1905 / 229 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Sep 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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otoschin Militsch. 11“ Breslau. alter Hafer 116³“ neuer i. S 8 üben i. Schl. Schönau a. K. Halberstadt. Eilenburg Marne.. Goslar. Lüneburg. Paderborn Hagen i. W. Limburg a. L. M .

Dinkelsbühl

Biberach.

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Stockach. 1 Ueberlingen.. 1 . Rostock. 85 2 8 baeeeeöeöö“];] 1“ 15,80

Bemerkungen. . Ein liegender Strich (—) in den

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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

Noch: Hafer.

14,00 de 13,20 13,30 13,20

13,00

13,90 14,00

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12,80 15,00 14,24 13,61 13,62

13,84 13,36 13,60

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4 4 8 1 9 8 ir 9 8 voll et mit Der Durchschaittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Literatuir.

Vom Kriege. Hinterlassenes Werk des Generals Carl von Clausewitz. Fünfte, durchgesehene Auflage. Mit einer Ein⸗ führung vom Chef des Generalstabes der Armee, Generaloberst Grafen von Schlieffen. XVI und 804 S. Berlin, F. Dümmler, 1905. 6 ℳ, geb. 7,50 Die erste Auflage des vor⸗ liegenden Werks ist im Jahre 1832 erschienen; der Verfasser selbst hat es als unvollendet, als „eine unförmliche Gedankenmasse“ be⸗ zeichnet, und er war damit beschäftigt, es noch einmal gründlich durch⸗ zuarbeiten, als ihm der Tod die Feder aus der Hand nahm. Um so wunderbarer mag es dem Laien erscheinen, daß das Werk trotzdem eine solche Verbreitung erlangt hat, daß es sogar heute noch dem Offizier zum Studium als Vorbereitung auf die Praxis empfohlen wird: man sollte meinen, bei den gewaltigen Aenderungen, die das Kriegswesen im 19. Jahrhundert erfahren hat, müßte ein Werk aus jener Zeit veraltet sein und dem Praktiker nichts mehr bieten können. Da wir hier nicht auf den ganzen Inhalt näher eingehen können, wollen wir versuchen, kurz zu skizzieren, worauf sein unvergänglicher Wert beruht. Clausewitz war eine logisch⸗kritische Natur, gewohnt, sich von allem, was zu ihm in Be⸗ ziehung trat, Rechenschaft zu geben und es auf seine innere Berechtigung zu prüfen. Diese kritische Tätigkeit hatte schon vor 1806 in dem jugendlichen Offizier Zweifel erweckt, ob die ge⸗ priesene preußische Armee noch auf der Höhe stände. Die künstlichen Exerzitien und Manöver, in denen er sich die berühmtesten Generale abmühen sah, schienen ihm keinen kriegerischen Wert zu haben: ein Nachdenkender mußtte sich sagen, schrieb er später, „daß davon in dem Kriege, den wir soeben geführt hatten (in dem Revolutionskriege, an dem er teilgenommen hatte), ja gar nichts vorgekommen sek. So kam er zu der Ueberzeugung, daß die Führer der preußischen Armee, erstarrt in einer schematischen Friedens⸗ arbeit, die Anschauung vom wirklichen Wesen des Krieges überhaupt verloren hätten. Sein Urteil wurde bestätigt durch den Zusammen⸗ bruch des alten Systems im Jahre 1806 und durch die Triumphe, die ein ganz neuer Geist in den Jahren 1813 bis 1815 erfocht. Nach dem Frieden sah er es daher als seine Lebensaufgabe an, zu verhindern, daß jemals ein ähnlicher verknöcherter Geist wie vor 1806 in der preußischen Armee heimisch werden könnte; zu dem Zweck wollte er zeigen, was der Krieg eigentlich sei, welche Mächte in ihm ent⸗ scheidend seien, welche Anforderungen er an Führer und Truppen stelle. Ein solcher Versuch war nun nichts Neues; unmittelbar vor ihm hatte, um nur den bedeutendsten zu nennen, der französische General Jomini dasselbe unternommen. Aber die Art, wie Clausewitz die Aufgabe löste, war absolut neu und erbob ihn weit über alle seine Vorgänger: man kann sagen, für den Praktiker, der sich in die Theorie des Krieges vertiefen will, hat er alle seine Vor⸗ änger überflüssig gemacht; sie haben seit Clausewitz nur noch hifterisches Interesse. Clausewitz definiert den Krieg als die Fort⸗ setzung der Politik mit anderen als friedlichen Mitteln, als das Be⸗ streben von Staaten oder staatenähnlichen Gebilden, den anderen mit Gewalt zur Erfüllung seines Willens zu zwingen. Das Hauptmittel, um zu diesem Zweck zu gelangen, ist die Wehrlosmachung des Feindes, die nichtung der feindlichen Streitmacht; diesem Ziele müssen in irgend einer Weise alle kriegerischen Handlungen dienen, wenn sie Wert haben sollen. Denselben Gedanken hatte auch Jomini, wenn auch nicht in so pointierter Form, und noch früher schon Macchiavelli ausgesprochen, aber in der Behandlung des Gedankens gehen Clausewitz und Jomini weit auseinander. Jominis Darlegungen laufen darauf hinaus, ein bestimmtes Rezept zur Erreichung dieses Zieles zu geben: Der Feldherr müsse sich zwischen die feindlichen Streitkräfte zu schieben, um einen Teil nach dem andern isoliert zu schlagen, ehe sie einander, Enen durch das zwischen ihnen operierende Heer, unterstützen könnten. s war eine Operation, die Napoleon häufig angewendet hatte. Clausewitz steht dagegen seinem Thema viel freier gegenüber. Ihm ist im Kriege, wo materielle und moralische Kräfte miteinander ringen, alles unbestimmt; es herrscht ein beständiger Szenenwechsel, und jeden Augenblick muß der Feldherr gewärtig sein, einer neuen Lage und einer ungeahnten Schwierigkeit gegenüberzustehen. Seine Urteils⸗ kraft muß die Schwierigkeiten sofort erkennen und richtig ein⸗ chätzen, seine Entschlußkraft muß die ihm zur Verfügung ehenden Mittel sofort zur Besiegung der Schwierigkeiten anwenden. Daher will Clausewitz von allgemein gültigen Vorschriften nichts hören: es wäre eine reine Unmöglichkeit, „die Kriegskunst durch ein positives Lehrgebäude wie mit einem Gerüst versehen zu wollen, welches dem Handelnden überall einen äußeren Anhalt gewähren könnte“. Statt dessen wollte er den Krieg in seiner Viel⸗ gestaltigkeit aus dem oben charakterisierten Grundprinzip logisch entwickeln und betrachten, um so den Geist des Betrachtenden zu bilden und jede dem wahren Wesen des Krieges widersprechende An⸗ 5 logisch zu zerstören. Er war überzeugt, daß dem auf diese ise theoretisch, d. h. durch Anschauung, gebildeten Geiste die Ueberwindung der Schwierigkeiten in der Praxis leichter gelingen müsse als dem bloßen Empiriker. Man erkennt sofort den fundamentalen. Unüürschied zwischen Clausewitz und Jomini: Jomini schnürt durch seine Vorschriften den Geist seines Schülers ein, Clausewitz 2 ihn zu selbständigem Denken und Handeln an. Bei der dialektischen Entwicklung der kriegerischen Erscheinungen lag gewiß die Gefahr nahe, sich in wesenlose, luftige Spekulationen zu verlieren, aber Clausewitz hat diese Klippe ver⸗ mieden: bei seinem ganzen Räsonnement behielt er den Blick auf die Kriegsgeschichte gerichtet, um sich stets zu kontrollieren, ob nicht seine

8

Konstruktionen durch die Praxis widerlegt würden. Selbst⸗ verständlich ging er dabei von den speziellen Verhältnissen seiner Zeit aus, da er ja durch sein Buch eine Wirkung auf die Praxis aus⸗ üben wollte. Die Napoleonischen Kriege, die er gründlich studiert hatte, waren der Maßstab seines Urteils. Auch die früheren Epochen hat er gelegentlich zur Illustration herangezogen, und wenn er hier natürlich weit weniger ins Detail eingedrungen sein konnte, so hat ihn sein scharfer Verstand und sein wunderbarer historischer Sinn vor Irrtümern bewahrt. Durch diese souveräne Behandlung des Stoffes ist es ihm gelungen, die ewig unveränderlichen Eigen⸗ schaften des Krieges, insbesondere seine psychologischen Grundlagen, trotz der so unendlich verschiedenen Formen zu erkennen und zu charakterisieren; so erklärt es sich, daß sein Buch vom Wandel der Zeiten kaum berührt worden ist und bis heute der Erzieher der preußischen und deutschen Offuzierkorps geblieben ist. Alle Kriegstheoretiker des 19. Jahrhunderts, die die militärische Wissenschaft gefördert haben, stehen daher auf seinen Schultern, operieren mit den von ihm ge⸗ prägten Begriffen oder müssen sich mit ihnen auseinandersetzen. Nur in einzelnen Aeußerlichkeiten, z B. in der Betrachtung der Wirkung der Feuerwaffen und in der Ueberwindung der Entfernungen, haben seine Ausführungen heute nicht mehr volle Gültigkeit, aber nicht, weil seine Urteile an sich irrig sind, sondern „einzig und allein, weil in⸗ zwischen in der Technik Ersindungen gemacht worden sind, die zu seiner Zeit weit außerhalb der Möglichkeit alles Denkens lagen“ (v. Cämmerer, Die Entwicklung der strategischen Wissenschaft im 19. Jahrhundert, S. 102).

11“ Land⸗ und Forstwirtschaft. Großbritanniens und ⸗einfuhr im Jahre

4.

Nach den vom Board of agriculture and fisheries veröffent⸗ lichten Annual Reports of Proceedings under the Diseases of Animals Acts, the Markets and Fairs (Weighing of Cattle) Acts etc. for the year 1904 bezifferte sich das im Juni 1904 in Großbritannien vorhandene Klauenvieh auf 6 858 352 Stück Rindvieh, 25 207 178 Schafe und 2861 644 Schweine, gegen 6 704 618 Stück Rindvieh, 25 639 797 Schafe und 2 686 561 Schweine im Juni 1903

An lebenden Tieren wurden eingeführt: aus Irland 72 363 Stück Rindvieh (gegen 897 645 im Vorjahre), 739 266 Schafe 825 679) und 505 080 Schweine (569 920), aus dem Auslande 49 533 Stück Rindvieh (522 545) und 382 240 Schafe (354 241). iervon kamen von den Kanal⸗Inseln 1684 Stück Rindvieh 1721), aus Island 9601 Schafe (16 623), aus Canada 146 599 tück Rindvieh (190 815) und 77 835 Schafe (83 291), aus den Ver⸗ nigten Staaten von Amerika 401 250 Stück Rindvieh 01 756) und 294 804 Schafe (171 386).

Eine Zunahme der Einfuhr aus dem Auslande betrifft nur den Handel der Vereinigten Staaten, während die Einfuhr aus den anderen Ländern zurückgegangen ist, aus Argentinien sogar völlig aufgehört hat.

Die Verluste an Tieren während der Ueberfahrt be⸗ trugen: aus dem Auslande 1237 Stück Rindvieh (2,25 %) und 3650 Schafe (9,55 % ) gegen 2919 Stück Rindvieh (5,59 % ) und 5816 Schafe (16,42 %) im Vorjahre, aus Irland 131 Stück Rindvieh, 79 Schafe und 251 Schweine. I11“

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Ernteergebnisse in Rumänien.

Der Kaiserliche Konsul in Jassy berichtet unterm 19. d. M.:

as Wetter war auch im August d. J. wieder trocken und warm.

Die Druscharbeiten und die Bergung der Ernte konnten unter günstigen

eewaeih weitergeführt beziehungsweise zum Abschluß gebracht werden.

Der Drusch von Weizen und Roggen ist im großen und ganzen beendet. Man schätzt das Ergebnis bei diesen Getreidearten auf etwa 1600 kg für den Hektar. Der Beschaffenheit nach ist die Roggen⸗ und Weizenernte mittelmäßig ausgefallen. Der Drusch von Gerste ist gleichfalls beinahe beendet. Das Ergebnis wird bei einer mittleren Beschaffenheit auf etwa 1400 kg für den. Hektar geschätzt. Beim Hafer läßt sich ein Druschergebnis auch an⸗ nähernd noch nicht bestimmen, weil der Drusch noch zu wenig sort⸗ geschritten ist. Schätzungsweise soll die Haferernte der Menge nach mittel und der Beschaffenheit nach etwas darunter sein. Die

lussichten für die Maisernte sind infolge Regenmangels sehr un⸗ günstig. Der Herrschaftsmais dürfte kaum eine Mittelernte ergeben, der Bauernmais ist als verloren anzusehen.

Ernteergebnisse in Schweden.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Stockholm berichtet unterm 20. d. M.: Das Ergebnis der Roggen⸗ und Weizenernte in Schweden ist weit besser, als es nach der trockenen Witterung des Frühjahrs und Vorsommers erwartet werden konnte.

In sämtlichen Provinzen, mit alleiniger Ausnahme von Gothland, ven c) 12 8. der ePaazsce 5 Weizenernte über m in vielen Provinzen sogar zwis gut (4) und sehr gut (5). Das Gesamturteil wird vom Statistischen Zentralbureau für 2 Roggenernte auf „4,1“ und für die Weizenernte auf „3,6“ beziffert.

Das Ernteergebnis des Sommerkorns hat dagegen den noch vor einem Monat gehegten gen nicht ganz entsprochen.

Sowohl die Hafer⸗ wie die Gerstenernte ist nur an ganz wenigen Orten gut, im übrigen aber nur mittelmäßig und unter mittel aus⸗ gefallen. Als Gesamturteil ist für beide Getreidearten „3,2“ er⸗ mittelt worden. Die Kartoffeln haben im ganzen Lande eine gute Ernte ergeben.

Getreideanbauflächen und Ernteertrag in Japan. Angebaute Fläche Gerste Roggen Weizen . Fläche in Tch*) 654 157 672 166 447 837 651 431 672 287 443 326 639 884 651 449 458 239 659 696 681 364 465 608 657 216 687 275 465 332 645 006 693 116 468 547 648 324 680 570 487 306 645 308 675 454 484 176 658 115 671 324 469 907 8 1 Gesamtertrag Gerste Roggen Weizen 8 Menge in Koku**) .8 541 122 7 017 777 3 978 941 . 7 853 567 5 927 487 3 559 412 6 165 792 7 366 605 6 682 021 . 7 496 394 2 8 7 293 867 8—2 6 325 082 22 4 207 497 13 545 105 Eö1““ H 8 19 642 242. *) 1 Tchb = 99,174 Ar. *) 1 Koku = 1,804 hl.

19 537 840 17 340 466 18 005 490 20 462 053 19 335 952 20 398 385 20 658 217 18 425 626

(Nach dem vom Kaiserlichen Finanzministerium in Tokio heraus⸗

gegebenen finanziellen und wirtschaftlichen Jahrbuch für Japan.)

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Gesundbeitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Venöffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, 3 Nr. 39 vom 27. September 1905.)

Britisch⸗Ostindien. Während der am 2. September ab⸗ gelaufenen Woche sind in der

2245 Erkrankungen (und 1692 Todesfälle) an der Pest zur

Anzeige gelangt, davon 45 (38) in der Stadt Bombay, 20 (18) im Stadt⸗ und Hafengebiet von . 20 (14) in demjenigen

von Jamnagar, 9 (3) im Hafen von bein ven Brogchzhz.

In Moulmein sind während der am 19. August abgelaufenen Woche 9 Pesttodesfälle festgestellt worden.

Britisch⸗Südafrika. In der Kapkolonie ist in der am 19. August abgelaufenen Woche in Port Elizabeth ein neuer Pestfall festgestellt worden.

Brasilien. In Rio de Janeiro sind vom 24. Zuli bis

orbandar und 7 (7) in

20. August 14 Erkrankungen und 13 Todesfälle an der Pest fest⸗

gestellt. Pest und Cholera.

Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 13. bis 19. August 12 Personen an der Pest und 21 an der Cholera.

Cholera.

„Deutsches Reich. Die Zahlen der Erkrankungen und Todes⸗ fälle an der Cholena haben in den letzten beiden Wochen eine erbeb⸗ liche Abnahme gezeigt. Während in der Woche vom 3. bis 9. Sep⸗ tember 56 Reuerkrankungen (und 23 Todesfälle) festgestellt waren,

betrug in der Woche vom 10. bis 16. September ihre Zahl 38 (16)

und vom 17. bis 23. September 21 (6).

Rußland. In dem Dorfe Wyssozk des Kreises Wladimir⸗ Wolynsk (Gouv. Wolhynien) sind zufolge einer amtlichen Be⸗ kanntmachung des Gouverneurs von Kiew welche am 14. September veröffentlicht wurde 12 Personen unter „gastrischen Erscheinungen

epidemischen Charakters“ erkrankt und 4 derselben gastorben; die

Krankheit ist angeblich von einem Holzflößer aus der Stadt Thorn eingeschleppt worden. Der Gouverneur hat alle zuständigen Stellen aufgefordert, sofort in allen Städten und Dörfern die Wachsamkeit in bezug auf epidemische Krankheiten zu verschärfen.

Die Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat am 19. Sep⸗ tember bekannt gemacht, daß in der Ortschaft Wyssozk des Kreises Wladimir⸗Wolonsk vom 24. bis 30. August 10 Personen, dar⸗ unter als erste ein aus Thorn zurückgekehrter Flößer, in cholera⸗

verdächtiger Weise erkrankt und 5 von diesen Erkrankten gestorben sind; doch habe die bakteriologische Untersuchung im Institut zu Kiew den

Choleraverdacht nicht bestätigt. Dagegen ist zufolge einer Bekannt⸗ machung derselben Kommission vom 20. September in Wlozlawsk

Präsidentschaft Bombay

1 b

Gouvernement Warschau) eine Frau gestorben, bei der Cholera akteriologisch festgestellt worden ist; alle erforderlichen Maßnahmen der Desinfektion und Absonderung sind getroffen worden. 8

de Choleraverdächtige Erkrankungen, von denen drei tödlich ver⸗ laufen sind, wurden ferner am 18. September aus den Kreisen Lomja, Ostrolenka und Mazowieck mit dem Hinzufügen ge⸗ meldet, daß das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung noch nicht zelannt sei; endlich sollen nach einer Zeitungsmitteilung im Gouverne⸗ ment Wolhynien an der Grenze des Gouvernements Lublin, in der Nähe der Stadt Dubienka, 10 Personen an der Cholera nkt und von diesen 5 gestorben sein.

Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in den Vereinigten Staaten von Amerika: in New Orleans vom 24. bis 30. August 319 Er⸗ kankungen (und 52 Todesfälle), in mehreren ländlichen Bezirken Staates Louisiana nach den neuesten, für Nr. 35 der Public bealth reports benutzten Berichten weitere 754 (31), in vensacola (Florida) am 29. August 3 (0), im Staate Kississippi 68 (0), u. zw. in Golf Quarantine vom 3. bis 12. August 18 (0), in Hattiesburg am 28. August 1 (0), in der Stadt Mississippi vom 22. bis 25. August 25 (0), in Natchez 5s zum 27. August 13 (0), in North Gulsport vom 15. bis 28. August 11 (0). Ferner wurden gemeldet: in Choloma (Honduras) vom 13. bis 17. August. (21), in Puerto Cortez vom 11. bis 18. Auaust 3 (0), von denen 1 Fall durch den Dampfer „Nicaragua“ aus New Ocleans eingeschleppt worden war, in San Pedro vom 13. 6i 17. August. (14), im Bezirk Veracruz vom 13. bis 19. August 2 (0), in Colon vom 8. bis 18. August 8 (4), in der Stadt HPanama vom 8. bis 18. August 1 9 Eine weitere Erkrankung vurde in Panama am 4. August auf dem aus New Orleans ge⸗ oömmenen Dampfer „Origen“ festgestellt. 1

In New Orleans sind einer anderen Mitteilung zufolge wihrend der drei Wochen vom 17. August bis 7. September an Gelbüeber 958 Personen neu erkrankt (und 124 gestorben), nämlich u der am 24. August abgelaufenen Woche 380 (46), in der am 31. August abgelaufenen Woche 320 (51), in der am 7. September aögelaufenen Woche 258 (27). Die Gesamtzahl der bis zum 7. Sep⸗ ember in der Stadt vorgekommenen Erkrankungen (und Todesfälle) jetrug demgemäß seit Beginn der diesjährigen Epidemie 2177 (304).

Nach den Veröffentlichungen des Gesundheitsamtes zu Rio de Janeiro sind daselbst während der vier Wochen vom 24. Juli lis 20. August nacheinander 11— 8 7— 3, zusammen 29 Personen an Felbfieber erkrankt und 4 dieser Seuche erlegen. 1

Deutsches Reich. In der Woche vom 17. bis 23. September ind in Busendorf (Kr. Bolchen, Lothringen) 2 Pockenfälle und in der Vorwoche in derselben Gemeinde 1 solcher festgestellt worden.

DOesterreich. Vom 10. bis 16. September kam aus Galizien zut 1 neuer Pockenfall zur Anzeige.

Brasilien. In Rio de Janeiro sind vom 24. Juli bis . August an den Pocken 50 Personen erkrankt (und 17 gestorben), in Curitiba vom 8. bis 30. Juli 8 (1)

8 Flleckfieber. 8 Oesterreich. Vom 10. bis 16. September wurden aus Ga⸗ lijien 26 neue Erkrankungen an Fleckfieber gemeldet, darunter 1 aus 8 8

8

der Stadt Lemberg. 8.

Verschiedene Krankheiten. 8 8

Pocken: Paris 5 Todesfälle; Paris 22, St. Petersburg 7, Varschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; Fleckfieber: St. Peters⸗ barg 5 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 16 Er⸗ kankungen; Genickstarre: New York 10 Todesfälle; New York 18, Varschau (Krankenhäuser) 7 Erkrankungen; Tollwut: Reg.⸗Bez. Amsberg 4 Erkrankungen; Rotlaus: Wien 24 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, Braunschweig 2, London 3 Todesfälle; Franulose: Reg.⸗Bez. Posen 128 Erkrankungen; Krebs: Berlin 37 Todesfälle; Ankylostomiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 4 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen üinrb an Diphtherie und Krupp (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 4,27 %): in Koblenz Erkrankungen wurden zemeldet in Berlin 39, im Reg⸗Bez. Königsberg 110, in Ham⸗ karg 30, Budapest 20, Christiania 38, London (Krankenbäuser) 86, New York 144, Paris 34, St. Petersburg 52, Wien 62; desgl. n Keuchhusten in M.⸗Gladbach, Mühlhausen i. E., Christiania Erkrankungen kamen zur Anzeige in Nürnberg, Hamburg

28, Kopenhagen 22, New York 26, Wien 117; ferner rerden Erkrankungen angezeigt an Scharlach in Hamburg 23, Budapest 34, Kopenhagen 42, London (Krankenhäuser) 469, New erk 48, St. Petersburg 55, Stockholm 25, Wien 30; desgl. an Nasern und Röteln in den Reg.⸗Bezirken Königsberg 133, Wies⸗ inden 121, in Budapest 38, New York 122, Paris 42, St. Peters⸗ berg 27, Wien 29; desgl. an Typhus in Berlin 32, in den Reg.⸗ Zejirken Marienwerder 32, Posen 45, Trier 36, in Budapest 48, Lendon (Krankenhäuser) 24, New York 282, Paris 91, St. Peters⸗ berg 135

Handel und Gewerbe.

Aus den im Reichsamt des Innern ZZ „Nachrichten für Handel und Industrie“.

Außenhandel Canadas im Rechnungsjahre 1904/05.

Die Ein⸗ und Ausfuhr Canadas bewertete sich in dem mit dem Auni 1905 endigenden Rechnungsjahre im Vergleich zu dem vorher⸗

gezenden, wie folgt: 1903/04 1904/05 Wert in ½ Zollpflichtige Waren .148 902 381 150 914 668 Zollfreie Waren 94 684 043 100 688 332 Edelmetalle und Münzen 72874 313 10 308 435 Zusammen .251 460 737 281 911 435

4 Ausfuhr: Bergbauerzeugnisse. fischereierzeugnise .. Erzeugnisse der Forstwirtschaft Tiere und tierische Erzeugnisse. erbauerzeugnise.. III1““ Verschlehehith . . . .. ... b Zusammen. Wiederausfuhr fremder Waren 1 elmetalle und Münzen.. 2 465 557 1 844 811 Summe. .213 521 235 203 316 872.

An der gesamten Einfuhr 1904,05 waren beteiligt die Ver⸗ migten Staaten mit 162 738 571 Doll., Großbritannien mit 20 328 590 Doll., Frankreich mit 7 059 139 Doll., Deutschland nit 6 695 414 Doll., Britisch⸗Westindien mit 4 970 284 Doll, Britisch⸗Ostindien mit 2 726 721 Doll., Britisch⸗Guavana mit 2547772 Doll., Japan mit 1 928 886 Doll. und Belgien mit 1775 187 Doll.

Von der Ausfuhr einheimischer Erzeugnisse Canadas gingen * 97 114 867 Doll. nach Großbritannien und für 70 428 765 Doll. Vereinigten Staaten. Deutschland erhielt nur für 1123 558 Doll. Waren von Canada. (Unrevised Monthly datements of Imports Entered for Consumption and Exports A the D minion of Canada.)

““

Einfuhr

31 932 329

11 114 318

33 235 683

63 337 458

29 994 150

21 191 333

49 675

190 854 946 10 617 115

33 626 739 10 759 029 33 091 922 63 812 117 37 138 875 19 864 049 121 708 . 198 414 439 12 641 239

8 Mexiko. gi Neuer Zolltarif. Für die wichtigsten, aus Deutschland bezogenen Zeugwaren sind nach dem am 1. September d. J. in Kraft getretenen Zolltarif folgende Zölle zu entrichtet: S Feehe⸗ bisheriger 0

18 sa Zolssat Pesos Pesos 336. Baumwollengewebe, bunt gewebt, bedruckt. oder gefärbt, glatt, über 30 Fäden in der Kette und dem Schuß auf 5 mm im Geviert * 2* 2 2 2 2 2* 2* . 2* dm Socken und Strümpfe aus Baumwolle Forne auch mit Verzierungen aus anderem aterial, ausgenommen Edelmetall oder Seide.. . . kg ges. Gewicht Desgleichen, mit Verzierungen aus Seide Knurze Hemden, Unterhosen, Korsettschoner und sonstige Wirkwaren aus Baumwolle, nicht besonders aufgeführt, auch mit Ver⸗ zierungen Material, aus⸗ genommen Edelm und Seide 8 - kg ges. Gewicht .Desgleichen, mit Verzierungen aus Seide kg ges. Gewicht Tischtücher, Bett⸗ und Bettüberdecken, Vorhänge, Tischdecken, Tücher, Sofa⸗ schoner (Antimakassars) und Fise greng⸗ aus Baumwollengewebe, nicht bestickt kg ges. Gewicht . Gewebe aus Flachs oder anderen ähn⸗ lichen Spinnstoffen, nicht unter die Nrn. 382 384*) fallend, gebleicht, gelb⸗ lich oder farbig, glatt, bis 12 Fäden in der Kette und dem Schuß auf 5 mm im Geviert . .. 111mum . Gewebe aus Flachs, Hanf oder anderen ähnlichen Spinnstoffen usw. über 12 Fäden .Gewebe aus Flachs, Hanf oder anderen ähnlichen Spinnstoffen, gebleicht, gelblich oder farbig, nicht glatit. . . am .Teppiche und Tischdecken, nur aus Hanf, Jute oder einem anderen ähnlichen pflanz⸗ lichen Spinnstoff, glatt, geköpert, gemustert oder aus ungeschnittenem Samt (rizo) qm .Teppiche und Tischdecken, nur aus Hanf, Jute oder einem anderen ähnlichen Spinn⸗ stoffe, aus Trippsamt . . am „Teppiche und Tischdecken, nur aus Hanf, Jute oder einem anderen ähnlichen pflanz⸗ lichen Spinnstoff, mit Fransen oder Sahl⸗ leisten aus Wolle qaqm Kammgarn (estambre) oder Zwirn aus Wolle (auch mit Beimischung von un⸗ edlem Metall) und Gespinst (hilaza) aus Wolle kkg ges. Gewicht . Wollener Zeugstoff von jeder Webart, auch mit Wolle, Baumwolle oder Leinen bestickt, mit Tüpfeln aus Seide oder un⸗ edlem Metall, im Gewichte bis 100 g auf 1 qm Gewebefläche kg Reingew. .Desgleichen, über 100 bis 180 g kg Reingew. .Desgleichen, über 180 bis 450 g kg Reingew. über 450 g..

5 „9 . Strumpfwaren aus Wolle oder Kamm⸗ arn, nicht hesonders aufgeführt, auch mit aus anderem Stoff, ausge⸗ nommen Seide oder Edelmetall kg ges. Gewicht .Blonden, Spitzen und Spitzengewebe aus Seide, mit Perlen aus Glas, unedlem Metall oder Masse. kg Reingew. . Gewebe mit Kette und Einschlag aus Baumwolle, Leinen oder Wolle mit Bei⸗ mischung von Seide nur in der Kette oder im Einschlag kg Reingew. .Gewebe mit Kette aus Seide und Ein⸗ schlag aus Baumwolle, Leinen oder Wolle, oder umgekehrt kg Reingew. Gewebe mit Kette S

345.

aus Seide und Ein⸗ schlag aus Baumwolle, Leinen oder Wolle mit Beimischung von Seide, oder um⸗ ehrk I—g Rei aus Baumwolle, Leinen oder Wolle mit Beimischung von Seide in der Kette und im Einschlag, wenn die Seide auf der Oberfläche nicht vorherrscht kg Reingew. .Desgleichen, mit Beimischung von Seide in Kette und Einschlag, wenn die Seide auf der Oberfläche vorherrscht kg Reingew. Gewebe aus Seide mit Baumwolle, Wolle oder Leinen und mit Beimischung von unechtem Metall.. kg Reingew. „Gewebe aus Seide, mit Beimischung von unechtem Metall v kg Reingew. Gewebe aus Seide mit Baumwolle, Wolle oder Leinen, mit Beimischung von Edel⸗ he˙˙˙˙˙Re 8 .Gewebe aus Seide, mit Beimischung von eaeee“] kg Reingew. 17,50

Ferner sind durch den neuen Tarif die Zölle für Zelluloid, Pack, und Strohpapier von 6,6 Centavos auf 16 Centavos, für Druck⸗, Filtrier⸗ und Löschpapier von 7,7 auf 16 Centavos, für Glanz⸗ und marmoriertes Papier sowie für einfache Tapeten von 11 auf 15 Centavos, für Gold⸗, Silber⸗ oder Samttapeten von 22 auf 30 Centavos erhöht worden. Schreibpapier wird nach dem Gehalt an Holzmasse bis oder über 40 v. H. bei einem Gewicht bis zu 50 g auf 1 qm mit 20 bew. 7 ½ Centavos für 1 kg ges. Gewicht verzollt, während früher alles reibpapier 22 Centavos kostete. Seidenpapter hat statt früher 11 Centavos jetzt 16 Centavos zu zahlen. Für Parfümerien sind künftig 15 Centavos für 1 kg ges. Gewicht mehr, und für parfümierte Seife 1 Peso anstatt 82 ¾ Centavos, wie bisher, zu ent⸗ richten. Chemische Erzeugnisse, Gold⸗ und Schmucksachen und Uhren sind von 75 Centavos + 10 v. H. auf 1 Peso für 1 kg erhöht.

Es ist ferner erhöht der Zoll für: Wein in Fässern von 11 auf 13 Centavos, Wein in Flaschen von 22 auf 25 Centavos, Schaumwein von 55 auf 65 Centavos, Liköre von 38 ¼ auf 45 Centavos, Bier und Apfelwein in Flaschen von 22 auf 25 Centavos und in Fässern von 8,8 auf 10 Centavos, schwarze, gefirnißte oder polierte kleine Eisen⸗ waren, außer wie Scharniere, Schlösser und Riegel von 16 ½ auf 22 Centavos, mechanische Spielwaren, auch Stoff⸗ und Filzspielwaren von 66 auf 80 Centavos, Lederwaren von 1,65 auf 2 Pesos, Hirsch⸗, Ziegen⸗, Schuh⸗ und Lackleder von 1,35 auf 1,60 Peso,

aschinenël von 5 ¾l auf 9 Centavos, Bleistifte von 11 auf 15 Centavos, Bleistifthalter von 22 auf 50 Centavos, Federhalter von 11 auf 50 Centavos, gewöhnliche Briefumschläge von 27 ½ auf 40 Centavos, Spielkarten von 2,16 auf 3 Pesos, Chromobilder, Lithographien usw.

*) Grobe Gewebe aus Jute, Abaca, Pita, Agave, Henequen, Neuseelandhanf oder Hanfwerg. 8

von 82 ½ auf 90 Centavos, zugerichtete Farben von 13 auf 15 Centavos, Schreibtinte von 8,8 auf 12 Centavos, flüssiger Gummi von 35 auf 50 Centavos, Saiten für Musikinstrumente von 66 Centavos auf 1 Peso, künstliche Blumen von 1,10 auf 1,25 Peso, baumwollene Bänder, Litzen und Posamenten von 2,20 auf 2,30 Pesos, desgl. leinene von 2,20 auf 2,50 Pesos und wollene von 2,75 auf 3,30 Pesos, Gummimäntel von 2,20 auf 2,50 Pesos. erabgesetzt ist u. a. der Zoll für: Tonfiguren und nicht be⸗ sonders genannte Waren aus Ton, Lava und Zement von 16 ½¼ auf 5 Centavos, Gespinst (hilaza) aus Baumwolle von 88 auf 50 Centavos und für Phosphor von 65 auf 35 Centavos; für Wein⸗ stein und Zitronensäure sind nach dem neuen Tarif 40 Centavos weniger an Zoll zu entrichten. 8

B Ausschreibungen.

Der Bau einer Wasserleitung in Thonon⸗les⸗Bains (Frankreich, Departement Haute⸗Savoie) soll am 7. Ok⸗ tober 1905, Vormittags 11 Uhr, in der Mairie vergeben werden. Anschlag: 312 000 Fr., Kaution: 15 000 Fr. (Moniteur des Intérsts Matériels.)

Lieferung von 200 Nummeriermaschinen nach Madrid an die Direccién General de Correos y Telegrafos. Anschlag: 16 000 Pesetas, Kaution: 800 Pesetas, Frist für Angebote: 16. Oktober 1905, gebungstermin: 21. Dktober. Das Modell sowie das Be⸗ dingungsheft liegen bei der genannten Behörde offen. (Bericht des österreichisch⸗ungarischen Konsulats in Madrid.)

Voraussichtlicher Bedarf an Baggermaschinen in Portugal. Eine Kommission, der u. a. der Conselheiro Inspector Geral de Obras Publicas Silverio Augusto Pereira da Silva angehört, ist mit der Prüfung der Frage beauftragt worden, welche Baggervorrichtungen am besten für Zwecke der portugiesischen Häfen geeignet erscheinen. Für ihren Ankauf ist eine Summe von 80 000 Mil⸗ reis bereit gestellt worden. (Diario do Governo, Lissabon.)

Die Konzession für eine elektrische Zahnradbahn von Treib nach Seelisberg (Schweiz) ist an die Gemeindeverwal⸗ tung in Seelisberg verliehen worden. Binnen 12 Monaten sind die technischen und finanziellen Vorlagen dem Bundesrat einzureichen.

(Schweizerisches Bundesblatt.)

Niederlande. Die Lieferung und Montierung des eisernen Oberbaues einer Zugbrücke soll am 23. Oktober 1905, Mittags, durch die Stadtverwaltung von Amsterdam vergeben werden. Anschlag: 34 300 Gulden. (Bulletin Commercial.)

Belgien. Eine Lieferung von 7475 t Schienen von verschiedener Länge und Gewicht soll in nächster Zeit von der Ver⸗ waltung der belgischen Staatsbahnen in 7 Losen zur Vergebung gestellt werden. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Lieferungen für Zwecke des Panamakanals werden, wie wir einem Bericht des belgischen Generalkonsuls für Zentralamerika entnehmen, durch das Purchasing Department of the Commission, dessen Bureau in Washington sich befindet, an die günstigsten Be⸗ dingungen stellende Bewerber vergeben ohne Unterschied, ob der Lieferant Amerikaner oder Europäer ist. Dieselbe Politik soll auch bezüglich der Vergebung der Arbeiten in der Kanalzone verfogt werden, es ist jedoch bisher noch kein Kontrakt dieser Art abgeschlossen worden.

2 9 2 2

Liquidationskurse der Berliner Börse für ultimo September 1905: 3 % Deutsche Reichsanleihe 89,60, 3 % Preußische Konsols 89,60, 3 % Sächsische Rente 88,00, Berliner Handels⸗ gesellschaft 175,00, Commerz⸗ u. Discontobank 125,50, Darmstädter Bank 152,50, Deutsche Bank 243,25, Diskonto⸗Kommandit⸗Anteile 195,25, Dresdner Bank 169,50, Nationalbank für Deutschland 132,50, A. Schaaffhausenscher Bankverein 165,25, Oesterreichische Kredit 211,50, Oesterreich. Länderbank 114,00, Russische Bank für auswärtigen Handel 158,00, Wiener Bankperein 145,75, Lübeck⸗ Büchen 190,50, Buschtehrader 282,50, Oesterreichisch⸗Ungarische Staatsbahn 144,50, Oesterreichische Nordwestbahn 109,00, Oester⸗ reichische B Elbetal 114,00, Südösterreichische (Lomb.) 21,50, Anatol. 60 % 119,75, Baltimore⸗Ohio 114,25, Canada Pacific 175,25, Gotthard⸗ bahn 187,50, Italienische Meridional 152,00, Italienische Mittelmeer 95,00, Prince Henri 126,50, Warschau⸗Wiener 139,00, Fö; 5 % Eisenbahnanleihe 100,50, Chinesische 5 % Anleihe 1896 102,50, Chinesische 4 ½ % Anleihe 1898 97,90, Japanische 4 ½ % Anleihe 96,20, Russische 4 % 1880er Anleihe 92,00, Russische 4 % Konsols 93,50, Russische 3 ½ % Goldanleihe 85,00, Russische 3 % Goldanleihe 80,00, Russische 4 % 1902er Anleihe 91,50, Russische 4 % Rente 88,50, Ungarische 4 % Goldrente 97,25, Ungarische Kronenrente 96,25, Italienische Rente 105,75, Portugiesische unif. III. Anleihe 68,50, Spanische 4 % Rente 94,00, Türkische unifizierte Anleihe 90,75, Buenos Aires 1891er 44,75, Oesterreichische 1860er Lose 162,00, Türkenlose 140,00, Hamburg⸗Amerikanische Packet 169,75, Hansa Dampfschiffahrt 143,25, Norddeutscher Lloyd 134,50, Große Berliner Straßenbahn 204,50, Hamburger Straßenbahn 194,00, Dynamite Trust 183,75, Russische Banknoken 216,25.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 27. d. M. gestellt 19 821, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 26. d. M. gestellt 6433, nicht re zeitig gestellt 18 Wagen. .

g.

Berlin, 27. September. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Von feinster, reinschmeckender Butter waren die Zufuhren nicht sehr groß und konnten ohne Schwierigkeiten ge⸗ räumt werden. Auch für gute zweite Qualitäten kommt wieder etwas mehr Nachfrage, sodaß sich die Lager nicht weiter vergrößerten, nur abweichende Qualitäten bleiben nach wie vor schwer verkäuflich. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter I 2 Qualität 121 124 ℳ, II a Qualität 115 121 %ℳ Schmalz: Die bevor⸗ stehenden Oktoberandienungen führten starke Liguidationsverkäufe her⸗ bei, wodurch die hohen Lokopreise um eine Mark für den Zentner zurückgingen. Spätere Termine wurden davon nicht beeinflußt, und es erhält sich dafür andauernde Nachfrage. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 46 46 ½ ℳ, amerikanisches Tafelschmalz Borussia) 48 ½ ℳ, Berliner Stadtschmalz (Krone) 48 ½ ℳ, Berliner ratussthmalh (Kornblume) 51 in Tierces bis 55 Speck: heSas Nachfrage.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 27. September 1905. Zum Verkauf standen 267 Rinder, 2043 Kälber, 1192 Schafe, 12 0986 Schweine. Markt⸗

reise nach den Ermittelungen der Preisfestsetzungskommission. Berabls wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bezw. für 1 Pfund in Pfg.): 1 Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saug⸗ kälber 86 bis 92 ℳ; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 76 bes 84 ℳ; 3) geringe Saugkälber 64 bis 73 ℳ; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) bis Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 81 bis 84 ℳ; 2) ältere Masthammel 77 bis 80 ℳ; 3) mäsi. genährte Hammel und Schafe (Menschafe) 66 bis 70 ℳ; 4) Holsteiner Niederungs⸗ schafe bis ℳ, für 100 Pfund Lebendgewicht bis Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 20 % Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinener Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 1 ¼ Jahr alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 69 bis ℳ; b. über 280 Pfund lebend (Käser) bis ℳ; 2) fleischige Schweine 67 bis 68 ℳ; gering entwickelte 64 bis 66 ℳ; Sauen und Eber 66 bis