Literatur.
Die erste Nationalitätenkarte der Provinz Schlesien nach den amtlichen Ergebnissen der neuesten Sprachenzählung ist im Verlage von Justus Perthes in Gotha als Sonderausgabe aus dem 1. Heft der Zeitschrift „Deutsche Erde“ erschienen (Preis 2 ℳ). — Die große Karte von Professor Paul Langhans, dem Verfasser der „Polenkarte“ von Posen und Westpreußen, zeigt vier Dichtigkeitsstufen, und zwar 0 — 25 %, 25 — 50 %, 50 — 75 % und über 75 % Deutsche bezw. Polen, Tschechen oder Sorben nach Gemeinden nach den Ermittlungen des Königlich preußischen Statistischen Landesamts. Ferner sind zum ersten Male, gleichfalls nach amtlichen Angaben, die großen Staats⸗, Kron⸗ und Privatforsten aus der Gesamtfläche ausgeschieden, sodaß die Karte auch in dieser Beziehung ein richtiges Bild gibt, indem die gewaltigen Waldflächen, die nur ganz wenige Bewohner beherbergen, die Größe der Sprachgebiete nicht beeinflussen. An der Hand der in siebenfachem ve. hergestellten Karte lassen sich die Entwickelung des Nationalitätenkampfes in Schlesien und die Maßnahmen zur Festi⸗ gung des Deutschtums trefflich verfolgen. Die Karte ist im Maßstab von 1:500 000 ausgeführt.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 29 vom 18. Juli 1906.)
Pest.
Türkei. In der Zeit vom 25. Juni bis 1. Juli sind in Djedda 3 Erkrankungen und 7 Todesfälle an der Pest bekannt ge⸗ worden.
Aegypten. Vom 23. bis 29. Juni wurden 2 neue Pest⸗ erkrankungen, je 1 in Alexandrien und in Samalut, gemeldet,
desgleichen vom 30. Juni bis 6. Juli 14 (und 12 Todesfälle), näm⸗
lich 4 (3) in Ale xandrien, 9 (8) in Tema, 1 (1) in Bebeh.
Britisch⸗Ostindien. Während der am 23. Juni abgelaufenen Woche sind in der Präsidentschaft Bombay 2238 Erkrankungen (und 169 Todesfälle) an der Pest gemeldet worden, davon 57 (51) in der Stadt Bombay, 43 (37) im Stadt⸗ und Hafengebiet von Karachi, 7 (9) in demjenigen von Jamnagar, 52 (17) im pefen von Porbandar, 10 (9) im Thana⸗ und 20 (14) im
olababezirk. 8 .
In Moulmein sind vom 26. Mai bis 2. Juni 23 und vom, 2. bis 9. Juni 28 Personen an der Pest gestorben.
Queensland. Während der am 26. Mai endenden Woche sind in Brisbane und Rockhampton neue Pestfälle nicht bekannt ge⸗ worden. Die Gesamtzahl der Fälle belief sich bisher auf 6 (mit 3 Todesfällen) und 11. Im Brisbaner bakteriologischen Institut wurden während der Berichtswoche 309 Ratten und 31 Mäuse unter⸗ sucht; von ersteren waren angeblich 5 mit Pest behaftet.
Westaustralien. Während der am 9. Juni endenden Woche ist in Fremantle ein neuer Pestfall gemeldet worden; ferner ist ein Todesfall an der Pest dort vorgekommen. Von 21 dort untersuchten Ratten und Mäusen wurden 2 verseucht befunden.
Pest und Cholera. Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta starben in der Woche vom 3. bis 9. Juni 43 Personen an der Pest und 38 an der Cholera. Cholera.
Straits Settlements. In Singapore wurden vom
30. Mai bis 5. Juni 2 Erkrankungen und 3 Todesfälle und vom
8 F-v-. bei einem Akkordunternehmer, 3
1 8 6
vom
34 Erkrankungen; Fleckfieber:
8—
5. bis 12. Juni 3 Todesfälle an Cholera gemeldet. Infolge der Abnahme der Fälle sollen weitere Berichte nicht ausgegeben werden.
Gelbfieber.
Es wurden gemeldet aus Rio de Janeiro vom 14. bis 27. Mai 1 Erkrankung und aus Callao vom 26. Mai 2 Erkrankungen, welche auf dem Dampfer „Chile“, von Ancon kommend, festgestellt wurden. Ferner wurde in den Vereinigten Stäaaten aus der Quarantänestation am Mississippi 1 Erkrankung auf dem von Havanna kommenden Dampfer „Holstein“ angezeigt.
Pocken.
Deutsches Reich. In der Woche vom 8. bis 14. Juli sind folgende Pockenfälle zur Anzeige gelangt: 1 in Königsberg i. Pr. bei einem Mitgliede einer im dortigen Kranken⸗ hause zur Beobachtung untergebrachten Zigeunerbande, 1 mn 8b selicht (Kr. Osterode, Reg⸗Bez. Allenstein) bei einem
rbeiterkinde, 1 in Heimsoot (Kr. Thorn Land, Reg.⸗Bez. Marien⸗ in Hannover und 1 in edefin (Kr. vh Meckl.⸗Schwerin).
Niederlande. Vom 27. Juni bis 3. Juli 3 Erkrankungen, davon 2 in Groningen, 1 in Südholland. Von den angegebenen
ällen haben sich 2, nämlich je 1 in den Provinzen Friesland und verijssel, nachträglich als Fälle von Unterleibstyphus herausgestellt.
Luxemburg. Vom 23. bis 30. Juni 3 Erkrankungen, nämlich
2
2 in einem Orte des Kantons Luxemburg und 1 im Kanton Wiltz.
Fleckfieber.
Oesterreich. In Galizien sind vom 24. bis 30. Juni 34, 1. bis 7. Juli 25 Personen an Fleckfieber erkrankt.
Genickstarre. “ Preußen. In der Woche vom 1. bis 7. Juli sind 23 Er⸗ krankungen (und 14 Todesfälle) an Genickstarre angezeigt worden, die sich nach Regierungsbezirken [und Kreisen) in folgender Weise verteilen: Aocchen 1 (Aachen Stadt], Arns⸗ berg 6 (1) [Bochum Land 2 (1), Dortmund Land 2, Hagen Land, Hörde je 1], Breslau 1 (1) (Schweidnitz Land (1), Waldenburg 1], Düsseldorf 7 (4) [Düsseldorf Stadt (1), Duisburg 4 (1), Mörs 1, Ruhrort 2 (2)], Lüneburg 1 [Harburg Stadt], Marienwerder 1 [Briesen), Merseburg (1), [Halle Stadt], Oppeln 4 (5) Kattowitz Stadt 1 (1), Königshütte 2 (3), Pleß 1, Zabrze (1)), osen 2 [Posen Stadt, Posen West je 1), Schleswig (1) [Kiel Stadt], Wiesbaden (1) [Obertaunuskreis]. Schweiz. Vom 24. bis 30. Juni in einer Gemeinde des Kantons Aargau 1 Erkrankung.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Moskau 2, Warschau 7, Kalkutta 33 Todesfälle; New York 4, Paris, St. Petersburg je 5, Warschau (Krankenhäuser) 2 Erkrankungen; Warizellen: Budapest 21, New York 110, Wien Warschau (Krankenhäuser) 8 Er⸗
krankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 2 Todesfälle, 11 Er⸗
krankungen; Genickstarre: New York 9, Wien 2 Todesfälle; New
York 8, Wien 2 Erkrankungen; Tollwut: Moskau 2 Todesfälle; Milz⸗ brand: Regierungsbezirk Liegnitz 2 Erkrankungen. Brechdurchfall: Nürnberg 34 Erkrankungen; Rotlauf: Wien 22 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsenentzündung: Wien 52 Er⸗ krankungen; Influenza: London 5, Moskau 3, New York, Paris je 2, St. Petersburg 5 Todesfälle; Ankylostomiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 6 Erkrankungen. — Mehr als ein n aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Be⸗ richtsorte 1886/95: 0,91 %): in Posen — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 27, Breslau 22, Hamburg 28, Budapest 26, London (Krankenhäuser) 376, New York 160, Paris 93, St. Peters⸗ burg 71, Wien 76; desgl. an Masern und Röteln (1886/95: 1,15 %): in Kiel, Wiesbaden, Krakau — Erkrankungen kamen zur Anzeige in Nürnberg 34, Hamburg 186, Budapest 107, Kopen⸗ hagen 139, New York 611, Paris 228, St. Petersburg 116, Prag 30, Wien 462; desgl. an Keuchhusten in Hildesheim, Offenbach — Er⸗ krankungen wurden angezeigt in Hamburg, Kopenhagen je 38, New York 35, Wien 52; ferner kamen Erkrankungen zur Meldung an Diphtherie und Krupp in Berlin 32, Breslau 22, Hamburg 32, Christiania 24, London (Krankenhäuser) 139, New York 288, Paris 56, St. Petersburg 76, Stockholm 22, Wien 63; desgl. an Typhus in New York 33, Paris 22, St. Petersburg 119.
. Norwegen. Durch Königlich norwegische Verordnung vom 10. d. M. wurden Palästina und Syrien für cholerafrei erklärt. (Vgl. „St.⸗Anz.“ vom 6. 1902, Nr. 262, und vom 30. September 1903,
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn.
25. Juli 1906, 12 Uhr. Materialverwaltung der K. K. priv. Südbahngesellschaft in Wien: Lieferung von 3000 Meterzentnern Rübbrennöl und 600 Meterzentnern Rübschmieröl. Näheres bei der genannten Verwaltung und beim „Reichsanzeiger“.
28. Juli 1906, 12 Uhr. K. K. Generaldirektion der Tabakregie in Wien: Installierung einer Niederdruckdampfheizung und einer Ventilationsanlage für den im Bau begriffenen Uere. zum Fabrikationsgebäude bei der K. K. Tabakfabrik Krakau. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Reichsanzeiger“.
Bulgarien. 23. Juli 1906. Kreisfinanzkommission Sofia: 35 Tonnen Zement und 20 Tonnen hydraulischer Kalk. Wert 4690 Fr.
24. Juli 1906. Ebenda: Eisenmaterialien. Wert 7533,32 Fr. 25. Juli 1906. Ebenda: Bauholz. Wert 7300 Fr.
Theater und Musik.
Schillertheater 0. (Wallnertheater).
In der Morwitz⸗Oper, die schon manches Gute im Laufe des Sommers gebracht hat, erwies sich am Dienstag das Gastspiel des jungen russischen Tenoristen Michael von Resunoff als Eleazar in Halsvys Oper „Die Jüdin“ als ein verunglücktes Experiment. Er verfügt zwar über eine schöne Stimme, die aber noch völlig un⸗ ausgeglichen ist und deren flache und nasale Tongebung wenig Freude an seinem Gesang aufkommen läßt. Auch die Aussprache des Textes — der Gast sang in deutscher Sprache — liegt noch recht im Argen. Als Darsteller vermochte der Sänger ebenfalls nur wenig zu interessieren. Diese schwache Besetzung der wichtigsten männlichen Rolle ließ die ganze Aufführung matt erscheinen. Die beste Leistung bot noch Fräulein König in der Titelpartie, obwohl ihre Stimme etwas müde klang, neben ihr behauptete sich Fräulein Heintze (Eudoxia) mit Ehren, während die Herren Hochheim und Berger nur bescheidenen Ansprüchen genügten. Grimm suchte als Dirigent die Gesamtaufführung zusammenzuhalten, was ihm aber nur zum Teil gelang, weil die Aufgabe mit den vorhandenen Kräften eben nicht zu lösen war.
Von der Direktion des Lustspielhauses wurde Albert Paul, der in dem dreiaktigen Lustspiel „Unsere Käte“ die männliche Hauptrolle allabendlich spielt, für die Darstellung einer der Hauptrollen in dem Sardou⸗Blumenthalschen Lustspiel „La piste“ verpflichtet, das Mitte Oktober seine deutsche Uraufführung erlebt.
Mannigfaltiges. Berlin, den 19. Juli 1906.
Gelegentlich der Oeffnung des Sarges Karls des Großen im Münster zu Aachen, die, wie bereits berichtet, am Dienstag früh stattfand, wird der „Rh. Westf. Ztg.“ noch geschrieben: Das Aachener Münster besitzt in seinem Schatze einen kostbaren Schrein, der die Gebeine des großen Kaisers Karl enthält, den Karls⸗ schrein. Am 27. Juli 1215 ließ Friedrich II. die Gebeine Karls des Großen in diesen Schrein legen. Es ist ein Behälter aus vergoldetem Silber⸗ blech mit Holzunterlage, der mit Skulpturen und Filigranen reich verziert und mit Halbedelsteinen übersät ist. Ein Teil der Ver⸗ zierungen ist in Kupfer ausgeführt. Zahlreiche kostbare Emails sind an dem Schreine angebracht, der die Grundform des Mittelschiffs einer Basilika mit gradlinig auslaufenden Kopsteilen hat. Die Länge des Schreins beträgt 2,06 m, die Breite 58 cm und die Höhe 94 cm. An einem der Kopfteile des Behälters befindet sich in getriebener Arbeit die Madonna mit dem Kinde, umgeben von den Erzengeln Michael und Gabriel, am anderen Kopfteile Karl der Große zwischen Bischof Turpin und Leo III. Die Reliefs veranschaulichen Episoden aus dem Leben Karls, die meistens dem Sagenkreis entnommen und durch lateinische Verse erklärt sind. An den Langseiten des sarg⸗ ähnlichen Schreins thronen 16 Statuetten deutscher Könige. Auf der Kopffläche befindet sich eine plastische Nachbildung des Münsters. Der Schrein umschließt die meisten Gekein⸗ reste Karls des Großen; er ist zum letzten Male geöffnet worden im Jahre 1874. Die nach der Aachener Heiligtumsfahrt von 1867 begonnene Untersuchung der Gebeine Karls wurde am 31. Juli 1874, ebenfalls anläßlich einer Heiligtumsfahrt, durch eine Versammlung von Aerzten wieder aufgenommen und zu Ende geführt. Die Gebeine sind damals anatomisch richtig zusammengefügt, auf rote Seide aufgenäht und mit kostbaren Stoffen umhüllt und bedeckt worden, die zum Teil aus dem Orient stammen. Wie die Verfasser Lersch⸗ Savelsberg in ihrer Schrift „Aachen und Umgebung“, der wir die obigen Angaben zum Teil entnehmen, darlegen, hat der bekannte Kunst⸗ und Altertumssammler Franz Bock von diesen und anderen im Münster befindlichen, sehr verschieden gemusterten großen Seidenstoffen, welche im 8. bis 12. Jahrhundert teils aus Kon⸗ stantinopel, teils aus sassanidischen und sarazenischen Werkstätten stammen und teilweise wohl die Umhüllungen der von Karl dem
Großen aus dem Orient erworbenen Reliquien bildeten, Nachbildungen verfertigen lassen, welche durch die phantasiereiche Ausschmückung mit Dessins und Tiergestalten das Interesse der Kunstfreunde er⸗ regen. Uebrigens werden ein Teil des Schädels, ein Oberschenkell und zwei Armknochen Karls in anderen kost⸗ baren Behältern aufbewahrt. Aus den vor längeren Jahren vorgenommenen Messungen der Gebeine Karls geht hervor, daß der große Kaiser zwar auch eine recht stattliche Figur gewesen sein muß, daß er jedoch nicht so groß war, wie ihn die Legende macht. Andererseits zeugen für eine große ewle. einer Muskelkraft die in ungewöhnlichem Relief an den Knochen, besonders an den Wirbeln, hervortretenden Ansatzstellen der Muskeln. Der
Oberschenkelknochen ist 532 mm lang; man schließt daraus auf eine
Körperlänge von 204 cm.
Die Brockensammlung des Vereins Arbeitslosen“, die durch vorläufige Beschäftigung von Obdachlosen und bedrängten Jünglingen deren Rettung ermöglichen hilft, er⸗ bittet auch jetzt im Sommer überflüssige Gegenstände aller Art, besonders Kleider, Wäsche, Stiefel, Möbel, Hausrat u. dergl. Sie holt in Berlin und Umgegend die angebotenen Sachen kostenlos ab und bewirkt auf Verlangen auch die -er e Abholung von Papier, Konservenbüchsen und anderen reinlichen Abfallstoffen. Zu⸗ schriften und Sendungen werden an die Adresse des Vereins „Dienst an Arbeitslosen“ (N. 31, Ackerstraße 52) erbeten.
Memel, 18. Juli. (W. T. B.) Dem „Memeler Dampf⸗ boot“ wird aus Ruß gemeldet: Am Montag sind während eines starken Gewitters zwei Kähne an der Windenburger Ecke gesunken. Von dem einen Kahne wurde der Besitzer fort⸗ gespült und ertrank. Ebenso ertranken zwei kleinere Kinder, die sich in der Kajüte befanden, während die Frau des Schiffers und der älteste Sohn durch einen Matrosen gerettet wurden. Ob von der Besatzung des anderen gesunkenen Kahnes Menschen ums Leben gekommen sind, ist noch nicht festgestellt.
Bad Charlottenbrunn in Schlesien. Der Kurort erfreut sich in diesem Jahre ganz besonderer Beachtung und der Besuch ist außerordentlich rege. Bis Anfang Juni war Charlottenbrunn schon von 220 Familien mit 354 Personen (89 Familien mit 151 Per⸗ sonen mehr als im Vorjahr) als Kurgästen besucht, während die Zahl der Vergnügungsreisenden 355 Familien mit 415 Personen betrug, mithin die Gesamtbesucherzahl 575 Familien mit 769 Personen. Mehr⸗ fach waren größere Vereinigungen hier, um Versammlungen und ge⸗ sammenkünfte abzuhalten. So tagte am 26. Mai der Verein schlesis Bahnärzte hierselbst und nahm Gelegenheit, sich mit den Bädern und den Kuranlagen bekannt zu machen. Die Bäder werden stark benützt, ebenso das Inhalatorium, in dem neben dem Heyerschen Apparat täglich frisch hergestellte Fichtennadeldämpfe Verwendung finden, ebenso werden zu den Fichtennadelbädern täglich frisch die Nadeln der Waldbäume verwendet, die den Kurort meilenweit um⸗ geben. — Ein neuer, von der Badeverwaltung herausgegebener und von ihr zu beziehender illustrierter Prospekt nebst Wege⸗ karte gibt über den Kurort weitgehende Auskunft.
Rath bei Düsseldorf, 18. Juli. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Bei der Einfahrt des D⸗Zuges 42 in den Bahnhof Rath entgleisten der dritte und letzte Personenwagen. Ein Reisender wurde leicht verletzt. Der Betrieb ist nicht gestört. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht aufgeklärt.
Kempten, 19. Juli. (W. T. B.) Die „Algäuer Zeitung“ meldet aus Oberstdorf: Der Bergführer Weidenauer aus Oberstdorf fand beim Abstieg vom Hohen Ifer den um Hilfe rufenden Touristen Dr. Hoefer aus Coburg, der vorgestern etwa 12 m hoch abgestürzt war und schwere innere Ver⸗ lehungen erlitten hatte. Dr. Hoefer wurde nach Oberstdorf gebracht.
London, 19. Juli. (W. T. B.) zufolge sind in den mittleren Gebieten von Japan große Ueberschwemmungen eingetreten. Die Eisenbahnen sind unterbrochen. Die Gegend von Kofu ist in einen ungeheuren See verwandelt. Eine große Anzahl Menschen ist um⸗ gekommen. Man glaubt, daß der Sachschaden sich auf mehrere Millionen YVen beläuft. Die Bevölkerung hat zu Tausenden in Tempeln und Theatern Zuflucht gesucht. Viele sind auf die Dä von Häusern geflüchtet und rufen um Hilfe. In Matsumoto sind etwa 4000 Gebäude überschwemmt. Die Kupferbergwerke stehen unter Wasser. 3
Bern, 18. Juli. (W. T. B.) Aus Martigny⸗Bourg (Kanton Wallis) wird gemeldet, daß in der Schlucht der Tote Noire ein Brückensteg in dem Augenblicke einbrach, als der Bergführer Lucien Balmaz mit einem auf der Hochzeitsreise befindlichen Ehepaar darüber schritt. Alle drei stürzten in die Tiefe. Die Leichen sind bisher noch nicht gefunden worden, auch der Name des verunglückten Ehepaares ist bisher noch nicht festgestellt. Die Gerichtsbehörden haben sich an Ort und Stelle begeben.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. St. Petersburg, 19. Juli.
sammenstoß streikender Erdarbeiter mit Militär. Mehrere Arbeiter wurden getötet, andere verwundet, 30 ver⸗ haftet. — Der Ausstand in den hiesigen Tabakfabriken ist gestern 1 geworden. Die Zahl der Streikenden
beträgt über Sebastopol, 19. Juli. (W. T. B.) Gestern mittag
wurde während der Gerichtssitzung über die im November
stattgehabte Meuterei auf den Kommandeur des Brest⸗ schen Regiments, als dieser den Saal verließ und auf den Hof trat, aus der Kaserne der Flottenequipage eine Bombe geworfen, die ihn jedoch nicht verletzte. 1
e11“]
88 (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beil
N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater.)
rat Eduard Lewy (Bad Cudowa). — Hr. Ge⸗
8
Reichsanzeiger und Königlich Preußischen
„Dienst an
Berlin, Donnerstag, den 19.
Juli
Qualität
gering mitttel gut
Geiahlter Preis für 1 Doppeltentner
ℳ ℳ ℳ ℳ
ntericster böchster niedrigster, höchster niedrigster böchster ℳ ℳ8 I
Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner
Verkaufte Verkaufs⸗
Menge
Doppelzentner
sanzeiger. Sii⸗
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Dem „Daily Telegraph’
e . (W. T. B.) In der Nähe des Finnländischen Bahnhofes kam es gestern zu einem Zu⸗
Insterburg rankfurt a. O. Dyrtz.. Militsch. Breslau. . Frankenstein i. Schl. Lüben i. Schl.. Schönau a. K. Halberstadt. Eilenburg . xw“]; Goslar. Paderborn Limburg a. L. be. Dinkelsbühl. Braunschweig Altenburg . Mülhausen i. E.
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Biberach. Stockach. Ueberlingen.
Insterburg...
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Insterburg.. “ Frankfurt a. O. “ Militsch... Breslau.. .
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Weizen. 18,50 16,80 17,00 17,70 17,50
17,55 17,80 16,80 16,85 18,20 17,50 18,25 19.75 18,10 21,00 17,40 17,40
18,50 16,80 17,00 17,70 18,30
17,80 18,00 17,10 17,60 18,20 18,00 18,25 19,75 18,10 21,60 17,40 17,40
17,20 17,00 18,20 17,05 17,50 16,50 16,50 18,10 17,00
17,10 20,40
20,00
19,80 19,80
20,00
19,60 19,80 19,60 19,80 19,70 mpr
19,83 20,00
Roggen. 15,00 15,20 14,80 14,50 15,20 14,50
14,70 15,20
14,75 13,90 15,95 16,25 17,10 16,80 15,50 17,47 16,30 17,80 18,00 16,60 16,10 17,00
r st e. 14,50 14,00 15,30 14 60 13,10 13,75 17,00 12,30 17,00
16,00
19,60 19,40 19,70 V 19,83
15,00 15,20 15,00 14,80 15,20 14,50
15,30 15,20
15,00 15,10 16,20 16,60 17,10 17,30 16,50 17,47 16,30 18,00 18,00 16,60 16,10 17,00
14,50 14,00 15,30 15,00 13 590 14 00 17,00 12,30 18,00
16,00
A 16,00 17,20 17,50 18,60 16,40 16,80 16,80
17,50 17,00
16,75 17,30 18,40 17,50 17,00 18,00 18,10
16,00 17,20 17,50 18,60 16,80 16,80 16,80
17,50 17,50
17,00 17,50 18 89 17,50 17,00 19,00 18,10
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen).
16,50 17,80
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Familiennachrichten.
Verehelicht: Hr. Eugen von Sperber⸗Gerskullen mit Frl. Else von Boddien (Königsberg i. Pr.). — Hr. Leutnant Maximilian Fihr. von Sinner mit Frl. Sophie von Natzmer (Liegnitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Leutnant von Löbbecke (Hannover). — Hrn. Oberpräsidialrat
1I1I1X“] Lessingtheater. Gastspiel des Neuen Operetten⸗ theaters aus — Freitag und folgende Tage: Die lustige Witwe. Anfang 8 Uhr
—ꝗ—
Limburg a. L.
Ntenh . .. Dinkelsbühl. Biberach. Stockach. Seeee 8 . raunschweig. . Altenburg . . . . 16 00 18,50 18,00 11.7. “ b 18 ge Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten . Di f e wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mar erundet mitgeteilt. Der Du ir 3 BeneennnSn c ee Fefrecen Tpagen für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender
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16,80 18,20
17,57 18,50 1 . .
Freitag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Drama in 4 Aufzügen von Franz Adam Bevyerlein. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Sonntag, Abends 8 Uhr: Zapfenstreich. Im Garten täglich: Großes Militärkonzert.
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 238.) Freitag, Abends 8 Uhr: Unsere Käte. — Sommer⸗. Dr. Gramsch (Königsberg i. Pr.). — Hrn. Adolf preise: Parkettfauteuil 3,20 ℳ von Heynitz⸗Miltitz “ — Eine Tochter:
Sonnabend und folgende Tage, Abends 8 Uhr: rn. Generalmajor z. D. F. von Jagwitz Unsere Käte. Biegnitz). — Hrn. Regierungsassessor Gerike
(Posen).
Gestorben: Hr. Ludwig von der — (Frauenmark bei Friedrichsruhe i. eckl.). — Hr. Rittmeister a. D. Hans Frhr. von der Recke von der Horst (St. Moritz). — Hr. Amtsgerichts⸗
heimer Sanitäts⸗ und Hofrat, Hofarzt a. D. Dr. med. F. W. Hoffmann (Berlin). — Hrn. Kammer⸗ herrn und Kabinettsrat Karl von Behr⸗Pinnow Söhnchen August Victor (Pinnow).
16,80 18,80 18,00 17,50 17,50 18,50 18,50
16,80 e 18,80 17,40 18,20 17,20 17,50
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagk⸗ Unstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Schillertheater. 0. (Wallnertheater.) Morwitz⸗Oper. Freitag, Abends 8 Uhr: Die Große Oper in 4 Akten von Giacomo Berbass.nd Abends 8 Uhr: Ob König der “
Sonn : eron, u 1 Elfen. 8 8 Komische Oper. Freitag: Hoffmanns Er⸗
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: zählungen. Die Zauberflöte ds 8 Uhr: Der Frei⸗ Sonnabend und folgende Tage: Hoffmanns Er⸗
ahlen 6 ericht fehlt.
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