1905 / 266 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Nov 1905 18:00:01 GMT) scan diff

nummer, der „Pibroch“ von Mackenzie, ansprechen; es klang alles recht angenehm, aber nicht anregend. Für den Geiger bedeutete der Abend einen ungewöhnlichen Erfolg.

Ganz in den Dienst der Klassiker strengster Observanz hatte das Waldemar Meyer⸗Quartett einen Konzertabend am Dienstag in der Singakademie gestellt. Haydns „Kaiserquartett“ mit den allbekannten und beliebten Variationen über die österreichische

Nationalhymne stand an erster Stelle des Programms, und Beethovens Op. 59 Nr. 2 in E⸗Moll schloß den Abend. In der Mitte stand Mozart mit seinem Violinkonzert in D⸗Dur, das Herr Wald. Meyer in schöner Auf⸗ fassung (Herr Max Heinecke am Klavier) vortrug. Die Leistungen dieses Quartettensembles sind allbekannt, neues läßt sich darüber kaum sagen. Welch einen gesicherten Platz es in unserem Konzertleben ein⸗ nimmt, bewies der überaus zahlreiche Besuch und die festlich gehobene Stimmung des Publikums, welches das Jubiläum dieses fünfzigsten Quartettabends mit warmem Beifall und üblichem Lorbeer feierte. Im Saal Bechstein ließ sich an demselben Tage Emilio Puyans aus Paris als Flötenvirtuose hören. Der junge Künstler behandelte sein Instrument in der Tat mit einer Geschicklichkeit, die an Virtuosität grenzte; jedoch der Ton blieb häufig trocken und der Ausdruck zeigte geringe Geschmeidigkeit. Selbst das Flötenkonzert von Mozart mit seinen lieblichen Melodien hinterließ auf diese Weise nur eine nüchterne Wirkung. Von glücklichem Erfolge begleitet war das Konzert, das die bekannte Sängerin Leontine de Ahna gleichzeitig im Beethoven⸗Saal gab. In den Leistungen der jungen Kuüͤnstlerin machte sich gegen früher ein bedeutender Fortschritt bemerkbar. Nicht nur das schöne Organ hat an Fülle und Rundung gewonnen, sondern in noch höherem Grade der Ausdruck an Vertiefung und Innerlichkeit Be⸗ sonders in den Gesängen ernster und schwermütiger Natur erklangen Töne von solcher Echtheit und Reinheit der Empfindung, daß sie ergreifen mußten. Die Wiedergabe des kleinen Liedes „Untreu“ von Cornelius gelang meisterhaft in ihrer herzinnigen Schlichtheit. Leider zeigte sich der mitwirkende Geiger Alessandro Certani in seinen Leistungen seiner Kunstgenossin durchaus nicht ebenbürtig. Mitt den Neuen Konzerten unter Oskar Frieds Leitung, deren erstes am Mittwoch in der Philharmonie stattfand, will die Konzertdirektion Leonard eine ständige Einrichtung schaffen, die sich den bisherigen musikalischen Veranstaltungen großen Stils würdig anreihen soll. Der Anfang war jedenfalls gut und ließ das beste für die Zukunft hoffen. Oskar Fried erwies sich als geschmack⸗ und temperamentvoller Dirigent, der befähigt ist, große Orchester⸗ und Chormassen, wie das verstärkte Philharmonische Orchester und den Sternschen Gesangverein, nicht nur zu leiten, sondern auch anzufeuern und zu begeistern. Das zeigte sich schon bei dem grandiosen Schluß von Max Regers Choralkantate Nr. 3 („O, Haupt voll Blut und Wunden“), die den Anfang machte und, obwohl für die Kirche besser geeignet als für den Konzert⸗ saal, einen tiefen Eindruck hinterließ. Die Gesargssoli hatten die Damen Brieger⸗Palm (Sopran), Stapelfeldt (Alt), die Herren Dr. Briesemeister (Tenor) und Brieger (Baß) über⸗ nommen. Die Orgel spielte Walter Fischer. Etwas bizarr wirkten darin freilich die eingeflochtenen Violin⸗ und Oboesoli (aus⸗ geführt von den Herren Gesterkamp und Kern) namentlich da, wo ihre Klänge sich mit denen des Gesangsquartetts mischten. Die weite Nummer des Programms war Fräulein Emmy Destinn ingeräumt worden, die für Madame Ackté eingesprungen war. Sie sang mit Orchesterbegleitung den „Fischerknaben“ und die „Loreley“ von Liszt mit glänzender Stimme und vollendetem Ausdruck. Der „FClou“ des Abends war Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2 in C⸗Moll ür großes Orchester, Chor und Soli, die hier seit etwa einem Jahr⸗ ehnt nicht mehr aufgeführt worden ist. Man könnte dieses Werk im Gegensatz zu der kürzlich von Stavenhagen vorgeführten Kloseschen symphonischen Dichtung (vgl. den Anfang des Konzertberichts) als das Hohelied des Idealismus bezeichnen. Aber wieviel plastischer, klang⸗ schöner und erfindungsreicher ist Mahlers Tondichtung, wie wuchtig steigert sich die Wirkung von Satz zu Satz, bis sie zuletzt in dem Auf⸗ erstehungschor, über dem die einzeln verwandte Alt⸗ und Sopranstimme (Fräulein Stapelfeldt und Fräulein Destinn) verklärt zu schweben scheint, siegreich und jubelnd ausklingt. Der Abend schloß mit wohl⸗ verdienten Ehrungen für den jungen Dirigenten und den anwesenden Komponisten, der mehrfach hervorgerufen wurde. Das Konzert des Altmeisters des Violoncells, Professors David Popper bot, gleichfalls am Mittwoch, in der Singakademie einen herzerfreuenden Genuß. Ueber das künstlerische und technische Können des Genannten bedarf es keines Wortes. Die rege Anteilnahme des ahlreichen Auditoriums und dessen sich immer wieder erneuernde Beifallskundgebungen sprachen allein schon für den Eindruck, den sein geistvolles, vornehmes Spiel hervorrief. Durch die Mit⸗ wirkung des Professors Robert Kahn als Klavierpartner in der Anfangesonate (D⸗Dur mit der Fuge) von Beethoven wurde der Wert des Dargebotenen noch erhöht Auch die zwischen den Konzert⸗ ftücken durch Liedervorträge mitwirkende Sopranistin Fräulein Lilly Dorn⸗JLangstein erzielte mit ihrer klaren, melodischen Stimme, gutem Vortrag und ganz vortrefflicher Textaussprache einen erfreulichen Erfolg, zu dem die Klavierbegleitung des n Kapellmeisters Erben das ihrige beigetragen hat. Der Klavierabend von Theodor Lemba im Bechstein⸗Saal (Mitt⸗ woch) zeitigte recht ungleiche Leistungen. Mit Beethoven wußte der junge Künstler noch nichts Rechtes anzufangen; einige Momente ge⸗ gut, andere gar nicht. Es lag eine auffallende über dem Spiel, die sich in der folgenden Chopin⸗Sonate etwas legte. Der Ausdruck wurde klarer und ebenso die Technik, die anfangs recht verwischt klang. Einen ehrlichen, starken Erfolg errang sich an demselben Tage im Oberlichtsaal der Philharmonie die jugendliche Pianistin Helene Morsztyn. Mit einer erstaunlichen Behendigkeit und Sanuberkeit des Spiels paarte sich ein Anschlag von ungewöhnlicher Kraft, dem zur Zeit wieder ein sehr schönes, zartes Piano gegenüber⸗ gestellt werden konnte. Ein stürmisches Temperament beflügelte den Vortrag, in dem die Leichtigkeit und unfehlbare Sicherheit, mit welcher alle äußeren künstlerischen Mittel beherrscht wurden, ebenso⸗ sehr auffiel, wie die Fähigkeit, den musikalischen Gedanken klar und kräftig herauszuarbeiten und fast plastisch zu gestalten Die Vorträge zielten zumeist auf die Entfaltung glänzender Virtuosität hin; sie zeigten aber überall Spuren einer ungewöhnlichen Begabung. Bertha von Türckheim hatte um dieselbe Stunde im Theater⸗ saal der Königlichen Hochschule für Musik einen Liederabend veranstaltet, in dem sie Gelegenheit fand, ihr angenehmes, voll klingendes Organ zur Geltung zu bhringen. In den Vortrag schlich sich im Laufe des Abends eine gewisse Einförmigkeit ein, trotz der Empfindung, die in dem Gesange zu verspüren war; es fehlie die Kraft, zu individualisieren Einige neue Lieder von Courvoisier gaben sich klanglich schön und zeigten Geschmack in der Verarbeitung. Das St. Pelersburger Streichquartett gab gleichzeitig im Beethoven⸗Saal sein zweites Konzert und eröffnete es mit einem neuen Werke, dem A⸗Moll⸗Quartett des russischen Tonsetzers Arensky. Ein merkwürdiges Werk, merkwürdig, insofern der Autor sich die Erfindung sehr leicht gemacht hat: er verarbeitet zum großen Teile bekannte Themata. So berührt es seltsam, wenn im letzten der drei Sätze das jedem Kenner der Beethovenschen Quartette geläufige „Thème russe“ aus dem Finale des großen F⸗Dur Quartetts (Op. 59 Nr. 1) auftritt. Das Thema der Variationen des zweiten Satzes öildet ein Tschaikowskysches Lied, und die con sordini gespielten feier⸗ lichen Takte, mit denen der erste Satz eingeleitet wird und abschließt, klingen wie ein alter Kirchengesang. Wenn so der Komvonist in der Wabl der Themata ziemlich skrupellos gewesen ist, so ist anderseits die Verarbeitung flüssig und gewandt; den Variationen folgt man mit wahrem Vergnügen. Noch ein anderer Russe stand auf dem Pro ramm: ETischaikowsky selbst mit seinem hier zwar nicht unbekannten, aber doch selten gehörten Sextett in D⸗Moll, das den Titel „Souvenir de Florence“ führt und die beiden Hauptzüge Tschaikoms yschen Wesens ziemlich deutlich dervortreten läßt: einmal schwelgt er in süßer Melodie und dann wird er wieder schroff und unwirsch bis zur Grenze des Erlaubten. An

der Ausführung beteiligten sich die hiesigen Kammermusiker Herr Könecke und Herr Espenhahn. Zwischen den beiden genannten Werken erstrahlte die ruhige Schönheit des großen Schubertschen C.Dur⸗Quintetts, dessen Vortrag zwar von der Vollendung noch um einiges entfernt blieb, aber doch im wesentlichen dem herrlichen Werke gerecht wurde. Hoffentlich wird man Sie ausgezeichneten Künstler dieser Quartettvereinigung hier bald wieder begrüßen können.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, „Der schwarze Domino“ in der bekannten Besetzung der Hauptrollen wiederholt. In der am 20. d. M. stattfindenden Erstaufführung von „Leonore“ (ursprüngliche Fassung des Beethovenschen „Fidelio“) wird Herr Kraus zum ersten Male den Florestan, Herr Griswold den Minister, Herr Jörn den Jacquino singen. Frau Plaichinger singt, wie bisher, die Leonore, Frau Herzog die Marzelline, Herr Hoffmann den Pizarro und Herr Knüpfer den Rocco.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen das Lust⸗ spiel „Wie die Alten sungen“ aufgeführt. 1“ 8

1 Mannigfaltiges. Berlin, den 10. November 1905.

Der Verein „Berliner Presse“ wird auch in diesem Winter zu Gunsten seiner Unterstützungskassen einen Fest⸗ abend im Reichstagsgebäude veranstalten, und zwar am Sonnabend, den 25. d. M. Das Fest wird durch ein Konzert ein⸗ geleitet werden, bei dem eine Reihe hervorragender Künstler und Künstlerinnen sowie der Erksche Männergesangverein unter der Leitung des Königlichen Musikdirigenten, Professors Max Stange mitwirken werden. 6

E“

Stiftungsfest des Vereins der Berliner Hotelbesitzer findet am 8. Dezember in sämtlichen Festsälen des „Kaiserhofes statt. Das Fest selbst besteht aus dem Festakt, Souper und Ball. Bestellungen auf Billette werden im Bureau des Hotels Bauer entgegengenommen.

Das 25.

Herbergen zur Heimat gibt es zur Zeit in Deutschland 466, am Ende des Jahres 1904 waren es 461. Diese Herbergen haben sich bekanntlich zu einem deutschen Herbergsverband vereinigt, der in seinem Organ „Der Wanderer“ (Nr. 8) ausführlichen Bericht erstattet. Die Besserung der wirtschaftlichen Lage spiegelt sich in der Abnahme der Zahl der Stationsgäste. Der Gesamtverkehr im Jahre 1904 betrug 2 409 673 Personen mit 4 (89 506 Schlafnächten; das ist gegen 1903 eine Verminderung um 237 255 Personen und um 167 082 Schlafnächte oder um 9,84 bezw. 4,09 vom Hundert. Kostgänger (Arbeitsgesellen, Einlogierer) konnten 1904 29 420 mit 672 374 Nächten aufgenommen werden. Verpflegungsstationen sind noch mit 222 (1903: 237) Her⸗ bergen verbunden. In Arbeit gebracht wurden 12 204 Personen = 5,13 vom Hundert. In den zum Deutschen Herbergsverein (Sitz Bethel) zählenden Herbergen für Wandernde gibt es zur Zeit 319 Geschäftsstellen für Spareinlagen. Es wurden im Geschäfts⸗ jahr 1904 22 229 Sparmarken verkauft, darunter 4200 zu 10 ₰, 3956 zu 50 ₰, 12 227 zu 1 und 1846 zu 10 ℳ, die eine Gesamt⸗ summe von 33 085 ergaben. Eingelöst wurden 22 906 Marken im Gesamtbetrage von 31 598 %ℳ Die Zahl der Sparhefte, also ungefähr auch die Zahl der Sparer betrug 1311, der Gesamtumsatz 64 812

„Nürnberg in Bild, Wort und Ton“ ist der nächste volkstüm⸗ liche Kunstabend der Stadt Charlottenburg am Sonntag, den 12. d. M., bei dem Fritz Stahl in einem Vortrag und in bildlichen Darstellungen das alte und neue Nürnberg behandeln wird. Hieran schließt sich Rezitation alter und neuerer Dichtungen mit Bezug auf das Thema des Abends durch Dr. Manz, so von Hans Sachs, Richard Wagner, Martin Greif ꝛc, während ein besonderer Teil den „Meistersingern von Nürnberg“ Richard Wagners gewidmet ist. Eintrittskarten (0,50 ℳ, einige numerierte Reihen 1 ℳ) sind in allen Charlottenburger Buchhandlungen, sowie im Verein zur För⸗

derung der Kunst (Genthinerstraße 17, 4—5 Uhr) zu haben.

Wiesbaden, 9. November. (W. T. B.) Der vierte Kon⸗ greß des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise wurde heute im Festsaale des Rathauses vom Verbandsvorsitzenden Dr. Berlin eröffnet. Der ist aus allen Teilen

eutschlands sehr zahlreich besucht. as preußische Ministerium für Handel und Gewerbe ist vertreten durch den Geheimen Ober⸗ regierungsrat Neumann, das Kaiserliche statistische Amt durch den Regierungsrat Dr. Leo, die badische Regierung durch den Oberregie⸗ rungsrat Lange, die hessische Regierung durch den Ministerialsekretär Mathias, das österreichische Handelsministerium durch den Statt⸗ haltereirat von Gutziger; ferner sind anwesend der Oberpräsident von Windheim und der Oberbürgermeister von Ibell. Dr. Freund be⸗ tonte in seiner Eröffnungsrede die soözialpolitische Bedeutung des Arbeits⸗ nachweises, die starke Entwicklung der allgemein öffentlichen paritätischen Arbeitsnachweise in Deutschland und das Emporblühen des Ver⸗ bandes deutscher Arbeitsnachweise, dem zur Zeit 150 der be⸗ deutendsten Arbeitsnachweise angehören. Er hielt den Widerstand mancher Arbeitgeberkreise gegen die paritätische Organisation für unbe⸗ gründet, da diese Organisation in hohem Maße dem sozialen Frieden diene und geeignet sei, schwere gewerbliche Kämpfe zu verhüten. Dr. Freund sprach schließlich seine Ueberzeugung aus, daß im Interesse einer vollständigen und beschleunigten Organisierung des deutschen Arbeitsmarkts ein Eingreifen der Gesetzgebung erforderlich sei. Nach zahlreichen Begrüßungsansprachen der offiziellen Vertreter

trat die Versammlung in die Tagesordnung ein. 8

Heidelberg99. November. (W. T. B.) Der Seismograph der Großherzoglichen Sternwarte auf dem Königsstuhl ver⸗ zeichnete gestern abend 11 Uhr 12 Minuten ein sehr heftiges Fernerdbeben.

Barcelona, 9. November. (W. T. B.) Die Studenten der hiesigen Universität haben beschlossen, den Vorlesungen fern zu bleiben. Sie machten einen Angriff auf die Handels⸗ schule und warfen die Fenster ein, flohen aber beim Erscheinen der Polizei. Die Behörden haben strenge Maßnahmen zur Unterdrückung von Ruhestörungen getroffen. 1“

Paris, 9. November. (W. T. B.) Gordon⸗Bennett telegraphierte aus Neapel an den Vizepräsidenten des französischen Luftschifferklubs Grafen de la Vaux, er stelle dem Klub zur Uebermittelung an die Internationale asronautische Ver⸗ einigung eine silberne Schale im Werte von 25 000 Fr. zur Verfügung, die alljährlich dem Sieger beim internationalen asronautischen Wettbewerb zugesprochen werden soll. Der Wettbewerb wird zum ersten Male im Mai 1906 zu Berlin bei Gelegenheit des nächsten Kongresses der internationalen aöronautischen

Vereinigung zum Austrag kommen.

Bombay, 9. November. (W. T. B.) Das Schlachtschiff „Renown“ mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin von Wales an Bord ist heute morgen hier an⸗ gekommen.

Wetterbericht vom 10. November 1905, Vormittags 8 Uh

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerstand auf

Schwere in 450 Breite

0°Meeresniveau und

Wind⸗ richtung,

Witterungs.

heratur in elsius Niederschlag in

der letzten 24 Stunden

4 Stunden

2

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Borkum

765,9

Win

dst. bedeckt meist bewölkt

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765,8 Win

dst. wolkig Nachm. Niederschl.

Hamburg.

764,7 NNW 3 bedeckt

meist bewölkt

Swinemünde

760,2

NNO 5 Regen

anhalt. Miederschl.

Rügenwalder⸗ münde

759,7

NO

Regen anhalt. Niederschl.

Neufahrwasser

759,4 NO

Regen Nachts Niederschl.

Memel

761,6

ONO

bedeckt meist bewölkt

Aachen.

767,3

NNO

bedeckt meist bewölkt

Hannover

764,8 NW

meist bewölkt

Berlin.

758,8 NW

Regen Nachts Niederschl.

Dresden.

757,9

Regen anhalt. Niederschl.

Breslau

z O

757,5 SO

3 4 2 1 1 bedeckt 3 2 2

bedeckt Vorm. Niederschl.

Bromberg

759,2

2 Nebel anhalt. Niederschl.

Metz

766,9 SW

2 bedeckt meist bewölkt

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765,5 NW

2 bedeckt Nachm.Niederschl.

Karlsruhe, B. München..

766,4

wSW bedeckt

anhalt. Niederschl.

765,3 W

6 Regen anhalt. Niederschl.

Stornoway.

757,3 SS

(Wilhelmshav.)

W 6 bedeckt meist bewölkt

Malin Head

754,6 S

(Kiel)

bedeckt meist bewölkt

Valentia

755,4 WSW bedeckt

(Wustrow i. M.) meist bewölkt

Secilly

V 759,2

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(Königsbg., Pr.) anhalt. Niederschl.

Aberdeen

762,8 SS

W 4 bedeckt (Cassel)

Wl beiter Vorm. Niederschl.

Shields

SS

762,9

SW 3 Dunst

(Magdeburg) anhalt. Niederschl.

Holyhead.

G. 9U

(GrünbergSchl.)

3 wolkig anhalt. Niederschl.

Isle d'Aix.

G

(Mühaus., Eis.)

3 bedeckt meist bewölkt

St. Mathieu

88

(Friedrichshaf.) anhalt. Niederschl.

wolkig

Grisnez

765,0

(Bamberg) anhalt. Niederschl.

2 wolkenl.

9 20

Paris

G

767,0

SW 1 Nebel

Vlissingen

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²RNebel 1 heiter

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Christiansund

767,4

2 wolkenl.

Skudesnes.

766,6

I bedeckt

9

Skagen

59G 0

767,1

3 heiter

Vestervig

765 6

2 bedeckt

Kopenhagen Karlstad

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3 bedeckt

768,3 O

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Stockholm

766,6

Windst. heiter

Wisby

764 5

ONO 4 heiter

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Hernösand Haparanda

766,3 Windst.

wolkenl.

760 0 W

2 wolkenl.

Wilna

768,7 Windst. bedeckt

763,2 S

1 bedeckt

Pinsk

762,7 SO

2 bedeckt

Petersburg

762,1

SW

2 Regen

Wien

760,7 WSW bedeckt

Prag

758,8 W

3 Regen

Rom

764,0 N

Ibalb bed.

Florenz

763,9 SO

1 Nebel

Cagliari

765,1 W 3 beiter

Cherbourg.

763,4 S

4 Regen

Clermont.

768,4 NW lI bedeckt

W 2 wolkig

Krakau

766,9 SS 762,0 O

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759,4 SW

wolkig

Lemberg

759,9 SO

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Hermanstadt

761,7 S

1wolkig

Triest

761,5 Windst. halb bed.

97

Brindisi

762,7 W

2 wolkenl. 14,7

Livorno

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Belgrad

763,1 10

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Helsingfors Kuopio Zürich.

wolkenl. 0,3

763,7 2

76118 S

heiter 0,8

7672 SS

bedeckt

3,4

Genf

767,7 8

1,5

Lugano.

763,3

wolkenl. 2,0

Säntis

559,8

1SSS2 2 SSbosog=SoSoSoSoA”AIobgao*”eoOS

1 4

Schnee 10,3

Wick

760,8 S

1 1 1 heiter 1 3

6,1

wolkig

Warschau

755,4 NM

Portland

Ein Maximum Depression unter 756 758 mm über Ostdeutschland.

762,7 SSO 5 Regen

über

mm westlich von Schottland, eine

8,3 771 mm liegt über vefrplrs0 eine

olche unter In Deutschland ist das Wetter trübe

W I bedeckt

V V V b

und ziemlich mild; vielfach ist Regen gefallen. Ruhiges, vielfach nebliges Wetter, im Osten Niederschläge wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen A6ronautischen G Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drachenaufstieg vom 9. November 1905, 8 ½ bis 12 Uhr Vormittags:

Seehöhe

Station 122 m

Temperatur (C ) V

Rel. Fchtgk. (0. Wind⸗Richtun

5,2 72) 95

g. N

„Geschw. mps 8 Stratuswolken zwischen 300 und 520, darüber Temperatur⸗

zunahme von

3,1

500 m [1000 m 2000 m 3000 m 4460 m

3,2 277 1 8† 1 160 160 100 % 100

hmend NNO NO NO NO 10 bis 121 10

NO.I ; etwa 8 s bis 9

bis 3,6 ° in 600, außerdem geringe Temperatun,

zunahme bei 1000 und bei 2300 m Höhe. Unten wurde der Win

Berlin, Freitag, den 10. November

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

gering mittel

gut Verkaufte

Gejahlter Preis für 1 Doppeltentner

Menge

Durchschnitts⸗ Preis

Am vorigen Markttage

Durch⸗

u 1 Qualität 8 Außerdem wurden

am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher

niedrigster höchster

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für 1 Doppel⸗ zentner

Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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Bemerkungen. Die verkaufte Ein liegender Strich (—) in den

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Weizen.

Gerste.

15,40

Hafer.

- doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.)

17,10 17.,20 17,70 17,00 17,30

16,30 17,00 17,20 16.60 17,30 18,60 18,00 18,00 17,30 18,7 18,75 17,20 17,20 17,30 7,30 16,70 17,50 17, 17,10 17,60

149 43 344

18 90 1 110 18,00 6 830 18,00 G 1 36 17,40 19,00 18,75

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9 830 20 520

15,20 16,45 15,60 15,70 16,10 15.60 16 70 17,40 16,10 16,80 17,25 16,20 16,20 15,70

16,10

15,20 16.00 1600 16,50

15,40 14 70 17,50 17,00 16,00 15,50

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16,00 15.50

15,00 16 00 14,50 14,80 14,80 14,00 15,60 15,00 15,00 15,70 16,00 15,00

16 25

16 00 15,50

15 56

15,00 16,00 14 90 15,00 15 00 14,40 15,60

Der Durchschnitispreis wird aus den unabgerundeten Zahle

17,70

16,55 16,80

18,50 17,51 18,00

18,62

17,20 16,75 16,38 17,10 17,47

10 0

14,20

15,00 14,83 16,00 16,00

13,80 16,13

15 60 15,50 14,60 15,09

0 Sgogoto

26. 10.

berechnet.

in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

K ntersuchungssachen. 8

.Aufgebote,

asafl. und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. erlosung ꝛc. von Wertpapieren.

Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

Offentlicher Anzeiger.

.Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellsch.

. Erwerbs⸗ und Wirtschaftsgenossenschaften

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bankausweise.

.Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungssachen.

[60814] Steckbrief. 8

Bödecker, Erich Fritz Felix, geboren am 9. März 1885 zu Neu⸗Weißensee, Kreis Niederbarnim (Preußen), protest.,, Musiker, Rekrut, ausgehoben zum K. 1. Infanterieregiment, in Kontrolle des K. Be⸗ zirkskommandos Augsburg, wegen Fahnenflucht. Ein⸗ lieferungsdrt: Militärarrestanstalt Augsburg.

Augsburg, 6. November 1905. 8 K. B. Gericht der 2. Division. [60872] Steckbriefserledigung.

Der gegen den Patentingenieur Anton Bruckhuisen wegen wiederholten Betruges unter dem 25. Sep⸗ tember 1905 in den Akten 1. D. J. 1793. 05 er⸗ lassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 7. November 1905.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. [60812] Oeffeutliche Ladung. 8 In der Privatklagesache der unverehelichten Handels⸗ agentin Laura Wolff, zuletzt in Görsdorf in Böhmen,

gegen den Kaufmann Lorenz in Brandenburg an der Havel, wegen Beleidigung, wird die Privatklägerin zum Hauptverhandlungstermin in der Berufungs⸗ instanz auf den 23. Januar 1906, Vormittags 10 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Amtsgericht in Brandenburg a. H., Steinstraße 61, Zimmer 41, geladen, zu welchem sie zu erscheinen hat bei Ver⸗ meidung der Verwerfung ihrer Berufung.

Brandenburg a. H., den 3. November 1905.

Lüdicke, Gerichtsschreiber der Strafkammer des Königlichen Amtsgerichts.

[60813] Fahnenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfügung.

In der Untersuchungssache gegen den am 11 August 1885 in Bieringen, O.⸗A. Künzelsau, geborenen ledigen Metzger, Rekruten, Lorenz Zorn, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. des Militärstrafgesetz⸗ buchs sowie der §§ 356, 360 der Militärstraf⸗ gerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnen⸗ flüchtig erklärt und sein im Deutschen Reiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, 8. November 1905.

K. Württ. Gericht der 27. Division.

[60815] Verfügung.

In der Untersuchungssache gegen den zum 17. Jn⸗ fanterieregiment ausgehobenen Rekruten August Göring in Kontr. des K. Bez.⸗Kdos. Landau, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 ff. d. M.⸗St.⸗G.⸗B. sowie der §§ 356, 360 d. M.⸗St.⸗ G. O. der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig erklärt.

Landau, den 6. November 1905. Gericht der 3. Division. Der Gerichtsherr: Lobenhoffer, Generalleutnant.

2) Aufgebote, Verlust⸗ u. Fund⸗ sachen, Zustellungen u. dergl.

[60907 Warnung vor Ankauf!

Die Pfandbriefe der Dresdner Grundrenten und Hypotheken Anstalt Ser. IV Lit. C Nr. 1652/56, 5 Stück zu je 1000 und Pfandbriefe des Land⸗

.“

Kriegsgerichtsrat

wirtschaftl. Credit Vereins i. Königr. Sachsen Ser. 24 Lit. C Nr. 3029, 3028 je 500 ℳ, Lit. A Nr. 3449, 3450 je 2000 ℳ, sind durch Diebstahl entwendet worden und bitte ich bei Vorkommen um gütige Nachrichten. Kosten werden vergütet.

Dir. Jahncke, Dresden.

Intern. Detektiv Bureau.

[6102020 8 Pfälzische Hypothekenbank, Ludwigshafen am Rhein. Unter Bezugnahme auf § 367 des Handelsgesetz⸗ buchs geben wir hierdurch bekannt, daß nachverzeich⸗ neter 4 %iger Pfandbrief unserer Bank in Verlust geraten ist: Serie 39 Lit. E Nr. 16347 über 100,—. Ludwigshafen am Rhein, den 9. November 1905. Die Direktion.

[60653] Aufgebot.

Auf Antrag des Gartennahrungsbesitzers Johann August Poldrack in Konnewitz hat das unterzeichnete Amtsgericht zum Zwecke der Ausschließung des Gläu⸗ bigers der folgenden auf Blatt 27 des Grundbuchs für Konnewitz, Preititzer Anteils, in der zweiten Ab⸗