seine Bedürfnisse kauft, müssen?
Ich glaube, man kann politisch zu den Agrarfragen stehen, wie man will, und muß doch zugeben, daß es das größte Unglück für ein Land ist, wenn sich das platte Land entvölkert, und die Städte auf Kosten des platten Landes in riesenhafter Weise zunehmen. (Sehr richtig! rechts. Zurufe links.) Es ist ein Unglück für ein Land, wenn in dieser Weise die Bevölkerung von ihrer Scholle fortgesetzt losgelöst wird. Ich könnte Ihnen aus dem Osten eine Reihe von Städten anführen, die früher ein reges eigenes Leben hatten, kleine Städte, wo Handel und Wandel mit der Nachbarschaft blühte. Diese Städte sehen jetzt vereinsamt aus. Man sieht noch hübsche Patrizierhäuser, wo einmal wohlhabende Leute gewohnt haben; aber die Patrizier selbst sind längst fortgezogen. Warum, meine Herren? Weil die kommunale Steuerlast in den kleinen Städten und auf dem platten Lande unendlich viel größer ist als in den großen Städten. (Sehr richtig! rechts.) Sehen Sie sich doch nur Berlin an! Ich habe aus meiner eigenen Wissenschaft beobachtet, daß ich fast alle die Menschen, die ich im Leben kennen gelernt habe, wenn sie ihre Güter verkaufen, ihren Abschied nehmen, sich zur Ruhe setzen, hier in Berlin wiedersehe; alles strömt nach den Großstädten. Die Gesetzgebung hat aber jedenfalls kein Interesse daran, diese Bewegung zu begünstigen, die zur finanziellen Bleichsucht der Provinzialstädte führt. Je schwerer der Steuerdruck auf das platte Land und auf die kleinen Städte wirkt, desto mehr nimmt die Neigung zu, in die großen Städte zu ziehen. Jeder, der heute sein Domizil wechselt, ist so klug, zunächst zu fragen, wie hoch die Prozente der Kommunalsteuern sind, und zieht in der Regel dahin, wo die niedrigsten Kommunalsteuern erhoben werden. Je größer aber die Stadt ist, desto niedriger sind in der Regel die Kommunalsteuern. (Sehr richtig! rechts.) Des⸗ halb ist es durchaus gerechtfertigt, die Armenlasten, die dem Grundsatz von Leistung und ESegenleistung entsprechen müssen, dahin zu verlegen, wo die größte Steuerkraft ist, und diejenigen Gemeinden, die von der Arbeitskraft des bilfsbedürftig Gewordenen keinen Nutzen gehabt haben, so zu entlasten, wie der Gesetzentwurf es beabsichtigt.
Ich bitte Sie dringend, meine Herren, dem Entwurf unverändert Ihre Zustimmung zu erteilen. (Bravo!l rechts.)
Abg. Bärwinkel (nl.): Die Ausführungen des Staats⸗ ekretärs treffen auch auf einen großen Teil der thüringischen Land⸗ schaft zu. Die Einzelheiten der Vorlage werden ja in der Kommission noch näher zu prüfen sein; ob die Nebenabsicht, der Landflucht zu steuern, erreicht werden wird, müssen wir zunächst dahingestellt sein assen. Die beiden hauptsächlichsten Vorschläge, die Herabsetzung der Altersgrenze und die Verkürzung der Frist, lassen sich zur Zeit in ihrer Wirkung nicht übersehen, und ohne weiteres können wir uns damit nicht einverstanden erklären. Die Pflicht, für die Hilfs⸗ bedürftigen zu sorgen, hat bisher dem obgelegen, den gewisse enge Be⸗ ziehungen mit dem Unterstützten verbinden. Jetzt soll dieser Stand⸗ punkt verlassen werden. Wir hoffen, daß die Kommissionsberatung eine Verständigung bringen und unsere Bedenken beseitigen wird.
Hierauf wird nach 51 ½ Uhr die Fortsetzung der Beratung auf Montag 1 Uhr vertagt. Außerdem erste Lesung des Gesetzentwurfs über die Hilfskassen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Entwicklung der eingetragenen Genossenschaften in Preußen während der letzten Jahre
ennzeichnet sich durch folgende, dem XXIV. Ergänzungsheft zur „Zeit⸗ schrift des Königlich preußischen Statistischen Landesamts“ entnommene Zahlen: Die Zahl der Genossenschaften in Preußen stellte sich 1890 auf 2912, 1895 auf 5135, 1900 auf 9429 und 1905 auf 13 331. Die Zu⸗ nahme betrug vom Anfangsbestande in den Jahrfünften 1890,95 76 Hundertteile, 1895/1900 84 und 1900/05 41. Die Mitglieder⸗ ahlen sind für alle preußischen Genossenschaften erst seit 1898 seit der Einrichtung einer amtlichen Genossenschaftsstatistik durch die Preußische Zentral⸗Genossenschaftskasse bekannt. Von 1898 bis 1904 stellte sich die der Genossenschaften in Preußen auf 53, die der Mitglieder auf 66 v. H. Die stärkere Zunahme des Mitgliederbestandes kennzeichnet noch mehr als die sehr ansehnliche Steigerung der Zahl der Genossenschaften das fortschreitende Ver⸗ ständnis für den genossenschaftlichen Zusammenschluß und dessen wirt⸗ schaftliche Kraftentfaltung; der durchschnittliche Mitgliederstand einer Genossenschaft hat sich von (1898) 135 auf (1900) 141, (1902) 144 und (1904) 147 gehoben, was eine Erstarkung der genossenschaftlichen Vereinigungen bedeutet. In den preußischen Provinzen finden sich zahlreiche Abweichungen von diesen Durchschnittszahlen für den Staat;
die Zunahme von 1898 die durchschnittliche bis 1904 Mitgliederzahl
bei bei 2 Mitgliedern 1898 1904 55 164 193 86 104 129 191 213 324 46 149 125 50 139 131 78 117 150 52 145 139 114“*“ 69 161 167 Schleswig⸗Holstein... 16 113³ 124 ““ 4 132² 146 111“ 95 14⁴³ 147 Hessen⸗Nassan. 1 41 151 176 ön ’“ 108 131 Hohenzollern. 143 117 87 78. Nach den wichtigsten Gegenständen des genossenschaftlichen Unter⸗ nehmens gesondert, zeigt sich die Bewegung im Genossenschaftsstand in nachstehenden Zahlen, die so gruppiert sind, daß die Zeit vor und die seit dem Bestehen der Preußischen Zentral⸗Genossenschaftskasse (1895 eröffnet) b Es betrug 1 b 1“ 1 bei bei bei
Roh-⸗ Pro⸗ Kon⸗ Woh⸗ stoff⸗ duktiv⸗ sum⸗ nungs⸗ Genossenschaften Zah bbö 176 608 376 23 1er 1890 — 95, tatsächl. 1172 189 416 305 72 1890 — 95, in % 71 107 68 81 313 1895 — 1900, tatsächl. 3083 53 646 — 85 190 1895 — 1900, in % 109 2 63 — 12 200 1900 — 05, tatsächl. 1961 428 503 388 227 1900 — 05, in % 33 83 30 65 80. Die Zahlen für die Zeit bis 1897 sind den Jahrbüchern des Schulze⸗Delitzschschen Allgemeinen Verbandes und des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften entnommen; sie sind nicht so sicher wie die späteren und mögen Höchstbeträge be⸗ zeichnen, da die Verbände teilweise auch einzelne nicht eingetragene Genossenschaften mitgerechnet haben, teilweise die Auflösungen von Sencemschasten nicht immer vollständig berücksichtigen konnten; damit
Keredit⸗
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2 „ „ 2
mag er oben hervortretende Rückgang der Konsumvereine zu sammenhängen, bei denen diese Umstände am wirksamsten gewesen sein werden. Jedenfalls kennzeichnen die vorstehenden Angaben ein sehr rasches Aufblühen des Genossenschaftswesens in Preußen, das indessen, wie in der Quelle ausgeführt wird, durchaus nicht bloß oder zum größeren Teile dem Bestehen der Staatshilfe verdankt wird, sondern mehr auf die natürliche Eö Wirtschafts⸗ lebens und auf die Verbreitung des Verständnisses für den Genossen⸗ schaftsgedanken zurückgeführt werden muß.
Zur Arbeiterbewegung.
In Bramsche bei Osnabrück traten, der „Köln. Ztg.“ zufolge, nach voraufgegangener Kündigung 650 Textilarbeiter in den Ausstand. 8
Der Ausstand in den Seidendruckereien Crefelds (vgl. Nr. 16 d. Bl.) ist nach der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ nunmehr be⸗ endet. Die erneut eingeleiteten Verhandlungen zwischen der Kommission des Niederrheinischen Verbandes der Textilindustrie und ihrer Hilfsindustrien und den Seidendruckereien. und ihren Arbeitern haben am Donnerstag zu einer Einigung geführt. Nachdem die Arbeiter die Forderung, betreffend Herabsetzung der Arbeitszeit, fallen gelassen haben, hat der Verband der Fabrikanten bezüglich der 14 tägigen Kündigung Entgegenkommen gezeigt.
Der Genfer Setzerstreik ist, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, durch ein Uebereinkommen zwischen den Buchdruckereibesitzern und den Ausständigen beigelegt worden. (Vgl. Nr. 22 d. Bl.) 1
Die bei der Hauptwerkstätte der Gotthardbahn in Bellinzona beschäftigten Arbeiter, die seit längerer Zeit eine Lohnbewegung vorbereiteten, faßten nach demselben Blatte den Be⸗ schluß, eine Verkürzung der Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden zu fordern; dieselbe Forderung stellen sämtliche Werkstättenarbeiter der Bundesbahnen aller schweizerischen Netze. 8
Kunst und Wissenschaft.
v. A. Die zweite Winterausstellung im Casperschen Kunst⸗ salon ist eröffnet. Sie bringt die Bilder einer Vereinigung von fünfundzwanzig englischen Künstlern und eine Anzahl ausgewählter Werke deutscher, französischer und belgischer Meister. Vor den englischen Arbeiten wiederholt sich, nur in stärkerem Maße, der Ein⸗ druck, den die englische Ausstellung bei Gurlitt hervorrief. Nirgends erwacht das Gefühl, daß der Künstler in einem unmittelbaren Verhältnis zur Natur steht, Frische und Unbefangenheit des Blicks fehlen vollkommen. An ihre Stelle treten ein hoch⸗ entwickelter Geschmack, der nirgends versagt, eine starke dekorative Begabung, ein oft bis in die subtilsten Einzelheiten gehender Fleiß und ein achtungswertes Können, das noch immer den Durch⸗ schnitt des bei uns Geleisteten übersteigt. All diese Maler aber fußen mehr oder weniger auf Galerievorbildern, ihre Farben, ihre Vorwürfe, ja, die Art ihres Empfindens weist auf alte englische oder holländische Meister zurück, nirgends fühlt man frisches, pochendes Leben, das mit eigenen Augen in die Natur schaut und selbständiges Empfinden dem Beschauer vermittelt. Es ist nicht zu hart geurteilt, wenn man die ganze Ausstellung, mit sehr wenigen Ausnahmen, eine Sammlung feiner, kleiner Verkaufsbilder nennt, und sehr bezeichnend ist es, wie schwer es fällt, die einzelnen Persönlichkeiten zu unterscheiden und aus⸗ einanderzuhalten. Dennoch verdienen einige Namen hervorgehoben zu werden. Zunächst der eine Künstler, der sich am stärksten unterscheidet, A. Hornel. Seine etwas bizarre Zeichnung tritt vor den kräftigen, leuchtenden Farben zurück, die seine Bilder mit Leben und Wahrheit erfüllen. Er gibt vorzugsweise Kinder im Wald, in dem unruhigen Gewirr der Aeste. Die Einheit seiner Arbeiten liegt nur in den warmen, schimmernden Farben. Neben ihm interessieren W. Lee Hankey, der eine starke Innerlichkeit besitzt und den seelischen Aus⸗ druck gut wiederzugeben versteht, und Miß Constance Halford, deren energische Zeichnung und feines Charakterisierungsvermögen auf⸗ fallen. Fast alle übrigen Bilder sind Landschaften, zumeist in ruhigen, vornehmen Tönen gehaltene Abendstimmungen.
Lebensvoller und kräftiger sind die in dem letzten Saal ver⸗ einigten Arbeiten. Hier ist Fantin⸗Latour mit einem großen Stilleben aus dem Jahre 1873 vertreten, mit kräftigen, klaren Umrissen, ruhigen, harmonischen Tönen, in dem ein großes Können sich frei und rastlos ausspricht. Der Belgier Buyssé schildert einen Märzmorgen, eine dunstige und doch zugleich lichte Morgenstimmung. Die Arbeiter gehen zu den Schiffen, auf dem Fluß fährt ein Boot mit gelbem, flatternden Segel, das sich hell im Wasser widersp iegelt. Häuser, Masten, Himmel, alles ist in das belle Morgenlicht getaucht. Cassier, gleichfalls ein Belgier, gibt eins der Motive, die Lieber⸗ mann so liebt: rote Häuser, Sonnenflecke auf grünem Rasen, eine mit einer Kuh. Das alles ist sehr einfach, aber außerordentlich timmungsvoll behandelt. Von Wool ford ist eine Landschaft mit zarten, weichen Silbertönen ausgestellt. Unter den deutschen Künstlern haben Hübner und LiebermannStrandbilder gesandt. M. Röbbeke, dessen Doppelporträt auf der großen Ausstellung in diesem Sommer auf⸗ fiel, ist mit zwei sehr lebensvollen Herrenbildnissen vertreten, in denen die eindringliche, treue Charakterschilderung von neuem überrascht. Zu⸗ gleich ist die Farbengebung bedeutend weicher und einfacher geworden. Es ist ein starkes Talent, das sich hier in der erfreulichsten Weise entwickelt. Rosenberg gibt das Beustbild eines alten Juden, das er sehr wirkungsvoll in Schwarzweiß hält. Völker stellt eine sehr einfache Landschaft mit weißen Häusern aus, die merkwürdig schlicht und kraftvoll wirkt. Hans Hermann interessiert durch ein weich und breit behandeltes Aquarell von schöner Farbentiefe. G
Weniger ausgiebig ist diesmal die Ausstellung im Wertheim⸗ schen Kunstsalon. Zumeist sind es Landschaften, die hier vereinigt sind. Ein ansprechendes Talent ist Hans Hartig, der freilich seine Bilder auf Farben und Lichtwerte hin etwas komponiert, mitunter aber doch eine starke Wirkung zu erzielen vermag. Lejeune fesselt nur in seinen kleinen, ganz einfachen Studien; wo er mehr zu geben versucht, wie in der Riesenleinwand „Friedliche Fluren“ versagt seine Kraft. Solchen Uebertreibungen gegenüber möchte man wohl auf die Beschränkung der Engländer, die mit Vorliebe das kleinste Format wählen, hinweisen. Max Uth bleibt in den bier ausgestellten Bildern recht verschwommen, sein Farben⸗ auftrag hat etwas außerordentlich Unruhiges. Das ist um so mehr zu bedauern, als er tiefes Verständnis für die Stimmung märkischer Landstädte besitzt, die er liebenswürdig zu schildern versteht. Sandrock gibt einige seiner bekannten Seestücke, warm und kräftig in der Farbe, Bischoff⸗Culm ein paar seiner Bauerngestalten. Von René Reinicke finden sich eine Anzahl seiner amüsanten, charakteristischen Zeichnungen aus dem Gesellschaftsleben, flott und geistreich in der Technik. Ferdinand Götz aus München scheint sich in der Schwere und dem unwahren Ton der Farben an Corinth gebildet zu haben. Gleichfalls unrein in der Farbe, aber gut in Haltung und Ausdruck ist das Damenporträt von Schröder aus München.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 4 vom 24. Januar 1906.)
Pest.
Rußland. Vom 25. bis 31. Dezember sind im Gouv. Astrachan neue Erkrankungen an Pest nicht gemeldet; von den 3 im 2. Seebezirk verbliebenen Kranken waren bis zum 31. Dezember 2 ge⸗ sund geworden und 1 gestorben. . 18 1
Im ganzen sind nach den neuesten amtlichen Angaben seit dem Seuchenausbruch im Oktober bis zum 31. Dezember im Gouvernement Astrachan 572 Pestfälle festgestellt worden,
von denen 541 tödlich verlaufen sind. Von den Erkrankten
(Gestorbenen) entfielen 229 (209) auf den Naryn schen Teil der
Steppe, 34 (30) auf den 1. Seebezirk, 282 (276) auf den 2. See⸗ bezirk, 27 (26) auf den Kreis Krasnojarsk. Das an der Be⸗ kämpfung der Seuche beteiligte Sanitätspersonal wurde einstweilen in den verseucht gewesenen Bezirken zurückgelassen, auch hat die Pest⸗ kommission es für notwendig erachtet, die gesundheitliche Ueberwachung der Kirgisensteppe zu verstärken und zu diesem Behufe drei neue, mit Fersten. 1. und 20 mit Feldscheren versehene Beobachtungspunkte einzurichten.
Am 2. Januar ist zufolge einer Bekanntmachung der Pest⸗ kommission wieder je 1 Pesttodesfall im 1. Seebezirk und im Narynschen Teil der Steppe festgestellt worden.
Nach einer weiteren amtlichen Meldung sind vom 28. Dezember bis zum 14. Januar in einer Kirgisenfamilie des Kreises Krasno⸗ jarsk 7 Personen an der Pest erkrankt und davon 5 gestorben.
Persien. Zufolge einer Mitteilung vom 15. Januar sind in der Landschaft Seistan 200 Pestfälle festgestellt worden.
Japan. In Kobe wurden vom 1 bis 11. Dezember 7 neue Pest⸗ erkrankungen, davon 4 mit tödlichem Ausgange, beobachtet; in Osaka waren bis zum 9. Dezember im ganzen 59 Personen an der Pest er⸗ krankt und 44 gestorben. Was die allgemeinen Desinfektionsmaßregeln in den verseuchten Städten betrifft, so sollten in Kobe und Hiogo im ganzen 40 600 Häuser, d. h. die gesamten Quartiere der Schwester⸗ städte mit Ausnahme zweier Hauptgeschäftsstraßen, in denen die Neu⸗ jahrsverkäufe bereits begonnen hatten, und der Fremdenniederlassung, gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Dazu wurden 45 Abtei⸗ lungen von Arbeitern verwandt, deren jede aus 12 Personen bestand. Während 4 Arbeitern lediglich der Rattenfang obliegt, haben die übrigen 8 die eigentliche Desinfektion auszuführen. Die einzelnen Abteilungen, die durch einen städtischen Beamten, einen Polizisten und drei Aufseher überwacht werden, sollen täglich 10 bis 20 Häuser desinfizieren.
Mauritius. Vom 3. November bis 7. Dezember v. J. wurden 43 neue Erkrankungen (und 26 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon in der ersten Dezemberwoche nur 3 (1).
Mozambique. Die Gesundheitsverhältnisse in den von der Pest betroffenen Teilen der Kolonie haben sich so gebessert, daß die Gesundheitsbehörde am 9. Dezember beschlossen hat, die Herkünfte aus Zambesia für pestfrei zu erklären.
Brasilien. In Rio de Janeiro wurden vom 20. No⸗ vember bis 24. Dezember v. J 68 neue Erkrankungen (und 31 Todesfälle) an der Pest angezeigt, darunter aber nur 2 während der letzten, am 24. Dezember abgelaufenen Woche.
Cholera.
Rußland. Im Gouv. Lomza sind vom 4. bis 14. Januar 6 Erkrankungen (und 2 Todesfälle) festgestellt, davon 5 (1) im Kreise Lomza und 1 (1) im Kreise Makow. Im Gouv. Plozk sind vom 18. bis 29. Dezember in der Stadt Prasnysz angeblich 21 Personen an der Cholera erkrankt (und 13 gestorben), in Mlawa — (1). Aus der Stadt Warschau ist nachträglich 1 Cholerafall mit töd⸗ lichem Ausgang für den 18. Dezember gemeldet worden.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in Galveston (Texas) am 24. De⸗ zember nach Einschleppung aus Havanna 1 Erkrankung, in Para für die Zeit vom 20. Oktober bis 17. November 70 Erkrankungen (und 19 Todesfälle), in Rio de Janeiro vom 20. bis 26. November 3 (2), in Havanna vom 16. bis 24. Dezember 8 (3), in der Provinz Matanzas (Cuba) vom 18. bis 22. Dezember 1 (0), in Choloma (Honduras) vom 3. bis 12. Dezember 2 (0), in der Umgebung von Puerto Cortez und in San Pedro vom 6. bis 12. Dezember 4 (1) bezw. 4 (0), in Tuxtepec vom 19. No⸗ vember bis 9. Dezember 1 (1).
Nach den Veröffentlichungen des Gesundbeitsamts zu Rio de Janeiro sind dort vom 20. November bis 24. Dezember v. J. an Gelbfieber 49 Personen erkrankt und 13 gestorben.
Pocken.
Deutsches Reich. Für die Woche vom 14. bis 20. Januar ist je ein Pockenfall in Königsberg i. Pr., in Raschkowek (Kr. Adelnau, Reg.⸗Bez. Posen), in Freiamt (Bez.⸗Amt Emmendingen, Baden) und in Hamburg zur Anzeige gelangt. In Raschkowek und in Hamburg sind die erkrankten Personen russische Zuwanderer.
Brasilien. In Rio de Janeiro wurden vom 20. November bis 24. Dezember v. J. 8 neue Erkrankungen und 13 Todesfälle an den Pocken gemeldet.
Chile. Zufolge einer Mitteilung vom 14. Dezember v. J. sind die Pocken in Valparaiso, IJquique, Concepceion und Osorno recht verbreitet; in Valparaiso waren am 13. Dezember angeblich 31 Pockenkranke in Behandlung.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: St. Petersburg 2, Warschau 4, Konstantinopel (vom
25. Dezember bis 14. Januar) 12 Todesfälle; Paris 15, St. Peters⸗ burg 5, Warschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; Varizellen: Nürnberg 31, Budapest 40, New York 117, Prag 25, Wien 157 Er⸗ krankungen; Fleckfieber: Warschau (Krankenhäuser) 2 Er⸗ krankungen; Ruͤckfallfieber: St. Petersburg 4 Todesfälle, 84 Er⸗ krankungen; Genickstarre: Hamborn 2, Reg.⸗Bezirke Düsseldorf 3, Stade 2, New York 16 Todesfälle; Reg⸗Bez. Düsseldorf 11, New York 36 Erkrankungen; Milzbrand: Reg.⸗Bez. Schleswig 3 Er⸗ krankungen; Rotlauf: Wien 26 Erkrankungen; epidemische Ohr⸗ speicheldrüsenentzündung: Wien 20 Erkrankungen; In⸗ fluenza: Berlin 8, Budapest 3, London 20, Moskau 2, St. Peters⸗ burg 3 Todesfälle; Nürnberg 36, Kopenhagen 90 Erkrankungen; kon⸗ tagiöse Augenentzündung: Reg⸗Bez. Arnsberg 59 Erkran⸗ kungen; Krebs: Altona 3, Berlin 52 Todesfälle; Ankylost omiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 15 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 0,91 %): in Halle a. S., Warschau — Er⸗ krankungen wurden gemeldet in Nürnberg 30, Hamburg 22. Budapest 27, Edinburg 22, London (Krankenhäuser) 257, New York 183, Paris 47, St. Petersburg 86, Stockholm 27, Warschau (Krankenhäuser) 21, Wien 66; desgl. an Masern und Röteln (1886/95: 1,15 %); in Bochum, Frankfurt a. O., Hamborn — Erkrankungen kamen zur Anzeige in Nürnberg 202, Hamburg 93, Budapest 163, Kopenhagen 69, New York 798, Paris 297, St. Petersburg 52, Wien 164; desgl. an Diphtherie und Krup p (1886/95: 4,27 %): in Dtsch.⸗Wilmersdorf, Königs⸗ hütte — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 43, Breslau 26, im Reg.⸗Bez. Düsseldorf 121, in Hamburg 29, Christiania 59, Edinburg 23, Kopenhagen 20, London (Krankenhäuser) 111, New York 388, Paris 81, St. Petersburg 82, Stockholm 22, Wien 122; ferner kamen Erkrankungen zur Anzeige an Keuchhusten in Nürn⸗ berg 42, Hamburg 44, Kopenhagen 46, Wien 108; desgl. an Typhus in New York 45, Paris 35, St. Petersburg 49. Rumänien
Die rumänische Regierung hat die zur Verhütung der Ein⸗ schleppung der velerns aus Rußland angeordneten Maßnahmen wieder aufgehoben. (Vergl. „R.⸗Anz.“ 27. September v. J. Nr. 228.)
vom
Laut Telegramm aus Essen (Ruhr) hat die erste englische Post über Vlissingen vom 26. d. M. den An⸗ schluß in Essen (Ruhr) nicht erreicht; wird mit Sonderzug ab Essen um 3 Uhr früh weiterbefördert. Grund: Schiff festgefahren.
Karachis beteiligt ist, sind: Kleidungsstücke mit einem Einfuhrwert
Weiteranwendung des schweizerischen Vertragstarifs auf die Wareneinfuhr.
8
Nicht entkernte Rohbaumwolle 944 864 (1 480 5
schen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzei
Berlin, Sonnabend, den 27. Januar
Handel und Gewerbe. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Kohlenproduktion im Deutschen Reich im Jahre 1905.
Dezember
Januar bis Dezember
Stein⸗ kohlen
Braun⸗ kohlen
t t
Be tts un Koks Naßpreß⸗ steine
Briketts und Naßpreß⸗ steine
Braun⸗ V kohlen
Stein⸗
kohlen Koks
t t t t t t
2 750 494 911
78 740
5 703 405 1 196 094
Oberbergamtsbezirk Breslau. 8 alle a. S. lausthal Dortmund Bonn.
113 752 3 148 804 71 704
827 333
183 895 32 544⁄ 32 271 851 —- 85580 762 18 340 10 930 1 199 219 205 214
381 436 6 649 720 116 347
1 213 218 *2 052 520 6 601 34 195 868 1
919 000 779 620 * 204 523 65 316 418 — 12097861 2 256 118 14 560 341 7 959 322 *1 935 896 2 100 227
Preußen. 1A“ Im Vorjahre. Berginspektionsbezirk München 8 Bagyreuth. 1 Zweibrücken
9 873 931 63 373
2 020
50 738
—.9 729 644 4 161 593 3 651 624 185
10 396
169 234 210 178 1 570 688 1 039 6281 113 074 211]44 148 028 16 290 800 11 503 848 1 086 520 899 180 112 808 409 41 126 856/12 268 436 10 102 478 — 691 194 2 170 — 88 — 17 739 119 044 — ne- 603 018 — 8
Bayern
Berginspektionsbezirk
75131 119 594 222 308 — 151 985
50 991
Im Vorjahre.
wickau I und II
elsnitz i. E. Dresden
10 581 8 168
41 120 161 080
— 1 311 951 121 214 —
1 341 314 52 318 — 2 537 950 18 546 1 857 291 “ 9 838 548 505 461 161 46 715 — 287 954
2 872 742
4 487 21 389
Leipzig.
Im Vorjahre 8888A1AAA“ raunschweig. . . . .. — Sachsen⸗Meiningen, Fecbh Coburg⸗ Gpotha und warzburg⸗Rudolstadt. 1 438 Sachsen⸗Altenburg... Elsaß⸗Lothringen .. Baden, Mecklenburg und Reuß j. L..
424 384 410 246
8
162 759 —
202 200 178 804 35 741 163 850
2 849 — 220 170 153 073
4 943 746 4 794 295
1 695 769
2 156 930 363 053
1 915 135 300 897 485 617 65 057
1 622 540 323 610
35 019
29 490 23 345
4 417 27 712
16 543
2422 036 563 013 191 101
1 464 782 8— 668 17 360 88
44639 15 970 8 1- 1 843 130
10 434 356 10 561 872
057
b Im Vorjahre..
4 950 4 320 960
1 576 035 1 161 856]/ 121 190 249 52 473 526 16 358 324 13 009 682 1 091 739 1 005 286]⁄†½120 694 098] † 8 500 222 12 331 163 11 413 467
*) Mit Einschluß der Erzeugung derjenigen Kokereien, die nicht zu Bergwerken gehören. 27h) Nach der amtlichen Bergwerksstatistik betrug die Förderung von Steinkohlen und Braunkohlen im Deutschen nkohl kohlen
Steinkohlen Braunkohlen t t
120 815 50 48 635 080 116 637 765 45 819 488 107 473 933 43 126 281
im Jahre 1904 8 „ 1903 1902.
Deutsche Einfuhr über den Hafen von Karachi.
Die von deutschen Häfen verschifften Einfuhren nach Indien, die über die Provinz Sind gingen und die — da gegenüber Karachi die beiden anderen Häfen der Provinz, Kabi Bandar und Sirganda, von verschwindender Bedeutung sind — praktisch als Einfuhren Karachis betrachtet werden können, belaufen sich seit dem Jahre 1900/01 auf folgende Werte:
1903/04: 1 995 601 Rs.
190001: 1 988 187 Rs 5 1904/05: 3 682 837 „
1901/02: 2 522 632 „ 1902/03: 1 616 354 „ 1
Die hauptsächlichsten Artikel in denen Deutschland an dem Handel von 174 516 Rupien im Jahre 1904/05 gegen 75 051 Rupien im Vorjahre, Baumwolle und Waren daraus mit 169 710 Rupien gegen 126 876 Rupien im Jahre 1903/04, Eisen⸗ und Stahlwaren mit 131 156 Rupien im Jahre 1904/05 und 108 816 Rupien im Vorjahre, Maschinen und Mühlenwerke mit 177 328 Rupien im Jahre 1904/05 gegen nur 6355 Rupien im Jahre 1903/04, wollene Stückgüter mit 720 221 Rupien im Jahre 1904/05 gegen 238 680 Rupien im Jahre 1903/04 und andere Wollenwaren mit 684 688 Rupien im Jahre 1904/05 gegen 479 826 Rupien im Vor⸗ jahre. Fernere deutsche Einfuhrartikel sind: Stiefel und Schuhe, Chemikalien, Anilinfarben, Ton⸗ und Porzellanwaren, unechte Perlen, Bier, Zucker und Spielsachen. (Bericht des Kaiserlichen General⸗ konsulats in Kalkutta.)
Spanien.
f Der den spanischen Cortes vorgelegte Gesetzentwurf, wonach die in dem Tarif B des spanisch⸗schweizerischen Handelsvertrags vom 13. Juli 1892 festgesetzten Zölle auf die Er⸗ zeugnisse der Länder, welche mit Spanien Verträge abgeschlossen haben und welche die spanischen Waren meistbegünstigt behandeln, auch nach dem 1. März 1906 weiter angewendet werden sollen, ist von den Cortes genehmigt und als Gesetz vom 11. Januar 1906 veröffent⸗ licht. (Gaceta de Madrid.)
“ Ffeekghet.
Zollämter für die Abfertigung von zollfreien kaut⸗ schukierten Geweben zur Anfertigung von Kratzen⸗ bändern. Mit bezug auf die Anmerkung zu Tarifnummer 33 — Gesetz vom 30. Dezember 1905 — hat der belgische Finanzminister durch Erlaß vom 30. Dezember v. J. Nr. 46 354 angeordnet, daß vorläufig die Zollämter von Gent und Verviers zur zollfreien Ab⸗ fertigung der eigens für die Anfertigung von Kratzenbändern her⸗ gestellten kautschukierten Gewebe befugt sein sollen. (Recueil ad- ministratif des douanes etc.)
Außenhandel Japans in “ drei Vierteljahren
Der Wert der Einfuhr nach Japan belief sich in den Monaten Januar bis September 1905 auf 393 187 671 Yen gegen 265 759 490 Yen im gleichen Zeitraum 1904. Der Wert der Ausfuhr betrug 224 478 977 Yen gegen 220 710 542 Yen im Vorjahre. In den wichtigsten Handelsartikeln erreichte die Ein⸗ und Ausfuhr der ersten drei Vierteljahre 1905 (die Zahlen für 1904 sind in Klammern bei⸗ gefügt) folgende Werte in Yen: 88
Einfuhr: Schwefelsaures Ammoniak 2 407 635 (1 174 698) — Anilinfarben 1 170 311 (723 047) — Bohnen, Erbsen und Hülsen⸗ früchte 6 892 004 (4 927 921) — Decken 3 993 627 (1 139 592) —
ahrzeuge, Zweiräder, Dreiräder und Teile davon 1 091 981 (723 839) — Fahrzeuge mit elektrischem Betrieb sowie Teile davon 527 126 (766 082) — Steinkohlen 5 443 829 (12 117 345) — Kon⸗ densierte Milch 1 204 645 (835 195) — Baumwollsamen 537 311 398 813) — Entkernte Rohbaumwolle 94 180 528 (44 217 454 —
V
V
Braun t 44 479 970 40 498 019 1— 204 666.
Steinkohlen t
108 539 444 109 290 237 101 639 753
im Jahre 1901 . „ 11900 1899.
1 004 823 (327 791) — Baumwollduck 1 653 426 (271 611) — Be⸗ druckte Baumwollstoffe 919 701 (294 997 — Baumwollsatin und „Samt 2 198 369 (653 798) — Schirting, ungebleicht 4 262 421 (950 928) — Schirting, gebleicht 1 439 596 (356 070) — Schirmstoffe 600 842 (563 877) — Andere Baumwollengewebe 1 782 552 (1 149 205) — Baumwollengarn 754 540 (204 727) — Draht für elektrische Be⸗ leuchtungsanlagen 651 470 (475 331) — Flachs, Hanf, Jute, China⸗ gras 2 292 878 (1 544 050) — Weizenmehl 6 689 387 (6 920 630) — Pelzwerk 1 113 335 (855 473) — Häute von Stieren, Ochsen, Kühen und Büffeln 1 741 345 (1 045 752) — Indigo 2 024 712 (1 328 814) — Rohes Eisen und Ingots 4 235 888 (1 567 935) — Stabeisen 5 272 289 (3 100 548) — Eisenplatten und Blech 6 820 820 (3 770 485) — Nägel 2 026 625 (1 255 174) — Eiserne Röhren 1 615 621 (863 975) — Telegraphendraht 906 626 (763 462) — Schienen 681 330 (1 388 155) — Anderes bearbeitetes Eisen und schweißbarer Stahl 1 337 384 (976 333) — Weißblech 4 498 456 (1 562 966) — Rohes Blei 790 779 (531 954) — Leder 12 037 126 (1 874 966) — Loko⸗ motiven und Eisenbahnwagen 3 694 410 (2 820 107) — Maschinen 16 904 871 (7 035 877) — Nickel 600 588 (414 418) — Petroleum 10 175 537 (16 925 002) — Oelkuchen 8 620 080 (2 524 579) — Druck⸗ papier 1 242 062 (664 885) — Anderes Papier 3 085 994 (1 565 889) — Paraffinwachs 934 509 (959 202) — Phosphat zum Düngen 2 062 830 (903 494) — Chlorsaures Kali 640 201 (586 360) — Holz⸗ stoff 657 620 (730 279) — Reis 41 118 538 (47 745 341) — Kaustische Soda 937 573 (441 832) — Sonstiger Stahl 1 836 653 (503 245) — Kabel 2 568 732 (1 022 533) — Zucker, braun und weiß 9 263 229 (16 930 199) — Rohes und bearbeitetes Holz, Bretter und Planken 946 429 (365 671) — Rohes Zinn 1 363 709 (858 577) — Tabak⸗ blätter 2 182 761 (1 030 727) — Dampfer 7 193 788 (7 904 352) — Weizen 1 702 793 (1 207 649) — Fensterglas 777 345 (609 265) — Wolle 6 616 921 (7 495 586) — Wollmusselin 1 957 796 (1 207 561) — Wolltuch 9 721 969 (904 786) — Tuch aus Wolle, gemischt mit Baumwolle 3 984 731 (538 949) — Alle sonstigen Wollengewebe 2 594 026 (1 681 713) — Wollengarn 4 424 367 (1 996 322) — Zink⸗ blech 1 492 774 (759 407). 1 Ausfuhr: Waren aus Bambusrohr 623 490 (736 004) — Bier 1 213 571 (651 866) — Kampfer 1 886 335 (2 493 419) — Zigaretten 2 139 770 (2 026 348) — Steinkohlen 10 633 627 (11 239 351) — Kleber und Hausenblase 812 067 (934 160) — Rohes Kupfer oder Gar⸗ kupfer 9 945 751 (8721 436) — Nankeen⸗Imitation 1 590 426 (382 692) — Baumwollener Krepp 502 459 (480 558) — Baumwolldrill 181 744 (577 711) — Baumwollflanell 491 894 (353 322) — Unge⸗ bleichter Schirting 2 480 786 (1 880 5) — T.⸗Tuch 910 156 (549 313) — Alle übrigen Baumwollengewebe 1 430 809 (957 935) — Baumwollene Unterhemden und Unterbeinkleider 1 157 892 (1 074 417) — Baumwollengarn 24 062 892 (22 455 501) — Tinten⸗ fische, getrocknet 1 460 387 (1 661 006) — Fächer 654 585 (604 551) — Pelze 486 610 (684 607) — Spiegel 591 525 (348 349) — Lackierte Waren 889 225 (794 358) — Zündhölzer 7 891 655 (7 175 964) — Matten und Mattenzeug 3 240 670 (3 163 506) — Menthol 596 941 (782 356) — Champignons, getrocknet 718 841 (964 429) — Fischöl 522 267 (555 239) — Papier 864 976 (923 447) — Porzellan und Tonwaren 3 839 034 (2 786 760) — Reis 2 123 038 (4 008 997) — Sake (Reisbier) 3 330 751 (1 141 837) — Seetang 892 543 (719 565) — Rohseide 49 905 151 (54 541 175) — Abfallseide 3 290 755 (2 701 612) — Seidene Taschentücher 3 702 480 (3 719 648) — Ge⸗ webe aus Seide, Habutae 19 733 943 (26 692 854) — Desgl, Kaiki 388 457 (315 154) — Halbseidener Satin 516 125 (343 581) — Soja 621 986 (368 193) — Strohgeflechte 2 776 717 (3 774 988) — Schwefel 689 939 (832 669) — Grüner Tee (pan fire) 5 153 274 (6 335 598) — Desgl. (basket fire) 3 577 069 (4 259 537) — Anderer Tee 363 429 (347 068) — Holzschwellen für Eisenbahnen 905 227 (685 046) — Anderes Holz, Bretter und Planken 2 422 788 (1 246 399) — Handtücher 1 225 509 (997 438) — Sonnen⸗ und Regenschirme europäischer Art 1 336 001 (1 214 339) — Pflanzenwachs 558 436 (861 846) — Holzspangeflechte 1 149 856 (928 446). (Monthly Return of the Foreign Trade of the Empire of Japan.)
38) — Baumwolldrill
1““ ““ ““
Ein⸗ und Ausfuhr des deutschen Zollgebiets an Stein⸗ kohlen, Braunkohlen, Koks, Briketts und Torf in den Jahren 1904 und 1905.
Januar Januar
Dezember Dezember his Dezbr. bio Deibr. 1905 1904
1905 1904 ““ t Steinkohlen. V Einfuhr . 785 406 654 333 9 399 693 7 299 042
Davon aus:
Belgienü. 46 063 46 413 934 851 636 967
Frankreich . 290 562 21 087 4 960
Großbritannien 646 900 532 235 7 483 421 5 808 032
Niederlande. 22 935 16 477 255 553 201 462
Oesterreich⸗Ungarn 67 185 57 851 690 353 633 665*
Uebrige Länder. 2 033 795 14 428 13 956 1 710 481 1 763 664 18 156 998/17 996 726
Ausfuhr 69 997 75 993 721 091 730 334
Davon nach: Frethafen Hamburg..
reihafen Bremerhaben,
Geestemünde. . 28 939 17 224 331 096 321 881 Belgien. 254 447 285 508 2 539 385 2 647 382 Dänemark 9 041 10 390 112 495 84 728 “ 98 995 118 868 1 370 537 1 156 775
riechenland 2623 — 12 481 840 Großbritannien 3 965 3 244 37 929 38 374
18 640 6 875 161 1027 48 855 417 818 472 136 4 431 509 5 114 626 2 962 2 175 25 231 13 068
95 035 1 105 8 920
14 860 1 850
55 721
210
14 387
Italien... Niederlande. Norwegen 1 Oesterreich⸗Ungarn 576 168 581 543 6 045 080 5 827 779 Rumänien 670 780 8 579 13 555 Rußland 2 113 116 52 273 970 881 604 069 Fhnland 8 881 835 12 163 10 606 weden 3 427 3 906 43 359 32 338 eeeeeö 97 077 94 157 1 156 611 1 128 637 Spanien 2 895 11 432 32 860 55 865 Aegypten. 3 140 3 800 52 219 63 031 Britisch⸗Westafrika 355 660 19 421 7 908 Uebrige Länder. 5 325 21 865 72 969 96 075 Braunkohlen. Einfuhr 768 393 705 577 7 945 261 7 669 099 Davon aus: Oesterreich⸗Ungarn 8 768 374 705 577 7 945 233 7 669 062 Uebrige Länder... 19 — 28 37 Eööö“ 1 696 1 317 20 118 22 135 Davon nach: Niederlande.. .. 55 56 1 515 1 147 Oesterreich⸗Ungarn 1 631 1 261 18 343 20 339 Uebrige Länder... 10 — 260 649 “ Einfuhr 58 184 67 445 713 619 550 302 Davon aus: Füetafen Hamburg. 9 353 9 286 85 597 67 670 elgien 3 1 32 686 45 168 416 422 356 778 Feefgeich . 8 203 6 263 112 656 74 285 roßbritannien 2 973 2 275 31 085 12 119 Oesterreich⸗Ungarn 4 842 4 164 66 493 35 868 Uebrige Länder. 127 289 1 366 3 582 Ausfuhr 251 872 225 537 2 761 080 2 716 855 Davon nach: Belgien 20 836 25 759 248 251 266 899 Dänemark. 2 596 2 334 26 816 24 554 Frankreich 86 153 1 030 771 1 106 183 Großbritannien —, 85 633 1115 Italien 3 115 62 230 37 228 Niederlande. 13 280 150 286 153 578 Norwegen . . 1 3656 20 483 17 943 Oesterreich⸗Ungarn 47 639 622 132 569 557 Rumänien 280 6 174 4 555 Eee“]; 16 434 207 398 220 624 — .“ 517 2641 554 630 47 748 Schweiz.. 15 602 16 316 158 035 151 273 vP11A1A1AX“A“; 1 852 — 24 530 12 153 v111“A“ — 600 6 275 2 924 Chile. b 950 25 3 189
Merxiko E1“ 7 058 48 500 Vereinigte Staaten von 88» 8 4 143 27 901 Uebrige Länder “ 1 573 20 931 Preß⸗ und Torf⸗ kohlen, Feueranzünder. Einfuhr Davon aus: Belgien .. Niederlande. 3 874 1 585 Oesterreich⸗Ungarn . 3 989 2 708 Uebrige Länder.. 33 64 Ausfuhr 94 456 88 865 Davon nach: Belgien 8 8 701 6 317 Dänemark 230 415 4 096 3 778
rankreich 2 420 745
talien . Niederlande. 25 609 31 108 Oesterreich⸗Ungarn 4 507 5 488
3 35 783 37 797
Schweiz. 9 58 —
1 60 1 750 15 057 1 924 1 467 22 544
723 579 11 439
Niederlande. 8 499 344 6 765 Oesterreich⸗Ungarn.. 150 155 2 165 Uebrige Länder .. 74 80 2 509
Ausfuhr 8 982 1 539 16 009
Davon nach: Niederlande. 464 478 9 030 374 838 4 931
Schweiz.. Uebrige Länder 144 223 2 048
191 753
124 082 30 840 36 290
541
86 876 7 240 29 367 291 914 280 485 33 810 32 904 412 898 10 160 4
125 476
82 188 21 631 21 048 609 917 526
51 667 5 133 31 299 3 686
ö286 Deutsch⸗Südwestafrika Uebrige Länder „Torf. Einfuhr Davon aus:
1““ Einfuhr von Baumwollwaren nach der Türkei. Beinahe die wichtigsten Einfuhrartikel der Türkei sind jetzt woh — infolge ihrer Wohlfeilheit und vielseitigen Verwendbarkeit — di Baumwollwaren geworden. Besonders da die Mehrzahl der Kon⸗ sumenten auf die Billigkeit zu sehen gezwungen ist und dann erst die Güte der Ware in Betracht ziehen kann, haben die Baumwollwaren
“
die Leinen⸗ und Wollwaren zum großen Teil ersetzt. Der einfache
“