1906 / 167 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Jul 1906 18:00:01 GMT) scan diff

Stellung⸗ als Dienstleistung beim Be⸗ Armeekorps kommandiert.

Nr. 178, unter Enthebung vnn der Kompagnie⸗ Chef, auf sechs Manute fzur kleibungsumt XII. (1. £. .) Heid rich, Dberst im 13. Jnff Regt. Nr. 178, unter Beförderung zum Hauptm., durfüuffg aim̃m Paenmr, zum Komyp. Chef ernannt. Planck, DOberik im †. Ink. Rean Urn. U2 Prinz⸗Regent Luitpold don Bayern, unter Berürnerung un Haupim., vwrläufig ohne Patent, alg Komp. Theaf in das . Mon. Bat. Mr. 12 versetzt. M üger Oberst. im 7. Inf. Regt. Fromprimm Nr. LI4, bis 31. März 129 ahne Gehalk brarttmbt.

Im Beurllruhtenstande m. Zahn, Oberkt. der

2.ꝗ¶ Int. Regit. Ar. 1002 Mrinz⸗Regent Lutpoid von Baxpern, Stührnl, Oberik. der Ret. des 6, Inf. Regts. Nr. UI ig Wil⸗

hrim I. um Württemberg, zu Haupiltuten, Ovitz, der

LTadw. Fnf. h. Aufgebwit des Lantw. Bezitib Plauen, zum Oberlt,

bfürtert.

Ahschireshewilligungen. Im aktiven Peere. 13. Juli.

FPust, Manor und Stabsoffitier beim Beileidungsamt XII. (1. K. S.) ürmtekbrpe, in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit Pensiun und ver Eritubnis zum Tragen der Uniform des 3. Inf. Regts Nr. 102 Drinz⸗Regent autpold von Bayern, Schulltze Salich, Hauptm.

und Fomp. (Chef im 1. Pion. Bat. Nr. 12, in Genehmigung seines

Abschievsgesuchs mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Bats. Umform, zur Disp. gestellt. Wetgel, Tt. im 3. Feldart.

8 Regt. Nr. 32, mit Pensivn, Frhr. v. Hausen, charakteris. Hauptm.

D., unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Er⸗ laubmit zum ferneren Tragen der Umform des 5. Iuf. Regts. Kron⸗

prinz Nr. 104, der Abschieb bewilligt.

1 Im Beurlaubtenstande. 13. Juli. Schulze, Hauptm.

der Res. des 7. Inf. Regts. König Geurg Nr. 106, Seidel, Hauptm. der Res. des 11. Inf. Regts. Nr. 139, behufs Ueberführung zum

Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Leonhardt, Lt. der Res. des 7. Feldart. Regts. Nr. 77, wegen überkommener Feld⸗ und Garn. Dienstunfähigkeit,

Zürn, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, mit der Erlaubnis jum Tragen der bisherigen Uniform, Opetz, Hauptm. der Landw. Zaf. 1. Aufgebots des Landw.

Bezirks I Leipzig, Bothe, Oberlt. der Landw. Infanterie

Aufgebots des Lmdw. Bezirks Annaberg, letzteren beiden

behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der

Erlaubnis zum Tragen der Landm. Armeeuniform, Hunger, Lt. der

Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I Dresden, Pirl,

Lt. der Landm. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I Leipzig,

wegen überkommener Feld⸗ und Garn. Dienstunfähigkeit, Horn,

Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw Bezirks Plauen,

behufs Ueberführung jum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis

8 Tragen der Landw. Armeeuniform, Blaesius, Oberlt. der

Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, Hahn

(Friedrich), Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw.

irks I Leipzig, letzteren beiden behufs Ueberführung zum Land⸗

sturm 2. Aufgebots, Wehner, Lt. der Landw. Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks II Dresden, der Abschied bewilligt.

1 Im Sanitätskorps. 13. Juli. Dr. Kaufmann, Unter⸗ rzt der Res. im Landw. Bezirk II Dresden, Dr. Liebers, Unterarzt er Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk II Leipzig, zu Assist.

Aerzten befördert. Dr. Plettner, Stabsarzt der Res. im Landw.

Bezirk II Dresden, mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen

Uniform, Dr. Berlet, Stabsarzt der Res. in dems

Landw. Bezirk, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Auf⸗

gebots mit der rlaubnis zum Tragen der bisherigen

Uniform, Dr. Obermann, Stabsarzt der Res. im Landm.

Bezirk II Leipzig, mit der Erlaubnis zum Tragen der bis niform, Dr. Hubert, Dr. Nauwerck, Stabsärzte der Res. in

demselben Landw. Bezirk, Dr. Kretschmann, Stabsarzt der Landw. Aufgebots im Landw Bezirk II Dresden, letzteren drei hehufs

Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubuig zum

Tragen der bisherigen Uniform, Dr. Trauer, Stabsarzt der Landm. Aufgebots im Landw. Bezirt Chemnitz, behufs Ueberführung zum

l.. Julli

Landsturm 2. Aufgebots, der Beamte der Militärvernaltung—

Darch Allerhachstes Beschlaß à Jaui Kampf⸗ ¹ Ae582 E11 des. mit Pension in den Rubestand abd I 4 Berfügung des Kriegsministeriums. 9. Juli.

Verwalt. Oberinsp. in Niesꝛa, auf seinen

XIII. (Königlich Württembergisches) Armeekorps.

Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Befärde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. Juni. Gr. Julius v. Schaesberg, im Armeekorps, und nrar als Lt. im Drag. Regt. Nr. 26, vorläufig ohne Patent, ft

„28. Juni. Kade, Königl preuß Oberstlt, kommandiert nach Württemberg, bisher Kommandeur des Großbder Hess. Trainbats. Nr. 18, zum Kommandeur des Trainbats. 13 ernannt.

v. Brandenstein, Könial. preuß. Hauptm. kommandiert nach Württemberg, bisher Komp. Chef im Gardefüs. Regt, in den General⸗ stab der 26. Div. (1. K. W.) eingeteilt. Juli. Erpf, Major und Bats. Kommandem im Gren. —2,b— *† g Mohs, und b2 Cbdef im 2. Feldar r. 49, zur Dienstleistung beim Kriegs⸗ FIm Sanitätskorps. 3. Juli. Dr. v Hoffmann (Stutt⸗ Weinbrenner (Heilbronn), Unterärzte der Res., zu Assist.

sien beförvert. Dur rfügung des Korpsgeneralarztes. 5. Juli. treng, einzäbrig⸗freiwilliger Arzt im 9. Inf. Regt Nr 127, Urmuerant bes afren Dienststandes ernannt und mit Wahr⸗ ber beim Regt. offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Heamte der Militärverwaltung.

4. Irli Küöhnbold, Laarettverwalt. Insp., zum Lazarett⸗ aüremis. veim Soen. Latarett Ludwigsburg, Schaaf, Lazarettinsp., zum uemmemerael Insr. beim Garn. Lazarett Weingarten, ernannt.

KRaiserliche Marine.

Uffütieze üin,. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ rggrager iu 7. Jrli, v. Müöller, Kontreadmiral, dienst⸗ eme Lnnixdd à a. ute Seiner x257 des Kaisers und Königs,

—2 mit bder Bernmtang des beuflaubten Chefs des Marine⸗ auu& SAuf dem Verhältnis als Abmiral k la suite

Sexer ewhehin wet Katsers und Königs zum Chef des Marine⸗ ermammg Wotrig, Kontreadmiral, Oberwerftdirektor der Trlielas baben zum berzühl. Vigeadmiral, Pohl, Kapitän n Sas, urber Fenennuag zum Zweiten Abmiral des 1 Beschwaders rnsh ler L⸗ er ihn betreffenden Herbststellen⸗ belepung, v. Heeringen, Kapitän zur See, unter Ernennung

lum Wirefior &ꝗ Aügemeinen Marinedepartements des Reichsmarine⸗

Gapelle, Kapitän zur See, Direktor des Verwaltungs⸗ bevartemenis bes Reichtmarincamtt, zu Überzäbl Kontreadmiralen, dermann, Freg. Kapitün vom Reichs marineamt, zum Kapitän zur See, befbrbert. Frhr. v. Senden⸗Bibran, Admiral, Gen Adjutant Seiner Mazestät des Kaisers und Königs und Chef des Marinekabinetts, unter Belassung in dem Verhältnis als Gen. Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs in Genehmigung seines Ab⸗ *0 mit der eelshen Pension zur Disp. gestellt,. Derselbe st in Anerkennung der Seiner Majestät geleisteken langsährigen Dienste ½ la sulte des Sceoffizierkorps in den Listen der Marine

tenufüͤhre

2

öF“ Abgereist:

Seine Exze der Vizepräsident der Lechn r6,,gg hekec 1 Zeheime

Urlaub nach dem Harz.

11 8

Angekommen

Königli en Ober⸗ Rat von Nosti

etär im Reichsamt des Innern Wer⸗

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser und ——2 des Staats⸗

ie Vorträge des Staats⸗ un der Chefs des Militär⸗ und Marinekabinett

GSabenliste Nr. 28. Bei der Hauptsammelstelle der Krankengflege zu Hamburg für das kanische Expeditionskorps sind bis d. J. einschließlich die nachstehend Geldspenden und sonstigen Gaben eing

Deutsches Reich. Königreich Preußen. Provinz Brandenburg.

1745) wundenöl. 1747) Geschäftsstelle der Täglichen Rundschau,

1756) A. Warmuth, 189 Geschäftsfteelle der Täglichen Rundschau, 1758) Alldeutscher 1762) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen D 1773] Geschäftsstelle der Täglichen Rundschau,

Prodinz Sachsen. 1739 ,11) Dr. Mathmann, Mühlhausen, 3 Kist 1782) C. Doelle

Vergnügen der 1783) Landratsamt

Prodinz Westfalen. 1 Vataerländischer Frauenverein für dea

einland.

8 8 Prodinz 1744) Komiten n. in Süd

Wel

Bohwinkel. 40 Mineralwasser. 1785) Zweigderein vom Roten Kreuz, Rheydt,

Krieger, Abt. Tü. Kl. 1 Kiste Liebesgaben. Provinz Hannover.

Provinz Hessen⸗Nassau.

gierungsdezirk Wiesdaden, 5 Kisten Liebesgaben.

Königreich Bapern. 1738) ischer Landeshilfsverein dom ausschuß don

2i

Königreich Sachsen.

1751) ck Zeitungen. 1760) 1 Pack Zeitungen. 128) —ö 2 Kisten Li 17 resdener Chemisches Laboratorium 8 4 Kisten Odol. 1b eeg 88 1776) 3 Kisten Mundwasser.

Königreich Württemberg.

1778) Württemdergischer Landesverein vom Ro gart, 28 Kisten Liebesgaben.

Großherzogtum Baden. 1752) Badischer

100 Kisten Frada. 1763) 1 Paket Liebesgaben.

Großberzogtum Oldenburg. Liebesgaben. Hertogtum Anhalt. Herzogtum Braunschweig. Journale.

Elsaß⸗Lothringen.

Lübeck.

1756) Hilfskomitee f. Deutsch⸗Südwestafrika, Portwein.

Preußen. Berlin, 17. Juli.

der Reede von Digermulen liegenden

des Ausmärtigen Amts entgegengenommen.

zum 15. Juni

1745) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Zeitschriften. Oberkammando der Schutztruppen, Berlin, 1 Kiste Brand⸗

n K 22 Sstrseh J. D. Riedel Act. Ges., Berlin, 2 Kisten Insekten⸗ Berlin, 1 Ballen Drucksachen.

Verband, Berlin, 2 Kisten Liebesgaben. rucksachen.

1780) A. Warmuth, Berlin, 1 Ballen Drucksachen.

u. Sozu. Halberstadt, gesammelt bei einem tere des Inf.⸗Regts. 27: 6,95. Mansfeld Stadt: 15,36.

ur S von Liehetgaben ür die Schutz⸗ „Brunnen Gerolstein G. m. b. H., Gerolstein,

res Jt sge desesvaben, Wesel. 10 Kisten diebesg vom Roten Kreuz für den Krers Mettmann,

Provinz Schleswig⸗Holstein. ege im Felde verwundeter und erkrankter

1766) Vaterländischer Frauen⸗Zweigverein, Goslar, 3

1771) Baterländischer Frauenderein in Limburg 2., Mireralwaser. 18 177⁴) Bezirksverband der Vaterländischen Frauendereine im Re⸗

Niederbavern, Landshut, 24 Kisten Bier. 1750) Kreissammelstelle für Oberbaypern, München, 6 Kisten

1754) Oberpfälzisches Kreissammelkomitee der freiwilligen Kranken⸗ pflege für Deutsch⸗Südwestafrika, Regensdurg, 3 Kisten

1742) / J. Ederlein, Pirna a. E., 1 Pack Zeitungen.

iebesgaben. gner, Dresden,

Landesverein vom Roten Kreuz, Karlsruhe,

1779) Vaterländ. Frauenverein in Oldenburg, Gr., 2 Kisten 1752) Krelsverein vom Roten Kreuz Zerbst, 1 Kiste Liebesgaben. 1761) Hauptmann a. D. von Solmuth, Braunschweig, 2 Kisten

176¹) E. Trost, Saaralben, 1 Kistchen Liedesgaben.

König haben

Kriegsministers, s und des Ver⸗

freiwilligen Südwestafri⸗

aufgeführten egangen:

Berlin, 1 Ballen

Berlin, 1 Ballen

Berlin, 1 Ballen

1“ en Liebesgaben.

Kreis Iserlohn,

Kreis Mettmann,

1 Kiste Bücher.

Kisten

10 Körbe

Libeg, 8 Kisten

Bremen.

1772) Bremischer Landesverein zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, Bremen, 2 Kisten Liebesgaben.

Hamburg. 1781) Rote Kreuz, Hamburg, 2 Pakete Liebesgaben

Max Schinckel.

Indem ich für diese Gaben meinen wärmsten Dank aus⸗ spreche, bringe ich nachstehendes Schreiben des stellvertretenden Kommandos der Schutztruppe für Südwestafrika zur öffent⸗ lichen Kenntnis: 6

ür die Truppen in Südwestafrika 2⸗ auch im letzten Jahre insbesondere zu Weihnachten, aus der“ Heimat große Mengen von Liebesgaben der verschiedensten Art gesandt worden, die in die Liebes⸗ gabendepots Swakopmund und Lüderitzbucht eingeliefert und von dort den Truppen mit den Verpflegungstransporten zugeführt wurden.

Ich möchte deshalb nicht unterlassen, nochmals im Namen der Schutztruppe den Organisationen des Roten Kreuzes und den Ritter⸗ orden, die sich in g-” 2. Hilfstätigkeit um die Sammlung der Gaben bemüht haben, und allen einzelnen Spendern von solchen meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen; jeder darf überzeugt sein, daß er durch seine Spende der Truppe eine große Freude bereitet hat. Hier wo es der Truppe fast an jeder Gelegenheit feblt, Erfrischungen oder kleine Bedarfsartikel zu kaufen, wird jede Gabe besonders dankbar empfunden zugleich als ein Zeichen dafür, daß man in der Heimat der im stehenden Truppen liebevoll gedenkt und an ihrem Wohl⸗ ergehen sorgenden Anteil nimmt.

Der Kommandeur.

Dame, Oberst. 8 8 An den Kaiserlichen Kommissar und Militärinspekteur der frei⸗ willigen Krankenpflege, Flrsten zu Solms⸗Baruth, Durch⸗ laucht, Berlin. Berlin, den 1. Juli 1906. Der Kaiserliche Kommissar und Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege. Friedrich Fürst zu Solms⸗Baruth.

8 8

Der Oberrechnungskammerdirektor, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat Henning ist vom Urlaub zurückgekehrt

1““ 1““ 8 1“

1“ 3 8 8

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der ausreisende Ablösungstransport für S. M. SS. „Bussard“ und „Seeadler“ mit dem Reichspostdampfer „Kanzler“ vorgestern 8 eingetroffen und hat gestern die Reise nach Zanzibar ortgesetzt.

S. M. S. „Niobe“ ist auf der Ausreise nach Ostasien vorgestern in Gibraltar eingetroffen und geht übermorgen von dort nach Port Said in See. -

S. M. Flußkbt. „Vaterland“ ist am 14. Juli in Wuhu eingetroffen und gestern von dort nach Kiukiang (Vangise) abgegangen. S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist vorgestern von Hankan nach dem Hanfluß abgegangen.

88 11 Der Wahlreformausschuß hat gestern nach einer Meldußg des „W. T. B.“ die Hirteekimtekkcn für Schlesien angenommen.

1 Der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle hat, obiger Quelle zufolge, gestern im Reichstage eine Vorlage eingebracht, wonach das Budgetprovisorium bis Ende August verlängert wird, da das Budget trotz beschleunigter Verhandlung möglicherweise nicht bis zum 1. August alle Stadien der verfassungsmäßigen Erledigung passietrtt.

Großbritannien und Irland. .“ Im Parlament gelangte gestern ein Weißbuch über den türkisch⸗ägyptischen Grenzstreit zur Verteilung. MNiach dem Bericht des „W. T. B.“ nimmt der Lord Cromer in einer Depesche an Sir Edward Grey vom 21. Mai auf die Gefahr eines Vordringens der türkischen Truppen nach dem Sueg kanal; ein ernstlicher Angriff auf Aegypten scheine zwar nicht in Frage iu kommen, aber möglicherweise könnte ein Einfall versucht werden i der Absicht, einen Ausbruch des Fanatismus in Aegypten zu veran⸗ lassen. Bei Besprechung des Einflusses der panislamitischen 5 b 6 8 5 8 Ansicht dabn aus, daß wo eine ang ihr in Lügenhaftigkeit und Falschbeit der Darst gleichkomme, daß man sie aber am bester gegenwärtig gewähren lasse und es der Zeit sowie den Tatsachen, n diese sich in Wirklichkeit ereignet haben, üderlasse, d Oeffentlichkeit in Aesypten von dem Wahnsinn derer n. überzeugen, die den Panislamismus predigen; sollte aber die Presse die öffentliche Ruhe ernstlich gefährden, so wünde es die Pflicht der Regierung sein, Rep aßregeln zu & greifen. Der Schluß, der auf alle Fälle gezogen werden müsse, vollauf klar, nämlich eine stetige Vermehrung der britischen Besatzung truppen auf Kosten des ägpptischen Schatzamts. In einer Depesche vom 14. Mai an den Staatssekretär Sir Edward Grey sagt der englische Botschafter in Konstantinepel O⸗Connor: der französische Botschafter habe seine Vorstellungen bei der Pforte energisch unterstützt. Der russische Botschafter Sinowjem sofort sein⸗ Bereitwilligkeit ausgesprochen, O' Connor jede zu g. währen, die er verlangen würde Der stali fistrãge sei beim Großwesic für die Bewilligung der engl runger eingetreten, und der deutsche Botschafter habe O' Connor versichen er habe die Pforte wissen lassen, daß sie mit der Besetzung von 122— im Unrecht Und bei einer Konferenz dar remden Vertreter wegen der Frage dreiprozentigen Zollerdöbung babe der Freiherr von q;n de⸗ —. der Auch der österreichisch gart 7 a2 ederzeit s mpat g das Vorgeben ,] Der Unterstaatssekretär Runciman beantwortet gestern im Unterhause in Vertretung Sir Edward Greyt den Besuch der britischen Flo n, wie „W. T. B.“ berichtet, mit f

uns von feiten der rufsischen Regt daß et Fsgsn 2 peche Tere de egsschiffen fremder Mächte in russischen chenf u mit

ällen Zusammenhang

Kreuzfahrt; aus letzterem Grunde ist beschlossen aufzugeben, a

ibenden Teil der 2 die geplante Kreuzfahrt nach der Ostsee ganz die Besuche in den anderen Häfen. 8

Frankreich. 8

Im gestrigen Ministerrat machte der Kriegsminister E 1ag 1 9. safolge, davon Mitteilung, daß der Major Dreyfus dem 12. rtillerieregiment in Vincennes zugeteilt worden sei und daß der Brigadegeneral Picquart unverzüglich ein Kommando im Bezirk des Pariser Militär⸗ gouvernements erhalten werde.

5

8 Rußland. Der Kaiser Nikolaus hat, wie die „St. Petersburger relegraphenagentur“ meldet, durch allerhöchsten Befehl vom 15. d. M. das siebente Reservekavallerieregiment seiner ihm am 19. April 1902 verliehenen Standarte für verlustig erklärt.

Von der Reichsduma wurden in der gestrigen Sitzung zu Vertretern auf der in London stattfindenden inkerparlamentarischen Friedenskonferenz die fol⸗ enden Abgeordneten gewählt: der Professor Maxim Kowa⸗ sewsky von der demokratischen Reformpartei, Roditscheff, Ostrogorsky, Soktschin und der Professor Wassilieff von der Partei der konstitutionellen Demokraten und Aladjin von der Arbeitsgruppe. Im weiteren Verlaufe der Sitzung ergriff der Gehilfe des Ministers des Innern Makarow das Wort, um in ausführlicher Rede 33 von der Duma eingebrachte Interpellationen zu besprechen. 8 Als er, „W. T. B.“ zufolge, gelegentlich seiner Ausführungen die Ansicht aussprach, daß das Manifest vom 30. Oktober 1995 die Freiheit verkündet, aber keines der bestehenden Gesetze abgeschafft habe, das diese daher befolgt werden müßten, und daß auch der Minister des Innern seine Pflicht nicht außer acht lassen und für die Aufrechterhaltung der gesetzmäßigen Ordnung im Lande sorgen werde, wurde der Redner durch die Rufe: „Genug! Rücktritt!“ und andere unterbrochen. Als Makarow sein Recht auf die Rede⸗ freiheit geltend machte, suchte der Präsident die Ruhe wiederherzu⸗ stellen. Der Lärm dauerte jedoch an, und Makarow beendete seine Rede unter ironischen Zwischenrufen des Hauses.

An dem vergangenen Sonntag fanden in verschiedenen Teilen der Residenz wiederum Ausschreitungen des be⸗ trunkenen Pöbels statt. Zwischen Revolutionären, Arbeitern und Anhängern der Ordnung wurden wiederholt Schüsse ge⸗ wechselt. Ferner wurden auch Kinder, die für einen Milch⸗ händler an Stelle der feiernden Arbeiter die Ware austrugen, von letzteren mit kochendem Wasser begossen

Spanien.

Wie das „W. T. B.“ meldet, ist der italienisch in Tanger Malmusi gestern in Madrid eingetroffen und hat dem Minister des Auswärtigen das in Feß vom Sultan von Marokko unterzeichnete Protokoll der Konferenz von Algeciras überreicht.

Der gestern abgehaltene Ministerrat beschäftigte sich mit der Frage der E“ ierbei gab, „W. T. B.“ zufolge, der Finanzminister die Erklärung ab, daß die Verhandlungen in befriedigender Weise ihren Fort⸗ gang nähmen. .

8 8

Die Deputiertenkammer hat,

„W. T. B.“ zufolge, heute den Gesetzentwurf, beireffend Zollmaßnahmen gegen die Herkünfte aus Rumänien, in erster Lesung angenommen. v1“ Serbien. Die gestrige Stzung der Skupschtina war von Pro⸗

testen der Jungradikalen gegen das Protokoll der

letzten Sitzung ausgefüllt.

Im Laufe der Debatten kam es, „W. T. B.“ zufolge, zu einem erregten Wortwechsel zwischen dem Jungradikalen Radolkowitsch und dem Altradikalen Petrowitsch, die einander beleidigende Worte zuriefen. Es entstand ein betäubender Lärm. Die Jungradikalen griffen den Präsidenten wegen geschä'tsordnungswidrigen Vorgehens heftig an. Dieser wies die Vorwürfe zurück.

Hierauf wurde das Protokoll der letzten Sitzung mit 85 gegen 54 Stimmen zur Kenntnis genommen. Sodann verlas der Ministerpräsident einen Ukas, mit dem die außer⸗ ordentliche Session der Skupschtina eröffnet wurde.

Amerika. v“ 8

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ haben die Republiken Salvador und Guatemala die von den Vereinigten Staaten von Amerika angebotene Vermittelung zur Begleichung ihrer Streitfragen angenommen. Die Friedensunterhandlungen werden von dem Präsidenten Roosevelt und dem stellvertretenden Sekretär im Staats⸗ departement Bacon eingeleitet. Die Republik Honduras hat sich, nach einer Depesche des dortigen amerikanischen Ge⸗ schäftsträgers, bereit erklärt, abzurüsten und ihren Konflikt mit Guatemala ebenfalls einem Schiedsspruch zu unterwerfen. Als Schiedsrichter der Vereinigten Staaten werden deren Gesandte in Guatemala und Salvador fungieren. Mexiko wird eben⸗ falls vertreten sein, und zwar durch seinen Gesandten in Zentralamerika. 4 8““

Nr. 44 des „Zentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 13. Juli hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennung; Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstandsakten; Ex quaturerteilungen. 2) Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende Juni 1906. 3) Eisen⸗ bahnwesen: Vorschriften über das bei Prüfung rauchschwacher E und nitroglyzerinhaltiger Nitrozellulosepulver und ihrer

usgangsstoffe anzuwendende Verfahren. 4) Handels. und Gewerbe⸗ wesen: Bekanntmachung, betreffend die für die Pflanzeneinfuhr 8— ausländischen Zollstellen. 5) Zoll⸗ und Steuerwesen: Bestimmungen über Rückzahlung bezw. Nacherhebung von Ul⸗ beträgen; S. von der internationalen Ausstellung für Meereskunde und fischerei in Marseille zurückgelangenden Ausstellungsgüter; Aenderungen und Ergänzungen der Branntwein⸗ steuer⸗Ausführungsbestimmungen; Zulassung von Schmiermitteln zum zollfreien Veredelungsverkehre; Herstellung der Steuerzeichen für Zigarettenpackungen; Personalveränderungen bei den Reichsbevoll⸗ m en und Stat nskontrolleuren für Zölle und Steuern;

v7 6) Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem R let. Beilage: ndels⸗ und Gewerbewesen: Verzeichnis von Gartenbau⸗ oder botanischen Anlagen, Schulen und Gärten, welche regelmäßigen Untersuchungen unterliegen und den An⸗ 212 der internationalen Reblauskonvention entsprechend erklärt

en

huchs für das Deutsche Rei

8

Statistik und Volkswirtschaft. Ein⸗ und Ausfuhr von Zucker vom 1. bis 10.

8

Juli 1906.

———

Einfuhr Ausfuhr i im

m Spezial- Spezial⸗ handel

handel

dz rein

Verbrauchszucker (raffinierter und dem raffi⸗ nierten gleichgestellter Zucker) (176 asi).. Mohezuller (1IWa) . . Davon Veredelun ehe1u1u6* Rübenzucker: Kristallzucker (granulierter) (176 b) Davon Veredelungsverkehrr .. Rübenzucker: Platten⸗, Stangen⸗ und Würfel⸗ er (175e)“ 1 Rübenzucker: gemahlener Melis Hans Stücken⸗ und Krümelzucker DAIJA54*“ Rübenzucker: gemahlene Raffinade (176 f) .. Rübenzucker: Brotzucker (176 J. Rübenzucker: Farin (176 hh) .. Davon Veredelungsverkehr.. Rübenzucker: Kandis (176i) anderer Zucker (176 k 7) . . . . . . . . Rohrzucker, roher, fester und ücge (176 k).

342 189 62

.„ 2 . .

Rübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761) anderer fester und flüssiger Zu (flüssige Raffinade einschließlich des Invertzucker⸗ sirups usw.) (176 m) . . .. .... Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Me⸗ lasse), ““ Rübensaft, Ahorn⸗

se⸗— Waren unter steueramtlicher Aufsicht:

Zuckerhaltige Gesamtgewicht . . ...6 Menge des darin enthaltenen Zuckers. Beerlin, den 16. Juli 1906. Kaiserliches Statistisches Amt van der Borght.

156 679

128 766 1 051

11 450 5 734

3 021

4 167

1 383

1 537 396 621 104 121

104 075

45

Der siebenundzwanzigste Feeens des Statistischen Jahr⸗

Statistischen Amt, 1 Mühlbrecht, Berlin, erschienen.

sind folgende Uebersichten neu aufgenommen

herausgegeben vom Kaiserlichen ist soeben im Verlage von Puttkammer u.

In dem vorliegenden Jahrgang Im

worden:

Abschnitt I Die Bevölkerung nach kirchlichen Bezirken, im

Schlachtvieh⸗

schnitt Seeverkehr

beschau, Ostsee⸗

IV Hausschlachtungen, im Abschnitt VI Der und Nordseegebiets, im

Abschnitt VIII

und Fleisch⸗ des deutschen Die seit

1897 zum Börsenhandel msfelaffenen ausländischen Wertpapiere und

die deutschen Unfall⸗ und

een, im Abschnitt XII. Rechtsprechung in nvalidenversicherungssachen, im Abschnitt XVI Die

gesamte Arbeiterversicherung 1902, 1903, 1904, 1885/1904, die Privat⸗

versicherung sowie eine Uebersicht Bilanz der landwirtschaftlichen Versicherung 1903 schnitt XXI Sport, Turnen, Volks⸗ und Jugendspiel Rudersport.

aus der Betriebsberechnung und der

und in Ab⸗ e, Athletik und

Die als Anhang beigegebenen Internationalen eee. sind durch die neuesten Daten fortgeführt und ergänzt. Neu aufgenommen

wurden hier folgende Uebersichten: Zacrerteugun in den haupt⸗ echse

sächlich beteiligten Ländern, Ausländische l Auslandswechse burg und New BYork. die Kriminalität der

Jahre 1898 bis 1902, getrennt

Die graphischen Zivilbevölkerung

„Kurse der

in Wien, Amsterdam, London, Paris, St. Peters⸗ Beilagen stellen dar: im Durchschnitt der nach: Gefährliche Körperberletzung,

einfacher Diebstahl und Betrug, ferner der Anteil der Tarifvertrags⸗

staaten, Meistbegünstigungsstaaten und der Staaten

ohne Handels⸗

verträge am Spezialhandel des deutschen Zollgebiets, die Ausländer im Deutschen Reich und schließlich die Deutsa en im Auslande

68

Zur Arbeiterbewegung.

Eine zahlreich besuchte Versammlung der in den Brauereien

nahm, wie die „Voss. Ztg.“ mitteilt, zu einem neuen Lohntarif, da der noch geltende b ist. Die Versammelten erklärten sich nach längerer dem neuen x einverstanden, der in der Forderungen enthält: „Wochenlohn für die Nachtschicht 3 Im inneren Betrieb 32 am Tage und 8 Stunden in der Nacht. Portiers und Wächter 30 Mas fangslohn, nach einem Jahre 38

een und He Abschmierer und

uptsache fo Tagschicht

Berlins und der Umgebung beschäftigten Hilfsarbeiter am Sonntag Stellung

ereits gekündigt een mit

gende 28 ℳ, bei 9 Stunden

izer 36 An⸗ Kohlenschieber,

. shr Hofarbeiter, Mitfahrer, n

die die Maschinisten in einer Schicht vertreten, erhalten den gleichen Lohn wie diese. Reservefahrer und Stallleute 34 Abschmierer und

Kohlenschieber 34 Anfangslohn, nach einem Jahre in der Woche 20 Zuschlag, Sonntags

36 Ueber⸗ 30 ₰. Die

H— 56 echselschicht am Ende der Woche darf höchstens 12 Stunden be⸗

tragen. Tarifdauer F Jahre.“

diesen Tarif dem

zur Annahme zu unterbreiten. 1 In Münster sind, wie die „Köln. Ztg.“

Das Bureau wurde beauftragt, erein der Brauereien Berlins und Umgegend“

meldet,

die im

Klempner⸗ und Installateurgewerbe beschäftigten Gesellen

in eine eingetreten. erhöhungen und Arbeitseinschränkungen.

In Hannover ist, nach dem „Hann. Cour.“, ein stand der Schmiedegesellen am Sonnabend in letzt gelegt worden. Es kam ein Tarifentwurf zustande, die Gesellenschaft einverstanden erklärte. Während

Sie verlangen wesentliche Lohn⸗

drohender Aus⸗ er Stunde bei⸗ mit dem sich die 9 stündige

Arbeitszeit von der Meisterschaft abgelehnt wurde, sind in der Lohn⸗

frage ꝛc. Zugeständnisse gemacht worden. 15eJun 319868 bis 10. Jult 1908 Gültigkeit.

Der neue Tarif hat vom

Der bereits über neun Wochen währende Ausstand im Bau⸗ gewerbe Hildesheims findet, nach demselben Blatte, auch jetzt noch

nicht seine erhoffte Beendigung. Von den Arbeit Streikenden vom 1. Januar 1907 ab eine Lohnerh die Stunde zu gesichert, zum 1. April 1908 Geltung haben. Hieran war aber geknüpft worden, daß die Streikenden zunächst erst fange die Arbeit wieder aufnehmen sollten, ehe die schriftlich festgelegt würden.

und dieser Arbeitsvertrag

ebern war den hung von 3 sollte bis die Bedingung in vollem Um⸗ Zugeständnisse

In einer am Sonntag abgehaltenen

Versammlung wurde nun das Anerbieten als unannehmbar bezeichnet

und einstim mig abgelehnt. (Vgl. Nr. 159 d. Bl.) Der Ausstand der Textilarbeiter in vier

Betrieben in

Bramsche ist, wie der „Köln. Ztg.“ aus Osnabrück telegraphiert

wird, nach fünfmonatiger Dauer unter Zugeständnissen von

hns. beendet worden. n Versammlung, die bis nach Mitternacht dauerte, und die

eiden

am burg wurde gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in einer

einen erregten

Verlauf nahm, der Ausstand der Süanbsttsss für beendet

erklärt. Auf einigen Bauten, deren Unternehmer die Lusständigen nicht bewlüt haben,

Sperre bestehen. (Vgl. 2

orderungen der

bleibt die von diesen verhängte r. 161 d. Bl.) In der H

amburger

Münze ist, wie der „Hann. Cour.“ erfährt, unter den Arbeitern

entstanden. ertreter

und Arbelterinnen eine Lohnbewegun Die Einigungsverhandlungen der Buchbinder von Berlin, 8

der ausständigen eipzig und Stuttgart mit den

Buchbindereibesitzern sind, laut Meldeng de⸗ „Köln. i6. wider Er⸗

warten ergebnislos verlaufen, da die Arbeiterpertreter gungspflicht der ohne Kündigung Streikenden ablehnten

die Entschäͤdi⸗ (vgl. Nr. 166

Se

d. Bl.). Nach Abbruch der Verhandlungen haben sich aber die Vertreter der ausständigen Buchbinder in einem Briefe doch noch mit der An⸗ erkennung des alten Tarifs auf 5 Jahre einverstanden erklärt. Die velunf. der Entschädigungsfrage bleibt den Lokalverbänden über⸗ lassen. omit scheint der Friede dennoch F ert.

Aus Straßburg i. E. wird der „Frkf. Ztg.“ telegraphiert, da die dortige Baugewerbeinnung eine Erklärung veröffentlichte, na der heute die Aussperrung sämtlicher bei den Innungsmitgliedern be⸗ schäftigten Erd⸗ und Bauhilfsarbeiter erfolgt, falls eine über die Firma Dürkmann von der Organisation der Bauhilfsarbeiter ver⸗ hängte Sperre nicht aufgehoben werde. 8

18

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Ueber „Hassan von Basrah“, die bekannte Er⸗ zählung aus 1001 Nacht, sprach der Oberlehrer Dr. Leßmann in der jüngsten Sitzung der Vorderasiatischen Gesellschaft, unter Darlegung der in vielen Einzelheiten nachgemiesenen merkwürdigen Uebereinstimmung dieser Erzählung mit nordischen Märchen und Sagen. Daß Tausendundeine Nacht eine Sammlung von Märchen verschiedensten Ursprungs ist, denen erst in der Einkleidung, die ein späterer Sammler ihnen durch Einführung der Schehezarade als Er⸗ zählerin gegeben, eine gewisse Einheitlichkeit verliehen worden ist, wird heute von niemand mehr bezweifelt. Man kennt ziemlich sicher einzelne Er⸗ zählungen als von persischem, andere als von südarabischem, noch andere als von indischem Ursprung, und der Umstand, daß manche dieser Märchen die Hörer nach Bagdad, andere nach Kairo versetzen und das Leben dieser Hauptbrennpunkte des Islam in der Zeit bis zum 10.— 11. Jahrhundert anschaulich vergegenwärtigen, läßt darauf schließen, daß die gesamte arabische Welt in ihrer weiten vene; wenigstens an der Redaktion der Erzählungen mitgewirkt hat. O auch an der Erfindung? Das ist eine andere Frage, die der Lösung harrt, und zu deren Beantwortung der Vortragende einen Beitrag zu liefern durch Gegenüberstellung der bezeichnendsten Züge jener Hassan von Bassrah⸗Geschichte und einiger anderer 1001 Nacht⸗Märchen einer⸗ seits, germanischer und skandinavischer Mythen und Märchen anderer⸗ seits. Kein Zweifel, das unter Anwendung außerordentlicher Mühe in langem Vortrage gelieferte Material liefert den Beweis großer und naher Verwandtschaft. Hier wie dort z. B. die Tarnkappe, als das Mittel, sich unsichtbar zu machen, hier wie dort der Magnet⸗ oder der Glasberg, hier wie dort der große Vogel mit der Löwenklaue, der 7, 9 oder 40 Mädchen, deren streng verbotene Beobachtung dennoch geschieht und dem Helden bei Benutzung verbotener Türen allerlei Ungemach bringt, das „Knüppel —aus dem Sack⸗ Motiv“ in den verschiedensten Formen, anderseits das „Dornröschen⸗ Motiv’“ in arabischer Einkleidung, Hassan und Siegfrieds abenteuer⸗ liche Fahrten einander in verschiedenen Einzelheiten sehr gleichend. Ales das gibt zum Nachdenken über die Frage berechtigten Anlaß: Ist die Aehnlichkeit zufällig oder ist anzunehmen, entweder, daß die Phantasie der Märchenerfinder bei den verschiedensten Völkern gewissermaßen naturgesetzlich zu denselben Gebilden der Einbildungs⸗ kraft kommen mußte, oder g Uebertragung und Entlehnung vor, im letzteren Falle vielleicht ein Schöpfen aus der gemeinsamen Quelle eines us, und wo wäre dieser zu suchen? Der Vortragende erklärte sich mit Entschiedenheit, namentlich in der auf den Vortrag folgenden Diskussion, für die Annahme eines Urmythus, aus dem wieder und Völker geschöpft und den letztere ihrer Eigen⸗ art, ihrer aktereigentümlichkeiten, der Besonderheit ihrer Welt⸗ anschauung und der Natur, in der sie lebten, entsprechend umgestaltet haben. An Zufälligkeiten sei ganz und gar nicht zu glauben, wie es auch ausgeschlossen sei, die menschliche Phantasie könne je autonom an verschiedenen Orten und in verschiedenen Zeiten so überein⸗ stimmende Detailarbeit liefern, wie sie aus den in Vergleich gestellten Erzählungen hervorgeht. Immerhin wäre es zu denken, daß z. B. das Unsichtbarmachen ein übereinstimmendes Er⸗ jeugnis der Einbildungskraft Verschiedener ohne gegenseitige Be⸗ e sein könnte, aber diese Möglichkeit versage fast allen anderen Einzelheiten, in denen Uebereinstimmung herrscht. Dr. Leßmann suchte seine Anschauung von der Entlehnung aus einem Urmythus durch Vorlesen eines griechischen 851 zu erläutern, das in gedrängter Kürze allerdings eine übergroße Menge der in zahl⸗ reichen anderen Märchen verschiedener Völker weiter ausgesponnenen, wunderbaren Ereignisse und Vorstellungen, übernatürlichen Einwirkungen, Geschichten von Fabelwesen und dergleichen mehr enthält. Er slebt in solchen sehr alten Erzählungen, die wahrscheinlich älter sind als Tausendundeine Nacht, Nibelungenlied und anderes, eine Etappe zu dem sich im Dunkel der Zeiten bergenden Urmpthus.

In der Erörterung dieser interessanten Fragen gingen die Meinungen sehr weit auseinander. Es werde wodl immer unmöglich sein, wurde gesagt, bei der überraschenden Ueberein⸗

anjuerkennenden, stimmung die War der einzelnen Züge festnstellen, oder gar eine Art von —vr

IFEKaner. habe einen Anteil an der Gesemterzemgeng

bie

kraft aller 8 Produkte der die einen einen grüßeren, die amndem cinen geringeren. ein Zeitalter habe duon dem andern gelerm. entlehnt, und ctres Urxhebersch sich angerigmet., mas gefiel und Eindruck machte. Wenn 5. B. die Geschichte don Tdesens. der die seine atbenienfischen Sendsleute drückende Abgabe an den Tyvrannen von Kreta darch Besiegung des latztaren beseitigte. einen historischen Kern dat, ader in der Weitererzühlung die Ausschmückung mit Minotaurus und Vergeffen des Austausches der schmwurzen mit der weißen Signalfahne empfing, so sei es nur erklärlich, daß ein die Phantasie so lebdaft beschäftgendes, jumal ein so aufgedugtes Ereignis sich auf allen Wegen und nach allen Richtungen derüreitete und den F, —e⸗ selbst entfernter Völker an wunderbaren Erzählungen der⸗

mehrte, um 8 besser angepaßt weiter werden. bevbachteren

Ausgeschlossen sich aus der gemeinsam 1

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und Uebertragung der 8 Naturanschauun heraus ganz ähnliche Bilder schiedenen Völkern geformt haben können. In sei namentlich an den Eindruck, den Soune und Phantasie der Naturvölker überall und zu allen zu erinnern, vor allem die wechselnden Erf Man brauche deshald noch nicht in den jetzt beliebten abvl einzustimmen und etwa auf die Babplonier als auf die S Urmythus hinzudeuten. Waren sie auch die herdorragendsten Foördert⸗ des Gedankens, der die menschlichen Dinge ängigkeit von den himmlischen Erscheinungen würde es doch eine Uebertreibung sein, zu behaupten, daß regung der von Babylon ausgehenden Naturans ond auf die Phantasie anderer Völker geringeren gemacht hätten. Ja es möchte, im Gegensatz zu der Annahme, alle Anregung zur Naturbetrachtung in ihrem 8. von loniern ausgegangen sei, die Vermutung aufgestellt wer Schöpfer vieler Mythen, in die zu Unrecht philosophische hineingeheimnißt worden, gerade die von des Gedankens weniger als angekränkelten Arier gewesen sind. Auch Phantasie von Sonne und Mond angeregt, im Nor der ersteren (größere Verschiedenheit von Tag und Sommernächte, Mitternachtssonne), im S mehr (die schönsten Mondnächte hat der Süden, während die Erhebung des Mondes über den Horizont im Norden Winter fällt); aber die schlichten Sonnen⸗ und haben nichts weniger als einen philosophischen Kern. faturvölkern durchaus fern, die nur staunende: und bewußte oder unbewußte e für auptgestirne kennen. Letztere 2 wurde auch taturvölker Amerikas und Ozeaniens, ofessor Dr. E gemacht, der namentlich den überall bemerkbaren zuf die mythischen Vorstellungen der anschlagen zu müssen glaubt und deshalb stellungen, von einem Urmythus nichts wissen will. gebnis der Diskussion wurde schließlich vom Vorsitzenden