1906 / 38 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Auskunftsstelle für bäuerliche Ansiedlungen verbunden wurde. Eine be⸗ besonders rührige Tätigkeit entfaltet der Verein, um das Gesellschafts⸗ leben der erwachsenen Jugend zu veredeln und zu bereichern. Zur Pfege des edlen Theaterspiels ist eine besondere Theaterkommission gebildet. Eine zweite Kommission hat die Aufgabe, die Musikpflege auf dem Lande zu fördern. Eine ist eingesetzt, um aus

Zolks⸗ und Wohlfahrtsliteratur sowie besonders auch aus der Volks⸗

st das beste fürs Land herauszusuchen und auf das Land hinaus⸗

u helfen. Als literarische Organe stehen dem Verein vor⸗ zur Verfügung außer seiner offiziellen Halbmonatsschrift

„Das Land“, die bereits im 14. Jahrgange steht, die volkstümlichen

Sonntagsbdlätter „Deutsche Dorfzeitung’ und „Deutscher Dorfbote“, die eben ihren 9. Jahrgang begonnen haben; ferner das im 10. Jahrgang erschienene Jugendjahrbuch „Die Landjugend und „Sohnreys Dorfkalender“, der in diesem Jahre zum ferfen Male erscheint. In nahen Beziehungen zum Verein stehen die noch

von dem Professor Dr. Fischer in der Landwirtschaftlichen Hochschule herausgegebene Halbmonatsschrift „Die Landindustrie“ und die von dem Königlichen Gartenbaudirektor Theodor Echtermeyer in Dahlem eleitete kleine Monatsschrift „Die Obst⸗ und Gemüseverwertung“.

geistige gegen den Zus vom Lande dienen insbesondere noch die beiden sich gewissermaßen gegenüberstehenden Büchlein

„Wie es den Arbe in der Großstadt ergeht“ von M. Heller und der von Sohnrey und Pfarrer Löber be⸗ arbeitete kleine, in volkstümlich drastischer Sprache abgefaßte Wegweiser „Das Glück auf dem Lande“. Auf Anregung und in Verbindung mit dem Verein erschienen ferner u. a. die trefflichen Bücher:

„Bauernleben in der Lüneburger Heide“ von Dr. Eduard Kück, „Psychelogie des Bauerntums“ von Pfarrer A. eehe und „Wald

ind Waldverwüstung⸗ von Franz Hörmann. Da der Verein seiner

Natur nach auf die leitenden Kreise der Landbevölkerung be⸗

schränkt ist, so bildete sich im engsten Anschluß an ihn der

„Deutsche Dorfbund; mit der Aufgabe, auch die breiten

Schichten der Landbevölkerung für die Mitarbeit an den Aufgaben

des Vereins zu gewinnen, also dem Verein sozusagen eine

Armee zu schaffen, mit der er sich dem Zug vom Lande entgegen

stellen kann. Neben diesem Dorfbunde haben sich, ebenfalls in engstem

Anschluß an den Verein, mehrere Landesvereine für ländliche Wohl⸗ ahrts⸗ und Heimatpflege gebildet. wie z. B. in Baden, Thüringen

und Württemberg, die den Zweck haben, die Wohlfahrtspflege der

Verschiedenheit der örtlichen Verhältnisse anzupassen, und 5 die

praktische Wohlfahrtsarbeit zu fördern. Sie haben auch bereits Lokal⸗

organe für Wohlfahrtspflege. Auch über Deutschland hinaus, nament⸗ ich in Ungarn und Siebenbürgen, hat der Verein anregend gewirkt, odaß jetzt z. B. auch in Prag schon ein Organ für Heimatschutz und ländliche Wohlfahrtspflege eschent.

UHeber das moderne Samariter⸗ und Rettungswesen

für das Land sprach der Generaloberarzt Dr. Düms, Vorsitzender

des deutschen Samariterbundes, Leipzig. In den Großstädten und zum Teil auch in den Mittelstädten mit größeren Fabrikanlagen ist jene

Lücke in unserem Wohlfahrtswesen auf die Esmarch vor 25 Jahren

zuerst hinwies, nämlich die verhängnisvolle Lage des Verunglückten

zwischen der Verunglückung und dem Eintreffen der ärztlichen Hllfe, bereits durch zum Teil mustergültige Einrichtungen ausgefüllt worden.

Für die Landbevölkerung haben sich in dieser Veziehung Herzen und

Hände bislang noch wenig gerührt. Und doch ist hier Hilfe nicht

minder dringend. Nie Not liegt hier weniger in den Massenunfällen

und der Häufigkeit der Verunglückungen, als vielmehr in der Eigenartigkeit in der sich hier Unglücksfälle zu ereignen pflegen. Gewöhnlich weit ab von der ärztlichen Hilfe, auch fern von den Hilfsmitteln, mit

enen man sonst in der Stadt rechnen kann, nicht selten gefährdet durch abergläubische Vorstellungen, ist hier die Lage für den Ver⸗ unglückten doppelt verhängnisvoll. Deshalb muß das moderne

Samariter⸗ und Rettungswesen jetzt seine Arbeit auch auf das Land

hinaustragen und sie für die Landbevölkerung nutzbar machen. Der

Deutsche Samariterbund hat dies bereits seit einigen Jahren mit großem

Erfolg getan, getreu seinem organisatorischen Grundsatz, seine Maßnahmen

streng der Bedürfnisfrage anzupassen. Indem sich bereitwillig Kräfte, besonders solche aus ärztlichen, technischen und Verwaltungskreisen zu⸗ sammenfanden, ist bereits in manchen Gegenden, so im Königreich Sachsen durch den Sächsischen Landes.Samariter⸗Verband, eine Arbeit geleistet worden, die täglich und stündlich segensreich wirkt. Die Arbeit des

Bundes erstreckte sic zunächst auf die Verbreitung von Kenntnissen in der ersten Hilfe ei Unglücksfällen durch ansässige Landärzte oder durch Wandervorträge in solchen Gegenden, wo Unglücksfälle durch die Art der Beschäftigung, Steinbrüche, Bergwerke u. a., nicht selten vorzukommen pflegen. Auch sorgte der Bund hier für das not⸗ wendige Verbandmaterial durch Aufstellung von Samariterverband⸗ kästen. Die zweite wichtige Einrichtung war die Beschaffung von Fahrbahren und bespannten Rettungswagen, um zu verhüten, daß die Verunglückten und Kranken nicht mehr wie früher durch die bisherigen unzweckmäßigen Transportmittel mit einer Verschlimmerung ihres Zustandes in den Krankenhäusern eintreffen. Auch der Verschleppung von ansteckenden Krankheiten durch die bisherige unterschiedslose Be⸗ nutzung von Kutschen ꝛc. für Kranke und Gesunde hat er durch die Verbesserung des Krankentransportwesens mit Erfolg entgegergewirkt. Des weiteren suchte der Deutsche Samariterbund die Krankenpflege auf dem Lande zu verbessern und in der ländlichen Kranken stube wenigstens den notwendigsten Komfort zu schaffen durch Aufstellen von Entleihdepots von Gegenständen zur Krankenpflege bei Pfarrern, Gemeindevorständen, Krankenschwestern ꝛc., und schließlich ist er be⸗ strebt, in Wort und Schrift für die reichlichere Versorgung des Landes mit Krankenpflegerinnen und für den Bau von lleinen Krankenhäusern vorß hri ne wo dies durch die großen Entfernungen geboten erscheint.

Der Pfarrer Reetz⸗Pommern legte in seinem Vortrage über Land⸗ flucht und Gasthausreform dar, wie auch durch die allmäͤhliche Umwandlung des Naturallohns in Barlohn die Lebenshaltung auf dem Lande teuer geworden sei. Der Landarbeiter bekam seine Lebensbedürfnisse vordem in natura vom Gutsberrn oder gewann sie aus seinem kleinen Eigenbetrieb; sein Bedarf an Kolonialwaren war vor hundert Jahren gleich Null. Heute ist der Konsum des Land⸗ arbeiters an Waren aus dem Kolonialwarenladen, der im Osten stets mit dem Kruge verbunden ist, sehr hech. Im Kruge erhält er die Ware schlechter und teurer als der Städter im Kaufmannsladen der Stadt. Unzweifelhaft ist das teurer gewordene Leben mit eine ÜUrsache der Landflucht. Man wirft dem Landflüchtigen zu Unrecht „Ver⸗ gnügungssucht⸗ vor; der Trieb zur Geselligkeit, zur Unterhaltung ist aber natürlich; diesen Trieb kann der Landbewohner nur be⸗ friedigen in der Schenke; die aber ist ein Geschäftsunternehmen und zieht ihren Hauptgewinn aus dem Alkohol. Es gibt keine Geselligkeit auf dem Lande ohne Alkohol. Die Reformgasthäuser wollen aber der Geselligkeit dienen auch ohne Alkohol. In den Gasthäusern des vom Redner vertretenen Systems ist wohl ein Raum vorhanden, in dem der Gast sein Bier, seinen Grogk trinken kann, aber er ist nicht gezwungen, es ziu tun; denn der Gastwirt erhält seinen Anteil am Gewinn nicht aus dem Alkoholabsatz, sondern aus dem Absatz an den alkohol⸗ freien Getränken und aus dem Gewinn aus dem Kolonialwarenladen, wo nur gute Ware zu mäßigen Preisen abgegeben wird. Der Gesellig⸗ keit dienen dann ein Lesezimmer, ein Spielzimmer mit harmlosen Spielen und ein Saal für Volksunterhaltungsabende und Versamm⸗ lungen. So sucht die Gasthausreform wenigstens den beiden von den mannigfachen Ursachen der Landflucht: teurer gewordenes Leben und Zwang zum Alkoholgenuß, entgegenzumwirken und gleichzeitig dem Triebe zur Geselligkeit zu genügen.

Der Landbauinspektor Büttner, Provinzialkonservator der Pro⸗ vinz Brandenburg, Steglitz, besprach die Entwicklung der märkischen Dorfkirche. Nachdem er zunächst den Einfluß geschildert hatte, den die Oberflächengestaltung des Landes und das natürliche Bau⸗ material Findlingsgranit und Lehm auf die äußere Erscheinun der Kirche gehabt haben, und dann die Stellung der Kirche im Dor selbst besprochen hatte, führte er im Anschluß an die politische Ent⸗ wicklung der Provinz eine größere Anzahl von Kirchen in Licht⸗ bildern vor und wies besonders darauf hin, der große Reiz, den

stilistischen Empfindlichkeit freien Schlichtheit der Form und der richtigen Benutzung des natürlichen Baumaterials beruhe; er zeigte, wie das ganze Bauwerk der einfachen Lebenshaltung der Dorfbewohner angepaßt, ja daraus eigentlich geboren sei, und daß gerade hierin der trauliche, anheimelnde Eindruck liege, der die Dorfkirchen so häufig auszeichne. Er ging darauf auf die Ausmalung der Kirchen und deren Ausstattung ein. Eine Reihe schöner Kanzelaltäre, Taufen und Taufengel wurden im Bilde gezeigt. Im Anschluß hieran besprach der Vortragende den Dorfkirchhof und seine Umwährung. Er wies auf die traurige Geschmacksverödung hin, die sich heute auf den Kirchhöfen in den Grabdenkmälern breit macht. Er zeigte an einzelnen Beispielen, wie früher selbst einfache Gräber mit geschmackvollen und dabei soliden Grabsteinen mit künstlerisch ausgeführter Schrift ge⸗ schmückt wurden, und forderte schließlich zum Zusammenschluß gegen die sich auf die Dörfer ausbreitende Scheinkunst auf, indem er im Anschluß an einen Ausspruch Hans Thomas ausführt, „daß ein Kunst⸗ werk nicht anderes dürfe scheinen wollen, als es istt.

Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und die Preise desselben für den Monat Oktober 1905.

Menge

Getreideart in Tonnen

Verschiffungsziel

12 502

24 275 556

4 929

Deutschland Großbritannien 8 elgien

Italien Niederlande

Ver. Staaten von Amerika Nach anderen Ländern Order

108 851

zusammen

Deutschland Großbritannien . Belgien Italien 4 Niederlande Order

Leinsaat

zusammen

Deutschland Großbritannien ee.

elgien Niederlande Nach anderen Ländern Order

22 771 719

10 192 5 399 7 515 12 318

zusammen

Deutschland Großbritannien Italien Nach anderen Ländern

zusammen

Wetterbericht vom 13. Februar 1906, Vormittags 8 Uhr.

eau und

and auf esn Schwere in 450 Breite

b

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometer 0°Meer

Witterungt⸗ verlauf der letzten 24 Stunden

24 Stunden

8 Niederschlag in 1

Borkum

wolkenl.

vorwiegend heiter

Keitum.

halb bed.

Vorm. Niederschl.

Hamburg..

Nebel

meist bewölkt

Swinemünde

bedeckt

ziemlich heiter

Rügenwalder⸗ münde.

bedeckt

meist bewölkt

Neufahrwasser

bedeckt

ziemlich heiter

Memel SO

bedeckt

vorwiegend heiter

Aachen. S

Nebel

meist bewölkt

Hannover..

Windst

bedeckt

meist bewölkt

Berlin.. Win

dst.

wolkenl.

vorwiegend heiter

Dresden S

Nebel

vorwiegend heiter

Breslau SO

bedeckt

meist bewölkt

Bromberg O

bedeckt

meist bewölkt

1e

OUNO

bedeckt

meist bewölkt

Frankfurt, M. N

bedeckt

Nachm. Niederschl.

Karlsruhe, B. NO

bedeckt

Nachm. Miederschl.

München O

wolkig

ShNsS/SʒSʒʒʒʒoooho SSSS

meist bewölkt

Stornowav

(Wühelmshav. meist bewölkt

Malin Head

bedeckt

(Kiel)

vorwiegend heiter

Valentia. 745,5

wolkig

(Wustrow i. M.) ziemlich heiter

Scilly. 745,5

Regen

(Königsbg., Er.) vorwiegend heiter

Aberdeen. 745,5

heiter

Cassel achts Niederschl.

Shields 744,4

02

wolkig

(Magdeburg) meist bewölkt

G

Holvhead. 742,5

Regen

(GrünbergSchi.) ziemlich heiter

Isle d'Aix 753,7

G 9U

bedeckt

(Mülhaus., Els.) anhalt. Niederschl.

St. Mathieu 746,8

Regen

(Friedrichshaf.) meist bewölkt

Grisnez 750,8

G 8

bedeckt

(Bamberg). ziemlich heiter

Paris 753,7

wolkenl.

Vlissingen 752,6

8 85

Dunst

Helder. 752,0

Nebel

Bodoe 752,8

bEbbElrnelee 02 78

Schnee

SOo GǴGt. & .

Christians 749,8

1 B

swolkig

Gegenwert der höchsten und niedrigsten Preise in Mark nach dem

Durchschnittskurse von

8 m/n 1 1,80

Weizen:

Barletta 7,60 7,50 7,50 7,50 9,60 5,40 5,—

Tusella Leinsaat Mais, gelber Hafer

8

19. Februar 1906. Direktion der 2

Königlich serbischen Staats bahnen in Belgrad: Lieferung von 120 000 kg Salzsäure. 17,X 48 8 ef g ..“ g Salzsäure. Kaution

88 5

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt.

Die Geschlechter der Thiere. II. Teil „Die Triebe“ Beiträge zu den Geschlechtsunterschieden, Heft 10). Von Dr. P. J. öbius. 1 Halle a. S, Verlag von Carl Marhold.

Sammlung Göschen Nr. 273: Deutsches Fremd⸗ wörterbuch von Dr. Rudolf Kleinpaul. In Leinwand ge⸗ bunden 0,80 Leipzig, G. J. Töschensche Verlagshandlung.

Dr. Chr. J. Klumker und Dr. hmar Spann. Die Bedeutung der Berufsvormundschaft für den Schutz der unehelichen Kinder. Eine Denkschrift für den internationalen Kongreß für Erziehung und Kinderschutz in Lüttich, mit XI farbigen Tabellen. gr. 8⁰, 31 S. 1 Drresden, O. V. Böhmert.

8

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen

Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. 1 Drachenaufstieg vom 11. Februar 1906, 8 ½ bis 11 Uhr Vormittags:

b Station Seehöhe 122 m 500 m] 1000 m 2000 m] 3000 m 3445 m

Temperatur (Co) 22 04 0,5 3,7 11,8 15,7 Rel. Fchtgt. G%) 70 50 84 89 93 92 Wind⸗Richtung. S8W SW sw bis SSW sw sw Geschw.mps] 11,5 / 16 I11 bis 12/ 9 bis 10 13 bis 14 16

Bewölkung veränderlich, im allgemeinen abnehmend. In 630 m

e 1,0* mndnigf rngfte Feuchtigkeit: 48 %; in m 5

in He ünd ich Höhe der Mtoftratusm dlten

8

lle diese Bauwerke auf den Beschauer ausüben, in der von jeder

2 90

Skudesnes 747,3

Regen

Skagen 752.9

Dunst

Vestervig.

.750,9 Kopenhagen

753,9

Dunst

bedeckt

2106C

Karlstad 755,7

9U 8

bedeckt

ϑ %

Stockholm 757,8

bedeckt

Wisbv. 757,2

G 9U

bedeckt

ASA

Hernösand 757,4

bedeckt

8 Haparanda 758,8 S

bedeckt

Riga

bedeckt

762,8 OS

Wilna . 762,4 S

O O

bedeckt

Pinsk 762,2 SO

bedeckt

Petersburg 767,7 O

tol toelEIEIeoOdEIA-bolIobe-e.

bedeckt

Wien 755,1 SO

2

bedeckt

Prag 754,1

Windst.

Nebel

SSSSI1p SrSISSSS SG

Rom 748,2 O

3

bedeckt

Florenz 749,4 W

1

bedeckt

Cagliari 750,8

NW A; beiter

Fberbourg b 750,7

SSO 3 wolkig

Clermont 754,6

SW 2 bedeckt

Biarritz 756,1

SSO 2

bedeckt

3,9

Nizza 749,6

Windst.

bedeckt

1,5

Frakan 7572 N

wolkig

·27,2

Lemberg 759,6 SO

bedeckt

1,0

Hermanstadt 758,1

SSO

wolkenl.

5,4

Triest 751,0

bedeckt

6,1

Brindisi 752,7 S

ONO

halb bed.

8,7

Livorno 748,9 NO

bedeckt

70

dSSßbESSS

1

Belgrad 755,9 SO

wolkig

2,4

Helsingfors 764,9 SO

bedeckt

5,7

Kuopio.. 766,9 S

bedeckt

9,2

Zürich 753,7 N

bedeckt

1,8

Genf 752,8 S

Nebel

0,8

Lugano 751.6 N

Schnee

0,0

Säntis. 548,0 SO

1 3 4 2 6 1 5 3 1 1 1 1 4

halb bed.

10,4

8SSS”S

wic. —— au1

Windst. halb bed.

0,0

Warschau. 757,1

SSO 2 bedeckt

2,2

Portland Bill 748,7

normaler Temperatur. Niederschläge wahrscheinlich.

8

Station

Seehöhe 122 m

SW 4 wolkig „Ein Maximum über 767 mm liegt über Innerrußland, ein Minimum unter 740 mm westlich von Irland. das Wetter ruhig, teilweise heiter und meist krocken bei nabem

4,4

In Deutschland ist

Etwas wärmeres Wetter, stellenweise Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Asronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Weiterbureau. Drachenaufstieg vom 12. Februar 1906, 8 ¼ bis 11 Uhr Vormittags:

500 m 1000 m [2000 m] 2500 m] 3050 m

Temperatur (C *) 2. Rel. Ecgtg 69 855 Win tung. 80 „Geschw. mps] 4 Bewölkung abnehmend.

Höhe. bis

2.

9

2,0 87

8

59

8

16 8

öchste Temperatur: 1,4 ° in 400 m m Temperaturzunahme von

Zwischen 1000 und 1 15, wischen 1550 und 1950 m von 3,0 bis 2,5⸗

3,6

2,6 26 8 5 6

6,2 11,4 26 30

8 8 7 bis 8

(Aus de

Vereinigten Staaten

Handel und Gewerbe.

n im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Preisbewegung in Eisen und Eisenfabrikaten der

drei

von

Amerika in

Jahren.

den letzten

Besse⸗ mer

Roh⸗ eisen,

itts⸗ e

Stahl · billets,

Pi

burg

Gieße⸗ rei⸗ roh · eisen

r. 2 Chi⸗ cago

tts⸗

Ge⸗ schnit⸗

tene Nägel,

Trä⸗ ger,

Tank⸗ bleche

Phila⸗ Phila⸗

Pitts⸗ delphia

delphia

Raffi⸗

niertes Stab⸗ eisen

Phila⸗ delphia

1903

Januar. Februar. März .. April.. Mai.. Juni .. Juli.. August. Septbr. Oktober Novbr. Dezbr.. 1904 Januar. Februar. ärz.. April.. Mai Juni.. Juli .. August. Septbr. Oktober Novbr. Dezbr.. 1905 Januar. Februar. März.. April .. Mai Juni .. Juli. August. Septbr. Oktober.

Novbr.. Dezbr..

Wagengestell a2

22,15 21,45 21,85 21,28 20,01 19,72 18,89 18,35 17,22 16,05 15,18 14,40

13,66 14,25 14,18 13,60 12,81 12,40 12,81 12,63 13,10 14,85 16,65

16,85 16,41 16,35 16,35 16,16 15,65 14,85 15,20 15,91 16,54 17,85 18,35

Gestellt

Nicht gestellt

Dollars pro Tonne

29,60 29,87 30,62 30,25 30,37 28,87 27,60 2

27,00 27,00 24,00 23,00

13,91 23,00

2 2 2 2 2 2 2

20,00

1 2 2

2 2 2 2 2 2

22,00 24,00

2

25,62 26,00

engl.

23,10 23,00 22,87 22,52 20,37 19,50 17,90 16,87 16,06 15,35 14,75 14,46

14,12 13,56 13,70 14,00 13,50 13,35 13,25 13,25 13,50 13,75 15,63 16,60

7,00

3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00

9,50 0,25 1,20

2,75 3,50 4,00 4,00 3,50 2,00

17,50 17,45 17,25 17,25 16,65 16,12 16,25 16,25 17,31 18,80

5,00

17,50

2—2

—2

1

ISSRts Æ bs

——

1,74 1,74 1,74 1,74 1,77 1,89 1,88 1,84

—2

——

8

EEgfgrgrrrhseE oFffFföcgffffürensn

SPPüüeeeheeene SPPereeßeßege- 22ö2ö=2önͤönööööb; eenennnnngnnöneeöe

—₰

26,00] 19,25

8

—O5ßSüCSSSSSoSðo

—2 8

1,84

1 7

+

IgnSSSGUOUgög

1,67 1,74

. Pfund

——

bo pbo po bo bo bo beo bo +..— 288888888888

2gSSS

SEEFEEEFEEg &᷑ SSSSDS

2—öx 2 —g—

SPPEEEEFESSSPe PPFrPFPPFFEFüEP 002SUAoUo UANNngNNNSSS SeüerfüfüPüFPeeeeses

ANCUU U ICIISSSSNoCo cDecoco co 0 00

m09☛̈b 8S8S888SSSSℛ *SS g*ossso⸗s⁷ososʒ

2—

O+ 2& 0 0 00 0 0 œ œ

S02 00 U⸗ 0- U⸗nh S-=S- 0 G

1,83

SgggSSPgSP=gBBüSSSSBVVBVVBVBBO—

(Nach The Iron Age.)

20 821

Anzahl der 9

ung für Kohle, Koks und Briketts m 12. Februar 1906.

Ruhrrevier Oberschlesisches Revier

Die Lieferung von Gummischläuchen, gummiertem

Hanfschlauch,

pappe,

Asbeststreifen Fr Berliner Handelskammer mitgeteilt ist, 8 Eisenbahndirektion Berlin am 7. März d. J.

Plattengummi, und

Asbestschnur von der

ummiringen,

Asbest⸗ wird, wie der

Königlichen vergeben;

ngebotsbogen und Lieferungsbedingungen können von der genannten

isenbahnverwaltung gegen Einsendung von 50 m Verkehrsbureau der Berliner Handelskammer,

eingesehen werden.

Ueber einen unzuverlässigen Agenten

bar bezogen oder

Borbhiheerfteahe 7/8,

in Rio de

Janeiro, gegen den wiederholt aus Deutschland Beschwerden wegen nicht erfüllter Forderungen erhoben worden sind, sind den Aeltesten der Kaufmannschaft und der Handelskammer zu Berlin Mitteilungen

ugegangen. 1 . Ueber die Einfuhr von Chemikalien und Arzneien in China, über die Ausfuhr von Faserstoffen aus China und Näheres im Verkehrsbureau

8

über den Holzhandel des Kaukasus ist

der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, 4 I, zu erfahren. 1 b Der deutsche Verein für den Schutz des gewerb⸗ lichen Eigentums hält am Donnerstag, den 15. Februar, Abends 8 Uhr, im Saale der Nichtigkeitsabteilung des Kaiserlichen Patentamts,

straße 5

Berlin SW., Gitschiner Straße 97, eine Versammlung ab.

Näheres ist in den resp. Bureaus zu erfahren.

Neue Friedrich⸗

Herr

Patentanwalt Dr. Rauter, Charlottenburg, wird einen Vortrag

ber „Warenzeichenzwang“ halten. 8 Das soeben ers hochschule zu Leipzig

8

wissenschaft,

meine

8 emnänaischen Volkswirtschaftslehre, Geschichte ve; N.,

andels⸗, g in das wirtschaftliche und Wirtschaftsgeographie, Verkehrs⸗

Uebungen,

Geld⸗, Versicherungslehre, Ha Deutsche Kolonialpolitik, Einführun soziale Verständnis der Gegenwart,

Su. a.: Allgemeine

Banken und Wechsel⸗

geographie, chemische und mechanische Technologie Außerdem schs den Studierenden der Handelshochschule zu Leipzig

8 noch

rung

olitische

einem

Luxemb

Einnahmen in der zweiten Dezemberdekade 1905 betrugen wie im Dezember irrtümlich gemeldet wurde, sondern

153 500 Fr. r., und die Mehreinnahmen gegen das Vorjahr betragen

183 500

. allgemein 8 segmglich Speziell Arithmetik Musterkontor. sichtigung der Handelskorrespondenz, finden i Spanisch, Italienisch und Russisch statt. Univerfität, der Handelskammer und d anstalt sowie die Akademische Lesehalle Kandelshochschule zur Verfügung. tudiendirektor, Hofrat, Professor Laut Meldung des urgischen Prinz

mithin 41 780 Fr.

bildende

und

kaufmännische „Korrespondenz und Kontorarbeiten, zusammenfassender besonderer n Französisch, Englisch, Die Bibliotheken der

Sprachkurse,

an

Vorlesungen Uebungen

ein mit

Nähere

der Nationalökonomie,

der

kaufmännische

er Oeffentlichen stehen den Studierenden der Auskunft Raydt, Leipzig, Schulstr. 1.

betrugen die Einnahmen der

Der Zutritt ist frei.

ienene Vorlesungsverzeichnis der Handels⸗ für das Sommerhalbjahr 1906 enthält eine große Auswahl von für den Kaufmann geeigneten Vorlesungen und

spezielle Finanz⸗ Allge⸗ Seerecht,

und

Börse, und

mit Exkursionen.

Universität Buch⸗

und Kursus in Berück⸗

sind:

ndelslehr⸗ erteilt der

Heinrich⸗Eisenbahn in der ersten Februardekade 1906: 183 570 Fr. (32 290 Fr. mehr als i. V.). Die

nicht

Berlin, Dienstag, den 13. Februar

Die Prelsnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Precenatiern Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sich in der Börsenbeilage.

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

amburg, 12. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Gold in Bee das liegröage gn 2784 G., Silber in Barren: 8 ogramm 90,75 B., 90, . Wien, 13. Februar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Einh. 4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,05, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. per ult. 100,15, Ungar. 4 % Goldrente 114,40, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 96,00, Türkische Lose per M. d. M. 149,00, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 670,00, Südbahn⸗ gesellschaft 127,50, Wiener Bankverein 564,50, Kreditanstalt, Oesterr. ber ult. 671,25, Kreditbank, Ung. allg. 793,00, Länderbank 441,00, a. Fohlehbergerbdson⸗ Martangcjelsaaf. Oesterr. Alp. ,50, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,40, 2 G 12.lenae, 2 ½ % Englische ons. 90 ⁄16, Platzdiskon der 305 ⁄l. n Paris 8. Febrnes. N. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz. ente 99,32, Suezkanalaktien Madrid, 12. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 21,15. Lissabon, 12. Februar. (W. T. B.) Goldagio 4. Rio de Janeiro, 12. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf London 17 ⅞. 9

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Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 12. Februar. (Amtlicher Kursbericht.) 2bden⸗ Koks und Briketts. hune demnt en des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und lammkohle: a. Gasförderkohle 11,50 13,00 ℳ, b. Gas⸗ ammförderkohle 10,50 11,50 ℳ, c. Flammförderkohle 10,00 bis 10,50 ℳ, d. Stückkohle 12,50 13,50 ℳ, e. Halbgesiebte 12,00 bis 13,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 12,50 13,25 ℳ, do. do. III 12,00 12,50 ℳ, do. do. IV 11,00 11,50 ℳ, g. Nuß⸗ ruskohle 0 20/30 mm 7,00 8,50 ℳ, do. 0 50/60 mm 9,00 bis 9,50 ℳ, h. Gruskoble 5,50 8,)0 ℳ; II. Fettkohle, a. Förderkohle 10,00 10,50 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 11,10 11,60 ℳ, c. Stückkohle 12,50 13,25 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 12,20 bis 13,25 ℳ, do. do. II 12,50 13,50 ℳ, do. do. III 12,00 13,00 ℳ, do. do. IV 11,00 11,50 ℳ, e. Kokskohle 10,50 11,00 ℳ, III. Magere Kohle: a. 8 9,00 10,00 ℳ, b. do. melierte 10,25 11,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 11,25 13,00 ℳ, d. Stückkohle 12,00 14,00 ℳ, o. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 14,50 16,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 17,50 ℳ, do. do. IV 10,50 11,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn I 17,50 18;,50 ℳ, do. do. II 19,00 23,00 ℳ, g. Fördergrus 8,50 9,00 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm. 5,00 7,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 16,50 ℳ, b. Gießereikoks 17,00 18,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 17,00 bis 18,50 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,75 bis 13,25 Marktlage unverändert. Die nächste Börsen⸗ versammlung findet am Mittwoch, den 14. Februar 1906, Nach⸗ mittags von 3 ¼ bis 5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hart⸗ mann, statt.

Magdeburg, 13. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 Gr88 o/. S. 7,80 7,95. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,00 6,25. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade I o. F. 17,62 ½ 17,75. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 17,25 17,50. Gemahlene Melis I mit Sack 16,70 17,00. Stimmung: Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Februar 16,10 Gd., 16,20 Br., —,— bez., März 16,25 Gd., 16,35 Br., —,— bez., April 16,40 Gd., 16,50 Br., —,— bez., Mai 16,55 Gd., 16,60 Br., —,— bez., August 16,95 Gd., 17,00 Br.,

—,— bez. Ruhig. 7 nc (W. T. B.) Rüböl loko 55,50, per

m. 82 8 12. Februar. ai 56,50.

Bremen, 12. Februar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkins 41, Doppeleimer 41 ¾. Speck. Stetig. Kaffee. Behauptet. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Baumwolle. Ruhig. Upland loko middl. 57 ½ ₰.

Hamburg, 12. Februar. (W. T. B.) Petroleum. Lustlos. Standard white loko 7,10.

Hamburg, 13. Februar. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht.) Good average Santos März 38 ½ Gd., Mai 38 ¾ Gd., September 39 ½ Gd., Dezember 40 Gd. Ruhig. Zucker⸗ markt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. ukt Basis 88 % Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg Februar 16,10. März 16,30, Mai 16,60, August 17,00, Oktober 17,20, Dezember 17,30.

Ruhig. b uhig 12. Februar. (W. T. B.) Raps per August

27 7099 88a v60 B , 27, Ir. London, 12. Februar. (W. T. B.) 96 % Javazucker loko 5 9 sh. d. Wert, Rübenrohzucker loko stetig, 8 sh. d. ert. London, 12. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Chile⸗Kupfer fest, 78 ¾¼, für 3 Monate 76 l. Liverpool, 12. Februar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 10 000 Ballen, davon für Spekulation und Export 1000 B. Tendenz: Träge. Amerikanische ood ordinary viseeehen: *ꝙꝙ1 Februar 5,77, Februer⸗Marn 5,77, März.April 5, April⸗Mat 5,82, Mai⸗Juni 5,85, Juni⸗ Juli 5,88,P Juli ⸗August 5,89, gvns Nre 5,85, September⸗Oktober 5,68, Oktober⸗ November 5,63. isgdee 18 Bebeen 885 T. B.) (Schluß). Roheisen au, 2 esborough warrants 50/8. Paris, 12. Februar. (W. T. 8 ½ (Schluß.) Rohzucker ruhig, 88 % neue Kondition 19 ¾ 20 ½. eißer Zucker stetig. Nr. 3 8 109 gebrwe 24 ½, März 24 ⁄¼, Mai⸗August 25 ½, Oktober⸗ ezember 26. 1 Umsterdgm, 8.en (W. T. B.) Java⸗Kaffee good 4 8 45. 8 (W. T. B.) Petroleum Raffiniertes Type weiß loko 19 ¼ bez. Br., do. Februarx 19 Br., do. März 19¾ Br., 5 Apr. Mal 20 Br. Rudsg. 1

Schmalz. Februar 96 ¼. Theater und Musik.

Konzerte. ‚rust von Dohnaänyvt gab am Donnerstag den ersten der beiden angekündigten Klavierabende im Beethoven⸗Gaal,. Der Künstler zäblt’ zu den begabtesten unter den füngeren

Pianisten und überraschte wieder durch di icherheit und Klar⸗ eit seiner Leistungen. Brahms F⸗Moll ate in d

1906.

Wiedergabe geradezu tadellos, so weich und innig war de Ton im Andante, so klar entwickelt der musikalische Gedanken⸗ gang; das lebhafte Temperament kam besonders im Scherzo hinreißend zum Durchbruch. Beethovens As⸗Dur⸗Sonate erschien gleichfalls vor⸗ trefflich in der Form und kräftig im Pusdruck vorgetragen. In den eigenen Kompositionen, den vier zu Gehör gebrachten Rhapsodien, fiel wohl ein ernstes Streben und eine gewisse kompositorische Gewandtbeit auf; wirkliches Leben sprach aber nur 8 dritten Stück, das charakteristisch im Inhalt und in der Form, einen stärkeren Eindruck hinterließ. Auch in ihrem gleichzeitig gegebenen zweiten Konzert in der Sing⸗ akademie wußte Fräulein Hella Sauer die ihrer Stimme zu Gebot stehenden Mittel sehr geschickt zur Geltung zu bringen. Besonders gut gelangen ihr die Pianostellen in den Liedern „Sie wissen’s nicht“ von Strauß und „Schön Rohtraut“ von Rabl. Mit anerkennens⸗ werter Bravour sang sie auch „Liebesfeier“ von Weingartner. Die hamj Klavierbegleitung besorgte Herr Bruno Hinze⸗ Reinbold. 1 Ein nicht zu unterschätzendes Talent bekundete Fräulein Else Gipser, die sich in einem am Freitag in der Singakademie gegebenen Konzert als Klovierspielerin hören ließ. Ihr augenblick⸗ liches technisches Können, Anschlag und musikalische Erffoffeng sind vielversprechend. Ein etwas eingeschränkterer Gebrauch des Pedal wäre jedoch wünschenswert. Am hesten schien ihr Chopin zu liegen, dessen „Impromptu“ in Fis⸗Dur (Op. 36) sie fein abgetönt wieder⸗ gab. Auch in dem Vortrag von Poldinis „Italienischem Nachtstück“ aus Op. 38) löste sie eine schwierige Aufgabe recht glücklich. Der ihr gespendete freundliche Beifall war daher wohlverdient. Im Beethoven⸗Saal gab an demselben Abend eine junge Geigerin, Melanie Michaelis, in Gemeinschaft mit dem Philharmoni⸗ schen Orchester ein Konzert. Auch sie darf den begabten Kunst⸗ jüngerinnen zugerechnet werden, da sie schon gute Wirkungen zu erzielen vermochte sowohl durch die Behendigkeit ihrer Technik wie durch ihre geschmackvolle musikalische Ausdrucksweise. Zu einer be⸗ deutenden Künstlerin muß sie freilich erst heranwachsen; denn noch konnte der anmutige Ton nicht auch groß genannt werden; es fehlte dazu an körperlicher und seelischer Kraft. Deshalb blieb die Wiedergabe des Brahms⸗Konzerts hinter der des Konzerts von Wieniawski erheblich zurück; überall aber waren schöne Ansätze zu erkennen. Frau Matja von Niessen⸗Stone sang zwischen den Violinvorkträgen eine Arie von Haydn sauber und eindrucksvoll. In den beiden neuen Gesängen mit Orchesterbegleitung von H. Kaun wurde die Stimme durch die instrumentalen Klang⸗ massen beinahe erstickt; die Verarbeitung erschien überhaupt zu schwer und wuchtig; auch waren die Texte nicht gerade glücklich gewählt. Zwei Liederabende von Blanche Marchesi (am 8. und 11. Februar) im Saal Bechstein brachten eine ganze Reihe von Gesängen, die in Berlin noch unbekannt sind. Das leichte französische Genre bot der Künstlerin Gelegenheit, ihre wohlgeschulte, wenn auch nicht meh jugendfrische Stimme und ihr großes Können zu zeigen. Lieder in italienischer, französischer, englischer und deutscher Sprache wurden mühelos zu voller Geltung gebracht, sodaß das nicht in allzugroßer Zahl erschienene Publikum dankbar einige Wiederholungen und Zugaben erbat. Herr Otto Bake begleitete wie immer diskret und verständnisvoll. Wiederum war es ein ganz eigenartig reizvoller Genuß, den Robert Kothe an demselben Freitag im Künstlerhause den zahlreich er⸗ schienenen Liebhabern seiner Kunst durch den Vortrag deutscher Volks⸗ lieder mit Lautenbegleitung hot. Der Sänger war vortrefflich dis⸗ poniert, und die Akustik des Raumes für sein Organ besonders günstig. Durch eine Reihe bisher nech nicht gesungener Lieder und seine frische, humorvolle Vortragsweise verstand er es wiederum, das Auditorium zu fesseln, und erntete lebhaften Applaus, für den er durch einige Zu⸗ gaben dankte. 1

Der Kammermusikabend, den Bruno Hinze⸗Reinhold am Sonnabend im Saal Bechstein veranstaltete, sand unter Beteiligung der bekannten jungen Violinistin Carlotta Stubenrauch statt. In der Wiedergabe von César Francks A⸗Dur. Sonate für Klavier und Violine zeigte die Geigerin, daß ihre Kunst sich nach der ernsten Seite hin ständig und mit Glück weiter ent⸗ wickelt hat. Der Ausdruck hat an Tiefe und der Ton an Größe ge. wonnen. Der Vortrag des Klavierparts durch B. Hinze⸗Reinbold kann als vortreffliche, übersichtliche Leistung bezeichnet werden. In einigen Einzelnummern von Liszt konnte der Künstler sein bewährtes Können noch wirkungsvoller zur Geltung bringen. Als Liedersängerin war Tilly Erlenmeyer zur Mitwirkung herangezogen worden. Der vorteilhafte Eindruck ihrer guten gesanglichen Bildung wurde leider wieder durch den gepreßten, un⸗ schönen Klang des Organs in der Mittellage beeinträchrigt. Wanda de Zarembska (Klavier) ließ sich, gleichfalls am Sonn⸗ abend, mit dem Philharmonischen Orchester im Beethoven. Saal hören. Die junge Pianistin nahm durch ihre fließende Technik und ihren temperamentvollen Vortrag günstig für sich ein. Der Anschlag war wunderbar leicht; es fehlte aber noch die Kraft, die nötig ist, um Liszts grandiosen „Totentanz“ zu eindringlicher Wirkung zu bringen; hier besonders stand das Wollen hinter dem Können merkbar zurück. In den drei Einzelnummern blieh mehr die Technik als die musikalische Empfindung zu bewundern; denn die „Große Polonaise“ von J. Zarembski hot schon an und für sich keine derdor⸗ ragenden kompositorischen Schönheiten, und dem Vortrage des „Erlkönig“ mangelte es an Energie des Ausdruckz; am hesten Fleng ein kleines Präludium, das mit zartem Gefühl erfüllt wurde

Fräulein Marianne Geyer veranstaltete in der Sing⸗ akademie einen Liederabend. Leider Uitt ihre sonst necht svmpathische Altstimme anscheinend etwas unter einer Indisposttion. Trotzdem erfreute die Sängerin durch warmes Ganpfinden und sein⸗ fuͤhligen Vortrag und vermochte auch ihr Piono desonders wirlsam zun gestalten. Herr Cduard Behm stand ihr als derständutsvoller Begleiter zur Seite. Die von ihm komponierten deiden Lieder: „Ruthenisch’ und „Magyarisch“ sanden in der gin eine besonders gute Interpretin wenn auch dier, wie im ihre Aus. sprache eintges zu wünschen liez. Od die zum ven ihr mit eigener, ziemlich spärlicher Gitarrebegleitung gesungenen Volkelteder eine desonders glückliche Bereicherung idres Programms und üderhaudt am Platze waren, mag dabingestellt seig.

Herr Joan Manèn (Wioline) zad am Gonntag, wiederum dor vollbesegtem Hause, im Beetboven⸗Saalehn Kemzerk dos einen län zenden Verlauf nahm. Auch diesmal kam seine rtnose Tochnik zur vollsten Geltung und degeisterte, verdunden mit der ihm eigenen 8 Vortragsweise, S Auditokam u wahrdast stürmischen Ber dundgedungen. Namentlich war dien ach der meisterdasten Wiederade von „l palpitiv von Pagawint der Fan. An Mutmwirbende wat Marlanne Wolff aunf, die en wiederdolr dor 8R

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