1906 / 44 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Feb 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Handel und Gewerbe.

19. Februar. Der Staatssekretär des Reiche amts des Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner,

degrüßte gestern die Vollversammlung des Deutschen

Handelsrags. W. T. B.“ zufolge, mit folgender Ansprache:

„Geehrte Herren Es ist ein für unser wirtschaftliches Leben hoch⸗ zedeutsamer Augenblick, in dem Sie sich zu ihrer diesjährigen Sitzung dersummelt haben. In wenigen Tagen werden die neuen Handels⸗ vermäge mit acht kontinentalen Staaten in Kraft treten. Freudig zu begrüßen ist, daß in diesem schwerwiegenden Uebergangsstadium Industrie und Handel deutliche Zeichen eines erneuten Aufschwungs zeigen und deshalb umsomehr imstande sein werden, die Schwierigkeiten zu überwinden, die mit jeder Veränderung unserer handelstarifarischen Beziehungen notwendig verbunden sind. Ich hoffe, daß auch jetzt wieder die so oft gerühmte und vom Auslande beneidete Fähigkeit der deutschen In⸗ dustrie und des deutschen Handels, auch neuen und fremden Verhält⸗ nissen durch scharfe Erkenntnis und geschickte Benutzung der vorhandenen Konjunkturen zu folgen, sich glänzend bewähren wird. Leider ist es bisher nicht gelungen, mit den Vereinigten Staaten von Amerika, mit welchen uns zum beiderseitigen Wohle so viele wirtschaftliche Interessen verbinden, zu einem neuen handelspolitischen Abkommen zu gelangen. Wenn Deutschland unter solchen Umständen sich entschließen sollte, durch einseitigen gesetzgeberischen Willensakt zur ungestörten Fortsetzung der bisherigen Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten die Hand zu bieten, so kann eine solche vorüber⸗ gehende Maßregel nur durch die Erwartung begründet werden, daß sie den Weg vorbereitet zu einer baldigen, den berechtigten Interessen Deutschlands Rechnung tragenden, vertragsmäßigen Vereinbarung. Die schnell wachsende Bepölkerung unseres Vaterlands und die steigen⸗ den Ansprüche aller Gesellschaftsklassen an ihre äußere Lebenshaltung stellen an die deutsche Industrie und den deutschen Handel ein größeres Maß von Ansprüchen, wie in den meisten Kulturländern unseres Erdteils. Fortgesetzt erhöhen sich die Anforderungen an die Erzeug⸗ nisse des Luxus, die mit solider Gebrauchsfähigkeit auch Feinheit des Geschmacks verbinden sollen, ebenso wie an die Gerätschaften des täglichen Bedarfs, die praktisch, dauerhaft und durch ihre Preis⸗ bemeffung den weitesten Volkskreisen zugänglich sein müssen. Gerade in diesen beiden Beziehungen hat unsere Industrie erstaunliche Fortschritte gemacht. Unsere Maschinen und unsere Chemie haben sich den Weltmarkt erobert. Jede deutsche Abteilung auf den großen Weltausstellungen und die In⸗ und Ausland gleich über⸗ raschende Ausstellung in Düsseldorf haben einen vollgültigen Beweis unserer hochentwickelten gewerblichen und technischen Leistungen ge⸗ liefert. Die Industrie hat um so mehr Recht, hierauf stolz zu sein, als uns nicht in so reichem Maße die Rohmaterialien zur Verfügung stehen, die die Natur verschwenderisch anderen Ländern verliehen hat. Was uns an Reichtum des Bodens und Gunst des Klimas fehlt, wird aber deutsche Schaffenskraft ersetzen, und im Besitze dieses Schatzes können wir jedem Wettbewerbe die Spitze bieten und mutig in die Zukunft blicken.“ 8

An dem später im „Kaiserhof“ veranstalteten se stmahl nahmen eine Anzahl Ehrengäste teil, unter ihnen der Reichskanzler Fürst von Bülomw, der den Platz neben dem Präsidenten des Deutschen Handelstags, Stadtältesten und Reichstagsabgeordneten Kaempf ein⸗ nahm. Unter den Erschienenen befanden sich ferner der Staats⸗ sekretär Freiherr von Stengel, der Minister für Handel und Gewerbe Dr. Delbrück, der Präsident des Reichsversicherungs⸗ amts Gaebel, der hanseatische Gesandte Dr. Klügmann, der Direktor im Reichsamt des Innern von Jonquidres, der Unterstaatssekretär Dr. Wermuth u. a., sowie die Vertreter der Handelskammern der größeren Städte. Den ersten Trinkspruch brachte der Präsident Kaempf auf Kaiser und Reich aus. Gleich darauf erhob sich der Reichskanzler Fürst von Bülow zu folgender Rede:

„Ich danke Ihnen, meine Herren, daß Sie so freundlich waren, mich zur Teilnahme an dem bheutigen Festmahl des deutschen Handels⸗ tags aufzufordern. In der Absicht, Ihrer Einladung Folge zu leisten, wurde ich noch bestärkt, als ich unter den Bemerkungen zu Ihrer Tages⸗ ordnung den Entwurf der Erklärung las, der Deutsche Handelstag erkenne die Notwendigkeit an, durch Einführung neuer Steuern endlich Ordnung in unserem Reichshaushalt zu schaffen, und spreche sich für die Auf⸗ bringung von Mitteln aus, um die im Interesse aller Volkskreise er⸗ forderliche Stärkung der Wehrkraft des Reichs zur See zu ermög⸗ lichen. Aus dieser Erklärung, wie aus dem Gang Ihrer heutigen Debatte habe ich wiederum mit Genugtuung entnommen, daß wir trotz dieser oder jener Divergenz in anderen Punkten in den für die Zukunft der Nation dringendsten Fragen grundsätzlich auf demselben Boden stehen.

Ich begrüße es, daß Sie, die Vertreter unseres Handels und unserer Industrie, sich ohne parteidoktrinäre Bedenklichkeit zu dem be⸗ kennen, was vor allem not tut, wenn, wie dies Ihr Herr General⸗ sekretär heute früh mit Recht anerkannt hat, die bisherige, im großen und ganzen so günstige materielle Entwicklung Deutschlands nicht in ihren Grundbedingungen unterbunden werden soll. Auf Einzelheiten der Steuervorschläge, über die ja das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, will ich hier nicht eingehen. Ich darf aber die Hoffnung ausdrücken, daß bei der parlamentarischen Behandlung dieser Fundamentalfrage die großen nationalpolitischen Gesichtspunkte, die eine Mehrbesteuerung unum⸗ gänglich machen, nirgends außer acht gelassen werden, wo man die Forsgauer einer friedlichen Entwickelung nach außen wie im Innern wünscht.

Meine Herren, Sie haben oft gelesen und vielleicht auch selber gesagt oder gedacht, der ꝛc. Bülow habe nur Sinn und Verständnis für agrarische Gesichtspunkte und Forderungen. Wenn ich so ein⸗ seitig wäre wie dieser Vorwurf, dann stände ich jetzt wohl nicht in Ihrer Mitte. Ein deutscher Reichskanzler ohne Verständnis für die Bedeutung von Handel und Industrie, meine Herren, das ist ein Unding. Und wenn er die Erkenntnis von der Unentbehrlichkeit dieser großen Wirtschaftszweige für unser nationales Gedeihen auf seinen Posten nicht mitbrächte, sie würde ihm in der Ausübung des Amtes anerzogen werden. Bei mir hat es dessen nicht bedurft. Ich bin schon, als ich die über Er⸗ warten vielgestaltige Entwickelung des deutschen Lebens seit der Reichs⸗ gründung noch vom Auslande her beobachtete, in kleinen und großen Fragen darauf hingewiesen worden, welches Aktivum eine leistungs⸗ fähige Industrie und ein blühender Handel für die internationale Geltung ihrer Länder in die Wagschale werfen. Und welcher Deutsche sollte nicht Freude darüber empfinden, Freude darüber, daß Hans der Träumer, wie man ihn früher nannte, welt⸗ wirtschaftlich wach geworden ist und seinen Mann steht im Wett⸗ bewerb mit anderen älteren Handelsvölkern? Wer fühlte nicht ich möchte sagen den nationalen Herzschlag stärker, wenn er in Rhein⸗ land⸗Westfalen sich den Hochburgen Eisenindustrie nähert, wenn ihm in den Berliner elektrischen Werken die Fortschritte unserer Technik vor Augen treten, wenn er im Hamburger Hafen, in dessen Nähe ich aufgewachsen bin, die Riesendampfer sieht, die den deutschen Handel über alle Meere tragen!

Meine Herren, ich will das glänzende Bild, so berechtigt der vatriotische Stolz auf unseren wirtschaftlichen Aufschwung ist, nicht weiter ausmalen. Möglicherweise werden wir ohnehin morgen lesen: ich sei nun doch dem Merkantilismus und Industriealismus ins Garn gegangen, meinetwegen! Es ist nun einmal so im guten deutschen Lande, daß mehr oder weniger alle Erwerbsstände Uebevoll die Regiferung umdrängen, wie in Werthers Leiden die Kinder die Brot schneidende Lotte und eine ordentliche Regierung maß auch dafür sorgen, daß jeder nicht nur sein Brot, sondern auch Butter aufs Brot bekommt. Ich verleugne aber auch hier nicht, was ich im Kreise von Landwirten öfters ausgeführt habe, ich scheue mich nicht auch vor dieser Versammlung zu wiederholen: Ich betrachte allerdings die deutsche Landwirtschaft als das Sorgenkind des deutschen Reichskanzlers. Ich bin ükberzeugt, daß ihr Gedeihen auch den anderen großen Zweigen unseres Wirtschaftslebens Vorteil bringt, nicht zuletzt dem Handel. Ein neues Aufblühen unserer Boden⸗

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X“ Innern, Staatsminister

kultur wird auch dem Handel neue Triebkräfte geben. Und wenn es ihm vergönnt sein follte, wie ich das aufrichtig hoffe, in Zukunft noch Ln als bisher in die Ferne zu schweifen, so möge er die

chwester nicht vergessen, die treu auf der heimatlichen Scholle arbeitet, deren Arbeit wirtschaftlich und sozialpolitisch die Grundlage eines dauerhaften Aufschwungs, bleibender Blüte bildet, das Funda⸗ ment d dl Hauses. Ihre eigenen Ruhmestitel werden dadurch nicht geschmälert.

Niemand kann übersehen, wieviel zähe Ausdauer im Konkurrenz⸗ kampf, wieviel Wagemut und Selbstvertrauen nötig war und ist, um für den deutschen Handel die Stellung zu erringen und zu behaupten, die er zum Stolz des deutschen Namens jetzt in der Welt einnimmt. Und es ist keine leere Schmeichelei, wenn ich hier vor Ihnen und von Ihnen, den Pionieren unseres Handels, sage: Den größeren Teil ihres Wertes haben Sie sich selbst geschaffen. Ihre besten Gewinnchancen lagen in Ihrer eigenen Tüchtigkeit. (Lebhaftes Bravo.) Einer meiner erprobtesten Mitarbeiter, der heute morgen Ihre Versammlung begrüßte, hat kürzlich den vor⸗ trefflichen Eigenschaften des deutschen Arbeiterstandes ein unum⸗ wundenes Zeugnis ausgestellt, das ich Wort für Wort unterschreibe. Ich werde bei Ihnen keinem Widerspruch begegnen, wenn ich anerkenne, welcher Schatz an gesunden Kräften, an Intelligenz und Fleiß im werktätigen Volke Tag für Tag lebendig ist. Ich füge aber hinzu, und diese Ergänzung mache ich auch im Sinne des Grafen Pelade daß 82 in den Massen schlummernden fäbig⸗ eiten sich nicht so fruchtbar entwickeln könnten ohne die Verdienste der deutschen Arbeitgeber. Wenn aus unserem Einsatz im Welthandel die geistige Energie, der weite und freie Blick des deutschen Unter⸗ nehmertums gestrichen würden, müßten sich für Millionen von Arbeitern die Lebensbedingungen verschlechtern. Dann könnten wir auch nicht länger die wirtschaftliche und politische Stellung aufrecht erhalten, die wir jetzt in der Welt einnehmen.

Aus vollem Herzen rufe ich: Der deutsche Handel und der Deutsche Handelstag, sie leben hoch!“

Nach dem Reichskanzler begrüßte der Präsident der Handelskammer in Mainz, Geheime Kommerzienrat Michel die Ehrengäste und trank auf deren Wohl, besonders auf dasjenige des preußischen Fenensh Dr. Delbrück, auf dessen Wirken der deutsche

andel große Hoffnungen setze. Der Minister Dr. Delbrück dankte in einer mehrfach mit lebhaftem Beifall und Heiterkeit aufgenommenen Rede, die er mit einem Hoch auf den Mut und die Tatkraft des deutschen Kaufmanns schloß. Hierauf brachte der Vorsitzende der Handelskammer Leipzig, Zwei⸗ niger, ein Hoch auf die Referenten, insbesondere auf den General⸗ sekretär des deutschen Handelstags, Dr. Soetbeer aus. Letzterer dankte und trank auf den sächsischen Ministerialdirektor Roscher. Der Geheime Kommerzienrat Vogel, Chemnitz, gedachte des verstorbenen Vorsitzenden Frentzel und seiner Verdienste. Sein Glas galt dem

jetzigen Vorsitzenden Kaempf. Dr. Soetbeer dankte ihm I“ F 1“

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en im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.) 1

Kupferfund in der Bukowina. v

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In der Nähe von Gemine, Bezirk Kimpolung, wurde privaten Konsortium eine Lagerstätte hochwertiger Kupferkiese entdeckt. Der Lagergang ist bisher in einer Langf. von 4 ½ km erschlossen, hat an den erschlossenen Punkten eine ächtigkeit von 130 und 160 -cm und allen Anzeichen nach eine Tiefe von mehreren hundert Metern. Das Vorkommen ist von Dr. Karl Redlich, Professor an der Montanhochschule in Leoben, und von Dr. Josef Grzybowski, Privat⸗ dozent der Universität Krakau, günstig begutachtet. Das Scheideerz enthält im Durchschnitt 17,03 % Kupfer nebst 0,7 % Silber und eine Spur von Gold. Bemerkenswert ist, daß der Gang auch reichlich Bleiglanz führt. 8 (Bukarester Tagblatt.)

Gründung einer Sackfabrik in Chile.

Chile bietet besonders wegen seines Salpeterexports einen der⸗ artig bedeutenden Markt für Säcke, daß der Gedanke nahe lag, eine Landesindustrie für diesen Artikel ins Leben zu rufen. Nun hat sich auch eine Gesellschaft mit einem Kapital von 1 000 000 Pesos ge⸗ bildet, welche bei der Station Llai⸗Llai zwischen Santiago und Valparaiso eine Fabrik für Säcke und Hanfgewebe errichtet. Es sollen Säcke aus in Chile selbstgebautem Hanf in ähnlicher Weise gefertigt werden, wie dies in Italien bereits geschieht. Der Bau der Fabrik, welche über eine Wasserkraft von 150 Pferdekräften ver⸗ fügt, ist bereits begonnen. Die elektrische Wasserkraft soll auch zum Antrieb aller in den Werkstätten verwendeten Werkzeuge dienen. Vorausgesetzt, daß der Ersatz der bisher verwendeten Jutesäcke durch Hanfsäcke für den Salpetertransport nicht zu teuer kommt und daß die letzteren überhaupt hierfür geeignet sind, müßte die Industrie der Hanfsäcke in Chile noch mit weit 129 Kapitalien betrieben werden, als sie bei dem eben erwähnten Unternehmen vorgesehen sind, wenn ein größerer Teil des enormen Bedarfs an Säcken im Lande selbst gedeckt werden soll. Man erwartet außerdem eine Förde⸗ rung der Landwirtschaft durch Vermehrung des Hanfbaues. Der Handel wird sich solange es sich um ein Unternehmen von nur 1 000 000 Pesos Kapital handelt noch nicht auf eine beträchtliche Abnahme der Einfuhr, wohl aber auf neue Bestrebungen zur Erhöhung des Sackzolls gefaßt machen dürfen. (Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Valparaiso) 1

Geplante Oeffnung des Hafens von Haichou (China) ““ für den fremden Handel. amtliche Zeitung „Nanyvang vi vi kuan pao“ vom 19. Oktober v. J. veröffentlicht einen Thronbericht des Generalgouverneurs Choufu über den Plan, den Hafen von Füs⸗ in der Provinz Kinangsu dem fremden Handel zu öffnen. ie Anregung zur Eröffnung Haichous geht von den Hono⸗ ratioren von Haichou aus, und Choufu ist dieser Anregung ent⸗ gegengekommen. Er hat sich mit dem Generalzollinspektor Sir Robert Hart in Verbindung gesetzt und nunmehr auf Grund eines Berichtes, den der an Ort und Stelle entsandte Küsteninspektor Taplor erstattet hat, in seinem Thronbericht vorgeschlagen, den Hafenplatz von Haichou, nämlich den Ort Lin⸗hung⸗kou, dem ausländischen Handel zu erschließen. Haichou ist eine selbst⸗ ständige Unterpräfektur und ist auf Blatt „Tsingtau“ der Karten der Königlichen Landesaufnahme eingezeichnet, während der Hafen⸗ ort Lin⸗hung⸗kou sich nicht auf der gedachten Karte befindet. Zu⸗ gleich mit Lin⸗hung⸗kou soll nach dem ferneren Inhalt des Thron⸗ berichts der in der Magistratur Kan⸗vü 9 * Ort Tsing⸗kou eee werden. Beide Ortschaften, sowohl Kan⸗yü als auch Tsing⸗ ou, sind auf der oben bezeichneten Karte nordwestlich von Haichou zu 1 Tsing⸗kou liegt ebenso wie Haichou nicht dicht am Meeres⸗ ufer, sondern etwas landeinwärts an einem Flusse. Choufu hat daher einem Vorschlage des Mr. Taylor entsprechend empfohlen, auch in den am Flußufer in der Nähe von Tsing⸗kou gelegenen Ortschaften Stationen der Seezollverwaltung zu errichten. Den Haupthafenplatz soll jedoch Lin⸗hung⸗kou bilden, weil dieser Ort von größeren Fahr⸗ zeugen, die allerdings nur bis zu 8 Fuß Tiefgang haben dürfen, angelaufen werden kann, während das Fahrwasser bei Tsing⸗kou noch seichter sei. Ueber den Handel der zu öffnenden Plätze enthält der Thronbericht nur spärliche Angaben. Mr. Taylor berechnet den Export einheimischer Waren auf 5 bis 6 Millionen Taels, während über den Wert des zu erwartenden Imports fremder Waren natürlich noch keine bestimmten Angaben gemacht werden können. Als Haupthandelsartikel werden Bohnenkuchen und Mehl genannt. Haichou ist immerhin einer der bedeutendsten Handelsplätze von Nord⸗Kiangsu.

Die Nankinger

finden.

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Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 19. Februar 1906.

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Das im Reichsamt des Innern herausgegebene „Deutsche Handelsarchiv“, Zeitschrift für Handel und Gewerbe (Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin Kochstraße 68 71; jährlich 12 Hefte zum Preise von 18 ℳ) stellt sich in erster Linie zur Aufgabe, die für die Regelung der Handels⸗ beziehungen wichtigen Gesetze und Verordnungen aller Länder in tun⸗ lichster Vollständigkeit zu sammeln und in authentischem Text oder genauer Uebersetzung den beteiligten Kreisen zugänglich zu machen daneben aber den Gang des Handels und der Industrie an der Hand periodischer Berichte der Kaiserlichen Vertretungen im Auslande und amtlicher statistischer Materialien zu verfolgen. Das Januarheft des neuen Jahrgangs enthält in seinem Gesetzgebungsteil u. a. den deutsch bulgarischen Handelsvertrag, das provisorische Handelsabkommen zwischen der Schweiz und Oesterreich⸗Ungarn, Bestimmungen über die Zollbehandlung der gegenseitigen Wareneinfuhr im Verkehr zwischen Italien und Spanien sowie zwischen der Schweiz und Frankreich, Ent⸗ scheidungen des Ackerbaudepartements der Vereinigten Staaten von Amerika über die Untersuchung und Bezettelung von Nahrungsmitteln bei der Einfuhr, Ausführungsbestimmungen zum italienischen Wein⸗ gesetz, die Vorbemerkungen zum belgischen Zolltarif, enthaltend die ge⸗ setzlichen und Verwaltungsvorschriften für die Zollabfertigung, den venezolanischen Zolltarif u. a. m. Ausführliche statistische Mitteilungen liegen vor über den Außenhandel Großbritanniens, Luxemburgs und von Sierra Leone für das Jahr 1904. Von wichtigeren Berichten der Kaiserlichen Konsuln sind zu nennen die aus Saffi (Marokko), Wellington (Neuseeland), Curitiba (Brasilien), Lima (Peru), San Juan (Portoriko), Gonaives (Haiti), Havre, Spra (Griechenland), St. Paul W Galatz, Sheffield. Diese Berichte sind in dem genannten Verlage auch in Sonderabdrücken erschienen.

Die preußische Staatsbahnperwaltung fordert zur Ein⸗ sendung von Angeboten auf für den Verkauf von Altmaterialien, bestehend aus Oberbau⸗, Bau⸗ und Werkstattsmaterialien, Gleis⸗ wagen, 28 ausgebauten schweißeisernen Brückenüberbauten und einem außer Betrieb gesetzten alten Omnibusdampfwagen. Näheres über die Verkaufsbedingungen ist im Verkehrsbureau der Korporation der Kauf⸗ mannschaft von Berlin, Neue Friedrichstraße 54 I, zu erfahren.

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats der „National⸗ bank für Deutschland“ wurde seitens der Direktion die Bilanz und das Gewinn⸗ und Verlustkonto für das abgelaufene Geschäfts⸗ jahr vorgelegt. Das Gewinn⸗ und Verlustkonto ergibt ein⸗ schließlich des Vortrags aus dem Vorjahre von 503 356,90 einen Bruttogewinn von 11 677 653,38 Davon entfallen auf Wechsel⸗ und Zinsenkonto 4 263 361,44 (1904: 3 575 514,76), auf Provisionskonto 2 512 231,55 (1 737 390,39), auf Effekten⸗ und Konsortialkonto 2 025 538,84 (1 203 548,41), auf Sorten⸗ und Couponskonto 47 068,59 (34 069,90), auf Kommandite Born u. Busse 834 928,09 (1. Juli bis 31. Dezember 1905), auf den Verkauf des Bankgehäudes Voßstraße 34 1 491 167,97. Nach Abzug der Verwaltungskosten und Steuern 2 164 006,84 (1 791 982,50 ℳ), Restabfindung an die früheren In⸗ haber der Firma Born u. Busse 925 000 ℳ, Abschreibung auf In⸗ ventarkonto 48 441,18 (26 622,40 ℳ) und Abschreibung auf Haus⸗ konto Behrenstraße 68/69 1 000 000 verbleibt ein verfügbarer Reingewinn von 7 540 205,36 (4 959 330,80 ℳ). Auf Antrag der Direktion wurde beschlossen, der auf den 24. März 1906 einzu⸗ berufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 7 % vorzuschlagen, dem Beamtenpensions⸗ und Unterstützungsfonds 75 000 ℳ, dem Reservefonds II 800 000 zuzuweisen und den nach Abzug der statuten⸗ und vertragsmäßigen Tantiemen und Gratifikationen verbleibenden Rest von 345 386,50 auf neue Rechnung vor⸗ utragen. Das Bilanzkonto für 31. Dezember 1905 stellt sich, wie folgt⸗ Aktiva: Kassakonto 7 151 774,91 (5 885 143,56 ℳ), Sorten⸗ und Couponskonto 2 191 371,48 (1 878 334.24), Guthaben bei Banken und Bankiers 10 791 417,54 (7 670 511,16), Wechselkonto 57 467 181,08 41 419 827,52), Reportierte Effekten und Lombardgelder 59 258 232,40 37 030 178,25), Eigene Effekten 15 867 887,75 (11 400 475,60), Kon⸗ ortialkonto 20 983 691,10 (19 203 869,70), Kontokorrentkonto, Debi⸗ toren 108 373 025,64 (85 901 201,88), davon 13 250 000 ungedeckt, Kommanditeinlage Born u. Busse 15 000 000, Inventarkonto 100 (100), Hauskonto, Behrenstraße 68/69, 915 051,77. 1I. Aktienkapital 80 000 000 (60 000 000 ℳ), esetzliche Reservefonds 11 220 000 (9 710 000), Beamtenpensions. und Unterstützungsfonds 780 018,25 (716 173), Rückständige Dividenden 8 901 (8 455,50), Akzeptenkonto 36 545 134,33 (24 720 199,25), Konto⸗ korrentkonto Kreditoren 161 905 474,73 (112 075 483,36). Die Kon⸗ sortialbestände umfassen: Fest verzinsliche Werte 3 308 000 (4 604 000 ℳ), Eisenbahn⸗, Schiffahrts⸗ und Bankaktien 6 772 000 (5 077 000), Grundstücksgeschäfte Berlin und Vororte 1 994 000 (1 587 000), Elektrizitätswerte 1 356 000 (2 509 000), diverse In⸗ dustrieunternehmungen 7 553 000 (5 426 000). Das Effektenkonto setzt sich zusammen aus: Deutsche Staats⸗ und Stadtanleihen 3 116 000 (2 847 000), Ausländische Fonds 2 182 000 (1 146 000), Eisenbahn⸗ und Industricobligationen 1 385 000 (912 000), Aktien von Eisenbahn⸗, Bank⸗ und Industriegesellschaften 9 184 000 (6 496 000). Das Bilanzkonto der Firma Born u. Busse für 31. Dezember 1905 stellt sich, wie folgt: Aktiva. Kassakonto 1 577 700,20 ℳ, Sorten⸗ und Couponskonto 295 769,48, Guthaben bei Banken und Bankiers 3 639 263,50, Wechsel⸗ konto 1 816 171,15, Reportierte Effekten 2 692 605,50, Eigene Effekten 4 788 223,40, Konsortialkonto 6 661 069,50, Kontokorrentkonto, De⸗ bitoren 9 918 164,44, davon 800 000 ungedeckt, Mobilienkonto 3449, zusammen 31 392 416,17 ℳ. Passiva. Kommanditkapitalkonto 15 000 000 ℳ, Akzeptenkonto 701 554,05, Kontokorrentkonto, Kreditoren 14 855 934,03, Gewinn 834 928,09, zusammen 31 392 416,17 Die Konsortialbestände umfassen: Fest verzinsliche Werte 612 000 ℳ, Eisenbahn⸗, Straßenbahn⸗ und Bankaktien 4 022 000, Grundstücks⸗ geschäfte Berlin und Vororte 358 000, Elektrizitätswerte 553 000, diverse Industrieunternehmungen 1 116 000. Das Effektenkonto setzt sich zusammen aus: Eisenbahn⸗ und Industrieobligationen 264 000, Aktien von Eisenbahn⸗, Bank⸗ und Industrieunternehmungen

In der Sitzung des Pufsichtsrats der Rheinischen Hypo⸗ thekenbank in Mannheim vom 19. Februar wurde u. a. be⸗ schlossen, die Verteilung einer Dividende von 9 % für das Geschäfts⸗ jahr 1905 (wie im Vorjahr) vorzuschlagen. Die Generalversamm⸗ lung ist auf den 14. März d. J. einberufen.

Der Aufsichtsrat der Oldenburger Spar⸗ und Leih⸗ bank Oldenburg hat, laut Meldung des „W. T. B.“, in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, 9 % Dividende auf das erhöhte Aktien⸗ kapital von 4 Millionen gegen 9 % auf 3 Millionen Mark im Vor⸗ jahre zur Verteilung zu bringen.

Die Zwischendeckpreise im nordatlantischen Ver⸗ 88 w' laut Meldung des „W. T. B.“ aus Ham burg, umn

0 er 8

Rom, 19. Februar. (W. T. B.) Der Verwaltungsrat der Banca d'Italia beschloß die Verteilung einer Dividende von 18 Lire auf die Aktie, zahlbar vom 5. April ab.

Konstantinopel, 20. Februar. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabaks⸗Regie⸗Gesellschafi in Konstantinopel betrugen im Januar 1906: 19 200 000 Piaster gegen 18 400 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.

8.

4 524 000.

Die Preienotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in befinden sich der Börsenbeilage.

Kursberichte von den auswärtigen Fondsmärkten.

Hamburg, 19. Februar. Barren: das Kilogramm 2790 B., 2784 G., Silber in Barren: das Kilogramm 91,40 B., 90,90 G.

Wien, 20. Februar, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.)

.4 % Rente M.⸗N. p. Arr. 100,00, Oesterr. 4 % Rente in Kr.⸗W. per ult. 100,05, Ungar. 4 % Goldrente 114,05, Ungar. 4 % Rente in Kr.⸗W. 95,60, Türkische Lose per M. d. M. 150,25, Buschtierader Eisenb.⸗Aktien Lit. B —,—, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. —,—, Oesterr. Staatsbahn per ult. 674,00, Südbahn⸗ gesellschaft 127,50, Wiener Bankverein 562,50, Kreditanstalt, Oesterr. er ult. 671,00, Kreditbank, Ung. allg. 791,00, Länderbank 442,50,

rüxer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellschaft, Oesterr. Alp.

535,00, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,41.

London, 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) 2 ½ % Englische Kons. 90 ¾, Platzdiskont 3 1, Silber 30 ¾⁄186. Bankeingang 30 000

Sterl. Pb. (W. T. B.) (Schluß.) 3 % Franz.

aris, 19. Februar. Rente 99,50, Suezkanalaktien 4369

Madrid, 19. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 15,50.

Lissabon, 19. Februar. (W. T. B.) Goldagio 4 ½.

New York, 19. Februar. (Schluß.) (W. T. B.) Die Tendenz der heutigen Börse war nicht einheitlich. Bei Eröffnung war eine bessere Stimmung unverkennbar. Im späteren Verlaufe wurde die

altung schwankend, einer Abschwächung folgte stets eine Erholung.

8e verlautete, daß die Gatesgruppe eine Aufwärtsbewegung der Kurse Die Leiter der Chicagoer Eisenbahnen sprachen sich dahin aus, daß der Verkehr nicht nachgelassen habe. Die Berichte, daß die Stimmung auf den Eisen⸗ und Stahlmärkten ruhiger ge⸗ worden ist, übten auf Stahlwerte nur sehr geringen Einfluß aus. Schluß fest. Für Rechnung Londons wurden im Ergebnis 40 000 Stück gekauft. Aktienumsatz 1 080 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschn.⸗Zinsrate 4 6, do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages 3 ½, Wechsel auf London (60 Tage) 4,82,65, Cable Transfers 4,86,70, Silber, Commercial Bars 66 ¼. Tendenz für Geld: Stetig.

Rio de Janeiro, 19. Februar. (W. T. B.) Wechsel auf London 162716. s h1.“

begünstigte.

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börse vom 19. Februar. (Amtlicher Kursbericht.) ohlen, Koks und Briketts. (LPreisnotierungen des Rheinisch⸗ Westfälischen Kohlensyndikats für die Tonne ab Werk.) I. Gas⸗ und lammkohle: a. Gasförderkohle 11,50 13,50 ℳ, b. Gas⸗ ammförderkohle 10,50 11,50 ℳ, c. Flammförderkohle 10,00 bis 10,50 ℳ, d. Stückkohle 12,50 13,50 ℳ, e. Halbgesiebte 12,00 bis 13,00 ℳ, f. Nußkohle gew. Korn I und II 12,50 13,25 ℳ, do. do. III 12,00 12,50 ℳ, do. do. IV 11,00 11,50 ℳ, g. Nuß⸗ ruskohle 0— 20/30 mm 7,00 8,50 ℳ, do. 0 50/60 mm 9,00 bis 9,50 ℳ, h. Gruskohle 5,50 8,50 ℳ; II. Fettkohle, a. Förderkohle 10,00 10,50 ℳ, b. Bestmelierte Kohle 11,10 11,60 ℳ, c. Stückkohle 12,50 13,25 ℳ, d. Nußkohle gew. Korn I 12,20 bis 13,25 ℳ, do. do. II 12,50 13,50 ℳ, do. do. III 12,00 13,00 ℳ, do. do. IV 11,00 11,50 ℳ, e. Kokskohle 10,50 11,00 ℳ, III. Magere Kohle: a. Förderkohle 9,00 10,00 ℳ, b. do. melierte 10,25 11,25 ℳ, c. do. aufgebesserte, je nach dem Stück⸗ gehalt 11,25 13,00 ℳ, d. Stückkohle 12,00 14,00 ℳ, e. Nuß⸗ kohle, gew. Korn I und II 14,50 16,50 ℳ, do. do. III 16,00 bis 17,50 ℳ, do. do. IV 10,50 11,75 ℳ, f. Anthrazit Nuß Korn 1 17,50 18;,5)0 ℳ, do. do. II 19,00 23,00 ℳ, g. Fördergrus 8,50 9,00 ℳ, h. Gruskohle unter 10 mm. 5,00 7,00 ℳ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 14,50 16,50 ℳ, b. Gießereikoks 17,00 18,00 ℳ, c. Brechkoks I und II 17,00 bis 18,50 ℳ; V. Briketts: Briketts je nach Qualität 10,75 bis 13,25 Absatz bei guter Nachfrage steigend. Die nächste Börsenversammlung findet am Mittwoch, den 28. Februar 1906, Nach⸗ See 3 ½ bis 5 Uhr, im „Berliner Hof“, Hotel Hart⸗ mann, .

Magdeburg, 20. Februar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 Grad o. S. 7,80 8,00. Nachprodukte 75 Grad o. S. 6,00 bis 6,30. Stimmung: Ruhig. Brotraffinade I o. F. 17,62 ½ 17,75. Kristallzucker I mit Sack —,—. Gem. Raffinade m. S. 17,25 17,50. Gemahlene Melis mit Sack 16,70 17,00. Stimmung: Ruhig. Rohzucker I. Produkt Transito frei an Bord Hamburg: Februar 16,10 Gd., 16,25 Br., —,— bei., März 16,25 Gd., 16,35 Br., —,— bez., April 16,40 Gd., 16,50 Br., 8 bez., Mai 16,55 Gd., 16,65 Br., —,— bez., August 16,95 Gd., 17,00 Br.,

—,— bez. Still. (W. T. B.) Rüböl loko 55,00, per

Cöln, 19. Februar.

Mai 55,50. Bremen, 19. Februar. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) rivatnotierungen. Schmalz. Stetig. Loko, Tubs und Firkins 41 4, Speck. Fest. Kaffee. Ruhig. Offizielle

oppeleimer 42. vesn⸗ Baumwollbörse. Baumwolle. Ruhig. Upland

bedeseggfn er, oko middl. b Hamburg, 19. Februar. (W. T. B.) Petroleum. Ruhig. Standard white loko 7,10.

Hamburg, 20. Februar. (W. T. B.) Kaffee. 1.b2 bericht.) Good average Santos März 37 ½ Gd., Mai 38 Gd., September 38 ¾ Gd., Dezember 39 ½ Gd. Stetig. Zucker⸗ markt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance frei an Bord Hamburg Februar 16,20, . 16,30, Mai 16,55, August 16,95, Oktober 17,10, ezember 17,30.

uhig. 2 8 88885g. 88 Februar. (W. T. B.) Raps per August 7,50 Gd., 27,70 Br.

London, 19. Februar. v T. B.) 96 % Javazucker loko natt. 9 sh. d. Wert, Rübenrohzucker loko ruhig, 8 sh. d d.

ert.

London, 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Chile⸗Kupfer

fest, 78 ⅞, für 3 Monate 76.

ig ool, 19. Februar. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 10 000 Ballen, davon für Spekulation und Export 1000 B. Tendenz: Ruhig. Amerikanische good „ordinary Lieferungen: Ruhig. Februar 5,72, Februar⸗März 5,72, März⸗April 5,73, April⸗Mai 5,76, Mal⸗ Juni 5,78, Juni⸗Juli 5,80, Juli⸗August 5,82, August⸗ September 5,78, September⸗Oktober 5,64, Oktober⸗

November 5,60. Praggon⸗ 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß). Roheisen

ruhig, 88 % neue Kondition 20 20 ½. Weißer Zucker ruhig, Nr. 3 Amsterdam,

(W. T. B.) Petroleum.

Raffiniertes Type weiß loko 19 ½ ber. New PYork, 19. Februar. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle⸗ etroleum Standard white in New York 7,60, do. do. in Philadelphia t nach Liverpool 2, Kaffee fair Rio Nr. 7 8 ¼, do. Rio trugen in der vergangenen Woche an Weizen 47 252 000 Bushels, an

T. B.) (Schluß.) Gold in

unregelmäßig, Middlesborough warrants 49. für 100 24 ½, März 24 ⅞, Mai⸗August 24 ½, Oktober⸗ ordinary 31. Bankazinn 100 .

Br., do. Februar 19 ½ Br., do. März 19 ¾ Br., do. April⸗Mai 27. in New York 11,10, do. für Lieferung April 10,64, do. für ,55, do. Refined (in Cases) 10,30, do. Credit Balances at Oil City 7 März 6,60 do. Mai 6.80, Zucker 2 1, Zinn Mais 15 187 000 Bushels.

Paris, 19. Februar. T. B.) (Schluß.) Rohzucker Dezemb Am 19. Februar. (W. T. B.) Java⸗Kaffee good Antwerpen, 19. Februar. 20 Br. Ruhig. Schmalz. Februar 97 ½. jeferung Juni 10,78, Baumwollepreis in New Orleans 10 ⁄8, 1,58, malz Western steam 8,05, do. Rohe u. Brothers 8,15, Ge⸗ treidefra o. 0, . „2 84, 36,15 36 4b, Kupfer 17,75 18,50. Die Visible Supplies be⸗

Theater und Musik.

Konzerte.

Im Beethoven⸗Saal gab am Donnerstag der Violinist Fritz Kreisler ein Konzert mit glänzendem, verdienten Erfolge. Er zeigte sich aufs neue als Meister seines Instruments wie als Musiker ersten Ranges und bot ein mit vielem Geschmack zusammen⸗ gestelltes Programm, das außer Vieuxtemps Fis⸗Moll⸗Konzert, einem flavischen Tanz (A⸗Dur) von Dvokak und zwei kleineren Stücken von Wieniawski lauter Kompositionen aus dem 17. und 18. Jahrhundert in reizvoller Abwechslung enthielt, unter denen besonders das Menuett in D⸗Dur von Lully, die Courante H⸗Moll von Francoeur und vla Précieuse“ von Louis Couperin großen Beifall fanden. In Kreislers Spiel vereinigten sich glänzende und unfehlbare Technik mit feinem Stilgefühl, großem, wundervollem Tone und ausgeprägter Individualität. Freilich strich der Künstler mitunter recht fest, ja sogar kräftig über die Saiten, aber nur dort, wo der Ausdruck größter Entschiedenheit am Platze war, sodaß der Eindruck dadurch nicht getrübt, sondern vielmehr verstärkt wurde. Die Zuhörer jubelten geradezu, klatschten stürmisch Beifall und konnten sich nicht genugtun im Hervorrufen. Wie eine Mauer blieben ihrer viele am Schluß vor dem Podium stehen und entlockten dem Künstler noch glücklich einige Zugaben. Herrn Ed. Behms Begleitung am Klavier war geradezu musterhaft und trug wesentlich zu dem glänzenden Erfolg des Abends bei. Die ausgezeichnete Pianistin Hedwig Kirsch und der bekannte Lieder⸗ und Oratoriensänger Arthur van Eweyk gaben, gleichfalls am Donnerstag, im Saal Bechstein ein gemeinschaftliches Konzert.

err van Eweyk fang Lieder von R. Schumann, H. Brückler und

.Wolf, wie man es bei ihm gewohnt ist, mit Geschmack, war in⸗ dessen nicht sonderlich gut bei Stimme. Künstlerisch wertvoller waren die Gaben der sympathischen Pianistin, die Kompositionen von Liszt, Brahms und Schubert technisch sicher wiedergab und besonders durch die Poesie ihres Vortrages die Herzen erfreute. Im Saal des Sezessionsgebäudes fand um dieselbe Zeit ein von Frau Sylvia Meyersberg und Josepha Metz veranstalteter Vortragsabend statt, der auch in die Reihe der Konzerte aufgenommen werden darf. Frau Mexyersberg hat unlängst schon im Saal Bechstein Proben ihrer speziellen Kunst abgelegt und verstärkte diesmal noch den günstigen Eindruck, den sie damals hervor⸗ gerufen hatte. Ihr Streben geht offenbar dahin, eine deutsche Uvette Guilbert zu werden. In bezug auf die Anmut und Schelmerei, mit der sie feinpointierte Liedchen heiteren Charakters vorträgt, hat sie ihr Vor⸗ bild entschieden auch erreicht, im Ausdruck des Musikalischen vielleicht sogar übertroffen. Sie fand denn auch mit ihrem geschickt zusammen⸗ gestellten Programm, das außer Volksliedern und französischen Chansons auch neue Kompositionen von Zepler, Nelson u. a. enthielt, lebhaften und verdienten Beifall. Einen ganz vortrefflichen, überaus feinfühligen Begleiter hatte sie in ihrem Gatten. Der anmutig⸗ zierliche Charakter des Abends wurde aufs glücklichste auch in den Rezitationen aus eigenen Werken festgehalten, die Josepha Metz bei⸗ teuerte. . Das Holländische Streichquartett spielte am Freitag in der Königlichen Hochschule für Musik außer Quartetten von Brahms und Beethoven eine neue Tondichtung von Arthur Willner. Das überaus melodiös gehaltene Werk wirkte vorteilhaft durch den leichten Fluß der Linien und die Wärme der Empfindung. Auch die Klangfarben waren, der jeweiligen Stimmung entsprechend, glücklich verwertet worden. Alles gab sich klar und einfach, und so ging eine frische, anregende Wirkung von der Komposition aus, die dem schöpferischen Können des jungen Tondichters ein günstiges Zeugnis ausstellt. Durch den schönen ertmn wurde der gute Ein⸗ druck des Werkes noch erheblich verstärkt; er brachte den ausführenden Künstlern wie dem anwesenden Komponisten lebhafte Anerkennung ein. Zwei Künstler von Ruf, Herr Ferruccio Busoni und Herr Bernhard Dessau hatten sich vereinigt, um an demselben Tage im Saale der Singakademie einen Sonatenabend zu geben. Sie spielten die Violinsonaten in A-⸗Dur von Cösar Franck, in E⸗Moll von Mozart und in C⸗Dur von Ch. Sinding. Es war von großem Interesse zu beobachten, wie die beiden temperamentvollen Künstler sich Zurückhaltung aufzuerlegen wußten, namentlich bei der kleinen, aber außerordentlich reizvollen Mozartschen Sonate, und mit welchem Feuer sie das interessante Werk des begabten nordischen Komponisten vortrugen. Herr Busoni erfreute ganz besonders durch das reiche Ausdrucksvermögen seines Spiels. Ebenfalls am Freitag fand im ausverkauften Beethoven⸗Sgal das letzte diesjährige Kon des Künstlerpaares Therese und Artur Schnabel statt, das sediglich Lieder und Klavierkompositionen von Johannes Brahms darbot. Die Sängerin Frau Therese Schnabel⸗Behr war stimmlich vorzüglich disponiert und brachte die Lieder mit der ihr eigenen Innigkeit zu Gehör. Es ist wunderbar, wie diese Künstlerin ihren Vortrag immer noch mehr zu vertiefen und eindringlicher zu gestalten vermag. Herr Artur Schnabel spielte eine Reihe kleinerer Klavierstücke und be⸗ schloß den Abend mit den Variationen über ein Thema von Paganini Op. 35 (1 und 11). Wie man es bei ihm gewohnt ist, entfaltete er brillante Technik, Kraft, Weichheit und ein hervorragendes Ausdrucks⸗ vermögen. Stürme des Beifalls folgten den Darbietungen der beiden Künstler, die immer wieder und wieder auf dem Podium erscheinen mußten. t 12 Einen außergewöhnlichen Genuß gewährte am Sonnabend der Klavierabend Wladimir von Pachmanns in der Philharmonie. Der Pianist, der Berlin zum Leidwesen seiner vielen Verehrer seit mehreren Jahren gemieden hat, hatte die Genugtuung, einen bis auf den letzten Platz gefüllten Saal vorzufinden, und hat sich entschließen müssen, diesem ersten Konzert bald ein zweites folgen zu lassen. Neues über sein Spiel ist kaum zu sagen. Herr von Pachmann gehört nicht zu den Kraftmeiern am Flügel; er bevorzugt das Sangbare, und man kann Mendelssohns Lieder ohne Worte oder Chopins Kompositionen, wenn er sie mit seinem unnachahmlichen An⸗ schlag, seiner selbstverständlichen Technik und mit dem Aus⸗ druck seiner ureigensten Empfindung vorträgt, schlechthin nicht besser hören. Jedes Stück wird hier zum Erlebnis, das sich dem Herzen unvergeßlich einprägt. Einem Künstler von so hoher Art verzeiht man auch gern manches Wunderliche des Gebarens, das er in seinen Konzerten zumeist zur Schau trägt, um so mehr, als es offen⸗ bar einer liebenswürdigen Mitteilsamkeit seiner Natur entspringt. Der Geiger Max Menge gestaltete das Konzert, das er an dem selben Sonn⸗ abend im Saal Bechstein gab, durch Programm und Vortrag gleicherweise interessant. Die erste Hälfte des Abends wurde durch die Kom⸗ positionen alter Meister und der zweite Teil durch Werle neuerer Ton⸗ dichter ausgefüllt. In der Wiedergabe der alten Werke entwickelte der Künstler ein fein gebildetes Stilgefühl und eine hinreichende Technik, um die alten musikalischen Gebilde zierlich und fein eitstehen zu lassen. Eine kräftige Ausdrucksweise und ein lebhaftes Temperament äußerten sich weniger darin; aber das Vorhandensein eines geschmackvollen musikalischen Gefühls trat stets angenehm hervor. Ernst von Dohnäaänvi gab um dieselbe Stunde im Beethoven⸗Saal seinen zweiten Klavierabend und spielte die Hände]⸗Variationen von Brahms, die Fis⸗Moll⸗Sonate von Wumann, die Sonate in G⸗Dur, Op. 31 Nr. 1, von Beethoven und zwei Kompositionen (Ballade H⸗Moll und Tarantella „Venezia e Napoli“) von Liszt. scdee 4. 8.2 S 8— 85b e größten Teile sehr schwierige Programm erledigte, lieferte aufs neue Berweis, daß Herr von Dohnänyvi auf dem Wege ist, sich den besten Meistern des Klavierspiels anzuschließen. Die bekannte junge Geigerin Elsie Playfair ließ sich gleichzeitig in der Sing⸗ akademie mit dem Phil barmneaön Orchester hören. Ihre Kunst gab sich im Anfang technisch nicht ganz so tadellos, wie erwartet werden konnte. Die Wiedergabe der Es⸗Moll Phantasie von Bruch schien ihr noch mancherlei Schwierigkeiten zu bereiten. Im ferneren Verlauf des Abends gewann der Vortrag aber an Sicherheit, und Sarasates „Romanza Andalusa“ gelang ebenso prächtig wie Ernsts „Ungarische Melodien hier gingen die Passagen latter, und die schwierigsten Verzierungen klangen klar und sauber. In Wieniawskis „Preghiera“ entfaltete die junge Künstlerin einen auf⸗ und großen Ton.

J“”

fallend schönen, gesangreich

Stornoway.

Wetterbericht vom 20. Februar 1906, Vormittags 8 Uhr.

EI1q“

Witterungs⸗ verlauf 8 der letzten 24 Stunden

Wind⸗ richtung, Wind⸗ stärke

Name der Beobachtungs⸗ station

elsius

Niederschlag in 24 Stunden

Barometerstand auf Temperatur in C

0 °Meeresniveau und Schwere in 45 Breite

8 E

758,1 S Zwolkig 759,2 SSO 2 Nebel 760,8 SD 3 Nebel 763,2 OSO 2 bedeckt

Vorm. Niederschl. Regenschauer Nachts Niederschl.

meist bewölkt

Borkum .. Keitum Hamburg.

Swinemünde Rügenwalder⸗ münde 764,1 O 1 bedeckt Neufahrwasser 764,6 SO sbbedeckt Memel . 766,0 Windst. Nebel Aachen 761,6 WSW’d halb bed. Hannover. 761,0 SSO 2 bedeckt Berlin 762,3 OSO 2 Regen Dresden 762,5 SO I1 Regen Breslau 763,4 NW 2 bedeckt Bromberg 764,2 O 3 halb bed. Metz 765,1 WSWz heiter Karlsruhe, B. 764,2 SW 2sbedeckt München. 764,6 SW 4 wolkig

meist bewölkt meist bewölkt meist bewölkt meist bewölkt Regenschauer meist bewölkt Nachts Niedersch meist bewölkt meist bewölkt Nachm.Niederschl. Nachts Niederschl. Nachts Niederschl.

meist bewölkt (Wilhelmshav.) anhalt. Niederschl. (Kiel)

Nachts Niederschl. (Wustrow i. M.) meist bewölkt (Königsbg., Pr.) meist bewölkt

(Cassel) Nachts Niederschl. (Magdeburg) anhalt. Niederschl. (GrünbergSchl.) meist bewölkt (Mülhaus., Els.) meist bewölkt (Friedrichshaf.) meist bewölkt (Bamberg) meist bewölkt

O=FbboHEgESSoSbSo=YõSSSS Oo-ossbo

759,3 NNW 1Schnee 761,9 NW F bheiter 766,8 NW I halb bed.

Malin Head

Valentia . . Scilly .. . Aberdeen.

768,1 W 4 wolkig

759,7 wolkig

759,1 S 3 bedeckt

Shields Holyhead .. Isle d'Aix St. Mathieu

763,3 NW 5 wolkig 769,1 WNW 3 bedeckt

768,7 NW 4 balbbed. 68

760,5 W Gͤedect 4,2 Paris 766,2 SW Z wolkenl. 0,3 Vlissingen 759,4 WSW6 Regen 3,8 Helder 756,0 SSW bedeckt 4,0 Bodoe 762,2 O 4 wolkenl. 5,0 Christiansund 758,8 2 wolkig 0,8 Skudesnes 759,3 6 bedeckt 3,2 Skagen 763,3 0,7 Vestervig. 759,4 S 4 bedeckt 0,4 Kopenhagen. 762,8 SSO 2 Dunst ¹1.2 Karlstad 765,9 Windst. Nebel 10,3

4

9

Grisnez

Stockholm 765,3 Windst. Nebel 6,0 Wisby. . 765,7 SW 4 bedeckt - 1,6 Hernösand 764,7 Windst. wolkenl. 11,5 Haparanda 761,4 NW 2 wolkenl. 11,0 Riga 765,6 Windst. Nebel 1. Wilna. 766,7 SSW I bedeckt 12,0 Pinsk 767,1 OSO I heiter 14,0 Petersburg 761,8 W 1 bedeckt 2,2 Wien 764,1 Windst. Nebel 0,3 Prag 763,3 Windst. NRebel 2,9 Rom 7838 bedeckt 64 Florenz; 762.7 1 Regen 72 Cagliari 764,8 4 wolkig 6,0 Therbourg 766,9 5 halb bed. 6,0 Clermont 769,4

2 wolkenl. 0,0 Biarritz 769,9 8 3 wolkig 8,2 Nizza 761,1

4 wolkig 42 Krakau 763,9 ☛—— Lemberg 765,9 SSO I wolkenl. 9.0 Hermanstadt 765,2 WSWl bedeckt 14 Triest. 763,2 Windst. bedeckt 5.2 Brindisi 761,6 SSW 4 wolken! 2,1 Livorno 762,7 SW. Ibedeckt 11,4 Belgrad I Helsingfors 763,9 WNW I Nebel Kuopio 763,2 W 1 bedeckt Zürich 765,8 W 2 Regen 2,0 Genf 767,2 8 2 bedeckt 3,8 Lugano 763,5 N Iheiter 0,0 Säntis r.59,5 SW 6 Nebel 9,0 Wid. 757,38 W. 2 bald bed. 0,6 Warschau 763,9 O bedeckt 2.6

Portland Bill 764,7 NW 7 halb bed. 4,4

Hochdruckgebiete über 765 mm liegen über Rußland und West⸗ europa, eine Depression unter 760 mm befindet sich üher der Nordsee. In Deutschland ist das Wetter ruhig, stellenweise nebli trübe und ziemlich mild; vielfach ist Ferelas gefallen. e Fortdauer derselben Witterung ist wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Mitteilungen des Königlichen Aöronautische Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Kugelballonaufstieg vom 19. Februar 1906, 9 bis 9 ¼ Uhr Vormittags:

Sr 122 m 500 m 1000 m 1500 m [2000 m 2070 m

0, 0,5 3,2 5,6 1,9 22 Rel. Fchtgk. (0) 100 70 85 90 20 20 Wind⸗Richtung. NO WNWWNW WNW N Geschw. mps 2 1 1 1 3 4 Bis 450 m Höhe Nebel, darüber Temperaturzunahme von 0,5 bis +. 0,5 ° in 500 m. Zwischen 1500 (wahrscheinlich obere Grenze von Stratuswolken) und 1550 m Höhe Temperaturzunahme von

SᷣeSeeSSSSSSSS2A2SSS2S222S2B=NS

5,1 10,0

ISS;==SSTIESSSSbA

Seehöhe Temperatur (C 9

5,6 bis 1,9 °.