1905 / 297 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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volle Doppelzentner und der Vertaufzwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

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Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, das der betreffende

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Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den lezten sechs Spalten, daß eatspre hender Bericht fehlt.

nach überschlägli Schätzung n.ne

1

Kunst und Wissenschaft.

A. F. In der Dezembersitzung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie berichtete u. a. der Professor Dr. Hans Virchow über die Rudolf Virchow⸗Stiftung und ihre igkest im Jahre 1905. Es beläuft sich das Kapital der Stiftung zur Zeit auf rund 320 000 Zur Verfügung standen 13 000 ℳ, wovon 7400 verwandt wurden, während 5600 dem Dispositionsfonds für das kommende Jahr zuwachsen.

Dr. Hahne⸗Magdeburg sprach ausführlich über neue Vor⸗ kommnisse auf dem Gebiet der vielumstrittenen Eolithenforschung. Der Redner hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Behauptung Marcelin Boules; nachzuprüfen, daß unter den aus Kreide⸗ schlämmanstalten hervorgehenden Feuersteinen sich viele finden, die man für Eolithe halten könnte, wenn es nicht ausgeschlossen wäre, daß si benutzt hätte.

Menschenhand sie je Dr. Hahne stimmt der Boulesschen Ansicht nicht zu.

Von Professor Lissauer wurde hierauf eine im Kreise Nordheim gefundene kapferne Doppelaxt vorgelegt, die lebhaftes Interesse erregte, weil sie zwar in Form und Größe genau mit den an vielen Punkten Nord⸗ und Mitteldeutschlands gefundenen ähnlichen Aexten überein⸗ stimmt, aber von so leichter und schwacher Beschaffenheit ist, daß ihre einstmalige Verwendung als Art ausgeschlossen scheint. Die Axt ist entweder als Kultusgegenstand anzusprechen, oder was das Wahrscheinlichere ist, sie war eine Handelsmarke, ein Geldsurrogat, dessengleichen man heute noch bei Völkern von rückständiger Kultur, z. B. in Afrika, findet.

Den Vortrag des Abends hielt Dr. Max Kießling über das Thema: „Das ethnische Problem des antiken Griechen⸗ land“. Merkwürdig ist, daß die großen Denker unter den alten Griechen dem Ursprung ihres eigenen Volkes ziemlich wenig Interesse zugewandt haben, und daß die ctwa um 600 v. Chr. entstandene An⸗ schauung, wonach es ein den Griechen nicht verwandtes Urvolk, die Pelasger, und eine spätere Einwanderung in Attika von Thessalien her unter der Führung des Hellen gegeben habe, dessen sich ausbreitendes Geschlecht die Pelasger allmählich verdrängte, gläubig auf⸗ genommen und festgehalten und u. a. auch von Herodot als geschichtliche Wahrheit verbreitet wurde. Tatsächlich gab es keine Beweise für diese Herkunft des Griechenvolkes, und es scheint, daß die führenden Geister die Erörterung des Problems vermieden haben, um den Glauben an die Autonomie und Bodenständigkeit ihrer Bevölkerung, in dem jede Landschaft Griechenlands sich gefiel, nicht zu erschüttern. Denn, im Grunde genommen, war alsdann diejenige Bevölkerung die ursprünglichste, die sich von den Pelasgern ableitete, und dieser Ursprung war doch unerwünscht. Von jener durch Herodot übernommenen fable convenue bleibt daher vor der strengen Forschung nichts bestehen, doch wird gezeigt werden, daß in ihr immerhin ein richtiger Kern steckte; wirklich beglaubigt ist allein die im 11. Jahrhundert v. Chr. erfolgte Einwanderung der Dorier in den Peloponnes. In welchem Zusammenhange mit anderen Ereignissen diese Wanderung steht, blieb allerdings verborgen. Bei diesem Versagen der Ueberlieferung und Geschichte bleiben uns Neueren nur die Mittel der Sprachforschung und der Aufschlüsse, welche uns die Archäologie und aus noch ferneren Zeiten die Geologie liefern, Mittel, die allerdings erst unserem Zeitalter zur Verfügung stehen. Da ist an erster Stelle daran zu erinnern, daß in einer Zeit, wo der Mensch schon im Südosten Europas lebte, Slavonien und Pannonia ein flaches Binnenmeer bildete und an Stelle des Aegeischen Meeres Festland war, das die heutige Balkanhalbinsel mit Vorderasien verband. Es fehlte also die ganze Inselwelt, woraus es sich erklärt, daß z. B. auf Naxos prähistorische Anzeichen dafür vorhanden sind, daß dort keine Beziehungen zum Meere be⸗ standen. Es kann somit kaum zweifelhaft sein, daß die Bewohner des Landes Aegeis und der mit ihm verbundenen Balkanhalbinsel in engsten Beziehungen zu denen Vorderasiens standen, daß sie asiatischer Herkunft waren, freilich zu einer Zeit, die weit zurücklag gegen die, wovon die griechische Tradition redet, welche natürlich von einer früheren, abweichenden Beschaffenheit der Küsten und der Inselwelt des Aegeischen Meeres nichts weiß und nur von 5 eethnischen Gruppen berichtet, die bis in die letzten Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung streng auseinander⸗ gehalten wurden: von Illyriern und Thrakern im Norden, von den Bewohnern von Epirus und Aetolien in den nördlich unmittelbar an Griechenland grenzenden Teilen der Balkanhalbinsel und endlich von den Bewohnern von Hellas. In welchen Beziehungen zu einander standen nun diese 5 Gruppen und wo stammten sie her? Wäre uns von illyrischen und thrakischen Sprachresten mehr erhalten, als wir besitzen, würden wir wahrscheinlich mit wesentlich größerer Sicherheit behaupten können, als es jetzt möglich und auf Grund der Sprach⸗ forschung zu sagen erlaubt ist, nämlich daß Illyrier und Thraker Indogermanen waren, erstere Stammverwandte der Kelten, letztere dem Ost⸗Indogermanentum angehörig. Die Macedonier gehörten dem illyrischen Stamm an, und vermutlich waren die Bewohner von Epirus und Aetolien, ebenso wie die vorerwähnte dorische Einwande⸗ rung in Peloponnes nur frühzeitig erfolgte Abzweigungen von den beiden Hauptstämmen im Norden der Halbinsel. Merkwürdige Auf⸗ schlüsse über diese Zusammenhänge geben die Ortsnamen. Hier qulllt eine Fülle von Belehrung zu Gunsten des indogermanischen Ursprungs dieser Bevölkerungen. Ganz dieselbe sprachliche Untersuchung auf die klein⸗ asiatischen Ortsnamen angewandt, ergibt andererseits Zugehörigkeit der namengebenden Bevölkerung zum ural⸗altaischen Sprachstamm und leitet zurück aufjene asiatische Urbevölkerung, die für die Balkanhalbinsel als höchst vahrscheinlich vorauszusetzen ist. Spuren dieser ganz verschiedenen Bevölkerung haben nun die archäologischen Untersuchungen auch auf dem Boden Altgriechenlands gefunden. Noch aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. wird von einem Volk im Osten der Insel Kreta mit ab⸗ weichender Sprache berichtet, und an anderen Orten sind bisher unbekannte Reste einer Sprache gefunden worden, welche im 14. und 15. Jahrhundert v. Chr. noch gesprochen worden sein muß. Ja, eine sorgfältige Sprachvergleichung belehrt darüber, daß im Griechischen gewisse Worte, z. B. die Benennungen für Fisch, Vogel, Pflug ꝛc., übereinstimmen mit jener ver⸗ muteten kleinasiatischen Sprache ural⸗altaischen Ursprungs. Aus allem ergibt sich der wahrscheinliche Zusammenhang, daß, als in einer sehr frühen Volkswanderungsperiode die aus dem Herzen Europas stammenden, als Indogermanen den Thrakern und Illyriern verwandten Hellenen von den nördlichen Grenzgebirgen nach Griechenland hinab⸗ stiegen, sie hier eine ansehnliche Bevölkerung von im Vergleich mit ihnen viel dunklerem Typus vorfanden, die trotz der Einwanderer im Lande blieben, sodaß lange ein Zustand des Nebeneinander⸗ wohnens beider Elemente bestanden haben muß, bis später und sehr allmählich sich der Verschmelzungsprozeß vollzog, der das griechische Volk schuf. Im wesentlichen wird somit durch die Forschung als richtig erwiesen, was bis 600 v. Chr. als mündliche Ueberlieferung im Volke lebte und dann fixiert wurde, mit dem Unterschied allerdings gegen die Ergebnisse der Forschung, daß in der Ueberlieferung die Hellenen als das Herrenvolk dargestellt und ihre Verschmelzung mit den Pelasgern nicht, wenigstens nicht aus⸗ drücklich, anerkannt wird. Es bleibt eine interessante Aufgabe der anthropologischen Forschung, festzustellen, welchen Anteil jede der beiden voneinander sehr verschiedenen Bevölkerungselemente an der Entstehung des Griechenvolks gehabt hat.

Verdingungen im Auslande.

Serbien. 8

29. Januar 1906. Abteilung des Magistrats von Belgrad für

die städtische Kanalisation: Lieferung der für die Sektionen I und III

der Kanalisation der Stadt Belgrad erforderlichen Eisenteile, wie

Kanalverschlüsse mit durchbrochenem Deckel und Geruchverschluß,

automatische Selbstverschlüsse, Einsteigekasten u. dgl. Kaution 2000 Dinar; Bedingungshefte 4 Dinar.

Bulgarien.

11. Januar 1906. Kreisfinanzkommission in Sof

von gußeisernen Röhren und Hydranten für die bulgar

ahnen. Wert 18 000 Franken. Kaution 900 Franken.

ia: Lieferung ischen Staats⸗

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten maßregeln. 8 Rußland. 8

Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die angeordnete ärztliche Besichtigung der aus Preußen ein⸗ treffenden Personen wieder aufgehoben. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 6. Oktober d. J., Nr. 236.)

11666“X“ Durch eine Königlich norwegische Verordnung vom 12. d. Mts. ist das Gouvernement Astrachan in Rußland für pestverseucht erklärt und sind gegenüber den Herkünften von dort die Quarantäne⸗ vorschriften (Gesetz vom 12. Juli 1848 und Verordnung vom 13. Ok⸗ tober 1900) in Kraft gesetzt werden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 31. Ok⸗ tober 1900, Nr. 260).

8 .“

Belgien.

Durch eine in Nummer 344 des „Moniteur Belge“ vom 10 d. M. veröffentlichte Verfügung des belgischen Landwirtschaftsministers vom 6. d. M. sind zur Verhütung der Einschleppung der Beulen⸗

1u“ 1 11.“

pest in Belgien die Bestimmungen der Artikel 1—4 der Königlich belgischen Verordnung vom 5. April 1897 für Herkünfte aus Chinde (Ostafrikaküste) vom 10. d. M. ab in Wirksamkeit gesetzt worden. Die auf dem Seewege eingeführten Herkünfte aus Chinde sollen an den Quarantänestationen in der Schelde, in den Häfen von Ostende und Nieuport sowie in Selzaete nach Maßgabe der Kapitel II, III und IV des allgemeinen Sanitätsreglements behandelt werden, das der Internationalen Sanitätskonvention von Venedig vom 19. März 1897 beigefügt ist. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 27. April 1897, Nr. 98.)

Türkei.

Der internationale Gesundheitsrat in Konstantinopel hat für Herkünfte von Alexandrien eine ärztliche Untersuchung verfügt, die im ersten türkischen Hafen mit einem Sanitätsarzt zu erfolgen hat.

Indien.

Einer Mitteilung der Regierung von Bengalen vom 4. November d. J. zufolge sind die Quarantanevorschriften in den Häfen von Orissa und Chittagong gegen die aus Madras dort ankommenden Schiffe aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 14. Juni d. J., Nr. 138.) G 8

Stand der Tierseuchen in Oesterreich am 7. Dezember 1905. Nach den vom K. K. österreichischen Ministerium des Innern veröffentlichten Ausweisen.)

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Zahl der verseuchten Orte:

Niederösterreich Oberösterreich.. Salzburg. Steiermar Kärnten Krain.. Küstenland ET Vorarlberg. Böhmen Teöhen 8 Schlesien. Galizien Bukowina Dalmatien

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1118168“

Stand der Tierseuchen in Ungarn am 5. Dezember 1905. (Nach den wöchentlichen Ausweisen des Königlich ungarischen Ackerbauministeriums.)

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Wut

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Haut⸗

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Maul⸗ und

Klauen⸗

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Rotlauf Herr

Bläschen⸗

Blattern I ausschlag

Zahl der verseuchten Orte. 1 . 1 20

8

Handel und Gewerbe. 8

Die Geschäftswelt wird vor der Annahme von Nach⸗ bildungen von 100⸗Frank⸗Noten der Banque Nationale in Brüssel gewarnt, die seit einiger Zeit in großer Anzahl im Umlaufe sind.

Die Nachbildungen der Noten, welche die Unterschriften des „Gouverneur“ V. van Feearben und des „Trésorier“ J. Verstraeten tragen, zeigen folgende hauptsächliche Fälschungs⸗ merkmale:

Francs

1) Das Wasserzeichen 2100 ist nur schlecht sichtbar.

2) Die vier kleinen Schattenstriche in der Mitte des linken Hinterschenkels des linken Pferdes auf der Rückseite fehlen oder sind nur schwach zu sehen.

3) Der Mittelstrich des über den Merkurflügel hinaus⸗ ragenden linken oberen Pfeilschaftes an der zwischen den Worten Sécurité und Progrés befindlichen Figur der Rückseite ist bis zum Rade durchgeführt.

Auch soll auf den falschen Banknoten nach dem Worte Del des linken untern RNandvermerks auf der Rückseite ein Punkt gesetzt sein.

Es empfiehlt sich, solche falsche Noten, falls sie angeboten werden, anzuhalten und der nächsten Polizeibehörde Mitteilung zu machen.

(Aus den im Reichsamt der Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Oeffentliche Arbeiten in Britisch⸗Indien.

Von den Fortschritten, die Indien auf dem Gebiete der öffent⸗ lichen Arbeiten aufzuweisen hat, legt, abgesehen von den namhaften Summen, die im großen indischen Budget und den Voranschlägen der Lokalverwaltungen für Straßen⸗ und Brückenbau ausgeworfen sind, namentlich die Entwicklung des Eisenbahnwesens und der Bewässe⸗ rungsarbeiten Zeugnis ab. 8

Die im Betriebe befindlichen Eisenbahnen, die im Jahre 1894 eine Länge von 18 900 Meilen aufwiesen, waren bis 1904 auf eine Länge von 27 565 Meilen angewachsen. Eine lange Reihe von Jahren hindurch waren die Eisenbahnen für das Land eine finanzielle Last, wenn auch ihre indirekten Vorteile dagegen einen Ausgleich bildeten. Aber seit sechs Jahren weisen die Eisenbahnen steigende Ueberschüsse auf, im Jahre 1904 einen solchen von 26 Millionen Rupies. Das in den Eisenbahnen investierte Kapital repräsentierte einen Wert von 242 547 677 Pfd. Sterl.; der Nutzen, den sie ab⸗ warfen, war ungefähr 5 ½ %. Die Stellung der Eisenbahnen unter eine selbständige Aufsichtsbehörde, die im vergangenen Jahre einge⸗ richtet worden war, ist ein neuer Schritt zur Verbesserung der Wirk⸗ samkeit der Eisenbahnen, und allenthalben geht durch deren Verwaltung das Streben nach möglichstem Ausbau des indischen Netzes.

Von besonderem Interesse ist ferner, was für die künstliche Be⸗ wässerung des Landes gescheben ist. Bis zum Ende des Wirtschafts⸗ jahres 1904/05 waren auf das Bewässerungssystem Indiens rund 356 Millionen Rupies verwendet und damit Haupt⸗ und Seitenkanäle von 8790 Meilen Länge geschaffen worden. Die innerhalb dieses Systems eingeschlossene Fläche betrug 29 Millionen Acres, die nach Maßgabe des verfünbaren Wassers tatsächlich bewässerte Fläche 12 ½ Millionen Acres. Die Einnahmen der Regierung aus ihren Bewässerungs⸗ anlagen beliefen sich 1903/04 und 1904/05 auf nahezu 8 % des Kapitalswerts. Insbesondere ist bemerkenswert der Chenab⸗Kanal im Punjab, der jetzt 2 Millionen Acres bewässert und einer Bevölkerung von über einer Million Nahrung gibt. Wo vor einigen Jahren rauhe Wüste war, da stehen jetzt reiche Felder. Das gleiche gilt von dem Ihelum⸗Kanal, der nach sciner Vollendung ¾ Millionen Aeres bewässern wird. Weitere große Projekte dieser Art sind in Angriff genommen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats

in Kalkutta.)

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Einfuhr von Textilwaren in Britisch⸗Indien im Jahre 1904/05.

Die Einfuhr von baumwollenen Garnen war in Britisch⸗ Indien im Jahre 1903/04 mit 28 Millionen 1bs eine außergewöhnlich niedrige gewesen, und die günstige Konjunktur des darauffolgenden Jahres mußte hierin wohl eine gewisse Besserung bringen. Aber im ganzen Verlauf der Entwicklung erscheint diese Einfuhr, nach der die Menge des eingeführten Garns 30,6 Millionen 1bs. betrug, un⸗ bedeutend, wenn man bedenkt, daß sie noch im Jahre 1898/99 sich auf mehr als 45 Millionen Pfund belaufen hatte. Hier zeigt sich eben die Entwicklung der indischen Spinnereien, die der europäischen Produktion ernstliche Konkurrenz macht, und zwar allmählich auch in den feineren Nummern. Die Zuͤnahme in den feineren Nummern ist ersichtlich aus folgender Zusammenstellung:

Es wurden herzestellt:

Nr. 26 bis 40

1952/03 35 413 172 1903,04 40 960 069 b 1904/05 45 658 619 3.

Im Gegensatze zu Garnen verzeichnet das Jahr 1904/05 einen mächtigen Aufschwung der Einfuhr an Baumwollenfabrikaten. Die vermehrte Kaufkraft der Masse der Bevölkerung kommt hier zum Ausdruck. Während der Wert der Gewebe und sonstiger Fabrikate im Jahre 1903/04 sich auf 288,69 Millionen Rupien be⸗ laufen hatte, betrug er im darauffolgenden Jahre 355,59 Millionen, 39 % der gesamten Wareneinfuhr Indiens. Folgendes ist das Bild für die Jahre 1903/04 und 1904/05 in den drei Hauptklassen. Es

wurden eingeführt: 1903/04 1904/05

Werte in 1000 Rupien Graue ungebleichte Stückgüter . . . . 1326,74 1638,52 Weiße gebleichte Stückgüter. .. 620,67 826,29 4*²“ 799,12 908,68. Außerdem wären noch folgende Hauptartikel zu nennen: 1903/04 1904/05 Werte in 1000 Rupien Taschentücher und Umschlagtücher . . . . 26,29 25,00 111ö111q aC11111212X2X“ʒ Die Menge von Stückgütern insgesamt ist größer als in je einem Jahre zuvor. Sie setzt sich folgendermaßen zusammen: . Graue ungebleichte Stückgüter . 1210,16 Weiße gebleichte 8 584,30 % Millionen Bunte Stückgüter. . . . 493,92 Pards. Zusammen. 2288,38 Die Einfuhr von grauen ungebleichten Fabrikaten nimmt ver⸗ hältnismäßig ab, da die indischen Webereien hierin in Wett⸗ bewerb treten. 1 8 Was den Handel der einzelnen Nationen in diesen drei Haupt⸗ klassen anlangt, so steht zur Zeit eine Uebersicht, die das ganze Ge⸗ schäftsjahr 1904/05 umfaßt, nur für den Anteil Großbritanniens daran zur Verfügung. Diese ergibt folgendes Bild: 1903/,04 F 6 8 von Groß⸗ von Groß⸗ Insgesamt britannien Insgesamt britannien Menge in Millionen Yards

1 085,11 1 077,22 1 210,16 1 205,19

1“ 466,34 458,36 584,3 574,51

Bunte Stückgüter 481,27 461,68 493,92 471,53. Deutschland dürfte in grauen (ungebleichten) und weißen (ge⸗ bleichten) Stückgütern nicht mit nennenswerten Summen beteiligt sein, während in bunten, bedruckten oder gefärbten Stückgütern es besser vertreten ist. Die Verschiffungen aus Großbritannien sind aber auch in dieser letzteren Klasse immer noch weit dem deutschen Export voran. Wo aber Deutschland seine Wettbewerber zweifellos übertrifft, das ist in Strumpf⸗ und Wirkwaren, in denen es den Markt ziemlich beherrscht. Daneben kommen für diesen Artikel nach Italien, Oester⸗

reich und Japan in Berracht. 88 8

1904/05

Ungebleichte Stück⸗ I Gebleichte Stück⸗