1905 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Dec 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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gelingen, da hier der Ausdruck merklich gekünstelt erschien. 2 Ignaz Friedman gab gleichzeitig im Beethoven⸗Saal einen zweiten Klavierabend mit schönem künstlerischen Erfolge. Er spielte Mozarts A. Moll Rondo zart und mit keuscher Zurückhaltung, von Beethovens E⸗Moll⸗Sonate den zweiten Satz „sehr fingbar“, wie es der Komponist vorschreibt, während er dem ersten Satz von seiner Herbheit mehr nahm, als nötig war; sehr charakteristisch ge⸗ staltete er die echt Beethovensche Bagatelle in H⸗Moll (Op. 126 Nr. 4). Der Vortrag der Paganini⸗Variationen war eine acht⸗ bare Leistung, sein Bestes aber gab Herr Friedman mit Chopin, aus dessen Werken er eine schöne Blütenlese darbot, und dem er durchaus gerecht wurde durch sichere Technik und poetische Gestaltung. In der Philharmonie veranstaltete ebenfalls am Montag der Geiger Eugoͤne Ysaye ein zweites Konzert in Gemeinschaft mit dem Philharmonischen Orchester. In den diesmal gewählten Vortragsstücken von C. Saint⸗Saëns, Vieuxtemps und Bruch konnte er von seiner Meisterschaft vollgültiges Zeugnis ablegen, weil sie sich mit seiner musikalischen Empfindung deckten. Das den Saal nahezu füllende Publikum ließ es denn auch an starken Beifalls⸗ kundgebungen nicht fehlen.

Zwei vorteilhaft bekannte Geigerinnen, Helene Ferchland und Helene Fürst, brachten am Dienstag in der Sing⸗ akademie eine Reihe von Kompositionen für zwei Violinen zu Gehör. Ihr Vortrag, bei dem Helene Ferchland die führende Rolle übernahm, zeugte durchweg von mustkalischem Geschmack und gut durchgebildeter Technik. Alle Kompositionen wurden stilgerecht wieder⸗ gegeben und zu freundlicher, wenn auch nicht gerade hervor⸗ ragender Wirkung gebracht. Drei kleine, „Silhouetten“ genannte, neue Tondichtungen von Paul Juon gefielen durch die Feinheit ihrer Arbeit und die Frische ihres stimmungsvollen Inhalts; am besten sprach die „Idylle“ an, hinter welcher die beiden anderen „Douleur“ und „Bizarrerie“ zurückblieben. An dem Vortrag der C⸗Dur⸗Sonate Trio) von Bach beteiligte sich neben den beiden Violinistinnen mit Frfolg Dr. Potpeschnigg am Klavier. Im Beethoven⸗ Saal ließ der Kammersänger Hermann Gura an deunselben Tage seinen vorhergegangenen beiden historischen Loewe⸗Abenden einen demselben Komponisten sowie Liszt, Strauß und Behm gewidmeten Balladen⸗ und Liederabend folgen. Sein gesundes, kräftiges Organ und die temperamentvolle, eigenartige Vortrags⸗ und Gestaltungsweise, mit der er dem glänzenden Beispiele feines Vaters nachzustreben bemüht ist, verfehlten auch diesmal ihre Wirkung nicht. Leider wurde der Genuß wiederum durch die nicht immer deutliche Aussprache ein wenig beein⸗ trächtigt. Die Wiedergabe des in seinem ersten Liederabend vermißten „Archibald Douglas“ von Loewe trug ihm den größten Beifall ein. Ebenso fanden u. a. auch Gesänge von Eduard Behm, von dem Komponisten in gleich feinfühliger Weise wie die anderen begleitet, lebhafte Anerkennung.

Im Saal Bechstein trat am Mittwoch die Sängerin Inga Torshof mit mäßigem Gelingen auf. Die ziemlich ausgiebige und nach der Tiefe umfangreiche Altstimme zeigte geringen Klangreiz und bei sauberer Intonation doch eine mangelhafte Tonbildung; dazu ge⸗ sellte sich eine auffallende Kälte und Farblosigkeit des Ausdrucks, die die Wirkung des Gesanges noch mehr verminderten. Nicht besser war es um den zweiten Konzertgeber, den Pianisten André Torchiana bestellt, der weder Vorzüge der Technik noch des Vortrags aufzuweisen wußte. Beethovens Cis⸗Moll⸗Sonate wurde so nüchtern und reizlos wie möglich heruntergespielt. Der Professor am Königlichen Konservatorium zu van Oordt gab um dieselbe Zeit in der Singakademie ein Geigenkonzert. Neben verschiedenen kleineren Stücken kamen als größere Bruchs D⸗Moll⸗Konzert und Paganinis D⸗Dur⸗Konzert zu Gehör. Die Vorträge hinterließen einen durchaus günstigen Eindruck, ohne gerade lebhaft zu erwärmen. Die ausgezeichnete Technik gab sich öfters etwas schwer und ließ dann den Ton hart erscheinen. Sehr schön war dagegen die Kantilene ausgebildet, der Klang des Instruments

zeigte dann Weichheit und Glanz und der sonst etwas spröde Ausdruck erschien geschmeidiger und verinnerlichter. Mit einem ungewöhn⸗ lichen und höͤchst interessanten Programm wußten Frau Frieda Kwast⸗Hodabnp und Herr James Kwast in dem Konzert auf⸗ zuwarten, das sie an demselben Mittwoch im Beethoven⸗ Saal gaben. Bach und Mozart standen abwechselnd auf dem Programm, und zwar mit Werken für zwel, zuletzt sogar für drei Klaviere; Bach war vertreten mit seinem C⸗Moll⸗Konzert und mit den Goldberg⸗ variationen in der Rheinbergerschen Bearbeitung für zwei Klaviere, Mozart mit einer Sonate in D⸗Dur und dem Konzert für drei Klaviere in F⸗Dur. Das dritte Klavier war Herrn Otto Klemperer an⸗ vertraut, die Begleitung der beiden Konzerte führte das Streich⸗ orchester des Sternschen Konservatoriums aus unter Leitung

zu Brüssel, J. W. L.

F

lebhaften und wohlverdienten Beifall. Eine bewundernswerte Leistung des Künstlerpaares Kwast war namentlich die „Arie mit 30 Veränderungen“ (G⸗Dur), die Bach 1742 auf besondere Veranlassung komponiert und als „der Klavierübung 4. Teil“ heraus⸗ egeben hat. Es ist ein Meisterwerk ersten Ranges, das mit seinen unstvollen Veränderungen, mit seiner Fuge, Ouvertüre und mit seinen Kanons in allen Intervallen bis zur None jeden musikalischen Men⸗ schen auf das Höchste interessieren muß und trotz seiner Länge keinen Augenblick ermüdet.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Sonnabend, „Carmen“ mit Fräulein Destinn als Carmen und Herrn Kraus als Don José in Szene, die Micasla singt Frau Herzog, den Escamillo Im Ballett des vierten Aufzugs tanzt Fräulein ell' Era. Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die beiden Lustspiele „Der Damenkrieg“ und „Die Dienstboten“ aufgeführt.

Münchener Festspiele 1906. Im rinzregententheater werden in der Zeit vom 13. August bis 7. September 1906 16 Fest⸗ aufführungen Richard Wagnerscher Werke stattfinden, und zwar: fünfmal „Die Meistersinger von Nürnberg“, dreimal „Tann⸗ häuser“ und zweimal „Der Ring des Nibelungen’. Außerdem finden vom 2. bis 12. August sechs Festauffubrnee⸗ Mozartscher Werke im Königlichen Residenztheater statt. Ausführ⸗ liche Programme S.. anfangs Januar und werden durch die Generalagentur, Reisebureau Schenker u. Co., München (Promenade⸗ platz 16), von der auch Billette zu beziehen sind, kostenfrei versandt.

Mannigfaltiges. Berlin, den 22. Dezember 1905.

Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadt⸗ verordneten stand zunächst die Berichterstattung des Stadtv. Dinse über den Entwurf für eine städtische Unterpflasterbahnlinie „Süd Nord“, sowie die Bewilligung von Mitteln für die Herstellung der speziellen Entwürfe für die Ausführung dieser Linie. Im vorberatenden Ausschusse wurden von einer Seite Bedenken dagegen geäußert, schon jetzt zu beschließen, daß sowohl der Bau als auch der Betrieb dieser Unterpflasterbahn von der Stadt übernommen werden solle. Es wurde darauf erwidert, daß es nicht in der Absicht des Magistrats liege, den Bau in eigener Regie aus⸗ zuführen, daß aber im staatlichen Konzessionsverfahren die Stadt⸗ gemeinde hinsichtlich sowohl des Baues, als auch des Betriels als Unternehmerin auftreten solle. Was den Betrieb durch die Stadt betreffe, so sei diese Frage im Prinzip durch den Beschluß vom 18. Oktober 1900 bereits entschieden. Im Ausschusse ist ferner mit⸗ geteilt worden, daß der Magistrat das Projekt der event. öö der Unterpflasterbahn durch die Friedrichstraße im Auge habe und verfolge. Mit Rücksicht hierauf wurde von einem bezüglichen Antrage Abstand genommen. Die angeregte Weiterführung der Bahn⸗ linie bis zum Botanischen Garten fand im Ausschusse keine Für⸗ sprecher. Im Ausschusse ist auch der Gedanke, statt der vorgesehenen zwei Wagenklassen und des Zonentarifs nur eine Wagenklasse und einen Einheitstarif von 15 einzuführen, zu einem Antrage verdichtet worden. Der Antrag wurde aber abgelehnt. Der Ausschuß empfahl nun folgende Beschlußfassung: „Die Versammlung stimmt dem Entwurfe für den Bau einer vom Kreuzberg nach der Müllerstraße führenden Unterpflasterbahn zu, erklärt sich damit einverstanden, daß die Stadt⸗ gemeinde den Bau und Betrieb dieser Bahn übernimmt, und bewilligt zur Aufstellung der für die Bauausführung notwendigen Sonderent⸗ würfe einen Betrag von 30 000 ℳ“. Von sozialdemokratischer Seite war ein Antrag hierzu eingegangen, der eine einheitliche Wagenklasse für die Bahn und einen Einheitstarif forderte. Nach längerer Debatte, in die auch der Oberbürgermeister Kirschner eingriff, wurde die Vorlage unter Ablehnung des sozial⸗ demokratischen Antrages in namentlicher Abstimmung an⸗ genommen. Sodann berichtete namens des betreffenden Aus⸗ schusses der Stadtv. Sachs über die Magistratsvorlage, betreffend die Einrichtung einer zentralen Meldestelle in Verbindung mit dem städtischen Fernsprechamt. Die Vorlage ist entsprungen aus den zu Tage getretenen ungenauen privaten Angaben über die in hiesigen Krankenanstalten zur Verfügung stehenden freien Betten. Im Aus⸗ schusse war man gleichzeitig überzeugt von der Notwendigkeit der Ueber⸗ nahme des gesamten Rettungswesens durch die Stadt. Ueber den Um⸗ fang einer solchen Uebernahme gingen die Meinungen jedoch auseiannder. Der Ausschuß einigte sich daher auf folgenden Antrag: „Der Ausschuß empfiehlt, die vorgeschlagene Einrichtung der Zentralmeldestelle zu ge⸗

rechten

nehmigen und gleichzeitig den Magistrat zu erfuchen, sofort in Ver⸗ handlungen wegen weiterer Uebernahme der Einrichtungen für das Rettungswesen in Berlin in städtische Verwaltung einzutreten.“ Dieser Antrag wurde schließlich mit Stimmenmehrheit angenommen.

Im Zirkus Schumann ist die große Ausstattungspantomime in diesem Winter etwas früher als im Vorjahre in Szene gegangen. „Femina“ ist das Manegestück betitelt, dessen erste Aufführung gestern stattfand. Es ist dies eine vom Kommissionsrat Schumann erfundene und für den Zirkus zugeschnittene Travestie der modernen Frauenbewegung. Das neue Frauenreich wird dem Beschauer da, von der Herrschaft der Frau im eigenen Hause beginnend bis zur Errichtung eines selbständigen Frauenstaates und bis zu dessen Untergang, vorgeführt. In diese Handlung greift die Macht der Liebe sieghaft ein, die selbst die emanzipiertesten Bürgerinnen dieses utopischen Staates überwindet und der alten Weltordnung wieder zu ihrem Rechte verhilft. An phantasievoller, geschickter Erfindung, glanzvoller Massenwirkung, reicher und farbenprächtiger Ausstattung steht diese Neuheit den früheren ähnlichen Schaustücken des Zirkus Schumann keineswegs nach. Die Handlung bewegt sich jedoch nicht in gleich flotten Bahnen, auch beeinträchtigt der zwischendurch gesprochene Text etwas den Eindruck. Es wird für Auge und Ohr schon an und für sich so viel geboten und die mimische Darstellung ist so vortrefflich, daß es einer derartigen Erläuterung kaum bedürfte. Die vom Kapellmeister Ertl dazu ge⸗ schriebene begleitende Musik ist stimmungsvoll und melodiös. Auch die Einstudierung der Massenszenen durch den Hofballettmeister Pratesi, die verschiedenen Reigen, Gruppierungen und Aufzüge machten seiner Regiekunst alle Ehre. Den wohlverdienten Dank des Publikums koöͤnnte n der unermüdliche Direktor entgegennehmen, dessen umsichtiger Leitung vornehmlich auch das tadellose Zusammen⸗ wirken aller beteiligten Kräfte zuzuschreiben war. Der andere Teil des Programms verlief in der gewohnten Weise und fand wie immer den lebhaftesten Beifall.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8

Berlin, 22. Dezember. (W. T. B.) Ein Telegramm 88 in Deutsch⸗Südwestafrika meldet folgende Verluste:

Am 17. Dezember sind südlich von Toasis gefallen: Hauptmann Helmuth Kliefoth, geboren am 1. 1. 1862 zu Lübthen, früher im Infanterieregiment Nr. 64 (Brustschuß); Sergeant Emil Schmeißer, geboren am 23. 8. 1878 zu Hänichen, früher im Königlich sächsischen 2. Husarenregiment Nr. 19 (Brustschuß); Gefreiter Paul Berger, geboren am 19. 5. 1882 zu Thalheim, früber im Königlich sächsischen 1. Husaren⸗ regiment Nr. 18 (Herzschuß). Verwundet wurden: Unteroffizier Theodor Matheisen, früher im 2. Seebataillon (schwer, Schuß in Unterschenkel)z; Gefreiter Adolph, Sahling, geboren am 20. 9. 1884- zu Meckelfeld, früher im Infanterie⸗ regiment Nr. 75 (schwer, Schuß in Brust und rechten Fuß). Ferner ist Gefreiter Ernst Fornacon, geboren am 11. 5. 1883 zu Trempen, früher im Jafanterieregiment Nr. 45, am 17. Dezember in Gibeon an Darmzerreißung ieolge Ueberfahrens gestorben. Reiter Eberhard Schuster, geboren am 22. 3 1881 zu Schönberg, früher im Infanterieregiment Nr. 19, hat sich am 30. November bei Dabib ohne Wissen des Führers von der Kolonne entfernt und ist bis jetzt nicht aufgefunden.

(W. T. B.) Wie die

St. Petersburg, 22. Dezember. „Nowoje Wremja“ mitteilt, ist von der Baikalringbahn eine Drahtmeldung eingegangen, der zufolge der Bahndamm in großer Ausdehnung durch einen Felsrutsch zerstört worden ist. Die Ausbesserung erfordert etwa sechs Tage. Der Rückbeförderung der Mandschureiarmee droht somit eine mehrtägige Unterbrechung.

Riga, 22. Dezember. (W. T. B.) Sechs deutsche Reichs⸗ angehörige, der Leutnant Habenicht, der Lehrer Bader, die Jäger Wotrich, Hetmer, Schneepel und der Diener Gerul, die sich in der Gewalt der Aufständischen befanden, sind frei⸗ gelassen worden. Der Leutnant Habenicht ist hier in Sicherheit, die übrigen sind nach Deutschland zurückgekehrt.

27

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

des Herrn Professors Gustav Hollaender. Die Darbietungen fanden

Iön ———

Dienstag, Nachmittags 3 Uhr: Rosenmontag.

herbe Frucht. Lustspiel in 3 Akten von Roberto

8 Theater.

28 8 8 2 8* Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 277. Abonnementsvorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von 85 Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer ovelle des Prosper Merimée. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Muck. Regie: Herr Ober⸗ Droescher. Ballett: Herr Balletmeister

Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 204. Abonnementsvorstellung. Der Damenkrieg. Lustspiel in 3 Akten von Scribe, bearbeitet von Olfers. Regie: Herr Regisseur Keßler. Die Dienstboten. Eenrebild in 1 Aufzug von Roderich Benedix. Regie: Herr Regisseur Hertzer. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag bleiben die Königlichen Theater und die Billettkassen geschlossen.

Neues Operntheater. Montag: 54. Vorstellung. Das große Licht. Schauspiel in 4 Aufzügen von Felix Philippi. Die zur Handlung gehörende 8 Musik von Ferdinand Hummel. Anfang 7 ½ Uhr. Dienstag: 55. Vorstellung. Othello, der Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersetzt von Wolf Graf

Beaudissin (Schlegel⸗Tieck). Anfang 7 ½ Uhr. Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 für jeden Sitzplatz stat.

: Der Kauf⸗

Deutsches Theater. Sonnabend maun von Venedig. -

Berliner Theater. Sonnabend und Sonnteg:

Geschlossen. Feiertagsspielplan:

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Hamlet. Abends 7 ½ Uhr: Zum ersten Male: Edles Blut.

Dienstag, Nachmsttags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans. Abends 7 ½ Uhr: Edles Blut.

Mittwoch, Nachmittaags 3 Uhr: Die Wunder⸗ glocke. Abends 7 ½ Uhr: Edles Blut.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Stein unter Steinen.

Sonntag: Geschlossen. Mpoöontag, Nachmittags 3 Uhr: Die Weber. Abends 8 Uhr: Rat Schrimpf. 1“

I“ 8

Abends 8 Uhr: Zwischenspiel.

Schillerthenter. o. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Beverlein.

Sonntag: Geschlossen.

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Der Traum ein Leben. Abends 8 Uhr: Gyges und sein Ring.

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Hans. Drama in 3 Aufzügen von Mar Drevyer.

Sonntag: Geschlossen.

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Wanjuschins Kinder. Abends 8 Uhr: Hofgunst.

1

Theater des Westens. (Station Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Schlaraffenland. Abends 7 ½ Uhr: Schützenliesel. (Fritz Werner, als Gast.) 1

Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Bei kleinen Preisen: Kindervorstellung. Schlaraffenland. Abends: Geschlossen.

Montag (1. Feiertag), Nachmittgs 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Undine. Abends 7 ½ Uhr: Schützenliesel. (Friz Werner, als Gast.)

Dienstag (2. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Zauberflöte. Abends 7 ½ Uhr: Schützenliesel. (Fritz Werner, als Gast.)

Freitag, den 29. Dezember, Nachmittags 3 Uhr: Zum Besten des Vereins Jugendschutz. Undine.

Komische Oper. Sonnabend: Zum 25. Male: Hoffmanns Erzählungen. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Geschlossen.

Neues Theater. Sonnabend: Ein Sommer⸗

nachtstraum. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Geschlessen. Montag: Ein Sommernachtstraum.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Sonn⸗ abend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Das böse Prin⸗

zeßchen. Abends 8 Uhr: Der Familientag. Sonntag: Geschlossen. 1“ I

Residenztheater. Direktion: Richard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Lustspiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Jules Chancel. Deutsch von Wilhelm Thal.

Sonntag: Geschlossen.

Montag, Nachmittags 3 Uhr: Der Schlafwagen⸗ kontrolleur. Abends 8 Uhr: Der Prinz⸗ gemahl.

Dienstag, Nachmittags 3 Uhr: Denise. Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73.) Direktion: Kren und Schönfeld. Sonnabend, Nach⸗ mittags 4 Uhr: Bei kleinen Preisen: Hänsel und Gretel. Abends 8 Uhr: Bis früh um Fünfe! Schwank mit Gesang in 3 Akten von Jean Kren und Arthur Lippschitz. Musik von Paul Lincke.

Sonntag: Geschlossen.

Montag (I1. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Der

Hochtourist.

Dienstag (2. Feiertag), Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante.

Mittwoch (3. Feiertag), Nachmittags 3 Uhr: Von Stufe zu Stufe.

An allen Abenden 8 Uhr: Bis früh um Fünfe!

Bentraltheater. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Bei halben Preisen (ein Kind frei): Große Weih⸗ nachtsvorstellung. Schneeweißchen und Rosenrot. Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz. Unter Mitwirkung des Solopersonals und des ganzen Orchesters. Abends 8 Uhr: Musette. Operette in 3 Akten von Ferrier. In freier deutscher Be⸗ arbeitung von Benno Jakobsohn. Gesangstexte von Hans Brennert. Musik von Henri Herblay. (Mia Werber. Klara von Küry.)

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Geisha. (Mimosa: Wini Grabitz.)

Montag, Dienstag und Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: Musette. (Mimi: Mia Werber. Musette: Klara von Küry.)

Dienstag, Nachmittags 3 Uhr: Der Zigeuner⸗ baron.

Nachmittags 3 Uhr:

Mittwoch, student.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

Montag, Nachmittags 31Uhr: Die Fledermaus.

Der Bettel⸗

Bracco. Deutsch von Otto Eisenschitz. 8

Sonntag: Geschlossen. An beiden Weihnachtsfeiertagen, Nachmittags 3 Uhr: Das Ende der Liebe. Abends 8 Uhr: Die herbe Frucht. 8

8

Birkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 7 ½ Uhr: XIV. Grande Soirée High Life. Galaprogramm. Zum Schluß: Femina, das neue Frauenreich. Große Aus⸗ stattungspantomime in 7 Abteilungen. Entworfen und in Szene gesetzt vom Direktor Albert Schumann.

Sonntag, Nachmittags 4 Uhr: Galavorstellung. (Nur eine Vorstellung.) Kind frei. Großartiges Festprogramm, viele Ueberraschungen.

Der Billettvorverkauf zu sämtlichen Feiertags⸗ vorstellungen findet täglich von 11—2 Uhr statt.

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Frida von Glasenapp mit Hrn. Leutmnant Udo von Guretzky⸗Cornitz (Potsdam Berlin). Frl. Luise Stamer mit Hrn. Staats⸗ anwalt Arthur Engel (Posen).

Verehelicht: Hr. Oberleutnant Hans Frhr. von Kirchbach mit Frl. Irmgard von Dehn⸗Rotfelser (Minden i. W.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant von Heydebreck (Liegnitz). Eine Tochter: Hrn. Majoratsbesitzer Heinrich von Hagemeister (Klaus⸗ dorf bei Stralsund). Hrn. Otto von Erxleben (Selbelang).

Gestorben: Hr. Kammerberr Max Theodor Frhr. von Süßkind⸗Schwendi (Schwendi). Hr. Ober⸗ a. D. Ludwig Hollweg (Blankenburg a. H.).

Verantwortlicher Redakteur: 8 Dr. Tyrol in Charlottenburg.

ruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagé⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen

Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends

8 Uhr: Die]

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

8

Auf allen Plätzen ein

zum De No 301.

Erste Beilage ichsanzeiger und Königlich Preuß

Berlin, Freitag, den 22.

Deutsches Reich. Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets mit Getreide und Mehl.

8 88

Dezember 1b

Bearbeitet im Kaiserlichen Statistischerk Amt.

„und Ausfuhr nach Erntejahren, beginnend mit 1. August.

——

Gesamteinfuhr

Davon sofort verzollt oder zollfrei

Gef amtausfuhr

Davon Ausfuhr aus dem freien Verkehr

1. August

1. August

1. August

1. August

190u5 1904

1903 190o

1904

1903

1005 19040

1903

1905

1904

1903

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

1905 19044

1903 1905

1904

1903

8

1905 1904

1903³

1905

1904

1903

Gattung, Ausbeuteklasse

dz =

100 kg

2) Mehlausfuhr.

11 758 278

8 920 407 U 1 696 588 2 340 940 6 659 463 3 649 122

92 224

6 329

3 356 005 5 367 475 8 830 977 3 546 838

103 881

(

9 258 361 2 527 472 4 167 877 7 493 440 2 856 754 97 835

7 447

9 210 924 2 580 497 1 951 982 8 583 228 4 511 476 137 857

8 152

6 641 336 1 899 663 1 533 462 7 317 597 3 404 906

1 704 770 1 1 843 749 1 1 005 162 259 623 195 774 313 813 538 740

1 301 918 705 701 547 438 162 202 168 223

316 353 408 969

515 488 010 263 616 173 333 430 142 787 141 299 383 971

3) Einfuhr i den freien Verkehr nach Verzollung.

592 606 650 485 178 133 93 839 236 295 817 306 375

899 250

1 830 873 662 563 183 187 883

291 642 458 406

806 108 991 352 369 371 288 478

304 105 169

272 810

Verkehr

Aus dem freien

Gegen Zollnachlaß

1. August

1. August

1905 1904 1903

1905 1904 1903

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

1905 1904

1903 1905 1904] 1903

Gesamte verzollte Menge †)

Davon verzollt

beim unmittelbaren Eingang in den freien Verkehr

bei der Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw.*)

im Veredelungsverkehr (Mühlenlager)

1. August

1. August

1. August

1. August

1905 1904 1903

1909 1904 1903

1905 1904 1903

1905 1904 1903

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

1905

1904 1903

19059 1904 1903

1905

1904

1903 1905

1904 1903

Weizenmehl: 1. Klasse (n.20 ““ über 30 70 29 3. Klasse (über 70 75 % (12270 V.“ 5. Klasse (1 75 ⁄%) Hartweizenmehl') ..

Roggenmehl: 2. Klasse küber 60 65 %) se (1 65 %) Roggenschrotmehl’“) ...

2. Klasse 4. Klasse

3. Kla

d

z = 100 kg

dz = 100 kg

161877 10460 50683 55496 11726

1054

201199 8739 45740 32443 6429 1019

268945 26087 21608

141692

174226 17219 61163 53706

¹) Besonders festgesetzt.

170175 17 580

41641] 3 804 1987 36243] 3 417 24822 11 664

999 2 971 13 826

47 297 2 407 1 355

29 097

36460 1 578 . 13 510 65969 69 916

24 3 591

10 510 931 3 027 960 4 659 237 8 206 079 3 247 601 78 037 130

5

†) Roh h I

4) Niederlageverkehr.

Einfuhr auf Niederlagen und Freibezirke usw.“*)

6 786 341 1229 536 1 764 114 5 905 021 2 887 345

59 715

6 641 336 1 899 663 1 533 462 7 317 597 3 404 906

927 8 258

I“

wicht nachgewiesen.

9 258 361 2 527 472 4 167 877 7 493 440 2 856 754 76 556 130

Verzollt von Niederlagen und Freibezirken usw.*)

1 248 772

500 8 490 281 712 639 390 847

1481

1 060 591 1 421 428 117 063 745 860 413 850

3 082

474 846 679 938 203 923 635 177 557 211

5 731

4 166 5 389 253 670 1 994

3 331

14 8 045 1 537

—yjjy

Ausfuhr von Niederlagen und Freibezirken usw.*)

1. August

1. August

1. August

1905

1904 1903 1905

1904

1903

1905

19bu4 %

1903

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis

15. Dezember

1905

1904 190³ 1905

1904

1903

1905

1904

Weizen. Roggen..

efs. 1 168“ Mais. Weizenmehl Roggenme

2.

1 †) Beri

chtjgung der Anmeldestellen.

8

dz =

100 kg

2 490 987 703 294

1 196 671 1 253 634 690 084

6 044

607

6 3

77171 b571 257

1 248 772 500 488 490 281 712 639 390 847

1 481

2 550 328 631 123 416 598

1 210 033

1 106 570

14 740

2 121 424

746 130 760 769

8

5) Veredelungsverkehr (Mühlenlager usw

1 060 591

421 428 117 063 745 860 413 850

3 082

““

1 474 846

679 938 203 923 635 177

709 312 55 216 369 305 68 363 167 987

805 520 12 876 342 599 76 436 194 891 4 375

Weizen.. gen.. .. Mais.. Weizenmehl Roggenmehl

Unmittelbare Einfuhr

(Einfuhr von Niederlagen, Freibezirken usw. ⸗*)

Von Müh

lenlagern verzollt

Ausfuhr gegen Zollnachlaß

1. August

1. August

1. August

1. August

190 1904

1905 1904 1903

1905

190b99o9p

1903

1905

1904

1903

bis 15. Dezembe

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

bis 15. Dezember

1905 1904

[1904 1903

1905

190bo4

1903

1905

1904

’I

dz 100 kg

12 642 95 340

8 930 125 239 2 927

1 546 3 846

121 15

1 2622 1262 6

3 798 1 079

u“

als Freilager im Zollgebiet dienenden Häfen zu Brake, Altona, Stettin, Neufahrwasser sowie die Zollausschlußgebiete Emden und Bremen.