1906 / 61 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Mar 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Anklang gefunden. wenn am Anfange das Wort nahezu’ gestrichen würde. Das beste wäre es schon, wenn die Reichslande als Bundesstaat, der sie werden wollen, auch die Eisenhahn übernähmen. Für diesen Gedanken ist allerdings in den Reichslanden selbst sehr wenig Gegenliebe vor⸗ handen. Im übrigen scheint es mir billig, daß man den Reichs⸗ landen einen Zuschuß von Reichs wegen zu den Kleinbahnen gibt, es meines Wissens auch in anderen Bundesstaaten der Fall

Von Württemberg pflegen nach der schöͤnen Stadt Straßburg Täraazoe abgelassen zu werden. Die badische Verwaltung hat

aber dem Verlangen widersetzt, 8 die Rückfahrt einzeln angetreten wird. Die Verwaltung sollte dafür sorgen, daß hier ein⸗ heitliche Grundsätze bei den Eisenbahnverwaltungen Lgefüͤbrt werden.

Der Lohn der Werkstättenarbeiter ist in erfreulicher Weise gestiegen, wenn auch in der Privatindustrie für diese qualifizierten Arbeiter höhere Löhne gezahlt werden. Das Lehrlingswesen ist in den Werk⸗ ätten mustergültig geregelt. Besonders dankbar bin ich dem Chef der Verwaltung, dem ich baldige Genesung wünsche, für die Errichtung der Arbeiterausschüsse. Ich moͤchte fragen, ob auch in den Reichslanden die in Preußen eingeführte 9 stündige Arbeitszeit eingeführt werden soll. Den Werkstättenarbeitern, die eine längere Zeit beschäftigt gewesen sind, sollte ein Urlaub von entsprechender Dauer bewilligt werden. Lange Arbeitsschichten gehörten früher nicht zu den Seltenheiten. Jetzt ist es darin besser geworden. Mehr als 12 stündige Schichten gibt es nicht mehr; es ist zu hoffen, daß darin weiter gegangen werden wird. Die Bahnhofsarbeiter haben zu wenig Ruhetage. Die Sonntagsruhe ist erfreulicherweise in sehr weitem Umfange im Reichseisenbahndienst durchgeführt. Die neueste Statistik befriedigt uns vollauf. Der Minister Budde hat seine Versprechung bis auf das i⸗Tüpfelchen erfüllt, 4 % der Beamten haben sogar viermal im Monat Gelegenheit zum Kirchenbesuch, 13 % dreimal und 46 % zweimal. Das ist sehr erfreulich.

Abg. Schlumberger tritt den Ausführungen des Regierungs⸗ kommissars entgegen und erklärt sich damit einverstanden, daß das Wort „nahezu“ gestrichen wird.

Abg. von Staudy (dkons.): Auf die sozialpolitischen ö“ unkte möchte ich nicht näher eingehen, auch nicht auf die Frage, ob es sich jetzt empfiehlt, die Verwaltung der Reichs⸗

eisenbahn dem Reichslande zu überlassen. Diese Frage fordert eine sehr sorgfältige Prüfung von uns und von der Regierung. Als wir die Resolution lasen, standen wir ihr skeptisch gegenüber. Die Voraussetzung war, daß wirklich Ueberschüsse 8 erwarten sind, und daß das Eisenbahnnetz ausgebaut ist. Das ist aber nicht der Fall. Wir stimmen aber trotzdem der Resolution in der von dem Abg. Erzberger modifizierten Form zu.

Darauf wird die Resolution in der Fassung Erzberger eee und die Ausgabe für die Zentralverwaltung be⸗ willigt.

Bei den Ausgaben für die Betriebsverwaltung geht der

Abg. Werner (d. Rsp.) auf die Besoldungsverhältnisse der Reichseisenbahnbeamten näher ein und befürwortet die Gleichstellung der Eisenbahnassistenten mit den Postassistenten auf Grund vor⸗ liegender Petitionen. Die Wartezeit auf die definitive Anstellung müsse entschieden abgekürzt werden. Es gäbe Beamte, die 10 Jahre uf die definitive Anstellung warten müßten, 5 Jahre wären reichlich

enug.

Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Glöckner: Die Eisen⸗

bahnverwaltung steht an sich der Gleichstellung der Eisenbahn⸗ und

Feeeegeeage sympathisch gegenüber. Bisber stehen aber der Erfüllung

inanzbedenken entgegen. Es sollen aber die Stellenzulagen erböbt⸗

werden, um Abhilfe zu schaffen Die weitergehenden Wünsche koͤnnen r Zeit nicht berücksichtigt werden.

Abg. Werner: Ich bin dem Kommissar dankbar für seine

entgegenkommenden Erklärungen. Die Beamten ziehen aber den widerruflichen Stellenzulagen Gehaltserhöhungen vor. Das Ordinarium wird bewilligt, desgleichen das Extra⸗ ordinarium und der ordentliche Etat. Zu diesem Etat liegen zahlreiche Petitionen von Eisen⸗ bahnbeamten um doppelte Anrechnung der 15 Dienstjahre bei Festsetzung des Ruhegehaltes von Lokomotivbeamten, um Er⸗ höhungen des Höchstgehalts der Bureauassistenten, um Besser⸗ stellung der Eisenbahnlademeister, Werkführer, Weichensteller und Eisenhahnwagenmeister vor.

Die Budgetkommssion beantragt durch den Referenten Abg. Schlumberger Ueberweisung dieser Petitionen an die verbündeten Regierungen zur Erwägung.

Ueber die Petition der Stations⸗, Werkstätten⸗ und Bahn⸗ meisterschreiber, der Hilfsarbeiter, Eisendahnwerkfüdrer, Assistenten⸗ und Rottenführer um Gehaltserhödung usw. soll zur Tagesordnung üdergegangen werden.

Das Haus beschließt ohne Dedatte nach den Kormisstons⸗ anträgen. 8

Die Einnahmen werden ohne Dedatte dewilligt.

Damit ist der Etat der Neichseisendahnderwaltung erledigt.

Es folgt der Etat des Reichseisendahnamts. Abz. Stolle

Soz): Welche evenbahnamt, die ihm nach Art. 45 45 der Reichsgverfassung otliegenden Rochte und Verxpündtungen walrzunehmen? Verfaffungs⸗ mößrg sollen üderristimmende Betriedsrinrichtungen, tnsde ondert Meiche Babndpoltheireglements ringefühee merden, dar Nrich bat dafür Spagt zu tragen, daß due Eisenbabrwermelldungen die Bahmen jederzen in cinem tie mötige Sucherbeit grmährrnden bambchen Zustund erdelten und

EbSmatcrial so ansristen, muir das Verkrhrsbhedürfnis es Ersenhabndermaldungen baden dir Pflicht, die

und Süterzüce zur Bemälrigung de Verkrhes pin⸗

das Rrich scl die Kmrtralle inder dus Tuwesen mahr⸗

dehtn marken, daß müöglichste Slrichmäßukrtt und Her⸗ nüsepung der Tarifr erzickt und tunlichstt süir Maffsengiaer der Eun⸗ menmgtarif cingefülrt mürd. Wo faend die Baluge dafür, duß das Reichseisenbabmamt dir itdm muf aern duen Geieten 1I.Tingenden Werpflichtungen erfüllt dat? Tafsächtrch trin s em wüie eee ficherheit unf den dertschen Eiferhadmen seühr eeeüe mmer mieder pufsteren sehr saltmme Eisemhehrnurfälle im grerffer Zeill. die Suntgleisungen bei Perscmem⸗ In Sürersügen fimd n der ge rnnung, und zmar so gut auf der Stenkr, um amuff der Srcchrhüfen, und weionders in Preußen. Welches ist der Smurnd für üer stheinung Man braucht sich 3. B. nm üee eün i Süclefnen amf der Bahnbhöfen im Indnstricrdüier nrseghen, mn üen heeenen marum deree Entgleisungen sich inmmer miedarhilem mülssen. Dr sratiftiichen Zalllen über die prrußsche. sächfasche muin eenice Sifenbahnvermaliung bilden rine wuchnige Arklnge gagen vi efirichn Vermaltumg. Gamnz ühnlich wie Hinfichtlich der Enaglentumgeen IiIl- d die Statifttt velüglich der Zusammenstüste, nun hüer in Preußen dir Zacch der Berlzungen rlmtr mufh müse üft. Sol d in diesem Maße wettergehen? Man hec ums früce mmen vorgerechnet, di Zatsl der Unfülle habe fich vermttem Lüien dem entipricht die Statitttk umn lU nicht, müim̃röl e eimmal ein ir großer Unglütt mwie die Katastrorhe vin Slnen auftuweisen dat. Unt ur legt ie Iegte U ffache sir vese Zufftüne Sie hegt in der unveranimmrtliren eberbürcdung, nner en die priußitchen Gifenbabhnbenmtern, mamentlüh vns Hrtertiec⸗ personal im Dienst zu leiven bat. Umt mwie steit & mit den Drlstnüns⸗ anlagen: Weder genügende Fürtomge sin en Mangiarverten nf gerͤgenve Anaach, ver, Personal Der Revner veclies. Iienuff die Melrn vorn Zettungenotirer Uver Bujammenstöge und bmntgleilunger auff ver Bababsim unt auf der Strecle, die in ven Menmaten Meucter vit Derentber 1905 passꝛert sin. Wi lann mar do on einer Wenmtinverung der Unfalte reven⸗ Unt was bat ber Sbef der Verwblm im eesge⸗ sicrer Argentonerenbaufe über da antseglüthe Sweenbeger imheüen liagte .s se leoiglich de Hülge Liner gropear wesrreugaumumee. aeshen De Wahebett lann man wue mhem, Peenh r⸗

Sr⸗

1“ 1I16“ ö 16“ 8 v“ ie jetzige Resolution würde unannehmbar sein,

nahm̃e des Verkedrs, uls sie im Jahre vorher

nas vorhanden⸗ Wagenmaterial niche llig

aungen uIn die Bermaltungen micht

fahren. Es in. witder olt gegen Eisenbahnbeamte, die man zu Sünden⸗ böcken machen wollte, greesechung erfolgt, weil sich die Gerichte der Tatsache nicht entziehen konnten, daß die Ueberbürdung der Beamten und die mangelhaften Einrichtungen die eigentlich Schuldigen waren, IJmmer und immer wieder handelt es sich um Ueberbürdung und übel angebrachte Sparsamkeit, die die Unfälle geradezu herbeiführen. Aber für die Leitung und dem Publikum gegenüber mu natürlich die Be⸗ triebsbummelei herhalten! Der Redner kommt dann auf die Be⸗ schwerden der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung über die preußische wegen des von der letzteren beliebten Systems der Umleitung bei der Güterbeförderung zurück, wodurch Sachsen nach wie vor ganz er⸗ heblich geschädigt werde. Von Tarifherabsetzung sei trotz Art. 45 der,Reichsverfassung keine Rede; eher könne man von Verteuerung reden. Die neue Vereinbarung mit den süddeutschen Ver⸗ waltungen bezüglich der Personentarifreformen bedingt direkte Mehrausgaben für das Publikum; künftig werde eine Reise dritter Klasse von Berlin nach Frankfurt a. M. 6 mehr kosten. Frank⸗ reich, England, Rußland, selbst Bulgarien und die Türkei hätten Gepäckfreiheit; Deutschland werde nächstens allein eine Ausnahme machen. Noch schlimmer stehe es mit dem geplanten Zuschlag für Schnellzüge; schließlich werde noch eine Fahrkartensteuer eingeführt. Kann das alles wirklich unter der Firma 5 S durch⸗ geführt werden? Deutschland hat wirklich keine Ursache, si it seinem Eisenbahnwesen zu brüsten; wir werden vielmehr damit zum Spott von ganz Europa werden. Aus der angestrebten Betriebsmittel⸗ gemeinschaft scheint nach langen Verhandlungen nichts werden zu sollen; die Bayern wollen die vierte Klasse nicht haben. Wie steht es mit der Behandlung der Arbeiter? Das Reichseisenbahnamt hätte alle Veranlassung, sich der Eisenbahnarbeiter etwas mehr anzu⸗ nehmen. Diese sind übermäßig belastet und angestrengt. Wenn hierzu zum Teil eine 12⸗ bis 15 stündige Arbeitszeit kommt, so kann man nicht sagen, daß unsere deutsche Eisenbahn eine Musteranstalt ist. So kann es nicht weitergehen.

Präsident des Reichseisenbahnamts, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Schulz: Der Abg. Stolle hat seine Angriffe gegen das Reichseisenbahnamt und gegen die preußische Staatseisenbahn⸗ verwaltung durch ein außerordentlich umfangreiches Zablen⸗ material zu begründen versucht. Ich glaube, ie werden mir recht geben, daß es ganz ausgeschlessen ist, solchem Zahlenmatertal hier im Hause unmittelbar zu folgen. Es ist mir nur möglich, einige ke⸗ richtigende Zahlen zu geben. Der Abgeordnete hat sich demüdt, zu beweisen, daß die preußischen Eisenbahnen weniger gut derwaltet würden als die bayerischen und die sächsischen. So son inebesondere Preußen weniger für die Unterhaltung und Erneuerung des Oberbaues ausgegeben haben wie Bavern und Sachsen. Im Jahre 1904 haben die Gesamtausgaben für die Unterhaltung und Erneuerung des Oberbaues be⸗ tragen in Preußen 2364 für 1 km. in Bavern 1893, in Sachsen 2187, Die Behauptung des Vorredners ist also unrichtig. Ferner sollen auf den preußischen Bahnen mehr verletzt worden sein als in Bavern und Sachsen. Bei sämtlichen Eisenbahnbetriebsunfällen sind Bahndedtenstete auf 10 Millionen Zugkilometer getötet und verletzt worden zusammen in Preußen 32,8, in Bavern 41,7, in Sachsen 43,5. Der Abgeordnete wolle es mir nicht übel nehmen, wenn ich seinen übrigen Zahlenangaben etwas skeptisch gegenüberstehe. Ich darf ohne feden Zweifel sagen, daß unsere deutschen Bahnen gut verwaltet werden, und zwar im großen und ganzen gleichmäßig. Das ist auch sehr erklärlich, denn die allgemeinen Ordnungen, nach denen sie verwaltet werden, sind ja dieselben, sie werden vom Bundesrat festgestellt gleichmäßtg für alle Bahnen, und ibhre Ausfübrung wird von Amts wegen überwacht. Der Vorredner hat sich zu der nach meiner Meinung sehr gewagten Bebauptung verstiegen, von Jahr zu Jadr, von Tag zu Tag ver⸗ mehrten sich die Unglöcksfälle. Das ist entschieden völlig unrichtig. Mit der Betriebssicherheit auf nunseren deutschen Babnen ist es bemebdwegse schlecht, sondern gut bestellt, und daran ändert sich gach nichts, wenn sich einmal einige folgenschwere Eisenbahnunfälle dintereinander ereignen. Das d im höchsten Grade zu bedauern, Ader es kommt, dafür feblt es 8 8 —2 g einmal eines Verschens schuldig gemacht dann Kegen die Folgen mehr oder weniger in einer böderen Macht. Es trif auch bier das alte Sprichwort zu, ein Unglück kommt selten allein. Kwesen. Das üst jedoch noch lange kein Grund zur Beunruhigung. Im Durchschnitt daden die ZIngunsälle auf den deutschen Eisendahnen, seit⸗ dem wir regelmäßige Statistik darüber führen, mehr und mehr, man kann fast sagen, stetig, Abgenommen. Ich habe die Zabhlen hier im Hanse schon srüber angeführt, möchte sie ader gegenüber den Angriffen des Adg. Stolle wiederhoien und deis auf die neuere Zeit ergänzen. Einwandfreic, don Inälligkeiten ungdhängige Zaplenangaben lassen sich nar fnden, wenn man mehrere Jahre zusammensaßt. Seit dem Jadre 1851 baden war fünf solcher Pertoden. In diesen ist die Anzahl der Umlle, Cerele ungen und Zusammenstöße, die auf 10 Milltonen Zug⸗ kllometer entfallen ich bute, beruntergegangen don 38 auf 26,9, auf 21,8, auf 17,4, endlich auf 13, 8. Dak Jahr 1904 allein schließt ab mit 12 8. Ganz werden wir die Cüsendahan e leider nicht aus der Welt schaffen können, aber es mürd nnabläsig und mit voller Hengedung daran geardeitet, daß idre Inbl sch medr und mehr vermindert, und daß diesem ernsten Sereden der Frfolg nicht sehlt, wird durch die von mir angeführden Zablen dewiesen. Dir deurschen Ersjenbahnen brauchen in dersug auf dee Betriedksicherdeit den BrMeiche mir keinem underen Lande zu scheuen. Dann hat der Abg. Srolle Err Wagenmangel der im vorigen Herdst auf den deutschen Babnen leider geberricht hat, in den Kreis seiner Betrachtungen gepogen. Wtr harrten im Arfang der 9Der Jahrr wiederbolt W A; den Verwaltungen sst e mit Aufwendung erbedlicher Gel tibr allmäblich zu beseiti und eine Reihe von Jadren Hindurch man don cinem Ligentlichen Wagenmangel nichtt gemerkt. Es lagen ne im poriger Frühfzahr ketnerlei Anzeichen dor, daß im Herbst ein solcder Verkchabamichmung rintreten würde, wie er ꝛmarsächlich cingetreten Dimr Schätzungen von sachverständigen Körperschaften, die regelmädig zu vdirsem Zmweck berufen werden, p. gupstrhierten keine stärtere In⸗ ctrrten ist. Der nnferprbentliche Vertebrsaufschwung im porigen Herdst ist allen über⸗ raschend gekommen. Es sind auf den preußisch heffischen Baümen geger duf Vrrjrihe mehr Wagen gefordert morden⸗ um Sertemder ücer Hand, chersr ist A& sehr erklüärlich, daß von seiten des Fraug umf die Wermehrung des Wagenparss irgendmelche Anfe

gerimct mwermhen konm ült & wiederum un emem derarügen vam, üne bwekannt, sid fin die Vermehrung des ums mf wden preisch hessischen Sttautshutemen gan mrrffiiühke Gealnmittel reils schon ungefprder ie5 ht üieer Unsnrcderung noch in Ausfiüt. Paeu fordert In mnlich errbentlich 100 Millionen süir Bearies A an. Süsesür m de Vreder ie Pernerneform rmüchm n geger uiæ Erümhung der Tarise Vermaherung imgelegt. Wenn man Ix. zcchericher Unctenbetten ausgleichen wolue, iein michi iür⸗ Ernätszmngen un der einen Stelle Erhith ungen eenteren u Unssen. Dugegen ist nicht Limunwenden, dugegen imt besondens s euice Abgeorbnetenhaus nichtt inguwenvern —— üstre ffit e, in espen Lin Ausfull von a¶rum 15 Müllionen de⸗ mühner vmchen, ülsr uimmerhin Line Ermüßigung urd keine VWer⸗

muenung. . IIg. Storz d. Palbhrh) Man zmt den Findeufk, i ver wetichhen Wisenbahnen eire auperochenthe Peüson Saunung beerihh. Das muß ich gle Süvvenxsscher vnerlenmen. allervingt bei allen beusschen

ist es auch in diesem Herdst

Segenmärrig

m b Uevreariebene Sparamleit Lomun vtrentimverwetunge, ve, umd da eecs, erse ct LHs l⸗ vmund, vageler Linzufshrerben. Im norigen Fahrce Het der net, Iwenbe Mehmer inen bepersterten Homgus gelungen auf die Zusstait ger-mamene Wetelebe, itlAgemeinchat, Huf die vche 5ℳ Figigteit Les une Witterwapen. Leiber i wiese Hoffsvang nain in Werfüliung egangen. Sch war schon damals, als ich Heate,

diese gewaltige ZJahl zu beachten ——

wie der Präsident des Reichseisenbahnamts sagte, er wünsche den Ver⸗ handlungen alles Glück, sehr skeptisch. Mun stehen wir ider vor dem teilweisen Fiasko. Demgegenüber halte ich es für meine Pflicht, auf das Unleidliche des gegenwärtigen Zustandes immer mieder hinzu⸗ weisen und durchgreifende Abbilfe zu verlangen. Wir haben in

Wuü eine Reihe von Linien, die in bezug auf ihre Kürze und für den Fernverkehr nach der Grenze geradezu prädestiniert erscheinen. Diese werden aber für den Fernverkehr infolge der gegenwärtigen Umleitung nicht benutzt. Aus Konkurrenzrücksichten wird der Verkehr nicht auf diese Linien geleiter, die technisch den Vorzug verdienen. Die württembergischen Bahnlinien werden nicht voll ausgenutzt. Es ist zwar nach langen Verhandlungen gelungen, ein direktes Schnellzugs⸗ paar nach Mailand über Probstzella Nürnberg —Stuttgart zu er⸗ halten, doch hat die badische Verwaltung der württembergi⸗ schen die Fübrung dieser Züge über Emmendingen Singen Schaffhausen nur gegen Zahlung einer sogenannten Strechen. überwachungsgebühr von 34 000 gestartet. Nicht bloß Württemberg, sondern ganz besonder auch Sachsen leidet unter den gegenwä irrattonellen Verhältnissen. Sachsen be⸗ klagt sich, daß die Baumwolle von nach Oderschlesien billiger verfrachtet wird, als von Sachsen nach Oberschlesien. Durch die Vollendung der Simplonbahn wird Lin großer Teil des Verkehrs von Holland und Belgien nach Italien don deut cen auf französische Babnen abgelenkt und Deutschland ein Ver⸗ dienst Denmngegenüder ist der Durchftich des Splügen in Anregung gekommen und die Schweiz trägt sich mit dem Gedanken, bei dem Deutschen Reich einen Beitrag für diesen Durchstich anzu⸗ regen. Ich ditte den Präsidenten um Auskunft, wie es damtt steht. Ich Aaude nicht an einen solchen Beitrag, da Deutschland schon an der Gotthardbahn beteiligt ist. Wie steht es schließlich mit der Fernpaßbahn, die im allgemeinen Verkehrsinteresse erforderlich ist? Großherzoglich badischer Staatsrat, Ministertaldirektor Scherer: Der Vorredner hat der dadischen Bahnverwaltung Rückständigdeit und Verkehrsfeindlichkeit vorgeworfen. Die 34 000 deruhen auf einer Vereinbarung zwischen den Eisenbahnverwaltungen don Baden und Württemderg. Württemberg dat den badischen Anspruch als bexechtigt anerkannt. Das läßt erkennen, daß der dadische Anspruch ach· lich berechtigt war, es war nur ein teilweiser Ersatz derjenigen Mehr⸗ kosten, die der badischen Eisenbahnverwaltung durch die Einlegung

diesecs Schnellzugspaares crwachsen. Davauf wird nach 6 Uhr die Weiterbevatung des Etats Auf die Tagesordnung wird

auf Montag, 1 Uhr, vertagt. auch der Kolonialetat gesetzt.

Preußischer Landtag Herrenhaus. Sitzung vom 10. März 1906, Nachmittags 1 Uhr.

(Bericht von Wolffs Telegraphischem Bureau.)

CEine Reihe von Petitionen, die zur Beratung im Plenun für nicht geeignet erachtet werden, wird als erledigt betrachte

Dann folgt die allgemeine Diskussion über den Gesetz entwurf, betreffend die Zulassung einer Verschuldunge für land⸗ und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke.

Minister für Landwirtschaft, Domänen von Podbielski:

Meine Herren! Seit einer langen Reibe von Jahren ist aus den Kreisen der Landwirtschaft heraus aber nicht allein aus diesen, sondern auch aus den Kreisen vieler Gelebhrter, die sich mit dieser Materie beschästigt haben, namentlich Sozialpolitikern, darauf auf⸗ merksam gemacht worden, wie die zunehmende Verschuldung ünseres ländlichen Grundbesitzes zu den ernstesten Bedenken Veranlassung geben muß. Es ist sa zweifellos zuzugeben, daß das de⸗ stebende Erbrecht und die dielleicht zu boben Verkaufspreise der ländlichen Besitzungen mit dazu geführt haben wenn auch nur zu einem kleinen und kleinsten Teile daß die Verschuldung so erbeblich zugenommen hat. Der Hauptgrund lag und Negt darig, daß seit Jahrzehnten das landwirtschaftliche Ge werde daran krankte, daß die Produktionskosten wesentlich böher waren als der Erlös der Produkte. Aus diesem Mißverhältnis mußt natürlich eine zunehmende Verschuldung nicht bloß des einzelnen, sondern aller Betriebe in der Landwirtschaft vor sich gehen. (Sehr richtie

Meine Herren, wenn man hierdon ausgeht, so muß man in. geben, daß bier eine Erkrankung eines der Haupterwerbezweige in unserm WVaterlande zu konstatieren ist, und es ist die ernste Sorge der Staatsregterung, an der Heilung dieser Uedels mitzawirken. Die Hauptheilung des Uebels sebe ic zweifelles darin, daß durch die neuen Handelsvetträge de Landwirkschaft bessere Auksichten für ihr Erwerbsleben geschaffen sind Gehr richtig) und ich glande, auch in diesem hohen Haufe wiederbolt aussprechen zu müössen: mit gesunden und berechtigten Hoffnungen geb

die Zandwirtschaft an ihre Tätigkeit heran; jeder einzelne dor

den Wansch hegen, daß diese Hoffnungen in Erfüllung

geden. Ich brauche ja nur auf die Ansicht hinweisen, der in ver⸗

sSiedener Form in diesem hohen Hause namentlich auch bei der

enpolitik Ausdruck gegeben wurde: soll der

gedeihen, so ist vor allem notwendig, daß er i

gesichert ist. Dies, meine Herren

auch bei der vorliegenden Frage ni

en einen Ueberblick geben über die Verdält

auf Grund der Erhebungen erscheinen, welche auf

hohen Hauses wie auch des Abgeordnetenhauses der

arlast und in der Statistik über die ländliche Verschuldung angegeder

8. Ich darf hierbei anführen, daß wir etwa 628 000 ländliche Br

cper in unserm Vaterlande haben, die im Hauptberuf die Landwier⸗

SHaft betreiten und im Minimum zu 60 Grundsteuerreinertrag ein

geschitt siad. Diese 628 000 Betriebe ergeben nach der Statestit

cinen Wert von rund 28 Milliarden Mark. Wenn muar

diese Zaül sich vor Augen hält, bekommt man eist en

mcht zutreff von der Bedeutung der Landwirtschaf

in bem gesamten Erwerbsleben unseres Staates. Halten die

Herten sich vor Augen, daß von diesen 628 000 Betrieben stark emn Vierne t, s0

und Forsten

zicht uns ein weiteres Viertel noch unter 25 % verschalder

entfallen bie ermittelten 7 Milltarden Schulden zum weitnus griptes Tel auf mweniger als % % ber Landwirte, Der Betrag vmn 7 Meitkllarben Schulben, ver auf alle 628 000 Betriebe verteilt vr Ast ige vuuchschnittliche Belastung von 26 % des Gesamtvermöͤgens ver Wefitzer ergibt, erscheint mesentlich bebenklicher, wenn Sie beachten vh düiese 27 Milllarben Schulben zu weitaus gröhztem Teil aunf wexiger As ver Haälfte ber Wetriche haften bleiben.

Schluß in ver Bweiten Beilage.) . G

Diese Hälfte ist, wie auch die Erhebungen ergeben haben, großen⸗

teils weit über 50 % verschuldet, und die Verschuldung dieser nament⸗

lich im Osten belegenen Gebiete hat in den letzten Jahren in er⸗ heblichem Maße zugenommen. Die Nachweisungen, welche ja auch dem Hause zugegangen sind, erlaube ich mir dem Studium der Herren vielleicht für die Sommermonate zu empfehlen (Heiterkeit), und zwar um so mehr, als ein jeder von Ihnen in dem Buche seinen eigenen Kreis findet. Namen sind natürlich in der Stastik nicht ge⸗ nannt, aber die Einschätzungen sind kreisweise gegliedert. Sie können pielleicht an der Hand des umfangreichen Werkes Ihre heimischen Verhältnisse durchrechnen und dadurch einen Einblick in die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse Ihrer engeren Heimat erhalten. Ich gebe ja gern zu, daß bei einem so großen statistischen Werke einzelne Fehler mit unterlaufen können. Mancher hat sich vielleicht gescheut, wie das bei unserer bäuerlichen Bevölkerung vor⸗ kommt, genaue Angaben über Schulden zu machen. So mag manches noch schlechter aussehen, als es die Statistik zum Ausdruck bringt, aber es ist hier immerhin eine Summe von Anhaltspunkten gewonnen, und diese ergeben recht traurige Bilder nach dem Osten zu. Wir haben Kreise im Osten der Monarchie, wo l aller in der Statistik berücksichtigten Grundbesitzer des Kreises über 60 % ihres Vermögens verschuldet sind. Das sind Verhbältnisse, die bedenklich sind. Wir haben anderer⸗ seits seit Jahrzehnten Klagen gehört über die Verschuldung in der Eifel, und plötzlich ergibt sich aus der Statistik, daß die Eifel eines der wenigst verschuldeten Gebiete ist; diese Feststellung wird freilich bestritten. Es ist das ein eigentümliches Bild, aber ich glaube trotzdem, daß die Statistik gar nicht so weit von der Wahrheit ent⸗ fernt ist. Wir finden z. B. aus Hessen⸗Nassau die Erfahrung be⸗ stätigt, daß dank der Tätigkeit der Genossenschaften und der vielen mitwirkenden Instanzen während dieser Generation eine wesentliche Verbesserung in den Verschuldungeverhältnissen der bäuerlichen Be⸗ völkerung eingetreten ist. Natürlich möchte ich immer empfehlen, eine Statastik nicht bloß an den nackten Zahlen zu prüfen, sondern auch eine gewisse Kritik daran zu üben.

Das Ergebnis ist aber immerhin aus dieser Erhebung ein solches, daß in westen Kreisen unseres Vaterlandes zweifellos Verhältnisse vorliegen, die dahin drängen, Hand anzulegen, damit eine Besserung eintritt, und ich hoffe und erwarte, daß die neuen Handelsverträge, welche wesentlich bessernd einwirken werden auf die Betriebsverhältnisse unserer Landwirtschaft, auch in diesen bochverschuldeten Gebieten eine Sanierung ermöglichen. Ich boffe und erwarte, daß in den kommenden 12 Jahren alle Kreise unseres Vaterlandes Hand anlegen, daß wir unter den besseren Erwerbsverhältnissen das Geld hauptsächlich ver⸗ wenden und verwerten, um eine erheblich schnellere Schuldentilgung vorzunehmen als früher.

Ich möchte noch namentlich den Herren aus den Städten gegen⸗ üͤber darauf hinweisen, wie die infolge der Verschuldung zunehmende Hvpotbekenlast natürlich in empfindlichstem Maße auch das Betriebskapiftal, das der Betreffende in seiner Wirtschaft investiert hat, schmälert, und daß, je geringer das Betriebskapital ist, um so schlechter der ganze Betrieb geht. Es wird an vielen Stellen gespart, an denen eigentlich rationell nicht gespart werden dürfte. Spesziel ich als Minister der Landwirischaft babe die Pflicht, immer wieder daran zu erinnern; wollen wir Landwirte unsere volle Schuldigkeit dem Vaterlande gegen⸗ über tun, so müssen wir produzieren, was unser Vaterland an Ge⸗ treide, Brotfrüchten und Fleisch braucht, und diese Aufgabe kann zweifellos um so besser gelöst werden, se besser das Betriebskapital in den einzelnen Wirtschaften wäͤchst.

Von dieser Einleitung aus möͤchte ich noch kurz die Vor⸗ schläge streifen, wie eine Tilgung der Schulden vorzu⸗ nehmen sel; bierbei treten zwei Gruppen hervor: die eine Gruppe erstrebt durch möglichst erhebliche Amortisation die allmähliche Abtragung der Verpflichtungen; auf der anderen Seite steht der Vorschlag, das Leben des betreffenden Besitzers zu versichern und durch den Anfall einer hoben Lebensversicherung beim Todesfall eine Abtragung der Schulden vorzunehmen bezw. einer Belastung durch Erbabfindungen vorzubeugen. Sie wissen ja, daß speziell ein Soztal⸗ politiker für die Lebensversicherung namentlich in Form einer Hvpo⸗ thekentilgungsversicherung eingetreten ist, der Geheime Hofrat Hecht, und daß er in Werken und Verbhandlungen diesen Gedanken sehr leb⸗ haft vertreten hat. Ich darf ferner daran erinnern, daß Herren, wie der verstorbene Generallandschaftsdirektor von Ostpreußen Bonn, der ver⸗ storbene Minister des Innern alsdamaliger Vertreter von Elsaß Lothringen im Deutschen Landwirtschaftsrat warme Befürworter dieses Svyvstems ge⸗ wesen sind, aber daß auch schon damals sich gewichtige Stimmen da⸗ gegen erhoben haben. Die Befürworter der Versicherung glauben zum Teil, daß zu einer wirkungsvollen Durchführung gewissermaßen eine Zwangsversicherung aller Landwirte gebildet werden müͤsse, damit die Risiken einen richtigen Ausgleich finden. In den Kreisen der land⸗ schaftlichen Institute hat man sich doch im großen und ganzen nicht sehr für diesen Weg erwärmen können. Die landwirtschaftlichen Vertretungen haben ihn gewissermaßen nur ale einen Neben⸗ weg bezeichnet und in der Hauptsache für die Frage der Entschuldung immer auf eine lebhaftere Amortisation hingedrängt.

Nun gibt es für die Frage der Amortisation weifellos einen einzigen unbestreitbaren Grundsatz, der heißt: billige Zinsen und hohe Amortisation, das führt unbedingt am schnellsten und sichersten zum Ziel. Aber, meine Herren, dieses zu erreichen erscheint ztemlich schwierig.

Und auf der anderen Seite, meine Herren, möchte ich doch auch an dieser Stelle und vor dem hohen Hause es zum Ausdrud bringen: man soll nicht erwarten, daß der Staat aus sich etwa den bochbelasteten Landwirten durch Kapitalzuwendungen entgegenkommt, sondern, meine Herren, diese Dinge müssen wir aus uns selbst machen! Wir können nur hoffen, daß der Staat uns in diesen Bestrebungen unterstützt und die Wege ebnen hilft; aber ich möchte an dieser Stelle und von meiner

Situation als Landwirtschaftsminister doch immerhin es aussprechen: die Hoffnungen, die manchmal gehegt worden sind, als wenn der Staat nun mit großen Kapitalten eine Entschuldung durchführen müßte, die würde ich für keine gesunde im Interesse unseres gesamten wirtschaftlichen Staatslebens halten. Es kommt darauf an, daß wir aus uns selbst die Wege schaffen, auf denen wir vorgehen können, und auf dieser Grundlage ist auch das dem hohen Hause vorliegende Gesetz entstanden.

Meine Herren, die Erhaltung eines langangesessenen Bauer⸗ standes und eines langangesessenen Gutbesitzerstandes ist eins der ersten Erfordernisse einer gesunden Land⸗ und Bodenpolitik. (Bravo!) Sowie wir unser Land erst zum Handelsobjekt machen, heute der, morgen jener es besitzt, kein Herz des Besitzers für das Land, auf dem er geboren ist, schlägt, ist alles vergeblich, fehlt der Zusammenhang zwischen dem Besitzer und seinem Boden, zwischen dem Besitzer und dem Hayuse, zwischen dem Besitzer und Wald und Wiesen. Wenn man also, meine Herren, dieses Ziel als notwendig anerkennt, so muß man alle Mittel ernstlich prüfen, dasselbe zu erreichen und dieses Ge⸗ setz soll ein solches Mittel gewähren.

Ich hatte auch noch einen anderen Weg ins Auge gefaßt: ich war der Meinung, man sollte die Amortisationen der Landschaften zuerst dazu verwenden, daß man die rückwärtigen Hypotheken abstößt und daß die Landschaften nach dieser Richtung hin sich gewissermaßen des Rechts begeben, waͤhrend dieser Zeit, ihre landschaftlichen Hypotheken mit diesem Gelde zu amortisieren. Es würde hiernach die Amortisation der ersten Hypotheken mit verwendet zur Amortisation der rückwärtigen Hypotheken und letztere daburch sehr wesentlich er⸗ höht. Wer Land und Leute kennt, wird mir zugeben müssen, unsere jetzt bestehende Amortisation, die meines Wissens im Jahre 1777 zuerst von Friedrich dem Großen in einer Order an die Stände der Provinz Brandenburg. erwähnt ist, die aber in Wirklichkeit in den meisten Instituten erst in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Durchführung gelangt ist und immerhin schon eine Menge entschuldeter Güter jetzt hätte zeitigen müssen, hat nicht funktionkert. Und warum hat sie nicht funktionjert Weil nach den Bestimmungen die Statuten sind ja etwas verschieden meistenteils wenn 10 % des Amortisations⸗ fonds angesammelt waren, der Betreffende das Geld nahm und zu verschiedensten Zwecken, auch zu Meliorationen verwendete; jeden⸗ falls fing das alte Lied von neuem an. Meine Herren, ein fernerer Hauptgrund der Unwirksamkeit aber liegt darin, daß die Amortisation so lange dauert, daß derjenige, der sie vornimmt, gar nicht die Freude erlebt, einmal frei zu sein. Die Amortlisation umfaßt einen Zeitraum von etwa 56 Jahren. Daraus entsteht das naturgemäße Empfinden gegen die Amortisation, infolgedessen sehen wir die ununterbrochene Herausnahme des Amortisationsfonds und damit die Vereitelung des erstrebten Zweckes. Also, meine Herren, ich glaube, durch Hinzu⸗ nahme der Amortisationequoten der ersten Hypotheken würde das fuͤnfte und sechste Sechstel in einem Zeitraum amortisiert werden, der etwa zwischen 20 und 25 Jahren liegt, also innerhalb des Zeitraums, dessen Ende der Purchschnitt der Besitzer selbst noch erlebt, sodaß er die Maßregeln bis zu Ende durchführen und selbst noch den Erfolg einheimsen kann. Ich weiß, ich stehe bei der weiteren Beurteilung mit vielen der Herren im Widerspruch, möchte aber darauf hinweisen, daß ich persönlich keln Bedenken habe, wenn nach der landschaftlichen Taxe alle Schulden anfbrtisiert sind bis zur Erreichung der ersten drei Sechstel oder bis zur sogenannten Hälfte der landwirtschaftlichen Taxe, diese Amortisation der zur allerersten Stelle stehenden Gelder nicht mehr fortzusetzen, sondern sie aufhören zu lassen, sobald keine Schulden weiter auf dem Gute sind, und umgekehrt, die Landschaft zu ver⸗ pflichten, die Amortisation wieder voll einsetzen zu lassen in dem Moment, wo Hvpotheken wieder hinter dieser ersten Wertshälfte ein⸗ getragen werden. Ich wollte dies nur anführen, es wird vielleicht Ver⸗ anlassung geben, sich späterhin weiter darüber auseinanderzusetzen Die Herren werden seben, daß man dem Besitzer bei dieser beschleunigten Tilgung eine gewisse Freude in Aussicht stellen kann . . . . (Zuruf: in Aussicht stellen!) ja immerhin eine Aussicht, die innerhalb einer normalen Besitzdauer sich erreichen läßt, sodaß auch der Einzelne die Frucht seiner Tätigkeit erntet und nicht für andere Verhältnisse sich eingeschränkt bat, sondern sagen kann: jetzt sind meine Hypotheken ge⸗ tilgt, ich babe nur die erste Hälfte der Landschaft noch darauf stehen und befinde mich in gesunden Verhältnissen. Ich glaube, daß diese beiden Sachen auch dazu führen können, ohne die Eintragung der Verschuldungsgrenze vorwärts zu kommen. Ich gebe aber, meine

wuünschen,

es sind

Herren, vollständig auch dem verehrten Mitgliede, dem Herrn Hauptritterschaftsdirektor von Buch recht, wenn er sagt: ich will keine Sifvphusarbeit machen, ich will, wenn ich die Sache in die Hand nehme, auch gesichert sein, nicht bloß für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft. Und aus diesem Gedanken heraus, dem ich voll⸗ ständig beitreten kann, den ich meiner Ansicht nach für vollständig ver⸗ tretbar inde, bin ich für die Vorschläge eingetreten, die die Haupt⸗ rüterschaftsdirektion von Brandenburg uns unterbreitet hat. Ich

möchte nur anführen: es ist ein Versuch, ob er glückt, weiß ich nicht, und ich glaube, die Ritterschaftedirektion von Brandenburg kann es auch nicht absolut unterschreiben. Hoffen will ich und mit Ihnen daß wir auf diesem Gebiete vorwärts kommen. meine Herren, das moͤchte ich doch noch bemerken, in diesem hohen Hause viele Vertreter von diesen andschaftlichen Korporationen und Kreditinstitnten daran möͤchte

ich doch erinnern, daß diese Jastituttonen, die feiner Zeit von Friedrich dem Großen zunächst für die Prodinz Schlesten und später für andere

Prodinzen gegründet sind, dod darn dienen follten, den Landwirten zu

helfen, und zwar in erster Linte in damaliger Zeit auf dem Gebiete des Kredits. Leider kann ich nur sagen, daß unsere landschaftlichen

Kreditinstitnte sich mehr zu Bankinstitaten ausgebildet haben, die die

Sicherheit des Betriebes und alles, was damit zusammenhängt, in den

Vordergrund schieben, und weniger den Gedanken haben, daß Ke verpelichtet sind, den in ihrer Korporation Befindlichen

Denn,

Deshalb ist man der landschaftlichen Ritterschaft der Provinz Brandenbueg besonders dankbar, daß sie wieder das Gebiet betreten hat, und den Grundsatz aufrecht erhält, daß diese Institute zu dienen verpflichtet sind den in ihnen vereinigten Grundbesitzern der Provinz. Ich halte es für dringend wünschens⸗ wert, daß, wenn auch vielleicht heute dieses Gesetz noch nicht gaaz er⸗ füllt, was wir alle hoffen, daß Sie aber selbst Hand ankegen unsd selbst über die Entschuldigungsmasnahmen beraten. Meine Herren, täuschen Sie sich darüber nicht: wie ich schon vorhin anführte, ist im Osten die Verschuldung schlimmer als im Westen. Die Brovinzialen Verhaͤltnisse sind sehr verschieden. Dem trägr auch dieses Wesetz Rechnung. Es soll nur in denjenigen Landesteilen durch Föntuliche Verordnung eingeführt werden, wo es erwünscht ist, damtt sich gie⸗ Sache so ausgestalten kann, wie es den Verhältnissen in der Provinz enspricht. Diese sind durchaus verschiedenartig, sie müssen daher auch verschieden behandelt werden. Wir müssen gemeinsam mit unsern Arbeiten vorgehen, und so hoffe ich daß dieser Gesetzentwurf, den ich namens des Staatsministertums dem hohen Hause hiermit unterbreite, die Würdigung des hoßen Hauses und hoffentlich auch die Bestätigung desselben üinden wird. Fs ist ja nur der Anfang von einem Versuch, diese schwierige Materie zum Besten der Landwirtschaft in neue Bahnen zu lenken. Aber, meine Herren, ich würde meine Schuldigkeit nicht tun, wenn ich nicht in diesem Moment, wo ich hoffe, daß es unserer Landmirrschaft im nächsten Jahrzehnt besser gehen wird, wenn ich da nichk auftreten wollte und Sie bitten, mit mir daran zu wirken, die Entschulzung im Vaterlande zu betreiben, damit jeder auf seiner Scholle mehr geiett und ein wichtiger Grundpfeiler werde unseres gesamten Staats and deß unser Bauern⸗ und Mittelstand auf dem Lande dem Vaterland er⸗ halten bleibe. (Bravo!) Herr von Buch: Mit Recht hat der Minister auf die Bedeutun

der Entschuldungsfrage für den preußischen Staat hingewiesen. J bin der Meinung, daß diese Frage noch lange nicht genug gewürdigt

wird. Es ist hierüber viel gesprochen und geschrieben, aber nichts ge⸗ see Es ist doch eine gewisse Enttäuschung, wenn nach zwölf⸗

zu helfen.

ähriger Tätigkeit als Ergebnis nur ein Gesetzentwurf herauskommt, er den Anfang eines Versuches möglich macht. Das Betrübendste ist, daß der Gesetzentwurf in einem Augenblicke kommt, wo be⸗ sonders große Gefahr über der Landwirtschaft schwebt, ich meine die Reichstagsberatungen über die Erbschaftssteuer. Was uns durch das Verschuldungsgrenzengesetz gegeben wird, wird uns durch die Erb⸗ schaftssteuer mehrsach genommen. Ich bitte die Staatsregierung, ihren vvêg. auf den Bundesrat auszuüben dahin, daß die Steuermaßnahmen des Reichs als ein untrennbares Ganzes behandelt werden. Der Erbschaftssteuer wird auch der Land⸗ wirtschaftsminister nicht sympathisch gegenüberstehen. Wir müssen dafür sorgen, daß uns durch Erhalten einer gesunden Landwirtschaft ein gesundes Preußen im Reich, dessen Fundament

ist, verbleibt. Gerät das Reich ins Wackeln sol menaͤgstens das Fundament gut bleiben. In dem Ritterschaftakreditmstitug der Provinz Brandenburg nehmen di 905 Famile

Eann;

die Verkäufe außerhalb der mit immer größerem Umfang zu. Ich für meine Person bedauere, 22 es sich hier nur um einen Versuch handelt. Die Frage ist so weit eklärt, daß man mit gesetzlichen Maßnahmen hätte vorgeden können, ei einem Versuche wird wenig herauskommen. Die Felesn werden erst nach 40, 50 Jahren in die Erscheinung treten. ch hoffe, daß eine Zeit kommt, wo die Gesundung der landwirtschaftlichen Ver⸗ hältnisse mit Energie von ohen herunter und zum Segen für den preußischen Staat bewirkt wird.

Herr Dr. Hamm⸗Bonn: Ich habe keine Bedenken gegen das Gesetz, ich halte es vielmehr für ganz unmöglich; so wird das Ziel nicht erreicht. Die Statistik ist nicht genügend. Wenn das Gesetz einen Versuch darstellt, dann ist es ein ganz unmöglicher Versuch Das einzige Vorteilhafte ist, daß keine Hvpothek über die Grenze hinaus aufgenommen werden kann. Schulden machen kann aber jeder Besitzer, soviel er will, er kann freiwillig verkaufen, wann er will, und ebenso kann jederzeit subbastiert werden. Das ganze Gesetz bat gar keinen Wert, dieser Weg ist ungangbar, auch aus der Kommission wird nichts berauskommen.

Minister für Landwirtschaft ꝛc. von Podbielski:

Meine Herren! Ich glaube dem Herrn Vorredner auf einige seiner Ausfübrungen antworten zu sollen. Er hat wohl seine Aus⸗ führungen lediglich auf seine Erfahrungen im Westen der Monarchie gestützt, in welchem leider stellenweise der Besitz mehr Ware wird, wie es. Gott sel Dank, im Osten der Fall ist, wo die Landwirtschaft von den Einzelbesitzern selbst betrieben wird. Der Herr Vorredner scheint das Buch, das dem hohen Hause zugegangen ist, noch nicht gelesen zu baben, denn es handelt sich da garnicht um Ermittlung der Hvpothekenschulden und die Ausführungen des Herrn Vorredners, die darauf gegründet sind, treffen nicht zu. Der einzelne Besitzer ist viel⸗ mehr gefragt worden und es handelt sich für uns in der Nachweisung lediglich um den Ueberblick über die Gesamtschulden, soweit der einzelne sie angegeben hat. Mehr kann ich natürlich auch nicht angeben. Es hat auch eine Kontrolle stattgefunden, wobei sich herausgestellt hat, daß einige Angaben nicht ganz zutreffend gewesen sind. Ich habe sie auch nicht als fundamental hingestellt.

Nun, meine Herren, sagt der Herr Vorredner, es sei ein Gesetz mit untauglichen Mitteln. Ich muß darauf hinweisen, daß bier doch eine ganze Relhe von Männern sind, die in der landschaftlichen Ver⸗ waltung greßer Kreditinstitute gestanden und seit Jahren sich bemüht haben, den Grundgedanken dieses Gesetzes zu krpstallisieren und der Meinung sind, daß er durchführbar ist. Es ist auf diesem Gebiete unendlich schwierig, geelgnete Wege zu finden und wer die verschiedene Gestaltung unseres ganzen Verschuldungswesens kennt, wird zugeben müssen, daß es einen einheitlichen Weg für den Osten und den Westen nicht gibt. Gerade die Rede des Herrn Vorredners hat mit das recht drastisch gezeigt. Die Auffassung die für den Westen ganz be⸗ rechtigt ist, paßt für den Osten gar nicht und ist für die Herren gar nicht verständlich, die jabrelang in der Sache gearbeitet haben. Wir werden uns in der Kommiston za über die Sache unterhalten, aber ich möͤchte doch für mich undedingt in Anspiuch nehmen, daß hier nicht gesagt wird: dier ist ein absolut unbrauchbarer Weg, hier ist eine Arbeit, die uͤberhaupt gar nicht weiter zu ver⸗ folgen ist. Ich muß betonen, es waren Männer der Praxis, die gesagt haben: so können wir es machen, und da soll