Jagd.
Durch den Vorstand der Deutschen Geweihausstellung bekannt gegeben, daß ihm von dem Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten für die heurige „12.“ Aus⸗ stellung der 2 Stock der ebemaligen Bauakademie — Schinkelpla Nr. 6 — zur Verfügung gestellt ist. Auch dieses Jahr sind sehr zahl⸗ reiche Anmeldungen von Elchschaufeln, Rothirschgeweihen, Damschaufeln und Gemskrickeln eingegangen, während die Zahl der Rehkronen — eine Folge der vorjährigen, für das Rehwild überaus nachteiligen Trockenheit — hinter den der letzten Jahre erheblich zurüͤck⸗ bleibt. Dafür aber werden mehrere sehr reichhaltige, wissenschaftlich und sportlich hochinteressante Ausstellungen ausländischer Trophäen die Besucher entschädigen. 8 Am 27. Januar, Mittags 1 Uhr, findet die Eröffnung der diesjährigen Ausstellung, ihr Schluß am 28. Februar, 6 Uhr Abends, statt. Dauerkarten zu 10 ℳ, Eintrittskarten für den 27. zu 5 ℳ, an allen anderen Tagen zu 2 ℳ und Kataloge für 1 ℳ werden an der Kasse im Ausstellungslokale ausgegeben. Aktiven Forst⸗ und Jagdschutzbeamten in Uniform wird vom 5. bis einschließlich 20. Fe⸗ bruar freier Eintritt gewährt¶,
Mannigfaltiges. 8 Berlin, den 19. Januar 1906.
Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadt⸗ verordneten stand ein Antrag der Stadtvv. Arons und Genossen: „den Magistrot zu ersuchen, eine Neueinteilung der Wahlbezirke der 3. Abteilung d rgestalt vorzunehmen, daß, so wie in der 1. und 2. Ab⸗ teilung, auch für die 3. Abteilung 16 Wahlbezirke gebildet werden“. Der vorberatende Ausschuß beantragte die Ablehnung des Antrags. Die Vorlage wurde an den Ausschuß zurückverwiesen. — Eine Magistratsvorlage betraf die Erhöhung der Karkostensätze für nicht in Berlin wohnende Kranke. Der Magistrat beantragte: „vom 1. April d. J. ab zunächst für die Zeit bis 31. März 1909 die Kurkosten für nicht in Berlin wohnende erwachsene Kranke von 2,50 auf 4,20 ℳ id für Kinder bis einschließlich zwölf Jahre von 2 ℳ auf 3,35 ℳ für den Tag und Kopf zu erhöhen und die bisherigen Ermäßigungen der Kosten⸗ sätze für einzelne Klassen von nicht in Berlin wohnhaften Kranken aufzuheben.“ Nach längerer Debatte wurde die Vorlage an einen Ausschuß überwiesen. — Im writeren Verlauf der Sitzung wurde u. a. der vorgelegte Kostenanschlag über die Mobiliar⸗ und Inventar⸗ ausstattung einiger Gebäude des Rudolf Virchow⸗Krankenhauses genehmigt und einer Vorlage des Magistrats, betreffend die Be⸗ gründung einee Mädchenrealgymnasiums, die Zustimmung erteilt.
ie Gesellschaft zur Bekämpfung der Säuglings⸗
sterblichkeit — Ehrenvorsitzende: Ihre Königliche Hoheit die Erb⸗ prinessin zu Wied — veranstaltet, um größere Mütel für die Durchführung ihrer bekannten gemeinnützigen Bestrebungen zu ge⸗ winnen, besonders aber um die Verteilung von Stillprämien an arme Mütter in weir größerem Umfange als bisher bewerkstelligen zu können, unter dem Patronat eines Ehrenkomitees, an dessen Spitze Ihre Königliche Hoheit die Eroßherzogin von Baden steht, am Donnerstag, den 8. Februar d. J., Abends 8 Uhr, im Künstler⸗ hause (Bellevuestr. 3) ein Wobhltätigkeitsfest, dessen Pro⸗ gramm sich, wie folgt, zusammensetzt: 1) Eine von Prinz Emil zu Schönaich⸗Carolath. 2) Gesangsvorträge. 3) „Das Modell“, Lustspiel in einem Akt von Cohnitz. 4) Säuglings⸗ tanz, einstudiert vom Königlichen Ballettmeister Herrn Quaritsch. Die Mitwirkenden sind Damen und Herren der Gesellschaft. Nach der Vorstellung findet ein Ball statt. (Anzug für Damen: Balltoilette ohne Hut, für Herren: Frack bezw. Waffenrock.) An den Büfetten ind feste Preise, es wird auf jeden Betrag herausgegeben. Kleine gedeckte Tische können schon am Vormittag in den Speisesälen belegt werden. — Billerte zum Preise von 15, 10, 5⸗ℳ für den numerierten, von 3 ℳ für den unnumerierten Platz sind, außer bei den Damen des Komitees, im Küastlerhause und im (Frobenstraße 26, I) zu haben.
Die Soziale Geschäftsstelle für da Deutschland, Berlin N. 31, Versöhnungsstraße 1, jährige Generalversammlung am 23. d. M., Nachmittags: Hospiz des Vaterländischen Bauvereins, Versöhnungsstraße 1. Die der Sozialen Geschäftsstelle angeschlossenen Vereine zählen insgesam t über 100 000 Mitglieder. — Die Freie Kirchlich⸗soziale Konferenz hält ihre diesjährige Hauptversammlung in der zweiten Woche nach Ostern in Cassel.
Das Posadowsky⸗Haus, das der Vaterländische Bauverein zur Zeit in Pankow errichtet ist im Rohbau vollenbet. Es werden doriselbst zum 1. Okrtober 1905 Kleinwohnungen beziehbar. Anfragen
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Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ aus. 19. Abonnementsvorstellung. Mozart⸗Zyklus.
weiter Abend: Neueinstudiert: Figaros Hochzeit. (1786) Komische Oper in 4 Akten von Wolfgang
adeus Mozart. Text nach Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Uebersetzung von Knigge⸗Vulpius. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Strauß Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Unfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 20. Abonnementsvorstellung. Zum 50. Male: Der Schwur der Treue. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 20. Abonnementsvorstellung. Der Wildschütz, oder: Die Stimme der Natur. Komische Oper in 3 Akten (Dichtung frei nach August 1 Musik von Albert Lortzing. Anfang 1 8⅔ r.
Schauspielhaus. 21. Abonnementsvorstellung. Wil⸗
elm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von
riedrich von Schiller. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Operntheater. 5. Billettreservesatz. Mar⸗
arete. Oper in 5 Akten von Charles Gounod.
ext nach Wolfgang von Goethes Faust von Julcs Barbier und Michel Carré. Anfang 7 ½ Uhr. — Der Billettvorverkauf hierzu findet an der Tageskafse des Königlichen Opernhauses gegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 ₰ für jeden platz statt.
Najac.
Garten.
Gafl.) Undine.
Montag: Gast.)
Erzählungen.
Deutsches Theater. Sonnabend: Der Kauf⸗ mann von Venedig. 1 Berliner Theater. Sonnabend: Der Wider⸗
spenstigen Zähmung. 1 Sonntag: Der Widerspenstigen Zähmung.
uachtstraum.
Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr:
Und Pippa tanzt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die versunkene
Glocke. — ndends 8 Ubr: Und Pippa tanzt.
Montag, Abends 8 Ühr: Die Weber. Chancel.
Schillertheuter. 0. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zwei glückliche Tage.
Sonntag,
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8
Dichtung solche in 324 Gemeinden betrieben und beschäftigt 411 Handweber.
Schwank in 4 Akten von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: 8 Uor: Ueber unsere Kraft. 7 Montag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreic. N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.) Lippschitz. Musik von Paul Lincke. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Cyprienne. Lustspiel in 3 Aufzügen von Victorien Sardou und E. de Fünfe! 9 — Sonntag, Nachmittags 3 ½ Uhr: Charleys Tante. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Crainquebille. — 1 1 Die Bäuevxin. — Abschied vom Regiment. — Abends 8 Uhr: Cyprienne. 1““ Montag, Abends 8 Uhr: Cyprienne.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Abends 7 ½ Uhr: (Aloys Resni, als Gast.) Schützenliesel. Anfang 7 ½ Uhr.
Komische Oper.
Neues Theater. Sonnabend: Ein Sommer⸗ Anfang 7 ½ Uhr.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 23 abend: Der Weg zur Hölle.
Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Risler. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Prinzgemahl. Lustspiel in 3 Akten von Leon Xanrof und Jules Deutsch von Wilhelm Thal.
Sonntag und folgende Tage: Der Prinzgemahl. Nachmittags 3 Uhr: wagenkontrolleur.
ehen an die Geschäftestelle des Bauvereins, Berlin N. 31, Ver⸗ föübnungsstraße 1.
Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlassene Waisen begeht die Feier seines AI Bestehens durch eine ernste Veranstaltung im Reichstagsgebäude am Sonntag, Abends 6 Uhr (Eingang durch Portal 2). Nach einem des Berliner Liederquartetts wird der Generalsuperintendent, Ober⸗ konsistorialrat D. Köhler eine Festansprache halten und der Ehren⸗ präsident den Festbericht nebst einem Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Jahrzent erstatten. Gäste sind, soweit der Platz reicht, 5 dieser Feier, an die sich ein Mahl nicht anschließen wird, will⸗ ommen.
Wiederbelebung des Handspinnens. Aus dem unlängst veröffentlichten fünfundvierzigsten Jahresbericht des Badischen Frauen⸗ vereins ist zu ersehen, daß die Anregungen zur Wiederaufnahme des Handspinnens auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Insbesondere die große Spinnereiausstellung im Jahre 1904 hat den Eifer nicht bloß innerhalb der Frauenvereine, sondern auch sonst geweckt und an vielen Orten zur Abhaltung von Spinnkursen, Spinnfesten mit Verleihung von Preisen und Erinnerungsgaben aus einem bereit⸗ gestellten Staatsbeitrag, ja an verschiedenen Orten zur Wiederaufnahme des Hanfbaues Anlaß gegeben. Besondere Anerkennung haben die auf Wiederbelebung des Handspinnens gerichteten Bestrebungen des Ver⸗ eins in einer Schrift von Professor Dr. Karl Drescher in Bonn ge⸗ funden: „Die Wiederbelebung der Handspinnerei in Baden“ (Karls⸗ ruhe, Kommissionsverlag von Liebermann u. Cie.). Bei denjenigen Frauenvereinen, die den skizzierten Bestrebüngen huldigen, wurde daraufhin auf Wunsch Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden eine Umfrage veranstaltet, um festzustellen, inwieweit durch diese Veranstaltungen das Spinnen im allgemeinen gefördert worden ist. Die „Blätter des Badischen Frauenvereins“ bringen in Nr. 23 (1905) ein⸗ gehende Berichte über die Ergebnisse dieser Umfrage, aus denen einzelnes hervorgehoben sei: In Ortenberg gibt es jetzt in 130 Familien 225 Spinnerinnen; in 124 Familien spinnt die Mutter, in 11 Familien spinnt neben der Mutter die Großmutter, in 65 Familien spinnen 85 Töchter, in 5 Familien die Dienstboten. Von den 85 Töchtern haben 42 die vom Frauenverein veranstalteten Spinnkurse besucht. In Mer⸗ chingen wurde durch die Abhaltung des Spinnkurses in allen Bauern⸗ häusern das Augenmerk auf diese älteste Hausindustrie gelenkt. Es wird jetzt wieder in ihnen gesponnen, und die meisten Hausväter haben sich entschlossen, Aecker zum Anbau von Hanf und Flachs zuzurichten, damit in den Familien das nötige Spinnmaterial vorhanden ist. Aus Grunern wird berichtet, daß durch die Einführung der Spinnkurse und die damit verbundene Verteilung der Spinnpreise das Handspinnen wieder von 20 Familien aufgenommen wurde. Auch ältere Franuen, die schon längst das Spinnen aufgegeben, haben ihre Räder wieder her⸗ vorgeholt und betreiben das Spinnen eifrig. Aus Renchen berichten die Dreher, die Spinnräder herstellen, daß in den letzten Jahren in allen Familien viel mehr gesponnen werde, als vor ungefähr 10 Jahren; damals sei das Spinnen am Erlöschen gewesen. Dieselbe Auskunft erteilen Hanfgeschäfte. Auch aus Waibstadt wird mitgeteilt, daß der Hanfbau unter der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung sich im ver⸗ flossenen Jahre in erhehlichem Maße gesteigert habe; auch das Ge⸗ werbe der Leineweber ist infolge der Spinnkurse wieder mehr in den Vordergrund getreten. Aehnliches wird aus allen anderen Dörfern mit⸗ geteilt, von denen Berichte vorliegen. Nach einer amtlichen Erhebung über die Verbreitung der Weberei von selbstgesponnenem Garn wird
Da die Wiederaufnahme des Handspinnens aber kaum irgendwie einem technischen Bedürfnis entspricht, sondern nur dem Wunsche ent⸗ springt, die Mußstunden auszunutzen, kann man ihm gewiß einen Ge⸗ mütswert nicht absprechen. Der selbst gesponnenen Ausstattung ist natürlich ein Wert eigen, der sich nicht mit Geld abmessen läßt, aber einen sonderlichen Handelswert dürften die Handgespinste kaum erlangen. Immerhin muß man die Wiederbelebung des Spinnens, wenn sie sich behaupten sollte, als eine erfreuliche soziale Wandelung bezeichnen. Auch die alte Spinnstubengemütlichkeit könnte in etwas verfeinerter Form wieder dadurch aufleben.
Unter den verschiedenen Ueberraschungen, die den Beosuchern des am nächsten Sonnabend in den Gesamträumen der Philharmonie stattfindenden Ballfestes des Vereins „Berliner Presse“ geboten werden sollen, dürfte die eigenartigste das Auftreten der Kapelle der Gardekürassiere sein In voller Uniform mit Helm und Koller werden die Musiker die Polonaise mit Fanfaren einleiten und mit Fanfaren beschließen. Die Leitung hat der Königliche Musikdirigent Rath persönlich übernommen. Während des Auftretens der Kürassiere muß die Bühne geräumt werden. — Der Billettverkauf findet jetzt täglich, Mittags von 12 bis 2 und Nachmittags von 5 bis 7 Uhr, im Hause der Amerikalinie (Unter den Linden 8, Eingang vom Haus⸗ flur) statt.
Dem Ballfest der Genossenschaft Deutscher Bühnen⸗ angehöriger, das am Sonnabend, den 17. Februar, in den ge⸗ samten Räumen der Philharmonie stattfindet, werden wiederum wie in früheren Jahren, Vorträge hervorragender Künstler vorauf⸗ gehen. — Karten, auf den Namen ausgestellt, zu 10 ℳ (für Solo. personal Berliner Bühnen 3 ℳ) werden nur auf dem Wege der Subskription ausgegeben. Anmeldungen sind bei der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (Charlottenstraße 85, I) täglich von 11 — 12 und 4—5 Uhr zu bewirken.
Breslau, 18. Januar. (W. T. B.) Die Stadtverord⸗ netenversammlung trat in ihrer beutigen Sitzung ohne Debatte dem Antrage des Magistrats bei, zur Erinnerung an die silberne Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers Öund der Kaiserin einen Betrag von 360 000 ℳ zur Errichtung eines Säuglingsbeims zu bewiligen. — Wie die Schlesische Zeitung“ meldet, errichtete die Bergwerksgesellschaft Georg von Giesches Erben aus Anlaß der silbernen Hochzeit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten eine Stiftung von 300 000 ℳ, aus deren Zinsen den älteren Unterbeamten und Arbeitern ein Erholungsurlaub ermöglicht werden soll. Die Stiftung erhält den Namen „Kaiser Wilhelm⸗Auguste Viktoria⸗Stiftung“. 8
Altenbeken, 19. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird meldet: Durch nachstürzende Gebirge sind heute drei beim Hinterpacken des Gewölbes beschäftigte Arbeiter im Altenbekener Tunnel verschüttet worden. Es besteht keine Aussicht, sie zu retten. — Wie weiter gemeldet wird, waren die angestellten Rettungs⸗ versuche erfolglos. Einem vierten an derselben Stelle beschäftigten Arbeiter war es möglich, sich mit Hilfe anderer Arbeiter zu retten. Trotz des plötzlichen deftgen Sturzes der Erdmassen hat das an der Einbruchsstelle bereits fertig gestellte Gewölbe vollständig
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standgehalten. iIIn
“ “ 8½ K 1 Hergatz, 18. Januar. (W. T. B.) Das Luftschiff des Grafen von Zeppelin wurde nach seiner gestrigen glatten Landurg im Algäu durch einen Orkan erheblich beschädigt. Wie die Besichtigung ergehen hat, sind weitere Flugversuche vo läufig ausgeschlossen (ovgl. Nr. 15 d. BI)).
Hamburg, 18. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Erna Woermann“ geht heute abend 8 Uhr mit einem Truppentransport in der Stärke von 36 Offizieren und 600 Unteroffizieren und Mannschaften nach Swakopmund ab. Die offizielle Verabschiedung des Transports findet heute nachmittag durch den Generalmajor von der Groeben statt.
Ham burg, 19. Januar. (W. T. B.) Hier herrscht schwerer Sturm. Die Windstärke beträgt 10 bis 11, der Baromtterstand ist 743. Warnungsschüsse vom Stintfang kündigen Hochwasser gefahr an. S LEE“
Kopenbhagen, 18. Januar. (W T. B.) Die Oberleitung
insenschen Lichtheilinstituts beabsichtigt die Er⸗ ung einer Lichtheilanstalt für Herz⸗ und Nerven⸗ heiten; zur Errichtung der Anstalt, die ebenso wie
Lichtheilinstitut für Lupuskrankheiten einen privaten Cha⸗
haben soll, wird eine Staatsbeihilfe nachgesucht en. Außerdem wird das Komitee für das Finsen⸗Denkmal ufgefordert, eine größere Summe von den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln für die neue Lichtheilanstalt aufzuwenden. Ueber Versuche, die Dr. Hasselbach im Finsen⸗Institut vorgenommen hat, wird berichtet, sie hätten die schon im Jahre 1900 von Finsen aus⸗ gesprochene Ueberzeugung bekräftigt, daß durch die Lichtbehandlung vielen Herzleidenden, möglicherweise auch gewissen Nervenlei
8 2 geholfen werden kannu. öJ11“““ Charleston (Westvirginia), 19. Jan
1 1 . 3.) In der Kohlenmine Paintereek sind durch die Explosion von Kohlenstaub 18 Personen getötet woren. “ 826 911286 meg. 1.
1 N 11 U Uin
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten mvmnd
ECEEZEE111“ Zweiten Beilage.) Faut 8 “ .8 b di imminog “
Thaliathegter. (Dresdener Direktion: Kren und Schönfeld. H. Ten 9. Uhr: Bis früh um Fünfe! Gesang in 3 Akten von Jean K
Sonntag und folgende Tage:
Neueinstudiert: Bruber Straubin
Theater des Westens. (Station Zoologischer Werber und Karl Schulz.) G Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Bei kleinen Preisen: Wallensteins Tod. — Abends 7 ½ Uhr: Schützenliesel.
(Aloys Resni, als Werber und Oskar Braun.)
Schützenliesel.
(Aloys Resni, als
s M als Wetterfahne. 10 h
1 Sonnabend, Nach⸗ mittags 4 Uhr: Hänsel und Gretel. — Abends
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Geisha. — Abends 7 ½ Uhr: Die Fledermaus.
Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnbof Friedrichstraße.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die
Sonntag und folgende Tage: Die Wetterfahne.
Straße 72/73.) und ihre 20 schwarzen Tennessee⸗Studenten. Neu: Die persische Karawane, die aus⸗ gezeichnete Mirza Golem⸗Truppe, Original⸗ 8 it kaukasier. Die spanische Truppe Los Quetrolos. Schwank mit Neu: 4 Ae⸗ cen und Arthur Neu: Die sibirischen Turmspringer. Die Sn. Miß Cashmore. Arcadig, Rußlands bester Parforcereiter. Die französischen Bis früh um Clowns PEpé und Jerome. Die beliebte jugend⸗ liche Schulreiterin Fräulein Dora Schumann ꝛc. Zum Schluß: Die diesjährige große Ausstattungs⸗ pantomime: Femina, das neue Frauenreich Sonntag: Zwei Galavorstellungen: Nach⸗
1 S nd 2 g Er: 1 2 8 22 - Zentraltheater. Sonnaben „Nachmittags 4 lr: mittags 3 ½ Uhr (ein Kind frei) und Abends 7 ½ Uhr. Kindervorstellung bei halben Preisen (ein Kind frei). In beiden Vorstellungen: 20 Tennessee⸗Studenten, Schneeweißchen und Rosenrot. — Abendé 8 Uhr: Mirza Golem⸗Truppe. Alends 74 Uhr: Femina.
ger. (Mit Mia
Mit Mia 2bs ;
. Familiennachrichten.
Verlobt: Marie Agnes Freiin von Schele mit Hrn. Leutnant Hans von Ribbeck (Potsdam — Ribbeck). — Frl. Hertha von Müller mit Hrn. Oberleutnant Bodo von Wehrs (Gr.⸗Lunow — Schwerin). — Gustava Freiin von Rheinbaben mit Hrn. Leutnant Alexander von Lettow⸗Vorbeck (Berlin).
Sonnabend: Hoff2maunns Koponzerte. (Singakademie. Sonnabend,
8 *
von Professor Felix Woyrsch.
Saal Bechstein. Sonnabend,
II. Beethoven⸗Sonatenabend
Konzert von Anna Heguer (Violine) mit dem Philharmonischen Orchester unter Mitwirkung
Liederabend von Therese Müller⸗Reichel.
Beethoven⸗Saal. Sonnabend,
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Landrat Heinrich von Oppen (Freienwalde a. O.).
Gestorben: Hr. Hauptmann Fritz von Wißmann Hn. — Hr. Rittmeister a. D. Gustav
ütow (Königsberg i. Pr.). — Verw. Fr. Bergtat
Julie von Schwerin, geb. Ganzel (Warmbrunn). — Verw. Fr. Generalleutnant Anna von Abdler, verw. gew. Hauptmann Steinwehr, geb. Hoffmann (Berlin). — Fr. Catharina von Cramon, ge von Taubadel (Roschkowitz).
Abends 8 Uhr:
Abends 7 ½ Uhr:
Verantwortlicher Redakteur: 1“ Dr. Tyrol in Charlottenburg. 237
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Abends 8 Uhr: von Edouard
Der Schlaf⸗ High-Life. Galaprogramm. Direkt von Nordamerika: Miß
Birkus Albert Schumann. Sonnabend, Abends präzise 7 ½ Uhr: XVIII. Grande Soirée
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen
U. a.: Novität: (einschließlich Börsen⸗Beilage). himt
Alice Mitcheil hI
8
zum Deu
zeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Freitag, den 19. Janar
b
E1114“
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel gut
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster ℳ
höchster niedrigster
höchster niedrigster — ℳ
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1)
ichni Am vorigen
Durchschnitts⸗ 5 Verkaufs⸗ preis Markttage für 8 1 nach überschläglicher wert 1 Doppel⸗ —22 Schätzung verkauft zentner preis dem Doppelzentner (Preis unbekannt)
ℳ ℳ
Landsberg a. 2 Wongrowitz — Breslau. 1 15 60 Striegau . 16 20 Hirschberg i. 1 16,00 Ratibor. — Göttingen
Geldern.
Neuß.. e“—“ Langenau i. Wrtlbg.. Stockach.. Rastatt. 1 Neubrandenburg Friedland i. M. Woldegk.. . Schönberg i. M. Chateau⸗Salins
Weißenhorn. Langenau i. Wrttbg. Stockach. ..
Landsberg a W. Kottbus... Wongrowitz.. “ Striegau.. . Hirschberg i. Schl. u“ Göttingen. Geldern... E“*“
St. Wendel Döbeln.. Rastatt.. Neubrandenburg. Friedland i. M.. Woldec Schönberg i. M.. Chateau⸗Salins.
Landsberg a. W.. 3 Wongrowitz.. eeö“ Striegun.. Hirschberg i. Schl. “] Göttingen.. eön“ EEEEeu Langenau i. Wrttbg. EE1“ Neubrandenburg. Friedland i. M. Woldec. . Schönberg i. M.. Chateau Salins.
Landsberg a. W.. Kottbns Wongrowitz. eshinn. . Striegau. Hirschberg i. Schl. Ratibor.. Göttingen. Geldern... EEEI““
St. Wendel. Döbeln.. Rastatt.. Neubrandenburg Friedland i. M. . Woldegk. . . Schönberg i. M. . Chateau⸗Salins
₰ 00
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Weizen. 17,00
16,60 17,40 18,00 18,00 — — 16,60 16,70 17,10 17,10 17,60 17.60 17,20 17,50 17 80 16,50 16,50 17,50 16,40 16,60 16,90 18 40 18,40 8 18,50 18,50 — 18,60 18 60 e
— — 17,50
— — 17,30
— 17 30 17,00
— 16 20 16,20 16,00 16,10 16,50 16,40 16 80 17,00 16,00 17,00 17,00
18,00 18,20
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). 18,20 18,20 18,40 18,00 18,40 18,70 18,90
15,50 16,00 15,20 16,00 15,90 16,50 15,50 17,10 16,50 15,90 16,00 16,50 16,00 16 00 16,00
15,50
16,00 14.50 16 00 16,50
15,80 14,70 17,50
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16,50
15,00 16,00
15,60 15,50 14,80 14,40 16,80 16 00 15,00 16,00 15,20
15,20 15,70
16,00
16,20
16,92 16,65
17,25 17,11 18,40 18,50 18,60
17,3
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Pankt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
“
“ Deutscher Reichstag. 11““ 8 23. Sitzung vom 18. Januar 1906, Nachmittags 1 Uhr. 1 (Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)
Tagesordnung: Erste Beratung der Gesetzentwürfe, be⸗ treffend die Uebernahme einer Garantie des Reichs in bezug auf eine Eisenbahn von Duala nach den Manen⸗
ubabergen, die Pensionierung der Offiziere ein⸗ chließlich Sanitätsoffiziere und die Versorgung der Per⸗
onen der Unterklassen des Reichsheeres, der Kaiserlichen
arine und der Kaiserlichen Schutztruppen. 8
(Fortsetzung des gestrigen Berichts) 8
Abg. Erzberger (Zentr.): Es verdient alle Anerkennung, da
der Kolgnialdirektor 82 Gente)i. das Versprechen eingelöst hat, das Kameruner ÜUrteil sofort nach Eintreffen dem Hause mitzuteilen. Wir müssen aber das gesamte Urteil mit seiner Begründung und dem
Material in der Budgetkommission gedruckt vor uns haben. Auf eine Kritik will ich mich für jetzt nicht einlassen; aber das muß schon jetzt
gesagt werden, daß die Strafen auffällig hoch gegriffen sind; 9 Jahre
Wir haben in dem Urteil wieder
e. 1““
8
Gefängnis für eine Beleidigung!
einen typischen Fall des Kolonialbureaukratismus vor uns. Das Urteil wird auf Kosten der Akwa⸗Häuptlinge im „Deutschen Reichs⸗ und Staatsanzeiger“ publiziert! Ob auch im „Kameruner Anzeiger“, davon steht im Urteil nichts. Bedenklich erscheint mir nun, daß der Kolonialdirektor die Verantwortung für die Frei⸗ gabe der Häuptlinge nicht glaubt tragen zu können; vbielleicht wird dadurch der Aufstand erst recht geschürt; ich erinnere nur an das ähnliche Vorgehen mit dem Häuptling Maharero in Südwest⸗ afrika. Es möchte vielleicht doch im deutschen Interesse besser sein, die Häuptlinge nicht länger gefangen zu setzen, aber ich will darüber jetzt kein endgültiges Urteil abgeben. Die Absicht, mehr als bisber ver⸗ heiratete Beamte nach den Kolonien zu senden, sehen wir als einen Fortschritt an; wir bitten den Kolonialdirektor, diese Auffassung auch recht bald dem Staatssekretär des Reichspostamts beizubringen, der sich bisher jedem derartigen Ansinnen streng widersetzt hat. Ich möchte hier noch richtigstellen, daß es lediglich ein Versehen meinerseits war, daß der vierte Nachtragsetat für Südwestafrika ohne jede Debatte an die Budgetkommission ging; jedenfalls bin ich nicht daran schuld, daß einigen Kollegen, die dazu das Wort ergreifen wollten, durch meine Verzichtleistung das Wort abgeschnitten wurde. Zur Kamerun⸗Eisenbahnvorlage geben wir aus sachlichen Gründen unsere Zustimmung. Wir wünschen die Verweisung an die
Budgetkommission und von dieser die tunlichst baldige Ver⸗ “ EE11“ * 8 8 “
abschiedung der Vorlage. Im vorigen Jahre haben wir alles getan, um sie fertigzustellen; der Referent hat die Nächte zu Hilfe genommen, um den Bericht zum Abschluß zu bringen; da erfolgte plötzlich nicht die Vertagung, sondern der Schluß des Reichstags. Ich habe daher auch nicht die Pflicht, alles, was für die Vorlage spricht, zu wiederholen. Aus wirtschastlichen, politischen und all⸗ gemein gesundheitlichen Gründen halten wir die Annahme des Gesetz⸗ entwurfs für notwendig. Wenn es sich nicht um ein 10, sondern vielleicht um ein 200 Millionen⸗Budget handelte, müßte ja unsere Stellung eine wesentlich andere sein. Aber auch, wenn nur bis zu den Manenguba⸗Bergen gebaut wird, ist zu prüfen, welchen Einfluß der Bau auf die Gesellschaft Nordwestkamerun hat. Im Kolonialamt wurde ursprünglich beantragt, die Konzession nicht zu erteilen; nachher ist sie aber anstandslos erteilt worden. Dieser Vor⸗ gang veranlaßt uns zu der Frage, wie überhaupt das Aufsichtsrecht des Kanzlers über diese Gesellschaft gehandhabt wird. Ich werde mein weiteres Material darüber der Kommission vortragen. Wie stellen wir uns prinzipiell zum Bau von Kolonialbahnen? Es gibt mehrere Wege dazu: einmal den durch Privatkapital, eventuell mit Unterstützung durch Konzessionen, zweitens den durch das Reich selbst, drittens den durch Privatkapital mit Reichsgarantie und viertens den durch Privatkapital mit Reichsgarantie zu einem Teile. In der Kom⸗
mission wird e 8½ 1““ “
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s sich fragen, ob wir nicht besser hier ebenso verfahren wie
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