lage — Untucht hat es gerade ausgeführt — auch von einer anderen Seite als bestehend anerkannt wurde.
Mors 9 8 Versuch gemacht zu einem Zusammenschluß. war ein sehr einfacher.
nehmen zu wollen.
den Brennereien gemacht wurde. möglichkeit, die Produktion selbst festzulegen.
. 8n konnte, daß die Brenner sich allseitig dazu ver⸗ würden, sich einem Zwang der Festlegung ihrer Pro⸗ ve ac zu unterwerfen. Es war eine große Menge von “ 8 wegen Erbschaftsregulierungen und aus anderen E“ sich zu der Verpflichtung einer 8 eegung nicht verstehen konnten. So, meine Herren, ging die Sache ihren alten Weg. b Verzicht darauf, den Beweis zu “ “ em Maße finanziell die Preise benachteiligt “ h diese eigenartigen Geschäftsmanipulationen und ¹ iesen eigenartigen Geschäftszwang. Aber, meine Herren ich möchte es doch von der Hand weisen, daß zu diesem Nachweis die Notizen der Berliner Börse allein ausschlag⸗ gebend find, denn diese Notizen sind Zahlen, deren .8 schaftliche Bedeutung einer sehr entschieden differentiellen Be⸗ urteilung unterworfen ist. Eines aber dürfte auch Ihnen allen bekannt sein, daß dasjenige, was an der Berliner Börse notiert wurde, noch keineswegs in die Hände der Spiritus⸗ brenner gekommen ist. Es waren das Zahlen, die atsächlich “ des Jahres sich änderten, die im Sommer meist S waren und die allerdings zur Unterlage für die Preis⸗ ildung genommen wurden. (Sehr richtig!) Daß in den 8—e der Brenner ein berechtigtes Mißtrauen gegen die 8 Becechtigen dieser Börsenpreisbildung geherrscht hat ist eine Tatsache, die Sie nicht bestreiten können, bei der Sie aber heserfcp dürfen, daß in einem so großen Kreis von 2 “ tatsächlich doch ein klares Urteil vor⸗ z Aber es gibt bestimmte Momente, die die Bedeutung ieses Uͤrteils der Brenner, dieses Mißtrauen gegen die Börse außerordentlich scharf prononzieren. Meine Herren “ damit umging, diesen Zusammenschluß der Händler und de Spritfabriken mit den Brennern ins Leben zu rufen 88 man den Brennern in Aussicht stellte, daß diese Leute 8 ihrem Vorteil und zu dem Vorteil der Brenner die Preis⸗ — in die Hand nehmen wollten, war man — ich glaube, 2 1“¹“ ba geneigt, solchen Zusammenschluß schon eg 5 en zu lassen, wenn 40 % der damaligen evuge sich zusammenschließen würden. Und was ist der — rfolg 8s. Ich brauche hier einen mir sehr willkommenen ruck, der bei einer anderen Gelegenheit schon gefallen ist: Idee war von einer so elementar wirkenden Naturkraft, daß sich unmittelbar 80 % zu dieser Vereinigun s geschlossen haben. ““ Meine Herren, wollen Sie noch weitere Beweise dafür haben, daß es sich in der Tat hier um einen volkswirtschaftlich eminent bedeutsamen und wirtschaftlich berechtigten “ 3 ““ (Sehr richtig!) Meine Herren, ich I Fer „8 Ihnen wird das Gegenteil behaupten wollen. — Betrachten Sie den Zusammenschluß der Brenner von diesem Standpunkt aus, so werden Sie meines Erachtens voll den sich Zusammenschließenden gerecht werden. 8 Herren, ich schließe meine Deduktionen hiermit und e mir vor, wenn über den Zusammenschluß, insoweit es uns Brenner anlangt, in einzelnen Punkten noch weit Erwähnungen und weitere Mitteilungen zu machen sind 8 bei anderen Nummern nachzuholen. 88
Nachmittagssitzung, Beginn 3 u.
Vorsitzender: Meine Her öffne die V twema veg Herren, ich eröffne die Ver⸗ IV. Gründe der
Kartells.
Das Wort hat zunächst Herr Weinberg.
Brennereibesitzer und Likörfabrikant Weinberg⸗Neustetti — Meine Herren, wir haben heute den Vormittag gebraucht 8 vee 8 ge⸗ 8 Punkte des umfangreichen emar. 4be⸗P d orliegt, zu erledigen. Unsere ssprache über die Verhältnisse in der ereamenhahan⸗. 1.z — — Staatssekretär uns einzuladen so liebenswürdig gewesen ist . S wir doch nicht nutzlos hinbringen und die Zeit unseres — nicht damit ausfüllen, daß wir allein an der Tätigkeit der Fenas für Spiritusverwertung herumdeuteln. Unserer veree wi d nur so ein größerer Wert innewohnen können, wenn wir der 2 8 lichen Ursache des Notstandes in unserer Judustrie be.en hier vertreten, möglichst nahebleiben. Ich meine daher 22 sollten die Sache gleich beim Schopf erfassen, wie es auch die jebigen ,—9 Geschäftsführer der Zentrale in ihrer noch —2 1 . uns per Post zugestellten Reproduktion des
en chreibens vom Jahre 1900 an die Aeltesten der Berliner Kanfmannschaft seinerzeit getan haben, in der sie sagten, daß der erste Schlag gegen die Industrie die Gesetz⸗ gebung vom Jahre 1887 gewesen ist. Diese e.-Ire2 Gesetzgebung ist meiner ganzen Erfahrung nach allein der
springende Punkt unserer Notlage und gewissermaßen zugleich
Errichtung und Zweck des
wurde 14 Jahre vor der Bildung der Zentrale der erste 88 8 “ Gedanke ar ein 8 jenigen, welche die Technik der Ueberführung in den Händen hatten, die Spiritushändler in bev großen Umfange und die Spritfabriken, waren auch zu — her Zeit kapitalkräftig, und eben diese selben Männer er⸗ klärten sich in privater Aussprache bereit, nunmehr für die Spiritusbrenner selbst die Sorge für den Vertrieb auf sich Es dürfte Ihnen allen bekannt sein, d
r zu w b 8 ein, da ve;- vor Bildung dieser Zentrale ein ganz Uee. de dah es Zusammengehens von Händlern und Spritfabriken mit eier Dieser Versuch eiterte eben an demjenigen, was ich vorausgeschickt veter hansdes Un⸗ die Es lag in der Eigenart des Gewerbes, daß man vernünftigerweise G gar
10
uder Halt für die Zentrale, welcher is zali Aö . 8 her deren Existenzmöglichkei
prädestiniert. Dieselbe Gesetzgebung hat erstens “
gewesene kaufmännische Tätigkeit und die Bewegungsfreihei
gelegt.
und zwar zum Nachteil der ärmeren Volksschichten.
Licht und Schatten gleichmäßig verteilt sei.
von den circa 800 oder sogar 900 Interessierten sage und 1b es 16 Betriebe sind, die den Riesenanteil be⸗ ö Diese hierdurch zu Großbetrieben angewachsenen orzugten nutzen weidlich ihre Position, während die übrigen 8 1“ wirtschaftlich darniederliegen. Ich meine aßo. 3 den Gesetzesschatten, unter denen unsere gewerbliche Tätig 88 verblaßt und zur Verkümmerung heruntergedrückt wird. 58 werhe sich vielleichtknoch andere Redner zu dieser eg SS. Worte melden, sofern hier Anwesende am — 8. erfahren haben, wie ihnen diese Situation 1 86 8 gehörte wohl nicht mehr alles zu ” 32 . berechen wir stehen, wenigstens soweit Fe en können. Wir sprechen von den Gründen der Errichtung und dem Zweck des Kartells. Ich möchte die Bitte aussprechen, sich möglichst an das T. hema zu halten 8 Direktor der Ostdeutschen Spritfabrik Wilhelm Kanto⸗ es z⸗ Berlin . Meine Herren, ich werde mich an das Thema Fe. Es sei mir aber gestattet vorher noch meine große Befriedigung darüber auszusprechen, daß Herr Direktor Untucht 8ee. als, was mich besonders erfreute, der Vertreter der 131* Graß, in durchaus sachlicher Form 1 de 8 batte geführt haben. Hätte man früher bei Gründung E 8 Ringes, in gerechter Würdigung dessen, daß diejenigen die in ihrem Erwerbe bedroht sind, das Recht zur Ver⸗ teidigung haben, mit ihnen sachlich debattiert * 8 unerhörtesten Gewaltmitteln zu greifen, statt sie zu beschiin fen in der öffentlichen Achtung herabzuwürdigen, dann 8 Herren, wäre vielleicht der Lauf der Dinge überhaupt ei anderer gewesen, und es hätte sich dann auch zu e—N⸗ lichen Einigung Gelegenheit gefunden. Jedenfalls wã . enen Vaterlande das beschämende Schauspiel erspart 8 Sneen daß diejenigen, die jahrelang in öffentlichen Ehren⸗ . ern bründ wüfn. die sich eines unbefleckten Rufes erfreuten — nr. lich ihrer soliden, auf rechnerischer Unterlage beruhen⸗ den Arbeit nachgingen, in der öffentlichen Meinung zu Börsen⸗ e und ähnlichen Dingen herabgewürdigt wurden Ic 8 6 hoffen, daß die Debatte auch heute weiter in sachlicher Weise geführt wird. Ob wir damit zu einer sachlichen Ver ständigung kommen, ist allerdings eine andere Frage; — ich vermag keinen Hehl daraus zu machen, daß ich der Auf⸗ . üv und freier Markt sich Rwndee r und Wasser, daß eine Versöhnun zwischen di se beiden Elementen nicht möglich ist. Freili “ nicht jedes Kartell möchte Lich derartig 1 an anderer Stelle meine Auffassung dahin präzisiert daß v Begriff des Kartells für mich da anfängt, wo die Konkurrenz ee vorhanden ist, solange kann der Markt, auch Kartelle bestehen, gesund iben; ich möchte der Letzte sein, der, für das neh. I.wen Fe freiheit eintretend, Firmen oder einer Industrie die 8 . 1 folge einer Ueberproduktion oder aus anderen Ursachen en in 8 Notlage befinden, das Recht verschränken wil ven. eine Verständigung die Regelung ihrer Preise oder in ande Weise sich eine Forteristenz zu sichern. 8 Damit meine Herren, darf ich mir wohl die Brück den Ausführungen des Herrn Direktor Untucht baue . I“ Untucht hat, übrigens unberechtigter Weise 2 vic den Vorwurf erhoben, daß ich die Notlage der Spritfabriken in meinem Bericht an den Herrn Staatssckretär Rncht ean “ Dieser Bericht ist lediglich eine Antwort, eine b Denkschrift der Zentrale, in bezug auf diejenige ich zu äußern ich von dem Herrn Staatssekretär des Inner aufgefordert wurde. Diese Denkschrift der Zentrale Beew. die Notlage der Spritfabriken nicht mit einem Worte. c habe sie in der Zwischenzeit noch einmal durchstudicrt, .enz “ . einzugehen nicht zu. T benbei. In der Hauptsache möchte ich festse f das Syndikar der Spritfabriken, das sich 1. x.” 1 -— veee hat, nicht die Anfeindung gefunden hätte, die S . 8 521. wenn man wirklich der Meinung gewesen wäre aß die Herren lediglich zu dem Zweck zusammengetreten find, um die allerdings außerordentlich reduzierten Iekrüftkand , prämien in angemessener Weise zu erhöhen. Niemand 2e91 Herren, und iic am allerwenigsten, hätte etwas darin n funden, wenn die Herren sie auf 3 ℳ, 3,50 ℳ oder 4 82 S es notwendig gewesen wäre, erhöht hätten; und auch der aerbe 8 4— durchaus abgefunden. Wenn 1 Syndikat gleich von vornherein so energis bekämpft hat, so geschah 8 aus dem B e-ve Sundikat sich auf diese Regelung der Rektifikationsprämie — beschränkt hat, sondern weil von vornherein klar war daß die Absichten des Syndikats viel weiter gingen, daß 5b— die große Revolution vorbereitete, die es nachher durchgeführt 1. -per Herren, ich erinnere mich ganz genau — 2 war 23 4. ve Besuch, den mir Herr Bourzutschky als Vertreter der ale gemacht hatte, erwiderte —, daß wir damals natür⸗
.S.
des Handels in dem Artikel Spiritus so tikel S gut wie ganz la
gelegt. Zweitens hat sie die Herrschaft der Zentrale ’ icht, deren Verwaltungsapparat, schon an sich ziemlich kost⸗ spielig, erfordert einen viel zu hohen Aufschlag für die Ver⸗ mittelungsinstanzen zwischen Produzenten und Konsumenten, Rückwirkungen hieraus auf kleine Geldbeutel in “ 8 der jeder Rechtsanschauung widerlaufenden Spannung bei der Verbrauchsabgabe zwischen 50 und 70 ℳ zu Gunsten besitzenden Gesellschaftsklasse, wovon die bewußten plus
ℳ als Prämie der Landwirtschaft zufallen und diese da⸗ durch zur Ueberproduktion zum Nachteil der gewerblichen Brennereien anregt, entsprechen nicht dem Empfinden, als ob „ . 7 2„ 2 Billigkeitsgründen fällt ein geringer Teil ne ser n haramne auch den gewerblichen Brennereien zu, aber so bemessen, daß
noch ent⸗ mehreren
8 . 6. 8 8 1 8 “ Herr Bourzutschky wird sich auch dessen sinnen ihm ohne weiteres ein Quantum von t. Millionen Spiritus zum Verkauf angeboten habe. Die 2 sicht, gegen das Syndikat feindlich zu sein, war also ga 8- vorhanden. Auch über den Kaufpreis hätten wir “ ständigt. Aber nun kam der Pferdefuß heraus. Als 8 den Bedingungen die Rede war und ich nach dem . gebiet der Ware fragte, da erklärte Herr B-s. d geht nicht, darauf können wir uns nicht einlassen ich hätt die Brennereien namhaft zu machen, von denen 8 Spi . “ 1 war ganz klar, was Per zche wollten, und der Verdacht, den ich vorher aussprach fertigte sich dadurch. Die Herren wollten Hgesseen EUarbwsen oder die Hindler zun ü- - Stellung degradieren, zu der sie sie jetzt degradiert haben, worauf ich später noch zu sprech 2 TMhernt Herren, ich will, um ganz ehrlich 81 sein 8 — 8 es nicht für ausgeschlossen halte, zdaß adt “ gegen die Bestrebungen des Syndikats vielleicht zu veit 8 gangen ist, aber es spielten doch in dem Syndikat — 8 spreche nicht von dem Ring, meine Herren, der ist von K. Syndikat zu unterscheiden, dem er zwei Jahre vorausgeht 8 von vornherein Personen eine führende Rolle, gegen ge nan mm einmal mißtrauisch war, die, solange sie überhaupt 8 Spiritusmarkt tätig waren, eine unersättliche Verrößeren 8. sucht, eine unersättliche Gier, sich geltend zu machen 15 eis vüan 8heEe n dokumentiert hatten und ee h, wenn diese H Syndikat ft 8 Ghaa⸗ 84 Xeg in dem Syndikat sind ... Vorsitzender: Ich darf wohl bi icht so se f 8 “ ;.-. sis fur um die Sache. Ob die Herren gieri ven, machen, liegt wohl nicht 5 1. füchnchen Hennen 8 1 Direktor Wilhelm Kantorowicz⸗Berlin: Herr Ver⸗ 1X“ 1v ich durchaus sachlich bin. Ich kann ö mständen das Sachliche von dem Persön⸗ Vorsitzender: Ich möchte bitt . 8 i gesagt habe, keinen Einspruch zu eeaʒ. 2* 8 möglichst “ Direktor Wilhelm Kantorowicz⸗Berlin ffortf h: Gewiß. Also, meine Herren, ich N daß sich beine 2 genannt habe. Man war eben der Meinung, daß SeeShes die Persönlichkeit, die nun eben kraft ihrer 20⸗ oder 30 jäh —8 gen wirtschaftlichen Tätigkeit ein Programm bedeutete * 1 vns führende Rolle spielte, man darauf gefaßt sein as die Sache so enden müßte, wie sie geendet hat, daß sich also das Syndikat nicht darauf beschränken würde seine Prämien zu verbessern, seine wirtschaftliche Stellun 8 regulieren, sondern daß es nicht ruhen würde, bis der Haündür vernichtet am Boden lag. Ich habe schon gesagt daß 8 nicht einmal weiß, ob man in diesem Verdacht zu weit gin Das ist ja möglich. Ich konstatiere nur, daß tatsächlich dieße Stimmung herrschte, und aus dieser Stimmung heraus habe sich all weiteren Konseguenzen ergeben. —— 8 8 Was die Notlage der Spritfabrikanten anbelangt, so war die Sache auch nicht so schlimm, wie es Herr Direktor Untucht hier geschildert hat. Ich will zunächst darauf bin⸗ weisen, daß die östlichen Spritfabriken sich bereits zu mem Kartell zusammengefunden hatten, und daß z. B. die Pose 2 Spritaktiengesellschaft, deren Bilanz ich hier habe 8 12 8 vor dem Kartell bereits verteilte an Dividende 1894 95 12 %. 1885/95 T %. 1898,97 bis 1898,99 10 % Das ist doch eigentlich keine Notlage. Die östliche S rit⸗ fabrik, deren Bilanz mir hier nicht zur Verfügung steht wird wohl ebensolche Resultate erzielt haben; und damit ergeben sich auch Rückschlüsse auf die anderen Spritfabriken, 88 bn dem Kartell waren. Ich muß weiter darauf hinweisen daß zumal in Mitteldeutschland, die Verhältnisse nicht so ungünstig Es gab dort Fabriken, die gut reussierten und solche, die weniger gut reussterten, z. B. weiß ich von den 2 resdener Spritfabriken, daß sie recht zufrieden mit dem veschäfte waren. Ich habe lange Jahre mit ihnen gearbeitet die Leute galten alle für wohlhabend. Meine Herren ch muß mir eine gewisse Beschränkung auferlegen, ich kann nicht die Situation aller Spritfabriken besprechen; ich kann nur sagen, wenn auch zugegeben werden muß, daß die Prämien im großen und ganzen gedrückt waren und daß eine Anzahl von Spritfabriken nicht recht reussierten — es sprechen . auch andere, persönliche Verhältnisse mit, die mit der Fra e im allgemeinen nichts zu tun haben —, daß man es 8 Herren nicht verdacht hätte, wenn sie sich bemüht hätten durch irgend eine Vereinbarung diese Prämiensätze wieder F2 erhöhen. Uber, meine Herren, weil es in Deuschland vielleicht fünf oder sechs Spritfabriken gab, denen es nicht besonders gut ging, neben vielen anderen, denen es recht gut ging, so , 924*2 vag nicht berechtigt, eine derartige Revolution 84 * Branche ervorzurufen, daß man hunderte und tausende Interessenten aufs Pflaster warf, daß man die Preis⸗ regulierung in eigene Regie übernahm und daß man anftctt . 1 ber. sich 8 Angebot und Nachfrage regelie siec volo, sic jubeo! Das, meine Herren, ist ei . Vergewaltigung gewesen; und darum kann b9 8 Notlage der Spritfabriken in dem Umfange, in dem sie bestand, in keiner Weise zur Rechtfertigung ausreichen Herr Direktor Untucht, der sich ja während seiner ganzen Rede mit meiner unbedeutenden Person befaßt hat hat dann als weitere Ursachen der Gründung des Rin 8 drei angeführt. Außer der Notlage der Spritfubrilen führte er an die Notlage der landwirtschaftlichen Brennereien das Versagen der Berliner Borse und die Rücksicht auf din Verm ehrung des technischen Konsums. Ueber die Notlage der Spritfabriken habe ich mich bereits geäußert. Was die Notlage der Landwirtschaft anbetrifft, so möchte ich darauf hinweisen⸗ daß die Landwirte im zehnjährigen Durchschmnitt, wie Sie aus meinem Bericht an den Herrn Staatssekretär
licherweise auch auf geschäftliche Dinge zu sprechen kamen und’
ersehen haben, einen Preis von 39,04 ℳ erhalten haben,
nd dieser n den letzten drei Jahren vor der Ringära, Vergleichung zehn Jahre, Herren, beträgt
volle 20 ℳ, für die anderen Sie die Kontingentprämie mit mindestens
anschlagen haben. Produzent von zehnjährigen
Triennium 622 Preis ist einfach ein glänzender gewesen; und wenn man Ihnen erzählt, daß sich das Brennereigewerbe in einer Not⸗ lage befand, ist.
Preis — das berücksichtigen Sie ja — stellte sich
die mehr zur herangezogen werden müssen als die ganzen im Durchschnitt auf 42,66 ℳ Dazu, meine die Kontingentprämie zu rechnen; sie Sie wissen, in rohen Zügen Gebiete Deutschlands werden 10 ℳ zu ver⸗ meine Herren, der Preis, den der dieser geächteten Börse empfing⸗ betrug im Durchschnitt 39,04 ℳ + 20 ℳ bezw. 59,04 ℳ bezw. 69,04 ℳ und im letzten „ ℳ bezw. 52 ½ ℳ Meine Herren, dieser
bitte ich Sie, für Süddeutschland, wie
sich Also,
0 Ze un
so erzählt man Ihnen etwas, was nicht richtig Das Brennereigewerbe gehörte zu den blühendsten Industrien unseres Vaterlandes, und nicht die geringste Ver⸗ anlassung lag vor, sich an dieser Kartellierung zum Schaden der anderen Interessenten zu beteiligen.
Nun sagt man allerdings, ja, die Preise allein seien es ja nicht, sondern die Produktion sei in derartigem Anwachsen begriffen gewesen, daß man hätte befürchten müssen, daß die Gesundheit der Marktlage erschüttert werde, daß die Preisese eine weichende Richtung einschlagen würden. Nun, meine Herren, ich will Sie nicht ermüden durch Klarlegung dessen,
was ich bereits in meinem Bericht an den Herrn Staats⸗
sekretär ausgeführt habe. Aber ich darf wohl in aller Kürze ück⸗
darauf hinweisen, daß man bis zum Jahre 1893/94 zuri⸗
gehen muß, um einen nennenswerten Ueberschuß der Produktion über den Konsum festzustellen. Im Jahre 1893/94 betrug die Produktion 322 Millionen, die Bedarfsfaktoren er⸗ gaben eine Ziffer von 302 Millionen. Damals war also ein Ueberschuß von 20 Millionen erzielt, was durchaus nichts zu sagen hat; aber immerhin war, wie gesagt, ein Ueberschuß
vorhanden, der gewis
Im folgenden Jahre 1894/95 hat sich der Ueberschuß in einen
Unterschuß verwandelt. Die Produktion war 13 Millionen kleiner als die Bedarfsfaktoren. Im Jahre 1895/96 waltete das gleiche Verhältnis ob. Die Produktion betrug 330 Millionen, der Bedarf 337 Millionen; es war also ein Minus von 7 Millionen da. Im Jahre 1896/97 stieg dieses Minus sogar auf 13 Millionen. Die Produktion betrug 308 Millionen, die Bedarfsfaktoren 321 Millionen. Und noch im folgenden Jahre 1897/98, meine Herren, betrug die Produktion 325 Millionen, der Verbrauch 326 Millionen. Also auch da erreichte die Produktion den Bedarf nicht, sondern blieb noch um 1 Million zurück. Nun kommt das furchtbare Jahr 1898/99, das Jahr, das zu dieser ganzen Revolution Ver anlassung gegeben hat, das ja die Geister im höchsten Maße aufgeregt hat; denn wo sollte die kolossale Ueberproduktion untergebracht werden? Diese kolossale Ueberproduktion betrug in diesem Jahre sage und schreibe 12 Millionen. Die Produktion ergab 382 und der Verbrauch 370 Millionen, sodaß ein Plus von 12 Millionen vorhanden war. Das heißt, es wurde also nicht mal das Quantum hergestellt, das un bedingt notwendig war, um den vollständig ausgehungerten Markt zu befriedigen, und auf diese Ziffer beruft man sich nun, um dieses ganze Unternehmen zu rechtfertigen. Ich glaube wirklich, daß man eine grundlosere Motivierung eines derartig alles Bestehende und alle Verhältnisse erschütternden Unternehmens unmöglich anführen kann. (Sehr richtig!) Meine Herren, nun kommt der dritte Grund des Herrn Direktor Untucht, das Versagen der Berliner Börse. Nun, ich habe mich ja in meinem Bericht auch über diesen Punkt ganz eingehend geäußert, und wie objektiv ich verfahre, wie ich bemüht bin, den Gegnern gerecht zu werden, das mögen Sie daraus ersehen, daß eine der wesentlichsten Bemängelungen, die anzuführen wären, in der Denkschrift der Zentrale über haupt nicht erwähnt war. Mir erst war es vorbehalten darauf hinzuweisen, daß sich allerdings die Berliner Börse einer schweren Unterlassungssünde schuldig gemacht hatte als sie an den antiquierten „Mitfaß“handel festhielt. Nun hat Herr Direktor Untucht vorhin eine Broschüre von mir vom Jahre 1891 zitiert, auf die ich wohl später noch Gelegenheit habe zurückzukommen. Ich möchte nur das eine feststellen. Er führte gegen mich in oppositionellem Sinne an, daß ich damals anerkannt hätte, daß die Berliner Börse ein Sünden⸗ babel wäre, daß dort höchst unerfreuliche Verhältnisse herrschten. Ich möchte mir nur eine Frage erlauben. Die Sache liegt ja jetzt schon 15 oder 16 Jahre zurück, als die Broschüre geschrieben wurde. Damals als der Kampf begann, mußte ihm doch die Broschüre, die er jetzt so genau kennt und gegen mich ausnützt, noch viel näher gelegen haben. Warum hat man nun damals nicht gesagt: hier giebt es noch Leute an der Börse, denn ich stand nicht allein, die dagegen ankämpfen, daß das solide Geschäft durch eine überwuchernde Spekulation zu Tode gedrückt wird? Warum hat man nich und die anderen Leute als Börsenspieler verdächtigt und beschimpft? Sie sehen also, meine Herren, es gab Mängel an der Berliner Börse, und ich bin, wie es stets mein Bestreben war, solange ich im öffentlichen Leben gestanden habe, für das solide Warengeschäft eingetreten; und ich kann der Berliner Börse den Vorwurf nicht ersparen, daß ich nicht in allen Kreisen das Verständnis für diese Frage gefunden habe, obwohl ich überzeugt bin, daß im Laufe der Zeit — Sie wissen ja, an alten Gewohnheiten hält man immer fest — man dazu über⸗ gegangen wäre, den vorhandenen Schäden in abzuhelfen. Aber, meine Herren, nennen menschliche Organisation ohne Mängel! wirklich mal einen Mangel alles gleich über den Haufen rennen. Herren die jetzt der Zentrale angehören, gekämpft? Sie hätten mitkämpfen müssen, Abänderung der bestehenden Schwächen eintreten müssen,
das ist nicht der Fall gewesen. der Berliner Börse anhing
war die Berliner Börse damals tum verfallen, wie es hier dargestellt ist. operationen, wie zu einer größer war,
abnahm, wer dieses Weise zu decken suchte und manöver ausführen wollte, der Berliner Börse finden bis zum Jahre 1897. wie ich das auch in meine
Operatio die ihm angeschlossen war, oder einer Spritfabrik gemacht wurden, wissen, aber jedenfalls wur ich gleich sprechen will, im Berliner Börse ausgeführt, Diese Operation, geeignet gewesen,
und akute Herbstschwänze des I tägliche Käufe am hiesigen künstlich hochgehalten und verse unerhörten sse Maßnahmen zur Abwehr rechtfertigte. r daß beim Verkauf von 9 dingung gestellt wurde, daß der dürfe?
Wer hat die Verhältnisse der revolutioniert, beruhendes Geschäft daß schließlich rektifizierter Spri kosten zu haben war erreichte, daß man Sprit aus
dieser Beziehung Sie mir eine Wenn man nun entdeckt, dann soll man doch nicht Warum haben die damals nicht mit⸗ sie hätten für eine und Aber trotz dieses schweren
— 11
—
von der Die Berliner
genügen ließ an dem Quantum,
it für die Berliner Börse,
der Berliner Börse entzog, andererseits den ganzen Verkehr zur Stagnation men vom Syndikat ausgingen o
ob sie auf
meine Herren,
ten.
Wen trifft die Verantwortung
Schleuderpreisen ektifizierten Sprit verkauft?
ein Monate lang
daß
und das
Wer hat endlich große auf dem Deport von hineinreportiert?
Für diejenigen Mitglieder,
daß die Sache so lag, daß 58 ℳ bekommen konnte und f Nun sollte man nicht glauben, bekommen können, nicht gewar
gehörte. einen Vorwurf daraus machen?
jedem Kulturstaat jeder anständi Selbstbeschränkung in seine einzelne Leute diese Selbstbeschrän gessen sie die dann soll man aber die sonen und nicht der Institution gehören, aufbürden. (Bravo.)
Also, meine Herren, ich re
genug geblieben, um bis zum
das Syndikat nebenher noch, für wessen Operationen, von denen ich trat eine Aenderung ein Berliner Börse war krank, ihr Elemente tätig waren,
Meine Herren, ich komme
soll. Ich gebe ohne weiteres Stellen ausgesprochen habe,
war, den technischen Konsum zu — ich will hier nicht in eine denn sonst würde der Tag nicht die Mittel nicht die richtigen wurden. Und davon abgesehen mehr erreicht, als es sonst der
mich auch darüber in meiner S Spiritus in der Zeit vor der betrug, während, die Zentrale einen Best Spiritus zurückgelegt druck kommt, die jährliche mit etwa 5 Millionen — ich
nicht finden —, zu veranschlagen nicht größer gewesen, als zur gesagt, meine Herren, auch
Ich habe mir hier einige N
2
Fehlers, der, wie ich anerkenne,
8
r Schrift dargelegt habe, als eben das Syndikat auftrat
d nun einerseits dadurch, daß es die wichtigsten Kunden durch Gewaltoperationen
der Berliner Börse den b Ich habe hier, als ich mein Aktenmaterial durchsuchte, ein Flugblatt aus jener Zeit gefunden.
Persönlichkeit gerichtet, Namen ich hier nicht nennen will, Sache zu tun ist. betreffende Persönlichkeit, die gehörte — das muß ich sagen —
In dieser Flugschrift dem Berliner folgende Fragen:
für die chronische Sommer ahres 18982 Lokomarkte die Preise dauernd gleichzeitig Rohspiritus Wer hat die Praxis eingeführt, in der Provinz die Be⸗
Rohspiritus selbe nicht nach Berlin gehen
ehrliches,
Quantitäten Rohspiritus an hiesigen Viktoriaspeicher
ausdrücke vielleicht nicht beherrschen, mö
Aber trotzdem hat man es getan Millionen gemacht von einer Firma, Nun frage ich Sie, kann man
lichen Aufgabe gerecht zu werden. seine unterminierende Rechnung weiß ich nicht, hier ein Bild, gemalt unter den frischen Eindrücken des Jahres 1897, entworfen habe, betrieb, und da kann man nicht sagen, sondern man muß sagen, daß an die sich bemühten, ihr den letzten
Rest der Gesundheit, die ihr geblieben war, zu rauben. zum fünften Punkt, der
Rücksicht auf die Vermehrung des schen auch für die Gründung der Zentrale maßgebend gewesen sein zu, wie ich das an verschiedenen
daß die Zentrale ehrlich bemüht
festgestellt, daß die Progression der Steige Ringära jährlich wenn man annimmt, daß in diesem Jahre
and von 10 Millionen Liter denaturierten hat, der in der Statistik Progression
durchaus nicht diesem Siech⸗
Denkschrift der
Börse konnte allerdings Gewalt⸗ Zeit, wo die Produktion soviel nicht mehr vertragen, aber, meine Herren, wer
Oekonomen Quantum in einfach solider rechnerischer wer nicht großartige Börsen⸗ konnte diese Deckung an der Da begann, die kritische
das er dem
brachte.
kann ich
den diese Operationen, Namen einer Firma an der die dem Syndikat angehörte. wäre oder war allerdings Todesstoß zu ver⸗
Es ist
die mich angegriffen hatte und deren
da es mir all richtete
We
außerhalb und
auf einer
zur
die die technischen Börsen⸗ chte ich hinzufügen, man für den Spiritus disponibel ür den nichtdisponiblen 50 ℳ daß jemand, der 58 ℳ hätte tet hätte bis er 50 ℳ bekam. und dies wurde mit vielen
die dem
ge Mann sich
r Tätigkeit auferlegen muß. Wenn akung nicht üben, dann ver⸗ Rücksichten, die sie der Allgemeinheit Verantwortung diesen einzelnen Per⸗ zufälligerweise an
‚der sie
sümiere.
Tätigkeit
nun
technischen
heben. Aber,
Diskussion dar
ausreichen —
der von einer Fabrik, Rechnung des Syndikates
Syndikat an⸗
ganzen Branche derartig
Unmöglichkeit wurde, t markweise unter Herstellungs Chaos den Höhepunkt damit dem Konsumlande Baden nach der Erportprovinz Hannover importierte? hier im Sommer und Herbst 1898 der Börse abgenommen, gelagert und bei einem 8 ℳ pro Hektoliter in die neue Kampagne
Zentrale
daß mit der
Ob diese erb
gar nicht von denen
gegen eine
ein um die ich an die
r hat durch
Berlins zu namentlich
Kalkulation
Syndikat an⸗
der Berliner Börse Ich bin der Ansicht, daß in
eine gewisse
schulden,
Hatte die Berliner Börse auch unter dem Branntweinsteuergesetz unter der Un⸗
sicherheit der Judikatur gelitten, so war sie trotzdem gesund Jahre 1897 ihrer wirtschaft⸗
Erst als im Jahre 1897
begann und derartige
die
Konsums, der
meine Herren, über eintreten, ich glaube, daß
waren, die hier angewandt hat die Zentrale auch nicht
Fall gewesen wäre. chrift ausgesprochen. teigerung für denaturierten
otizen gemacht.
Ich habe Ich habe
5 ½ Millionen
nicht zum Aus⸗
während der Ringära kann die Ziffern im Augenblick ist, jedenfalls ist die Steigerung Zeit des freien dieser Grund versagt, um die Gründung der Zentrale zu rechtfertigen.
Nun gestatten Sie mir noch einige ganz kurze Bemerkungen.
Marktes. Wie
führt an, durch die Schwächung der Risiko für die Spritfabrikanten zu groß geworden. Herren, darin liegt ja ein kennen die Herren endlich mal an, sie selber nicht tragen wollten, haben; und darauf beruhte ja Anzahl von Landwirten gegen
Herren, ich war ein hervorragender Branche, ich gehörte börse und dem Aeltestenkollegium an, derartigen Anerbieten nichts bekannt. Geheimnis.
über die Mittel, die die Berliner erbittert war. ich bin deswegen nicht in der muß nur dagegen protestieren, solche Mittel angewandt hätte, Erbitterung der
erwidern. Seine Ausführungen waren mir in interessant, leitenden Gesichtspunkt in diesen sagt, der Ring ist gar kein Syndikat. ist mir nicht klar geworden. schlechten akustischen Verhältnissen. weiß ich nicht, wenn der er dann eigentlich gehört. Abriß der Verhältnisse gegeben. die Verbrauchsabgabe plötzlich auf den Konsum abwälzen. Sie wußten gar nicht, sahen sie sich genötigt, werfen.
von 1887, meine, in den 12 Jahren hätten die armen Brenner wirklich
lernen können, wie man die Verbrauchsabgabe abwälzen kann. Also auch die Einführung der möglich ein Grund sein, rechtfertigen. wirte auf anderen Gebieten gezeigt, brauchsabgaben bemüht sind, Ich erinnere Sie nur an keine Verbrauchsabgaben gibt usw. haben Herr von der Landwirte aus Landwirte die Winterpreise
Berliner Börse wäre das Ja, meine kostbares Zugeständnis. Da er⸗ daß sie das Risiko, daß der Landwirtschaft auferlegt gerade der Widerstand einer die Gründung der Zentrale, wir wollen nicht spekulieren, wir sind zufrieden Jetzt müssen die Landwirte spekulieren, die Spritfabrikanten haben das Rifiko
sie sagten, unseren Preisen. Handel ist zerstört,
von sich abgewälzt und die Landwirte müssen jetzt selber das Risiko der Konjunktur tragen; und was das heißt, haben Sie ja verschiedene erfahren müssen.
Male während der Dauer der Ringbildung Herr Untucht hat ferner von einem An⸗ Börse gesprochen. Meine Vertreter in der betreffenden der ständigen Deputation der Produkten⸗ mir ist aber von einem Das ist also Ihr
ieten der Kooperation mit der
Er hat ferner darauf hingewiesen, daß die Landwirtschaft Börse angewandt hatte, Welche Mittel er damit meint, weiß ich nicht, Lage, darauf einzugehen. Ich als ob die Berliner Börse die berechtigter Weise eine Landwirtschaft erzeugen mußten.
Worte Herrn von Graß zu jeder Beziehung aber ich muß gestehen, daß ich irgend einen Ausführungen vermisse.
Wie er das begründet, Vielleicht liegt das an den (Heiterkeit.) Jedenfalls Ring kein Syndikat sein soll, wozu Dann hat er einen historischen Er sagte, die Brenner sollten
Nun habe ich noch ein paar
wie sie das machen sollten, und so sich dem Syndikat in die Arme zu Nun, meine Herren, das Branntweinsteuergesetz ist und der Ring ist 1899 gegründet worden. Ich
Verbrauchsabgaben kann un⸗ um den Abschluß des Kartells zu Im übrigen, meine Herren, haben die Land⸗ daß sie auch ohne Ver den Zwischenhandel auszuschalten den Getreidehandel, wo es doch Auf der ganzen Linie
die Landwirte den Kampf aufgenommen. Dann hat
Graß sich veranlaßt gefühlt, auch eine Verbitterung dem Grunde zu konstatieren, weil die bekommen hätten, während die hohen Sommerpreise — diese spielten eine große Rolle in den diesbezüglichen Argumentationen — die Händler eingesteckt hätten. Da ich auf dieses Argument vorbereitet war, habe ich mich auch vorbereitet, mit Ziffern zu dienen. Ich habe festgestellt, daß der Unterschied zwischen dem Durchschnittspreis Oktober/Mai und Oktober / September im Laufe von 10 Jahren um etwa 40 ₰ differiert. (Hört, hört!) Um diese kolossale Differenz haben sich die Händler bereichert.
Damit bin ich zu Ende. Gestatten Sie mir noch ein Schlußwort. Der verehrte Herr Vorsitzende hat in seinen Begrüßungsworten darauf hingewiesen, daß wir hier unser Material deponieren sollen. Die Regierung wünsche sich eben darüber zu orientieren, welcher Art die Wirksamkeit der Zentrale und der Kartelle im allgemeinen ist, um danach ihre Maß⸗ nahmen zu treffen, und wenn eben diese Wirksamkeit eines Kartells eine derartige ist, daß sie den berechtigten Unwillen herausfordert, daß sie die Prinzipien der Gerechtigkeit verläßt (so habe ich den geehrten Herrn Vorsitzenden verstanden), dann wird eben Abhilfe geschehen. Meine Herren, ich muß ge⸗ stehen, daß ich Wert darauf lege, daß auch noch ein anderer Gesichtspunkt — und ich halte mich dabei an den Punkt der Tagesordnung — hier ganz scharf zum Ausdruck gelangt. Es kommt nicht bloß darauf an festzustellen, wie die Wirksamkeit eines Kartells war, sondern es kommt in erster Reihe darauf an festzustellen: war die Gründung des Kartells berechtigt oder nicht? Meine Herren, was stellen wir denn eigentlich fest? Nehmen Sie wirklich an, wir kommen hier zu der Er⸗ fahrung, daß die Zentrale ganz vorzüglich operiert, im öffentlichen Interesse gewirkt hat, haben Sie dann die Sicherheit, daß die jetzigen Leiter der Zentrale Nachfolger haben werden, die nichts Schlechteres schaffen werden. Nehmen Sie an, die Wirksamkeit eines Kartells findet all⸗ gemeine Verurteilung, so ist doch gar nicht ausgeschlossen, daß eben andere Leiter eintreten und Zufriedenstellendes schaffen. Also in bezug auf die prinzipielle Beurteilung der Frage, die prinzipielle Stellungnahme der Gesetzgebung kommen wir mit der Untersuchung der Wirksamkeit, ich will nicht sagen keinen Schritt weiter, aber diese Untersuchung genügt nicht, sie muß, wie es auch schon dankenswerterweise geschehen ist⸗ sich auch darauf erstrecken, ob die Gründung berechtigt war, oder nicht. Meine Herren, ein russischer Schriftsteller, den Sie wahr⸗ scheinlich fast alle kennen, Dostojewsky, hat in seinem Roman „Roskolnikow“ geschildert, wie ein nihilistischer oder anarchistischer Student ein altes Weib totschlägt. Warum? Das alte Weib hat viel Geld, es kann es nicht mehr in zweckmäßiger Weise verwenden. Er aber hat kein Geld, ist eine junge, aufstrebende Kraft und so hält er sich berechtigt, das alte Weib tot zu schlagen. Der Untersuchungsrichter stellte sich nicht ganz auf diesen Standpunkt. Er ließ sich nicht darauf ein, zu untersuchen, ob Roskolnikow das Geld besser angewandt hat als die alte Frau, sondern er fragte: hast Du die alte Frau totgeschlagen? Und als dies festgestellt war,
Herr Untucht