus Windhuk wird gemeldet:

Am 13. September 1905 sind im Gefecht bei Nuhib westlich von Haruchas gefallen: Sergeant Joseph Groß, geboren am 25. 5. 79 zu Momberg, früher im Infanterieregiment Nr. 82; Reiter Emil Hauptmann, geboren am 1. 4. 83 zu Steinbeck, früher im Füsilierregiment Nr. 90. Verwundet: Major Georg Maercker, geboren am 21. 9. 65 zu Baldenburg, früher im Generalstabe der

2. Division, schwer, Schuß in die linke Schulter; Assistenzarzt Alfred

Korsch, geboren am 7. 5. 77 zu Danzig, früher im Infanterieregiment Nr. 54, schwer, Schuß in das Becken, den Unterleib und die linke Schulter; Unteroffizier Fritz Winzer, geboren am 10. 9. 82 zu Glogau, früher im Pionierbataillon Nr. 5, schwer, Schuß in den rechten Oberarm und den Unterleib; Reiter Wilhelm Simon, ge⸗ boren am 2. 12. 81 zu Groß⸗Pohlwitz, früher im Infanterie⸗ regiment Nr. 154, schwer, Lungenschuß; Gefreiter Max Nitsche, geboren am 21. 5. 84 zu Großröhrsdorf, früher im Königlich Säͤchsischen 1. Feldartillerieregiment Nr. 12, leicht, Schuß in den Oberschenkel; Reiter Paul Zacher, geboren am 3 11.82 zu Steinau 65,S8 im Pionierbataillon Nr. 6, leicht, Schuß in den Ober⸗ nkel.

Vermißt wird der Sanitätsunteroffizier Karl Scholz, ge⸗ 15. 2. 81 zu Königshuld, früher im Grenadierregiment Nr. 1

An Verwundung gestorben ist am 14. 9. 05 Reiter Karl Sefz genannt Bienk, gehoren am 24. 4. 81 zu Prässuttern, früher im 3. Garderegiment z. F., infolge der am 13. 9. 05 erhaltenen schweren Verwundung.

Nachträglich wurde gemeldet: Am 2. 9. 05 wurde auf Patrouille westlich von Otjitjikna verwundet: Reiter Heinrich Volkmer, geboren am 7. 11. 83 zu Weißstein, früher im Grenadierregiment Nr. 3, leicht, Schuß in den rechten Oberarm und die linke Schulter. Am 11. September wurde auf Patrouille bei Haruchas ver⸗ wundet: Leutnant Hans Lorenz, geboren am 8 6. 79 zu Kähmen, früher im Infanterieregiment Nr. 117, schwer, näheres noch nicht bekannt. Gefreiter Otto Fronzeck, geboren am 31. 3. 81 zu Bodschwingken, früher im Dragonerregiment Nr. 10, wurde am 22. August 1905 durch Unvorsichtigkeit eines Kameraden verwundet; Schuß in den linken Oberschenkel.

Desterreich⸗Ungarn.

In der Gemeinde Csurog im ungarischen Komitat Bacs sind, dem „W. T. B.“ zufolge, wegen des Besitzes von gewissen en bezüglich deren es strittig ist, ob deren Eigentüͤmer die

emeinde selbst oder einzelne Gemeindebürger sind, Unruhen ausgebrochen. Die Bevölkerung widersetzt sich gewaltsam der Uebergabe dieser Felder an gewisse Pächter, auch die requirierte Gendarmerie wurde angegriffen. Diese machte von der Schuß⸗ waffe Gebrauch; etwa 20 Personen wurden verwundet, und eine große Anzahl von Verhaftungen wurde vorgenommen.

* Großbritannien und Irland.

Der König hielt gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, in Edinburgh Parade über 40000 schottische Freiwillige ab Etwa 300 000 Zuschauer waren zugegen.

Frankreich.

Der Präsident Loubet hat, wie „W. T. B.“ erfährt, die Einladung des Königs von Portugal zu einem Besuch in Lissabon angenommen. 25

Der Präsident des russischen Ministerkomitees Witte begab sich auf seiner Heimreise gestern abend um 7 ½ Uhr in Cherbourg an Land und wurde mit Rufen: „Es lebe Ruß⸗ WWO111A11AA“*“ 858 8

6 8

Rußland.

Der „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ beauftragte der Kaiser den unter dem Vorsitz des raser Solßky tagenden Sonderausschuß, folgenden Entwurf für ein Ministerkabinett zu prüfen: Das Minister kabinett wird den Zweck haben, die Wirkungskreif aller Ministerien zu vereinigen. Das Kabinett, das den Namen Min isterrat fuͤhren soll, wird unte Vorsitz des Premierministers arbeiten, der allein neben den Kriegsminister, dem Marineminister, dem Minister des wärtigen und dem Minister des Kaiserlichen Hofes das

haben wird, dem Kaiser persönlich Vortrag zu halten. De

Ernennung der Minister erfolgt durch Vermittlung des Premierministers und die Bestätigung durch den Kaiser Keine die Verwaltung betreffende Maßregel kann ohne Fe schluß des Ministerrats und Genehmigung durch den Kaiser in Kraft treten.

Der genannte Sonderausschuß hat, wie „W. T. B⸗ meldet, die Beratungen über das Reglement für di, Wahlen zur Reichsduma im Königreich Polen beendet. dem Wahlreglement liegen die allgemeinen Grundzüge des von dem Generalgouverneur ausgearbeiteten Planes zugrunde. Für die Wahlen werden Wahlkörper gebildet aus den Grundbesitzern der Distrikte, aus der ländlichen Besitzern der Gmine (der kleinsten ländlichen Verwaltungseinheit Polens), die drei bis zwanzig Morga Land besitzen, und aus städtischen Wählern. Die Besider der Gmine, die mehr als 20 Morgen besitzen, wählen im Wahl⸗ körper der Grundbesitzer der Distrikte. Die Gesamtzahl der Dumamitglieder des Königreichs Polen ist gemäß dem für das ganze Reich geltenden Verhältnis von annähernd einen Deputierten für 250 000 Einwohner auf 36 festgesetzt. 2. der nächsten Woche wird der Sonderausschuß über die Wahl⸗ ordnung für den Kaukasus und für Sibirien beraten

Auf Befehl des Kaisers ist über Bjalystok und da Bjalystoker Kreis der Kriegszustand verhängt worden

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen agentur“ aus Tiflis wurden dort fünf Omnibusse, die mit armenischen Flüchtlingen aus Schuscha gefüllt waren in der Nacht von Tataren angegriffen, die die Mehrzahl den Männer ermordeten und die Frauen in die Gefangenschat

eppten.

Die Direktion der großen Gießerei von Siemens ie Kedab in Kaukasien bat den General Schirinkin um de Entsendung von Kosaken, da ihre Gegend von be⸗ waffneten tatarischen Banden umringt sei, die damitt drohten, daß sie den Angestellten das Leben nehmen wollten Trotzdem wage man aber nicht, Waffen an die Arbeiter z ihrer Verteidigung zu verteilen.

Obgleich scheinbar die Ruhe wieder in die Stade Baku zurückgekehrt ist, bleibt die Lage gespannt. Der bisher unbedeutende öffentliche Verkehr ist in Zunahme bo⸗

riffen, und eine Reihe von Läden ist wieder geöffne

Gestern kam es zu zahlreichen Zusammenstößen, bei denen e Tote und Verwundete gab. Die Einwohner bewegen sich auf der Straße wie Gefangene. Sie werden von bewaffneten Soldaten geleitet. Die Fabriken und anderen Berriebe sind untätig. Eine Menge von Arbeitern reist mit Fre⸗ billetten, die sie von dem Gouverneur erhalten, ab. Die Perser werden in ihre Heimat zurückgeschafft. Der Betriez in Romana hat weniger gelitten als der in Sabuntschi und Balachani. Viele Werkstätten und elektrische Pumpen find unversehrt. Der Brand vernichtete 4 Millionen Pud Naphthe aus den Reservevorräten. Die Naphthazisternen außerhalb der Stadt sind verschont geblieben. Von den Häusern haben be sonders die der Armenier gelitten, weit weniger die de Tataren. Stellenweise dauern die Brände noch fort. Die Zahl der Truppen ist zu gering, um die Sicherheit des Be⸗ triebes dort zu gewährleisten, wo Tataren und Gesindel de Plünderungen fortsetzen.

Einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur⸗ aus Kutais zufolge Mif eine etwa 2000 köpfige Menschenmenge gestern nacht einen Waggon mit Gefangenen in der Staticn Abascha an. Zahlreiche Angreifer wurden getötet und ver⸗ wundet während eines heftigen Feuergcfechte, das auch unter der Bedeckung des Zuges Opfer forderte.

Asien. 1“

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen Agentur“ aus Wladiwostok hat der japanische Admirazl Katoga mit den Schiffen „Idzumi“ und „Suma“ am 12 d. M. Petropawlowsk beschossen und die Gebäude am Leuche turm und andere zerstört. Die Japaner plünderten die Pulver⸗ magazine, töteten eine Anzahl Vieh und nahmen der Bevölkerung die Feuerwaffen fort. Der Bezirkschef fküchtete sich mit der Frauen, den Kindern und der Staatskasse in das Inner

as amerikanische Schiff „Australia“, gechartert von de Handels⸗ und Industrie⸗Gesellschaft „Kamtschatka“, wurde vor den Japanern im Hafen genommen. Getötet oder verwunder wurde niemand. Die Häfen Ajan und Ochotsk wurden ebenfalls zerstört.

1 Statistik und Volkswirtschaft.

Der Lehrkörper der deutschen Universitäten im Vergleit mit der Zahl der Studierenden.*) im Deutscha

In sämtlichen Fakultäten aller Universitäten Privat⸗

Reiche lehrten Frc ü g Ss ve.

m Winter ro⸗ ro⸗ ro⸗

fessoren fessoren dozenten

1eeGüG ... ... ... 1891/92 S 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 Eöö1“]; 1898/99 .. 1899/1900 1900/0oͤç 1901/102 .... 1902,03 .. . . . 1160 1

Die Zunahme beträgt bei den ordentlichen Professoren ug 14,29 v. H., dagegen bei den Honorar⸗Professoren 92 v. H., bei da außerordentlichen Professoren 52,72 und bei den Privatdozenm 61,82 v. H., im ganzen 37,52 v. H. Die fortschreitende Entwicklun

*) Bergl. Preußische Statistit⸗ 19 nnive adsffetftischen ch. teitir Hest 1

Dozerta überhant

er Wissenschaften, auch die steigende Zunahme der Studentenzahl bedingt 1.els Anwachsen der ke2. der Univerfitätslehrer. Die Be⸗ gründung ordentlicher Professuren schreitet aber nur annähernd, nicht ganz in dem Verhältnisse des Wachstums der Bevölkerung vorwärts; die der außerordenllichen Professuren geht viel rascher vor sich und ersetzt fehlende ordentliche Professuren für eine Reihe von Spezialfächern; ein Teil davon ist aber unbesoldet, und eine Keine Zahl von Ertraordinarien verwaltet ordentliche Professuren. 1886/87 kamen auf einen außerordentlichen Professor noch 2,211 ordentliche, 1902,03 nur 1,655. Ziffermäßig und im ganzen genommen, haben sich die Aussichten der außerordentlichen Professoren auf eine ordentliche Professur verschlechtert. Ein gleiches trifft für die Privat⸗ dozenten zu; 1886/87 kamen auf jeden von ihnen noch 2,581 ordent⸗ liche und außerordentliche Professoren, 1902/03 aber nur 2,014. Dies gilt im großen und ganzen; in den Fakultäten ist das Ver⸗ hältnis verschieden, worauf hier nicht näher eingegangen wird. Dagegen möge das Zahlenverhältnis des Lehrkörpers zur Studentenschaft noch nach den Fakultäten nachgewiesen werden. Es braucht kaum hervorgehoben zu werden, daß dieses weit stärker von dem steigenden oder fallenden Fakultätsbesuche als von der sich bei weitem nicht ebenso stark ändernden Zahl der Dozenten abhängig ist. Es entfielen Studierende auf einen Dozenten überhaupt in der 1886/87 1891/92 1895/96 1899/1900 1902/03 evang.⸗theol. Fakultät . 28,8 23,9 16.5 12,6 10,6 kathol.⸗theol. . 17,8 18,3 19,6 18 19,8 juristischen 24,9 30,1 33,7 8 40,2 9

medizinischen .138,8 12,5 11,0 7,1 philosophischen 6 6,1 7,0 10,4 1 insgesamt . 13,2 11,8 11,7 12,3 12,4. Bezieht man aber den Fakultätsbesuch lediglich auf die ordent⸗ 9 e so kamen Studierende auf einen ordentlichen rofessor 4 in der 1886/87 1891/92 1895/96 1899/1900 1902/03 evwang ⸗theol. Fakultät. 44,0 37,1 26,7 21,4 18,3 kathol.⸗theol. . 22,7 25,1 26,7 24,9 27,8 juristischen . 36,2 45,1 50 59,4 66,4 medizinischen . 41 38,4 5. 33,2 26,5 philosophischen 8 14,0 6, 21,4 25,6 insgesamt 27,3 82* 29,2 30,9. Hierbei sind überall die an einzelnen Universitäten bestehenden besonderen staatswissenschaftlichen, staatswirtschaftlichen und naturwissen⸗ schaftlichen Fakultäten gleichmäßig der philosophischen Fakuftät zu⸗ gerechnet worden. Die Abnahme des Fakultätsbesuches bedingt im wesentlichen die absteigenden Zahlenreihen bei der evangelisch⸗theolo⸗ gischen und bei der medizinischen Fakultät, umgekehrt sein Anwachsen die aufsteigende Bewegung bei den Zahlen der übrigen Fakultäten, vor allen bei der juristischen. vpPp

7. internationaler Arbeiterversicherungskongreß. In Wien fand gestern vormittag die feierliche Eröffnung des

7. internationalen Arbeiterversicherungskongresses statt, zu der, wie

„W T. B.“ berichtet, etwa 1500 Teilnehmer aus den meisten Kulturländern sich eingefunden hatten. Es waren u. a. der deutsche und der italienische Botschafter, die österreichischen Minister Graf von Bylandt⸗Rheydt und von Randa, Vertreter staatlicher und städtischer Behörden sowie Reichsrats⸗ und Landtagsabgeord⸗ nete erschienen. Der Ehrenpräsident des Organisationskomitees, früherer Ministerpräsident Dr. von Körber, bielt eine Be⸗ rüßungsansprache, in der er nach einem kurzen Rückblick auf die rüberen Kongresse und die bisherigen Bestrebungen auf dem Gebiete der Arbeiterversicherung darauf hinwies, daß der wirt⸗ schaftliche Wettbewerb der Staaten in neuerer Zeit eine wesentliche Verschärfung erfahren habe. Die damit verbundene Samm⸗ lung der nationalwirtschaftlichen Kräfte dürfe auch für die Arbeiterschaft nicht ungenützt vorübergehen, um so mehr nicht, als sie einen der maßgebendsten Faktoren des Konsums bilde und nicht in der Lage sei, sich für die durch die Verteuerung der Preise von ihr geforderten Opfer durch den Nutzen an eigenen Unternehmungen schadlos zu halten. Hierauf hieß der Präsident des Organisationskomitees, Handelskammerpräsident von Kink⸗Wien, die erschienenen Delegierten willkommen und sprach die Hoffnung aus, daß der Kongreß allen auf ihm vertretenen Staaten reiche Belehrung zum Segen für viele Tausende bringen werde. In einer weiteren Ansprache sagte der Ehrenpräsident des Comité permanent, Geheimer Rat Dr. Bödicker, allen denjenigen Dank, die sich um den diesjährigen Kongreß verdient gemacht haben, und gedachte einer Anzahl von Mitarbeitern an der sozialen Aufgabe des Kongresses, die an der diesjährigen Tagung nicht teilzunehmen vermochten. Er schloß seine Ansprache mit dem Hinweise darauf, daß es nötig sei, unermüdlich zu verbessern und zu vervollkommnen. Hierauf begrüßte der Minister des Innern Graf von Byvlandt⸗ Rheydt im Namen der österreichischen Regierung den Kongreß, wobei er das Bedauern des Ministerpräsidenten Freiherrn von Gautsch, den Kongreß nicht persönlich begrüßen zu können, zum Ausdruck brachte. Die österreichische Regierung verfolge die Be⸗ ratungen des Kongresses mit lebhaftem Interesse, da sie erwarte, daß es jetzt den versammelten bervorragendsten Fachmännern aller Kulturländer dank ihrer Erfahrung gelingen werde, die schwierigen Probleme der Arbeiterversicherung zu fördern. Der Minister des Innern fuhr fort: „Daß der Ausbau des ozjalen Versicherungswesens ein unabhweisliches Postulat ist, steht für sich fest. Dabei verhehle ich mir durchaus nicht, daß die soziale Versicherung nur einen Teil jener umfassenden ozialen Fürsorge bildet, die der Staat um seiner selbst willen denjenigen chuldet, die im Wettlaufe des Lebens nur ihre Arbeit einzusetzen haben. Den Geboten der Sittlichkeit zur Geltung zu verbelfen, bleibt immer der höchste Zweck jeder staatlichen Betätigung. Einer sittlichen For⸗ derung aber entspricht es, denjenigen, die auf den Ertrag ihrer Hände angewiesen sind, eine menschenwürdige Lebensführun zu sichern. Vorwärts schreitend, dürfen wir den Blick nicht abwenden von diesem hohen Ziele, das der Staatskunst künftiger Generationen gesteckt ist, der Verwirklichung des Rechtes auf die Existenz. Unter⸗ dessen müssen wir uns jedoch bescheiden, des Tages Arbeit auf dasjenige zu richten, was unter den gegenwärtigen Verhältnissen zunächst für ene geleistet werden kann, die durch ihr Alter oder durch widriges eschick ihrer Arbeitsfähigkeit beraubt sind.’“ Sodann begrüßte der Bürgermeister Lueger den Kongreß im Namen der Stadt Wien und wies darauf hin, daß nicht nur Arbeiter, sondern auch der Klein⸗ bürger und der Bauernstand des Schutzes für das Alter bedürften. Es werde also Sache der Zukunft sein, wenn die Arbeiterversicherung aus⸗ E auch an die Versicherung dieser beiden Stände zu schreiten. rauf faßte der französische Delegierte Edouard Fuster die Zwecke und Ziele des Kongresses in übersichtlicher Darstellung zusammen. Geheime Oberregierungs⸗ und vortragende Rat im deutse mt des Innern Werner dankte im Namen der deutschen Delegierten für den schönen Empfang und sagte: „Der Herrscher sterreichs und sein treuer Bundesgenosse, unser Kaiser, hlen sich eins in dem Gedanken, daß den Arbeiterstand n nichts anderes heißt als die Wohlfahrt des Landes eigern. Alsdann sprach der frühere französische Minister Millerand den Dank der Franzosen für den Empfang aus und gab eine Darstellung der Ziele des Kongresses, der, wenn seine Ideen sich verwirklichen, dazu führen müsse, die Menschheit auf dem Wege der Humanität und Gerechtigkeit vorwärts zu bringen. Nach ihm sprachen Vertreter anderer Staaten, worauf eine Reihe von Zu⸗ mmungs⸗ und Entschuldigungstelegrammen verlesen und sodann die des Bureaus vorgenommen wurde. Zu Präsidenten wurden delskammerpräsident von Kink⸗Wien, Geheimer Rat Dr. Bödicker⸗ erlin und Professor Dr. von Philippovich⸗Wien gewählt. Am Nachmittag fand die erste Beratung des Arbeiterversicherungs⸗ gresses statt. Die Referate galten ausschließlich der Entwicklung der Arbeiterversicherung seit dem Pariser Kongresse vom Jahre 1889, ber die Delegierte mehrerer Länder, für Deutschland der Geheime

Rat Dr. Bädicker, referierten. Um 7 Uhr Abends fanden sich einem Empfange im

etwa 800 Delegierte u Rathause ein. Der Zaehierte Lueger begrüßte die Anwesenden im Namen der Stadt Wien. Hieran schloß sich ein Festmahl an, bei dem der Bürgermeister einen Trinkspruch auf die Oberhäupter der auf dem Kongresse vertretenen Staaten und dann einen solchen auf den Kongreß selbst ausbrachte. Geheimer Rat Bödicker erwiderte mit einem Trinkspruch auf die Stadt Wien und ihren Bürgermeister.

—- 8

Zlur Arbeiterbewegung. 1 8

Die rheinisch⸗westfälische eneleeigerpeeistsnsg hielt am Sonntag in Bochum ihre Generalversammlung ab. Be⸗ schlossen wurde, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, u. a., bei den Ziegelei⸗ besitzern eine Lohnerböbung (Akkordpreiserhöhung) von 5 % zu be⸗ antragen, die den Arbeitern zugute kommen soll. Von einer Lohn⸗ bewegung versprach man sich im allgemeinen keinen Erfolg, und unter Hinweis auf den Maurerstreik wurde auch ein Streik der Ziegler für erfolalos angesehen. In einer Resolution sprach der Meisterberband sich für die Koalition mit den Gesellen aus.

Eine endgültige Lohnregulierung ist in den Hanauer Brauereien, wie die „Frkf. Ztg.“ mitteilt, gestern zum Abschluß gekommen. Der neue Lohntarif, der bisher mit der Regulierung noch im Rückstand gebliebenen vier Brauereien ist im wesentlichen nach den Grundsätzen des Tarifs aufgestellt, den die beiden dortigen Hof⸗ brauhäuser im Mai ihren Arbeitern bewilligt haben. Ausgeschlossen bleibt jedoch die Ablösung des Haustrunks. Der Tarif erhält rück⸗ wirkende Kraft bis zum 1. Juli d. J. 1

Der Ausstand der Fleischhauer in Lemberg ist, wie „W. T. B.“ meldet, beendet. (Vgl. Nr. 220 d. Bl.)

In St. Imer (Kanton Bern) sind, wie die „Frkf. Ztg.“ er⸗ fährt, seit gestern 700 Maurer ausständig. Verhandlungen zur Bei⸗ legung des Streiks sind im Gange.

Kunst und Wissenschaft.

Das Alte und das Neue Museum, das Kaiser Friedrich⸗ Museum, das Peraamon⸗Museum, die Nationalgalerie, das Museum für Völkerkunde, die Sammlung für deutsche Volkskunde und das Kunstgewerbemuseum sind während der Monate Oktober bis März an den Wochentagen mit Ausnahme der Montage die Nationalgalerie mit Ausnahme der Dienstage von 10 3 Uhr, Sonntags und an den zweiten Feiertagen der hohen Feste während der Monate Oktober und März von 12 —5 Uhr, No⸗ vember und Februar von 12—4 Uhr, Dezember und Januar von 12 3 Uhr für das Publikum geöffnet. b

Der Leutnant Jacob in Lobo⸗Mündung, Schutzgebiet Kamerun, hat dem Zoologischen Museum in Berlin 23 Arten Säugetiere, Felle, Schädel und Gehörne, 14 Vogelbälge, 5 Schmetterlinge und einige Reptilien, Käfer, Spinnen und Mvriopoden übersandt. Sämtliche Säugetiere sind vorzüglich konserviert und die meisten Schädel in gutem Zustande. Die Sammlung ist schon deshalb sehr willkommen, weil sie aus dem südöstlichen Teil von Kamerun und insbesondere aus den zum Conzo abwässernden Ländern des Schutzgebiets stammt. Ihr besonderer wissenschaftlicher Wert beruht aber darauf, daß in ihr mehrere sehr interessante Arten und sehr schwer zu erbaltende Altersstufen von be⸗ kannteren Formen vertreten sind. Namentlich sind das Fell und das Skelett eines jungen Elefanten für das Museum sehr wertvoll, ferner ist zum ersten Male für Kamerun der Congobüffel nachgewiesen und die längst gehegte Vermutung, daß der rotköpfige und der grauköpfige Gorilla in Kamerun nebeneinander dieselben Gebiete bewohnen und sich im Schädelbau erheblich unterscheiden, bestätigt worden. Die Sendung enthielt ferner u. a. gute, zum Ausstopfen geeignete Felle von vier Antiloven, einen sehr jungen Baumschläfer, eine schwarze Varietät der Ziebetkatze, ein Langschwanzschuppentier und andere seltene Arten. Die Vogelbälge sind ebenfalls in guter Beschaffenheit und waren dem Museum in zoogeographischer Hinsicht von Wichtigkeit, weil aus dem südöstlichen Kamerungebiet bisher noch keine Sammlung vorlag. Von besonderem wissenschaftlichen Wert war der seltene Taucher Podica camerunensis, der im Museum erst in einem

Exemplar vertreten war.

1“ 5 Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche im Jahre 1904.

Nach dem im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten 19. Jahresbericht über die Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche im Jahre 1904 (Verlag von Julius Springer in Berlin).

Die Maul⸗ und Klauenseuche herrschte im ganzen in 1909 Gehöften von 807 Gemeinden (gegen 1207 und 379 im Vor⸗ jahre), 57 Regierungsbezirken (43) und 14 Bundesstaaten (9). Ihre verhältnismäßig stärkste Verbreitung hatte sie im östlichen Preußen, insbesondere im Regierungsbezirk Posen, ferner im

önigreich Sachsen und in den nördlich und nordwest⸗ lich angrenzenden Gebieten von Preußen und Thüringen, im nordwestlichen Bayern, in Württemberg und einigen nordwestlichen Bezirken von Baden, in der Pfalz und im Oberelsaß; in geringerem Umfange herrschte sie im Rheinland. Am Schlusse des Jahres blieben noch 349 Gehöfte in 165 Gemeinden von 11 Bundesstaaten verseucht. 8

Von Lungenseuche ist nur 1 Fall vorgekommen, der auf dem Schlachthofe zu Koblenz festgestellt wurde. Der Gesamtverlust an Vieh aus Anlaß der Bekämpfung dieser Seuche betrug 109 Stück (gegen 184 im Vorjahre), wovon 108 Stück auf den Kreis Pleschen, der im Jahre 1903 verseucht war, und 1 Stück auf den vorerwähnten Schlachthof entfallen. Seit dem Frühjahr 1904 ist die Seuche im ganzen Reiche erloschen 1

Der Rotz (Wurm) hat im Berichtsjahre nicht unerheblich zu⸗ genommen. Als erkrankt gemeldet sind 461 Pferde (313 im Jahre 1903), wovon 362 auf den östlichen Teil von Preußen und 99 auf den übrigen Teil des Reichs entfielen. Der Gesamtverlust an etöteten und gefallenen Tieren betrug 845 (552 im Vorjahre). Die

esamtzahl der Pferde in den 143 neubetroffenen Gehöften betrug 993, gegen 1048 in 121 Gehöften im Jahre 1903. Die meisten Er⸗ krankungsfälle sind festgestellt in den Kreisen ꝛc. Lublinitz (56), Stadtkreis Berlin (52), Beuthen (28), Tilsit Stadt (26), Briesen (22), Soldin (20), Strelno (17), Gostyn (16). e. des Rotzes aus dem Auslande durch erkrankte oder angesteckte Tiere im Laufe des Jahres sind in mehreren Fällen nachgewiesen.

An Tollwut sind erkrankt, gefallen oder getötet 889 Hunde (795 im Vorjahre), 14 Katzen (7), 12 Pferde (5), 101 Rinder (104), Ussichafs (2), 3 Ziegen (1), 12 Schweine (6). Der Ansteckung ver⸗ ächtige und 177 [45) unter polizeiliche Beobachtung gestellt; herrenlose und wutverdächtige sind 199 (233) getötet worden. breitung erlangte die Seuche wieder in den östlichen, an Rußlan oder Oesterreich⸗Ungarn grenzenden Landesteilen Die meisten Tollwutfälle unter Hunden wurden nachgewiesen in den Kreisen ꝛc. Lyk (22), Neidenburg (21), Ortelsburg und Siegkreis (je 17), Tost⸗Gleiwitz (16), Berent, Mogilno, Sonne

Leobschütz (je 12), Lötzen, Rosenberg i. O.⸗S., Oberlahnkreis, Löbau (je 11), Namslau, Oppeln, Pleß (je 10); unter anderen Hastenen (ausgenommen Katzen) in den Kreisen ꝛc Rössel (26), Znin (15), Goldap (11), Greifenberg, Hohensalza (je 7). Einschleppungen aus

Rußland und Oesterreich⸗Ungarn sind wie in früheren Jahren so auch

im Berichtsjahre durch Ueberlaufen wutkranker Hunde vorgekommen. Gegenüber dem Vorjahre weist die Seuche eine Zunahme insbesondere

in den Provinzen Westfalen, Hessen⸗Nassau und Rheinland auf,

während sie in Bayern erheblich zurückgegangen ist.

den Matrosendivisionen am 1. April, 1. Juli und 1. den Torpedvabteilungen am 1. November, bei den übrigen am 1. Ok⸗

Hunde wurden 1826 (1770) auf polizeiliche Anordnung getötet 1 b Marineteilen direkt unter Vorlage der betreffenden Zeugnisse ꝛc.

Die größte Ver⸗

2) Dreija 1 1 den Werftdivisionen, den Seebataillonen und den Matrosenartillerie⸗

8 g (je 15), Oletzko, Johannisburg, Thorn, Kammin, Hohensalza, Strelno, Kreuzbuürg, 3 Bevölkerung gehören a. Seeleute, welche als solche mindesten zwölf

Der Rotlauf der Schweine hat im Berichtsjahre weniger Opfer gefordert als im Vorjahre. Er ist wieder in allen Bundes⸗ staaten und in 84 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken, in 975 Kreisen zc. (967 im Vorjahr), 16 965 Gemeinden ꝛc. (21 139) und 36 047 Ge⸗ höften (53 221) aufgetreten. Erkrankt sind 57 789 Schweine (90 54o0 im Vorjahr), gefallen oder geschlachtet 45 299 (74 632). Die Seuche trat wieder am heftigsten im östlichen Preußen auf. In bemerkenswertem Umfange herrschte sie ferner in den Regierunagsbezirken Magdeburg, Schleswig, Hannover, Minden, Arnsberg, Cassel, Düsseldorf, Niederbayern. Die höchsten Erkrankungsziffern wurden gemeldet aus den Regierungs⸗ bezirken Königsberg (4069), Posen (3765), Bromberg (3350), Oppeln (2805). Ueber Impfungen gegen die Seuche mit im gemeinen günstigen Erfolge ist berichtet aus Württemberg, Baden, Mecklenburg⸗Schwerin, Mecklenburg Strelitz, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, Anhalt, Bremen und Elsaß Lothringen. .

Die Schweineseuche (einschließlich Schweinepest) hat abermals zugenommen. Sie ist aufgetreten in 25 Bundesstaaten (26 im Vorjahre), 81 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken (80), 740 Kreisen ꝛc. (651), 8943 Gemeinden ꝛc. (6818) und 17 289 Gehöften (11 828). Als erkrankt gemeldet sind 89 890 Schweine (75 980), verendet oder ge⸗ schlachtet 64 882 (54 494). Die höchsten Erkrankungsziffern wiesen nach die Regierungsbezirke Schleswig (9056), Marienwerder (9045), Breslau (4785), Wiesbaden (4512), Posen (4072), Oppeln (3789).

Die Geflügelcholera hat im Jahre 1904 gegenüber dem Vor⸗ jahre an Heftigkeit wesentlich nachgelassen. Die Verluste beziffern sich auf 24 186 Hühner (48 797 im Jahre 1903), 14 382 Gänse (23 573), 7502 Enten (9488), 305 Tauben (440), 577 Stück anderes Geflügel (767), zusammen 46 952 Stück (83 065). Von der Seuche wurden heimgesucht 20 Bundesstaaten, 358 Kreise ꝛc., 923 Gemeinden ꝛc. und 2005 Gehöfte, gegen 22 Bundesstaaten, 491 Kreise ꝛc., 1486 Ge⸗ meinden ꝛc. und 4120 Gehöfte im Vorjahre. Die größte Verbreitung erlangte die Seuche in den Provinzen Brandenburg und Posen. Die höchsten Verlustziffern wiesen nach die Regierungsbezirke Marien⸗ werder (4940), Potsdam (4938), Bromberg (4735), Posen (4421). Die Geflügelcholera ist wieder in zahlreichen Fällen durch Geflügel⸗ sendungen aus dem Ausland, besonders aus Rußland und Oesterreich⸗ Ungarn, eingeschleppt worden. 1

Die Hühnerpest trat in 11 Bundesstaaten, 34 Regierungs⸗ ꝛc. Beuirken, 75 Kreisen ꝛc, 102 Gemeinden und 414 Gehöften auf. An Verlusten wurden gemeldet 2757 Hühner aller Art, 21. Gänse, 30 Enten und 60 Tauben. Die höchsten Verlustziffern wiesen auf die Regierungs⸗ ꝛc Bezirke Schwarzwaldkreis (351 Stück Geflügel), Marienwerder (317), Dresden (305). In 1 Fall war die Seuche aus Holland eingeschleppt worden.

Berkehrsanstalten.

Nächste Postverbindung nach Swakopmund un Lüderitzbucht für Briefsendungen mit englischem Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 23. September, in Kapstadt am 10. Oktober, von da weiter mit nächster Gelegenheit. Letzte Beförderungen am 22. September ab Cöln 64 Uhr Nachmittags, ab Oberhausen 7,24 Uhr Nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahn⸗ hof 11,23 Uhr Vormittags. Die nächste Post aus Swakop⸗ mund, Abgang am 29. August, ist zu erwarten am 24. September.

Theater und Musik.

Im Koöniglichen Opernhause geht morgen, Mittwoch, „Das Fest auf Solbaug“, Oper in drei Aufzügen, Dichtung von Henrik Ibsen, Musik von Wilbelm Stenhammar, erstmalig in Szene. Die Be⸗ setzung lautet: Bengt Gauteson: Herr Hoffmann; Margit: Frau Goetze; Signe: Fräulein Ekeblad; Gudmund Alfson: Herr Grüning; Knut Gäsling: e2 Jörn. In kleineren Rollen sind die Herren Nebe und Krasa beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister Dr. Muck, die Regie führt Herr Droescher. Szenisch und dekorativ hat der Ober⸗ inspektor Brandt das Werk eingerichtet. Die Kostüme sind von den Herren Raupp und Heil, die Requisiten von Herrn Quaglio entworfen.

Im Königlichen Schauspiel hause wird morgen Shake⸗ speares „Othello“ aufgeführt. Den Othello spielt Herr Matkowsky, den Jago Herr Pohl, die Desdemona Fräulein Wachner, die Emilia Fräulein Lindner.

Morgen, Mättwoch, Abends 7 ½ Uhr, veranstaltet der Königliche Musikdirektor Bernhard Irrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert, unler Mitwirkung von Fräulein Janka Major (Sopran), Herrn A. N. Harzen⸗Müller (Baßbariton), Herrn Georg Merlin⸗Diburtz (Violine) und Herrn Heinrich Scholz (Orgel).

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Wie die „Münchener Neuesten Nachrichten“ melden, erhielt der Intendant von Possart aus Anlaß seines Rücktritts den Titel Generalintendant mit dem Range eines Geheimen Rats. Zu seinem Nachfolger wurde Freiherr von Speidel, Oberst und Generalstabs⸗ chef in Würzburg, ernannt. W

111““

Mannigfaltiges.

Berlin, den 19. September 1905. 8

Bezüglich der Anforderungen in den verschiede nen Arten des freiwilligen Dienstes in der Marine macht die „Straß⸗ burger Korrespondenz“ anläßlich der seit Jahren in erheblicher Zahl eingehenden Meldungen junger Leute aus Elsaß⸗Lothringen zum freiwilligen Eintritt in die Marine auf nachstehendes aufmerksam.

Als Einjährig⸗Freiwillige können junge Leute aus der Landbevölkerung, die den Berechtigungsschein zum einjährig⸗freiwilligen Dienst besitzen, in die Seebataillone, die Matrosenartillerieabteilungen und, sofern sie Schiffsbautechniker sind, in die Werftdivisionen ein-⸗ gestellt werden. Dagegen können in die Matrosendivisionen und in die Torpedoabteilungen nur junge Seeleute von Beruf als Einjährig⸗ Freiwillige eingestellt werden, welche den Berechtigungsschein und das Zeugnis der Befähigung zum Seesteuermann besitzen. In die Maschinisten⸗ sektionen der Werftdivisionen und der Torpedoabteilungen koͤnnen als Einjährig⸗Freiwillig⸗ diejenigen jungen Leute eingestellt werden, welche den Berechtigungsschein besitzen und entweder das Zeugnis der Be⸗ fähigung zum Maschinisten auf deutschen Seedampfern erlangt haben, oder Zeugnisse beibringen über neunmonatliche praktische oder konstruktive erfolgreiche Beschäftigung beim Bau von Schiffsdampf⸗ maschinen oder über dreimonatliche Beschäftigung als Gehilfe bei einer im Betriebe besindlichen Dampfmaschine, oder Feuanssse darüber vorlegen daß sie mindestens 1 Jahr als Maschinist oder Maschinistengehilfe auf See⸗ oder Flußdampfern gefahren sind. Die e-g erfolgt bei

ktober, bei

tober jeden Jahres. Die Anmeldung erfolgt bei den betreffenden

Drei⸗ und Vierjährig⸗Freiwillige können eingestellt werden: 2 Drei⸗ und Vierjäͤbrig⸗Freiwinlige bei den Matrosendivisionen, 5 bei dem Personal der Torpedoabteilungen,

abteilungen sowie 3) bei den Schiffsjungenabteilungen. Bei den Matrosendivisionen dürfen Mannschaften der halbseemännischen und der Landbevölkerung (— zur halbseemännischen

Wochen gefahren sind, und b. See⸗Küsten⸗ und Hafffischer, welche weniger als ein Jahr gewerbsmäßig die Fischerei betrieben haben —) nur als Spielleute und bei den Musikkorps als Dreijährig⸗Freiwillige zu jeder eingestellt werden. Dagegen können als Vierjährig⸗Freiwillige solche An⸗ gehörigen der halbseemännischen und der Landbevölkerung am all⸗ öö: eingestellt werden, welche das Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Anmeldungen können brieflich bei dem Kommando der 1. Matrosendivision in Kiel oder bei