Meerwald in Selchau, Oberförsterei Burgstall, Re⸗ sbezirk Magdeburg, Pohl in Salchau, bezirk Magdebur Tempelho
Regierungsbezirk Magdeburg.
Königliche Akademie der Künste.
8 Wettbewerb um das Stipendium der Dr. Paul Schultze⸗Stift für das Jahr 1906.
Auf Grund des Statuts der Dr. Paul
ie den Zweck hat, jungen befähigten Künf Unterschied der Konfession, welche als immatrikul chen Akademie der Künste beste nste (der akademischen Hochschule akademischen Meisterateliers) dem Mittel zu
Oberförsterei Letzlingen, Regierungs⸗
. in H Oberförsterei Bischofswald, Schultze⸗Stiftung,
Abkunft ohne ierte Schüler einer der henden Unter⸗
ilern deutscher
Ministerium des Innern.
Dem Oberregierungsrat du Vinage ist die
en⸗- und Schulabteilung bei der Regierung in übertragen worden. .
i der hiesigen Körn richtsanstalten für die bildenden Kü für die bildenden Künste oder des Studium der Bildhauerkunst obliegen, enreise nach Italien zu gewähren, wird hiermit der Wettbewerb
m das Stipendium für das Jahr 1906 eröffnet.
5 Als Preisaufgabe ist gestellt worden: „Eine Landung“. in der Größe von mindestens 0,70: 1,00 m, Querformat. iguren im Vordergrunde müssen eine Körperlänge von 50 bis 60 cm
Leitung der
Der neugebildeten Regierung in Allenstein nachstehende höhere Beamte der allgemeinen Staatsverwaltung zugeteilt worden:
Regierungspräsibent: Hegel, Wirklicher Geheimer Ober⸗ regierungsrat.
Oberregierungsräte: Regierungspräsidenten in Fällen der Behinderung. Neubaur, Dirigent der Finanzabteilung. und Schulabteilung. Verwaltungsgerichtsdire Regierungsräte: Dr. Seidel, von Hake, von Queis, Forstreuter, Grunewald, Listemann, von irch, Dr. Rocholl, Dr. Barthels und Illiger. Hehne. Dr. Schmieder,
Mit dem Konkurrenzwerk sind gleichzeitig einzusenden verschiedene
von dem Konkurrenten während seiner bisher Indessen dürfen sämtliche auch wenn die Bewerbung auf mehrere Preise aus⸗
igen Studienzeit selbst
Arbeiten die Zahl 10 Stellvertreter
8 4 . 8 F. gefertigte Arbeiten. Jachmann,
nicht überschreiten, edehnt wird. Die kostenfreie Abl
du Vinage, Dirigent der ieferung der für diesen Wettbewerb bestimmten 88. 8 Arbeiten nebst schriftlichem Bewerbungsgesuche an die Königliche Berlin W. 35, Potsdamer Straße 120 6, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein.
Akademie der Künste, ktor: Dr. Immich. is zum 5. März 190 Der Bewerbung sind beizufügen: Bewerber verfaßter
lerischen Ausbildung ersichtlich ist, ersicherung an Eidesstatt, daß der Bewerber unden und ohne
riedrich,
1) ein von dem Lebenslauf, aus welche er Gang seiner künst 2) eine schriftliche 2
die von ihm einge remde Beihilfe ausgeführt ha 3) Zeugnisse darüber, daß
eit der Bewerbung als imm zeichneten akademischen Unterrichtsanstalten dem S auerkunst obliegt,
4) ein Verzei
auf besonderem Bogen.
Gesuche, denen die vorbezeichneten icht vollständig beiliegen, werden nicht berücksichtigt. der Gesuche hat getrennt von den
Der Preis besteht in einem Stipendium von Studienreise nach Italien.
Der Genuß des Stipendiu
Die Auszahlung der ersten Rate beim Antritt der Studienreise, die wenn der Stipendiat vor Ablauf den Fortgang seines Studiums inen für genügend erachteten Während der Dauer des Stipendienjahres wird dem ins der von der Akademie im Interesse ihrer in Rom studierenden Stipendiaten gemieteten Ateliers mietsfrei überlassen werden, wenn tere Ansprüche auf solche nicht zu berücksichtigen sind. Eine Teilung des Stipendiums an mehrere Bewerber ist aus⸗
Regierungsassessoren: G j statt -. Hasenclever, Hertz, Dr. Leh lieferte Konkurrenzarbeit selbst erf
der Bewerber ein Deutscher ist und zur atrikulierter Schüler einer der ob tudium der Bild⸗
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Maj
sind gestern abend 7 ½ Uhr Rominten abgereist. 8
chnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten
Schriftstücke und Zeugnisse Die Einsendung Arbeiten zu erfolgen.
3000 ℳ zu einer
September.
Wildparkstation ms beginnt mit dem 1. Oktober 1905. 1 im Betrage von 1500 ℳ erfolgt zweite Rate in gleicher Höhe wird sechs Monaten über an den Senat der Akademie der Künste schriftlichen Bericht erstattet hat.
Stipendiaten
ist der Präsident der Hauptverwal hulden, Wirkliche Geheime Rat von Hoffmann gestorben.
Im Jahre 1833 geboren, bestand er 1859 die höhere ichnung und wurde demnächst ministerium berufen.
Am 21. d. M. der Staat
Verwaltungsprüfung mit Ar als Hilfsarbeiter in das Fir Jahre 1868 wurde er zum Regierungsrat, 1869 zum Geheimen 1 den Rat im Finanzministerium und 1872 zum Geheimen Oberfinanzrat befördert; 1876 zum Regierungspräsidenten in Danzig ernannt, gleicher Eigenschaft nach Aachen versetzt. Im Jahre 1892 er⸗ folgte seine Berufung zum Präsidenten der Hauptverwaltung der Staatsschulden; in dieser Stellung wurde er im Jahre 1902 zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“ ernannt.
Ausgestattet mit selten
des Preises erfolgt im März 1906; nach auf Bestimmung des liche Ausstellung der Bewerbungsarbeiten statt⸗
Die Zuerkennung Finanzrat und vortragen etroffener Entscheidung kann
Senats eine öffent
unterzeichneten wurde er 1878 in Die preisgekrönte Konkurrenzarbeit wird Eigentum der Akademie den 1. September 1905. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste.
Johannes O en Gaben des Geistes, seines scharfen Verstandes und festen Charakters, eprägten Gerechtigkeitsgefühl waren, in allen Stellungen Hervorragendes geleistet und sich überall der vollsten Wertschätzun Liebe und Achtung seiner Ko erfreuen gehabt. unvergessen bleiben.
mit einem Wettbewerb * pendium der Karl B Stiftung
für das Jahr 1906.
Die Preisbewerbung um das vorläufige Reisestipendium der Pro⸗ fessor Karl Blechenschen Stiftung für Landschaftsmaler, ung unbemittelter, jüngerer Künstler bestimmt ist, ewerbung ihren Studien auf den Unterrichtsanstalten akademischen oder der akademischen Hochschule ieselben nicht länger als ein das Jahr 1906 eröffnet.
seiner Vorgesetzten sowie der Untergebenen zu Segen, s
um das vorläufige Sti gen und
Sein Andenken wird in
das zur Unterstütz die zur Zeit der der hiesigen Königlichen Akademie Meisteratelier für Landschaftsmalerei ür die bildenden Künste obliegen oder Jahr verlassen haben, wird hiermit für Um zu derselben zugelassen zu werden, muß der Bewerber sich und gleichzeit g kostenfrei einreichen: örlichen Lebenslauf, au künstlerische Studiengang ersichtlich ist, 8 2) landschaftliche Studien, deren Zabl 10 nicht überschreiten darf, einigung, daß der Bewerber seinen Studien auf kademischen Unterrichtsanstalten obliegt oder die⸗ ls ein Jahr aufgegeben hat, r Bewerber aus eigenen Mitteln nicht
Vom 21. bis 22. September Mittags sind im preußischen Staat 9 choleraverdächtige Erkrankungen, darunter 1 Bazillen⸗ träger, und 2 Todesfälle an Cholera amtlich neu gemeldet Von den Neuerkrankungen kommen auf die Kreise Rastenburg 1 (Kind aus Warnikeim), Marienwerder 1 (Ar⸗ beiter aus Graudenz), Strasburg 2 (Ochsenknecht und dessen Frau), Randow 3 (ein Mann, einem Dorfe Kolmar 1 (Gefangener in Glashütte Usch). der Cholerafälle beträgt bis jetzt 236 Erkrankungen, von denen 80 tödlich endigten.
Um die Sicherheit der ges
der Künste,
chriftlich melden 1 1) einen ausf elchem insbesondere der eine Frau und deren Tochter Posen 1 (Schiffseigner),
3) eine Besch Die Gesamtzahl
iner der beiden a
elben nicht länger 4) eine Erklärung, daf
mstande ist, eine Studienreise zu unternehmen, 5) ein Verzeichnis der für die Konkurrenz bestimmten Arbeiten fbesonderem B
Die Ablieferung der Bew
te, Berlin W. 35, Potsdamer Stra
1906, Mittags 12 Uhr, erfolgt sein
getrennt von den Arbeiten zu erfolgen.
Der Preis besteht in einem
Studienreise und ist zahlbar, sobald der Stipend
undheitlichen Ueberwachung des Schiffahrts⸗ und Flößereiverkehrs zu erhöhen, sind weitere Stromüberwachungsstellen eingerichtet worden, war an der Memel bei Ragnit und Ruß, an der Gilge en, an der Oder bei Greifenhagen, an der Peene bei Wolgast und an der Dievenow bei Wollin.
Als Leiter dieser Stellen sind praktische Aerzte bestellt Die Stromüberwachung auf der Spree in ihrem Laufe durch Berlin von Stralau bis Saatwinkel ist durch Bestellung zweier weiteren Aerzte, darunter eines Stabsarztes, verstärkt worden.
erbung an die Königliche Akademie der ße 120, muß bis zum 5. Mär Die Einsendung der Gesuche
ei Lappi
n 600 ℳ zu einer it diese Studienreise
Stipendium
nreise, deren Ziel nach Landschaftsmalerei zu
Der Stipendiat ist verpflichtet, die en Ratschlägen der Vorstände der Ateliers f ählen ist, auf etwa zwei Monate auszudehnen und über dieselbe pätestens vier Wochen nach Ablauf unter Beifügung etlicher Reise⸗ Senat der Akademie der Künste Bericht zu erstatten. rfolgt im Monat März 1906.
beim Rechnungshofe des Deutschen Reichs, che Geheime Oberregierungsrat Fritsch ist von seiner Urlaubsreise nach Potsdam zurückgekehrt.
Der hiesige Königlich serbische Gesandte Dr. Militche⸗ Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandischaft von dem Legations⸗ sekretär Dr. Radulowitsch geführt.
Dem Regierungsassessor von Grunelius in Potsdam ist die kommissarische Verwaltung des Landratsamts im Kreise Regierungsbezirk Cassel, chütz in Koblenz die kommissarische Verwaltung des atsamts im Kreise Saarlouis, Regierungsbezirk Trier, ierungsassessor Nirrnheim aus Inster⸗ dem Landrat des Landkreises Oppeln zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.
kizzen dem r Direktor Die Zuerkennung des Preises e Berlin, den 1. September 1905. Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste “ “
Johannes Otzen. vitch hat Berlin verlassen.
Ministerium für Landwixtschaft, Domänen 1 und Forsten.
Krähe, Oberförsterei Nien⸗ dem Regierungsassessor
Der Förster Rammisch in Kr. rsterei ist zum Revierförster er⸗
urg, Regierungsbezirk Hannover, nannt worden. Der Titel Hegemeister ist folgenden Förstern verliehen ragen und der Reg Forgber in Havemark, Oberförsterei Altenplathow, Re⸗ gierungsbezirk M Grippain in bezirk Magdeburg, Hahn in Forsthaus Süderl Regierungsbezirk Husmann Regierungsbezirk Koch in See Magdeburg, Koch in Kleinrosenburg, Oberförster gierungsbezirk
agdeburg, 1 Born, Oberförsterei Planken, Regierungs⸗
1 Deutsche Kolonien.
Nach einer Meldung aus Windhuk in Deutsch⸗Süd westafrika sind, wie „W. T. B.“ berichtet, im Gefecht bei Nuhib, westlich von Haruchas, am 13. September noch verwundet worden: Reiter Waldemar Lietzau, geboren am 22. 7. 1882 zu Lamenstein, früher im Pionierbataillon Nr. 2 (schwer, Schuß in rechte Brust), Reiter Albert Glänzel, geboren am 23. 2. 1883 zu Dresden, früher im Infanterieregiment
eda, Oberförsterei Bederkesa, in Forsthaus Düngel, Oberförsterei Axstedt, ben, Oberförsterei Diesdorf, Regierungsbezirk
““ “ 1
Nr. 92 (leicht, Streifschuß am Gesäß), Guthier, geboren am 11. 3. 1882 zu Lampertheim, früher im Feldartillerieregiment Nr. 51 (leicht, Streifschuß am linken Bein).
Oesterreich⸗Ungar
MNach einer Meldung des „Ungarischen Korrespondenz⸗ bureaus“ faßte der leitende Ausschuß der Koglierten folgenden Beschluß: Der Ausschuß hat vollstes Ver⸗ trauen zu denjenigen seiner Mitglieder, die von Seiner Majestät zur Audienz berufen wurden. Dieses vollste Ver⸗ trauen und der bekannte Standpunkt, der in der Adresse der Koalition zum Ausdruck gelangte, schließt es aus, daß der leitende Ausschuß es für notwendig halten würde, den zu Seiner Majestät berufenen Mitgliedern nach irgend einer Richtung hin Direktiven zu erteilen. — Die zu dem Kaiser be⸗ rufenen vier Politiker halten heute in Wien eine Konferenz ab.
Frankreich.
Der „Moniteur de la Flotte“ meldet, der Marineminister bereite einen Gesetzentwurf über die Rekrutierung der Marine vor, der besonders die Veränderungen betreffe, die das Gesetz über die zweijährige Militärdienstzeit auch für die in den Marinerollen eingeschriebenen Seeleute sowie für die Rekrutierung überhaupt zur Folge haben könnte.
Rußland. 1
In der Stadt Schemacha wurde, wie die „St. Peters⸗ burger Telegr.⸗Agent.“ aus Tiflis meldet, das armenische Viertel von Tataren angegriffen. — Das auf den Straßen herrschende Räuberunwesen verhindert den Transport von Lebensmitteln. — In Schuscha herrscht Hungersnot. — Nach Baku sind 2. Bataillone Infanterie, eine Abteilung Jäger, 2 Sotnien Kosaken und eine Batterie Artillerie entsandt worden. — In Batum hat die Polizei bei einem Perser eine heimliche Waffen⸗ und Munitionsniederlage entdeckt. “ ““
G “; “
Die „Kölnische Volkszeitung“ meldet aus Rom: Der Papst hat durch ein Rundschreiben sämtliche Nuntien und apostolischen Delegierten zur Sammlung von Spenden für die durch das Erdbeben heimgesuchte Provinz Calabrien aufgefordert. .—
8 Niederlande.
In der gestrigen Sitzung der niederländischen Ersten Kammer fragte bei der Debatte über die Adresse auf die Thron⸗ rede der Rechtsliberale van Houten, warum Borgesius, der das neue Kabinett gebildet habe, selbst keinen Posten über⸗ nommen babe. Er halte das nicht für verfassungsmäßig. Der Finanzminister und Präsident des Ministerrats de Meester erwiderte darauf, das Kabinert wolle eine versöhnliche Politik verfolgen, und Borgesius sei für die Erreichung dieses Zieles nicht der geeignete Mann, nachdem bei den von ihm geleiteten Wahlen ein erbitterter Kampf der Parteien stattgefunden habe. Außerdem sei in der Zweiten Kammer die Mehrbeit der Linken nicht groß genug, um die Bildung eines ausgesprochenen Parteikabinetts zu rechtfertigen. 8
Türkei.
Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: Die Pelizei hat auch heute in einem armenischen Quartier viele Bomben gefunden und mit Beschlag belegt. Ferner fand in dem einem Deutschen gehörigen Grand Hötel Kröcker eine Haussuchung unter Leitung von Nedjib Pascha Melhame statt. Das gesamte armenische Dienstpersonal des Hotels wurde verhaftet. Die türkischen Behörden nahmen die Haus⸗
suchung in Gegenwart des deutschen Konsuls vor. Asien. 8—
Die „St. Petersburger Telegraphen⸗Agentur“ meldet aus
Wladiwostok, daß in der Kornilow⸗Bai am 16. d. M. eine Besprechung des russischen Admirals Jessen und des japanischen Admirals Schimamura stattgefunden abe, zu dem Zweck, die Bedingungen des Waffenstillstandes zur See auszuarbeiten. Das Geschwader Jessens bestand aus zwei Kreuzern und zwei Torpedobooten, das japanische Ge⸗ schwader desgleichen. In der fünfstündigen Besprechung wurde die Demarkationslinie festgesetzt und die Ausschließung von Kriegskonterbande bestimmt.
Zum chinesischen Gesandten in Wien ist, nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Peking, Lichingtai, ein Sohn des verstorbenen Lihungtschang, ernannt worden. Der bisherige Gesandte in Wien Nang ist zum Gesandten in Berlin ernannt worden an Stelle des Gesandten Nintchang, der nach China zurückkehrt.
Parlamentarische Nachrichten.
8
Bei der gestern im 17. Wahlbezirk von Schleswig—
Holstein — Kreis Plön — vorgenommenen Landtags⸗ ersatzwahl wurden insgesamt 157 Stimmen abgegeben. Von diesen erhielten der Gutsbesitzer Johanssen (kons.) 91, Wriet⸗ Stakendorf (kons.) 49, Dr. Struve⸗Kiel (fr. Vpt.) 14 und der Amtsgerichtsrat Echte⸗Plön (freikons.) 3 Stimmen. Johanssen ist mithin gewählt.
Statistik und Volkswirtschaft.
Deutschlands Außenhandel in den acht Monaten Januar bis August 1905.
Niach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Augustheft der „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets’ betrug in den acht Monaten Januar bis August 1905 die Einfuhr in Tonnen: 34 707 705 gegen 30 879 987 und 30 197 265 in dem⸗ selben Zeitraum der beiden Vorjahre, daher 3 827 718 und 4 510 440 mehr, die Egclmetalleinfuhr 935 gegen 879 und 808. Eine Zunahme der Einfuhr zeigt sich bei 30 der 43 Zolltarifnummern, darunter besonders bei Kohlen (+ 2 283 150 t), Getreide und anderen Landbauerzeugnissen (+ 531 532), Holz und Holzwaren usw. (+ (305 251), Abfällen (+ 201 815), Steiren und Steinwaren (+ 199 805), Oelen und Fetten (+ 113 885), Material⸗ usw. Waren (+ 74 096), Drogerie⸗ usw. Waren (+ 49 822), Erden, Erzen usw. (+ 32 889); eine Abnahme besonders bei Eisen und Eisenwaren (s— 27 556), Teer, Pech, Harz usw. (— 17 970).
Die Ausfuhr betrug in Tonnen: 25 739 779 gegen 25 047 788 und 24 937 331 in den beiden Vorjahren, daher 691 991 bezw. 802 445 mehr, die Edelmetallausfuhr 339 gegen 269 und 254. 28 der Zolltarifnummern weisen eine Zunahme auf, besonders: Erden, Erze
und Reiter Adam
zr einen behandelten tuber⸗
2*
Krankenversicherng und die —
u“ vA““ 11“ 3 — *n. (+ 666 589), Eisen und Eisenwaren (+ 200 317), Steine und vn. (+. ˖115 385), Drogerie⸗ usw. Waren (+ 80 567), In⸗
Maschinen, Fahrzeuge (+ 15 856), Teer, Pech, Harz, *ℳ + 14 893); eine Ausfuhrabnahme besonders: Koblen 1r914 037), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (— 117 100), gagerial⸗ usw. Waren (— 40 933), Tonwaren (— 31 834), Holz 9 Frlzwaren (— 21 491), Oele und Fette (— 13 165). 8
Invalidenversicherung und Tuberkulose.
jie deutsche In palidenversicherung stellt sich unter anderem die 1es den unheilv ollen Verwüstungen der Tuberkulose durch Lüget, Maßnahmen der Krankenfürsorge ein Ziel zu setzen. Nach
feigicte Reichsversicherungsamt bearbeiteten „Statistik der Heil⸗ s
s blung bei den Versicherungsanstalten und Kasseneinrichtungen 25 Invalidenversicherung⸗*) sind in den 8 Jahren 1897 bis 1904 für veiddebandlung tuberkulöser Arbeiter und Arbeiterinnen 35 532 883 ℳ znegegeben worden. Dabei hat es sich fast ausschließlich um eine tändige“, das heißt eine planmäßige Heilbehandlung in Kranken⸗
2b Genefungshäusern, Heilstätten, Bädern usw. gehandelt. Es wurden vegen Lungentuberkulose in „ständige“ Heilbehandlung genommen:
an Ver⸗ Männer pflegungs⸗ tagen
D11“¹*“ 78 64 99. “ 2 781 200 “ 2187 898 206 b.“ 37 1 107 793 4“ 1 265 437 520 497
zusammen 26 035 2115748 Danach entfallen in den einzelnen Jahren auf einen behandelten zuberkulösen Mann durchschnittlich 72 bis 75 Verpflegungstage und mf eine behandelte tuberkulöse Frau 79. bis 87 Verpflegungstage. Berücksichtigt man ferner die aus der Heilbehandlung Tuberkulöser n den gleichen Jahren erwachsenen Kosten, so ergibt sich als Kosten⸗ mfwand insgesamt:
an Ver⸗ pflegungs⸗ tagen
63 678
91 291 131 343 212 650 314 207 350 967 431 115
Frauen
— 22 —-hU S 92 5EöESES
sE Oobon 0 Cn 00 O DCer
—
08 —₰ ——
im Jahre 1898 1899 ℳ
307,500 310,31
340,95 318,04
im Jahre 1902
1897
kulösen Mann 295,24
fir eine behandelte tuber⸗ kulöse Frau . 349,83 1903 373,84
350,30
1901 fir einen behandelten tuber⸗ ℳ kulösen Mann . 348,58 360,20 tür eine behandelte tuber⸗ kulöse Fru .329,34 341,43 und als Kostenaufwand für einen Verpflegungstag: . im Jahre 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 vituberkulösen ℳ Männern 4,05 4,20 4,25 4,78 4,82 4,89 5,04 5,01
bei tuberkulösen Frauen 4,04 4,12 4,03 4,00 4,03 4,19 4,23 4,10.
Bei so außerordentlichen Leistungen der Versicherungsträger der
Invalidenversicherung an Kosten und Arbeit ist die Frage begründet,
zb die Erfolge den an die Heilbehandlung geknüpften Erwartungen . Denn nur wenn dies der Fall ist, lassen sich die zafür hergegebenen Millionen rechtfertigen, die sich aus den Beiträgen
entsprochen haben.
der Arbeitgeber und Arbeiter zusammensetzen und in erster Linie die 1 1 Das Reichsversicherungsamt hat deshalb nit den Versicherungsträgern eine fünfjährige Kontrolle aller in Heil⸗
Rentenlast zu decken haben.
behandlung genommenen Personen vereinbart. Zunächst wird er⸗ mittelt, bei wievielen Personen die Heilbehandlung erfolgreich gewesen
itt wobei auch die schon nach wenigen Tagen als ungeeignet aus den Heil⸗ anstalten wieder entlassenen Tuberkulösen zu den Mißerfolgen gerechnet
Sodann wird durch alljährliche Untersuchung oder Nachfrage in
werden.
edem einzelnen Falle festgestellt, ob die mit Erfolg behandelte Person
seitdem invalid geworden oder gestorben ist. Wo eine Kontrolle
zusnahmsweise nicht durchführbar war, scheidet der betreffende Fall
für die Beurteilung der Dauererfolge aus. Ebenso zählen Wieder⸗
ungen der Heilbehandlung grundsätzlich als Mißerfolge der ersten ungentuberkulose oft durch die Es sollte auf diese Weise alles vermieden werden, was zu Schönfärberei und Irr⸗ Bei Berücksichtigung aller dieser Um⸗ ch die Dauererfolge für die einzelnen Behandlungs⸗
gehandlung, obwohl gerade bei der 1 Wiederholung der Dauererfolg erst gesichert wird. tümern Anlaß geben könnte. stände ergeben f
jahre bei Männern und Frauen.
Die bisher abgelaufenen vier fünfjährigen Kontrollperioden lassen nun erkennen, daß von je 100 im Jahre 1897“ wegen Tuberkulose behandelten Personen (d. h. Männer und Frauen zusammen) Ende 1901 noch 27 erwerbsfähig im Sinne des Invalidenversicherungs⸗ gisetzes (das ist ein den Bezug von Invalidenrente ausschließender Grad der Erwerbsfähigkeit) waren. Aus den Jahren 1898, 1899 und 1900 stellt
sch das Dauerergebnis noch günstiger; denn von je 100 behandelten
Tuberkulösen dieser Jahre waren Ende 1902 beziehungsweise 1903 und Bei tuberkulösen Männern it n gemeinen nicht so günstig wie bei tuberkulösen Frauen, da von je 100 1897, 1898, 1899 und 1900 behandelten tuberkulösen Männern im Jahre 1901 beziehungsweise 1902, 1903 und 1904 nur noch 25 beziehungsweise 28, 30 und 30 erwerbs⸗ fähig waren, dagegen der Prozentsatz der erwerbsfähigen tuberkulösen
Ende 1901 beziehungsweise 1902, Ein der⸗ artiger Dauererfolg erscheint vielleicht auf den ersten Blick geringfügig; er muß aber befriedigen, wenn man in Betracht zieht, daß es sich fast durchweg um die Bekämpfung schwererer, chronischer Krankheitsformen tehandelt hat, und daß die Zahl der Mißerfolge bei Lungentuberkulose
1904 noch 31, 32 und 31 erwerbsfähig. sst die Beständigkeit des Erfolgs im all
Frauen aus den gleichen Jahren 1903 und 1904 32 beziehungsweise 38, 37 und 35 hetrug.
nicht erheblich größer gewesen ist als bei anderen Krankheiten.
7. internationaler Arbeiterversicherungskongreß.
der gestrigen Sitzung des Arbeitewersicherungskongresses zu rder berichtet, die Verhandlungen über die Vereinfachung der Arbeiterversicherung fortgesett tan Reiche
aus dem Deutschen Bischoff⸗Graz und Gebhard⸗ und der Delegierte Jagwitz Arbeiterversicherungszweige.
denen sich zahlreiche aus Oesterreich beteiligten. k. erklärten sich gegen 8 die Zusammenfassung der drei s Carauf wurde die Diskussion hierüber zunächst abgebrochen. Tarinolgten einige Referate. Marquis Ferero di Cambiano⸗ Lurin erstattete über die italienischen nationalen Versicherungskassen für. Invaliditäts⸗ und Altersversorgung Bericht. Elle⸗Weimar Ffürwortete die Errichtung von Invalidenhäusern. Dr. Schröder⸗ -5. erörterte die Kapitalsanlage bei den deutschen Landesve; sicherungs⸗ . Geheimer Regierungsrat Bielefeldt⸗Berlin besprach das Heil⸗ de Dier und Dr. Mugdan⸗Berlin die Rentenfestsetzung. Sodann wurde * iskussion über die Vereinheitlichung der Arbeiterversicherung erssa fortgesetzt. Cohn⸗Berlin trat für die Vereinigung der rsicherungsarten und für die absolute Selbstverwaltung ein. aug Becher⸗Berlin sprach sich ebenfalls für die Verschmelzung Wi und verlangte freie Aerztewahl. Kommerzienrat Vetter⸗ een befürwortete die Vereinigung der Invaliden⸗ und der Aufrechterhaltung der Selbst⸗
Reichs⸗Versicherungsamts 1905, Co., Berlin⸗
Mitglieder
1““ 8 verwaltung mit Parität
der Lehrtätigkeit entsagte und sich ganz den schriftstellerischen
der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Er beleuchtete die besonderen Verhältnisse Oesterreichs und erklärte, die österreichischen Industriellen seien bereit, soweit es ihre Kräfte erlaubten, an der Verwirklichung der Arbeiterversicherung und der Einführung der Invalidenversicherung mitzuwirken. Am liebsten wäre es den Industriellen, in dieser Frage mit den Arbeitern zusammenwirken zu können. Elderse⸗Brünn polemisierte gegen jene Aerzte, die für die freie Aerztewahl eingetreten sind, und sprach sich besonders für die Selbstverwaltung aus⸗ Dr. Piebauer⸗Prag trat für die freie Aerztewahl ein, ebenso Dr. Scoll- München. Afsdann wurde die Diskussion hierüber geschlossen, und die weiteren Verhand⸗ lungen wurden bis Freitag vertagt. “
BZur Arbeiterbewegung.
Zur Bewegung in der Berliner Elektrizitätsindustrie (pgl. Nr. 223 d. Bl.) meldet „W. T. B.“, daß die Firmen Siemens u. Halske, Siemens⸗Schuckert und die All⸗ gemeine Elektrizitäts⸗Gesellschaft am Mittwoch ihren Arbeitern mitgeteilt haben, sie würden, wenn die Streikenden nicht bis Donnerstagmittag erklärten, daß sie die Arbeit Freitag früh sämt⸗ lich wieder aufnehmen, die betreffenden Werke schließen. Die streikenden Arbeiter des Wernerwerks und des Werks an der Obersfpree haben die verlangte Erklärung verweigert, sodaß die beiden beteiligten Firmen sich, wie die „Voss. Ztg.“ ergänzend berichtet, entschließen mußten, diese Werke zu schließen, deren Betrieb dadurch unmöglich geworden ist. Die Zahl der entlassenen Arbeiter beläuft sich auf etwa Zehntausend. 8 1
In Solingen wollen, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.⸗ meldet, die beiden dortigen Unternehmerverbände (der Verein zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der Solinger Industrie und der Arbeit⸗ geberverband des Kreises Solingen) in den augenblicklich vor⸗ liegenden Differenzen mit dem Metallarbeiterverband (vgl. Nr. 217 d. Bl.) Hand in Hand gehen. Wenn bis zum 29. d. M. die Kündigung seitens der dem Metallarbeiterverband an⸗ geschlossenen Schlägereiarbeiter bei der Firma Rauch nicht zurück⸗ gezogen und der Streik bei Meyersberg, Kirschbaum u. Co. nicht auf⸗ gehoben ist, soll die Aussperrung aller vom Schlägereibesitzerverein gekündigten Schlägereiarbeiter und event. die Aussperrung der sämt⸗ lichen Mitglieder des Metallarbeiterverbandes erfolgen. Bei Zurück⸗ nahme der Kündigung und des Streiks will dagegen der Schlägerei⸗ besitzerverein mit dem Schlägereiarbeiterverein (nicht mit dem Metall⸗ arbeiterverband) wegen des neuen Lohntarifs verhandeln. 1
In Rhevdt ist nach demselben Blatte der Lohnstreit zwischen den Rollfuhrleuten und den Transportunternehmern (vgl. Nr. 222 d. Bl.) gestern vormittag durch Vergleich beendigt worden. Die Fuhrunternehmer bewilligten eine Er⸗ höhung des Wochenlohnes von 2,50 ℳ, sodaß der Durchschnittslohn nunmehr 20 ℳ beträgt, wogegen die Fuhrleute und Transportarbeiter sich mit der Festsetzung der Arbeits⸗ zeit von Morgens 6 bis Abends 9 Uhr einverstanden erklärten (beantragt war bis 8 Uhr). Ueberstunden nach 9 Uhr Abends sollen mit 40 ₰ zu vergüten sein.
Kunst und Wissenschaft.
Die Belebung des Handwerks ist heute eine brennende Frage; wie man sie durch kunstgewerbliche Meisterkurse lösen kann, zeigte Professor Dr. Paul Rée aus Nürnberg in einem Vortrag, den er am 20. d. M. im Künstlerhause vor dem Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin gehalten hat. Das bayerische Gewerbemuseum in Nürnberg hat seit dem Herbst 1901 fünf solcher Meisterkurse veranstaltet. Das Neue und überaus Wichtige in ihnen hat darin bestanden, daß sie ausschließlich von geprüften Handwerks⸗ meistern besucht und von anerkannt fähigen selbständigen Künstlern geleitet worden sind. In freier Wahl beruft das bayerische Gewerbemuseum den Leiter; von ihm hängt der Erfolg ab, denn er muß durchaus un⸗ abhängig und als Künstler so stark, so kräftig und mächtig sein, daß er seine Auffassung, seine Gedanken, seine Begriffe von Kunst und Handwerk den unter ihm arbeitenden Meistern unwiderstehlich aufprägt. Das Ziel der Kurse ist, die Meister von der althergebrachten, mechanischen Arbeits⸗ und Stilschablone hin⸗ weg zu frreeer, selbständiger, zweck. und materialgerechter Bewältigung ihrer Aufgaben zu erziehen. Darin liegt das Befruchtende, das diese Kurse dem ganzen Handwerke bringen. Denn die Meister, die an diesen Kursen teilnehmen, sind ja ihrerseits wieder die Lehrer aller der Mitarbeiter, die nach ihren Entwürfen und mit ihnen zusammen oder für sie schaffen. Volle vier Wochen hindurch müssen diese Meister Tag für Tag unter Leitung des Künstlers unablässig arbeiten, bis sie sich zu vollkommen stil⸗, zweck⸗ und materialgerechter Lösung ihrer Aufgabe durchgerungen haben. Denn nicht theoretisch sind diese Meisterkurse, sondern allen ihren Teilnehmern werden stets praktische Aufgaben aus ihrem Fache gestellt. Solche Meisterkurse sind nur möglich, und solche ungeahnten Erfolge wie die Nürnberger erreichen sie nur, wenn die leitenden Käünstler sich während der ganzen vier Wochen ihnen ausschließlich widmen und auch später sich durch gelegentliche Besuche in den Werkstätten von den Erfolgen ihrer Lehrtänskeit überzeugen können. Das kostet natürlich viel Geld, und die Meister, die vier Wochen hindurch ihrem eigenen Geschäfte fernbleiben müssen, können es nicht aufbringen. Dennoch haben die Nürnberger solche Männer wie Peter Behrens und Richard Riemerschmid zu Leitern ihrer Kurse gewonnen, weil ihnen durch Legate sowie durch Staats⸗ und private Kassen die Mittel dazu bereit gestellt worden sind. Welch vorzügliche Resultate diese künstlerischen Meisterkurse er⸗ geben, ist an den dort hergestellten Arbeiten zu sehen, die in den nächsten Tagen im Albrecht Dürer⸗Haus, Kronenstraße 18, auch für
weitere Kreise ausgestellt werden.
Bei Eduard Schulte wird am nächsten Sonntag die Aus⸗ stellung von 21 Werken von Arnold Böc lin aus dem Besitz des Obersten Freiherrn M. von Heyl⸗Darmstadt eröffnet. Die Sammlung enthält u. a. die Gemälde „Die Heimkehr“, „Sieh, es lacht die Au!“, „Prometheus“, „Sturm am Meer“, „FEuterpe“, „Liebesfrübling“, „Villa am Meer (Nacht)“ u. a. Eine Vorbesichtigung der Ausstellung findet morgen, Mittags 12 Uhr, statt, wofür besondere Karten ausgegeben werden. Der kleine Katalog, der über diese Ausstellung erscheint, enthält einige Worte zur Einleitung aus der Feder des Professors Dr. H. A. Schmid⸗Basel. — Gleichzeitig werden in den vorderen Räumen des Salons zu sehen sein eine Sammlung von Eugen Wolff⸗Filseck, drei Porträts von Fritz Stattler, München, einige Arbeiten von Alf Bachmann und ein Porträt des Fürsten Bismarck von Lenbach.
In Gegenwart Ihrer Majestäͤten des Königs un der Königin
von Italien, des Ministers Bianchi, der Spitzen der Behörden fowie zahlreicher geladenen Gäste wurde, wie „W. T. B.“ meldet, gestern im Dogenpalast zu Venedig ein internationaler Kon⸗ greß für bildende Kunst eröffnet. Der Minister Bianchi hielt hierbei eine mit lebhaftem Beifall aufgenommene Rede.
Literatur.
Aus Meiningen meldet „W. T. B.“*, daß Rudolf Baumbach gestern nachmittag dort verstorben ist. Er war am 28. September 1840 in Kranichfeld an der Ilm geboren, von wo sein Vater, ein Arzt, bald nach Meiningen verzog. Baumbach studierte in Leipzig, Würzburg, Heidelberg und Freiburg i. Br. Naturwissenschaften und war dann in mehreren Stellungen als Lehrer und Hauslehrer tätig, zuletzt in Triest, wo er 1878, nachdem sein „Zlatorog“ und die be⸗ rühmten „Lieder eines fahrenden Gesellen“ eine sehr beifällige Auf⸗ nahme gefunden hatten (die letzteren brachten es auf 38 hheloen)
1111“
der Dichter V
beiten widmete. Im Jahre 1885 kehrte er nach Meiningen zurück, wo er dauernden Wohnsitz nahm. Baumbach, für dessen Werke die moderne Literaturbewegung der 1880 er Jahre den Spottnamen „Butzenscheibenpoesie“ erfand, durfte sich rühmen, eine Anzahl wahrhaft volkstümlicher Lieder geschaffen zu haben, die, wie z. B. „Die Lindenwirtin“, dauernd im deutschen Sangesschatze fort⸗ leben werden. Er gab außer dem obengenannten Epos und den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ noch u. a. folgende Werke bheraus: „Frau Holde“ (Leipzig 1880; 25. Aufl. 1892); „Sommermärchen“ (Leipzig 1881; 26. Aufl. 1892); „Spielmannslieder“ (Leipzig 1882; 15. Aufl. 1891); „Krug und Tintenfaß“ (Leipzig 1887; 12. Aufl. 1893).
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Getreidehandel in Syrien und Palästina.
Das Kaiserliche Konsulat in Beirut herichtet unterm 6. d. M.: Im Monat August d. J. wurden große Mengen Braugerste aus Ghaza ausgeführt, dessen Hafen im Monat Oktober schon nicht mehr angelaufen werden kann. Mehr als 12 zumeist englische Dampfer
dort verladen: nach England. „ Dünkirchen 7 100 „ „ Antwerpen 1Pö11 Von Beirut, wo große Vorräte Braugerste lagern, gingen im t nach Antwerpen. Die Preise stellten sich auf für 100 kg f. a. B. 1 n Futtergerste gingen 3400 t von Mersina nach Dünkirchen zu 11 — 11 ¼ Fr. für 100 kg f. a. B. An Getreide wurde ausgeführt: von Alka Haifa 1800 t nach Marseille und Barcelona „ Ghaza 600 Marseille, „ Alerandrette 750 Marseille und Aegypten, CC“ 25 t nach Hamburg zum Preise von 15— 16 Fr. für 100 kg f. a. B. 300 t von Mersina nach Hamburg.
13 000 t
Ernteergebnisse in Norwegen. Deer Kaiserliche Generalkonsul in Christiania berichtet unterm 16. d. M.: Amtlichen Berichten zufolge hat die diesjährige Heu⸗ ernte in den meisten Aemtern einen sehr guten Ertrag geliefert; nur in den östlichen Landesteilen ist das Ergebnis der Heuernte unter dem Einfluß der vorjährigen Duüͤrre unter mittel ge⸗ blieben. Der Ausfall der Getreideernte wird im Durchschnitt vüber mittel bezeichnet. Eine Ausnahme hiervon machen die Aemter Smaalenene, Lister und Mandal und Söndre Bergenhus, in denen der Ertrag der Körnerfrüchte nur demjenigen eines Mitteljahres oder eines knappen Mitteljahres entsprechen dürfte. Das Stroh wird fast überall einen reichen Ertrag liefern.
8 Die Kartoffeln stehen bis jetzt im ganzen Lande ausgezeichnet.
St. Petersburg, 21. September. (W. T. B.) Der „Handels⸗ und Industrie Zeitung“ zufolge ist die Ernte von Oelsamen im europdischen Rußland mittelmäßig. Winterraps ist gut, besonders in den südlichen und südwestlichen Gouvernements Flachs⸗ samen ist befriedigend, jedoch ist die Ernte ungleich; in den Gouvernements Woronesch, Kursk und an der unteren Wolga und teilweise in den südlichen Gouvernements ist sie schlecht, in den übrigen befriedigend. Sonnenblumensamen ist unter Mittelmaß, in den Zentralgouvernements schlecht, in den südlichen kaum befriedigend. Hanfsamen ist im allgemeinen mittelmäßig, im Zentralrayon unter Mittelmaß, im Süden und Norden gut.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
für Verluste an Tieren aus Anlaß von Tierseuchen im Deutschen Reich im Jahre 1904. MNach dem bereits erwähnten, im Kaiserlichen Gesundheitsamt be⸗ arbeiteten 19. Jahresbericht über die Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche im Jahre 1904 (Verlag von Julius Springer in Berlin) sind für Verluste an Tieren aus Anlaß der Bekämpfung von Tierseuchen in Gemäßheit der §§ 57 ff. des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen, sowie der einschlägigen landesgesetzlichen Bestimmungen nachstehende Summen aus öffentlichen Kassen an Viehbesitzer gezahlt worden. Für aus Anlaß des Rotzes (Wurmes) getötete 659 Pferde sind 246 049,95 ℳ gezahlt; versagt wurde die Entschädigung auf Grund §§ 61 bis 63 des vorbezeichneten Reichsgesetzes für 10 Pferde. 270 Pferde wurde der volle Wert“) mit 97 905,26 ℳ, für Pferde 1 des Wertes mit 148 144,49 ℳ entschädigt. Hiervon entschädigt in Preußen 584 Pferde mit 206 063,70 ℳ (darunter 248 zum vollen Werte mit 87 536,26 ℳ)*), Bayern 41 mit
Entschädigungen Bekämpfung
21 851,75 ℳ (12 mit 5249 ℳ), Sachsen 1 Pferd mit 900 ℳ zu -.
des Wertes, Württemberg 10 Pferde mit 4997,50 ℳ (4 mit 1915 ℳ), 3 Baden 5 mit 2930 ℳ, sämtlich zum vollen Werte, Sachsen⸗Weimar 1 Pferd mit 350 ℳ zu ¾ des Wertes, Lippe 12 Pferde mit 5843,75 ℳ
(1 mit 275 ℳ), Elsaß⸗Lothringen 5 mit 3113,25 ℳ, sämtlich zu Die Durchschnittssumme für 1 zum vollen Werte ent⸗ im Reiche 361,49 % Der höchste Durch⸗
schädigtes Pferd betrug schnittebetrag ist im Regierungsbezirk Stettin, (1003,33 ℳ), der niedrigste im Regierungsbezirk Breslau (90,61 ℳ) gezahlt.
Für aus Anlaß der Lungenseuche auf polizeiliche Anordnung getötete 141 Stück Rindvieh sind 19 562,08 ℳ gezahlt. Zum vollen Werte entschädigt sind 139 Stück mit 18 968,75 ℳ (durchschnittlich 136,47 ℳ), zu *9% des Wertes 2 Stück mit 593,33 ℳ Diese Entschädigungen entfallen sämtlich auf das Königreich Preußen.
Die Gesamtsumme der aus Anlaß des Rotzes (Wurmes) und der Lungenseuche im Jahre 1904 entschädigten 659 Pferde und 141 Stück Rindvieh betrug 265 612,03 ℳ, im Vorjahre unter Berücksichtigung des von Preußen für 1903 gemeldeten Nachtrags 264 477,19 ℳ für 648 Pferde, 2 Esel und 210 Stück Rindvieh.
Auf Grund landesgesetzlicher Bestimmungen in Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Weimar, Braunschweig, Sachsen⸗Meiningen, Sachsen⸗Altenburg, Anhalt, Waldeck, Reuß ä. L, Reuß j. L., Lippe und Elsaß⸗ Lothringen wurden für Verluste von 725 Pferden, 5236 Stück Rind⸗ vieh, 53 Schafen, 3 Ziegen und 282 Schweinen durch Milzbrand, Rauschbrand, Maul⸗ und Klauenseuche, Gehirn⸗ und Rückenmarks⸗ entzündung (Bornasche Krankheit) der Pferde, Rotlauf der Schweine . 61 ℳ, gegen 1 231 061,82 ℳ im Vorjahre, Entschädigung gezahlt. Entschädigung von 300 ℳ für 2 wegen Räude getötete Pferde aus Staatsmitteln gewährt worden. Die Entschädigung wurde versagt für 1 Pferd und 10 Rinder.
Preußen,
Durch amtliche Bekanntmachung vom Spanien für Ergreifung von Quarantänemaßregeln festgesetzte zehn⸗ tägige Frist nach dem letzten Cholerafall in Hamburg als abgelaufen bezeichnet worden. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 18. d. M. Nr. 220.) 8
Rumänien. Die rumänische Regierung hat anläßlich der in Galizien und in Preußen vorgekommenen Cholerafälle folgende Anord⸗ nungen getroffen:
.*) Für 4 auf Antrag des Besitzers getötete Pferde ist nach vor⸗ heriger Vereinbarung die Entschädigung um 100 ℳ für jedes Pferd gekürzt und für 1 Pferd ebenfalls nach Vereinbarung mit dem Besitzer
r⸗
11““
nur %⅛ des Wertes mit 460 ℳ gezahlt worden.
1 *
Sachsen⸗
Außerdem ist im Köͤnigreich Sachsen eine ausnahmsweise