des Großoffizierkreuzes des Königlich giesischen Militärordens San Bento d'Aviz:
dem Generalmajor Etz dorf, Inspekteur der 2. Ingenieur⸗
inspektion;
des Offizierkreuzes des Königlich Rumänischen
Ordens „Stern von Rumänien“:
dem Hauptmann Baron von Meerscheidt⸗Hüllessem, persönlichem Adjutanten Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen
Friedrich Wilhelm von Preußen;
der Königlich Portugiesischen Medaille Don Carlos I.: 1
dem Feldwebel Hinzmann, Kompagnieverwalter an der
Hauptkadettenanstalt;
des silbernen Kreuzes des Fürstlich Bulgarischen
8— Militärverdienstordens:
dem Stabstrompeter Thienel im 1. Großherzoglich
ecklenburgischen Dragonerregiment Nr. 17; sowie
der silbernen Medaille desselben Ordens: Sergeanten Kagelmann in demselben Regiment.
—
Portu⸗
Fiünfte Klasse. (Ziehung vom 7. bis 31. Mai 1906.)
ℳ
ℳ 300 000
500 000 200 000 150 000 200 000 150 000 120 000 100 000 80 000 360 000 360 000 600 000 600 000 6 000 000 1 000 228830 000 500 2 474 000 240 17 278 320
11 Prämie zu Gewinne
75 000 60 000 50 0900 40 000 30 000 15 000
Abschlu H.. Einnahme.
16“ v11“ Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: 8 den Königlich preußischen Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Ar⸗ beiten Just zum Direktor im Reichsamt des Innern mit dem Range eines Rats erster Klasse zu ernennen. 8 8 88 8 1“ “
1“ 1
Bekanntmachung. Der Herr Reichskanzler hat unter dem 24. Oktober 1905
der K. K. privilegierten Versicherungs⸗Gesellschaft Oesterreichischer Phönix in Wien die Erlaubnis zur Aufnahme des Betriebs der Haftpflichtversicherung im König⸗ eiche Bayern erteilt. 88 Berlin, den 10. November 1905. b Das Kaiserliche “ für Privatversicherung.
“ v“ Elsfleth wird am 20. d. M. mit einer See⸗ schifferprüfung für große Fahrt begonnen werden.
8 * 1A1X“ —
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 46 ddes Reichsgesetzblatts enthält unter NNr. 3176 die Bekanntmachung, betreffend die dem Inter⸗ nationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste, vom 8. November 1905959/. b Berlin W., den 15. November 1905 1““
Ma uck
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Direktor der städtischen höheren Mädchenschule (Kaiserin Auguste Victoria⸗Schule) und der damit verbundenen Lehrerinnenbildungsanstalt in Emden August Zwitzers den Charakter als Schulrat mit dem Range der Räte vierter Klasse zu verleihen.
Finanzministerium. 1 Königliche Generallotteriedirektion.
Plan 8 zur 214. Königlich preußischen Klassenlotterie, bestehend aus 220 000 Stammlosen und 28 000 Freilosen, welche bis zu ihrer Ausgabe für Rechnung der Lotteriekasse mitspielen, mit 110 000 in 5 Klassen verteilten Gewinnen und einer Prämie.
“ Erste Klasse. Zweite Klasse.
(Ziehung am 9. u. 10. Januar 1906.) (Ziehung am 9. u. 10. Februar 1906.)
Gewinne ℳ ü1“ 100 000 1 50 000 3 30 000 15 000 10 000 10 000 12 000 10 000 10 000 20 000 30 000 60 000
5 000
6 000
4 000
5 000
8 000
15 000
20 000
30 000 “ 325 450 . “
7000 Freilose zu 32 ½ rund 226 333] 7000 Freilose zu 32 ½ rund 226 333
7000 Gew. u. 7000 Freilose 814 783 7000 Gew. u. 7000 Freil. 1 208 197
1“ Dritte Klasse. Vierte Klasse. (Siehung am 9. und 10. März 1906.) (Ziehung am 7. und 9. April 1906.) Gewinne ℳ Gewine ℳ % I11“ 100 000 75 000 50 000 40 000 20 000 30 000 40 000 50 000 60 000 50 090 90 000 199000 1“ 937 296 650u9r .„. 1 249 728 7000 Freilose zu 32 ½ rund 226 333 7000 Freilose zu 32 ½ rund 226 333 7000 Gew. u. 7000 Freilose 1 643 629 7000 Gew. u. 7000 Freil. 2 161 061
* 2* 2 1 2 28 * 8. A 1
zwvwb;
abzügli
“ C1ö1“ Schreib⸗ auf die ebühr
88. Vorklassen
und der der Freilose.
Anzahl
Gesamt⸗ der zu begebenden
einkommen. Reichs⸗ stempel⸗ abgabe.
ℳ ℳ. ℳ
7 113 333 7 113 333 6 887 000 7 113 333 6 887 000 7 339 666 213 000 1 6 887 000 679 000 7 566 000 . 213 000 7 000 6 887 000 905 333 7 792 333 In Einnahme u. Ausgabe durchlaufend. Betrag d. Freilose 905 332
27 829 957 ab: zum Ausgleich der Schlußsummen 7
S8 Freilose.
220 000 213 000 213 000
226 333 452 666
37 829 990 300 000
38 129 990
Staatszuschuß für eine Prämie. Ueberhaupt
Ausgabe.
W Betrag Klasse. der baren Gewinne. der Freilose. Gesamtbetrag. 2A ℳ ℳ
588 450 226 333 814 783
981 864 226 333 1 208 197 1 417 296 226 333 1 643 629 1 934 728 226 333 2 161 061 32 302 320 52 32 302 320
2 4. Ueberhaupt 38 129 990 8
Vorstehender Plan der 214. Königlich preußischen Klassenlotterie, von dem vollständige, mit den bbben Erläuterungen versehene Druckexemplare bei sämtlichen König⸗ lichen Lotterieeinnehmern unentgeltlich zu haben chen wird zur Ausführung gebracht, und es wird mit der Ziehung der ersten Klasse dieser Lotterie am 9. Januar 1906 der An⸗ fang gemacht werden. Die Ausgabe der Lose erster Klasse dieser Lotterie wird seitens der gedachten Einnehmer nicht vor dem ersten Tage nach beendigter Ziehung der fünften Klasse 213. Lotterie erfolgen. Berrlin, den 14. November 1905. Königliche Generallotteriedirektion.
Strauß. Ulrich. .
8
Personalveränderungen.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.
Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 25. Ok⸗ tober. Reinhardt, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, vom 1. November d. J. ab auf drei Monate zur Dienstleistung beim Topographischen Bureau des Kriegsministeriums, Rauth, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Chingen, bis auf weiteres zur Dienstleistung beim Bezirkskommando — 8, v 8 8 November. Ruff, Lt. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, scheidet mit dem 5. November d. J. behufs Ueberteitts zu der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika aus. Im Sanitätskorps. 9. November. Befördert: Dr. Espenschied, Oberarzt im Inf. Regt. Alt⸗Württemberg Nr. 121, Dr. Flammer, Oberarzt im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, — mit einem Patent vom 15. September 1905 zu überzähl. Stabs⸗ ärzten, Dr. Schmid, Assist. Arzt im Drag. Regt. König Nr. 26, Dr. Dieterlen, Assist. Arzt im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, — mit einem Patent vom 18. August 1905, Dr. Holzbäuer, Assist. Arzt beim Sanitätsamt des Armeekorps. Dr. Meißner, Assist. Arzt im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Dr. Krebser, Assist. Arzt im Gren Regt. Königin Olga Nr. 119, — mit einem Patent vom 15. September 1905, — zu uͤberzähligen Oberärzten; zu Oberärzten die Assist. Aerzte: mit einem Patent vom 18. August 1905: Dr. Schliep der Res. vom Landw. Bezirk Reut⸗ lingen, Dr. Fraundorfer, Dr. Bilfinger der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ulm, Dr. Amos, Dr. Quenstedt, Dr. Lichtenberg der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Wichern, Dr. Bingel der Reserve vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Häcker der Reserve vom Landw. Bezirk Fülberen. Dr. Bergheimer der Res. vom Landw. Bezirk Horb, r. Kallenberger, Dr. Wagner der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Dr. Apelt der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Ehmann der Res. vom Landw. Bezirk Biberach, Dr. Eha der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Reuß der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg; mit einem Patent vom 15. September 1905: Fetzer der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Teufel der Res. vom Landw. Bezirk Rottweil, Dr. Ziegler der Res. vom Landw. Bezirk Biberach.
Beamte der Militärverwaltung.
2. November. Schweizer, Zahlmstr. im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, Reustle, Zahlmstr. im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, — zu Oberzahlmeistern befördert. Weinbeer, Stabsveterinär im Drag.
Oberarm); er bleibt bei der Truppe. — Reiter Walter
8 8
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 3. No⸗ vember. Weitzig, Oberveterinär im Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, in das Drag. Regt. König Nr. 26 versetzt.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 16. November.
Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Rechnungs⸗ wesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen Sitzungen. 16“
Der Vorsitzende der Reichsschulkommission, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat, Präsident Dr. Kelch ist von der Dienstreise aus Mecklenburg zurückgekehrt.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzergeschwaders an Bord gestern in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. „Bussard“ ist vorgestern in Kilwa Kiwindje eingetroffen.
S. M. S. „Charlotte“ geht am 20. November von Neaäpel nach Korfu in See.
S. M. S. „Undine“ ist vorgestern in Gjenner einge⸗ troffen und geht heute wieder in See.
Deutsche Kolonien.
„W. T. B.“ zufolge berichtet:
Bei Huruggis ist am 11. November noch der Reiter Leon Sell, geboren am 11. 2. 1882 zu Budzin, früher im Gardegrenadier⸗ regiment Nr. 3, leicht verwundet worden (Streifschuß an rechten Pfützner, geboren am 26. 11. 1883 zu Untermhaus, früher im Königlich sächsischen 2. Ulanenregiment Nr. 18, ist am 11. November im Feldlazarett 15 zu Hasuur am Typhus und Gefreiter Otto Reinicke, geboren am 6. 1. 1880 zu Neu⸗Ruppin, früher im Feldartillerie⸗ regiment Nr. 38, am 14. November im Lazarett zu Windhuk an Nierenentzündung gestorben.
Oesterreich⸗Ungarn. Der Kaiser Franz Joseph empfing gestern, „W. T. B.“ zufolge, den Fürsten von Bulgarien in besonderer Audienz.
Der König von Spanien verbrachte, laut einer Depesche des genannten Bureaus, den gestrigen Tag in Be⸗ gleitung des Erzherzogs und der Erzherzogin Friedrich sowie der Erzherzoge Franz Ferdinand, Karl Stefan und Eugen auf der Jag in Seelowitz (Mähren) und kehrte Abends nach Wien zurück.
Ein im mährischen Landtage verteilter Bericht des Wahlreformausschusses über eine Aenderung der Landtagswahlordnung erweitert, wie „W. T. B.“ meldet, die bestehende Wahlordnung durch Hinzufügung einer allge⸗ meinen Kurie mit allgemeinem Stimmrecht. Die neue Wahlordnung stellt als Prinzip eine Teilung nach Nationalitäten auf. Sie umfaßt danach im Großgrundbesitz 10 Tschechen und 20 Deutsche, in der Städtekurie 20 Tschechen und 20 Deutsche, in der Land⸗ gemeindenkurie 39 Tschechen und 14 Deutsche und in der allge⸗ meinen Kurie 14 Tschechen und 6 Deutsche. Sie sieht für bestimmte Gesetzvorlagen namentlich nationaler Natur die Zweidrittelmajorität vor. Ein Antrag auf Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts als Minoritätsvotum ist an⸗ gemeldet.
Die Vorlesungen am Tschechischen Technikum in Prag haben gestern wieder begonnen.
8 Frankreich. 1 “ Der Ministerpräsident Rouvier hat gestern den Direktor und die Mitglieder des Komitees der Internationalen Baumwollvereinigungempfangen. Er versicherte sie, nach einer Meldung des „W. T. B.“, seiner vollsten Sympathie und erklärte, man könne derartige inter⸗ nationale Organisationen garnicht genug ermutigen; sie knüpften das Band zwischen den Nationen enger und bildeten eine Garantie für den Weltfrieden. Ferner wurden die Mit⸗ lieder von Vertretern des Landwirtschafts⸗ und es Handelsministers empfangen und sprachen sich diesen gegenüber dahin aus, daß die Gründung eines inter⸗ nationalen Ackerbauinstituts, wie es der König von Italien vecheelghes habe, dem Ackerbau und der Industrie sb ze Dienste leisten würde. In der Nachmittags⸗ sitzung betonten alle Mitglieder die Notwendigkeit internationalen Vorgehens gegen die Spekulation, die die Ursache der europäischen Krise sei, und nahmen eine Resolution in diesem Sinne an, ferner eine Resolution, die darauf abzielt, den Anbau von Baumwolle in den Kolonien und Besitzungen Europas zu pflegen. Hierauf wurde der Kongreß geschlossen. Der nächste Kongreß soll im Juni 1906 in Bremen steattfinden.
Nach Telegrammen des genannten Bureaus über den Ausstand der Arsenalarbeiter herrschte gestern in den Hafenstädten im allgemeinen Ruhe. Die organisierten Arbeiter von Brest und die Industriearbeiter von Lorient beschlossen, sich mit den Arsenalarbeitern dieser beiden Städte und denen von Toulon, die den Aus⸗ stand fortsetzen wollen, solidarisch zu erklären.
Der Marineminister Thomson hatte gestern abend eine Besprechung mit Vertretern der Gemeindebehörden der Hafenstädte sowie des Allgemeinen Marine⸗ arbeiterbundes. Der Meinungsaustausch hat ergeben, daß
Regt. König Nr. 26, auf sein Ansuchen wegen köxperlichen Leidens
leihung des Charakters als Korpsstabsveterinä
mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt, unter Ver⸗
das Syndikat in Cherbourg nicht alle Einzelheiten des Konflikts gekannt hat. Es wurde daher nach e und an die Vereinigung, die ihren Sitz in Toulon hat, eine
-aa’ . .
Aus Windhuk in Deutsch⸗Südwestafrika wird dem .
1““ rde,
Depesche ge andt, in der bekannt gegeben wu daß er Marine⸗ minister bereit sei, in Beziehungen mit Abordnungen jedes Hafens und aller Werke einzutreten. Die Arbeit wird alsbald aufge⸗ nommen werden. 1
Wie das „W. T. B.“ ferner meldet, erklärte der Depu⸗ tierte des Departements Var, Ferrero gestern dem Minister des Innern Dubief, daß man in Toulon zu einer über⸗ mäßigen Kraftentwicklung der Staatsgewalt geschritten sei, die durch die Haltung der Arbeiter nicht gerechtfertigt sei, und daß er ihn heute in dieser Angelegenheit in der Kammer befragen werde. Der Minister erklärte, die Beantwortung der Frage zu übernehmen.
Die Deputiertenkammer bewilligte gestern einstimmig die Kosten für die Errichtung einer Gesandtschaft in Christiania und setzte dann die Beratung des Justiz⸗
hudgets fort. G 1“ I1I1“*“
Nach eine ldung des „W. T. B.“ sind der Kaiser und die Kaiserin gestern mit ihren Kindern von Peterhof nach Zarskoje Sselo übergesiedelt.
Dem Beschlusse des Zentralstreikkomitees in St. Petersburg, von gestern mittag ab wiederum den General⸗ streik beginnen zu lassen, folgten, nach der zitierten Quelle, bisher ein großer Teil der Eisenbahner, fast alle Arbeiter in den Fabriken und Buchdruckereien und die Setzer sowie die Arbeiter einzelner elek⸗ trischer Gesellschaften. Auch in der Druckerei der St. Peters⸗ burger Telegraphen⸗Agentur wird nicht mehr gearbeitet. Heute erscheinen keine Zeitungen. Patrouillen durchziehen die Stadt. In einigen Stadtteilen sollen auf Befehl der Polizei die Hauseingͤnge und Torwege von 8 Uhr Abends verschlossen gehalten werden. Gestern mittag ist der Verkehr auf der Warschauer und auf der baltischen Bahn wegen des erneut ausgebrochenen Generalausstandes eingestellt worden.
Eine amtliche Mitteilung über die Unruhen in Kron⸗ stadt stellt, laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphen⸗ agentur“, fest, daß insgesamt 18 Personen getötet, 8 ihren Verletzungen erlegen, 2 Offiziere und 81 Marinesoldaten und
ivilpersonen verwundet sind. 5 Häuser wurden niedergebrannt, 8 Offizierswohnungen, 143 Kaufläden und 9 Weinschankstellen wurden geplündert. Alle Meuterer und Plünderer sind ver⸗ haftet. Beim Appell fehlten 34 Matrosen. Die Untersuchung wird energisch betrieben; nach ihrer Beendigung beginnt der Prozeß. 8 Aus Wars chau wird, „W. T. B.“ zufolge, gemeldet, daß estern eine Versammlung von Arbeitern und Beamten der Warschau⸗Wiener Bahn und der Weichselbahnen beschlossen hat, vorläufig die Arbeit wieder aufzunehmen und sich bezüglich der weiteren Haltung mit der Leitung des allgemeinen Ausstandes in Rußland zu verständigen. Der nor⸗ male Betrieb soll wieder am 17. November be⸗ ginnen. Die Stadt ist ruhig. Die Schulen sind offen und werden von Truppen bewacht. Von den übrigen heute vorliegenden Depeschen seien folgende erwähnt: In Moskau herrscht jetzt Ruhe. Die Stadtverwaltung bereitet die Wahl des neuen Bürgermeisters vor. Aus Kirsanow (Provinz Tambow) wird gemeldet, daß die Unruhen unter den Bauern immer mehr um sich greifen, und sich in Brandstiftungen, Plünderungen von Grundbesitz und Getreidediebstahl äußern. 25 Staatsgüter sind verwüstet worden, andere werden noch durch die energische Gegen⸗ wehr ihrer Einwohner vor der Verwüstung geschützt. Die Truppen erweisen sich als nicht ausreichend. In dem Dorfe Malinowka im Distrikt Serdobsk jagte eine plündernde Bande Tiere in die Kirche. 42 dieser Kirchenschänder wurden darauf von den Bauern auf dem Kirchplatze tot⸗ geschlagen, bevor Militär herankommen konnte. In den Be⸗ zirken Gori und Duschet ist die Ordnung wieder hergestellt. Eine Anzahl verhafteter Personen ist freigelassen worden.
“ Spanien. Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, ist gestern ein ret über das Zollwesen in den Häfen von Ceuta und Melilla amtlich veröffentlicht worden. Der Erlaß räumt dem Nahrungsmittelverkehr mit Spanien gewisse Freiheiten ein und unterwirft alle Produkte, die nach dem Auslande gehen oder von dort kommen, einer statistischen Ge⸗ bühr. Die neue Ordnung wird vom 1. Januar ab zur An⸗ wendung gelangen. Die aus ihr sich ergebenden Einnahmen sollen zur Verbesserung der Hafenverhältnisse in Ceuta ver⸗
wendet werden.
8 Türkei.
Lanut Meldung des „Wiener K. K. Telegr.⸗Korrespondenz⸗
bureaus“ ist die Aufforderung der sechs Vertreter der Mächte an die Pforte, ihr Verlangen bezüglich der Reformen in Mazedonien ohne weiteres anzunehmen, widrigenfalls effektive Zwangsmittel eintreten würden, gestern erfolgt. Verlangt werden; Die Annahme der Finanzkommission für die drei mazedonischen Provinzen sowie das von dieser ver⸗ einbarte und von den Botschaftern genehmigte Reglement, ferner die Verlängerung der Vollmachten des General⸗ inspektors Hilmi Pascha und die Erneuerung des Kontraktes der an der Reorganisation der Gendarmerie beteiligten fremden Offiziere, in beiden Fällen auf zwei Jahre. Das Schriftstück enthält auch die Ankündigung, daß die Entente⸗ mächte ihrerseits das Mandat der Zivilagenten auf dieselbe Frist ausdehnen. Wie „W. T. B.“ berichtet, hat sich die deutsche Regierung allen Maßnahmen ange⸗ schlossen, die von den Mächten ergriffen worden sind, um von der Pforte die Annahme der Finanzagenten und ihres Programms zu erlangen. Die deutsche Re⸗ gierung wird jedoch kein Kriegsschiff zu der Flotten⸗ kundgebung entsenden können, da sich kein deutsches Kriegs⸗ schiff im Mittelmeer befindet.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ aus Canea hatte der kretensische Chef Veliselos gestern eine Unterredung mit den Konsuln der Schutzmächte, in der ver⸗ einbart wurde, am kommenden Sonntag die Waffen
niederzulegen.
Norwegen.
Der Regierungsantratz, betreffend die Apanage für das Königshaus, der heute im Storthing zur Beratung steht, verlangt, „W. T. B.“ zufolge, 700 000 Kronen jährlich während der Regierungszeit des
Königs. ,
1
Nr. 46 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Fesundheitsamts“ vom 15. November 1905 hat folgenden Inhalt: Personalnachrichten. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrank⸗ heiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Gesundheitswesen des Preußischen Staats, 1903. — Gesetzgebung usw. (Deutsches Reich.) Azetylen, Karbid. — Fleisch⸗ beschaustatistik. — (Preußen.) Verdichtete Gase. — Schiffsleute. — Nahrungsmittelkontrolle. — Nahrungsmittelchemiker. — (Reg.⸗Bez. Merseburg.) Arzneimittel. — (Sachsen.) Cozapulver. — (Baden.) Aerzte. — (Hessen) Apotheken. — (Kr. Darmstadt.) eilgewerbe. — (Sachsen⸗Koburg⸗Gotha.) Tierarzneien. — (Oesterreich. Kärnten.) Zahnpflege. — (Frankreich) Vieheinfuhr. — (Niederlande.) Cholera. — (Luxemburg.) Apotheken. — (Dänemark.) Fleisch. — (Norwegen.) Sanatogen. — (Türkei.) Pilgervorschriften. — Tierseuchen in Frankreich, 2. Vierteljahr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Tierseuchen. (Preuß. Reg⸗Bez. Königsberg.) — Verhandlungen von gesetzgebenden Körper⸗ schaften, Vereinen, Kongressen usw. (Italien) Internationaler Kongreß für Gewerbekrankheiten. — Vermischtes. (Baden, Oester · reich, Rußland.) Geheimmittel ꝛc. — (Japan.) Ansteckende Krank⸗ heiten auf Formosa, Januar bis Juli. — Geschenkliste. — Wochen⸗ tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Beilage: Gericht⸗ liche Entscheidungen auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege (Gewerbehygiene).
Statistik und Volkswirtschaft.
Statistische Mitteilungen aus München.
Nach den „Münchener Jahresübersichten für 1904“, die kürzlich als Heft 2 des XIX. Bandes der „Mitteilungen des Statistischen Amtes der Stadt München“ erschienen sind und auf 109 Seiten Tabellen eine anschauliche Darstellung der Entwicklung der Hauptstadt Bayerns und drittgrößten Stadt Deutschlands enthalten, ist der Bevölkerungszuwachs Münchens auch im Jahre 1904 ent⸗ sprechend der immer noch weniger günstigen wirtschaftlichen Konjunktur gering gewesen, die Bevölkerungszahl, die bei der letzten Volkszählung (Ende 1900) nahe⸗zu 500 000 betrug, für die Mitte des Jahres 1904 auf 524 000, für Mitte 1905 auf 530 000 berechnet worden. Immerhin ist bezüglich des Rückganges der Eheschließungen, der in den Vorjahren zu kon⸗ statieren war, und zwar von über 6092 (1900) auf 4756 (1903), wenigstens ein Stillstand zu verzeichnen: im Jahre 1904 wurden 4852 Ehen geschlossen. Dagegen ist die Zahl der Geburten weiter zurückgegangen, von 17 693 (1903) auf 17,322 (1904). Noch größer ist der Rückgang der Geburtenhäufigkeit im Verhältnis zur Gesamtzahl der Bevölkerung. Während diese Geburtenziffer fast 20 Jahre hindurch zwischen 35 und 38 auf das Tausend sich bewegt hatte, beträgt sie für 1904 nur noch 33,1 %. — Auch die Sterblich⸗ keit sziffer ist noch etwas vermindert, von 20,7 auf 20,5 %, wozu besonders der Rückgang der Säuglingssterblichkeit beigetragen hat. Auf 100 Lebendgeburten kamen 1904 nur noch 22,9 Sterbefälle im 1. Lebensjahre, gegenüber Ziffern von 28 — 33 in den 4 Jahrfünften 1880 — 19009. Die Todesursachen im einzelnen zeigen gegen die Vor⸗ jahre keine erheblichen Abweichungen. Die Tuberkulose der Lungen hat immer noch 1351 Todesfälle oder 2,6 auf 1000 Lebende verursacht. — Der Krankenstand in den vier städtischen Krankenhäusern ist im Gegensatz zu den beiden letzten Vorjahren, in denen er erheblich gestiegen war, wieder zurückgegangen Im ganzen sind in ihnen am Jahresschlusse 1589 Kranke gegen 1854 im Vorjahre und 1775 im Jahre 1902 ausgewiesen. Der Gesamtzuschuß der Gemeinde für die dier Anstalten ist mit 453 500 ℳ fast gleich groß wie im Vorjahre geblieben, die Gesamtausgaben seit 1889 für Bau und Einrichtung haben sich auf 10 749 000 ℳ erhöht.
Die Privatbautätigkeit des Jahres 1904 war sehr gering. Während 1900 insgesamt 679 Neubauten aufgeführt wurden und diese Zabl in den folgenden Jahren auf 469, 375 und 361 zurückging, ist sie im Jahre 1904 bis auf 156 herabgesunken. Die Zahl der neu⸗
hergestellten Wohnungen hat sich von 6349 i. J. 1900 auf 1481 i. J.
1904 vermindert. Diese Beschränkung der Bautätigkeit ist zum Teil mit einer Abwanderung der Arbeiterbevölkerung Hand in Hand de ies. andererseits hat sie dazu beigetragen, den Ausgleich zwischen Wohnungs⸗ vorrat und Wohnungsbedarf zu fördern. Unter dem Neuzugang von Wohnungen befinden sich 241 mit 2 Räumen und 408 Wohnungen mit 3 Räumen. Die Minderung an neu hergestellten Wohnungen betrifft sämtliche Wohnungsgrößen mit Ausnahme der allergrößten Wohnungen. Von 100 neugeschaffenen Wohnungen sind 7,3 solche mit nur 1 heizbaren Zimmer, 42,5 solche mit 2, 24,5 solche mit 3 und 25,7 Wohnungen mit 4 oder mehr heizbaren Zimmern. Der Prozentsatz der zweizimmerigen Wohnungen ist demnach gegen das Vorjahr (38,9) nicht unerheblich gestiegen. Die 7,3 % einzimmerigen Wohnungen gliedern sich in 1,7 % ohne und 5,6 % mit Nebenräumen, die 42,5 % zweizimmerigen in 12,1 % ohne und 30,4 % mit Neben⸗ räumen und die 24,5 % dreizimmerigen in 3,2 % ohne und 21,3 % mit Nebenräumen. . 8 8
Durch die jährlich statlfindende Arbeiterzählung ist die Zahl der der F schließlich des Gastwirtschaftsgewerbes, für das Jahr 1905 auf 9756 festgestellt worden; davon sind 555 Fabriken. Die durchschnittliche Arbeiterzahl in sämtlichen Betrieben hat sich gegen das Vorjahr 1904 von 63 840 auf 68 331 erhöht, ein Bruchteil der Mehrung ist indessen auf eine neue Einbeziehung von Betrieben zu rechnen. Steigerungen sind insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie, in den Bekleidungs⸗ und Reinigungs⸗ und in den polygraphischen Gewerben eingetreten. Im Gastwirtschaftsgewerbe ist die Zahl der neuen Konzessions⸗ gesuche weiter etwas zurückgegungen und mit 35 die niedrigste seit einer langen Reihe von Jahren. Die Gesamtzahl der Wirtschaften war mit 1980 am Jahresschlusse noch ein wenig größer als im Vorjahr. Erheblich erhöht hat sich die Zahl der Geschäfte mit Branntweinkleinhandel, die am Jahresschlusse 160 be⸗ trug gegen 119 vor drei Jahren. Die Zahl der neuen Konkurse ist mit 245 unverändert hoch geblieben. 1
Von allgemeinem Interesse sind die Nachweisungen über die Ver⸗ sorgung der Stadt mit Lebensmitteln, deren Preise und Verbrauch. Im Jahre 1904 waren die Preise für Gemüse und Kartoffeln infolge des heißen Sommers wesentlich höher als im Vorjahre. Der Bier⸗ verbrauch hat — bei annäbetnd gleichbleibender Ausfuhr — sich nicht unwesentlich vermindert, sodaß der Verbrauch auf den Kopf der Bevölke⸗ rung sich auf 315 Liter (gegen 339 i. J. 1903), eine gleichwohl noch
beträchtliche Menge, berechnet. Bei den Schlachtungen ist im Jahre
1904 für Großvieh (Ochsen, Kühe, Stiere, Jungrinder) ein immerhin be⸗ merkenswerter Rückgang (von 72 257 auf 68 040 Stück), ebenso für Kälber ein Rückgang (von 204 920 auf 193 957 Stück), dagegen für
Schweine eine Mehrung von nahezu 20 000 Stück (auf 242 631) zu Der Fleischverbrauch, auf den Kopf berechnet,
verzeichnen. betrug 75,1 kg (gegen 75,8 kg, im Jahre 1903). Bei einer Ein⸗ nahmesumme von 1,3 Mill. Mark und einer Ausgabensumme von 1,2 Mill. Mark stellt sich der Einnahmeüberschuß des Schlacht⸗ und Viehhofes im Berichtsjahre auf 95000 ℳ Die Gesamtanlagekosten dieser Anstalt haben sich auf 10,5 Mill. Mark erhöht.
Ueber die soziale Versicherung sei in Kürze folgendes hervor⸗
gehoben. In der Organisation der Münchener Ortskrankenkassen ist durch die Schaffung der zentralisierten Ortskrankenkasse am 1. Januar
1904 eine wesentliche Aenderung eingetreten. Der Gesamtbestand der Versicherten bei den sämtlichen Kassen der Krankenversicherung
ist während des Jahres 1904 von 134 316 auf 136 715 ge⸗
wachsen. Die Zahl — Vorjahr vermindert. Die Ausgaben zeigen besonders infolge der Ausdehnung der Mindestleistungen von 13 auf 26 Wochen durch die Novelle zum Kr⸗V.⸗G. v. J. 1903 bei allen Krankenkassen eine sehr erhebliche Steigerung, insbesondere bei der Ortskrankenkasse von
2,6 Mill. Mark auf 3,9 Mill. Mark. Die Ausgaben betragen durch⸗ schnittlich auf ein Mitglied bei der Gemeindekrankenversicherung 21,24 ℳ gegen 12,92 ℳ im Jahrfünft 1896/1900, bei der Orts⸗ krankenkasse 40,57 ℳ gegen 18,90 ℳ im gleichen Jahrfünft, bei den Fabrik⸗ und Betriebskrankenkassen 41,60 ℳ gegen 29,02 ℳ bei den Innungs⸗ krankenkassen 24,23 ℳ gegen 14,65 ℳ im Jahrfünft 1896/1900. Die Er⸗ höhungen entfallen zum Teilauf die ärztliche Behandlung und Krankenhaus⸗ verpflegung, in der Hauptsache auf Krankengeld. — Die Auszahlungen durch die Postanstalten Münchens für Rechnung der Unfall⸗, Invaliditäts⸗ und Altersversicherung sind 1904 auf 2 443 000 ℳ ge⸗ stiegen, davon 1 500 000 ℳ auf Rechnung der Unfallversicherung. Die Tätigkeit des Gewerbegerichts sowohl als Einigungsamt wie in Kiagesaaen ist gegen das Vorjahr nicht unbedeutend gestiegen. Anrufungen zu Einigungszwecken haben 31 stattgefunden, von denen
auf 3342 gestiegen. 8
Das städtische Arbeitsamt hat in bezug auf Stellenangebote und auch bei den besetzten Stellen eine erhebliche Steigerung, von 56 610 (1903) auf 64 088 (1904) bezw. von 42 172 (1903) auf 46 822
werbern 114 Gesuche, bei weiblichen 92.
Auch die städtische Sparkasse hat eine erhebliche Steigerung des Verkehrs zu verzeichnen. Die Zahl der Einleger ist gegen das Vorjahr erneut um 6000 auf nunmehr 104 313 gewachsen. Deren Guthaben hat 50 Millionen Mark überschritten. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen nunmehr 95,6 ℳ Einlagen gegen 90 ℳ im Vorjahre.
Die unerfreuliche Zunahme der Zahl der von der Armen⸗ pflege unterstützten Personen hat auch im Jahre 1904 angehalten. Auf 100 Einwohner kommen dauernd Unterstützte 2,57 gegen 1,96 im Durchschnitt der letzten 4 Jahrfünfter (bis 1900). Dementsprechend betragen auch die Aufwendungen der Armenpflege nun über 2 Millionen Mark oder 3,88 ℳ auf den Kopf der Bevölkerung. Der Zuschuß der Gemeinde betrug 1904 1 686 800 ℳ Di Steigerungen entfallen insbesondere auf die monatlichen Barunter⸗ stützungen und die Irrenpflege.
Nach den Tabellen über das Finanzwesen der Gemeinde betrug auf den Kopf der Bevölkerung die Mehreinnahme aus der Rechnung der Vorjahre 4,43 ℳ, aus Gemeindegrundbesitz 1,05 ℳ, aus gewerblichen und gewerbeähnlichen Betrieben 3,02 ℳ, aus Ge⸗ bühren und besonderen Abgaben 1,78 ℳ, aus Aufschlägen und Zöllen 6,20 ℳ, aus Gemeindeumlagen 20,37 ℳ, aus Handel und Markt⸗ verkehr 1,01 ℳ Mehrausgaben kamen auf den Kopf der Be⸗ völkerung aus der Amtsführung der Gemeindebehörden 3,86 ℳ, aus Erziehung und Bildung 9,16 ℳ, aus Wohltätigkeit und sozialer Wohlfahrtspflege 4,43 ℳ, aus Gesundheitspflege 0,72 ℳ, aus Straßenbeleuchtung usw. 3,11 ℳ, aus Straßen⸗ und Pflasterbau usw. 5,95 ℳ, aus Anlagen usw. 0,65 ℳ, aus Schuldenverzinsung und Tilgung (abzüglich der Zins⸗ und Tilgungsquoten einzelner rentierlicher Gemeindeanstalten) 4,60 ℳ; insgesamt ergab das Jahr mit einem Aktivrest von 2,308 673 ℳ eine Mehreinnahme von 4,41 ℳ auf den Kopf. — Das Erträgnis der wichtigsten indirekten Steuern éörtlichen Verbrauchs⸗ abgaben) ist auch im letzten Jahre wieder, allerdings nicht so erheblich wie im Vorjahre, zurückgegangen und zwar von 4,25 auf 4,18 ℳ auf den Kopf als Reinertrag, dagegen sind die Gemeindeumlagen in einem 30 jährigen Zeitraume von 4,82 bis auf 21,12 ℳ auf den Kopf und egen das Vorjahr weiter um 0,62 ℳ gestiegen, sodaß die durch⸗ schnittliche Belastung eines Einwohners durch die Gemeindeumlagen
mehr fn das Fünffache der durch die indirekten Steuern bewirkten
— a““ Zum Ausstand der schlesischen Bergarbeiter (vgl. Nr. 270 d. Bk.) meldet die „Schles. Ztg.“, daß auf der. Myslowitz⸗Grube“ die gesamte Belegschaft zur gestrigen Nachtschicht nicht eingefahren ist. Der Betrieb ruht vollständig. — Die Direktion der Giesche⸗ Gruben teilt, wie „W. T. B.“ meldet, mit, daß sich die Verhält⸗ nisse auch heute wieder etwas gebessert haben; auf dem „Richt⸗ hofen⸗Schacht“ können bereits wieder Verladungen vorgenommen werden. In Solingen faßten, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, die aus⸗ ständigen bezw. ausgesperrten Schlägereiarbeiter (vgl. Nr. 260 d. Bl.) den Beschluß, mit Rücksicht darauf, daß die nicht gesperrten Be⸗
abriken⸗ und Gewerbeinspektion unterstellten Betriebe, ein⸗
der Betriebskrankenkassen ist gegen das
I1 triebe für die an der Bewegung beteiligten Fabrikanten schwarze Ware, das heißt geschlagene Halbzeugfabrikate der Messer⸗ und Scherenbranche liefern, die von keinem organisierten Arbeiter hergestellt werden dürfen, die schwarze Arbeit überhaupt als Streikarbeit zu erklären. Namentlich foll die Firma Hammesfahr aufgefordert werden, eine Kontrolle darüber zu gestatten, ob sie anderen Fabrikanten schwarze Ware liefere. Sofern dies der Fall sei, will der Metallarbeiterverband über die Firma Hammesfahr, bei der bekanntlich die sämtlichen lokalen Gewerkschafter streiken, ebenfalls den Streik erklären. Die Durchführung des Be⸗ schlusses würde, falls der Metallarbeiterverband die Macht dazu hat, die Herstellung aller Schwarzwaren verhindern. In den Fahrradwerken der Firma Gustab Hiller in Zittau ist, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, ein Ausstand ausgebrochen, weil die Fabrikleitung auf den Antrag der Arbeiterschaft um Abstellung verschiedener Mängel in den Arbeitsräumen schroff antwortete und nicht sofort die Mängel beseitigte. Der Betrieb ist eingestellt. In Rotterdam haben, wie „W. T. B.“ meldet, die streikenden I1 Getreidekontrolleure, die das Gewicht der Ladungen vor der Löschung kontrollieren, gestern nach einer Besprechung mit ihren beiden Hauptarbeitgebern, in der ihre Forderungen bewilligt wurden, beschlossen, am heutigen Donnerstag die Arbeit wieder aufzunehmen. Dagegen dauert der Ausstand der Getreidemesser und „Wäger an. Gestern wurde auf 15 von 50 im Hafen liegende arbeitet. (Vgl. Nr. 267 d. Bl.)
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Die gliche Nationalgalerie bleibt wegen der Vor⸗
21. d. M,, ab bis auf weiteres für das Publikum geschlossen.
Verkehrsanstalten.
Naäaͤchste Postverbindungen nach Swako pmund und Lüderitzbucht nach Abgang des englischen Dampfers über Kapstadt, ab Southampton am 18. November: 1) für Briefsendungen mit besonderem Leitvermerk mit Extradampfer „Lotte Menzell“, ab Hamburg am 20. November, in Swakopmund etwa am 20. De⸗ zember. Schluß in Hamburg am 20. November 3,0 Nachmittags; letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof am 20. November 9,0 Vormittags. 2) für Briefsendungen allgemein mit dem englischen Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 25. November, in Kapstadt am 12. Dezember, von da weiter am 15. Dezember mit Reichspostdampfer, in Swakopmund etwa am 17. Dezember. Letzte Beförderungen am 24. November ab Cöln 6,1 Nachmittags, ab Oberhausen 7,24 Nach⸗ mittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11,24 Vormittags.
Die Königliche Eisenbahndirektion in Breslau teilt mit: Die Annahme von Frachtgütern nach Prag (Kaiserliche Franz Joseph⸗
zulässig. Der gesamte Verkehr nach Rußland über Pod⸗ woloczyska und Brody ist wieder aufgenommen.
Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten wird darauf hingewiesen, daß Gegenstände aus Zelluloid bei der Versendung mit der Paketpost nach Rußland und nach Persien über Rußland auch dann in festen Kisten aus Holz oder Metall verpackt werden müssen, wenn die Gegenstände auch nur zum geringen Teil aus hergestellt sind.
25 zu Vereinbarungen geführt haben. Die Zahl der Klagansprüche ist
(1904), erreicht. Auf 100 Stellenangebote kamen bei männlichen Be⸗
chiffen ge-
bereitungen zur deutschen Jahrhundertausstellung vom Dienstag den
bahn) und Prag (Böhmische Nordbahn und darüber hinaus) ist wieder
elluloid
eeaeers.
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